Die Zeichen für eine Skisaison auf dem Feldberg stehen derzeit gut. Der Liftverbund Feldberg will am 1. Dezember die Anlagen starten – wenn es die Wetter- und vor allem die Schneelage erlaubt vielleicht schon früher. Allerdings werden nur jene Wintersportler in den Schneegenuss kommen, die auch geimpft oder genesen sind.
Impfgegner werden nicht befördert
Beim Gespräch mit Medienvertreter vor wenigen Tagen gab Adrian Probst, Vorsitzender des Liftverbundes, eine klare Linie vor: Für die Benutzung der Lifte am Feldberg gilt die 2G-Regel. Der Liftverbund transportiert also nur Geimpfte oder Genese. Einzige Ausnahme sind Schüler, die mit Vorlage des Schülerausweises ohne Nachweis fahren dürfen – deshalb nennt Probst das Konzept auch 2G-Plus.
Probst, seines Zeichens Bürgermeister von St. Blasien und sein Amtskollege Johannes Albrecht von der Gemeinde Feldberg stellten das Konzept kürzlich vor. Die beiden machten deutlich: Sie stehen bewusst für ein strenges Corona-Konzept.
Warum entscheidet sich der Liftverbund für ein strenges 2G-Konzept?
Die Verantwortlichen sehen mehrere Gründe, die Zügel straff anzuziehen: Es gehe zum einen um die Sicherheit der Fahrgäste, zum anderen um die Praktikabilität im täglichen Betrieb und auch um die besondere Verantwortung der kommunalen Liftbetreiber. Die besondere Konstellation am Feldberg ist nämlich die: Die Gesellschafter der Lifte, St. Blasien, Feldberg und Todtnau, sind als Gemeinden gleichzeitig amtliche Ortspolizeibehörden und mithin für die effektive Umsetzung der Corona-Verordnung zuständig. Und als solche tragen sie eine besondere Schutz- und Sorgfaltspflicht.

„Als Gemeinde sind wir zudem daran interessiert, dass sich die Impfquote weiter erhöht,“ sagt Feldbergs Bürgermeister Johannes Albrecht, um eine sukzessive Besserung der Corona-Lage zu erzielen und mehr Erleichterung im Liftbetrieb zu ermöglichen. Aber fürs erste gilt eben: Impfgegner oder Impfskeptiker, die sich aus persönlichen Gründen nicht impfen lassen wollen, werden nicht befördert. Dafür gilt für die anderen Gäste auf den Liften keine Masken- und Abstandspflicht. Die Kontrollen erfolgen zum einem beim Ticketkauf sowie auch an den Liftanlagen stichprobenartig durch das Personal.
So kaufe ich mir eine Liftkarte
Wer am Feldberg in der kommenden Saison Skifahren will, muss seine Liftkarte online buchen. „Wir wollen damit lange Schlangen an den Kassen vermeiden“, sagt Adrian Probst. Jeder Skifahrer muss beim Kauf die Immunisierung durch Impfung oder Genesung nachweisen. Die Buchung Kauf ist nur personalisiert möglich, somit kann jede Person mit ihrem Immunnachweis nur ein Ticket erwerben. Die Liftkarte erhält der Wintersportler dann am Feldberg. Der Liftverbund hat dafür im Skigebiet ein Netz an Ticket-Automaten aufgestellt. Investition rund 60.000 Euro. Mit den Codes aus der Onlinebuchung spuckt das Gerät die Karte aus.

„Grundsätzlich soll jeder seine Liftkarte online bestellten“, sagt Adrian Probst – aber wenn jemand mit der Technik ganz und gar nicht zurecht komme, „dann gibt es ausnahmsweise auch ein Ticket an der Kasse“, fügt er hinzu.
Nach der Durststrecke: Saison 2021/22 muss ein Erfolg werden
Der Liftverbund Feldberg steht in den Startlöchern und hofft händeringend auf die bevorstehende Saison. Der letzte Winter war für die Betreiber ein Fiasko. „Wir sind von acht Millionen Umsatz im Vorjahr auf Null gefallen“, sagte Adrian Probst. Ein zweiter Winter mit einem solchen Totalausfall verkrafte der Liftverbund nicht.“ Auch für die Gemeinden werde es schwierig.
Trotz dieser Nullrunde hat der Liftverbund diese Investitionen geschultert
Laut Johannes Albrecht summieren sich die Anschaffungen auf eine halbe Millionen für das Kerngebiet am Feldberg. Dazu gehöre etwa die Anschaffung der Ticketautomaten, aber beispielsweise auch die neue digitale Ausstattung der Pistengeräte für punktgenauere Präparation. So misst der Pisten-Ratrac an jedem Quadratmeter die Schneehöhe unter seinen Raupen.
Damit erfolgt die Schneeverteilung gerade beim Beschneien gleichmäßiger, beschreibt Probst die Vorteile. Bisher war man da eher auf das Gefühl des Fahrers angewiesen. Auch die automatisierte Beschneiung sowie die Satellitennavigation der acht Pistenbullys sorge für effektivere Präparation und vermeide unnötige Wege. Alles in allem hofft man am Feldberggebiet damit 15 bis 20 Prozent der Präparationskosten einzusparen. Allein das wären laut Probst um die 100.000 Euro im Jahr.
Die Wintersaison: Hier wird das meiste Geld verdient
Für die Gemeinden am Feldberg ist der Winter die wichtige Saison im Jahr. Hier finden zwei Drittel der Wertschöpfung statt, rechnet Johannes Albrecht vor. Das heißt: In dieser Saison lässt der Gast pro Tag am meisten Geld liegen. Innerhalb der Wintersaison ist wiederum die Weihnachtszeit das Hauptgeschäft. Es macht laut Albrecht alleine ein Drittel an der gesamten Wintersaison aus. Seit 20 Jahren liegen die Betriebszeiten des Liftverbundes am Feldberg pro Saison bei etwa 120 Tagen. In der Saison 2019/20 lag der Umsatz des Verbundes bei acht Millionen Euro. Im Kerngebiet beschäftigt der Liftverbund 20 Festangestellte und rund 50 Saisonkräfte. Das Einzugsgebiet des Feldbergs hat einen Umkreis von 250 Kilometern. In Spitzetagen erreicht die Gästezahl 8000 Menschen.