Zu Beginn des Jahres war die Welt noch einigermaßen in Ordnung. Doch mit dem Beginn der Corona-Pandemie kamen die ersten Einschläge: Verbot von Großveranstaltungen, Lieferengpässe, Auftragseinbrüche oder Übernachtungsverbot – die Liste der Folgen von Covid-19 ist lang.

Flughafen Friedrichshafen ohne Flüge und Passagiere

Der Flughafen Friedrichshafen ist schon seit März besonders gebeutelt. Im Mai berichteten wir über den leeren Bodensee-Airport. Normalerweise heben hier Flieger nach Frankfurt, Antalya oder Mallorca ab. Doch die Corona-Krise hat auch den Alltag am Bodensee-Airport verändert. Die letzte reguläre Passagiermaschine startete hier am 22. März. Seither blieben am Bodensee-Airport die meisten Schalter leer, die Kofferbänder standen still.

Der Flughafen Friedrichshafen ist in Zeiten der Corona-Krise fast menschenleer. Trotzdem hat er geöffnet. Dieses Bild entstand im Mai.
Der Flughafen Friedrichshafen ist in Zeiten der Corona-Krise fast menschenleer. Trotzdem hat er geöffnet. Dieses Bild entstand im Mai. | Bild: Fabiane Wieland
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Der Flughafen bekommt 30 Millionen Euro von Stadt und Landkreis

Im Laufe des Jahres wird immer klarer, dass der Bodensee-Airport ohne finanzielle Hilfen nicht überleben kann. Ein Gutachten der Unternehmensberatung Berger kommt zum Ergebnis, dass rund 30 Millionen Euro nötig sind. Kreistag und Gemeinderat müssen nun darüber entscheiden, wie es weitergehen soll mit dem defizitären Flughafen. Ende November dann ist klar, dass das Geld bereit gestellt wird. Die Hoffnung bleibt, dass sich der Flugverkehr in naher Zukunft wieder normal entwickeln wird.

Der Flughafen Friedrichshafen litt in diesem Coronajahr besonders über die Folgen des eingeschränkten Reisens.
Der Flughafen Friedrichshafen litt in diesem Coronajahr besonders über die Folgen des eingeschränkten Reisens. | Bild: Mona Lippisch
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Die ZF Friedrichshafen AG ist nicht nur von der Corona-Krise betroffen

Ende Mai erreichte die ZF-Belegschaft eine Hiobsbotschaft per E-Mail: Die ZF will bis 2025 bis zu 15 000 Stellen abbauen, die Hälfte davon in Deutschland. „Alle bislang getroffenen Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, denn die Krise wird länger dauern und wir werden selbst 2022 bei unserem Umsatz spürbar unter unseren Planungen liegen“, schrieben ZF-Vorstandschef Wolf-Henning Scheider und Personal-Vorständin Sabine Jaskula. Ein Schock für die Belegschaft.

Ausschnitt aus der E-Mail an die Mitarbeiter von ZF.
Ausschnitt aus der E-Mail an die Mitarbeiter von ZF. | Bild: Kerstin Mommsen
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Rund 1000 ZF-Mitarbeiter demonstrieren in der Zeppelinstadt

Ende Juni gehen die ZF-ler dann auf die Straße. Mit der ersten Auto- und Fahhraddemo in Friedrichshafen entsteht ein Verkehrschaos auf Ansage. Die Gewerkschaften stemmen sich gegen den geplanten Stellenabbau – am Ende wird es einen Tarifvertrag geben, der Kündigungen in Deutschland bis Ende 2022 ausschließt.

Rund 1000 ZF-ler gingen Ende Juni auf die Straße, um gegen den geplanten Stellenabbau beim Unternehmen zu demonstrieren.
Rund 1000 ZF-ler gingen Ende Juni auf die Straße, um gegen den geplanten Stellenabbau beim Unternehmen zu demonstrieren. | Bild: Lena Reiner
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Ende August muss ZF-Chef Wolf-Henning Scheider einen Gewinneinbruch vermelden

Das Unternehmen kämpft mit einem herben Umsatzrückgang von knapp 27 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis liegt bis Ende Juni bei einem Verlust von 177 Millionen Euro. Als Konsequenz kündigt ZF-Chef Wolf-Henning Scheider an, weiter Kosten einzusparen. Insgesamt beurteilt der Vorstandsvorsitzende die Lage des Konzerns als kritisch. „Wir befinden uns in einer sehr ernsten Situation“, so Scheider. Eine Dividendenzahlung an die Stadt Friedrichshafen wird es wohl nicht geben.

Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG.
Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG. | Bild: Felix Kaestle
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RRPS-Chef Andreas Schell macht Anfang März Schlagzeilen

Bei einer privaten Reise in den Corona-Hotspot Ischgl steckt sich Andreas Schell, Vorsitzender der RRPS-Geschäftsführung, mit dem Coronavirus an. Weitere Mitarbeiter werden positiv auf Covid-19 getestet. 3000 Mitarbeiter werden ins Homeoffice geschickt, Ende Mai muss das Unternehmen Kurzarbeit anmelden.

Andreas Schell, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Rolls-Royce Power Systems sorgte im März für Schlagzeilen.
Andreas Schell, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Rolls-Royce Power Systems sorgte im März für Schlagzeilen. | Bild: Robert Hack
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Messe Friedrichshafen muss wegen Corona fast alles absagen und braucht Geld

Wegen der Corona-Pandemie bricht das gesamte Messegeschäft ein. Messegeschäftsführer Klaus Wellmann meldet einen Umsatzrückgang von 85 Prozent in 2020. Zwar organisierte die Messe als Alternativprogramm das erfolgreiche Autokino, die Fieberambulanz und nun das Kreisimpfzentrum wurden in der Messe aufgebaut und die VfB-Volleyballer bekamen in der Halle A1 eine neue Heimat. Doch all das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Der Corona-Schaden beläuft sich für die Messe auf 13,8 Millionen Euro in 2020. Der Gemeinderat bewilligt sieben Millionen Euro an Finanzhilfen.

