Über die Höhe des Zuschusses und die genaueren Einzelheiten, etwa zum betroffenen Personenkreis, der in den Genuss von Sonderzahlungen kommen soll, den Zeitrahmen und die Staffelung der Zuschüsse, sowie die eventuelle Verrechnung mit anderen freiwilligen Zuschüssen, müsse die Kreisverwaltung möglichst bald dem Kreistag einen Beschlussvorschlag vorlegen, heißt es in dem Antrag, der unserer Zeitung vorliegt, weiter.
Die Corona-Krise fordere alle Bereiche der Gesellschaft heraus, begründet Klaus Denzinger den Antrag seiner Fraktion. Jeder könne persönlich durch Beachtung der Eindämmungsregeln dazu beitragen, den Verlauf der Infektionen zu beeinflussen. „Unbestritten ist aber auch, dass es Menschen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und Einrichtungen gibt, die mehr Arbeit und Verantwortung tragen müssen als andere, um der Epidemie und ihren Folgen Einhalt zu gebieten“, so Denzinger weiter.
Das Personal in den Krankenhäusern und Altenpflegeheimen gehöre genau zu diesem Personenkreis. „Die Mitarbeiter solcher Einrichtungen leisten jeden Tag einen selbstlosen Einsatz an (Überlebens-)Hilfe und Fürsorge für ihre Mitmenschen, besonders aber in dieser Zeit“, bringt Denzinger die Haltung seiner Fraktion auf den Punkt.
Als Zeichen der Wertschätzung für die derzeitige physische und psychische Belastung würden im Krankenhaus kostenlose Mahlzeiten ausgegeben. Lobende Worte und Klatschen seien zwar motivierend, ändern aber nichts an den realen Problemen, mit denen die Mitarbeiter tagtäglich zu kämpfen haben, heißt es im FDP-Antrag weiter. „Deshalb ist es wichtig, die Leistung der Mitarbeiter auch finanziell wertzuschätzen“, so Denzinger. Die Ausweitung solcher außertariflichen Zuschüsse auf das kreiseigene Pflegeheim in Jestetten solle in diesem Zusammenhang ebenfalls erörtert werden.
In anderen Landkreisen und anderen Einrichtungen in der Region seien bereits Beschlüsse zur Gewährung außertariflicher Leistungen gefasst worden. Daher hielte es FDP-Kreistagsfraktion ungeachtet der Belastung für den Kreishaushalt für angebracht, entsprechend nachzuziehen, auch im Hinblick auf die positive Außenwirkung und die Bindung der Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz. „Eine ständige Diskussion über fehlende Pflegekräfte hilft uns nicht weiter“, so Denzinger. Es müssten auch positive Signale her.