Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 15. Juli:

23.12 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Afrika steigt innerhalb einer Woche um 43 Prozent

Im Zusammenhang mit der verheerenden Pandemie-Lage auf dem afrikanischen Kontinent ist die Zahl der wöchentlichen Corona-Toten innerhalb einer Woche um 43 Prozent gestiegen. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle lag in der vergangenen Woche bei 6273, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag mitteilte. In der Woche davor meldeten die Behörden mehr als 4300 Tote.

WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti nannte den Anstieg „ein klares Warnzeichen, dass die Krankenhäuser in den am stärksten betroffenen Ländern an ihre Grenzen stoßen“. In den Staaten fehlt es an Intensivbetten und Sauerstoff, um die Patienten zu behandeln. Außerdem fehlt es in Afrika an Impfstoffen.

22.26 Uhr: Berlins LGBT-Stadtfest im Oktober abgesagt - Juli 2022 wieder

Mit mehr als 350 000 Besuchern gilt es als das größte seiner Art in Europa: das zweitägige lesbisch-schwule Stadtfest in Berlin-Schöneberg. Nach Angaben der Veranstalter vom Donnerstag fällt das Fest, das schon 27 Mal stattfand, auch 2021 wegen Corona aus. Aufgrund der unberechenbaren Pandemie-Situation mit verschiedenen Virusvariationen müsse man die Reißleine ziehen, hieß es vom Verein Regenbogenfonds der schwulen Wirte im Szenemagazin „Siegessäule“.

21. 20 Uhr: Pariser Eiffelturm öffnet am Freitag wieder für Besucher

Erstmals seit rund neun Monaten öffnet der Pariser Eiffelturm am Freitag wieder für Besucher. Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt war wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Nun gilt für Besucher eine Maskenpflicht. Zudem müssen Touristen ab Mittwoch der kommenden Woche eine vollständige Corona-Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Test nachweisen.

Die tägliche Besucherzahl des Eiffelturms ist zunächst auf 10.000 Menschen begrenzt. Die Betreiber empfehlen dringend, Tickets vorab online zu reservieren. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag verschärfte Corona-Auflagen für Bürger und Touristen angekündigt. Grund sind die wieder deutlich steigenden Infektionszahlen unter anderem in Paris.

20.28 Uhr: Wegen Corona: Boxkampf Fury gegen Wilder auf 9. Oktober verschoben

Der ursprünglich für den 24. Juli geplante WM-Kampf zwischen Schwergewichtsboxer Tyson Fury und Deontay Wilder wird verschoben und soll nun am 9. Oktober stattfinden. Das teilte Fury am Donnerstag auf Twitter mit. Der 32 Jahre alte Brite war positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie er nun bestätigte. Deshalb kommt es zur Verlegung von Furys Titelverteidigung, der Kampf findet in der T-Mobile Arena in Las Vegas statt.

19.32 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten stagniert

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist am Donnerstag nur minimal gestiegen. Dem Landesgesundheitsamt zufolge wurde innerhalb einer Woche bei 8,2 Menschen je 100.000 Einwohnern eine Neuinfektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Am Mittwoch hatte der Wert 8,1 betragen, er war davor stetig gestiegen.

Unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg ist die Inzidenz mit 26,0 in Ulm am höchsten und mit 1,0 im Landkreis Schwäbisch Hall am niedrigsten. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg um 145 auf 502.469, wie die Behörde mitteilte. 10.333 Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren fünf mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 490.261 Infizierte (plus 115).

18 Uhr: Gesundheitsminister Lucha lädt wegen lahmender Impfbereitschaft zum Gipfel

Mit einem Spitzentreffen will das Sozialministerium die lahmende Impfbereitschaft in Baden-Württemberg ankurbeln. Am Freitag (13 Uhr) will Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) unter anderem mit Vertretern von Kommunen, Ärzte-, Industrie- und Handwerksverbänden diskutieren, wie Unentschlossene besser erreicht werden können. Die meisten Menschen, die unbedingt eine Impfung wollten, seien mittlerweile geimpft, schrieb Lucha in der Einladung zu dem kurzfristig angesetzten digitalen Treffen. Nun brauche es gezielte Angebote und Informationen, um weitere Menschen zu überzeugen.

Es sei unter anderem eine landesweite Aktionswoche im Juli geplant. Außerdem will das Land gezielte Vor-Ort-Impfangebote schaffen. In Baden-Württemberg gelten nach Angaben des Sozialministeriums 43,3 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft (Stand Mittwoch). Mehr als 55 Prozent haben bisher eine Impfung erhalten. Zuletzt hatte es immer wieder Berichte über eine stockende Impfbereitschaft und ungenutzte Impftermine gegeben.

15.25 Uhr: Am meisten vollständig Geimpfte in Baden-Baden - starke Unterschiede

Bei den Impfquoten im Land ist Baden-Baden spitze und Pforzheim das Schlusslicht. Dies geht aus einer Auflistung des Stuttgarter Gesundheitsministeriums hervor. Demnach liegt Baden-Baden mit 65,6 Prozent Erstimpfungen und 49,5 Prozent Anteil vollständig Geimpfter vorne, dicht gefolgt von Emmendingen mit 62 Prozent Erstgeimpften und 49,2 Prozent vollständig Geimpften. In Pforzheim sind dagegen erst 43,8 Prozent der Menschen einmal geimpft, zum zweiten Mal 30,2 Prozent. 

Bei den lokalen Impfquoten spielen laut Ministerium verschiedene Faktoren eine Rolle: darunter Bevölkerungszahl, Altersstruktur, die Entfernung zum nächsten Impfzentrum, Ärztedichte und neben der eigenen Impfbereitschaft auch die Bereitschaft von Ärzten, vor Ort zu impfen. „Generell ist es das Ziel, die Impfquote in ganz Baden-Württemberg zu steigern“, so ein Ministeriumssprecher.

14.30 Uhr: KIZ Singen: Heute bis 17 Uhr gibt es freie Impftermine mit BionTech

Wie das Landratsamt Konstanz mitteilt, sind heute spontan Impftermine im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Singen frei geworden. Wer noch nicht geimpft ist oder noch auf die Zweitimpfung wartet, kann sich heute bis 17 Uhr impfen lassen. Eine Terminver­einbarung ist nicht nötig. Es werden sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen durchgeführt.

