Mit gemischten Gefühlen dürften die Bewohner des Blumberger Teilorts Randen das Wetter aufnehmen. Der Temperatursturz zieht die Menschen am Wochenende wieder von ihren Balkonen in das Hausinnere. Andererseits wäre es draußen ruhiger. Denn bei Regen fahren weniger Motorräder als sonst.

Und, und das ist das Wesentliche, bei Regen kommen in der Regel weniger Motorradfahrer, die den Randenaufstieg der B 314 von Fützen und Epfenhofen hinauf zum Randendorf als Rennstrecke missbrauchen. Zwar handelt es sich jeweils nur um wenige so genannte schwarze Schafe, doch sie machen den Dorfbewohnern in Randen das Leben schwer.
Nach den erneut massiven Klagen über Lärm an den Schönwetter-Wochen und persönlichen Erfahrungen recherchierte der SÜDKURIER, was die Polizei tut und wie das Lärmproblem durch schwarze Schafe andernorts gehandhabt wird.
- Im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen ist der Randenaufstieg der B 314 neben der B 5000 bei Freudenstadt und dem Lochenpass bei Balingen einer von drei Kontroll-Schwerpunkten speziell wegen Motorradfahrern, hieß es bei der zuständigen Verkehrspolizeidirektion Zimmern ob Rottweil. Wobei am Lochenpass die bei Bikern besonders beliebte Bergstrecke von Balingen auf den Pass seit 2008 am Wochenende und an Feietagen nur talwärts befahren werden dürfe.
- Rolf Bühler von der Führungsgruppe der Verkehrspolizeidirektion Zimmern ob Rottweil liegen derzeit keine Klagen aus Randen wegen Verkehrslärm vor. Im Rahmen der landesweiten Motorradkonzeption erfolgten mehrere konzentrierte Aktionen, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen. Ihr Ziel sei es, die Zahl der verletzten oder gar tödlich verunglückten Motorradfahrer zu verringern.

- Kontrolliert werde verdeckt und offen, mit Messfahrzeugen sowie Videofahrzeugen (Pkws und Motorräder). Eines betont der Fachmann: "Wir ziehen Raser raus". Rolf Bühler äußert sich auch zum Einzug von Fahrzeugen, der seit 2017 möglich ist. Sie hätten das durchaus im Blick, auch bei Verkehrsteilnehmern aus der Schweiz. Bei Verstößen müssten diejenigen eine Sicherheitsleistung vor Ort bezahlen, sei dies nicht möglich, erfolge die Androhung, dass das Fahrzeug eingezogen werde.
- Was das Revier Donaueschingen sagt: Gerhard Bitsch ist seit 40 Jahren im Polizeidienst, 35 Jahre in Führungsverantwortung. Sie hätten den gesamten Dienstbezirk auf dem Schirm, die Situation am Randenaufstieg der B 314 sei schwierig. "Wir kontrollieren regelmäßig", eine dauerhafte Reduzierung lasse sich dadurch nicht erreichen, erkärte Bitsch im Hinblick auf die geographischen und physikalischen Gegebenheiten. Er habe großes Verständnis für die Anwohner.
- Anwohner Dietmar Schweigler bleibt unzufrieden: Zu Zeiten, als Roland Wössner noch Polizeidirektor in Villingen-Schwenningen sowie Eberhard Meltzer Leiter der Verkehrspolizei gewesen seien, hätten sie sich besser begleitet gefühlt.