Fußball-Bezirksliga: Mit noch zwei offenen Entscheidungen wurde am vergangenen Wochenende die Saison im Bezirksoberhaus abgeschlossen. Der FV Möhringen hofft als Vizemeister in den Aufstiegsspielen gegen Südstern Singen den Landesliga-Aufstieg zu realisieren. Davon hängt ab, ob die DJK Villingen die Klasse hält. Der SV Geisingen sicherte sich am vorletzten Spieltag die Meisterschaft und den Aufstieg. Als sicherer Absteiger stehen FC Hochemmingen, FC Schonach, SG Riedböhringen/Fützen und SG Eintracht Neukirch-Gütenbach fest. In der neuen Saison spielt die Bezirksliga wieder mit 16 statt zuletzt 18 Mannschaften.

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Der Meister

Seit dem siebten Spieltag führte der SV Geisingen die Liga an und hat nach der verlorenen Aufstiegsrunde vor zwölf Monaten diesmal den direkten Aufstieg in die Landesliga geschafft. „Die Mannschaft ist in den vergangenen Jahren in sich gewachsen. Zusammen mit dem großartigen Zusammenhalt war das der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Trainer Stefan Pröhl. Mit Cyrill Bondarev (Laufbahnende) und Luca Blum (Wurmlingen) gibt es zwei Abgänge, auf die Pröhl gerne verzichtet hätte.

Der Vizemeister

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg hat der FV Möhringen seine Aufwärtstendenz eindrucksvoll mit Platz zwei unterstrichen und kann nun den Sprung in die Landesliga schaffen. Schon jetzt haben die Möhringer die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt. „Wir sind organisch gewachsen und hatten Glück mit den Zugängen. Wir haben eine junge Mannschaft, die einiges verspricht“, freut sich Trainer Heinz Jäger, der nach fünf Jahren sein Engagement beenden wird. Mit 106 Toren, 39 von Maximilian Bell, ist Möhringen eine Offensivmacht. Offenbar haben einige Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt.

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Mit leeren Händen

Lange sah es danach aus, dass sich der FC Pfaffenweiler einen der ersten zwei Plätze schnappen kann, am Ende wurde es Platz drei. „Wir haben 29 bis 30 Spieltage überzeugt. Warum wir im Saisonfinale abreißen lassen mussten, hat sicherlich mehrere Gründe“, resümiert Trainer Björn Schlageter. Einer sei der kleine Kader gewesen, ein anderer offenbar der Kopf, denn einige Spieler beschäftigten sich damit, plötzlich etwas zu verlieren zu haben. „Es überwiegt die Enttäuschung“, betont der Trainer. Er hofft abwanderungswillige Spieler noch umzustimmen. Von der DJK Villingen kommen Kevin Kärcher und Luca Beraldi. Vermehrt halten sich Gerüchte, dass Pfaffenweiler auch Torjäger Mario Buccelli (Hochemmingen) verpflichten will. „Natürlich hätte ich ihn gerne, aber es gibt auch finanzkräftigere Vereine, die zuschlagen möchten“, so Schlageter.

Ein Abo auf Platz vier

Hinter dem Spitzentrio etablierte sich der TuS Bonndorf schnell auf Rang vier, ohne ernsthaft ganz vorne mitzumischen. An 18 Spieltagen stand der TuS auf Rang vier. „Wir dürfen mit der Saison sehr zufrieden sein. Um ganz oben anzugreifen, fehlte uns die Konstanz in den Leistungen“, sagt Trainer Claudio Andreotti. Ob in der neuen Runde mehr geht, dazu sagt Andreotti. „Ich bin gerne dazu bereit, noch mehr zu investieren. Das müssen dann jedoch auch die Spieler wollen.“ Zunächst gelte es, die starke Saison zu bestätigen. Schon die Spielzeiten 19/20 und 20/21 schloss der TuS auf Rang vier ab.

