Neu ist in diesem Jahr der Live-Stellenmarkt vor Ort. An Pinnwänden können Aussteller ihre aktuellen Stellenausschreibungen sichtbar machen. Auch die Last-Minute-Börse verspricht Kurzentschlossenen die Möglichkeit, noch in diesem Jahr bei einem Unternehmen einen Platz zu finden.

Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen.
Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen. | Bild: Simon Wöhrle

Viele Praktika in Betrieben sind ausgefallen

Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen, sagt, dass ein Ausbildungsbeginn noch in diesem Jahr möglich sei. Gerade im Handwerk, aber auch in der Lebensmittelindustrie, gäbe es noch freie Plätze.

Ein Problem sei laut Scholz die ausgefallene Möglichkeit für Praktika in Betrieben: „Schüler und Firmen konnten sich nicht kennenlernen.“ Man arbeite aber daran, in der Nachvermittlung Schüler und Arbeitgeber zusammenzubringen. Typische Muster in der Beliebtheit von Ausbildungsberufen seien gleich geblieben wie in den vorherigen Jahren. Auch der Einzelhandel und die Gastronomie hätten es wegen der Corona-Pandemie aktuell nicht leicht, Auszubildende zu gewinnen. „Große Unternehmen haben es leichter als kleine, da sie besser für sich werben können“, sagt Scholz weiter.

Alexander Fritz, Bildungsberater bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Alexander Fritz, Bildungsberater bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. | Bild: Simon Wöhrle

Offene Ausbildungsstellen

Alexander Fritz, Bildungsberater bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, hat am Donnerstagmorgen noch gute Nachrichten für Besucher der Messe, die kurzfristig eine Ausbildung suchen. Er zeigt eine Liste mit Stellen, die aktuell offen seien. 31 Plätze bei 21 Unternehmen, die von der IHK betreut werden, könnten jetzt noch vergeben werden. Und das, trotz bereits begonnenem Ausbildungsjahr am 1. September.

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Auch Fritz spricht davon, dass besonders der Einzelhandel und die Gastronomie aktuell Schwierigkeiten damit hätten, Ausbildungsplätze zu besetzen. Kaufmännische Ausbildungen dagegen seien sehr begehrt, hier gebe es eine Vielzahl von Bewerbungen. „Da muss man viel mitbringen, wenn man sich als Bewerber durchsetzen will“, erläutert Fritz. Für technische Berufe sei es dagegen einfacher einen Platz zu finden.

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Dass das Interesse an guten Ausbildungsplätzen in der Region groß ist, zeigte sich vor Ort. Am Ersten Tag der Messe waren gleich mehrere Schulen vor Ort, um den Lernenden die Möglichkeit für Gespräche mit den Vertretern der Unternehmen zu geben.

Diese Schüler besuchen die Messe

Paulina, Mia und Aylin laufen zu dritt über das Messegelände und sprechen mit Ausstellern. Sie alle besuchen die 9. Klasse der Georg-Müller-Schule in Villingen-Schwenningen. Alle drei sind sich noch nicht sicher, in welche Richtung es nach dem Ende der Schule gehen soll, daher sprechen sie mit Unternehmen aus allen Bereichen. Nach einigen Gesprächen können sie sich gute Chancen auf den Einstieg nach dem Schulabschluss ausrechnen.

Tim Kohnle aus Schwenningen hat gerade seinen Bachelor im Fach Mathematik abgeschlossen und ist auf der Suche nach Karrieremöglichkeiten.
Tim Kohnle aus Schwenningen hat gerade seinen Bachelor im Fach Mathematik abgeschlossen und ist auf der Suche nach Karrieremöglichkeiten. | Bild: Simon Wöhrle

Tim Kohnle kommt aus Schwenningen und hat gerade seinen Bachelor-Abschluss in Mathematik in Kaiserslautern gemacht. Er kennt die Messe noch aus der Schulzeit, gibt aber zu, erst jetzt wirklich mit Interesse nach Stellenangeboten zu suchen. Das Angebot der Messe findet er gut, es seien „nicht nur die kleinen aus der Gegend, auch die größeren Unternehmen“ vor Ort. Das biete auch die Möglichkeit, über die Region hinaus Jobs zu finden.

Marius Gromann aus Waldshut-Tiengen hat die Schule abgeschlossen und sucht auf der Messe nach Praktika um sich beruflich zu orientieren.
Marius Gromann aus Waldshut-Tiengen hat die Schule abgeschlossen und sucht auf der Messe nach Praktika um sich beruflich zu orientieren. | Bild: Simon Wöhrle

Marius Gromann aus Waldshut-Tiengen ist gerade mit der Schule fertig und auf der Suche nach Praktikumsplätzen. Er war schon vorher mehrmals auf der Karrieremesse und will sich beruflich orientieren, bevor es im nächsten Jahr dann losgehen soll. „Es ist ziemlich alles dabei“, sagt er. Aktuell könne er sich einen Beruf im sozialen Bereich vorstellen, er sei aber flexibel.

Maria Burdavicin geht in die 9. Klasse der Realschule Triberg und nutzt die Messe, um sich beruflich zu orientieren.
Maria Burdavicin geht in die 9. Klasse der Realschule Triberg und nutzt die Messe, um sich beruflich zu orientieren. | Bild: Simon Wöhrle

Maria Burdavicin besucht die 9. Klasse der Realschule Triberg und sucht auf der Messe nach möglichen Praktika, aber auch schon nach interessanten Berufen. Ihr Interesse liegt vor allem im kaufmännischen Bereich, die Messe biete ihr viele Möglichkeiten. Es gebe „sehr viel, was man sich anschauen kann“, sagt sie. Für sie habe sich die Messe in jedem Fall gelohnt.

Nikolas Spitzner aus Überlingen ist in der 9. Klasse und sucht auf der Messe nach einem Ausbildungsplatz für die Zeit nach der Schule.
Nikolas Spitzner aus Überlingen ist in der 9. Klasse und sucht auf der Messe nach einem Ausbildungsplatz für die Zeit nach der Schule. | Bild: Simon Wöhrle

Nikolas Spitzner aus Überlingen geht in die 9. Klasse und ist bereits zum zweiten Mal auf der Karrieremesse. Er hat Informationen aus vielen Branchen gesammelt. Es sei „richtig cool, was man machen kann“, beschreibt er die Möglichkeit auf der Messe, Berufe und Firmen kennenzulernen. Für ihn hat sich der Besuch gelohnt. Er habe sich bereits für ein Unternehmen entschieden, bei dem er nach Schulabschluss im Bereich IT eine Ausbildung anfangen will.