Schon wieder streiken die Lokführer bei der Betreibergesellschaft des Seehäsle, der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Laut einer Meldung des Unternehmens habe die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Mittwochabend sehr kurzfristig einen weiteren Streik bekannt gegeben.

Von Donnerstag, 20. Oktober, 2 Uhr nachts, bis einschließlich Dienstag, 25. Oktober, ebenfalls 2 Uhr nachts, werde der Zugverkehr der SWEG bestreikt, so die Mitteilung des Unternehmens. „Infolge der Arbeitskampfmaßnahmen ist im Streikzeitraum mit betrieblichen Störungen in den Netzen der SWEG zu rechnen“, heißt es dort weiter.

Schon das zweite Wochenende in Folge

Erst am vergangenen Wochenende war die SWEG von einem Streik der Lokführer betroffen (der SÜDKURIER berichtete). Während des insgesamt 70-stündigen Streiks, der sich über das ganze Wochenende hin zog, sind auch viele Züge des Seehäsle ausgefallen.

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Die massivsten Streikauswirkungen seien diesmal indes aber in erster Linie im Stuttgarter Netz/Neckartal, wo die Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) fährt, zu erwarten, heißt es in der Mitteilung der SWEG. Laut Auskunft von Unternehmenssprecher Christioph Meichsner seien jedoch auch diesmal wieder Seehäsle-Züge von der Streikmaßnahme betroffen.

Schienenersatzverkehr wie geplant

„Die Seehäsle fuhren Donnerstag bis 12 Uhr normal und von 12 Uhr bis Betriebsschluss im Stundentakt. Das Gleiche ist für Freitag zu erwarten“, schreibt Meichsner auf Nachfrage des Südkurier. Von Samstag, 22. Oktober, an komme es wie angekündigt zu Schienenersatzverkehr. Dieser laufe planmäßig ab und auch die morgendlichen Entlastungszüge zwischen Radolfzell und Stahringen von Montag bis Freitag würden wie geplant fahren, so Meichsner.

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Fahrgäste werden dennoch gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Aktuelle Informationen sind erhältlich über die elektronischen Fahrplanauskünfte auf sweg.de, bwegt.de, bahn.de oder im DB-Navigator. In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele Nutzer frustriert über die aktuelle Situation beim Seehäsle und beklagen sich darüber, dass man in der aktuellen Situation nie mit Sicherheit wissen kann, ob ein Zug fährt oder nicht.

Gewerkschaft weiter hartnäckig

Die GDL zeigt sich indes kampfbereit. Durch die Vorlage eines verhandlungsfähigen Angebots für beide Unternehmen könnten die SWEG und die SBS den Tarifkonflikt ganz schnell beenden, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.

Deren Vorsitzender, Klaus Weselsky wird dort wie folgt zitiert: „In ganz Deutschland gelten für Eisenbahner faire Löhne und faire Arbeitsbedingungen. Sie müssen auch für die Eisenbahner der SWEG und der SBS gelten. Es liegt somit an den Arbeitgebern, den Streik auf dem Rücken der Fahrgäste zu beenden. Eigentlich sollten die SWEG und die SBS aus der Erfahrung anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen gelernt haben, dass wir GDLer einen langen Atem haben.“