Basketball, ProA: wiha Panthers Schwenningen – Artland Dragons (Freitag, 20.30 Uhr) und Science City Jena – wiha Panthers (Sonntag, 16 Uhr). Einmal Favorit, einmal Außenseiter: Die wiha Panthers stehen vor einem bedeutsamen Doppelspieltag in der ProA. Während die Schwenninger Basketballer am Freitagabend zuhause gegen die Artland Dragons unter Zugzwang stehen, können sie zwei Tage später in Jena befreit aufspielen und im Playoff-Rennen weiter Boden gutmachen.
Ein Doppelspieltag bedeutet doppelte Belastung. Daher schraubte Panthers-Trainer Alen Velcic die Trainingsintensität am Donnerstag etwas nach unten, um die Beine seiner Schützlinge für die beiden Spiele am Freitag und Sonntag zu schonen. Der Coach kann bis auf Yasin Kolo personell aus den Vollen schöpfen. Der Center erlitt in dieser Woche einen Rückschlag in seinen Comeback-Bemühungen und wird in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen. Velcic: „Yasin muss seinen Rücken in Ordnung bringen, bevor er wieder schmerzfrei spielen kann. Das ist schade für ihn und uns, denn er ist ein sehr guter Spieler.“
Auch ohne Kolo befinden sich die wiha Panthers momentan in einer guten Verfassung und kommen den Playoff-Plätzen immer näher. Um die Hoffnungen auf die Endrundenteilnahme weiter am Leben zu erhalten, sollte sich der kommende Gegner nicht als Stolperstein herausstellen. Aufbauspieler Leon Friederici stellt unmissverständlich fest: „Wenn wir in die Playoffs wollen, müssen wir dieses Spiel unbedingt gewinnen.“
Die Artland Dragons, die in Quakenbrück bei Bremen beheimatet sind, gingen mit dem Ziel Playoffs in die Saison, mussten dieses nach einem vergeigten Saisonstart aber schnell begraben. Seit dem Trainerwechsel Ende November verschaffte sich das Team von Trainer Tuna Isler etwas Luft, das einzige Ziel ist aber dennoch der Klassenverbleib. Dieser ist mit neun Siegen und vier Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang durchaus realistisch, jedoch noch längst nicht in trockenen Tüchern. Die wiha Panthers müssen sich also auf einen Gegner gefasst machen, der den Neckarstädtern einen Kampf um jeden Ball liefern wird. „Die Dragons spielen mit Herz sowie Intensität und haben den Spaß am Spiel wiedergefunden. Wir müssen uns auf ein gutes Team gefasst machen“, warnt Velcic.
Auf dem Papier weisen beide Mannschaften einige Parallelen auf. Sowohl die Aufsteiger als auch der langjährige Bundesligist leben von ihrer Defensivstärke, während die Offensivreihen nicht zu den ertragreichsten der Liga zählen. Die Punkte verteilen sich bei beiden Teams auf viele verschiedene Schultern. Vier davon werden den Dragons allerdings künftig fehlen: Der zweitbeste Scorer Malik Dunbar (14 Punkte pro Spiel) wurde vor einer Woche aufgrund schwerwiegender Undiszipliniertheiten entlassen. Zudem fehlt Spielmacher Pierre Bland den Norddeutschen aus privaten Gründen für unbestimmte Zeit. Auf wen sollten die wiha Panthers dann ihr Augenmerk legen? Der erfahrene Center Robert Oehle ist Quakenbrücks bester Scorer und Rebounder. Zudem ist der 36-jährige Routinier Chase Griffin mit 45 Prozent einer der besten Dreierschützen der Liga. Das Hinspiel verloren die Panthers knapp mit 84:86, nun wollen die Raubkatzen Revanche gegen die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga. Artland gewann bisher nur zwei Spiele in der Fremde.
In Jena klarer Außenseiter
Am Sonntag erwartet die Schwenninger dann ein anderes Kaliber. Um 16 Uhr gastiert der ProB-Aufsteiger beim Bundesliga-Absteiger Science City Jena, der aktuell auf Rang drei liegt und mit dem Ziel Wiederaufstieg in die Playoffs gehen wird. „Das ist ein sehr gutes Team“, lobt Alen Velcic die Thüringer, rechnet sich allerdings auch beim Gastspiel in der Sparkassen-Halle Siegchancen aus. „Ihre Rückrunde läuft nicht optimal. Wir wissen alles über sie. Das könnte unsere Möglichkeit sein.“ Anders als gegen die Dragons sei ein Sieg in Jena keine Pflicht. „Wir haben nichts zu verlieren und müssen dort nicht gewinnen. Umso besser wäre es, wenn wir es tun.“