Ob Theater, Kino oder Konzert: Die seit dem 15. Oktober geltende neue Corona-Verordnung des Landes räumt Veranstaltern die Möglichkeit ein, Veranstaltungen unter Einhaltung der 2G-Regelung durchzuführen. Das heißt: Es dürften nur noch genesene oder geimpfte Personen teilnehmen. Im Gegenzug entfallen Maskenpflicht und Abstandsgebot. Wer setzt diese Regel um? Wir haben Veranstalter in Waldshut-Tiengen, Bad Säckingen, Lörrach und Rheinfelden gefragt.
Bad Säckingen
Stadt: Thomas Ays, Leiter des Kultur- und Tourismusamts in Bad Säckingen, sagt: „Nein, bei uns gilt weiterhin die 3G-Regelung.“ Die Stadt beobachte die Entwicklungen zwar genau, sehe aber momentan noch keinen Anlass auf 2G umzuschwenken. Sollte jedoch die Zahl der Hospitalisierungen steigen und 2G verpflichtend werden, „werden wir reagieren und entscheiden, ob wir die Veranstaltung verschieben oder sie unter 2G durchführen“, erklärt Ays.

Ob Getestete dann im Zweifel ihre bereits gekauften Karten erstattet bekommen, sei noch unklar. „Das ist nicht so einfach zu sagen, weil wir vor allem Abos und keine bis wenige Einzeltickets verkauft haben“, sagt er. Folglich stelle sich die Frage noch nicht.
Gloria Theater: Im Gloria Theater gilt laut Internetseite seit 22. Oktober die 2G-Regelung. Gäste müssen nun für alle Veranstaltungen nachweisen, dass sie entweder geimpft oder genesen sind. Kinder bis einschließlich 17 Jahren seien von der Regelung ebenso ausgenommen wie Schwangere und Stillende. Die müssen jedoch Mutterpass und einen negativen Antigen-Test vorweisen.

Auch Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können sowie Personen, für die es keine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gibt, sind ausgenommen. Sie benötigen jedoch einen ärztlichen Nachweis. Im Theater besteht keine Pflicht mehr zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, der Mindestabstand sollte jedoch eingehalten werden.
Murg
Café Verkehrt: Auch das Café Verkehrt in Murg-Oberhof informiert auf seiner Internetseite, bei Veranstaltungen künftig nur noch Genesene und Geimpfte zuzulassen. Das gelte auch schon für das Sommerwind-Konzert am 12. November.
Rheinfelden
Stadt: Die Stadtverwaltung informiert in einer Pressemitteilung „von diesem sogenannten 2G-Optionsmodell“ künftig bei städtischen Veranstaltungen Gebrauch machen zu wollen. Bereits beim Konzert von Detlev Borg am vergangenen Samstag im Haus Salmegg sei sie angewendet worden.
„Diese Regelung bedeutet nicht nur einen weiteren Schritt in Richtung Normalität und ein Plus an Wohlfühlatmosphäre für die Besucher unserer Kulturveranstaltungen, sondern erlaubt auch eine wirtschaftlichere Auslastung“, erläutert Oberbürgermeister Klaus Eberhardt.
Besucher, die bereits Karten erworben haben, aber nicht geimpft oder genesen sind, können „diese bei der jeweiligen Vorverkaufsstelle problemlos zurückgeben“, informiert Kulturamtsleiter Dario Rago. Von dieser neuen Regel ausgenommen sei der Besuch von Ausstellungen, beispielsweise in der Galerie Haus Salmegg oder der Stadtbibliothek. Hier gelte weiterhin die 3G-Regel.

- Kino Rheinflimmern: Kinobetreiber Bernd Gschöpf sagt: „Nein, 2G gilt bei uns nicht.“ Es gebe momentan auch keine weitere Planung dazu.
Lörrach
- Stadt: Pressesprecherin Susanne Baldus Spingler sagt: „Grundsätzlich bleiben wir bei allen städtischen Kultureinrichtungen und Veranstaltungen bei der 3G-Regelung.“ Das könne sich zwar ändern, wenn das Land neue Verordnungen erlassen sollte, das aktuelle Optionsmodell greife in Lörrach aber nicht. Das gelte auch für alle Theater der Stadt.
- Burghof: Im Burghof haben auch negativ Getestete ohne Impfung weiterhin Zutritt. Pressesprecherin Barbara Ehrensberger sagt: „Damit möchten wir sicherstellen, dass wir niemanden unserer Besucher und Gäste ausschließen.“ Es gebe Personenkreise, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. „Denen möchten wir den Besuch einer Veranstaltung auch ermöglichen“, erklärt sie.
- Cineplex und Union Kino: Die beiden Kinos informieren auf ihrer Homepage, dass der Zutritt für Geimpfte, Genesene und negative Getestete möglich ist.
Waldshut-Tiengen
- Stadt: Kerstin Simon, Leiterin des Kulturamts der Stadt Waldshut-Tiengen, erklärt: „Wir möchte ab Dezember gerne auf das 2G-Optionsmodell umsteigen, klären das aber derzeit noch mit der Verwaltungsspitze und dem hausinternen Corona-Verwaltungsstab ab.“ Kulturveranstaltungen seien derzeit unterdurchschnittlich besucht. „Wenn wir momentan bei einer Veranstaltung 40-50 Prozent der üblichen Zuschauerzahlen haben, können wir uns schon glücklich schätzen.“