13 Uhr: RKI-Befragung: Krankenhauspersonal schon im April großteils geimpft

Krankenhauspersonal hat sich laut einer großangelegten Befragung des Robert Koch-Instituts (RKI) mehrheitlich bereits im Frühjahr gegen das Coronavirus impfen lassen. Im Studienzeitraum vom 22. März bis 12. April hätten 83 Prozent der mehr als 26.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mindestens eine Dosis bekommen, knapp die Hälfte sei vollständig geimpft gewesen, heißt es in dem veröffentlichten Ergebnisbericht. Online befragt wurden Menschen an über 120 Kliniken bundesweit. Die Impfquoten waren zu dem Zeitpunkt in der Ärzteschaft am höchsten (mindestens eine Dosis: 94 Prozent), gefolgt von der Pflege (mindestens eine Dosis: 87 Prozent).

Bei Personalgruppen, die besonders gefährdet sind, dem Virus ausgesetzt zu sein, oder engen Kontakt zu anfälligen Patienten haben, waren 90 Prozent mindestens einmal geimpft.

11.55 Uhr: Ende der Corona-Regeln: London empfiehlt weiter Masken in Geschäft

Auch nach dem Ende der Maskenpflicht in England am kommenden Montag sollen die Menschen beim Einkaufen Mund-Nase-Bedeckungen tragen. Die Regierung „erwartet und empfiehlt“, dass Angestellte und Kunden an vollen, überdachten Orten weiterhin Masken tragen, zitierte die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag aus einem Regierungsdokument. Zuvor hatte der britische Premierminister Boris Johnson dazu aufgerufen. Die Maskenpflicht fällt von Montag an ebenso wie Abstandsregeln weg - gegen den Rat von Wissenschaftlern. Kritiker werfen der Regierung eine chaotische Corona-Politik vor.

9.50 Uhr: Virologe geht von weiteren Corona-Varianten aus

Das Coronavirus wird nach Einschätzung von Experten noch einige Male mutieren. Allerdings geht der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Ralf Bartenschlager, davon aus, dass die Zahl der Varianten „überschaubar“ bleibt. „Man kann aber nicht seriös sagen, ob wir schon das Ende der Fahnenstange erreicht haben oder noch relevante Mutanten folgen.“

Je besser sich Viren an den Wirt anpassen, desto geringer sei in der Regel der Schaden für den Wirt, erklärte der Professor für Molekulare Virologie an der Uni Heidelberg. „Aber das kann man nicht immer sagen.“

7.20 Uhr: RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 8,0

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Wie das Robert Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Donnerstagmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei acht Fällen pro 100.000 Einwohnern.

Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 5,2 gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 14. Juli: 

22.26 Uhr: Bareiß: Kostenpflichtige Corona-Tests für Impfverweigerer gerecht

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat sich für ein Ende kostenloser Corona-Tests ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. „Die kostenlosen Schnelltests ermöglichen derzeit allen die in einer Pandemie größtmögliche Freiheit. Diese Kosten werden von der Allgemeinheit getragen und das ist auch richtig, solange nicht jeder die Möglichkeit hat, einen vollumfänglichen Impfschutz zu erhalten“, sagte Bareiß am Donnerstag. Klar sei aber auch, dass Impfverweigerer sich ihrer Verantwortung bewusst sein müssten und zukünftig die Kosten für dann noch notwendige Tests selbst tragen sollten. „Das ist eine Frage der Gerechtigkeit“, sagte Bareiß.

Am Dienstag hatte sich bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ähnlich geäußert. „Testen kostet enorme Summen“, sagte Söder. Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, ob die Corona-Tests kostenlos bleiben könnten, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen hätten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Dienstag, man sei aktuell noch in einer Phase des Überzeugens, in einer späteren Phase könne man über das Ende der kostenlosen Corona-Tests in Deutschland für Ungeimpfte sicherlich nachdenken. In Frankreich sollen ab Herbst PCR-Tests kostenpflichtig werden, sofern sie nicht verschrieben wurden.

21.41 Uhr: Zahl der Corona-Impfungen pro Woche sinkt in Deutschland

Die Zahl der Corona-Impfungen pro Woche ist in Deutschland weiter gesunken. Die Gesamtzahl der wöchentlichen verabreichten Impfdosen sei seit der dritten Juniwoche zurückgegangen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Lagebericht vom Mittwoch, ohne eine konkrete Zahl für die vergangene Woche zu nennen. In der Vorwoche (28. Juni bis 4. Juli) gab es in Deutschland nach zuvor veröffentlichten Zahlen 5,0 Millionen Corona-Impfungen, eine Woche davor 5,6 Millionen.

In Deutschland sind mittlerweile 43,7 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach RKI-Angaben vom Mittwoch (Stand: 10.45 Uhr) sind mehr als 49 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft - das entspricht einer Quote von 58,9 Prozent.

Der Anteil der vollständig Geimpften variiert laut RKI stark nach Alter: Während unter den Menschen ab 60 Jahren mehr als 70 Prozent vollständig geimpft sind, liegt dieser Anteil bei den Erwachsenen unter 60 Jahren bei etwas mehr als 40 Prozent. Allerdings startete für die meisten Menschen dieser Altersgruppe die Impfkampagne auch später. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind weniger als 2 Prozent vollständig geimpft.

20 Uhr: Spanische Regionen kehren zu Pandemie-Einschränkungen zurück

Schließung der Innenräume von Clubs, Einschränkungen bei Öffnungszeiten und Personenanzahl oder sogar Ausgangssperre: In Spanien drohen wegen eines rasanten Anstiegs der Corona-Fallzahlen erneut strikte Einschränkungen. In mehreren Regionen des Landes werden derzeit Vorbereitungen für mögliche neue Corona-Maßnahmen getroffen. In Katalonien, dem Zentrum der fünften Pandemie-Welle, planten die Regionalbehörden laut katalanischen Medienberichten die erneute Verhängung einer Ausgangssperre, darunter auch für die Metropole Barcelona.

19.14 Uhr: RKI: Delta-Variante in drei Viertel der untersuchten Corona-Proben

Die anteilsmäßige Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat sich in Deutschland weiter rasch fortgesetzt. Sie erreiche mittlerweile einen Anteil von 74 Prozent an den untersuchten Proben, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend mit Blick auf die Woche bis zum 4. Juli.

