Zwei wollen es noch einmal wissen und vier tun ihr Möglichstes, um selbst in Amt und Würden zu gelangen: So sieht die Kandidaten-Konstellation für den Wahlkreis 288, zu dem der Landkreis Waldshut sowie einige Gemeinden des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald gehören, für die Bundestagswahl am 26. September aus. Wir geben einen Überblick:

Felix Schreiner (CDU)

Felix Schreiner
Felix Schreiner | Bild: Inga Haar

Mit seinen 35 Jahren kann der Lauchringer CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner bereits auf eine beachtliche politische Laufbahn zurückblicken: Bereits mit 17 trat er in die CDU ein, drei Jahre später war er schon Ortsvereinsvorsitzender der Partei in Lauchringen. 2010 wurde Schreiner zum jüngsten amtierenden CDU-Kreisverbandsvorsitzenden in ganz Deutschland gekürt. Schon ein Jahr später erfolgte die Wahl in den Landtag. Seit 2017 hat er das Direktmandat des Wahlkreises für den Bundestag inne. Er holte damals 41,9 Prozent der Erststimmen. Außerdem ist Schreiner auch Gemeinde- und Kreisrat und Mitglied des Regionalverbandes.

Das könnte Sie auch interessieren

Als Abgeordneter ist er Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Verkehrspolitik ist dabei mein Schwerpunkt. Ich setze mich aus ganzer Überzeugung für eine bezahlbare Mobilität der Zukunft, gerade auch im Ländlichen Raum ein“, betont Schreiner.

Das könnte Sie auch interessieren

Das zeigt er auch in der Region etwa im Bereich Autobahn oder auch bei der Elektrifizierung des Schienenverkehrs auf der Hochrhein-Strecke. Darüber hinaus seien es ganz allgemein die Themen, die die Menschen in seinem Wahlkreis bewegen, die ihn in seiner Arbeit antreiben und beschäftigen, wie Schreiner näher ausführt. Dazu gehört gerade auch die Gesundheitsversorgung in der Region, die eine der großen Zukunftsaufgaben darstellt.

Das könnte Sie auch interessieren

Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD)

Rita Schwarzelühr-Sutter
Rita Schwarzelühr-Sutter | Bild: Susie Knoll

Von 2005 bis 2009 und durchgehend seit 2010 ist Rita Schwarzelühr-Sutter Mitglied im Deutschen Bundestag. Seit 2013 ist die 58-jährige Diplom-Beriebswirtin bereits Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Damit ist Schwarzelühr-Sutter nicht nur die am derzeit längsten amtierende sondern auch die höchstrangige Mandatsträgerin im Wahlkreis. Gleichwohl verdankt sie ihren Einzug ins Parlament einer guten Platzierung auf der Landesliste der SPD, die die stellvertretende Landesvorsitzende der Partei jüngst erneut auf den aussichtsreichen Listenplatz Nummer 3 gesetzt hat. Der Partei gehört Schwarzelühr-Sutter seit 1994 an. Seit 2001 ist sie Kreisverbandsvorsitzende.

Das könnte Sie auch interessieren

Schwarzelühr-Sutter ist eine ausgewiesene Expertin in Sachen Umweltpolitik. Nachhaltigkeit nennt sie als Kernpunkt ihrer politischen Arbeit: „Ich bin davon überzeugt, dass wir nur durch nachhaltiges Denken und Handeln, sowohl im ökologischen, sozialen als auch im ökonomischen Sinne, für die künftigen Herausforderungen in unserer Gesellschaft gewappnet sind.“

Das könnte Sie auch interessieren

Sie setzt sich für eine Umweltpolitik ein, die nicht in Konkurrenz zu wirtschaftlicher Entwicklung steht. Insbesondere fordert sie, grenzüberschreitend auf Atomenergie zu verzichten. Wichtige Themen ihres Schaffens sind nach eigenen Angaben neben Klima- und Umweltschutz die Schaffung zukunftsfähiger Mobilitätsangebote, die Weiterentwicklung des ländlichen Raums mit all seinen Besonderheiten, sowie die öffentliche Sicherheit, gerade der Schutz der Menschen vor Alltagskriminalität.

Rita Schwarzelühr-Sutter ist verheiratet, zweifache Mutter und lebt in Lauchringen.

Das könnte Sie auch interessieren

Jan-Lukas Schmitt (Grüne)

Jan-Lukas Schmitt
Jan-Lukas Schmitt | Bild: Kreisverband Waldshut Bündnis 90/Die Grünen

Hatte Jan-Lukas Schmitt im Frühjahr noch den Wahlkampf des neuen Grünen-Landtagsabgeordneten Niklas Nüssle gemanagt, so tritt er nun zur Bundestagswahl selbst als Kandidat an. Durchgesetzt hat sich der aus Waldshut stammende 25-jährige Wirtschaftsjournalist gegen zwei weitere Interessenten.

