Basketball, ProA: Ohne Glanz und Gloria, dafür mit der Abgeklärtheit eines erfahrenen Teams setzten sich die wiha Panthers am Samstag mit 75:70 beim abstiegsbedrohten FC Schalke 04 durch. Der Mann des Spiels trumpfte bei seinen Ex-Kollegen dank einer ganz besonderen Motivation auf.
Motiviert: Leon Friederici lieferte mit 20 Punkten, effizienten Trefferquoten und guter Defensive eine starke Vorstellung gegen seinen Ex-Verein ab. Das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen war einer der Gründe für die ansprechende Leistung: „Es gab mir zusätzliche Motivation, gegen einige meiner guten Freunde zu spielen“, erklärt der Scharfschütze, der sich mit seinem Kumpel Courtney Belger auf Seiten der Schalker (23 Punkte) ein Privatduell lieferte. Nur zu schade aus Panthers-Sicht, dass Friederici nicht in jedem gegnerischen ProA-Team einen guten Freund hat.
Bruch: Zu Beginn des zweiten Viertels fiel in der Oberhausener Halle die Anzeigentafel aus, was eine mehr als 20-minütige Zwangspause zur Folge hatte. Danach fanden beide Mannschaften nur schleppend zurück ins Spiel. Panthers-Trainer Alen Velcic geht sogar noch weiter und sagt, „dass wir unseren Rhythmus im gesamten weiteren Spielverlauf nur phasenweise wiedergefunden haben. Wir haben unseren Gameplan verlassen und waren nicht konzentriert genug.“ Tatsächlich wirkte die Schwenninger Offensive auf Schalke nicht so flüssig und leichtfüßig wie noch vor der zweiwöchigen Pause. Nur 40 Prozent ihrer Würfe fanden den Weg durch den Korb, vor allem Center Marko Bacak erwischte einen gebrauchten Tag. „Wir haben es am Ende spannender gemacht, als es nötig war. Wir waren allerdings aggressiv, haben den Korb attackiert und unser Spiel durchgezogen. Wir haben gezeigt, dass wir auch enge Spiele gewinnen können“, analysiert Shooting Guard Leon Friederici. Der wieder einmal guten Defensivleistung der Neckarstädter war es am Ende zu verdanken, dass sie das Spiel über die Runden schaukelten.
Talentiert: Weil Bill Borekambi in Oberhausen krankheitsbedingt fehlte und Marko Bacak acht Minuten vor Ende mit fünf Fouls rausmusste, erhielt Daniel Loh in der Crunch Time eine Bewährungsprobe auf der Center-Position. Loh, der seit seinem Wechsel nach Schwenningen Ende Dezember bislang nicht über die Reservistenrolle hinauskam, spielte gegen Schalke ganze 18 Minuten und machte seine Sache dabei ordentlich. Zwar wirken die Statistiken des 25-jährigen Deutsch-Amerikaners mit vier Punkten, zwei Rebounds und einem Block unscheinbar, in der entscheidenden Phase des Spiels trug der Power Forward allerdings mit ordentlicher Defensivarbeit dazu bei, dass die Aufsteiger bei den Königsblauen die Oberhand behielten. „Daniel ist sehr talentiert und wird uns auch noch weiterhelfen. Er ist allerdings noch sehr nervös auf dem Spielfeld und hat noch nicht viel Erfahrung. Ich hoffe, dass wir ihn bis zu den Playoffs noch besser in Form kriegen“, erklärt Velcic.
Überzeugt: Im Tabellenmittelfeld der ProA herrscht nach wie vor ein dichtes Gedränge. Platz fünf und 13 trennen nur drei Siege. Die wiha Panthers verbesserten sich durch den fünften Auswärtserfolg in Serie – den ersten außerhalb Baden-Württembergs – auf den zehnten Rang, der Rückstand auf den ersten Playoff-Platz beträgt weiterhin nur einen Sieg. Diesen vakanten Platz haben momentan die Nürnberg Falcons inne, die dort allerdings nur aufgrund eines Punktabzuges stehen und am Samstag nach Verlängerung bei den Artland Dragons verloren. Stichwort Dragons: Den Doppelspieltag am kommenden Wochenende eröffnen die Panthers am Freitagabend zuhause gegen Artland, ehe es am Sonntag zum Tabellendritten Science City Jena geht. „Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir die Playoffs erreichen werden“, sagt Coach Velcic, dessen Team den Einzug in die Endrunde selbst in der Hand hat. Die Teams von Platz sechs bis acht stehen nämlich allesamt noch auf dem Spielplan des Aufsteigers.