Der höchste kirchliche Feiertag in Bad Säckingen steht bevor. Am kommenden Sonntag, 11. März, wird das Fridolinsfest zu Ehren den Kirchenheiligen gefeiert. Jedes Jahr lockt die Prozession tausende Besucher aus der Region und der Schweiz an den Straßenrand. Und die Besucherzahlen aus den vergangenen Jahren dürfte aufgrund der Prominenz des diesjährigen Festpredigers übertroffen werden. Denn Zelebrant in diesem Jahr ist Georg Gänswein, Kurienerzbischof der römisch-katholischen Kirche, Präfekt des Päpstlichen Hauses und einer der beiden Privatsekretäre Benedikts XVI.
Das Fest beginnt am Sonntagvormittag um 9 Uhr mit dem Pontifikalamt im St. Fridolinsmünster.Die musikalische Gestaltung übernimmt auch in diesem Jahr der Münsterchor mit Solisten, Orchesterund Orgel. Zu hören sein wird „Missa in G“, von Franz Schubert. Das Orchester singt unter der Leitung von Bezirkskantor Markus Mackowiak. Die Solisten in diesem Jahr sind Maria Backhaus (Sopran), sowie Eduard Wagner (Tenor) und Clemens Morgenthaler (Bass). Weiter mit dabei ist der Münsterchor, das Vocalconsort Bad Säckingen und das Münsterorchester mit Johannes Götz an der Orgel.

Im Anschluss an das Pontifikalamt führt die festliche Prozession zu Ehren des Heiligen Fridolin mit dem Reliquienschrein des Glaubensboten bei hoffentlich schönem Wetter durch die Innenstadt. Um 11.45 Uhr gibt die Stadt im Kursaal einen Empfang zu Ehren des Kurienerzbischofs und um 15.30 Uhr folgt das feierliche Versper zu Ehren des Heiligen Fridolin im Münster. Prediger ist Pfarrer Thomas Mitzkus aus Klettgau-Wutöschingen.
Der um das Jahr 482 wahrscheinlich in Irland geborene Fridolin gilt bekanntlich als einer der ersten Missionare, die die heidnischen Alemannen zum Christentum zu bekehren versuchten. Seiner Vita zufolge, die im 10. Jahrhundert aufgeschrieben wurde, kam er zunächst nach Poitiers, um das Grab des von ihmverehrten Heiligen Hilarius zu besuchen. Dort sah er im Traum eine Insel und erhielt den Auftrag, sie zu finden. Seine Suche führte ihn nach Alemannien, wo er sie schließlich im Rhein beim heutigen Bad Säckingen fand. Dort gründete er ein Doppelkloster, das sich rasch zu einem wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Zentrum entwickelte. Von Säckingen aus wirkte Fridolin auch in der Schweiz als Missionar. Besondersaktiv war er im heutigen Kanton Glarus, dessen Name sich von Fridolins großem Vorbild Hilarius herleiten soll.Zentrum der Fridolinsverehrung ist Bad Säckingen, wo Fridolin nach seinem Tod am 6. März 538 bestattet wurde. Bei der seit Jahrhunderten alljährlich an dem jeweils dem Todestag folgenden Sonntag statt findenden Prozession wird sein Reliquienschrein mitgeführt, eines der bedeutendsten Werke barocker Silberschmiedekunst in Südwestdeutschland.
Prozessions-Reihenfolge
1. Kreuz, Chorfähnlein; 2. Fridolinsfahne; 3. Musikverein Harpolingen; 4. Kinder und Jugend; 5. Feuerwehrabordnung mit Fahne; 6. Katholische Studentenkorporation im KV und Unitarier; 7. Muttergottes-Fahne; 8. Muttergottesstatue Wallbach; 9. Frauen; 10. Trachtengruppe Alt-Hotzenwald; 11. Trachtenkapelle Herrischried; 12. Deutschordensritter mit Gedächtnisfahne; 13. Kroatische Mission mit Fahne; 14. Philippinische Mission; 15. Herolde mit Wappen und Gedächtnisfahne 16. Michaelsfahne, Engelknaben mit Reliquien; 17. Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Komtureien Freiburg, Basel Zürich, Aargau; 18. Deutscher Orden; 19. Malteser Hilfsdienst mit Fahne; 20. Malteser-Ritter; 21. Stadtmusik Bad Säckingen/Obersäckingen; 22. Goldenes Chorkreuz und Chorfähnlein; 23. Ministranten; 24. Schrein des Heiligen Fridolin; 25. Agnesenkreuz; 26. Diakone und Priester, Erzbischof Georg Gänswein, Vatikan; 27. Vertreter des Landes und der Stadt; 28. Pfarrgemeinderäteund Vertreter der Schulen; 29. Trachtengruppe Eiken; 30. Münsterchor; 31. Fridolinsstatue; 32. Familienfahne; 33. Familien; 34. Musikverein Wallbach; 35. Hilariusstatue; 36. Männer; 37. Ministranten und Schlusskreuz