Es war wohl ein gutes Angebot. Über ein Jahr waren die mobilen Impfteams, die Impfbusse, in den Landkreisen Waldshut und Lörrach unterwegs. Menschen konnten sich vor Ort impfen lassen. Damit soll einer Entscheidung des Landesgesundheitsminsteriums zufolge Ende des Jahres Schluss sein. Wie soll es nun weitergehen?
Die letzten Termine der mobilen Impfteams
Die Antwort von Tobias Herrmann, Sprecher des Landratsamts Waldshut, auf SÜDKURIER-Anfrage ist eindeutig: „Der Landkreis wird seine mobilen Impfangebote gemäß des Beschlusses des Landes nicht über den Dezember hinaus fortführen.“ der Impfbus ist demnach letztmals am 23. Dezember in Stühlingen unterwegs.
Gleiches gilt für den Landkreis Lörrach. Auf den Internetseiten des Landratsamts steht: Das Impfteam des Landkreises biete noch bis Mitte Dezember Covid-19-Schutzimpfungen an – von der Grundimmunisierung bis zur zweiten Auffrischungsimpfung.
Lörrach bemüht sich um Erhalt eines Teils der Kapazitäten
Obwohl sich das Landratsamt einem Medienbericht zufolge darum bemüht, bis Ende März zumindest 50 Prozent der öffentlichen Kapazitäten beizubehalten. So lange solle der Impfstützpunkt Maulburg bestehen. Dies sei aber nur möglich, wenn das Land weiterhin das Personal zahlt.
Das war allerdings bevor das Landratsamt Lörrach eine weitere Pressemitteilung veröffentlichte – mit dem Wortlaut: „Das Impfteam des Landkreises Lörrach bietet die letzten Covid-Impfaktionen an. Ende des Jahres endet der Auftrag des Landes Baden-Württemberg für die Impfteams der Landkreise.“ Das hieße, am 17. Dezember gibt es laut Kalender im Landratsamt die letzte Möglichkeit.
So wird die das weitere Impfkonzept begründet
Zur Begründung schreibt Waldshuts Landratsamtssprecher Tobias Herrmann: „Vor dem Hintergrund, dass der Landkreis seit dem 1. Oktober 2021 mit dem Impfbus, ergänzend in der Zeit der höchsten Nachfrage mit vier Mini-Impfzentren, die Impfangebote zur Bevölkerung gebracht hat, und der in den vergangenen Wochen stark nachlassenden Nachfrage, gehen wir davon aus, dass der aktuelle Bedarf gut von den Impfangeboten bei den Ärzten, Zahnärzten und Apotheken gedeckt werden kann.“
Jeder Bürger kommt an eine Corona-Schutzimpfung
Das deckt sich mit der Aussage des Landesgesundheitsministers in einer Veröffentlichung am 25. November: Impfstützpunkte und mobile Impfteams des Landes, die bislang noch in den Stadt- und Landkreisen tätig sind, werden nicht mehr benötigt.“
Die Regelversorgung könne den Bedarf jetzt vollständig abdecken. Neben Haus-, Fach- und Betriebsärzten böten mittlerweile auch Apotheken und Zahnärzte Corona-Impfungen an. Es sei sichergestellt, dass jeder Baden-Württemberger an eine Impfung komme.
So sieht es der Pandemiebeauftragte
„Wir sind, glaube ich, in die Phase der Endemie eingetreten, in der die Praxen die Impfungen alleine regeln können“, sagt der Laufenburger Arzt Olaf Boettcher, Pandemiebeauftragter des Landkreises Waldshut, gegenüber dem SÜDKURIER am Telefon.
Stolz auf die Leistung des mobilen Impfteams
Ein bisschen Wehmut schwingt aber mit. Boettcher: „Das Team, die Ärzte in Rente, das Landratsamt und alle Stellen haben super zusammengearbeitet. Da sind wir auch sehr stolz drauf.“ Der Landkreis sei durch alle Mitspieler gut versorgt gewesen.
Bausteine des weiteren Impfangebots:
Herrmann bestätigt: „Der Impfbus und die Mini-Impfzentren wurden sehr gut angenommen. Aus unserer Sicht war es Erfolgsmodell, die Impfungen niederschwellig zu den Bürgern zu bringen und vor allem mit dem Impfbus direkt vor Ort in den Gemeinden Impfungen anzubieten.“