2. Bundesliga: HSG Konstanz – TV Emsdetten 24:23 (13:13). – Das Spiel zwischen dem Tabellenvorletzten HSG Konstanz und dem Schlusslicht TV Emsdetten war ein echtes Kellerduell. Das erste Tor aus dem Spiel heraus gelang HSG-Kapitän Tom Wolf nach knapp sechs Minuten zum 2:1. Davor waren beide Teams je einmal von der Siebenmetermarke erfolgreich.
Dann kam mehr Tempo ins Spiel, die Kellerkinder setzten auf erste und zweite Welle – und zunächst fielen auch mehr Treffer. Mit der höheren Schlagzahl stieg allerdings die Fehlerquote an. Die Nerven flatterten im Abstiegskampf auf beiden Seiten.
Mitte des ausgeglichenen ersten Abschnitts erspielten sich die Gastgeber eine Zwei-Tore-Führung zum 7:5 (14.), im Anschluss blieben sie jedoch vier Minute ohne Tor – und es stand plötzlich 7:9, ehe Markus Dangers der Anschlusstreffer gelang.
In der nächsten Aktion sah der Konstanzer Kreisläufer allerdings eine sehr harte Rote Karte, sodass das Team von Trainer Daniel Eblen einen weiteren wichtigen Ausfall kompensieren musste. Zuvor mussten bereits Joschua Braun, Moritz Ebert und Peter Schramm verletzt oder als – nicht positiv getestete – Kontaktpersonen in Quarantäne passen.
Der letzte Auftritt des Jahres und vor der WM-Pause im Januar blieb spannend. Die Defensivreihen beider Mannschaften dominierten das Geschehen – weil sowohl die Konstanzer als auch die Gäste aus dem Münsterland im Angriff weiterhin am Fließband Würfe vergaben oder Fehlpässe produzierten.
Als es mit 13:13 in die Kabinen ging, standen bei beiden Mannschaften annähernd so viele technische Fehler oder Würfe ans Aluminium und neben den Kasten wie Tore in der Bilanz (10:10).
HSG tat sich schwer mit dem Druck
Auch nach der Pause war es kein Spiel für Feinschmecker, das die beiden Mannschaften zeigten. In den ersten acht Angriffen im zweiten Abschnitt fiel nur ein Tor, für Emsdetten. Vor allem die Konstanzer taten sich schwer mit dem Druck. Bis auf Tom Wolf traute sich kaum jemand etwas zu in der Offensive.
Geschlagene zehn Minuten dauerte es, ehe Fynn Beckmann die Gelb-Blauen nach der Pause mit seinem Tor zum 14:15 erlöste. Trotzdem: Es wollte einfach nichts klappen, es landete sogar ein Wurf aufs leere Tor am Pfosten. Die HSG hatte es Torhüter Maximilian Wolf zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel.
Aus Abstiegskampf wurde Abstiegskrampf. Der TV Emsdetten zog auf drei Treffer davon (15:18/47.). Nicht, dass die Gäste besser gewesen wären, sie machten schlicht weniger falsch.
Die Konstanzer kämpften aber tapfer weiter – und kamen in einer hoch spannenden Schlussphase tatsächlich zum Ausgleich (21:21/55).
Nach einem Wechselfehler der Gäste spielte die HSG in doppelter Überzahl – und warf beim Stand von 23:23 erneut neben das leere Tor. Es war zum Verzweifeln, Konstanz war aber weiter im Spiel. Die Einstellung stimmte.
Exakt eine Minute vor Abpfiff nahm sich Felix Krüger seinen ersten Wurf – und traf zum 24:23. Wieder so ein Abstiegskrimi am Schänzle. Als der letzte Gäste-Freiwurf nach Abpfiff neben das Tor ging, schrien die Konstanzer vor Freude – und vor Erleichterung.
Zwei wichtige Punkte vor der WM-Pause im Januar
Die HSG freute sich somit über zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf, während der TV Emsdetten mit einem herben Dämpfer in den freien Januar geht.
HSG Konstanz: M. Wolf, Haßferter (Tor); Stotz (2), Schlaich, Czako, Jaeger (2), Hild (2), T. Wolf (5/3), Dangers (1), Krüger (1), Maier-Hasselmann (3), Beckmann (1), Jud (2), Wendel, Volz (3), Knezevic (2). – Bes. Vork.: Rot (18.) für Dangers (HSG Konstanz) und (56.) für Stüber (TV Emsdetten).