Ganz viel gute Stimmung und Spaß, aber eben auch ein wenig Enttäuschung und Traurigkeit – so lässt sich das Finale von „The Voice Kids“ vermutlich am besten beschreiben. Denn auch wenn die gemeinsame Zeit und die intensive Vorbereitung eine tolle Erfahrung für die Teilnehmer war, ist sie nun vorbei.

Im Finale setzte sich der 15-jährige Jakob von Team Wincent Weiss gegen die anderen sieben Finalisten durch. Warum der zwölfjährige Maris dennoch sehr glücklich ist und wie sein Vater Sven Siegin und seine Familie den Finalabend erlebt haben, erzählen sie im Gespräch.

Gemeinsame Botschaft beim Opening

„Es war eine super Erfahrung“, beginnt Maris Siegin zu erzählen. Nach dem gemeinsamen Abendessen – es gab Pizza – startete für die acht Finalisten das Opening. Dabei sangen sie zusammen den Song ‚We‘re All In This Together‘ (Wir sind alle zusammen) aus dem Film „High School Musical“ – eine Botschaft, die zeigt, wie sehr die Gruppe zusammengewachsen ist.

Nach dem gemeinsamen Auftritt standen zunächst die acht Einzelauftritte der Finalisten an. „Ich war aufgeregt, aber lange nicht so aufgeregt wie bei den Blind Auditions oder Battles. Weil es nicht mehr ums Weiterkommen ging. Es ging einfach nur darum, dass man einen richtig coolen Auftritt hat, der in Erinnerung bleibt“, erinnert sich Maris an den Abend.

Im Finale sang Maris „Kinder an die Macht“ von Herbert Grönemeyer. Von den acht Teilnehmern war er schon als zweiter an der Reihe. „Die Einzelauftritte waren schon meine Lieblingsauftritte“, sagt Maris. Mit seiner klaren Stimme begeisterte er die Coaches und das Publikum.

Gute Laune und Spaß beim Team-Song

Neben den Einzelauftritten trat jedes der vier Teams mit einem Team-Song auf. Maris, Coachin Lena Meyer-Landrut und Anand verbreiteten mit dem Song „Für immer Frühling“ von Soffie tolle Stimmung. „Beim Team-Song war es noch lockerer“, erzählt Maris weiter. „Das wichtigste bei dem Lied war, dass die Zuschauer uns ansehen, dass wir Spaß haben.“

„Auf der Bühne habe ich es wirklich genossen, da nochmal richtig zu performen.“
Maris, Finalist bei The Voice Kids

Dennoch hat es für Maris am Ende nicht gereicht. Der 15-jährige Jakob konnte mit seiner Interpretation von „The Sound of Silence“ überzeugen. Die Zuschauer kürten ihn durch Anrufe und SMS zum Sieger der zwölften Staffel von The Voice Kids. „Als dann Jakob verkündet wurde, da habe ich mich einfach für ihn gefreut. Natürlich ist man ein kleines bisschen enttäuscht, aber da wir eine so coole Gruppe waren, hat es einfach jeder verdient“, fasst Maris den Moment der Entscheidung zusammen.

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Familie sorgte für Stimmung im Publikum

Auch Maris‘ Familie, die die Auftritte sonst hinter der Bühne verfolgt hat und am Finalabend zum ersten Mal im Publikum saß, war aufgeregt, als es dann endlich losging. „Meine Frau und ich waren super nervös“, erzählt Vater Sven Siegin. Doch als ihr Sohn seinen Einzelauftritt hat, fiel die Anspannung von ihnen ab. „Dann waren wir total erleichtert, dass er einen guten Auftritt hatte, dass alle einen guten Auftritt hatten.“

Die Familie und Verwandtschaft machte den Abend über viel Stimmung und feuerte den jungen Musiker an. Durch ihre blauen Hüte waren sie gut im Publikum erkennbar. „Wir haben natürlich gehofft, dass er gewinnt. Aber es war schon klar, dass bei acht Finalisten die Wahrscheinlichkeit klein ist. Wir haben uns dann mit den anderen mit gefreut und abends ordentlich gefeiert“, fasst Sven Siegin den Abend zusammen.

Gemeinsame Zeit bleibt unvergesslich

Neben den Auftritten hat besonders die gemeinsame Zeit mit den anderen Teilnehmern dem Zwölfjährigen viel Spaß gemacht. „Das coolste war eigentlich immer das Gemeinsame. Wenn man im Aufenthaltsraum saß oder sich in der Lobby getroffen hat“, erzählt Maris. Dass diese Zeit nun ein Ende gefunden hat, macht alle Finalisten traurig, wie auch Vater Sven Siegin sagt: „Da sind alle Kinder ein bisschen traurig, dass es vorbei ist. Aber das fand ich fast am schönsten, dass er da Freundschaften gefunden hat.“

Maris Siegin und Lena Meyer-Landrut auf der Bühne am Finalabend.
Maris Siegin und Lena Meyer-Landrut auf der Bühne am Finalabend. | Bild: Maris / Sven Siegin

Während dieser Zeit habe der junge Sänger eben gelernt, dass die Zeit mit den anderen Teilnehmern viel wichtiger ist als der Sieg: „Man war nicht mehr so verbissen, dass man gedacht hat, man muss jetzt weiterkommen oder gewinnen. Das war nicht mehr entscheidend. Das Wichtigste war die Zeit mit den anderen und das habe ich gelernt.“

Angebote von Manager und Produzenten

Und wie geht es nun weiter? „Ich will auf jeden Fall Sänger werden, das ist mein größter Traum“, sagt der junge Künstler. Auf Social Media, seinem Instagram- und TikTok-Kanal, will Maris auch in Zukunft Musik machen. Dort habe er sich eine kleine Reichweite aufgebaut, erzählt Sven Siegin, und „er will eigene Lieder rausbringen, die er dann dort hochladen kann“.

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Sein Vater erzählt weiter, dass Maris schon Angebote bekommen habe: „Es sind Manager und zwei Produzenten auf uns zugekommen. Das ist natürlich aufregend, das schaut man sich interessehalber mal an.“ Aber da Maris erst zwölf, fast 13 ist, sei noch alles offen. Zwar wollen sie mal mit einem Produzenten reden, „aber da wollen wir eher noch ein bisschen warten“, sagt sein Vater.

Einladung zu Konzert von Müller-Westernhagen

Daneben meldete sich auch Lindiwe Suttle, die Frau von Marius Müller-Westernhagen, über Instagram bei Maris. Weil er bei den Blind Auditions und im Sing-Off den Song „Freiheit“ gesungen hatte und ihnen Maris‘ Cover so gut gefallen hatte, luden sie den jungen Sänger und seine Familie zu einem Konzert ein. Da Maris‘ Oma in Dresden wohnt, will die Familie Konzert und Familie verbinden und freut sich schon sehr darauf.

Abschließend fasst Sven Siegin zusammen, dass The Voice Kids für alle Kinder „eine riesengroße Erfahrung“ gewesen ist. „Gerade die Bühnenerfahrung vor großem Publikum und so intensiv mit Vocal Coaches zu arbeiten ist natürlich eine super Sache.“ Nebenbei hat ihn auch das Team von The Voice Kids sehr positiv überrascht: „Das hätte ich nicht erwartet, dass die so bemüht und besorgt sind. Das war auch für uns eine große, positive Überraschung.“