Was öffentliche Aufzüge anbelangt, hat die Stadt Waldshut-Tiengen wahrlich eine Menge Pech. Fällt der Lift am Bahnhof seit Jahren immer wieder aus, so sorgt auch der Aufzug am frisch sanierten Kornhaus seit seiner Inbetriebnahme in schöner Regelmäßigkeit für Ärger. Auch im Gemeinderat kamen die Probleme jetzt wieder einmal zur Sprache.

Zugang zur Bibliothek ist erschwert und gefährlich

„Der Lift am Kornhaus ist wieder einmal defekt“, so leitete Gründen-Stadträtin Claudia Linke die Auflistung von Problemen ein, die ihr in den vergangenen Wochen und Monaten rund um den markanten Aufzugs- und Treppenturm aufgefallen sind, über den der Zugang zu den oberen Stockwerken und den dortigen Angeboten wie der Flexi-Bib erfolgt. Die angestrebte Barrierefreiheit sei ihrer Beobachtung nach immer wieder und oft über längere Zeiträume nicht gegeben, so Linke weiter.

Doch das sei nicht das einzige Problem, dem Besucher des Gebäudes begegnen. Auch der Wasserabfluss auf den einzelnen Plattformen funktioniere nicht, weswegen sich dort bei den aktuellen Temperaturen Eisflächen bildeten. Zudem seien offenkundig auch die Bewegungssensoren für die Lichtschaltung nicht korrekt eingestellt, sodass Besucher weite Strecken auf der Treppe im Dunkeln bewältigen müssen: „Der Aufzug muss funktionieren und ein gefahrloser Zugang zu dem Gebäude gewährleistet sein“, forderte Linke. Sie appellierte an die Verwaltung, die bestehenden Probleme schleunig zu beheben, denn: „Wir können haftbar gemacht werden, wenn da was passiert.“

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Herstellerfirma lasse Stadt hängen

Bei den geschilderten Problemen handelt es sich keineswegs um ein neues Phänomen. Schon im April 2023 hatte Hochbauamtsleiterin Carmen Urban dargestellt, dass unter anderem fehlerhaft installierte Abflüsse dazu führten, dass das Wasser bei ergiebigen Niederschlägen nicht abfließe, sondern in den Aufzugschacht eindringe, was zu Defekten in der Elektronik führe.

Das grundsätzliche Problem konnte demnach bisher noch immer nicht behoben werden, wie Oberbürgermeister Martin Gruner und die Beigeordnete Petra Dorfmeister einräumten. „Wir suchen händeringend nach einer Lösung, um den Wassereintritt zu verhindern“, so Dorfmeister. Mit der Herstellerfirma sei die Stadt in intensivem Kontakt.

Allerdings habe das Unternehmen einen bereits zugesagten Instandsetzungstermin ohne Begründung verstreichen lassen und „uns somit hängen lassen“, so Dorfmeister weiter. Es sollen die Schwierigkeiten schnellstens behoben werden.

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