Das alte Saba-Gelände soll entlang der Peterzeller Straße massiv mit Mehrgeschoss-Bauten für Büro und Wohnen bestückt werden. Dagegen gibt es gestalterische Bedenken. Zwei städtische Gremien, der technische Ausschuss und der Gemeinderat, kritisieren zudem die Verwaltung. Es werde mangelhaft bis gar nicht dazu informiert.

Das monieren die Fraktionen

Die Pläne zur Neubebauung des Saba-Geländes werden in der Ratssitzung am Mittwoch von der CDU laut Stadtrat Dietmar Wildi für „toll und richtig“ befunden. Es gebe aber auch Bedenken in der Fraktion, führte er aus. Geschossigkeit, Energie- und Stellplatzkonzept seien ebenso ungeklärt wie das Mobilitätskonzept.

Abtransport der letzten Saba-Spuren. Der Schriftzug wird 2020 in einem städtischen Schuppen eingelagert.
Abtransport der letzten Saba-Spuren. Der Schriftzug wird 2020 in einem städtischen Schuppen eingelagert. | Bild: Trippl,Norbert

Ulrike Salat kritisierte für die Grünen die aus ihrer Sicht unzureichende Bauökologie der Bauabschnitte. Sie bemängelte den Informationsfluss aus der Verwaltung wie zuletzt andere Fraktionen in der vorangegangenen Ausschusssitzung dazu. Andreas Flöß sagte, es sei ärgerlich dass es hier „Bauträger gibt, die eine Baugenehmigung haben. Uns wurde dazu nichts gesagt“, monierte er. Es gebe „nicht mehr so viele zusammenhängende Grundstücke, die in dieser Größe entwickelt werden können“.

Flöß verweist auf das Beispiel St. Georgen

Hohe und dicht beisammen geplante Baukörper müssen für Flöß „eine hochwertige Planung aufweisen“. Das Projekt müsse dringend rechtzeitig in den Gestaltungsbeirat. In St. Georgen sei es gelungen, „mit den Firmen EGT und PE zwei hervorragende Firmen-Neubauten an der Stadteinfahrt zu realisieren“. Das müsse in Villingen auch an der Stadteinfahrt West gelingen.

Die Idee des SPD-Fraktionssprechers

Edgar Schurr sagte, die SPD sei dankbar, dass Bauunternehmen hier Geld investierten. Auch er bemängelte, es fehlten wichtige Informationen für eine solche Entscheidung an dieser Stelle. Er wollte wissen, ob die großen alten, Saba-Buchstaben vom Firmendach hier nicht wieder platziert werden könnten.

Baubürgermeister Detlev Bührer.
Baubürgermeister Detlev Bührer. | Bild: Stadtverwaltung

Detlev Bührer beschwichtigte, es sei klar, dass hier eine „sehr prägende Stelle“ bebaut wird. Da müssten gute Konzepte zum Tragen kommen. Alles, was von den Räten genannt wurde, werde erarbeitet, dafür gebe es sogar zwischen Rathaus und Bauherr bereits einen Termin.

Die Neubebauung des Kasernenareals läuft- so ist der Stand im Frühjahr 2022 Video: Hans-Jürgen Götz

Klaus Martin (CDU) stellte in der Sitzung schließlich den Antrag, die Verwaltung möge die offenen, zentralen Punkte abklären. Er formulierte einen Vertagungsantrag zum 2. März.

Das Thema muss mangels Informationen verschoben werden

Er bat auch darum, die Pläne in der Sitzung vernünftig zu präsentieren. Dies gelang der Verwaltung technisch weder im Ausschuss noch im Rat. Es gab dafür mit 33 Ja-Stimmen eine breite Zustimmung, die Verwaltung und der Bauherr müssen damit nachsitzen.

Zuletzt wurde das Vorhaben so debattiert:

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