Autobahnabschnitt A98.6 Wehr/Bad Säckingen
Nachdem in Sachen Autobahn-Lückenschluss jahrelang gar nichts mehr passiert ist, legte die Deges im Juli eine neue Planung für den Abschnitt zwischen Schwörstadt und Murg vor. Dieser ruft vor allem bei den Städten Wehr und Bad Säckingen große Begeisterung hervor, denn es werden insbesondere wichtige Aspekte wie Lärmschutz, Umweltschutz und der für die Kurstadt Bad Säckingen lebensnotwendige Heilquellenschutz in best möglicher Weise berücksichtigt. Mit geschätzten 400 Millionen Euro Kosten word das 10,5 Kilometer lange Teilstück aber auch einen stolzen Preis erzielen.
Konkret soll die Trasse am Anschlusspunkt zum Abschnitt 5 bei Schwörstadt zunächst hinunter ins Wehratal führen, wo die Bundesstraße 34, die Wehra-Mündung und die Bahnlinie mit einer etwa 1,2 Kilometer langen Brücke im Bereich des Gewerbegebiets überspannt werden. Im Unterschied zu früheren Planungen ist also keine Verlegung der bestehenden Verkehrswege vorgesehen. Zwischen Wehr und Wallbach soll die Anschlussstelle Wehr eine Verknüpfung mit der Bundesstraße und den weiteren Verkehrslinien schaffen.
Danach verläuft die Vorzugsvariante mit einem gut 2,7 Kilometer langen Tunnel nördlich des Bergsees. Nach einer kurzen Führung der Autobahn in Offenlage nördlich von Bad Säckingen wird auch das FFH-Gebiet „Murg zum Hochrhein“ mit einem Tunnel unterquert und mündet an der Anschlussstelle Murg in den bereits ausgebauten Abschnitt 7.
Da eine Verkehrsanalyse für die kommenden 20 Jahre eine drastische Zunahme gerade beim Lastverkehr kommen sieht führe an der Realisierung des seit Jahrzehnten auf die lange Bank geschobenen Projekts kein Weg vorbei, so die Deges.
In der Region stieß die Planung bislang auf viel Rückenwind. Gerade die beiden Bürgermeister Alexander Guhl (Bad Säckingen) und Michael Thater (Wehr) begrüßten die Pläne. Thater bezeichnete den Entwurf gar als „beste Trassenvariante, die es je gab“. Guhl freute sich vor allem erfreut darüber, dass es endlich weitergehe. Klare, wenngleich nicht einstimmige, Abstimmungsergebnisse zugunsten der Planung gab es aus den politischen Gremien der Region.
Jedoch zeigte sich im weiteren Verlauf der Debatte, dass durchaus auch noch mit Störfeuer zu rechnen ist. Darüber hinaus müssen die Planer bei der Feinjustierung der Variante noch nachbessern, denn unter anderem ist noch nicht geklärt, wie Trasse der Wehratalbahn passiert wird, ohne eine mögliche Reaktivierung der Strecke zu verhindern. Zeit genug haben die Planer dafür. Das Verfahren wird noch Jahre in Anspruch nehmen. Frühestens 2027 ist mit einem Planfeststellungsbeschluss zu rechnen. Bestenfalls könnte noch in diesem Jahrzehnt in die voraussichtlich mindestens zehnjährige Bauzeit gestartet werden.
Autobahnabschnitt A98.4: Diese Lücke ist geschlossen
Zwölf Jahre war an diesem Teilstück der Hochrheinautobahn gebaut worden und zeitlich wurde es mit der Eröffnung in diesem Jahr dann nochmal eng. Doch es hat geklappt: Seit 19. Dezember rollt der Verkehr auf dem 2,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Hochrhein bei Rheinfelden-Nollingen und der Anschlussstelle Rheinfelden-Minseln.
Und die neue Straße spart Zeit: Denn wer aus Richtung Osten kommt und nach Lörrach oder Weil am Rhein will, kann nun schon beim großen „Turbinenkreisel“ in Richtung A98 abbiegen. Damit entfällt der Umweg über den Rheinfelder Ring und den Nollinger Bergtunnel. Das Autobahndreieck Hochrhein wird durch dieses neu eröffnete Teilstück endlich zu einem wirklichen „Dreieck“.

Im Zentrum dieses Teilstücks der A98 steht der 400 Meter lange Herrschaftsbucktunnel. Über 480 Meter geht es für den Verkehr durch zwei Tunnelröhren durch den Berg.
Einen Festakt gab es allerdings aufgrund der Corona-Pandemie nicht. Die Freigabe für den Verkehr erfolgte in aller Stille durch bloßes Entfernen der Absperrung.
Ortsumfahrung Oberlauchringen
Nach viereinhalb Jahren Bauzeit wurde am 24. November die Ortsumfahrung Oberlauchringen geöffnet. Nach der symbolischen Verkehrsfreigabe fuhren die ersten Fahrzeuge über die 2,1 Kilometer lange Trasse, die den Ort künftig entlasten soll.
Zuvor schnitten Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble, Elke Zimmer (Grünen-Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium), Alisia Tortorelli (Viertklässlerin der Grundschule Oberlauchringen), Steffen Bilger (CDU-Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium), SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter, Malik Mousavi (Viertklässler der Grundschule Oberlauchringen), Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, CDU-Bundestagsabgeordneter Felix Schreiner und der Waldshuter Landrat Martin Kistler das schwarz-rot-goldene Band durch.

Besonders originell an dem kleinen Festakt auf der neuen Trasse war die Oscar-Verleihung, die einen Hauch von Hollywood nach „LA“ brachte, was gleichermaßen die Abkürzung für Lauchringen wie für Los Angeles ist, wo der Filmpreis sonst verliehen wird.
Mit den goldenen Statuetten zeichnete Bürgermeister Thomas Schäuble jene Menschen aus, die sich um die Planung und den Bau der Ortsumfahrung besonders verdient gemacht haben.
Spatenstich für das 25-Millionen-Euro-Projekt war Ende Juli 2017. Bereits seit 2010 stand eine Brücke als Verlängerung der A 98 an der Kreuzung zur B 314 bei Horheim fertig in der Landschaft. Ursprünglich sollte an dieser Stelle die Hochrhein-Autobahn weitergeführt werden. Nun wurde die Trasse, die nördlich von Bechtersbohl auf die Straße nach Erzingen einmündet, nach ihrer Fertigstellung zur Bundesstraße 34. Die Ortsdurchfahrt Oberlauchringen wurde zur Landesstraße 163 herabgestuft.
Werfen Sie mit uns einen Blick zurück auf die mehrjährige Planungs- und Bauphase des größten Straßenbauprojekts im Landkreis Waldshut in den vergangenen Jahren.