In den Wochen zuvor hatte sich der Delta-Anteil erst von 18 auf 39 und dann auf 60 Prozent erhöht. Infektionen mit der zuvor vorherrschenden Alpha-Variante hingegen nahmen sehr schnell ab, auf nun noch rund 22 Prozent. Weitere als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus spielen unverändert eine untergeordnete Rolle in Deutschland. Es werden allerdings nicht alle positiven Proben auf Varianten untersucht.

18 Uhr: Drei Regionen im Südwesten über 20er-Inzidenz

So langsam sie zuletzt gesunken war, so schnell steigt die Corona-Inzidenz im Südwesten wieder an. Im landesweiten Schnitt der vergangenen sieben Tage ist nach Daten vom Mittwoch bei 8,1 je 100.000 Menschen eine Neuinfektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Am Vortag hatte der Wert noch bei 7,2 gelegen. Die Städte Ulm (26,8) und Karlsruhe (20,8) sowie der Landkreis Heidenheim (20,3) liegen über der 20er-Marke. Entscheidend für schärfere Maßnahmen ist die Schwelle zur 35er-Inzidenz. Am niedrigsten war der Wert mit 0,5 im Landkreis Schwäbisch Hall.

16 Uhr: Impfen ohne Termin: Alle Impfbarrieren im Landkreis Sigmaringen fallen

Ab Freitag kann sich jeder im Impfzentrum in Hohentengen ohne Terminvereinbarung oder Vorabregistrierung impfen lassen. Nach Wochen der Impfbeschränkungen kann damit jeder Impfwillige einfach zum Kreisimpfzentrum nach Hohentengen fahren und sich bei freier Terminwahl impfen lassen, informiert das Gesundheitsamt in Sigmaringen. Hier lesen Sie alle Details.

14.30 Uhr: Baden-Württemberg will den Geimpften Rechte zurück geben

Vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte sowie Genese sollen in Baden-Württemberg ab Anfang September alle Rechte zurück bekommen. Für sie entfallen dann die Corona-Einschränkungen, wie eine Sprecherin des Landesgesundheitsministeriums in Stuttgart dem SÜDKURIER und der „Heilbronner Stimme“  bestätigte.

Der Amtschef des Ministeriums, Uwe Lahl, sagte dem SÜDKURIER, für nicht vollständig Geimpfte oder Ungeimpfte solle es dann eine Testpflicht geben bei den Besuchen von Restaurants, Bars, Clubs, Kultur- oder Sportveranstaltungen. Über den Sommer solle die Corona-Verordnung des Landes noch zwei Mal überarbeitet werden, ehe Anfang September die Neuregelung in Kraft treten könne.

Unklar sei noch, ob die Pflicht-Tests für Nichtgeimpfte oder nicht vollständig Geimpfte ab einer Inzidenz von 10 oder 35 gelten würden. Entschieden werden müsse auch noch, wie mit der Maskenpflicht für vollständig Geimpfte umgegangen werde. Lahl sagte weiter, das Land wolle weiter aufklären und versuchen, alle impffähigen Menschen davon zu überzeugen, dass sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen.

14.20 Uhr: 49 Corona-Infizierte nach Abend in Karlsruher Bar

Nach einem Abend in einem Karlsruher Lokal Anfang des Monats haben sich bisher fast 50 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Infektionen, die auf den Besuch am 2. Juli zurückgeführt werden, sei auf 49 gestiegen, teilte die Stadt mit. Das Lokal hat eine Konzession als Bar. Die bräuchte laut Stadt als gastronomische Einrichtung bis zu einer Inzidenz unter 35 keine Nachweise für Geimpfte, Genesene und Getestete - ein Club, in dem auch getanzt wird - schon.

Der Amtschef des baden-württembergischen Sozialministeriums, Uwe Lahl, appellierte an die Behörden vor Ort, den Bußgeldkatalog „entsprechend auszuschöpfen“, sofern ein offensichtliches Fehlverhalten nachgewiesen werde. 

13 Uhr: RKI: Leichte Zunahme bei eingeschleppten Corona-Fällen

Bei aus dem Ausland eingeschleppten Coronavirus-Ansteckungen sieht das Robert Koch-Institut (RKI) einen leichten Anstieg. Vor allem in den beiden vergangenen Wochen sei eine leichte Zunahme von solchen Fällen am Infektionsgeschehen zu beobachten, schreiben die Experten im Lagebericht vom Dienstagabend.

Derzeit sei diese aber „noch auf geringem Niveau“. Die wöchentliche Fallzahl in Verbindung mit Reisen habe vergangene Woche bei 555 gelegen, in den Wochen zuvor habe sie zwischen 259 und 412 Fällen geschwankt. Das RKI macht in seinem Bericht weder Angaben zu den Ländern, aus denen Infizierte einreisten, noch unterscheidet der Bericht nach Varianten.

11.55 Uhr: Bund fördert nun auch Einbau mobiler Luftfilter in Schulen

Die Bundesregierung fördert nun auch den Einbau mobiler Luftfilter in Schulen. Dazu sollen den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, wie das Wirtschaftsministerium nach einem Beschluss des Kabinetts am Mittwoch mitteilte. Bisher fördert der Bund nur den Einbau fester Anlagen. Die Verwendung der Mittel solle über Verwaltungsvereinbarungen geregelt werden, hieß es. Der Förderanteil des Bundes betrage bis zu 50 Prozent. Die Beantragung der Mittel und die Durchführung der Förderung erfolge über die Länder.

10.30 Uhr: Festival in Utrecht - Rund 1000 Besucher infiziert

Bei einem Musikfestival in Utrecht haben sich rund 1000 Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden  könnten die Zahlen noch steigen. Die Organisatoren reagierten geschockt und betonten, dass sie sich an alle Auflagen gehalten hätten. 

