Wenn Anfang Oktober gerade mal Herbststimmung aufkommt, ist Kerstin Tritschler schon eine Saison weiter: Dann starten für sie die Vorbereitungen für die Weihnachtszeit. Tritschler organisiert für das Fürstenhaus Fürstenberg die Weihnachtswelt im fürstlichen Marstall.

„Es hat sich bewährt, wenn wir am 10. Oktober anfangen“, erklärt Tritschler. Sie ist von Anfang an bei der Organisation der Fürstenberg-Weihnachtswelt mit dabei.

Und in diesem Jahr ist es bereits das 20. Mal. Los geht es am Donnerstag, 28. November. Der Markt bleibt dann bis einschließlich Sonntag, 1. Dezember, geöffnet.

SÜDKURIER-Leser exklusiv dabei

Die Eröffnung der Weihnachtswelt ist allerdings ein ganz besonderer Anlass, zu dem nicht jedermann einfach Zutritt hat. Sie findet am Donnerstag, 28. November, um 14 Uhr statt – und dieser Teil der Veranstaltung findet gewöhnlich im Rahmen einer geschlossenen Gesellschaft statt.

In diesem Jahr können fünf SÜDKURIER-Leser jedoch mit einer Begleitperson mit dabei sein – und mit Christian Fürst zu Fürstenberg Grillwurst essen oder Glühwein trinken. Die Teilnahme-Plätze an diesem Angebot werden verlost im Rahmen der Aktion SÜDKURIER öffnet Türen.

Die Weihnachtswelt ist schon etwas Besonderes. Einen Weihnachtsmarkt in dieser Form gibt es sonst nicht in der Region. Der 300 Jahre alte fürstliche Marstall wird dabei aufwendig dekoriert.

Das historische Gebäude ist mit seiner Architektur und der inneren Struktur wie gemacht für einen Weihnachtsmarkt. Die Aussteller präsentieren ihr Angebot in den leer geräumten Pferdeboxen, der Anspannhalle oder eigens aufgestellten Zelten.

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Und dabei wird der Marstall auch tatsächlich als Stall genutzt: „Im Sommer stehen hier noch Pferde“, erklärt Kerstin Tritschler.

Die ersten Dekorations-Elemente sind schon angebracht, noch sind die Boxen aber leer. Die Aussteller kommen erst kurz vor Beginn der ...
Die ersten Dekorations-Elemente sind schon angebracht, noch sind die Boxen aber leer. Die Aussteller kommen erst kurz vor Beginn der Weihnachtswelt. | Bild: Simon, Guy

Wenn der Marstall dann dekoriert wird, dann ist das in etwa so, wie wenn das eigene Zuhause weihnachtlich gestaltet wird – nur eben in einem wesentlich größeren Maßstab: „Gott sei Dank haben wir eine große Lagerfläche“, sagt Tritschler.

Für die Weihnachtswelt werden etwa drei Kilometer an Lichterketten angebracht – und im Anschluss fein säuberlich aufgerollt und für das nächste Jahr eingepackt: „Es ist wichtig, dass wir die immer schön aufwickeln, sonst gibt es das Folgejahr viel Arbeit.“

Der lange Gang ist besonders beliebt

Kugeln, Lametta – alles müsse sortiert werden. Auch, wenn direkt nach der Veranstaltung das große Aufräumen beginnt. Etwa Mitte Januar ist es, wenn Kerstin Tritschler mit der Dekoration dann wieder fertig ist.

Dem langen Gang im Eingangsbereich kommt stets eine besondere Rolle zu. Er ist das beliebteste Fotomotiv der Weihnachtswelt-Besucher – und wird zum 20. Jahrestag ganz besonders in Szene gesetzt. Wie das dann genau aussieht – das soll eine Überraschung für die Besucher werden.

Der lange Gang der Fürstenberg-Weihnachtswelt, hier 2023, ist bei den Besuchern immer ein Hingucker.
Der lange Gang der Fürstenberg-Weihnachtswelt, hier 2023, ist bei den Besuchern immer ein Hingucker. | Bild: Roland Sigwart

Traditionell beginnt die Fürstenberg-Weihnachtswelt am ersten Adventswochenende. Wenn sie eröffnet wird, ist auch für Kerstin Tritschler Weihnachtszeit: „Das sagen auch viele Besucher. Mit dem ersten Advent haben wir natürlich ein tolles Datum.“

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Was sie nicht selbst übernimmt, das ist das Schmücken der einzelnen Stände. Darum kümmern sich die Händler selbst. Waren es anfangs um die 25, kommen mittlerweile 95.

Damit, so Tritschler, sei allerdings das Maximum auch erreicht: „Es muss passen. Und je größer so etwas wird, umso mehr geht es auf Masse – und das wollen wir nicht. Die Detailtreue soll beibehalten werden.“

Jeden Stand gibt es genau einmal

Dabei gebe es genügend Anwärter für einen Stand. Jedes Jahr sind zehn neue Aussteller mit dabei. Geachtet wird allerdings immer darauf, dass sich nichts doppelt: Jeden Stand, ob Imbiss oder Ware, gibt es genau einmal. So komme keine Langeweile beim Bummeln auf.

Nach der ersten Weihnachtswelt sei die Veranstaltung jedes Jahr größer geworden: „Anfangs sind die Fürstin und ich auch gereist und haben Aussteller geworben. Zu Beginn ist das sehr mühsam. Sie wussten ja nicht, was aus der Veranstaltung wird“, erklärt Tritschler.

Auch in der Anspannhalle des Marstalls herrscht meist Andrang – hier im Jahr 2023.
Auch in der Anspannhalle des Marstalls herrscht meist Andrang – hier im Jahr 2023. | Bild: Lutz Rademacher

Vorteil der Weihnachtswelt sei es, eine Veranstaltung im Inneren zu sein. Frieren ist hier kein Thema, im Marstall wird geheizt, Wetter-Kapriolen spielen keine Rolle.

Marmelade von der Fürstin gekocht

Mit einem Stand vertreten sein wird auch Massimiliana Fürstin zu Fürstenberg. Sie bietet dort von ihr selbst gemachte Marmelade und eigenes Olivenöl an: „Die Marmelade macht sie immer selbst“, erklärt Tritschler.

Wenn die Weihnachtswelt startet, dann kommen auch größere Gruppen von weit weg in den Marstall, die das Ereignis mit ihrer Weihnachtsfeier verbinden. Mehr als eine Kasse werde dennoch nicht geöffnet, sagt Kerstin Tritschler. So müsse man vielleicht mal 15 Minuten warten, aber der Ein- und Auslassverkehr an der Pforte bleibe im Fluss. Harmonisch und besinnlich – so wie im Inneren.