Das Sterben vieler Landgasthöfe in den vergangenen Jahren hat auch vor dem renommierten und über Jahrzehnte als kulinarische Top-Adresse geltenden Landgasthof „Zum Mohren“ in Fischbach nicht halt gemacht. Seit Montag, 4. November, ist der „Mohren“ jetzt offiziell geschlossen.
- Insolvenzverfahren seit Oktober: Wegen Zahlungsunfähigkeit hat das Amtsgericht Villingen-Schwenningen bereits am Donnerstag, 10. Oktober, das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet und den Schwenninger Rechtsanwalt Klaus Maier zum vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Bei ihm liefen seither die Fäden zusammen und gemeinsam mit dem Mohrenwirt Berthold Weißer wurde versucht, den „Mohren“, der für Fischbach eine große Bedeutung hat und Anziehungspunkt für Gäste aus der gesamten Region war, zu retten. Letztlich waren diese Rettungsbemühungen, wie sich nun zeigt, umsonst.
- Verschiedene Gründe für Schließung: Im Gespräch mit unserer Redaktion verwies der sichtlich mitgenommene Mohrenwirt darauf, dass es aus verschiedenen Gründen einfach mehr gegangen sei. Für ihn seien zu der seit Jahren immens hohen Arbeitsbelastung, dem veränderten Konsumverhalten der Gäste, verbunden mit personellen und finanziellen Problemen auch gesundheitliche Aspekte immer mehr in den Vordergrund gerückt, sodass es einfach nicht mehr ging.
- Mitarbeiter bekommen Gehalt: Wichtig ist Weißer, dass nun alles ordentlich abgewickelt wird und die letzten treuen Mitarbeiter, die ihn bis zum bitteren Ende unterstützt haben, ihre Löhne und Gehälter erhalten. „Sie werden ihr Geld bekommen“, versichert Weißer und dankt den treuen Mitarbeitern ebenso wie den vielen Gästen, Lieferanten und Freunden, die ihn bis zuletzt, trotz der unübersehbaren und immer größer werdenden Probleme, unterstützt haben.
- Persönliche Zukunftsaussichten unklar: „Es ging einfach nicht mehr, es hat sich zu viel angesammelt und die Arbeitsbelastung war zu hoch“, bedauert Weißer. Wie es für ihn persönlich weiter geht, weiß Berthold Weißer aktuell noch nicht. Er werde sich beruflich „neu orientieren“ müssen, wolle zunächst aber seinen Beitrag dazu leisten, dass alles ordentlich abgewickelt werden kann. Mit den Gästen und Gruppen, die in den kommenden Wochen bei ihm reserviert hatten, habe er größtenteils bereits Kontakt aufgenommen, diese informiert und auch Alternativen gesucht und gefunden.