Rund 20.000 Menschen hatten das zweitägige Open-Air-Festival „Verknipt“ (Durchgeknallt) am 3. und 4. Juli besucht. Am ersten Tag infizierten sich mindestens 448 Besucher, und am zweiten Tag weitere 516, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Festivalbesucher mussten nachweisen, dass sie geimpft oder negativ getestet waren. Nach Angaben der Veranstalter wurde streng am Eingang kontrolliert. Für Besucher seien Zeitfenster eingerichtet worden, um Andrang zu verhindern. Die Niederlande hatten zunächst zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben und auch Großveranstaltungen erlaubt, sofern Besucher über ein negatives Testergebnis oder einen Impfnachweis verfügten. Nach einem explosionsartigen Anstieg der Infektionen wurden einige Lockerungen wieder aufgehoben. 

8.10 Uhr: Bericht: Nicht-Geimpfte müssen mit Einschränkungen rechnen

Die baden-württembergische Landesregierung erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, dass für vollständig Geimpfte alle coronabedingten Einschränkungen entfallen sollen. „Freiheit für vollständig Geimpfte und eine verschärfte Testpflicht für nicht geimpfte Erwachsene - diese Fragen diskutieren wir, wir entscheiden das spätestens im August“, sagte der Amtschef im Sozialministerium, Uwe Lahl, der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwoch). Das Leben für nicht geimpfte Erwachsene werde schon bald schwer werden.

Diese Menschen würden „in den kommenden Wochen viele Testungen benötigen, um am öffentlichen Leben teilnehmen zu können“, wurde der Amtschef weiter zitiert. Das Haus von Ressortchef Manfred Lucha will Ende Juli die aktualisierte Coronaverordnung vorlegen. Es sei denkbar, dass nicht Geimpfte oder Genesene dann statt Schnelltests einen negativen PCR-Test vorlegen müssten, etwa in der Gastronomie, so Lahl. Zudem stelle sich die Frage, ob sie selbst dafür zahlen müssten.

Mittwoch, 14. Juli, 7.15 Uhr: Inzidenz steigt auf 7,1 - 1548 Neuinfektionen

Seit mehr als einer Woche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach Angaben des Robert Koch-Institutsvon Mittwochmorgen lag sie bei 7,1 - am Vortag betrug der Wert 6,5, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1548 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus den Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 985 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lag nach RKI-Daten bei 1,11 und befand sich damit seit mehr als einer Woche über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert lag zuvor rund zwei Monate lang deutlich unter 1.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 13. Juli:

21.22 Uhr: Malta setzt angekündigte Grenzschließung für Ungeimpfte nicht um

Malta will die angekündigten Grenzschließungen für nicht vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte doch nicht umsetzen. Menschen, die ohne Impfzertifikat nach Malta einreisten, müssten sich jedoch für bestimmte Zeit in Quarantäne begeben, teilte die Regierung am Dienstagabend mit. Die am Freitag angekündigte Grenzschließung hätte in der Nacht zum Mittwoch in Kraft treten sollen.

Die geplante Grenzschließung hatte Maltas Gesundheitsminister Chris Fearne am Freitag mit dem Anstieg der Corona-Infektionen begründet. Noch am 28. Juni hatte der Inselstaat, in dem rund 80 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind, nur noch 28 aktive Corona-Fälle verzeichnet. Am Freitag waren es jedoch wieder 252 Fälle gewesen. Anders als in anderen europäischen Ländern führen die Behörden den Anstieg der Fallzahlen in Malta nicht auf die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus zurück.

Die geplante Grenzschließung hatte jedoch für Kritik der EU-Kommission gesorgt, die eine Beeinträchtigung des EU-weiten Reisezertifikats befürchtete. Dieses sieht eine Gleichbehandlung vollständig Geimpfter mit Genesenen und negativ Getesteten vor.

22.11 Uhr: Nach Italien führen auch Frankreich und Griechenland eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte ein.

Die beiden EU-Länder reagieren damit auf die rapide Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, wie der französische Präsident Emmanuel Macron und der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Montagabend ankündigten. Beide Länder wollen für nicht Immunisierte zudem den Zugang zu Innenräumen etwa von Restaurants, Bars oder Kinos erschweren. 

Die Corona-Ansprache von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat offenbar unmittelbar Wirkung gezeigt: Nachdem der Staatschef am Montag im Fernsehen eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal und Einschränkungen für nicht Immunisierte angekündigt hatte, buchten die Franzosen fast eine Million Impftermine, wie die Online-Buchungsseite Doctolib am Dienstag mitteilte. Zudem verbuchte Frankreich mit fast 800.000 Impfungen an einem Tag einen neuen Höchstwert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schloss eine Impfpflicht nach französischem Modell ungeachtet der hoch ansteckenden Delta-Variante dagegen vorerst aus.

20.31 Uhr: Corona-Krise in Spanien: Immer mehr Neuinfektionen und Restriktionen

Die Corona-Krise im Urlaubsland Spanien hat sich weiter zugespitzt. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldete 13.393 Infektionen binnen 24 Stunden. Damit kletterte die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb eines einzigen Tages von 226 auf 258. Es seien weiterhin vor allem junge Menschen unter 30, die sich ansteckten, hieß es.

19.45 Uhr: Einreise nach Malta nur noch für vollständig gegen Corona Geimpfte

Malta schließt ab Mittwoch seine Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Der Inselstaat ist das erste EU-Land, das sich wegen des erneuten Anstiegs der Infektionszahlen zu diesem Schritt entschieden hat. Lediglich bei Kindern reicht dann bei Einreise noch ein negativer PCR-Test. Die EU-Kommission kritisierte dies.

18 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten steigt, strengere Regeln in Stuttgart

Der Trend setzt sich fort: In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag auf 7,2 gestiegen. Am Tag zuvor hatte sie noch bei 6,5 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gelegen, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamts in Stuttgart hervorgeht. Reißen in Stadt- oder Landkreisen bestimmte Marken, gelten strengere Maßnahmen.

So muss die Landeshauptstadt Stuttgart etwa ab diesem Mittwoch die Zügel straffer ziehen. Weil in den vergangenen fünf Tagen die Inzidenz jeweils über dem Schwellenwert von 10,0 lag, sind laut der Verwaltung zum Beispiel private Treffen nur noch mit 15 Personen aus vier Haushalten erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sowie Geimpfte und Genese werden hier nicht mitgezählt.

