Endrik Dallmann, Geschäftsführer bei Hügli, gibt Auskunft über das Testkonzept des Lebensmittelherstellers: „Wir haben seit Anfang März eine umfangreiche Schnellteststrategie eingerichtet.“ Die garantiere jedem Mitarbeiter, der an seinen Arbeitsplatz in der Firma kommt, einen Test pro Woche.
Die Abstriche führe ein externer Dienstleister vor Ort durch. In einigen Unternehmensbereichen würden die Tests auch zweimal wöchentlich angeboten – abhängig von der Anzahl der Kontakte der Beschäftigten.
Die Umsetzung verlaufe bislang problemlos, versichert Endrik Dallmann: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hervorragend mit. Seit wir die Teststrategie eingeführt haben, hat sich das Sicherheitsgefühl bei allen deutlich erhöht.“ Auch der externe Partner arbeite zuverlässig und genau.
Stadtwerke testen zweimal wöchentlich
Einen ähnlichen Ansatz verfolgen auch die Stadtwerke Radolfzell, wie Geschäftsführer Andreas Reinhardt erklärt: „In separaten Räumlichkeiten der Stadtwerke werden durch medizinisches Fachpersonal seit längerer Zeit Antigen-Schnelltests als freiwilliges Angebot für die Belegschaft vorgenommen.“
Auch hier fänden die Tests zwei mal wöchentlich statt – montags und freitags. „Dadurch bekommen wir einen aktuellen Stand nach dem Wochenende und kontrollieren, ob es unter der Woche bei der Arbeit zu Infektionen kam“, so Reinhardt.
Allweiler setzt auf Selbsttests für zuhause
Die Allweiler GmbH verfolgt dagegen einen anderen Ansatz. Sie setze auf Selbsttests für die Mitarbeiter, berichtet Kitty Stengel, Direktorin für Human Resources (HR): „Wir besorgen als Arbeitgeber die Selbsttests für unsere Beschäftigten.“ Zweimal pro Woche könnten sich so alle Mitarbeiter, die vor Ort sind, vor der Arbeit zuhause selbst testen.
Auch Angestellte aus Zeitarbeitsfirmen seien in die Strategie integriert. Die Allweiler GmbH habe sich für die Selbsttests zu Hause entschieden, da sie sehr viele Mitarbeiter aber kaum passende Räumlichkeiten für Tests vor Ort habe.
„Die Organisation ist daher kompliziert“, erklärt die HR-Direktorin. Zudem sei es schwierig, Anbieter zu finden, die die Tests vor Ort durchführen können. So seien die Johanniter und das Rote Kreuz momentan ausgebucht.
Umsetzung bereitet noch Probleme
Doch noch werde die Strategie gar nicht umgesetzt, sagt Stengel: „Wir haben entsprechende Mengen an Testkits bestellt, aber im Moment warten wir noch auf die Lieferung.“ Ende dieser Woche soll sie ankommen, dann wolle man mit den Tests starten.
Zudem könnten im Laufe der Umsetzung weitere Probleme auftreten. „Wir fangen jetzt erst an zu testen und wissen daher noch nicht, ob alles klappt.“ In jedem Fall wolle Allweiler seine Mitarbeiter eng begleiten.
Mitarbeiter werden in Teststrategie eingebunden
„Wir werden Rückmeldungen unserer Beschäftigten, wie sie mit den Selbsttests klar kommen, einbeziehen“, versichert Stengel. Notfalls könne an der Strategie nachgebessert werden.
„Sollte es mit den Selbsttestungen nicht gut funktionieren, können wir auch noch umstellen. Denn wir sehen uns in der Pflicht, die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zu gewährleisten.“
Auch bei der Schiesser AG hatte der SÜDKURIER nachgefragt. Der bekannte Unterwäschehersteller gab jedoch keine Auskunft zu Mitarbeiter-Tests.
Doch was passiert bei einem positiven Resultat?
„Wir schicken den Mitarbeiter unverzüglich nach Hause und informieren das Gesundheitsamt“, sagt Hügli-Geschäftsführer Dallmann. Zudem führe das Unternehmen selbst sofort eine Kontaktnachverfolgung gemeinsam mit dem Mitarbeiter durch.
Bei den Stadtwerken und bei Allerweiler könne nach einem positiven Schnelltest darüber hinaus vom medizinischen Fachpersonal ein PCR-Test vorgenommen werden. „Wir haben ein Allweiler-internes Corona-Protokoll, das wir im Falle eines positiven Testresultats anwenden.“, beschreibt HR-Direktorin Stengel das Vorgehen.