Der nächste Schritt in Richtung Gesundheitscampus ist getan: In seiner jüngsten Sitzung hat der Bad Säckinger Gemeinderat nun die Gründung der Campus GmbH, deren alleiniger Gesellschafter die Stadt ist, bestätigt und einen zwölfköpfigen Aufsichtsrat bestellt. Darunter sind einige interessante Personalien, die auch zukunftsweisend sein könnten für die Gestaltung des Gesundheitscampus.

Wichtige externe Mitglieder im neuen Aufsichtsrat

Eine solche Personalie ist Uwe Schreiber, Geschäftsführer der AOK Hochrhein-Bodensee. Das bestätigt auch Bürgermeister Alexander Guhl auf Nachfrage: "Ich denke, auch die AOK hat ein großes Interesse, am Standort Bad Säckingen wieder eine geriatrische Reha aufzunehmen". Das habe er aus bisherigen Gesprächen mitgenommen, die gut verlaufen seien. "Aber natürlich möchten wir im Aufsichtsrat auch einen breiten Sachverstand, dass sich der Campus dynamisch entwickelt", fährt Guhl fort.

Und mit den externen Personalien sei dieser Sachverstand gesichert. Ebenfalls Bedeutung zukommen könnte Hubert Seiter, dem pensionierten Direktor der Rentenversicherung Baden-Württemberg. Denn auch das Rehaklinikum soll Teil des neuen Campus werden. Dann wäre mit ihm womöglich ein weiterer Kostenträger im Boot.

Bislang existiere die Gesundheitscampus Bad Säckingen GmbH nach Außen hin lediglich als Briefkasten. Mit der Zustimmung des ...
Bislang existiere die Gesundheitscampus Bad Säckingen GmbH nach Außen hin lediglich als Briefkasten. Mit der Zustimmung des Gemeinderates zum Erbbau-Vertrag Ende Oktober und der jetzigen Ernennung eines Aufsichtsrates verfügt die Gesellschaft nun über ein Grundstück mit rund 50 000 Quadratmetern. Bild: Lukas Reinhardt | Bild: Reinhardt, Lukas

Förderverein Pro Spital findet Berücksichtigung

Eine weitere Überraschung deutete sich zudem zu Beginn der Gemeinderatssitzung an: Beatrix Köster vom Förderverein Pro Spital schlug als ihren Mann Wolfgang Köster externes Aufsichtsratsmitglied vor. "Nach der Schließung des Spitals werden wir uns als Förderverein nun mit Elan für den Gesundheitscampus einsetzten", warb sie vor dem Gemeinderat.

Eine Woche zuvor hatten der Bürgermeister und die Fraktionsspitzen beschlossen, Wolfgang Köster als externes Aufsichtsratsmitglied vorzuschlagen, wie Guhl auf Nachfrage mitteilte. "Ein Vereinvertreter in diesem Gremium ist wichtig, um unsere Anliegen in die Bevölkerung zu tragen", so Guhl.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie es nun weitergeht

"Alle wichtigen Beschlüsse sind jetzt da", sagt Bürgermeister Guhl, der gemeinsam mit Landrat Martin Kistler noch in dieser Woche den Erbbaurechtsvertrag unterschreiben will. "Dann ist die Stadt Bad Säckingen ab dem 1. Januar 2019 verfügungsberechtigt über das Spital-Grundstück", so Guhl, der nun so schnell wie möglich mit der konkreten Planung des Ärztezentrums beginnen möchte.

Noch im November soll der frisch gewählte Aufsichtsrat deshalb das erste Mal tagen. Der könnte sich in Zukunft in seiner Zusammensetzung auch noch einmal ändern. "Je nachdem, welche Beteiligungsform der Gemeinderat beschließt", so Guhl.

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates

Das Gremium besteht laut Gesellschaftervertrag neben dem Bürgermeister aus fünf Stadträten und sechs externen Vertretern aus dem Gesundheits-, Rechts- und Wirtschaftswesen mit entsprechendem Sachverstand.

Der Zusammenstellung des Aufsichtsrates war im Gemeinderat eine Debatte über die Größe des Gremiums vorausgegangen. So hatte die SPD-Fraktion eine eigene Liste präsentiert und darauf gedrängt, lediglich acht Sitze zu vergeben. Sie scheiterte jedoch mit diesem Vorschlag bei der Abstimmung.

Das könnte Sie auch interessieren

In ihrer Variante, einer schlankeren und effektiveren, wie SPD-Gemeinderat Stephan Muster geworben hatte, waren lediglich drei Fraktionen – Grüne, SPD und CDU – berücksichtigt worden. Der Gegenvorschlag hingegen billigte allen fünf Fraktionen einen Sitz im Aufsichtsrat zu – und wurde letztendlich mit fünf Gegenstimmen angenommen.

Für CDU-Stadtrat Clemens Pfeiffer eine richtige Entscheidung. "Ein harmonischer Start ist uns wichtiger als eine Kampfabstimmung", sagte der CDU-Mann, der angesichts der Aufgabe, die mit dem Gesundheitscampus auf die Stadt zukommt, aber auch von "erheblichen Bauchschmerzen" sprach.