16.57 Uhr: Impfzentren im Südwesten sollen künftig ohne Termin impfen

Weil die Impfkampagne an Tempo verliert, sollen die Impfzentren im Land ab sofort auch spontane Impfungen anbieten. Dazu ruft Amtschef des Gesundheitsministeriums, Uwe Lahl, die Leiter der Impfzentren in einem Brief auf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Es ist wichtig, niederschwellige Angebote zu unterbreiten und jeglichen möglichen Hürden entgegenzuwirken“, schreibt Lahl. „Zu diesen Hürden kann für viele Menschen auch die Vereinbarung eines Impftermins im Impfzentrum gehören.“

Die Impfzentren sollen deshalb ab sofort Impfungen ohne Termin über die gesamten jeweiligen Betriebszeiten anbieten. Gebuchte Termine sollten selbstverständlich eingehalten werden. „Spontan Entschlossene müssten sich dabei selbstverständlich auf etwaige Wartezeiten einrichten.“ Die Impfzentren sollen bis zum 15. Juli mitteilen, wann sie die Maßnahmen umsetzen werden.

15.45 Uhr: Sachsen kippt die Maskenpflicht beim Einkaufen bei Inzidenz unter zehn

Sachsen beendet ab Freitag im gesamten Bundesland die Maskenpflicht in Supermärkten und im Einzelhandel. Nach der neuen Corona-Schutzverordnung soll in allen Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter zehn die Maskenpflicht beim Einkaufen entfallen, wie Gesundheitsministerin Petra Köpping ankündigte. Da die Inzidenz in allen sächsischen Landkreisen aktuell unter zehn liegt, fällt die Maskenpflicht beim Einkaufen im gesamten Bundesland weg.  Im öffentlichen Nahverkehr und bei Arztbesuchen müssten aber weiter Masken getragen werden. Außerdem müssen sich Menschen in Sachsen nicht mehr anmelden, bevor sie im Impfzentrum eine Corona-Impfung erhalten können. 

13.13 Uhr: Land gibt Kommunen 76 Millionen Euro für Tests an Schulen bis Herbst

Angesichts von Gefahren durch die Delta-Variante des Coronavirus will das Land die Tests an den Schulen bis zu den Herbstferien weiter finanzieren. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) kündigte in Stuttgart an, das grün-schwarze Kabinett habe 76 Millionen Euro dafür freigegeben. Das Geld werde den kommunalen Schulträgern zur Verfügung gestellt, „damit wir bis zu den Herbstferien ein sichergestelltes Testregime haben“. Die Ferien beginnen Ende Oktober. Lucha betonte, eine neue Studie habe ergeben, dass die Delta-Variante bei Antigen-Tests erkannt werde.

13 Uhr: Merkel wirbt für Corona-Impfungen und lehnt Impflicht ab

Eine Impfpflicht wie in Frankreich ist in Deutschland nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht geplant. „Wir haben nicht die Absicht, diesen Weg zu gehen, den Frankreich vorgeschlagen hat. Wir haben gesagt, es wird keine Impflicht geben“, sagte Merkel nach einem Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in Berlin. Sie glaube nicht, dass durch eine Veränderung dieser Aussage Vertrauen gewonnen werden könne. Das könne man gewinnen, indem man für das Impfen werbe.

11.10 Uhr: Impfzentrum für Reisende öffnet am Stuttgarter Flughafen

Am Stuttgarter Flughafen eröffnet am Mittwoch ein Impfzentrum für Reisende. Menschen mit Flugtickets oder anderen Buchungsnachweisen können sich zu einem beliebigen Zeitpunkt vor ihrem Start ohne Voranmeldung im Messezentrum direkt neben dem Flughafen immunisieren lassen. Auch Impfungen unmittelbar vor Abflug seien spontan möglich. Aufgrund möglicher Wartezeiten sollten dann allerdings vier Stunden Zeitpuffer eingeplant werden.

In Deutschland übersteigt das Angebot an Impfungen gegen Corona inzwischen die Nachfrage. Das schürt Sorgen vor einer sinkenden Impfbereitschaft, die das Ziel einer weitgehenden Immunisierung der erwachsenen Bevölkerung gefährden könnte. Behörden verstärken daher ihre Anstrengungen, um Menschen durch niedrigschwellige spontane Impfungen an alltäglichen Orten besser zu erreichen.

9.55 Uhr: Klingbeil will mit Stiko über Impfempfehlung diskutieren

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dringt darauf, dass die Ständige Impfkommission eine allgemeine Corona-Impfempfehlung für Kinder ab zwölf Jahren ausspricht. „Ich bin dafür, dass wir nochmal mit der Stiko diskutieren, dass sie ihre Empfehlung überarbeiten. Wir brauchen ein Impfangebot für junge Menschen“, sagte Klingbeil im RTL/ntv-„Frühstart“.

Die Stiko hat vorerst keine generelle Impfempfehlung für diese Altersgruppe ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Unabhängig davon sind Impfungen aber als individuelle Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und den Ärztinnen und Ärzten möglich. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es bislang keinen in der EU zugelassenen Impfstoff.

Er sei dafür, nach den Schulferien am Präsenzunterricht festzuhalten, betonte Klingbeil. „Das heißt aber, wir müssen nochmal gesondert mit Lehrerinnen und Lehrern über das Impfen sprechen und Schülerinnen und Schülern ein Impfangebot machen.“ Eine Impfpflicht halte er für falsch, aber man müsse die Impfbereitschaft erhöhen.

8.40 Uhr: Ethikratsvorsitzende: Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen unnötig

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hält eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen in Deutschland für unnötig. Im ZDF-„Morgenmagazin“ wies Buyx darauf hin, dass der Ethikrat zwar ganz vorsichtig erklärt habe, unter bestimmten Umständen könnte man über solche berufsbezogenen, sehr eng begrenzten Impfpflichten nachdenken. „Allerdings würde ich sagen, dass diese Umstände gar nicht zutreffen“, betonte sie.

Erstens gebe es für die meisten vulnerablen - also besonders gefährdeten - Gruppen andere Möglichkeiten zum Schutz. „Und: Wir haben viel bessere Impfraten bei den unterschiedlichen Berufsgruppen als beispielsweise in Frankreich. Beim Gesundheitspersonal und bei den Lehrerinnen und Lehrern haben wir wirklich super Impfraten. Deswegen glaube ich, brauchen wir das gar nicht.“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend eine Impfpflicht für Personal im Gesundheitsbereich verkündet. Bis Mitte September haben Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeheimen nun Zeit, sich impfen zu lassen. 

