Ungeahnte Details erfuhren die 17 Teilnehmer der jüngsten Stockacher Stadtführung, die Bürgermeister Rainer Stolz persönlich gab. Mit dabei waren Touristen und Einheimische wie Frank Weigelt, Leiter der Hauptstelle Stockach der VHS Landkreis Konstanz, und Sabrina Molkenthin, Leiterin des Umweltzentrums.

Erklärt wurde zum Beispiel, dass Stockach bis 1972 ein eigener Landkreis und das heutige Rathaus das Landratsamt war. Der Weg der Teilnehmer führte auch zur Grundschule, die 1900 in Betrieb gegangen war und zum ähnlich alten Amtsgericht. Weiter ging es zur 1882 erbauten evangelischen Kirche, die damals außerhalb der Stadt lag. „1875 gab es 130 Mitglieder“, betonte Stolz und fügte hinzu, er sei froh, dass die Kirchen der Stadt so ein gutes Verhältnis hätten. Erschwert wurden die Erläuterungen durch Verkehrslärm. Man suche nach einer Umfahrungslösung, um den Durchgangsverkehr zu reduzieren, so Rainer Stolz.

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Marie-Antoinette nächtigte im Gasthof zum Weißen Kreuz

Dennoch konnten die Teilnehmer erfahren, dass viele Häuser der Oberstadt nach dem Brand 1704 neu aufgebaut wurden, darunter auch der Gasthof zum Weißen Kreuz, in dem Marie-Antoinette auf ihrem Brautzug nächtigte. Es habe über 30 Gasthäuser gegeben, denn Stockach sei im späten Mittelalter ein Verkehrszentrum gewesen. An manchen Häuserfronten bemerkten die Teilnehmenden Ornamente, die auf damalige Wirtschaften hinweisen.

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Ebenfalls erklärt wurde, dass sich die erste Posthalterstation im Hause Dandler befand, weitere seien hinzu gekommen. Rainer Stolz ging am Bürgerhaus auch kurz auf Hans Kuony, das Narrengericht und den Schweizer Feiertag ein, bevor er auf den Dachgiebel gegenüber deutete: Die dortige Helmut Kohl-Skulptur von Peter Lenk hatten selbst die Einheimischen vorher nie bemerkt. Vom Alten Forstamt und dem früheren Salmannsweiler Hof führte Stolz die Gruppe zum Stadtgarten. Seine Begeisterung für Stockach sei deutlich geworden, sagte Margot Kammerlander. Der Applaus der Teilnehmer gab ihr Recht.

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