Nicht mal die Hälfte der riesigen Messehalle A1 nehmen das Volleyballspielfeld und die Tribünen ringsum in der neuen Spielstätte der ...
Nicht mal die Hälfte der riesigen Messehalle A1 nehmen das Volleyballspielfeld und die Tribünen ringsum in der neuen Spielstätte der VfB-Volleyballer ein. | Bild: Guenter Kram
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Medizin Campus Bodensee kommt ebenfalls ohne Zuschüsse nicht aus

Der Dauerpatient Klinikum Friedrichshafen braucht auch 2020 wieder Zuschüsse. Auch die Corona-Pandemie macht den Häusern des MCB zu schaffen. Allein die Schließung des defizitären Standorts in Weingarten kostet mindestens 13 Millionen Euro. Dazu braucht der Medizin Campus Bodensee (MCB) für den laufenden Betrieb und für Investitionen Zuschüsse in Höhe von mindestens 16 Millionen Euro, weitere 7,1 Millionen Euro sind für 2021 nötig. All das muss nun die Zeppelin-Stiftung stemmen, weil die Stadt Friedrichshafen die Mehrheit der Anteile an dem kommunalen Klinikverbund hält.

Auch das Klinikum Friedrichshafen brauchte in diesem Jahr wieder Millionenzuschüsse.
Auch das Klinikum Friedrichshafen brauchte in diesem Jahr wieder Millionenzuschüsse. | Bild: Kerstin Mommsen
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Satelliten-Großauftrag sichert Jobs bei Airbus

Ende Oktober einigt sich die Geschäftsführung mit der Arbeitnehmerseite auf den Abbau von 200 Jobs am Standort Immenstaad. Anfang Dezember kommt dann aber eine gute Nachricht. Ein 190-Millionen-Auftrag zum Bau des größten Flach-Radars aller Zeiten für Satelliten sichert rund 40 Airbus-Arbeitsplätze.

Erst Stellenabbau, dann ein Großauftrag. Bei Airbus freut man sich über ein neues 190-Millionen-Euro-Projekt im Satelittenbau.
Erst Stellenabbau, dann ein Großauftrag. Bei Airbus freut man sich über ein neues 190-Millionen-Euro-Projekt im Satelittenbau. | Bild: Andrea Fritz
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Der Zeppelin-Konzern feiert seinen 70. Geburtstag

Zwar konnte im Corona-Jahr nicht wirklich gefeiert werden, trotzdem hatte der Zeppelin-Konzern Grund zur Freude. Denn das Unternehmen blickt auf eine echte Erfolgsgeschichte mit Baggern, Bauzäunen und Anlagenbau. Anlässlich des Jubiläums blickte Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, zurück. Dabei ging es um die Auswirkungen der Corona-Krise oder über die Geschichte eines Bauzaunes, der am Pannenflughafen BER steht und dem Unternehmen seit 14 Jahren Geld einbringt.

1950 gründete sich die Metallwerk Friedrichshafen GmbH, die später zur Zeppelin GmbH wurde. Hier mit einem Messeauftritt.
1950 gründete sich die Metallwerk Friedrichshafen GmbH, die später zur Zeppelin GmbH wurde. Hier mit einem Messeauftritt. | Bild: Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH“
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Fahrradhändler sind die Gewinner der Corona-Krise

Die Fahrradhändler in Friedrichshafen und Umgebung sprechen von der besten Saison ihres Lebens. Direkt nach dem Lockdown im März ging bei ihnen der „Wahnsinn“ los, wie es Dirk Ronellenfitsch von Zweirad Joos in Immenstaad ausdrückte. Statt Sommerurlaub gab es für viele Menschen ein neues Fahrrad. Teilweise kam es zu Lieferengpässen.

Fahrradfahren wurde in Coronazeiten immer beliebter. Das spürten auch die Häfler Fahrradhändler, die mit dem Verkaufen gar nicht mehr ...
Fahrradfahren wurde in Coronazeiten immer beliebter. Das spürten auch die Häfler Fahrradhändler, die mit dem Verkaufen gar nicht mehr hinterher kamen. | Bild: Lena Reiner
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Auch die Hofläden in der Region erleben einen regelrechten Boom

Die Corona-Pandemie hat die Lust auf regionale Lebensmittel nachhaltig angekurbelt. Schon beim ersten Lockdown im Frühjahr gab es einen wahren Ansturm auf regionale Lebensmittel: Vor den Hofläden und an den Ständen auf den Wochenmärkten bildeten sich lange Schlangen. Andere Kunden entschieden sich für entsprechende Lieferangebote. Für die Hofläden eine echte Erfolgsgeschichte. Es gibt eben auch ein paar positive Dinge, die dieses Corona-Jahr gebracht hat.

Arbeit gibt es für Martina Baur (rechts) und ihre Mitarbeiter genug. Gemeinsam mit ihrem Mann Martin betreibt sie den Hofladen Ländisch ...
Arbeit gibt es für Martina Baur (rechts) und ihre Mitarbeiter genug. Gemeinsam mit ihrem Mann Martin betreibt sie den Hofladen Ländisch Gut in der Teuringer Straße in Friedrichshafen. Dort bieten sie Obst und Gemüse aus eigenem Anbau an, aber auch weitere regionale und biologische Produkte. | Bild: Mona Lippisch
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