Auf den Hund gekommen – aber nur temporär: Diese Konstanzerin verhilft Streunern von der Straße zu einem glücklichen Hundeleben
Studentin Melanie Eipper aus Konstanz-Litzelstetten schenkt Straßenhunden aus Sardinien ein schöneres Leben. Seit zwei Jahren ist die 25-Jährige eine Pflegestelle des Vereins pro-Tier und nimmt zusammen mit ihrem Lebensgefährten Hunde auf, die sie dann an interessierte Hundeliebhaber vermitteln.
Melanie Eipper aus Litzelstetten und Mischling Melo. Die 25-Jährige pflegt Straßenhunde aus Sardinien und vermittelt sie weiter.
| Bild: Schuler, Andreas
Melo ist ein lebhafter, liebevoller Mischlings-Welpe. Kaum acht Monate alt und daher wunderbar verspielt und neugierig. Er versteht sich prächtig mit seinem temporären Frauchen Melanie Eipper.
Melanie und Melo.
| Bild: Schuler, Andreas
Die 25-jährige Studentin nimmt als offizielle Pflegestelle des Vereins pro-Tier mit Sitz in Neuss Straßenhunde aus Sardinien auf und vermittelt sie nach eingehendem Gesundheitscheck, den nötigen Impfungen und einer gewissen Eingewöhnungszeit weiter. „Ich habe Hunde immer geliebt“, sagt sie und streichelt Melo über Kopf und Rücken. Der Fellnase gefällt dies sichtlich. Melo hebt den Kopf, schließt die Augen und brummt zufrieden.
Melanie Eippers Mutter stammt aus Sri Lanka. Bei den regelmäßigen Familienbesuchen im Land der Vorfahren erlebte sie schreckliche Szenen. „Es gibt dort so viele Straßenhunde, die im Dreck leben und so viel Leid erfahren“, erzählt sie. „Das war für mich immer schlimm und hat meine Liebe zu Hunden noch gesteigert.“
Bild: Schuler, Andreas
Daheim in Deutschland fing sie früh an, mit den Tieren von Nachbarn und Freunden spazieren zu gehen. „Ich wollte eigentlich immer einen eigenen Hund haben“, sagt sich lächelnd, „aber meine Eltern waren dagegen.“
Pflegestelle beim Verein pro-Tier
Als sie vor zweieinhalb Jahren mit ihrem Freund zusammenzog, fasste sie den Entschluss, ihre Liebe zu den Vierbeinern zu verbinden mit ihrem Willen, Tierwohl ehrenamtlich zu verbessern. Melanie Eipper hörte von dem Verein pro-Tier und bewarb sich irgendwann als Pflegestelle.
Mittlerweile hat sie schon mehrere Hunde aufgenommen, die in Sardinien vor dem Tod gerettet, aufgepäppelt und medizinisch gepflegt wurden. Auf der Homepage des Vereins kann man auf einer Landkarte die jeweiligen Pflegestellen in ganz Deutschland anklicken und sich für einen Hund bewerben. Zunächst muss ein Fragebogen ausgefüllt werden.
Darin geht es um solche Frage: Wie lange würde der Hund alleine daheim bleiben müssen? Passt das Tier zur familiären Situation? Danach kommt es gegebenenfalls zu einem Treffen zwischen Mensch und Tier und womöglich zu einer Vermittlung.
Guinness sucht ein neues Zuhause.
| Bild: privat
Zwei Freunde von Melanie Eipper haben derzeit ebenfalls einen Pflegehund. Guinness heißt der Saluki-Mischling und stammt ursprünglich aus dem Oman. Nachdem der liebe und aufgeweckte fünfjährige Rüde zuvor bereits in zwei Familien lebte, die ihn aufgrund persönlicher Umstände nicht halten konnten, hofft der Verein, Guinness in gute Hände vermitteln zu können.
Ach ja, Melo. Der verspielte Mischling-Welpe hat ganz aktuell beste Aussichten, bald schon ein tolles Zuhause zu finden.