Es herrscht Stillstand: Seit Wochen ruhen die Arbeiten an der Großbaustelle des Eschelen-Carrés – dort wo einst das Schwenninger Krankenhaus stand. Jetzt beantwortet der Eigentümer die bange Frage: Wie wird es mit dem Projekt im Neubaugebiet Eschelen weitergehen?
Das Projekt hat seit einigen Monaten mit schwierigen Umständen zu kämpfen. In Turbulenzen geraten war das Wohnbau- und Gewerbevorhaben im Frühjahr 2023, als der damalige Generalunternehmer aus dem Raum Freiburg nach Darstellung des Bauträgers, der Firma Caprise residentials, in Schwierigkeiten geraten ist.
Seither wurde der Generalunternehmer für das Projekt ausgetauscht. Das Bauvorhaben ist ins Stocken geraten. Zuletzt klagte ein beteiligter Handwerker anonym in einem Medienbericht, dass er kein Geld bekommen habe und machte dafür indirekt den Bauträger verantwortlich.

Bauträger weist Vorwürfe zurück
Kurt Keller, der Geschäftsführer der Caprise residentials GmbH mit Sitz in Freiburg, weist diese Vorwürfe als falsche Darstellung zurück. Es habe vertragliche Unstimmigkeiten zwischen dem Generalunternehmer und dem Handwerksbetrieb über vereinbarte Bezahlungen und Leistungen gegeben. Die Firma Caprise als Bauträger sei in diesen Streit nicht involviert gewesen. In der Auseinandersetzung zwischen Handwerker und Generalunternehmer, so versichert der Geschäftsführer, „haben wir in kurzer Zeit eine Lösung gefunden“.
Spekulationen bleiben nicht ohne Folgen
Aufgrund der Schlagzeilen und Spekulationen aus der Nachbarschaft, beim Eschelen-Carré drohe eine Bauruine, sei das Projekt allerdings erneut in Schwierigkeiten geraten, beklagt der Geschäftsführer. Dies habe den Fortgang zusätzlich verzögert. „Wir mussten erst einmal die Situation sachlich unter den Projektbeteiligten klären“, erklärt Keller. Dies sei mittlerweile erfolgt. Das Ergebnis: Das Eschelen-Carré werde im geplanten Umfang fortgesetzt.
Auf diesem Weg seien mittlerweile alle Formalitäten intern geklärt werden. Bis zur Wiederaufnahme der Baustelle seien nur noch einige interne Koordinierungen erforderlich. Der Geschäftsführer versichert: „Es wird zeitnah weitergehen.“ Alle seien daran interessiert, das Carré schnellstmöglich fertigzustellen.
Stadt drängt auf neuen Bauleiter
Seitens der Stadtverwaltung gibt es bislang keine Entwarnung in Sachen Eschelen-Carré. Denn das Bauvorhaben steht derzeit nach Darstellung der Stadt derzeit ohne verantwortlichen Bauleiter da. Man habe den Bauherrn zuletzt aufgefordert, so heißt es von der Pressestelle der Verwaltung, „einen neuen Bauleiter zu benennen, nachdem dieser für das Vorhaben die Bauleitung gekündigt hatte“.
Stadt erreicht Bauträger nicht
Auf dieses Schreiben, so bedauert die Stadt, sei allerdings bislang keine Reaktion erfolgt. Es sei sehr schwierig, den Bauträger Caprise überhaupt zu erreichen. „Auch wir konnten somit zuletzt nicht feststellen, dass die Bauarbeiten fortgesetzt wurden“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.
Die Stadt sei jedoch ebenfalls daran interessiert, das Vorhaben mit dem Bauherrn abzustimmen und das Bauvorhaben zeitnah zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
Für den Geschäftsführer ist es nur eine Formalie
Von Seiten des Bauträgers erklärt Geschäftsführer Keller, der bisherige Baumanager sei ein Mitarbeiter des in Insolvenz geratenen Generalunternehmens gewesen. Die Benennung eines neuen Bauleiters sei bislang versäumt worden. Allerdings sei dies nur eine Formsache. „Das wird die Wiederaufnahme des Baubetriebs nicht verzögern.“ Die Meldung des neuen Bauleiters beim Baurechtsamt „erfolgt unmittelbar vor Weiterführung der Bauarbeiten“, teilte er mit.