Fußball-Bezirksliga Neues Spiel, neues Glück! Die Bezirksliga startet nach einer langen Sommerpause – die letzten Spiele fanden vor elf Wochen statt – in die Saison 2025/26. Auch wenn es unterm Strich nur drei neue Mannschaften geben wird, fällt auf, dass sich die Kader einmal mehr gewaltig verändert haben – zumindest bei einem Teil der Clubs.
Gegen den Trend hat sich Neuling SG Stühlingen/Weizen verhalten. Der Verein aus dem nordöstlichsten Zipfel des Bezirks Hochrhein schickt die Meister-Mannschaft, die das erste gemeinsame Jahr gekrönt hat, nahezu unverändert ins Abenteuer. Der einzige neue Spieler im SG-Team von Fabian Spitz und Sylvio Kech ist Mirco Nannavecchia.
Und den kennt man im Wutachtal ohnehin. Bis Dezember 2022 Jahren stand der 28-Jährige zwischen den Pfosten des SV Stühlingen, ehe er dem damaligen Landesligisten FC Erzingen nach dem beruflich bedingten Weggang von Loris Bendel aus der Patsche half.
Saisonstart in der Bezirksliga, Hochrhein
Um den Titel wird die SG Stühlingen/Weizen vermutlich nicht mitspielen. Beim Neuling zählt der Ligaverbleib. Dieses Wort gab es bei den Interviews mit den Sportchefs nicht nur bei den Aufsteigern zu hören: „Wenn wir wenig Langzeitverletzte haben und einen guten Fußball spielen, also das auf den Platz bringen, was Trainer Urs Keser von uns erwartet, dann werden wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, war die überraschend klare Ansage von Alexander Rebis, dem Sportchef des FC Wehr.
Der 30-Jährige weiß die Lage einzuschätzen, denn durch die Abgänge von Marco Hanser (SV 08 Laufenburg) und Saner Öz (FSV Rheinfelden) in den überregionalen Fußball sowie Alessio Tenhibben (SV Hasel, Kreisliga B) fallen die Verantwortlichen von 54 der 105 Tore aus der vergangenen Saison weg.
Zwar wird der FC Wehr – nach Ende der Spielgemeinschaft mit der SpVGg Brennet-Öflingen – durchaus als Titelkandidat genannt, doch die meisten Nennungen fallen auf zwei Vereine, die sich durch kontinuierliche Arbeit in den vergangenen Jahren einen guten Namen in der Bezirksliga gemacht haben.
Vornweg rangiert die SG Mettingen/Krenkingen, die seit 2020 in der Liga spielt und – mit Ausnahme der Saison 2023/24 – stets unter den besten fünf Clubs landete: „Eine gewachsene Mannschaft“, betont Florian Kessler, der mit Tim Merstetter bei den SF Schliengen die sportliche Leitung übernommen hat. Abgesehen von Steffen Huber, der sich in den Fußball-Ruhestand verabschiedet hat, bleibt das Team von Philip Brandl zusammen und erhielt in Robin Maier aus dem Nachwuchs des SC Freiburg einen noch ungeschliffenen Diamanten.
Auf dem Zettel haben die Funktionäre auch den SV Buch, bei dem ebenfalls nur ein neuer Spieler den Kader bereichert. Trainer Daniel Pietzke, seit Sommer 2021 am Ruder, setzt auf sein bewährtes Team. Das kam in den vergangenen beiden Jahren jeweils auf den dritten Tabellenplatz – dieses Mal sogar mit dem Rekord-Ergebnis. Umso beachtlicher ist es, dass in diesen Spielzeiten der Ausfall von Langzeitverletzten hervorragend gemeistert worden ist. Vorerst gilt es, Kapitän Marco Holzapfel, der sich im Frühjahr das Knie ramponiert hat, zu ersetzen.
Abzuwarten gilt allerdings auch, wie der SV Buch mit seiner neuesten Errungenschaft klar kommt. Das bisherige Geläuf an der Schule wurde im Frühjahr durch einen Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage ersetzt. Für Sportchef Manuel Berger ist die Umstellung kein Thema: „Wir freuen uns auf diese Anlage, vor allem für unsere Jugendmannschaften und weil wir jetzt dauerhaft wieder zu Hause spielen. Die Zeiten in denen wir auf Kampffußball gesetzt haben, sind aber längst vorbei. Der Kunstrasen wird unserem Spiel eher entgegen kommen.“
Dass sein Verein mehrfach als Titelfavorit genannt wird, bringt Berger, der künftig in der „Zweiten“ spielen wird, nicht aus der Fassung. Der „Dino der Liga“, der seit 2011 ununterbrochen dabei ist, habe sich diese Nennungen „jahrelang erarbeitet“, so Berger: „Aber die Saison ist lang“, so Berger, der selbst die SG Mettingen/Krenkingen in der Favoritenrolle sieht.
Alles Wichtige und sämtliche Interviews zur Bezirksliga Hochrhein gibt es hier