Dienstag, 13. Juli, 7.20 Uhr: Erneuter Anstieg: Inzidenz bei 6,5 - 646 Neuinfektionen

Seit einer Woche steigt die 7-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Dienstagmorgen lag sie bei 6,5. Genau eine Woche zuvor betrug der Wert von Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 646 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.06 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte das RKI 440 Ansteckungen gemeldet.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 12. Juli:

22.46 Uhr: Israel beginnt mit Auffrischungsimpfungen für Menschen mit schwachem Immunsystem

Angesichts wieder steigender Corona-Infektionen hat Israel am Montag damit begonnen, Patienten mit einem geschwächten Immunsystem eine Auffrischungsimpfung zu verabreichen. Für eine rasche dritte Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer kommen nach Angaben des Gesundheitsministeriums alle in Frage, die eine Herz-, Lungen- und Nierentransplantation hinter sich haben, ebenso einige Krebspatienten.

Es werde immer deutlicher, dass Patienten mit geschwächtem Immunsystem "nach zwei Impfdosen nicht ausreichend Antikörper entwickeln", erklärte das Ministerium. Das Sheba Medical Center in Tel Aviv verabreichte nach eigenen Angaben bereits am Montag mehreren Herztransplantations-Patienten die dritte Corona-Impfdose.

22 Uhr: Landesweite Corona-Inzidenz steigt leicht weiter - auf 6,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Montag leicht weiter auf 6,5 gestiegen. Am Sonntag hatte sie bei 6,4 gelegen, am Samstag bei 6,3. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart weiter mitteilte, liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie bei 501 873 (plus 67). 10 320 Menschen sind an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - das heißt, es wurden drei neue Todesfälle gemeldet. Als genesen gelten geschätzt 489 927 Infizierte (plus 70).

20.40 Uhr: Macron: Frankreich führt Impfpflicht für Gesundheitspersonal ein

Frankreich führt eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte ein. Präsident Emmanuel Macron begründete dies in einer Fernsehansprache mit der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen müssen sich nach seinen Worten bis spätestens zum 15. September impfen lassen. Für Risikogruppen soll es zudem ab September Auffrischungs-Impfungen mit einer dritten Dosis geben.

20 Uhr: Zahl der Covid-Patienten steigt in Portugal wieder schnell

In dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsland Portugal ist die Zahl der Krankenhauspatienten mit Covid-19 deutlich angestiegen. Erstmals seit Ende März lag dieser Wert am Montag wieder über 700. Er sei innerhalb eines Tages um 57 auf 729 geklettert, teilten die Gesundheitsbehörden in Lissabon mit. Prozentual betrachtet seien die Zahlen der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sowie jenen auf Intensivstationen so stark angestiegen wie seit Februar nicht mehr.

In Portugal verschlechtert sich die Corona-Lage bereits seit vielen Wochen. Am Montag meldeten die Behörden in dem Land mit rund 10,3 Millionen Einwohnern 1782 Neuinfektionen und acht Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19.

19 Uhr: Jedes fünfte Intensivbett im Südwesten frei

Die Debatte über weitere Kriterien für Corona-Maßnahmen als die Inzidenz - etwa die Auslastung der Krankenhäuser - läuft. Da sind diese Zahlen interessant: Nach Angaben des Landesgesundheitsamts waren heute (Stand 16 Uhr) fast 20 Prozent der betreibbaren 2371 Intensivbetten frei - also gut 450. Das teilte die Behörde am Abend in Stuttgart unter Berufung auf das sogenannte Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) mit.

Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen. Den Daten zufolge sind derzeit 57 Covid-19-Erkrankte in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 36 künstlich beatmet.

17 Uhr: Britischer Minister bestätigt Ende der Corona-Maßnahmen in England

In England werden am 19. Juli wie geplant fast alle verpflichtenden Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das bestätigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid im Parlament in London. Die Voraussetzungen dazu seien erfüllt, sagte Javid.

Das sei den Bemühungen der Briten und dem Impfprogramm zu verdanken. Zwar sei zu erwarten, dass die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen werde, doch glaube die Regierung nicht, „dass die Infektionszahlen einen unaushaltbaren Druck auf den Gesundheitsdienst NHS“ ausüben werden, so Javid.

15.40 Uhr: Söder kündigt Konzept für „Impfen to go“ an

Mit Impfanreizen und einfach zugänglichen Impfangeboten will Bayern das Corona-Impftempo erhöhen. Ministerpräsident Markus Söder  kündigte für die Kabinettssitzung an diesem Dienstag ein Konzept unter anderem mit „Impfen to go“ und Impfungen an „ungewöhnlichen Orten“ an. „Wir sind im Wettlauf mit der Zeit - mit der Delta-Variante“, sagte er beim Besuch des Münchner Impfzentrums, wo Impfungen für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in München starteten.

„Ich glaube, das Angebot muss noch näher an die Menschen kommen“, sagte Söder. Man müsse das Angebot so breit wie möglich aufstellen und wolle dazu Partner etwa aus der Wirtschaft, der Gastronomie und dem Sport gewinnen. Auch die aufwendigen Registrierungen vorab machten auf Dauer keinen Sinn. Wer geimpft werden wolle, solle hingehen können und die Impfung bekommen. Söder verwies auch darauf, dass er schon vor einiger Zeit auch von Supermärkten gesprochen habe.

14 Uhr: Modellprojekt zu Cluböffnungen in Ravensburg läuft vorerst weiter

Nach positiven Zwischenergebnissen vom ersten Wochenende dürfen zwei Ravensburger Clubs im Rahmen eines Modellprojekts vorerst weiter öffnen. Die notwendige Nachtestquote von 80 Prozent sei mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent der Gäste erfüllt worden, teilte die Stadt Ravensburg mit. Keiner der Gäste vom Auftaktwochenende sei positiv auf Corona getestet worden.

Seit dem ersten Juliwochenende dürfen zwei Clubs in Ravensburg im Rahmen eines vom Land genehmigten Corona-Modellprojekts öffnen. Die Gäste müssen sich vor und nach dem Besuch testen lassen, in den Diskotheken dürfen Besucher aber ohne Masken und Mindestabstände feiern. Von dem Projekt erhofft sich das Land Erkenntnisse für weitere Öffnungsschritte in der Branche.

