Elsa Kuscher feiert am 17. Februar 2025 einen Meilenstein, den nur wenige erreichen: ihren 100. Geburtstag. Dieser besondere Tag wird im vertrauten kleinen Kreis der Familie gefeiert. Alle 167 Nachkommen wären zu viel für sie. Tochter Marlies und Enkelin Mikaela aus der Bretagne sind gekommen, die Söhne Anton, Bruno, Karl und Emil werden aus dem Raum Emmendingen am Festtag anreisen.

Elsa Kuscher blickt auf ein bewegtes und erfülltes Leben zurück. Sie ist Mutter von sieben Kindern. Zwei sind bereits verstorben. Ihre große Familie ist weitverzweigt: 22 Enkel-, 47 Urenkel- und 20 Ur-Ur-Enkelkinder zeugen von einem reichen und fruchtbaren Leben.

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Kindheit und Jugend

Vor 100 Jahren wurde Elsa Kuscher in Berau geboren und wuchs mit vier Geschwistern auf. Franz und Ema Götz waren gute Eltern, die immer hinter ihr standen, auch als sie 1942 ledig schwanger wurde und ihre Tochter Agnes zur Welt brachte. Dankbar erinnert sie sich an diese Unterstützung der Eltern. Der Vater des Kindes fiel im Krieg, noch bevor sie heiraten konnten.

Die Jahre waren geprägt von harter Arbeit, Entbehrungen und schweren Verlusten. Ein besonders schwerer Schicksalsschlag war der Tod ihrer Brüder Anton und Eduard, die am 25. August und 3. September 1941 im Alter von 20 und 21 Jahren im Krieg gefallen sind.

Elsa Kuscher, geborene Götz, wohnt mit der dritten und vierten Generation in ihrem Geburts- und Elternhaus in Berau. Am 17. Februar will ...
Elsa Kuscher, geborene Götz, wohnt mit der dritten und vierten Generation in ihrem Geburts- und Elternhaus in Berau. Am 17. Februar will die rüstige Jubilarin im kleinen Kreis ihren 100. Geburtstag feiern. | Bild: Ursula Ortlieb

Nach dem Krieg lernte sie Ernst Kuscher kennen und heiratete im Mai 1949. Sie wohnten im Elternhaus Götz. Bis 1949 hatte die Familie keinen elektrischen Strom. Das Haus war das letzte in Berau, das angeschlossen wurde. Aus der Ehe gingen von 1950 bis 61 sechs Kinder hervor. Der Ehemann arbeitete beim Schluchseewerk. Als die Stollenbau-Arbeiten abgeschlossen waren, zog das Ehepaar 1954 mit fünf Kindern nach Ottoschwanden bei Freiamt, wo sie ihr eigenes Haus bauten. Tochter Agnes blieb bei den Großeltern in Berau zurück. 1961 kam das jüngste Kind Emil zur Welt.

Beruf

Als die Kinder größer waren, half die Jubilarin in Teilzeit die Familie zu ernähren. Zuerst arbeitete sie im Altersheim und später in einer Schuhfabrik. Als diese pleiteging, wechselte sie in die Motorenfabrik in Ottoschwanden, wo sie bis zur Rente beschäftigt war.

Gerne arbeitete sie in Garten und in der Landwirtschaft. Socken stricken und Romane lesen sind bis heute ihr Hobby.

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Nach dem Tod des Ehemanns 1991, wurde 1994 das Haus in Ottoschwanden verkauft. Elsa Kuscher zog zu Tochter Agnes nach Berau zurück. Sie lernte Hans Hoffmann kennen und zog zu ihm 1995 nach Riedern. Mit ihm verbrachte sie elf glückliche Jahre mit Reisen und Unternehmungen. Vier Wochen auf Mallorca – das war für sie früher undenkbar. Im Rückblick zählt sie diese Zeit zu den glücklichsten Jahren ihres langen Lebens.

Erneute Rückkehr nach Berau

Der Lebensgefährte starb und Elsa Kuscher zog 2007 wieder nach Berau. Bis heute lebt sie liebevoll umsorgt von der Familie in dem Haus, im dem sie geboren und aufgewachsen ist. Enkel Marc, Ehefrau Beate Zumpe und die Urenkel Linus, Josefina und Gabriel wohnen im selben Haus. „Wir hatten mit der Oma und Uroma im Vier-Generationenhaus immer jemand der auf die Kinder aufpasst, wenn wir sie brauchten“, erzählt Beate Zumpe.

Tochter Agnes starb im Januar 2024 im Alter von 81 Jahren. Doch trotz dieses Verlustes zeigt sich Elsa Kuscher stark und erfreut sich an der Gesellschaft ihrer Familie, die ihr in diesen Zeiten besonders nahesteht.

„Unsere Oma ist ein Stehaufmännchen“

Durch gesundheitliche Beschwerden wurde sie verstärkt von der Familie betreut. Momentan erholt sie sich von einer Hüftoperation im Dezember 2024. „Unsere Oma ist unser Stehaufmännchen“, erklärt Enkelin Karin. Sie ist wieder fit, das sei unglaublich.

Der christliche Glauben ist Elsa Kuscher wichtig. Sie freut sich jeden Monat auf den Besuch von Pfarrer Hanisch, der die Krankenkommunion bringt und sich mit ihr unterhält.

Elsa Kuscher ist ein leuchtendes Beispiel für Durchhaltevermögen, Liebe und die Bedeutung der Familie. Ihr 100. Geburtstag ist eine Feier ihres langen Lebens und auch eine Feier der Generationen, die sie hervorgebracht und begleitet hat.

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