Das Wahlergebnis in der schwarzen Hochburg fällt deutlich schlechter aus als in der Vergangenheit. Aber es reicht: Die CDU stellt auch die kommenden vier Jahre eine Bundestags-Abgeordnete im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen. „Ich freue mich über das Ergebnis“, sagt Maria-Lena Weiss, die als Direktkandidatin auf Urgestein Volker Kauder folgt. Den Sonntagabend hat sie nicht – wie andere Kandidaten – an einem festen Ort verbracht, vielmehr war ihr Wahltag geprägt vom Autofahren: „Ich tanze auf einigen Hochzeiten, bin viel unterwegs.“ Dabei verfolgte sie die Prognosen per Radio und Telefon.

Schwieriger Wahlkampf

Am Sonntag stand die CDU-Frau übrigens nicht im Austausch mit Vorgänger Volker Kauder, aber „das wird noch kommen“, so Weiss. Und zwar dann, wenn alles so richtig unter Dach und Fach sei. Der Wahlkampf habe sich für die 40-Jährige als „sehr schwierig“ gestaltet, denn als neue Kandidatin, die zudem erst spät nominiert worden sei, habe sie sich erst bekannt machen müssen: „Der Bundestrend hat gegen einen gesprochen. Und auch die Landtagswahl hat gezeigt, dass es knapp wird.“

Im Rathaus in Geisingen war das Wahllokal für die Bundestagswahl. Unser Bild zeigt Katrin Weinert (von links) bei der Registrierung als ...
Im Rathaus in Geisingen war das Wahllokal für die Bundestagswahl. Unser Bild zeigt Katrin Weinert (von links) bei der Registrierung als Wählerin mit dem Wahlausschuss um Andreas Heidel, Beate Schmid und Bürgermeister Martin Numberger in der ersten Schicht. | Bild: Paul Haug

Freude herrscht auch bei Clemens Knoblauch, CDU-Fraktionsvorsitzender in Immendingen. Das Ergebnis sehe nicht schlecht aus, gerade im Vergleich zum Bund, für den er sich ein ebensolches Bild gewünscht hätte. Dass Maria-Lena Weiss nichtsdestotrotz deutlich hinter den früheren Werten von Volker Kauder liegt, muss seiner Meinung nach in Relation gesetzt werden: „Volker Kauder hat x Perioden hinter sich, war ein Schwergewicht in Berlin.“ Weiss habe in der aktuellen politischen Lage und einer schwierigen Zeit für die CDU stark abgeschnitten.

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Heißer Kampf um Rang zwei

Das Rennen um Platz zwei im Wahlkreis 285 hätte sich kaum spannender gestalten können: Mirko Witkowski (SPD, 16,3 Prozent) liegt, Stand 23 Uhr, knapp hinter Andreas Anton (FDP, 16,5), es folgen Joachim Bloch (AfD, 13,5) und Annette Reiff (Grüne, 12,2). „Sehr zufrieden“ ist Witkowski. Erstmalig angetreten, habe er sich im Wahlkreis bekannt machen müssen: „Ich durfte viele Menschen kennenlernen und bin dankbar dafür.“ Den Wahlabend verbrachte er mit den SPD-Kreisverbänden Rottweil und Tuttlingen in Deißlingen. Motiviert wolle Witkowski den Schwung mitnehmen, er stehe auch weiterhin politisch zur Verfügung.

Ein enormer Andrang herrscht den ganzen Sonntag über bei der Bundestagswahl im Wahllokal Donauhalle in Immendingen. Zeitweise bildet ...
Ein enormer Andrang herrscht den ganzen Sonntag über bei der Bundestagswahl im Wahllokal Donauhalle in Immendingen. Zeitweise bildet sich eine längere Schlange von Wartenden bis ans Ende des Vorplatzes. Auf diesem Foto gibt Wähler Frank Martin seine Stimme ab, Andreas Heitzmann (von links), Armend Mamusha und Peter Disch sind Mitglieder des Wahlausschusses. | Bild: Jutta Freudig