Dazu wird in den beiden Clubs die Verbreitung von Aerosolen gemessen, das Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet. Noch bis 24. Juli sollen die beiden Clubs jedes Wochenende öffnen dürfen, vorausgesetzt die Nachtestquote von 80 Prozent wird weiterhin erreicht.

13.21 Uhr: Minister Lucha: Neben Inzidenz werden auch andere Parameter wichtig

Beim Beurteilen der Corona-Lage kann die Sieben-Tage-Inzidenz nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) auf Dauer nicht mehr der einzige ausschlaggebende Wert für Auflagen und Lockerungen sein. Der Blick auf die Gesamtsituation sei künftig umso wichtiger, wenn es um die Beschränkung von Freiheitsrechten gehe, sagte Lucha und ergänzte: „Die Inzidenz allein kann sicherlich mittelfristig nicht mehr der einzige Indikator für Lockerungen oder Beschränkungen sein.“

Stark ins Gewicht fallen müssten auch die Impfquote sowie die Auslastung der Krankenhäuser und die Krankheitsverläufe. Lucha begrüßte die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Krankenhäuser zu einer detaillierteren Dokumentation der Daten zu den stationär behandelten Corona-Patienten zu verpflichten.

12.45 Uhr: Bericht: RKI will Hospitalisierungen als zusätzlichen Leitindikator einführen

Zur Einordnung des Pandemiegeschehens in Deutschland will das Robert-Koch-Institut (RKI) einem Medienbericht zufolge die Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator einführen. Das berichtete die "Bild" unter Berufung auf eine interne Präsentation des RKI. Eine solche Praxis würde eine Abkehr vom Inzidenzwert als wichtigste Kennzahl der Corona-Politik bedeuten.

Es seien "weiterhin mehrere Indikatoren zur Bewertung notwendig, aber die Gewichtung der Indikatoren untereinander ändert sich", hieß es laut "Bild" in dem RKI-Papier. Das Institut begründet die Hinzunahme der Hospitalisierung demnach mit den "Konsequenzen zunehmender Grundimmunität".

Dem Bericht zufolge rechnet das RKI mit einer "Abnahme des Anteils schwerer Fälle" und fordert daher einen "stärkeren Fokus auf die Folgen der Infektion", darunter schwere Erkrankungen mit Hospitalisierung, Todesfälle und langfristige Folgen.

12.31 Uhr: Taiwan erhält 10 Millionen Biontech-Impfdosen aus Deutschland

Die Inselrepublik Taiwan hat sich mit Hilfe zweier großer Technologieunternehmen 10 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech aus Deutschland gesichert. Wie Taiwans Regierung mitteilte, spendeten der taiwanesische Chiphersteller TSMC und der Elektronikhersteller Hon Hai die Dosen, nachdem die Unternehmen zuvor Vereinbarungen über den Kauf des Impfstoffes geschlossen hatten. Die Hilfe der Unternehmen sei laut Regierungssprecher Lo Ping-cheng notwendig geworden, nachdem Taiwans Regierung selbst beim Kauf von Dosen auf Schwierigkeiten gestoßen war.

Ende Mai hatte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen China dafür kritisiert, dass es die Inselrepublik daran gehindert habe, eine Vereinbarung mit Biontech über die Lieferung seines Impfstoffes zu unterzeichnen. Peking sieht das heute demokratische Taiwan, das seit dem Sieg der Kommunisten 1949 über die Nationalisten neben der Volksrepublik existiert, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren.

11.17 Uhr: Kassenarzt-Chef hält Impfquote von 90 Prozent für nicht erreichbar

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hält eine Corona-Impfquoten von 90 Prozent für nicht erreichbar. Gassen sagte am Sonntagabend in der "Bild"- Sendung "Die richtigen Fragen": "Wir müssen uns klarmachen, dass Impfquoten von 90 Prozent Science-Fiction sind. Wir werden die niemals erreichen."

Gassen hält auch die vom Robert-Koch-Institut genannte Zielquote 85 Prozent für wenig realistisch. Eine hohe Impfquote würde er "bei jenseits der 70 Prozent ansiedeln", sagte er. Die Impfkampagne werde "an einen Punkt kommen, wo man gegen eine unsichtbare Wand läuft, weil Menschen sich nicht impfen lassen wollen, weil sie Corona ignorieren oder weil sie Impfungen misstrauen".

Gassen mahnte dabei zur Gelassenheit. Möglicherweise werde es zwar wieder mehr Infektionen geben, die Krankheitsverläufe dürften aber insgesamt wegen der weiter verbreiteten Immunität milder ausfallen. 

10 Uhr: Zahl der Infizierten steigt nach Corona-Ausbruch in Karlsruher Club

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Karlsruher Nachtclub zählt das Gesundheitsamt inzwischen 32 Infizierte. Die meisten der rund 120 Gäste, die den Club vor rund zehn Tagen besucht hatten und von denen Kontaktdaten vorliegen, seien inzwischen erreicht worden, sagte am Montag ein Sprecher des Landratsamtes. Ob jemand erkrankt ist, konnte er noch nicht sagen. Über die gestiegenen Infektionszahlen hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Unter anderem hatte eine infizierte Reiserückkehrerin aus Mallorca den Club besucht. Zudem hätten viele Clubgäste falsche oder unvollständige Angaben gemacht, hatte der Gesundheitsamtsleiter Peter Friebel gesagt. Im Club sollen an dem Abend insgesamt rund 200 Menschen gewesen sein.

8.30 Uhr: Corona-Zahlen steigen in Sydney trotz Lockdowns weiter

Trotz eines harten Lockdowns kämpft Sydney mit einem weiteren Anstieg der Corona-Fälle. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag 112 neue Infektionen in der australischen Metropole innerhalb eines Tages - ein neuer Höchstwert in dieser Infektionswelle.  Die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, machte die Fahrlässigkeit von Bewohnern verantwortlich, die sich trotz des Lockdowns trafen. „Wenn Sie sich selbst einem Risiko aussetzen, setzen Sie Ihre gesamte Familie - und das bedeutet die erweiterte Familie, sowie Ihre engsten Freunde und Bekannten - einem Risiko aus“, warnte Berejiklian die Bevölkerung.

