Die Stockacher können sich schon jetzt auf einen musikalischen Höhepunkt im diesjährigen Veranstaltungskalender freuen. Denn am Samstag, 8. März, wird die Bodensee Philharmonie aus Konstanz im Rahmen der Stockacher Meisterkonzerte in der Jahnhalle aufspielen. Für die Stadt und ihr kulturelles Angebot ist dies ein echter Meilenstein, wie die Verantwortlichen im Vorfeld betonen. Schließlich kommt die Philharmonie das erste Mal nach Stockach.
Geplant haben die Kooperation zwischen Stadt und Philharmonie die Stockacher Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier sowie Hans-Georg Hofmann, seit Juli 2024 Interimsintendant der Philharmonie und zuvor 25 Jahre lang Leiter mehrerer Basler Orchester.
Philharmonie richtet sich neu aus
Unter Hofmann trägt das Orchester nun einen neuen Namen, der die neue Ausrichtung widerspiegelt: Bodensee Philharmonie anstatt Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, mehr Blick in die Region und weniger nur auf Konstanz. „Wir wollen Brücken bauen rund um den See“, fasst Hofmann die Neuorientierung zusammen.
Nachdem das Orchester bereits Konzerte in Singen und Radolfzell spielte, steht nun auch eines in Stockach an. „Ich freue mich über die neue Verbindung nach Stockach. Wir sind dankbar für diese Möglichkeit“, so Hofmann. Die Jahnhalle sei ein „spannender Konzertort“.
Freude über neue Kooperation
Auch Kulturamtsleiter Corinna Bruggaier ist bereits voller Vorfreude auf das Konzert und über die Kooperation. Die Meisterkonzerte gibt es bereits seit über 30 Jahren, es traten viele Kammerorchester auf. Nun habe man sie öffnen wollen für die Philharmonie, um den Menschen zu zeigen, was die Region „Hochwertiges im Bereich der Klassik zu bieten hat“, erklärt sie.
Sie freue sich über die Neuorientierung der Philharmonie. „Der Gedanke ist, das Orchester nicht auf einen Sockel zu heben, sondern dass es zu den Menschen kommt. Es ist aus Steuergeldern finanziert und hat daher auch das Ziel, den Menschen in der Region Musik zu vermitteln“, so Bruggaier.
Das Programm des Meisterkonzerts
Zu dem Konzert mit dem Titel „Dramatische Töne“ werden die Konstanzer mit großem Orchester kommen. Über 60 Musiker, darunter 40 aus dem Streicherapparat, kündigt Intendant Hofmann an. Zudem ist Gabriel Venzago dabei, Chefdirigent der Bodensee Philharmonie, sowie der bekannte deutsche Bratschist Nils Mönkemeyer, der bereits einmal im Rahmen der Meisterkonzerte in Stockach gespielt hat.
Spielen werden die Musiker an dem „Abend voller Dramatik und tiefgehender Emotionen“, wie es in der Ankündigung heißt. Ab 20 Uhr erklingen drei Stücke, zunächst von Richard Wagner das „Vorspiel Erster Akt“ von Lohengrin. „Das Stück passt zur Region, da Wagner nach der gescheiterten Revolution von 1848 über den Bodensee in die Schweiz flüchtete“, so Hofmann.
Danach steht das Violakonzert des Ungarn Béla Bartók in der Fassung der Vervollständigung von Tibor Serly auf dem Programm. Er selbst konnte es wegen seines frühen Todes im Jahr 1945 nach der Emigration aus Europa in die USA nicht vollenden. „Mit diesem Stück mischen wir Tradition und klassische Moderne“, kommentiert Hofmann.
Den Abschluss des Meisterkonzerts bildet die Symphonie Nummer 4 Es-Dur von Anton Bruckner, auch die „Romantische“ genannt. In diesem Stück wiederum bezieht sich Bruckner laut Hofmann auf Richard Wagner.
Mozartkonzerte im Bürgerhaus Adler Post geplant
Doch das Meisterkonzert soll nur der Auftakt, für eine weitere Zusammenarbeit zwischen Stockach und der Philharmonie sein. Eine Art Kennenlernen, wie Hofmann sagt. Für die folgende Spielzeit seien bereits zwei Mozart-Konzerte im Dezember 2025 und im Januar 2026 im Bürgerhaus Adler Post geplant. Weitere Projekte könnten folgen, so Bruggaier und Hofmann.