Beste Rückrundenteams

Landesliga-Absteiger FC Furtwangen nimmt aus der Saison einen offiziellen und einen inoffiziellen Titel mit. Die Mannschaft sicherte sich den Bezirkspokal und steht zudem auf Platz eins der Rückrundentabelle. „Wir sind schwer in die Saison gestartet. An der Auftaktniederlage gegen die SG Eintracht Neukirch-Gütenbach haben wir lange geknabbert. Dafür war das Rückspiel gegen die Eintracht eine Art Dosenöffner. Ab da lief es. Ich kann nur allen Spielern ein Lob aussprechen“, sagt Trainer Christoph Raithel. Lukas Schmitz hört mit dem Fußball auf. Ansonsten bleibt das Team zusammen. „Wir sind unserer starken Rückrunde nicht automatisch der Top-Favorit für die neue Saison. Primär geht es um die Entwicklung der Mannschaft und die Integration weiterer Jugendspieler“, ergänzt Raithel.

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Großer Tabellensprung

Nach dem Bezirksliga-Aufstieg 2019 belegte der SV Aasen durchgehend zweistellige Plätze in den Abschlussplatzierungen. Mit dem vor der Saison neu verpflichteten Trainer Jackson Agbonkhese gelang nun der Sprung auf Rang sechs. „Mein Saisonfazit fällt nur positiv aus. Wir sind bei der Entwicklung der Mannschaft deutlich vorangekommen“, sagt Agbonkhese. Weniger glücklich stimmte ihn die Tatsache, in vier Partien ein Feldspieler zwischen den Pfosten stand. Mit Janik Schulz (FC Wolterdingen) wurde auf dem Transfermarkt bereits reagiert. Agbonkhese sieht in der Mannschaft noch viel Potenzial: „Wir könnten weiter oben anklopfen, was aber noch mehr Training bedeutet. Ob das alle Spieler wollen, weiß ich nicht.“

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Bester Aufsteiger

Vor der Saison überlegten Spieler und Trainer der SG Riedöschingen/Hondingen, welche fünf Mannschaften in der Tabelle distanziert werden können, um den Ligaerhalt zu schaffen. Nun hat die Elf vom scheidenden Trainer Jürgen Frank als bester Aufsteiger sogar elf Mannschaften hinter sich gelassen. „Wir haben eine großartige Saison gespielt und vor der Runde hätte ich Platz sieben sofort unterschrieben“, sagt Frank. Die SG Rie/Ho hat eine komplett ausgeglichene Bilanz mit 13 Siegen und 13 Niederlagen sowie 51 erzielten und 51 kassierten Toren. Größere personelle Veränderungen sind im Sommer nicht geplant, so dass der neue Trainer Carmine Italiano eine gesunde Basis vorfinden wird.

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Ein Übergangsjahr

Vor der Saison galt die neue SG Marbach/Rietheim als ein Team, dem gute Chancen auf eine vordere Platzierung eingeräumt wurden. Trainer Michael Schnee wehrte schon damals energisch ab und verwies auf den Findungsprozess der beiden Absteiger FV Marbach (Landesliga) und SV Rietheim (Bezirksliga) in der neuen SG. Schnee behielt Recht, denn die Elf etablierte sich schnell im Tabellenmittelfeld. „Wir haben in vielen Spielen denkbar knapp Zähler abgegeben. Zehn bis 15 Punkte mehr wären durchaus möglich gewesen, doch wir waren oftmals nicht gut genug und für ganz oben hätte es auch nicht gereicht, denn die Bezirksliga ist stark“, unterstreicht Michael Schnee.

Ständiges Auf und Ab

Der FC Bräunlingen hat den letzten einstelligen Tabellenplatz für sich erobert. Zwischenzeitlich ging es von den Rängen vier bis 15 ständig auf und ab. Im Herbst erfolgte die Trennung von Trainer Andreas Holdermann Franz-Xaver Rech und später auch David Invernot sprangen ein. „Als ich im Oktober kam, war der Klassenerhalt ernsthaft in Gefahr. Nach den namhaften Abgängen vor der Runde war es allein das Ziel, einen Platz über dem Strich zu stehen. Wir haben das Ziel überboten, weshalb ich ein positives Fazit ziehe“, betont Rech. Neuer Trainer der Bräunlinger wird Markus Knackmuß. Mit Aron Baumeister (DJK Donaueschingen) und Kai Albicker (FC Hausen vor Wald) stehen zwei Abgänge fest.