Bei den Eingangskontrollen der jüngsten Veranstaltungen habe man festgestellt, dass nur ein kleiner Teil der Besucher mit Getesteten-Nachweisen gekommen seien. Die Mitarbeiter des Kulturamts erhoffen sich deshalb eher mehr, als weniger Zuschauer, wenn sie von 3G auf 2G setzen. „Bei den Kinderveranstaltungen ist das etwas anderes: Dort werden wir aller Voraussicht nach weiterhin auf 3G setzen.“
Für die Zeit ab Dezember gebe es für Veranstaltungen derzeit noch keinen Vorverkauf. Bevor dieser eröffnet werde, müssten erst die Rahmenbedingungen für die Veranstaltungen festgelegt werden. Konkret: Werden es 3G- oder 2G-Veranstaltungen. „Dann wissen unsere Veranstaltungsbesucher, worauf sie sich einlassen, wenn sie verbindlich ein Ticket kaufen.“
Royal Event & Club: Laut Facebook-Seite des Clubs gilt dort seit dem 20. Oktober die 3G-Regel; allerdings mit der Einschränkung, dass nur ein negativer PCR-Test als Testergebnis angenommen werde. Auf Nachfragen dieser Zeitung kamen keine zusätzlichen Details heraus.
Albrecht Kino: Was bereits für das Kino Rheinflimmern in Rheinfelden gilt, zählt auch für das Albrecht Kino in Waldshut: „Wir bleiben bei dem 3G-Modell und werden nicht auf das 2G-Modell umstellen“, wiederholt sich Kinobetreiber Bernd Gschöpf. Begründen wolle und werde er die Entscheidung nicht.

Partyamigo: Zwar keine Veranstalter, aber trotzdem an vielen Festen gerade im östlichen Teil des Landkreises vertreten, nimmt Michael Döbele von Partyamigo Stellung: „Wir erstellen die Werbung, Drucksachen und unterstützen die jeweiligen Vereine und Veranstalter mit Tipps, Kontakten und Ideen. Aus unserer Erfahrung heraus können wir in der aktuellen Situation nur jedem Veranstalter dazu raten die 2G-Regelung zu nutzen.“ Nur so könnten Events, Partys und Hallenfeste sinnvoll durchgeführt werden: „Ohne 2G gilt weiterhin die Maskenpflicht und Abstandspflicht. Wer will schon mit Maske oder eineinhalb Metern Abstand an der Bar sitzen oder auf der Tanzfläche tanzen?“
Wutöschingen
Kulturring: Die Veranstalter rund um die Klosterschüer in Ofteringen, Gemeinde Wutöschingen, arbeiten aktuell noch mit dem 3G-Modell und Maske. Wie sie es in Zukunft handhaben werden, sei noch ungewiss. Zunächst müsse man die Zahlen beobachten, abwarten und weiter auf die Absprache mit dem Bürgermeister setzen. Etwas Entscheidungs-Zeit bleibt aber noch: Die nächste Veranstaltung findet am 27. November statt.
Horheim
Purpur Kulturhaus: Die Verantwortlichen für das Horemer Kulturhaus waren weder per Telefon, noch per Mail erreichbar. Auf ihrer Internetseite ist zu lesen: „Im Purpur müssen wir uns – um weiter machen zu können – an die 3G-Regel halten.“ Die weitere Entwicklung müssen man abwarten.
Bonndorf
Stadt: Harald Heini von der Stadtverwaltung Bonndorf schreibt: „Ob von dem 2G-Optionsmodell Gebrauch gemacht wird oder nicht obliegt dem jeweiligen Veranstalter. In der Stadt Bonndorf finden keine Veranstaltungen statt, bei der die Stadt selbst der Veranstalter ist.“ Die Veranstaltungen würden insbesondere von örtlichen Vereinen durchgeführt.