Nachdem Sozialminister Manne Lucha (Grüne) bei einem ersten Besuch in Bad Säckingen die Basta-Keule geschwungen und die Hoffnungen auf einen Erhalt des Bad Säckinger Krankenhauses final zerstört hatte, war der zweite Besuch somit geradezu harmonisch, wenngleich er an seinem Credo festhält: „Wir sind im Grunde 20 Jahre zu spät dran und müssen das Steuer nun umso mutiger und kräftiger herumreißen.“ Gleichwohl fühle er sich aber auch an seine Zusagen von vor zwei Jahren gebunden. Somit wolle das Ministerium in der Region als Partner auftreten und daran mitwirken, dass die Vorhaben Gesundheitscampus und Zentralkrankenhaus in Albbruck zum Erfolg geführt werden, betonte Lucha.

Gleichzeitig ließ der Minister keinen Zweifel daran, dass er eben jenes partnerschaftliche Miteinander auch von den Akteuren vor Ort erwartet. Dazu zähle nicht zuletzt, dass Campus wie auch Zentralkrankenhaus beide lebensfähig betrieben werden könnten, keine Doppelstrukturen etabliert werden – und eben auch die Zusammenarbeit möglichst reibungslos laufe.

Dabei genieße das Zentralkrankenhaus als „Leuchtturm“ in der Gesundheitsversorgung in der Region Priorität und werde auch bei den Zuschüssen favorisiert. Hier müsse gewährleistet sein, „dass 99,9 Prozent der förderfähigen Kosten“ auch tatsächlich gefördert werden.

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Zumal: „Unser Zuständigkeitsbereich ist die stationäre Versorgung“, so Lucha. Gleichwohl stimmten auch Luchas Darstellung der Fördermöglichkeiten für den Campus durchaus optimistisch: Bis zu drei Millionen Euro aus verschiedenen Fördertöpfen seines Zuständigkeitsbereichs stellte Lucha in Aussicht.

Allein 1,2 Millionen Euro sollen demnach aus dem Forum Gesundheitsstandort fließen – Geld, das laut Campusmanager Peter Mast dringend für die Personalaufstockung der Campus GmbH benötigt wird. Momentan sei er noch der einzige Mitarbeiter der Gesellschaft, so Mast.

Um geplante Prozesse endlich umsetzen zu können, benötige er mindestens drei weitere Kräfte. Generell zeigte Mast sich zufrieden mit den avisierten Förderungen: „Das ist ein deutliches Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

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Abgesehen davon sagte Minister Lucha der Stadt auch Unterstützung bei anderen Anträgen zu. Unter anderem werde sein Ministerium bei der Beantragung von Mitteln aus dem Innovationsfonds des Bundes behilflich sein. Und generell sollen die Kommunikationswege zwischen Hochrhein und Stuttgart erheblich verbessert werden, um zu gewährleisten, dass „alle Anträge, die möglich sind, auch wirklich gestellt werden“.

Dass wichtige Unterstützung jahrelang nicht abgerufen worden seien, hatte Lucha bei seinem Besuch vor zwei Jahren massiv bemängelt. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer stellte ihrerseits Hilfen für das Gelingen des Campusvorhabens in Aussicht.

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Denkbar wären unter anderem auch Zuschüsse aus Fördertöpfen der Städtebauförderung, etwa wenn es um den Bau des Kindergartens geht. „Wir müssen in dieser Hinsicht Synergien schaffen und auch Möglichkeiten der Förderung aus Bundesmitteln genauer prüfen“, so Schäfer weiter.

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Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl wie auch Landrat Martin Kistler zeigten sich von Luchas Bekenntnis zur Sicherung der Gesundheitsversorgung vor Ort erfreut: „Uns war wichtig, dass der Minister erkennt, was wir hier nach der Krankenhausschließung alles geleistet haben“, so Guhl. Dass dies auch gleich finanziell unterstützt werde, sei erfreulich.