Wenn Kinder heutzutage noch wissen, dass es Frösche gibt, sie vielleicht sogar mal welche leibhaftig gesehen haben, kann man schon froh sein. Man selbst hatte als Kind in den 1960er-Jahren ständig irgendwelche Frösche mit sich herumgeschleppt, um irgendjemanden damit zu erschrecken.
Wer aber hat schon mal von Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Kreuzkröte oder Kammmolch gehört? Tatsächlich sind diese Tiere stark gefährdet, wie man es auf einer Seite des Landratsamtes lesen kann. Und von den 19 in Baden-Württemberg vorkommenden Amphibienarten leben immerhin 13 im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Allerdings gibt es ein Problem, denn häufig sind die Wiesen und Wälder, wo viele Amphibien ihren Alltag verbringen, von den Gewässern, wo sie ihren Laich ablegen, durch Straßen getrennt. Und genau dort werden sie häufig überfahren.
28 Amphibienwanderstrecken kreisweit
Im hiesigen Kreisgebiet gibt es 28 sogenannte Amphibienwanderstrecken, die mit Amphibienschutzzäunen geschützt werden. Diese sind seit einigen Wochen allüberall zu sehen. Hier finden sich auch alle paar Meter in die Erde gelassenen Plastikeimer, worin die wandernden Gesellen landen.

Die werden schließlich von morgendlich ausschwärmenden, ehrenamtlich tätigen Tierschützern, welche auch die Zäune aufgestellt haben, sicher über die Straßen getragen, damit die Frösche, Kröten und Molche ihren Nachwuchs sichern können. Eine unglaubliche Arbeit, die Menschen da jeden Morgen unentgeltlich leisten, damit es einigen kleinen Wesen besser geht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Merkblatt für Amphibienschützer, das als PDF-Datei auf der Seite des Landratsamtes zu finden ist. Hierin gibt es Tipps und Bilder zu den Tierchen, die man in den Eimern finden kann, wie man sie dokumentiert und warum es so toll ist, sich über jedes einzelne Exemplar zu freuen.
Immer mehr Störche
Freuen tun sich allerdings derzeit auch die immer zahlreicher auftretenden Störche, die zum Beispiel entlang der Brigach auf Strommasten und sonstigen Erhöhungen ihre auffälligen Nester bauen. Sie halten Ausschau nach Futter für ihre lieben Kleinen.
Und zu diesen Leckereien gehören ebenfalls Amphibien, vielleicht auch solche, die von den Schützern extra über die Straße getragen wurden. Aber besser, sie landen im Magen der Jungstörche als unter irgendwelchen Autoreifen.