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Der Dauerbrenner

Der FV Tennenbronn musste bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen, bleibt aber, wie schon seit Jahren, fester Bestandteil der Bezirksliga. In der abgelaufenen Saison kam die Elf von Trainer Sebastian von Au nur einmal aus den zweistelligen Tabellenplatzierungen heraus. Auch wenn gegen die Topp-Teams aus Möhringen, Pfaffenweiler und Bonndorf auf eigenem Platz Punkteteilungen gelangen, hat die Elf etwas von der gefürchteten Heimstärke eingebüßt.

Im Fairplay die Nummer eins

Der SV Hölzlebruck hat sich seit dem Wiederaufstieg 2015 in der Bezirksliga etabliert, jedoch erstmals seit der Rückkehr eine Saison im zweistelligen Tabellenbereich abgeschlossen. Trainer Tobias Urban, der zunächst etwas mit der Zusage für die neue Saison zögerte, geht seinen Weg der Entwicklung der Mannschaft weiter. Junge Spieler wie Felix Schübel wurden eingebaut. Die klare Nummer eins ist der SV Hölzlebruck in der Fairplay-Wertung der Liga bei nur einer gelbroten Karte.

Zittersaison

Landesliga-Absteiger FC Löffingen sicherte sich erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt und da auch erst in den Schlussminuten. „Wir haben es noch einmal unnötig spannend gemacht“, sagt Trainer Fabian Niederprüm, der erst bei Saison-Halbzeit das Amt übernommen hatte. Niederprüm ist froh, „dass wir unsere Nerven schonen und nicht auf die anderen Ergebnisse von Relegationsspielen angewiesen sind“. Für Löffingen war es eine Zittersaison. Bis zum 20. Spieltag standen die Baaremer immer auf einem der letzten fünf Plätze. Nach zwölf Punkten in der Vorrunde wurden starke 31 in der Rückrunde geholt. In der neuen Saison wird es ein Comeback des lange gesperrten Torjägers Benjamin Gaudig geben.

Bereicherung der Liga

Aufsteiger SV Hinterzarten stellte sich als Bereicherung der Liga dar und dennoch musste die Elf gegen Ende der Saison zittern. Die Elf von Trainer Kay Ruf rettete einen Punkt Vorsprung auf die DJK Villingen ins Ziel. Basis für den Ligaerhalt waren die 26 Punkte aus der Vorrunde. Hinterzarten hat nahezu die Bandbreite aller möglichen Ergebnisse erzielt. Vom 4:0-Erfolg gegen Vizemeister Möhringen bis zum 1:5 gegen den Absteiger SG Eintracht Neukirch-Gütenbach.

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Ligaerhalt oder Abstieg?

Die DJK Villingen hat sich mit fünf Siegen am Stück aus der Saison verabschiedet und weiß noch nicht, ob das zum Ligaerhalt reicht oder ob es in der Kreisliga A weitergeht. Nur wenn sich Möhringen in den Aufstiegsspielen durchsetzt, bleibt die DJK im Bezirksoberhaus. Trainer Mario Bibic, der im Winter kam, hat mit 30 Punkten aus 18 Spielen eine starke Bilanz vorzuweisen. Ohne die hohe Zahl an Absteigern hätten die 42 Punkte gereicht. „Das ist schon bitter. Klappt es mit dem Klassenerhalt, wäre es ein Bonus. Die Entwicklung der Mannschaft stimmt und das stimmt mich zuversichtlich“, so Bibic. Schwer werden die Abgänge von Kärcher und Beraldi (beide Pfaffenweiler) wiegen. Möglicherweise wird der Aderlass beim Abstieg noch größer.

