Ein lauer September-Sommerabend bot perfekte Bedingungen für die wetterbedingt verschobene Premiere von „Stockach is(s)t bunt“. Gleich zu Beginn fanden sich viele Gäste ein und es kamen immer mehr hinzu, sodass die Mitglieder der Stadtmusik weitere Tische und Bierbänke aufbauten und eine zweite Tischreihe eröffneten. Bis in die Nacht gab es ein internationales Bühnenprogramm, das ab 20.30 Uhr von Uwe Ladwigs Dixieland-Kapelle gestaltet wurde.

Weil Bürgermeisterin Susen Katter verhindert war, übernahm Katharina Riedle, Leiterin der Tourist-Info, die Begrüßung. Der Titel „Stockach is(s)t bunt“ drücke genau das aus, was die Stadt besonders mache, nämlich Vielfalt, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Sie dankte den teilnehmenden Vereinen und der Stadtjugendpflege für ihre Mitwirkung sowie der Volksbank Überlingen für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung.

Ukrainische Frauen zeigen mehrere Tänze. Sie begeisteren sowohl mit den Choreographien als auch mit ihrer bunten Bekleidung.
Ukrainische Frauen zeigen mehrere Tänze. Sie begeisteren sowohl mit den Choreographien als auch mit ihrer bunten Bekleidung. | Bild: Claudia Ladwig

Künstler reißen das Publikum mit

Jochen Sigg übernahm wie schon bei der Modenschau im Juli die Moderation und kündigte zunächst ukrainische Frauen an, die einen Volkstanz und ein Lied mit Tanzbegleitung zeigten. Die Ukulele-Gruppe Stockach unter Leitung von Iris Wecke spielte und sang acht Lieder, bevor zwei weitere Tänze der Ukrainerinnen folgten. Zu jedem Lied trugen die Frauen andere farbenfrohe Kostüme. Am Akkordeon begeisterte Denys Krochmal mit seinem Beitrag.

Dicht gedrängt sitzen die Besucher auf den Bänken vor der Bühne. Dort ird gesungen, musiziert und getanzt.
Dicht gedrängt sitzen die Besucher auf den Bänken vor der Bühne. Dort ird gesungen, musiziert und getanzt. | Bild: Claudia Ladwig

Auch Stockacher Künstler traten auf: Das Partyduo Nina und Marc Veser gestand, ganz schön aufgeregt zu sein. Nahezu meditative Klänge erzeugte Anja Schmidt mit ihrer Handpan, einem mit den Händen gespielten Blechklanginstrument. Während die Iranerin Mozghan zwei traditionelle iranische Lieder vortrug, erklärte ein Freund der Sängerin, im Iran dürfe eine Frau nicht auf die Bühne. Sie war entsprechend aufgeregt und wurde mit großem Applaus des Publikums sowie herzlichen Umarmungen von Familie und Freunden belohnt. Manche tanzten sogar bei ihren Liedern mit.

Stadtjugendpfleger Frank Dei und seine Frau Carola kommen ordentlich ins Schwitzen, denn ihre alkoholfreien Cocktails erfreuen sich ...
Stadtjugendpfleger Frank Dei und seine Frau Carola kommen ordentlich ins Schwitzen, denn ihre alkoholfreien Cocktails erfreuen sich großer Beliebtheit. | Bild: Claudia Ladwig

Mathis Schuller brachte schließlich Eigenkompositionen und einige andere Lieder mit, bevor Uwe Ladwigs Dixieland-Kapelle die Bühne übernahm und die Gäste mit eingängiger Musik unterhielt.

Großes Angebot an internationalen Speisen

Neben dem kulturellen Angebot war auch für das kulinarische Wohl der Besucher gesorgt. Der Stand der Kulturbrücke machte dem Motto „Stockach is(s)t bunt“ alle Ehre: 13 Personen hatten 20 verschiedene Gerichte mitgebracht und dabei eine riesige Vielfalt an Farben und Formen, Gerüchen und Geschmacksrichtungen abgedeckt.

Die Kulturbrücke macht dem Motto der Veranstaltung alle Ehre: 13 Personen hatten 20 Gerichte aus verschiedenen Ländern zubereitet. Schon ...
Die Kulturbrücke macht dem Motto der Veranstaltung alle Ehre: 13 Personen hatten 20 Gerichte aus verschiedenen Ländern zubereitet. Schon gegen 19 Uhr sind fast alle Speisen ausverkauft. | Bild: Claudia Ladwig

Die Nachfrage war so groß, dass gegen 19 Uhr bereits fast alles ausverkauft war. „Es kam alles sehr gut an“, resümierte Yasamin Lashgari erfreut. Christiane Pieper und die übrigen Helfer boten am späteren Abend aber noch Linseneintopf sowie Gemüse und Couscous an.

Mit ihren Maultaschen lagen die Marketenderinnen ebenso richtig. Auch die Crêpes der Bürgerstiftung waren begehrt – anders als beim Winterzauber dieses Mal eher in der herzhaften Variante. Margot Kammerlander, die mit ihrem Mann Wolfgang, dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung, und einem weiteren Helfer am Stand war, lobte die schöne Atmosphäre der Veranstaltung.

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Alkoholfreie Cocktails kommen gut an

Die Stadtmusik verkaufte Getränke verschiedener Art, während es gegenüber an der b.free-Saftbar bei Carola und Frank Dei alkoholfreie Cocktails gab. „Wir hatten zwei Renner: Virgin Sunrise kam vor allem bei Kindern gut an. Viele Erwachsene wählten den Gin Tonic“, erzählt der Stadtjugendpfleger. Ihnen gefiel die bunte Mischung des Programms und des Publikums. Aus den Reihen der Gäste war mehr als einmal der Wunsch zu hören, dass eine solche Veranstaltung in Stockach viel öfter stattfinden sollte.

Eine Wiederholung ist durchaus möglich, denn Katharina Riedle hatte schon in ihrer Eröffnungsrede gesagt: „In 2025 wird es sicher noch bunter werden.“

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