Die Kestenholz-Gruppe ist mit ihrem Autohaus-Neubau an der Ziellinie. Ein Teil des Betriebes ist bereits dabei umzuziehen. Schon in wenigen Tagen soll es am neuen Standort losgehen. Es sei das erste Etappenziel, am nächsten Montag im Buchrain mit dem Werkstattbetrieb zu beginnen, sagt Geschäftsführer Thomas Kestenholz gegenüber dem SÜDKURIER. Im zweiten Umzugsschritt sollen Verkauf und übrige Abteilungen in zwei Wochen folgen. Ende Februar soll der Umzug des Mercedes-Benz-Autohauses jedenfalls komplett abgeschlossen sein. „Das ist unser Ziel“, sagt Kestenholz, und er hofft, dass nichts Unvorhergesehenes mehr dazwischenkommt.
Das Unternehmen realisiert damit 15 Monate nach dem ersten Spatenstich Anfang Oktober 2020 seinen Neubau im Gewerbegebiet Buchrain an der Bundesstraße 34. Das Autohaus wird künftig den östlichen Ortseingang entscheidend prägen, es soll eines der modernsten Deutschlands werden. „Der richtige Startschuss“ am neuen Standort, wie Kestenholz sagt, ist für den 21. Februar geplant. „Wir sind in der Endphase“, so der Geschäftsführer. Mit den Außenanlagen sei man zwar noch etwas in Verzug, aber der Werkstattbetrieb soll am kommenden Montag beginnen. Und in zwei Wochen soll dann auch Leben im Verkaufsraum sein. Die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen werde später, vermutlich im Aprill, stattfinden.
Bauphase von Höhen und Tiefen geprägt
Thomas Kestenholz ist mit dem Ergebnis der Arbeiten mehr als zufrieden. Das Endprodukt sei ein „tolles Gebäude“ – wenn auch die Bauphasen sowohl von Höhen als auch von Tiefen begleitet worden seien. Die Pandemie habe zum einen durch Corona-Ausfälle die Arbeiten verzögert, gleichzeitig sei es auch zu Lieferproblemen etwa bei Elektroteilen und Fliesen gekommen. Aber letztlich hätten die unter anderem auch lokalen Handwerksbetriebe wieder „sensationell aufgeholt.“ Ein bisschen sei man dennoch in Verzug, so Kestenholz, denn nach dem ambitionierten Zeitplan wollte das Autohaus bereits Anfang Januar einziehen.

Nun werde es eben mit dem kompletten Umzug Ende Februar, so Kestenholz. Bis dahin werde das Autohaus sein bisheriges Areal an der Friedrichstraße komplett geräumt haben und es der Volksbank Rhein-Wehra übergeben können. Die Volksbank hat das Gelände bekanntlich gekauft.
Mercedes-Keimzelle in Säckingen vor 100 Jahren
Mercedes-Benz an der Friedrichstraße ist dann Geschichte. Die Keimzelle des dortigen Autohauses ist 100 Jahre alt. Das erste Gebäude wurde 1922 durch die Daimler AG erstellt. Trotz Renovierungen und Anpassungen in den vergangenen Jahrzehnten war es nicht mehr zeitgemäß. Die Kestenholz Immobilien AG hat aus diesem Grund 2017 das ehemalige Asag-Gebäude am westlichen Stadteingang von Bad Säckingen erworben. Im Jahr 2018 wurde abgerissen und im Herbst 2020 mit dem Neubau begonnen.

Große PV-Anlage sorgt für Energie
Die ursprüngliche Planung des Autohauses habe ohne Veränderungen umgesetzt werden können, informierte Kestenholz. Lediglich auf dem Dach sei es zu einer Erweiterung gekommen. Das Unternehmen hat sich während der Bauphase entscheiden, eine große Photovoltaikanlage mit 161 Kilowattpeak zu installieren. Mit dieser Anlage sei das Autohaus nun „fast klimaneutral unterwegs“, freut sich der Geschäftsführer.
Der zweistöckige Neubau entspricht laut Firmenangaben den aktuellen technischen Standards und ist komplett digitalisiert. Insgesamt investiert die Kestenholz-Gruppe an ihrem Standort Bad Säckingen acht Millionen Euro. Alles in allem hat das Gebäude eine Grundfläche von 3500 Quadratmetern. Es bietet Platz für einen Schauraum für bis zu sieben Fahrzeuge, eine geräumige Werkstatt sowie ein Lager für bis zu 7000 Teile, ein Reifenlager für 1500 Radsätze und eine Waschanlage. 2400 Quadratmeter sind für Parkplätze und als Präsentationsflächen vorgesehen. Das gesamte Grundstück umfasst etwa 7000 Quadratmeter.
Bearbeitet werden am neuen Standort Bad Säckingen nur Personenwagen und Transporter bis zu 3,5 Tonnen, so Kestenholz. Der Werkstatt- und Servicebetrieb für Schwerlastfahrzeuge werde am Kestenholz-Standort in Weil abgewickelt.
In direkter Nachbarschaft ist auch der alte Tanz-Schuppen verschwunden
Für eine weitere Aufwertung des westlichen Ortseinganges sorgte gleichzeitig Jürgen Strasser von der Firma Vision Hochrhein. In direkter Nachbarschaft zum Autohaus sanierte er den früheren Disco-Schuppen Titanic und schuf hier ein modernes Geschäftshaus, das derzeit ebenfalls seiner Fertigstellung entgegengeht.