Die Holzhauer haben sich in den vergangenen Monaten neu aufgestellt. Andreas Fiedler ist seit Dezember der Nachfolger von Roland Zimmer als Oberholzer, Michael Kratt ist der neue Förster Stadt und die Musik leitet nun Stefan Deckel. Also alles neu bei den Holzhauern – oder zurück zu den Traditionen?
Es ist ein bisschen was von beidem, erklären Philipp Mutter und Andreas Fiedler beim Gespräch im Zunfthaus. „Mein Ziel ist es, bekannte Traditionen aufrechtzuerhalten, aber Neuem gegenüber offen zu sein“, beschreibt Fiedler, der mit Respekt an die neue Aufgabe gehe, seinen Spagat als Oberholzhauer.
Zurück in die Zukunft beim Holzhauerball
Dieser Spagat spiegelt sich auch im Motto des diesjährigen Holzhauerballs am Samstag, 11. Februar, wider: „Zurück zum Holzhauerball lautet es – angelehnt an den Film „Zurück in die Zukunft“ nach der Corona-Zwangspause. „Besser kann man es nach zwei Jahren Pause nicht treffen“, findet Philipp Mutter.
Einlass ist im Milchwerk in diesem Jahr schon um 18.30 Uhr, ab 19.30 Uhr bis 2 Uhr spielt eine bayerische Coverband mit dem Namen „7 Promille“. Ihr Repertoire: Schlager, Rock und Heavy Metal. Unterbrochen wird die Musik nur von zwei Highlights: Um 22 Uhr haben die Holzhauer ihren klassischen Auftritt. Passend zum Motto reisen sie dabei durch verschiedene Jahrzehnte, das Bühnenbild soll immer wieder wechseln und moderieren werden Doc Brown und Marty McFly. „Mehr möchten wir aber noch nicht verraten“, sagt Fiedler lachend.
Die Proben dafür laufen bereits sei November. „Wir wollen das Publikum mitreißen“, verspricht Philipp Mutter. Und um Mitternacht tritt die Holzhauermusik auf. Neu am Ball ist, dass die Zunft diesmal selbst bewirtet mit einer Cocktailbar im rechten Seitenflügel.
Außerdem neu bei den Holzhauern: Die Jugend soll künftig eine größere Rolle spielen. „Wir brauchen wieder mehr Nachwuchs“, erklärt Fiedler. Zwar sei die Mitgliedersituation trotz der Corona-Pandemie gut, es gebe 48 aktive Holzhauer. Doch zwei Plätze seien frei. Und, sagt er, „ohne die junge Generation kriegen wir irgendwann ein Problem. Mit 80 Jahren stellt man keinen Narrenbaum mehr auf.“ Was also tun?
Disco für Jugendliche und Infoveranstaltung für Neue
Fiedlers Antwort: „Wir müssen uns interessanter machen für die jüngere Generation.“ Wie das gelingen kann, schiebt er gleich hinterher. In diesem Jahr findet am Abend des Fasnachtssonntags erstmals der Ellipsenball in der Turnhalle der Teggingerschule statt. „Den hat unser Jugendnarrenrat, die Ellipse organisiert. Es wird kein klassischer Ball, sondern eine Disco“, sagt Fiedler.
Die Feier richte sich an alle jungen und junggebliebenen Narren. Neben einem DJ treten aber auch Froschenkapelle, Holzhauermusik und Narrenmusik auf. Beginn ist um 19.30 Uhr, Ende um 3 Uhr.
Und am Samstag, 4. März, organisiert die Ellipse eine Infoveranstaltung im Zunfthaus, bei der sich die Zunft präsentiert und jede Abteilung vorstellt, was sie macht. „Eine gute Plattform für uns“, findet Phlipp Mutter. Zudem will die Holzhauermusik weiterhin auch nach der Fasnacht auftreten, um über die Musik neue Leute für die Zunft zu gewinnen.
Wo sind die Holzhauer an der Fasnacht?
An der diesjährigen Fasnacht sind die Holzhauer, abgesehen vom Ellipsenball, aber traditionell unterwegs. „Unsere vier wichtigen Säulen finden wie immer statt“, sagt Fiedler und meint damit neben dem Holzhauerball das Einholen des Narrenbaums am Hemdglonker-Mittwoch, das Aufstellen am Schmutzigen Donnerstag und das Fällen des Baums am Dienstag zum Ende der Fasnacht.
Dazwischen befreien sie wie gewohnt am Schmutzigen die Schüler – zunächst in der Realschule, danach im Gymnasium. Anschließend zeigen sie sich auf dem Marktplatz, um ihr diesjähriges Motto vorzustellen. Beim neuen Zeller Narrenball, den die Narrizella am Fasnachtssamstag mit den Froschen ausrichtet, helfen die Holzhauer bei der Bewirtung, am Sonntag steht der Umzug an und am Dienstag sind sie zum Abschluss der Fasnacht bei der Zimmerergilde in Stockach eingeladen.