Am kommenden Montag, 5. Oktober, reist Ministerin und CDU-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl Susanne Eisenmann in den Schwarzwald-Baar-Kreis, um im Rahmen ihrer Wahlkampftour „Eisenmann will‘s wissen“ mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Ihr Reiseziel ist die große Halle des Busunternehmens Petrolli in Niedereschach-Fischbach, die die Einhaltung der Corona-Regeln bei diesem Zusammentreffen ermöglicht.

Das könnte Sie auch interessieren

Aktuelle Lage: Firmenchef Dieter Petrolli, selbst CDU-Mitglied, will den Termin in seinem Unternehmen nutzen, um auf die schwierige Situation der Reisebranche hinzuweisen, die sich seit dem Neustart Mitte Juni kaum verändert habe. „Wir stehen nach wie vor vor großen Problemen“, so Petrolli. Der erhoffte Aufschwung bei Buchungen für September sei ausgeblieben.

Das könnte Sie auch interessieren

Zahlreiche Reisewarnungen für Nachbarländer und Teilregionen in Europa sowie stetig neu aufflammende Corona-Ausbrüche würden das Reisegeschäft weiter belasten. Eine große Bremse der Reiselust seien aktuell die vielen Warnungen vor einer zweiten Corona-Welle, berichtet Sylvia Fischer, vom gleichnamigen Reiseunternehmen in St. Georgen.

Sylvia Fischer ist froh, noch ein zweites Standbein zu haben.
Sylvia Fischer ist froh, noch ein zweites Standbein zu haben. | Bild: Ganter, Patrick

Rettungsschirm: Im August seien erste Gelder aus dem Rettungsschirm des Bundes geflossen, „das hat uns geholfen“, so Petrolli. Auf weitere Hilfeleistungen vom Land warte man noch. „Die Anträge sind gestellt.“ Fischer will den Antrag ebenfalls bald abschicken.

Das könnte Sie auch interessieren

Bis 31. Oktober ist dafür Zeit. Dann bleibt nur abzuwarten und durchzuhalten. Die laufenden Kosten fallen weiter an. Zinsen, Löhne oder Betriebskosten werden regelmäßig abgebucht, während auf der Habenseite viele Einnahmen fehlen. Die rund 30 Petrolli-Mitarbeiter befinden sich daher noch immer in Kurzarbeit, die je nach Situation, Jahreszeit und Auftragslage zwischen 80 und null Prozent schwanke, so der Geschäftsführer. Kurzarbeit musste Fischer nicht anmelden. „Wir haben Glück, ein zweites Standbein zu haben“ sagt sie die Geschäftsführerin, die vor allem den Linienverkehr bedient sowie Taxen-, Transfer-, Kranken- und Flughafenfahrten im Angebot hat. „Und nur drei unserer Busse sind Reisebusse.“

Das könnte Sie auch interessieren

Aufschwung: Bei Petrolli hat der Schulbusverkehr ebenfalls für eine Entlastung gesorgt. Sogar Verstärkerbusse seien im Einsatz, um mehr Kapazitäten und mehr Abstand in Bussen zu gewährleisten. Der größte Geschäftsbereich, die Busreisen, dümpelt jedoch weiter perspektivlos dahin. Zehn von über 20 Bussen stehen still. Am meisten nachgefragt seien noch Tagesfahrten in Deutschland und in die Schweizer Berge, alles jedoch weit unter Normalniveau. Für das kommende Reisejahr will Petrolli daher sein Programm an die neue Situation anpassen: mehr Tagestouren, mehr Fahrten in die Natur und an die frische Luft. Zudem soll es keinen Jahreskatalog geben, zu wechselhaft sind die Rahmenbedingungen. Mit einem Halbjahresprogramm könne man besser auf Veränderungen reagieren. „Mir bereiten der kommende Winter und das Frühjahr Sorgen“, erzählt Fischer. Ski-Ausfahrten, Fasnet-Einsätze und Weihnachtsfahrten, alles sei ungewiss, so die Unternehmerin.

Das könnte Sie auch interessieren

Perspektive: „Rettungsschirme sind das eine, wir benötigen aber auch eine Perspektive“, sagt Petrolli. Er denkt dabei an weitere Hilfspakete und vor allem an eine bestimmte Corona-Auflage: die strikte Maskenpflicht für Reisende in Bussen. Was im Linienverkehr noch erträglich ist, sei für Kunden ein Hauptgrund, nicht in einen Reisebus einzusteigen. Petrolli wünscht sich, dass die selben Regeln gelten, wie in der Gastronomie, seine Fahrgäste ihre Masken am Platz abnehmen dürfen. „Das würde uns helfen“, da ist er sich sicher und bekommt Zustimmung von Sylvia Fischer. Unklar sei immer noch, wie es mit Klassenfahrten und Schulreisen weitergehe. Fragezeichen stünden auch hinter Fahrten für Sportmannschaften, wie die Wild Wings oder die Wiha Panthers. „Der neue Wild Wings-Teambus ist abgemeldet“, so Petrolli, der nun auf Lösungsvorschläge seitens der Landesregierung hofft.

Das könnte Sie auch interessieren

Bürgergespräch: Diese und weitere Fragen will die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport am Montag ab 18 Uhr den Bürgern versuchen zu beantworten. Die Veranstaltung ist öffentlich. Um eine Anmeldung wird gebeten, telefonisch unter der Nummer 07721/59310 oder per Email an post@cdu-sbk.de.

Das könnte Sie auch interessieren