„Es läuft gut“, sagt Anne Derday am Freitagabend kurz und knapp. Zu diesem Zeitpunkt ist es kurz vor 19 Uhr, seit fast vier Stunden wird im Schwarzwald-Baar-Center in Villingen-Schwenningen geimpft. Anders als seit dem 25. November sind an diesem Tag aber nicht Erwachsene, sondern erstmals Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren an der Reihe. Am Ende des Tages, so die Leiterin der Impfstützpunkte im Kreis, werden 75 Kinder ihre erste Impfung gegen Corona erhalten haben.
Den Auftakt der Kinder-Impfungen nutzen Derday und ihr Team, um Erfahrungen zu sammeln. Sie sagt: „Wir hätten heute auch 150 Impfungen machen können.“ Man habe sich aber bewusst mehr Zeit genommen, um zu schauen, wie der Ablauf mit den Kindern und ihren Eltern funktioniert.
„Außerdem hatten wir schlicht nicht mehr Impfstoff zur Verfügung“, sagt die Frau, die auch schon das Kreisimpfzentrum in Schwenningen verantwortet hatte, weiter. Die nächsten Kinder-Impfungen werden in Donaueschingen am 21. Dezember und in St. Georgen am 28. Dezember stattfinden. Für diese drei Termine habe Derday lediglich 400 Vakzin-Dosen zur Verfügung. Und weil alle Kinder, die sich an den drei Terminen impfen lassen, gleich einen Termin für die Zweiimpfung drei Wochen später erhalten, muss die Hälfte der Dosen bis dahin zurückgehalten werden.

Wie viel Impfstoff überhaupt zur Verfügung stehen wird, sei erst Anfang der Woche bekannt gegeben worden. Deswegen war die Ankündigung der Kinder-Impfungen von Kreisseite bis dahin auch mit einem Fragezeichen versehen.
Ein Drittel der Erwachsenendosis
Kinder erhalten ein Drittel der Impfstoffmenge im Vergleich zu der von Erwachsenen, außerdem werden spezielle Kinderspritzen verwendet, klärt Rainer Gojowczyk auf. Der 68-Jährige ist seit viereinhalb Jahren in Rente, hat zuvor am Schwarzwald-Baar-Klinikum praktiziert, war schon im Kreisimpfzentrum tätig und wurde von Stützpunktleiterin Derday auch für den Stützpunkt reaktiviert. Verimpft wird ausschließlich die Vakzine von Biontech.

Eine, die am Freitag ihre erste Impfdosis erhalten hat, ist Mona Menath. „Ich war schon ein bisschen aufgeregt und hatte Angst vor dem Piks. Einige meiner Mitschüler wurden schon geimpft, manche hatten ein bisschen Schmerzen am Arm“, sagt die elfjährige Schülerin aus Königsfeld-Erdmannsweiler.

„Wir warten schon lange darauf, bis Mona geimpft werden darf“, sagt Mutter Patricia Menath. In ihrer Familie seien alle geimpft, inklusive von Monas Oma und Opa. Der Opa lebe im Pflegeheim. Der Schutz sei auch für ihn. Patricia und ihre Tochter Mona Menath, so erzählt die Mutter weiter, haben vor der Impfung alle Einzelheiten miteinander besprochen. Auch der Impfarm war Mona klar, als sie von Susanne Lutz die Spritze erhalten hat.

Und kurz darauf war auch schon alles vorbei. „Mir geht‘s gut“, so Mona, während sie mit ihrer Mutter die übliche Zeit im Wartebereich absitzt. Die sagt: „Wir sind jetzt froh und es ist eine gute Sache, dass wir wieder einen Schritt weitergekommen sind.“
Eine Impfstraße mehr
In drei Wochen werden Mona und ihre Mutter wiederkommen. Dann wird die Kapazität des Impfstützpunkt höher sein als bislang: „Ab dem 1. Januar gibt es eine dritte Impfstraße“, sagt Stützpunktleiterin Derday.