Egal ob mit dem Fahrrad, Kinderwagen oder Hund, viele Konstanzerinnen und Konstanzer sind gerne im Hockgraben unterwegs. Hier eine Gassi-Runde zu drehen, ist für viele Hundebesitzer ein Stück Lebensqualität – für Mensch wie für das Tier. Eine Leserin schildert in einer E-Mail an den SÜDKURIER jedoch ihre nicht ganz so idyllischen Eindrücke. Michaela Tartsch schreibt: „Es ist immer wieder ein Reizthema: der Hockgraben und der Fahrradverkehr am Wald entlang.“

Die Konstanzerin empfindet die Situation in diesem Bereich als gefährlich – und damit sei sie nicht allein. Die Radfahrer seien ihren Angaben zufolge oftmals sehr schnell unterwegs und würden teilweise mit mehreren Personen nebeneinander fahren. Viel Platz für andere, insbesondere auch Hundehalter, bliebe dann auf dem geteilten Fuß- und Radweg nicht mehr, sagt die Konstanzerin bei einem Treffen vor Ort.

Wie ist die Situation vor Ort?

Tartsch, die hier eigentlich gerne mit ihrem kleinen Hund Jucki unterwegs ist, erzählt außerdem: „Wenn nachmittags an der Uni Schluss ist, ist das wie eine Autobahn hier.“ Obwohl es einen reinen Fahrradweg direkt an der Straße entlang hoch zur Uni gibt, würden viele den Weg durch den Hockgraben nutzen. Doch hier sieht die Konstanzerin eine Gefahr für alle Beteiligten, da einige Radfahrer auch mit hohem Tempo unterwegs seien.

Hundehalter nutzen den Hockgraben gerade deshalb gerne, weil ihre Vierbeiner dort frei herumlaufen dürfen. In diesem Bereich besteht nämlich keine Leinenpflicht. Auch im Loretto-, Schwaketen und Uniwald dürfen Hunde theoretisch frei laufen.

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Das sagen Stadt und ADFC dazu

Doch gibt es im Hockgraben wirklich viele Vorfälle? Zumindest der Polizei Konstanz ist keine Häufung von Unfällen im Hockgraben bekannt, wie Nicole Minge von der Pressestelle des Konstanzer Präsidiums auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt. Auf einer Karte, auf der die bekannten Unfälle vermerkt wurden, kam es in diesem Bereich des Hockgraben in den letzten drei Jahren zu sieben Fahrradunfällen. Der Hockgraben gilt somit nicht als Unfallschwerpunkt.

Nachfrage bei der Stadtverwaltung sowie der Ortsgruppe Konstanz des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC): Wissen sie von Problemen im Hockgraben? „Bisher sind der Verwaltung keine Beschwerden oder Probleme zum genannten Bereich bekannt“, erklärt Anja Fuchs, Pressesprecherin der Stadtverwaltung. Der ADFC hätte ebenfalls keine Beschwerden erhalten, berichtet deren Sprecher Ralf Seufert auf SÜDKURIER-Nachfrage.

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Dennoch hat Michaela Tartsch laut eigener Aussage schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Radfahrer sie beispielsweise angebrüllt haben, dass „man seinen Köter an die Leine nehmen soll“, berichtet Tartsch. Das sei erst seit einigen Jahren so, so zumindest ihr Eindruck.

Aus diesem Grund meide die Hundehalterin manchmal den Waldrand bei der Uni, um möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ihr großer Wunsch lautet: gegenseitige Rücksichtnahme aller Konstanzer, die im Hockgraben unterwegs sind – egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder in vierbeiniger Gesellschaft.

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