Es ist eine kleine Gesellschaft, die sich zweimal die Woche im Irish Pub trifft. Allerdings nicht zum Bier trinken, sondern zum Darts spielen.
Spätestens seit die Darts-Weltmeisterschaften im Londoner Alexandra Palace, bei den Fans liebevoll Ally Pally genannt, Anfang jedes Jahres eine Riesenbegeisterung um den Pfeilsport ausgelöst hat, hat sich auch hier eine Darts-Community gebildet. Sie wird von Uwe Wiede angeführt.
Umgezogen ins Irish Pub
Zunächst fanden Training und Ligaspiele im Eventkeller statt, nun ist die Gruppe im Irish Pub beheimatet. Über 30 Spieler sind aktiv dabei, wenn es darum geht, die Pfeile auf die elektronischen Dartscheiben zu werfen. „Das E-Dart ist gängig in vielen Lokalitäten. Dabei wird mit Kunststoffpfeilspitzen auf eine elektronische Dartscheibe geworfen“, erklärt Wiede. Doch eigentlich ist der 55-Jährige ein Freund des sogenannten Steeldart, bei dem mit Pfeilen mit Stahlspitzen geworfen wird.
Denn Steeldart sei ehrlicher. Wenn beim E-Dart die Kunststoffspitze die Scheibe berührt, jedoch nicht stecken bleibt, dann zählt der Wurf dennoch als gültig. Beim Steeldart, wo auf Scheiben aus Sisal geworfen wird, zählt nur der Pfeil, der auch stecken bleibt.
Wiede ist dabei ein so starker Verfechter des Steeldart, dass er in naher Zukunft eine eigene Steeldart-Liga gründen möchte. „Sobald der ehemalige Kaiserbrunnen demnächst wieder seine Pforten öffnet, werden wir dort das Steeldart etablieren. Unsere Rundenspiele im E-Dart bleiben aber im Irish Pub“, so Wiede. Steeldart erfreue sich dabei großer Beliebtheit. Eine Liga wäre schnell gegründet. „Ich rechne mit sechs bis acht Teams aus dem Raum Tuttlingen, Villingen und dem Hegau“, sagt deren Verfechter.
Stolz ist Uwe Wiede aber auch auf seine sechs Teams, die am Ligabetrieb teilnehmen. Aufgrund der Regelung, dass auch Mixed Teams, also gemischte Mannschaften dabeisein können, wären auch weibliche Dartspielerinnen gerne willkommen.
Hauptsache mit Gefühl
Doch ob mit Stahl- oder Kunststoffpfeilen geworfen wird: Frauen und Jugendliche können die Pfeilsportler bislang noch nicht begeistern. Wiede bearbeitet das Thema unverdrossen. „Wir sind für neue Spieler immer offen, die Altersklasse spielt keine Rolle, Hauptsache man kann den Dartpfeil Richtung Scheibe werfen“, sagt er.
Auch das Patentrezept für den richtigen Wurf gebe es nicht. „Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Das Gefühl für den Wurf sei das Entscheidende. Das heißt dann auch, dass das Material nicht entscheidend ist.
Was brauche ich an Ausrüstung?
Zwischen 20 Euro und mehreren hundert Euro pro Pfeilausstattung könne man ausgeben. „In der goldenen Mitte liegt gutes Sportgerät“, weiß Wiede. Ein Dartpfeil besteht aus den Flights (Flügel) an den Pfeilen, sowie dem Barrel (Schaft), dessen Länge variieren darf. Das Barrel ist der Teil des Pfeils, der zwischen den Fingern des Werfers liegt.
Und wer dann noch meint, viel Trainingsfleiß reiche aus, um bei Ligaspielen gut dabei zu sein, dessen Hoffnung relativiert Wiede „Das ist ganz unterschiedlich, einige haben unglaubliches Talent, die haben es einfach drauf, auch ohne Training.“
Im Idealfall reichen neun Würfe
Es gelte, einen ruhigen Arm zu haben, ein gutes Auge, und natürlich auch gerade beim Steeldart ein gewisses Maß an Kopfrechnen. Denn es gilt, die Punkte, die man erreicht hat, schnell zusammenzuaddieren, beziehungsweise auszuziehen, um die folgenden Pfeile auf die richtigen Punktfelder zu werfen. Mit neun Würfen kann man im Idealfall die Runde beenden, „Ich liege im Schnitt bei zehn“, sagt Wiede.
Für ihn ist Dart in Donaueschingen ein Gemeinschaftssport. Fabian Brögele kann das nur betätigen. „Der Zusammenhalt ist klasse“, schwärmt er. Vor zwei Monaten ist er vom Bodensee nach Donaueschingen gezogen. Es sei von den Dartspielern in kürzester Zeit sehr freundlich aufgenommen worden.