Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt präsentierte während einer Video-Medienkonferenz vor wenigen Tagen einen erfreulichen Zwischenstand zur Coronavirus-Lage im Kanton Basel-Stadt. Durch die angeordneten Maßnahmen konnte ein exponentieller Anstieg der Corona-Fälle verhindert werden. Dies wirkt sich auf die Kurve der Corona-Fälle aus, die zunehmend flacher verläuft und deren exponentieller Anstieg bislang ausgeblieben ist:

Zahl der Covid-19-Infektionen im Kanton Basel-Stadt in der Zeit von 16. März bis 8. April 2020. In dieser Zeit wurden in der Schweiz ...
Zahl der Covid-19-Infektionen im Kanton Basel-Stadt in der Zeit von 16. März bis 8. April 2020. In dieser Zeit wurden in der Schweiz verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Kurvenverlauf abzuflachen und einen exponentiellen Anstieg zu verhindern. | Bild: Olheide, Monika

Das bedeutet, dass die Zahl der Neuinfektionen mit Covid-19 langsamer steigt. Verzeichnete der Kanton seit 16. März täglich rund 20 bis 60 neue Infektionen, so ist diese Zahl seit Anfang April zurückgegangen und liegt seither bei maximal 30 neuen Fällen am Tag. Am 7. April meldete der Kanton sogar erstmals nur zehn neue Corona-Infektionen.

Doch dieses „Abflachen der Kurve“ sei vor allem ein Zwischenerfolg. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger rief die Basler Bevölkerung dazu auf, trotz der kommenden schönen Frühlings- und Ostertage die Verhaltens- und Hygienemaßnahmen weiterhin zu beherzigen.

Die Regelungen

Wie der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen in seinen Ausführungen zur epidemiologischen Lage aufzeigte, haben die bisher angeordneten Maßnahmen bremsend gewirkt.

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Ein großer, neuer Infektionsherd konnte im Kanton Basel-Stadt bisher vermieden werden. Steffen betonte jedoch auch: „Ohne die jetzigen Maßnahmen wäre der Verlauf innert kurzer Zeit drastisch schlechter.“

Bedeutet das eine Entwarnung für die Spitaler?

Auch wenn die exponentielle Entwicklung der Fallzahlen bislang verhindert wurde, sei weiterhin mit steigenden Patientenzahlen in den Spitälern zu rechnen und darum werde der stufenweise Aufbau von Intensivpflegekapazitäten im Kanton Basel-Stadt weiter verfolgt. Peter Indra, Leiter Bereich Gesundheitsversorgung, skizzierte vor diesem Hintergrund das Covid-19-Versorgungskonzept des Kantons Basel-Stadt.

Intensivbetten und Beatmungsplätze

Bereits im Standardbetrieb verfügt der Kanton Basel-Stadt für Menschen mit verschiedensten schweren Erkrankungen über eine „großzügige Anzahl“ an Intensivkapazitäten, wie Indra erklärte. Für Patienten mit einer Covid-19-Infektion werden aktuell zusätzlich rund 20 Intensivpflegebetten mit Beatmungskapazitäten bereit gestellt. Die Kapazität für Covid-19-Patienten könne stufenweise auf rund 70 Beatmungsplätze gesteigert werden, so der Leiter des Bereichs Gesundheitsversorgung.

Diese Intensivpflegeplätze werden hauptsächlich im Universitätsspital Basel bereit gestellt, ergänzt durch das Claraspital. Die anderen öffentlichen und privaten Spitäler können zusätzlich gemeinsam rund 650 Betten in Isolierstationen zur Verfügung stellen, in denen Covid-19-Patienten behandelt werden können.

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Es sei aber zu bedenken, dass dieser Ausbau mit erheblichem Aufwand und Einsatz für das Personal verbunden sei und derzeitige Standards der Pflege womöglich nicht mehr einzuhalten seien. Im Kanton Basel-Stadt werden diese Kapazitäten stufenweise eingerichtet nach einer regelmäßigen Einschätzung zwischen dem Gesundheitsdepartement und den Spitälern.

Wie sieht der aktuelle Bedarf aus?

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt meldet mit Stand 7. April, 9.30 Uhr, insgesamt 813 positive Fälle von Personen mit Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt. Das sind lediglich zehn mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle im Kanton Basel-Stadt beträgt insgesamt 28.
Aktuell befinden sich 101 Patienten, Menschen aus dem Kanton Basel-Stadt, aber auch anderen Kantonen aufgrund einer Covid-19-Infektion in einem baselstädtischen Spital. 13 Personen von ihnen benötigen Intensivpflege. 508 Personen der 813 positiv Getesteten, und damit über 60 Prozent, sind wieder genesen.

Lukas Engelberger betonte: „Trotz der erwarteten vermehrten Hospitalisationen haben wir das Vertrauen, dass wir alle Menschen behandeln und pflegen können.“ Es sei aber noch zu früh, um Entwarnung geben zu können: „Ich rufe alle Baslerinnen und Basler auf: Halten Sie sich weiter an die Verhaltens- und Hygienemaßnahmen! Halten Sie durch! Ich danke Ihnen allen dafür.“

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