Karlheinz Fahlbusch

Mit Wohlwollen und großem Lob nahm der Umwelt-, Kultur- und Schulausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung den Tätigkeitsbericht von Edwin Ernst Weber entgegen. Er ist Leiter des unmittelbar der Landrätin unterstellten Stabsbereichs Kultur und Archiv. Dieser nimmt innerhalb des Landratsamts eine Doppelfunktion wahr. Zum einen erfüllt er mit dem Kreisarchiv die gesetzliche Pflichtaufgabe der Archivierung der Verwaltungsunterlagen von bleibendem Wert der Landkreisverwaltung und der kreiseigenen Einrichtungen.

Zum anderen betreut und koordiniert der Stabsbereich die vom Landkreis als Freiwilligkeitsleistungen wahrgenommenen kulturellen Initiativen und Fördermaßnahmen. „Reichen die Mittel?“, wollte Johannes Kretschmann (Grüne, Sigmaringen) wissen. Weber sprach von 0,35 Prozent des Kreishaushalts, die ihm zur Verfügung stehen. Die Qualität der Arbeit sei aber „nicht nur eine Frage des Geldes“, wie er betonte. Da bekomme er von Landrätin Stefanie Bürkle bei der Einwerbung von Drittmitteln, wie bei den Sparkassen oder den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken, viel Unterstützung. Auch die Kreisräte stehen hinter der Arbeit Webers. So zollte ihm Kreisrat Christoph Stauß (FWV, Mengen) ein großes Lob: „Es ist ihnen kein Thema zu heiß, um es nicht aufzugreifen.“

Die jährliche Kreisexkursion ist dem vielseitigen Kulturamtsleiter ein großes Anliegen. Und der Zuspruch aus der Bevölkerung ist groß, ...
Die jährliche Kreisexkursion ist dem vielseitigen Kulturamtsleiter ein großes Anliegen. Und der Zuspruch aus der Bevölkerung ist groß, wie man hier im fürstlichen Park in Krauchenwies sehen kann, wo es um die von den Nationalsozialisten ermordete Widerstandskämpferin Sophie Scholl ging. | Bild: Karlheinz Fahlbusch

Neben der Förderung von kulturellen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen von kreisweiter Bedeutung liegen die Tätigkeitsschwerpunkte in der kulturgeschichtlichen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit zum Landkreis und seinen Gemeinden, in der Förderung und Dokumentation des regionalen Kunstschaffens durch die Unterhaltung und den Ausbau einer Kreiskunstsammlung und die Organisation von Dauer- und Sonderausstellungen in der Kreisgalerie sowie schließlich in der kreisweiten Koordination und Vernetzung des Kulturschaffens, insbesondere über das Kreiskulturforum und jährliche Kulturschwerpunkte.

Edwin Ernst Weber und die Mitautoren Peter Schramm und Ludwig Ohngemach (von links) freuten sich über die enorme Resonanz bei der ...
Edwin Ernst Weber und die Mitautoren Peter Schramm und Ludwig Ohngemach (von links) freuten sich über die enorme Resonanz bei der Vorstellung des Buches über die Geschichte des Spitals in Pfullendorf. | Bild: Karlheinz Fahlbusch

Thema des 16. Kulturschwerpunkts von Landkreis und Kreiskulturforum war im Jahr 2018 Demokratie und Freiheit. „Bei insgesamt 43 Veranstaltungen an 16 verschiedenen Orten werden in dem noch bis April 2019 laufenden Programm rund 3000 Besucher erwartet“, konnte Weber einmal mehr von einer Erfolgsgeschichte berichten. Vorträge, Ausstellungen, Exkursionen, eine Tagung, ein Podiumsgespräch, eine achtteiligen Filmreihe und verschiedenen Kleinkunst-, Theater- und Musikveranstaltungen verfolgten laut dem Kulturchef ein doppeltes Anliegen.

Zum einen ging der Blick zurück in die Geschichte auf die freiheitlichen und demokratischen Traditionen und ihre vielfach verfolgten Wortführer aus Landkreis und Region. Mit der Erkundung des freiheitlichen und demokratischen Erbes verknüpfte das Programm die durchaus kritischen Fragen nach der Bedeutung und Akzeptanz der so mühsam erstrittenen demokratischen Werte. In welchem Zustand befindet sich heute unsere demokratische Kultur, und wie ist es um ihre Fähigkeit zum Ausgleich und Konsens bestellt? Ausschlaggebend für den Erfolg des Kulturschwerpunkts waren die Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern sowie die bewährte Förderung durch die beiden Sparkassen im Landkreis. Ein Highlight war sicher die Kreiskulturfahrt zu „Pionieren der Freiheit aus dem Landkreis Sigmaringen“ am 28. Juli unter Leitung von Doris Astrid Muth und Edwin Ernst Weber mit Stationen auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, in Kreenheinstetten, Krauchenwies und in Marbach.

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Auch im vergangenen Jahr wurde der Kreiskulturpreis vergeben. Er ging an das Ehepaar Sigrid und Peter Weydemann für die verdienstvolle Kunst- und Kulturvermittlung im „Atelier Laubbach“. Es war dies die zehnte Vergabe des 2009 vom Kreiskulturforum und den Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis gestifteten Kulturpreises. Nicht zuletzt hielt Weber zahlreiche Vorträge und war auch an der Herausgabe des Buchs zur Geschichte des Spitals Pfullendorf maßgeblich beteiligt und hatte darin auch mehrere Abhandlungen geschrieben.