Die Zahlen sind nicht neu, neuere aber gibt es nicht. Der Ausschuss für Technik, Umwelt und Verkehr des Waldshuter Kreistags hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Abfallbilanz 2023 in Baden-Württemberg und damit letztlich auch im Kreis Waldshut beschäftigt. „Wir müssen uns nicht verstecken“, zogen Landrat Martin Kistler und Elmar Weißenberger, der Chef des kreiseigenen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, ein positives Fazit. Auch 2023 landete im Kreis Waldshut überdurchschnittlich viel Abfall in einer Wertstoffsammlung.
73,8 Prozent Recylingquote
Wie aus der Sitzungsvorlage des Eigenbetriebs hervorgeht, lag die Recyclingquote im Kreis Waldshut 2023 bei 73,8 Prozent. Diese Recyclingquote errechnet sich aus der Wertstoff-, Bioabfall- und der Grünabfallmenge geteilt durch die Gesamtmenge an Haus-, Sperr- und Gewerbemüll sowie Problem- und Wertstoffen. Landesweit liegt diese Quote bei 66,1 Prozent und damit 7,7 Prozentpunkte schlechter.
Abfallbilanzen und damit auch Vergleiche zwischen den einzelnen Kreisen im Land schreibt das Landeskreislaufwirtschaftsgesetz zwingend vor. Unterschieden wird dabei zwischen drei Kategorien: dem Haus- und Sperrmüll, dem Biomüll und schließlich dem Wertstoffaufkommen.
Spitzenplatz wegen zahlreicher Recyclinghöfe
Dabei hat der Landkreis Waldshut 2023 seine Spitzenposition im Land verteidigt. 201 Kilogramm Wertstoff pro Einwohner sind 2023 im Kreis Waldshut gesammelt worden. Der Landesdurchschnitt liegt mit 142 Kilogramm pro Einwohner und Jahr 59 Kilogramm darunter. Zu verdanken ist der landesweite Spitzenwert laut Weißenberger der Dichte an Recyclinghöfen.
In Sachen Haus- und Sperrmüll bewegt sich der Kreis Waldshut im Landesschnitt. Das Pro-Kopf-Aufkommen sank von 2022 auf 2023 um drei Kilogramm auf 135 Kilogramm und liegt damit knapp über dem Landesschnitt von 132 Kilogramm pro Einwohner und Jahr.
Beim Biomüll noch unter dem Landesschnitt
Beim gesammelten Biomüll hatte der Kreis Waldshut im Jahr 2023 um ein Kilogramm auf 51 Kilogramm pro Einwohner zugelegt; der Landesschnitt lag mit 54 Kilogramm pro Einwohner und Jahr knapp darüber. Wie Elmar Weißenberger berichtete, gab es beim Biomüll im Kreis Waldshut im vergangenen Jahr aber einen erheblichen Mengenzuwachs.
Noch etwas nahmen die Ausschussmitglieder zufrieden zur Kenntnis. Die Entsorgungssicherheit ist im Kreis Waldshut auf lange Zeit gewährleistet. Im Ausschuss berichtet wurde von einem genehmigten Restvolumen auf der Deponie Lachengraben in Höhe von 1,25 Millionen Kubikmetern. Das reiche laut Elmar Weißenberger bis ins Jahr 2080.
Das Ziel, so heißt es abschließend in der Sitzungsvorlage, bleibe, noch mehr Wertstoffe zu verwerten und weiter zu verwenden.