Schießbude der Liga

Nach sechs erfolgreichen Jahren, mit Rang zwei 2018 als Höhepunkt, endete am vergangenen Wochenende für den FC Hochemmingen die Zeit im Bezirksoberhaus. Vier Punkte fehlen der Elf um Spielertrainer Mario Buccelli, um auf der sicheren Seite zu sein. „Wir haben den Klassenerhalt bei nur elf Punkten auf auswärtigen Plätzen verspielt. Zu Hause waren wir stark, aber das allein reicht nicht“, sagt Buccelli, dessen Elf mit 93 Gegentreffern die schwächste Defensive der Liga stellt. 72 eigene Tore, darunter 33 von Buccelli, können diese Defensivschwächen nicht auffangen. Zudem gelang es nicht, die Abgänge der vergangenen Saison, unter anderem von den Heinig-Brüdern, adäquat zu ersetzen. Nun gilt es in der Kreisliga A einen Neuanfang zu starten, wahrscheinlich ohne Buccelli, dem einige Angebote auf dem Tisch liegen. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, sagt der Angreifer, lässt aber durchblicken, dass die Tendenz in Richtung Vereinswechsel geht.

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Zweiter Abstieg in Folge

Der FC Schonach muss nach dem Abstieg aus der Landesliga nun binnen zwölf Monaten den zweiten Abstieg verkraften. „Nach dem kompletten Umbruch im vergangenen Sommer war klar, dass uns eine schwierige Saison erwartet. Uns ist viel Erfahrung weggebrochen und junge Spieler wurden ins kalte Wasser geworfen. Wer nach 34 Spieltagen auf Rang 16 steht, muss das akzeptieren, aber wir nehmen viele positive Eindrücke mit“, sagt Dennis Dickscheid, der zusammen mit Jannik Reiner das Trainer-Duo bildet. Steffen Schneider und Marcel Hettich haben sich in Richtung Nußbach abgemeldet. Alle anderen Spieler, auch Farin Wehrle, gehen mit in die Kreisliga A. Dickscheid: „Ich bin überzeugt, dass wir eine schöne Zukunft mit dem FC Schonach vor uns haben. Vom sofortigen Wiederaufstieg will ich aber nichts hören.“

Junger Elf fehlt Erfahrung

Im Jahr 2009 schaffte der VfL Riedböhringen den Aufstieg in die Bezirksliga, die ab 2016 als SG Riedböhringen/Fützen nie verlassen wurde. Nun geht es doch zurück in die Kreisliga A. „Mit dieser Mannschaft durften wir nie absteigen. Was wir drauf haben, zeigten die Jungs in den finalen Spielen der Saison“, sagt Vorstandsmitglied Jürgen Meister. In seiner Analyse steht fest, dass der jungen Mannschaft oft die Erfahrung fehlte, enge Spiele für sich zu entscheiden. Hinzu kam, dass eigentlich schon gewonnene Spiele doch verloren gingen. So führte die SG in Löffingen schon mit 4:0. um mit einer 4:5-Niederlage vom Platz zu gehen. „Da waren wir teilweise auch noch zu grün“, ergänzt Meister. Stand jetzt werden alle Spieler den Weg in die Kreisliga A mitgehen. Mit dem Trainer-Rückkehrer Nurhan Ardiclik soll ein neuer Anlauf gestartet werden.

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Auf- und Abstieg

Für Aufsteiger SG Eintracht Neukirch-Gütenbach zeichnete es sich früh ab, dass der Weg wieder in die Kreisliga A führen wird. „Für uns ging es im ersten Jahr steil bergauf und im zweiten Jahr steil bergab. Wir nehmen dennoch viele positive Erkenntnisse mit“, sagt Trainer Uli Bärmann. Die SG startete euphorisch mit dem Derbysieg gegen Furtwangen vor großer Kulisse. Bis zur Saison-Halbzeit folgten 13 weitere Punkte, in der Rückrunde aber nur noch fünf. „Da war die Luft raus. Es gab viele Situationen, in denen wir einfach noch zu grün waren“, ergänzt Bärmann. Den Trainer stimmt zuversichtlich, „dass alle Spieler bleiben“.

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