Hermann Josef Pucher aus Bad Säckingen schreibt an die SÜDKURIER-Redaktion, dass er für das „Leuchtturmprojekt“ Campus weiter auf ein Wunder hofft. Aber sehr zuversichtlich ist er dennoch nicht. Hier seine Lesermeinung:

„Das ,Leuchtturmprojekt‘ Gesundheitscampus war nach dem unrühmlichen Ende des Kreiskrankenhauses Bad Säckingen der ehrliche und gut gemeinte Versuch, eine passable „Kompensation“ für die Bürgerinnen und Bürger aus Bad Säckingen zu schaffen, der auch in andere ländlichen Regionen Deutschlands strahlen könne.

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Seit der ersten Stunden finanziell auf tönernen Füßen

Die bisweilen überbordenden Vorstellungen standen von der ersten Stunde an mit Blick auf die benötigten Finanzmittel für die Realisierung eines solch gewaltigen Vorhabens, nach meiner festen Überzeugung auf äußerst tönernen Füßen. Dass nun dem „Leuchtturmprojekt“ das Erlöschen droht, verleiht angesichts der bis dato bereits 15 Millionen Euro bezahlten Rechnungen dem Ganzen eine besondere Tragik.

Hierzu kommen die Irritationen über die offensichtlich nicht schlüssig erklärten respektive nachgewiesenen Kostensteigerungen durch den Projektsteuerer und den Projektplanern. Sicherlich hätte ein kontinuierlich stringentes Kostencontrolling und – last but not least – die kontinuierliche Kontrolle des Baufortschrittes durch den Aufsichtsrat, die sich anbahnende Schieflage frühzeitig ans Tageslicht gebracht. Stichwort: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.

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Wo sind die versprochenen Zuschüsse?

Das nun Politiker aus Bund und Länder ihre Unterstützung zur Rettung des Campus beteuern, ist löblich. Man erinnere sich allerdings daran, dass schon einmal (vor ca. drei Jahren) seitens der Politik signalisiert wurde, sich für Zuschüsse aus dem Strukturfonds oder dem Innovationsfonds einzusetzen. Was ist zwischenzeitlich aus diesen Versprechen geworden?

Die Idee eines „runden Tisches“ ist ebenfalls nichts Neues. Eines solchen hätte es jedoch schon zu Beginn der Planungen bedurft. Zur Erinnerung: Einen „runden Tisch“ habe ich bereits mit meinen Leserbriefen an die Redaktion von Ende 2016 und Mai 2017 eingefordert respektive vorgeschlagen. Damals im Zusammenhang mit der Rettung des Kreiskrankenhauses. Dieser kam meines Wissens nie zustande.

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Wo sollen die fehlenden Millionen herkommen?

Ob eine sogenannte „Auffanggesellschaft“ (falls eine solche gegründet oder gefunden wird ) das Projekt zu einem guten Ende bringen kann, wage ich zu bezweifeln. Dreh- und Angelpunkt bleibt dennoch: Woher sollen die fehlenden Millionenbeträge für die Mehrkosten generiert werden? Wenn nicht aus Mitteln der öffentlichen Hand, dann doch wohl nur aus Mitteln eines „privaten Investors“.

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Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

Nach Lage der Dinge und vor dem Hintergrund der aktuell prekären Finanzsituation, in der sich die Stadt Bad Säckingen befindet, geht mir folgender Spruch mit Blick auf den Campus durch den Kopf: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Gleichwohl hoffe auch ich noch auf ein Wunder, obwohl diese bekanntlich nicht allzu oft geschehen.“