Der Firma Rewa, seit über 90 Jahren in Blumberg angesiedelt, droht das Aus. Das als Rewa Timecheck GmbH firmierende Unternehmen hat in der dritten Februarwoche 2024 beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das geht aus einer Mitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters hervor.

Der Rechtsanwalt Thorben Schmidt, Insolvenzexperte der Kanzlei Winkler und Partner, wurde vom Amtsgericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Laut Thomas Feldmann, Pressesprecher von Schmid, beschäftigt Rewa Timecheck gegenwärtig 67 Mitarbeiter.

Verwaltung sitzt in Blumberg

In Blumberg ist der Verwaltungssitz der Gesellschaft. Dort sind die Geschäftsleitung und zentrale Unternehmensfunktionen wie Einkauf, IT, Buchhaltung und andere angesiedelt. In Blumberg arbeiten 15 Männer und Frauen.

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Thorben Schmidt hat damit begonnen, sich vor Ort einen Überblick über die wirtschaftliche Ausgangslage des Unternehmens zu verschaffen. In den kommenden Wochen, so die Mitteilung, werde er Gespräche mit allen wesentlichen Verfahrensbeteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage zusammen mit einem sanierungserfahrenen Team der Beratungsgesellschaft Rial Consultin eingehend sämtliche ihm zur Verfügung stehende Sanierungsoptionen prüfen.

Ziel heißt Zukunftssicherung

Sein Ziel sei es, im Sinne von Belegschaft, Kunden, Lieferanten und Gläubigern eine tragfähige Lösung für die Rewa Timecheck zu finden, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.

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„Wir werden jetzt alle notwendigen Schritte unternehmen, den Geschäftsbetrieb zusammen mit der Geschäftsleitung um den Geschäftsführer Michael Westphal zu stabilisieren und fortzuführen“, wird er weiter zitiert. Alle Kunden würden weiterhin professionell und in der bewährten Sorgfalt und Qualität bedient.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

„Der Geschäftsbetrieb läuft weiter“, betont Feldmann. Ein vorläufiges Insolvenzverfahren laufe in der Regel drei Monate. Erst dann entscheide das zuständige Amtsgericht über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

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Die Mitarbeiter seien bereits über die aktuelle Situation informiert worden. Sie wurden auch in Kenntnis gesetzt, dass sie während des vorläufigen Insolvenzverfahrens anstelle ihrer Löhne und Gehälter Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit erhalten werden. Das Insolvenzgeld wird für maximal drei Monate gewährt.

Blumbergs Bürgermeister Markus Keller reagierte auf diese Wirtschaftsnachricht mit Bedauern. Sie sei nicht absehbar gewesen. Allerdings hätte ihm der Auszug der Rewa-Läden aus den Galeria-Kaufhof-Karstadt-Häusern Sorgen bereitet.

Keller sieht Potenzial gegeben

Mit dem Hauptstandort an der einzigen Blumberger Mühle sei Rewa durchaus ein Blumberger Traditionsbetrieb. Er hoffe nun, dass das Aus der Firma abgewendet werden könne. „Das Potenzial ist ja das.“ Nicht vergessen dürfe man aber auch, dass Rewa wegen der Nähe zur Schweiz immer große Probleme habe, Fachkräfte zu finden.