Eishockey: Nun wird es richtig ernst für die Schwenninger Wild Wings in der DEL. Noch zehn Spiele stehen bis zum Ende der Hauptrunde auf dem Programm, und der Kampf um die Playoff-Plätze ist eng wie selten. Zum Auftakt des Endspurts wartet gleich eine große Herausforderung: Am Donnerstag sind die Schwäne beim EHC Red Bull München im ausverkauften SAP Garden zu Gast (Spielbeginn 19.30 Uhr).
- Das sagt die Mannschaft: „Es war schon wichtig, diese Auszeit zu haben. Aber wir haben die letzten Tage hier gut trainiert und freuen uns auf diese letzten Wochen in der Hauptrunde“, meinte Ben Marshall, der die zwölftägige Pause gemeinsam mit den Teamkollegen Kyle Platzer und Zach Senyshyn und den jeweiligen Frauen in Marbella verbracht hat. Fünf Tage dauerte der Urlaub, bevor es dann am vergangenen Samstag das erste Mal wieder aufs Eis ging. „Je älter ich werde, desto länger brauche ich, um wieder reinzukommen“, witzelte Marshall.
Die Stimmung in der Schwenninger Mannschaft könnte also derzeit nicht besser sein, die drei Niederlagen in Folge vor der Pause sind abgehakt. Vielmehr konzentriert man sich auf die nun anstehende „Crunchtime“, in der die Wild Wings auch noch auf alle vier Konkurrenten treffen, die mit ihnen um die Ränge sieben bis zehn kämpfen. Vier Spiele davon werden sie zuhause austragen dürfen. „Ehrlich gesagt, ist das in dieser Phase der Saison ziemlich egal. Es ist einfach absolut wichtig, in jedem Spiel Punkte zu holen. Natürlich ist man gerne zuhause, aber alle diese Spiele machen Spaß“, sieht auch Marshall einen kleinen, aber eben nicht entscheidenden Heimvorteil für seine Mannschaft.
- Die Trainer-Meinung: Auch Cheftrainer Steve Walker möchte den kleinen Pluspunkt nicht überbewerten. Denn mit zwei Auswärtspartien in Straubing stehen auch noch richtig schwierige Aufgaben an. „Das ist unsere weiteste Fahrt. Wir müssen nicht mehr nach Wolfsburg, sie kommen zu uns. Und wir müssen auch nicht nach Bremerhaven oder so. Das könnte schon ein Vorteil sein. Grundsätzlich ist zuhause auch das Publikum ein weiterer Vorteil. Es gibt uns ein gutes Gefühl, dass die direkten Konkurrenten bei uns spielen müssen“, sagte der Headcoach, der die Pause für einen kleinen Familienurlaub in Kanada genutzt hat.
Zunächst aber steht das Auswärtsspiel in München an. Die Isarstädter haben mittlerweile den dritten Trainer in dieser Saison an der Bande stehen. Don Jackson hat vor gut drei Wochen das Amt von Max Kaltenhauser übernommen und den „Roten Bullen“ neuen Schwung verliehen. Alle fünf Spiele unter dem „Altmeister“ wurden gewonnen. Für Walker ist sein 68-jähriger ehemaliger Chef ohnehin „der beste Trainer in Europa und mein väterlicher Freund und Mentor“.
Es wird also ein spezielles Spiel gegen den Klub werden, für den Walker vier Jahre als Assistenztrainer tätig war. „Don Jackson war der Grund, warum ich Trainer werden wollte. Und er war mein Vorbild. Ich wollte genau so mit meinen Spielern umgehen, wie Don das tut. Alle Spieler geben für ihn einfach noch ein bisschen mehr“, verrät Walker das Erfolgsgeheimnis, das er bei den Wild Wings durchaus ein gutes Stück weit umgesetzt hat.
Die Personalsituation: Große Änderungen im Kader wird es nicht geben. Vielmehr wird die Mannschaft exakt so wie in der letzten Partie vor der Pause in Augsburg aussehen. Damit fehlt erneut Kapitän Thomas Larkin. Der Italo-Amerikaner ist leicht angeschlagen, brachte die Verletzung allerdings nicht von der Länderspielreise mit der italienischen Nationalmannschaft mit. Larkin wird voraussichtlich für die kommenden zwei Spiele ausfallen. Alle anderen Spieler sind fit, im Tor wird Joacim Eriksson stehen.
- Pulkkinen wechselt erneut: Teemu Pulkkinen hat erneut den Klub gewechselt. Der Finne, der die Saison 2024/25 bei den Schwenninger Wild Wings begonnen hatte, kam nie wirklich auf Touren und einigte sich im Dezember mit den Schwänen auf eine Vertragsauflösung. Pulkkinen wechselte zunächst in die Slowakei zu HK Poprad. Aber auch dort kam der Ex-NHL- und KHL-Stürmer nicht zurecht und schließt sich nun dem Schweizer Zweitligisten HC La Chaux-de-Fonds an.