Geschäftiges Treiben am Samstagmittag an den Donauhallen: Fast kein Parkplatz ist mehr zu finden. Kein Wunder: In den Donauhallen finden an diesem Wochenende vom 15. und 16. März gleich zwei Veranstaltungen statt: Der Mädelsflohmarkt und nebenan im Foyer und im Mozartsaal der Kunst- und Handwerkermarkt.

Organisatorin Martina Wiemer ist begeistert, denn 54 Händler, Künstler und Bastler stellen beim Markt der schönen Dinge dieses Jahr ihre Waren aus, wie beispielsweise selbstgemachten Schmuck, Taschen, Textilwaren und Schnitzereien.

Leierkasten-Musik von Martina Wiemer

„Die Resonanz ist großartig, aber das merkt man auch an den zahlreichen Besuchern“, so Wiemer mit Blick auf die Menschentrauben im Foyer und neben ihrem Leierkasten stehend, auf dem sie die Besucher mit Stücken wie „Pippi Langstrumpf“ unterhält.

Martina Wiemer, Organisatorin des Marktes der schönen Dinge, am Leierkasten.
Martina Wiemer, Organisatorin des Marktes der schönen Dinge, am Leierkasten. | Bild: Denise Kley

Und viele schöne Dinge gibt es allemal zu bewundern. Zum ersten Mal ist die Rentnerin Renate Chudziak aus Donaueschingen dabei. Sie bietet handgenähte Kunstwerke und einen Workshop am Sonntag an.

„Slow stitching“ nennt sich die Kunstform, die sie betreibt. „Slow Stitching“ ist eine intuitive Art zu sticken, ohne Regeln, ohne Plan, ohne Vorlage. Mit Offenheit und Spontanität, inspiriert von den Materialien, Farben oder Texturen entsteht deine textile Komposition, wie Chudziak erklärt.

Renate Chudziak ist fingerfertig im Umgang mit der Nadel: Sie hat sich selbst das „Slow stitching“ beigebracht.
Renate Chudziak ist fingerfertig im Umgang mit der Nadel: Sie hat sich selbst das „Slow stitching“ beigebracht. | Bild: Denise Kley

Die 76-jährige ist erst vor zwei Jahren auf diesen Trend über Youtube gestoßen und war sofort Feuer und Flamme. Das Einzigartige aus ihrer Sicht? „Anders als beim Malen kann man sich während des Schaffensprozesses mit der Nadel immer noch umentscheiden und Nähte wieder lösen und nochmal neu anfangen.“

Für sie ist die Kunstform des langsamen Nähens Entspannung pur. „Da kommt man richtig runter und konzentriert sich vollumfänglich auf die Sache“, sagt sie.

Ingrid Böing aus Rottenburg am Neckar zeigt Kunstwerke, die ihr Mann aus Draht fertigt.
Ingrid Böing aus Rottenburg am Neckar zeigt Kunstwerke, die ihr Mann aus Draht fertigt. | Bild: Denise Kley

Direkt nebenan stellt Ingrid Böing aus Rottenburg am Neckar aus. Ihr Mann Georg Böing fertigt filigrane Kunstobjekte wie Skulpturen und Blumennachbildungen aus dünnem Draht.

Die Böings besuchen pro Jahr deutschlandweit sechs bis sieben Märkte. Donaueschingen fahren die Böings gerne an. „Die Menschen sind sehr interessiert, fragen nach, wie das mit dem Draht funktioniert – und kaufen auch gerne was“, sagt sie.

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Auch Wiemer zieht am Ende der zwei Markttage eine positive Bilanz: „Die Händler waren zufrieden und ich schätze, dass es auch deutlich mehr Besucher waren als vor zwei Jahren. Am Sonntag beispielsweise war durchgängig etwas los, ab 14.00 Uhr herrschte regelrechter Hochbetrieb.“