Politische Erfahrung sammelte Schmitt unter anderem in der Hochschulpolitik, wo er in verschiedenen Gremien der TU Dortmund aktiv war. Dort studierte er neben Beruf und politischem Engagement wirtschaftspolitischen Journalismus. In Waldshut-Tiengen gründete Schmitt 2016 die Ortsgruppe der Grünen Jugend.

Das könnte Sie auch interessieren

„Wir müssen unsere Region und Deutschland klimafreundlich umbauen – nur so können wir unseren Planten und unseren Wohlstand erhalten. Denn Klimaschutz und Wirtschaft schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander.“ So bringt Schmitt eines seiner zentralen Anliegen auf den Punkt. Er setzte sich ein für klimafreundliche Innovationen und den verantwortlichen Umgang mit Ressourcen möchte er unterstützen, wie Schmitt sagt.

Andrea Zürcher (AfD)

Andrea Zürcher.
Andrea Zürcher. | Bild: privat

Die 38-Jährige mit Wohnsitz in Stühlingen machte seit ihrer Nominierung Ende Januar vornehmlich mit dubiosen Vorfällen von sich Reden, die mit ihrer Kandidatur in Zusammenhang stehen sollen. So ging sie mit ihrem Hausarzt in einen öffentlichen Clinch, weil dieser den Hausarztvertrag mit Zürcher aufgrund ihrer AfD-Mitgliedschaft gekündigt haben soll. Außerdem soll es Ende Mai mutmaßlich einen Anschlag mit einer Stahlkugel auf die AfD-Kandidatin gegeben haben. Doch schon Jahre vor ihrer Kandidatur sorgte Andrea Zürcher für Aufsehen, unter anderem weil sie einen Beitrag einer Satire-Zeitschrift ohne Quellenangabe veröffentlicht hat.

Das könnte Sie auch interessieren

Zürcher ist stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Konstanz und wurde Anfang Februar von zur Bundestagskandidatin für Wahlkreis Waldshut nominiert. Die 38-Jährige ist seit dem Jahr 2016 Mitglied der AfD und war unter anderem für die Überlinger Bundestagsabgeordnete Alice Weidel und die AfD-Landtagsfraktion tätig. Obwohl sie bereits seit drei Jahren in Stühlingen lebt, ist sie noch immer stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Konstanz. Für diesen strebte sie vergangenes Jahr eine Landtagskandidatur an, musste sich aber einem Gegenkandidaten fügen.

Das könnte Sie auch interessieren

Zürcher ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Nach eigenen Angaben war sie 15 Jahre lang als kaufmännische Angestellte in einem mittelständigen Unternehmen im kaufmännischen und buchhalterischen Bereich tätig, bevor sie in die Politik wechselte.

Jareem Khawaja (FDP)

Jareem Khawaja
Jareem Khawaja

Mit gerade einmal 18 Jahren ist FDP-Kandidat Jareem Khawaja aus Laufenburg der mit Abstand jüngste Bewerber um ein Direktmandat im Wahlkreis 288. Doch das Ergebnis von 89 Prozent, das Khawaja jüngst bei der Nominierungsversammlung erreichte, zeigt, dass seine Parteigenossen durchaus großes Vertrauen in den Nachwuchs-Politiker haben.

Nachdem er bereits mit 16 Jahren sein Abitur in der Tasche hatte, reiste er ein Jahr lang durch die Welt. Zwischenzeitlich sturdiert er an der ETH Zürich Elektrotechnik und Informationstechnologie. Seit Oktober 2017 ist Khawaja Mitglied der FDP-Jugendorganisation Junge Liberale (JuLis), zwei Jahre später trat er der FDP bei. Seit Juli ist er stellvertretender Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Waldshut.

Das könnte Sie auch interessieren

Wesentliche thematische Schwerpunkte sehe er in den Bereichen Klima- und Bildungspolitik, so der FDP-Kandidat.

Robert Kuhlmann (Die Linke)

Robert Kuhlmann
Robert Kuhlmann

Mit dem Landtagsmandat ist es für den Linken-Kandidaten Robert Kuhlmann im Frühjahr nichts geworden. Nun bewirbt er um das Bundestagsmandat für die Region. Der 1993 geborene heutige IT-Sicherheitsingenieur stammt aus Wuppertal und lebt erst seit zwei Jahren in Weil am Rhein. Wie die Partei mitteilt, war Kuhlmann schon in seiner alten Heimat politisch aktiv. In seiner neuen Heimat ist er vor allem in der Jugend- und Bildungsarbeit tätig.

Robert Kuhlmann ist seit dreieinhalb Jahren Mitglied der Linken. Er arbeitet seit August 2020 als Grenzgänger, ist Mitglied bei der Schweizer Gewerkschaft Unia, bei Greenpeace und Amnesty International. „Klimaschutz, Pflege, Wohnbau und Soziale Sicherung sind nicht verhandelbar. Eine moderne Gesellschaft braucht eine flächendeckende, für alle verfügbare digitale Anbindung zuhause und mobil“, wie er einige seiner Kernanliegen umreißt. Besonders wichtig sei ihm aber auch eine tragfähige Gesundheitsversorgung für die Region.