Ihre Talkshow läuft Ende des Jahres aus, langweilig dürfte es der Allensbacher Bestsellerautorin Gaby Hauptmann aber nicht werden. Sie habe gleich gestern mit der Arbeit an ihrem nächsten Buch begonnen, erklärte sie gegenüber dem SÜDKURIER. An die 30 Zeilen stehen schon, aufgeschrieben morgens früh um sechs: Der Einstieg ist das Schwierigste und Wichtigste beim Schreiben eines neuen Romans.
Von Anfang an sechs Monate geplant
Sechs Monate lief „Talk am See“, es war zuletzt viel von schwachen Quoten die Rede gewesen und von einer kritischen Äußerung des neuen SWR-Intendanten Kai Gniffke. Hauptmann selbst stellt manches anders dar. „Tatsache ist, dass wir von Anfang an nur für sechs Monate geplant hatten“, sagt sie. „Ich musste ja erst mal schauen, wie ich dieses Engagement überhaupt mit meiner Tätigkeit als Autorin vereinbaren kann.“ Das Ergebnis dieser Selbstüberprüfung: Auch bei besseren Quoten hätte sie die Sendung nicht weiter moderiert – zumindest nicht in der bisherigen Form.
SWR-Pressesprecher Wolfgang Utz bestätigt, dass die Entscheidung von beiden Seiten getroffen wurde. Über den Zuschauerzuspruch, sagt er, sei man zwar nicht glücklich gewesen: „Es kam aber auch hinzu, dass Frau Hauptmann wieder mehr Zeit fürs Schreiben haben wollte.“
Von einem prallgefüllten Kalender und Verlegerterminen, die aus Zeitnot an Feiertagen stattfinden mussten, berichtet die Autorin. „Ich kaum kaum noch dazu, Bücher von Kollegen zu lesen. So konnte es nicht weitergehen.“
„Es war eine schöne Zeit“
Die wöchentlichen Gesprächsrunden in der Konstanzer Stiftskirche St. Johann möchte sie dennoch nicht missen. Dankbar sei sie dem SWR für diese Erfahrung: „Mein Produzent Werner Kimmig schrieb mir, dass es die Begegnungen mit Menschen sind, die dem Leben seinen Wert geben.
Genau das haben wir erfüllt, vom ersten Tag bis heute. Es war eine schöne Zeit.“Und was erwartet die Leser nun in Hauptmanns neuem Buch? Ein exklusiver Blick auf den geglückten Einstieg verrät: Es geht um die Herausforderungen, die ein Neuanfang in der alten Heimat mit sich bringt, um das Leben mit kranker Mutter und schwierigem Chef. Themen aus dem ganz realen Leben also – das klingt ganz nach einem klassischen Hauptmann-Roman.