Bereits im Januar 2023 schrieb der SÜDKURIER, die Pläne für die Bebauung des Allmannsdorfer Ackers mit 140 Wohnungen für rund 500 Menschen in Holzbauweise seien weit fortgeschritten, außerdem soll auf dem Gebiet Jungerhalde West ein Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr entstehen.

Doch eine (abgelehnte) Petition der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS) beim Landtag verzögerte das Vorhaben, auch der Grünen-Stadtrat Peter Müller-Neff ist vehement gegen die Bebauung des Grundstücks. Und nun sind dort immer noch keine Bagger angerückt, während das ähnlich umstrittene Vorhaben auf der Christiani-Wiese vorangeht.

Tut sich bei der Jungerhalde West etwas im Hintergrund? Durchaus, antwortet die städtische Pressestelle auf Nachfrage: „Das Amt für Stadtplanung und Umwelt ist an den Detailplanungen. Es ist vorgesehen, den Bebauungsplan im Herbst in den Technischen und Umweltausschuss zu bringen. Dann könnte die Satzung Anfang 2025 folgen, danach die weitere Hochbauplanung aufgenommen werden.“

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Holzbauweise als Modellprojekt

Geplant ist die Wohnbebauung in Holzbauweise. Damit fällt das Vorhaben der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (Wobak) als Modellprojekt in das Förderprogramm der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg. Zum Großteil soll dort geförderter Wohnungsbau entstehen.

Obwohl der Acker von geringem ökologischen Wert ist, stellt sich die BAS weiterhin gegen die Pläne. „Das Gebiet kam nur deshalb in den Topf, weil man 2015 schnelle und unbürokratische Möglichkeiten suchte, Unterkünfte für Flüchtlinge zu bauen“, sagt BAS-Vorsitzender Sven Martin. „Das Areal war nicht im Flächennutzungsplan enthalten, das überschreitet für uns eine rote Linie.“

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Aus seiner Sicht gibt es sinnvollere Gebiete in Konstanz, um Wohnraum zu schaffen, vor allem im Bestand. „Es steht noch viel leer, das müsste besser genutzt werden“, findet Sven Martin.

„Außerdem sollten Projekte wie Bücklepark, Döbele und Hafner, die längst geplant sind, zuerst realisiert werden. Aber da geht es nicht schnell genug voran – und nun will die Stadt ein neues Quartier auf der grünen Wiese vorziehen, nur weil es einfacher ist“, moniert er.

Direkt an den Acker, der bebaut werden soll, grenzt der Hockgraben als geschützter Grünbereich mit Schilf und Gräsern. „Das ist ein ...
Direkt an den Acker, der bebaut werden soll, grenzt der Hockgraben als geschützter Grünbereich mit Schilf und Gräsern. „Das ist ein wertvolles Feuchtgebiet“, sagt Sven Martin, Vorsitzender der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS). | Bild: Kirsten Astor

Überhaupt hält er den Projektnamen Jungerhalde West für falsch. „Die Jungerhalde ist woanders. Der Acker gehört eher zum Hockgraben“, sagt er. „Und der Hockgraben ist ein geschützter Grünbereich, der als Feuchtgebiet eine wichtige Funktion übernimmt.“

Dass Konstanz mehr bezahlbaren Wohnraum braucht, ist auch ihm klar. „Bislang wurde in Allmannsdorf aber viel davon vernichtet und zu Luxuswohnungen gemacht“, sagt Sven Martin.

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