Bereits vor der Oberbürgermeisterwahl im vergangenen Herbst hat sich eine Mehrheit des Gemeinderats und der damalige OB-Kandidat gegen eine Überbauung des Biotops Streuhau gestellt, das an die Bora-Sauna im Herzengelände angrenzt.
Dennoch hat die Initiative „Hände weg vom Streuhau“ ihre Unterschriftensammlung fortgeführt und zu Ende gebracht, nun haben Raphaela Weiland, Martina Poll und Inge Baier die gleichnamige Petition, die von 3449 Bürgern unterstützt wird, an den neuen OB Simon Gröger übergeben. Über die Hälfte davon sind aus Radolfzell, was den Stellenwert des Gebietes für die Einheimischen dokumentiert.
Rat muss noch entscheiden
Mit den Unterschriften will die Initiative Simon Gröger eine Legitimation an die Hand geben, um das Gebiet künftig als ein Naturschutzgebiet ausweisen zu lassen. Martina Pohl erwähnte bei der Übergabe, dass die Initiative mit ihrem Ansinnen im Rathaus mittlerweile offene Türen einrenne. Dennoch müsse die Übergabe der Unterschriften und damit der Abschluss dieser Aktion stattfinden. „Jetzt brauchen wir noch den Gemeinderatsbeschluss, damit künftig das Streuhau nicht überbaut werden kann“, so Martina Pohl.
Die Grundsatzentscheidung zu diesem Thema soll in der Sitzung des Radolfzellers Gemeinderat am 29. März fallen. Aktuell stehen die Zeichen für eine Entscheidung im Sinne der Intiative „Hände weg vom Streuhau“ gut. Die Freie Grüne Liste soll bereits ihre Zustimmung für ein Schutzgebiet signalisiert haben, und auch die Fraktionen der SPD und CDU sind wohl nicht abgeneigt, das Gebiet langfristig vor einer Bebauung zu schützen.
Herzenareal als Alternative
Simon Gröger hatte sich bereits im Wahlkampf gegen eine Bebauung des Streuhaus ausgesprochen und eine Alternativplanung vorgeschlagen. Um die Pläne für eine Bora-Erweiterung möglich zu machen, soll das Herzenareal, östlich des Hotels, genutzt werden. Dazu finden am 14. März Gespräche mit den betroffenen Radolfzeller Vereinen, Gastronomen und Jugendvertretern im Milchwerk statt.