Australien verfolgt anders als die europäischen Länder eine Strategie, die darauf abzielt, keinerlei Ansteckungen mit dem Virus mehr zu haben. Dafür machte die Regierung die Grenzen weitgehend dicht und verhängte bereits bei wenigen Ansteckungen örtlich begrenzte, aber dafür umso strengere Lockdowns.

Diese Strategie hat es den Australiern ermöglicht, während der Pandemie relativ normal zu leben und gleichzeitig hohe Zahlen an Todesopfern zu vermeiden. Seit Beginn der Pandemie wurden in Australien etwas mehr als 30.000 Infektionen und 910 Todesfälle gemeldet. Derweil schreitet die Impfkampagne schleppend voran: Nur etwa zehn Prozent der Australier sind vollständig geimpft.

Montag, 12. Juli, 7.10 Uhr: Bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt erneut an 

Zum sechsten Mal in Folge ist die 7-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Montagmorgen lag sie bei 6,4 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 324 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 212 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 2 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es 1 Toter gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 736 489 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 635 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 233.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 11. Juli:

21.29 Uhr: Südafrika verlängert strikte Corona-Restriktionen

Aufgrund kontinuierlich hoher Infektionszahlen verlängert Südafrika seine strikten Corona-Beschränkungen für weitere zwei Wochen. Die Ansteckungszahlen blieben angetrieben von der neuen Delta-Variante extrem hoch, begründete Präsident Cyril Ramaphosa die Entscheidung am Sonntagabend in einer TV-Rede.

Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Wirtschaftsmetropole Johannesburg, wo sich die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze befindet. Reisen sind dort nur noch geschäftlich erlaubt. Aber auch in anderen Regionen breite sich die Delta-Variante rasant aus, so Ramaphosa.

Südafrika ist zahlenmäßig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Bislang wurden dort fast 2,2 Millionen Fälle dokumentiert. Gut 64 000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Geimpft sind nur knapp 3 Millionen der insgesamt knapp 60 Millionen Einwohner.

20.38 Uhr: Immungeschwächte Israelis können dritte Corona-Impfung erhalten

Immungeschwächte Personen in Israel können sich von sofort an mit einer dritten Dosis gegen das Coronavirus impfen lassen. Der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz sagte dem Sender Kan am Sonntag, für solche bereits zweimal geimpften Patienten stehe der Impfstoff des Anbieters Moderna zur Verfügung.

Israel hatte bisher fast ausschließlich Impfstoff des Anbieters Biontech/Pfizer verwendet. Dieser geht jedoch Ende des Monats zur Neige. Regierungschef Naftali Bennett sagte jedoch zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung, er habe sich mit Pfizer-Chef Albert Bourla darauf geeinigt, die nächste Lieferung vorzuziehen. Diese solle nun am 1. August eintreffen.

19.54 Uhr: Macron verkündet neue Maßnahmen gegen vierte Corona-Welle

Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Frankreich verkündet Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am Montagabend (20.00 Uhr MESZ) neue Schutzmaßnahmen. Diese werden am Morgen bei einer Sondersitzung der Regierung beschlossen. Im Gespräch ist vor allem eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal.

Die Regierung hatte erst vor rund zweieinhalb Monaten einen Zeitplan für die allmähliche Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen vorgestellt. Inzwischen aber ist die Delta-Variante auch in Frankreich auf dem Vormarsch und sorgt für einen rapiden Anstieg der Infektionen: Am Samstag wurden fast 4700 Fälle registriert, nach 3000 Fällen eine Woche zuvor. Der wissenschaftlichen Beirat der Regierung geht davon aus, dass bis zu 95 Prozent der Franzosen immunisiert sein müssen, um die Epidemie in den Griff zu bekommen.

18.34 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten steigt auf 6,4

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Sonntag leicht weiter auf 6,4 gestiegen. Am Samstag hatte sie bei 6,3 gelegen, am Freitag bei 6,0. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart weiter mitteilte, liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie bei 501.806 (plus 42). 10.317 Menschen sind an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - das heißt, es wurde ein neuer Todesfall gemeldet. Als genesen gelten geschätzt 489.857 Infizierte (plus 130).

17.12 Uhr: Weltärztebund-Chef: „Werden Corona nie wieder los“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-„Europamagazin“, der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. „Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen“, fügte er hinzu.

Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für „völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (...) derartige Lockerungsübungen zu machen.“ Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. „Und mir graust ein bisschen davor.“

15.31 Uhr: Wieder Sonderimpf-Aktionen in Villingen, Donaueschingen und Blumberg

Am Samstag, 17. und Sonntag, 18. Juli finden wieder Sonderimpfaktionen in VS-Villingen und Donaueschingen statt. Dies teilt das Landratsamt mit. Geimpft wird am 17. Juli von 9 bis 16 Uhr in Villingen in der Tonhalle und von 9 bis 16 Uhr in Donaueschingen in den Donauhallen. Zudem werden am Sonntag, 18. Juli, von 11 bis 14 Uhr nochmals Impfungen in den Donauhallen in Donaueschingen vorgenommen. Eine Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Zudem findet am 17. und 18. Juli eine Impfaktion auf der Südbaar durch niedergelassene Ärzte in Blumberg statt. Welche Vakzine verimpft werden, was Impfwillige mitbringen müssen und weitere Informationen lesen Sie hier.

14.26 Uhr: Corona-Fälle bei der EM steigen - Kritik an UEFA und London

Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei, aber die Briten feiern schon. Insbesondere in Deutschland sorgten die Bilder aus London angesichts steigender Corona-Zahlen erneut für großes Unverständnis - zumal die europäische Gesundheitsbehörde ECDC weitere Infektionen in Zusammenhang mit dem paneuropäischen Turnier zählte. Erstmals auch aus Deutschland. Insgesamt lassen sich in Deutschland 18 Infektionen mit der EM in Verbindung bringen, wie die EU-Agentur in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Vier Partien hatten in München stattgefunden, die letzte am 2. Juli zwischen Belgien und Italien. Insgesamt wurde in der vierten Turnierwoche im Vergleich zur Vorwoche ein leichter Anstieg auf 2535 Infektionsfälle verzeichnet.

In Ländern, in denen es Massenansammlungen wie bei der EM und keine ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen gebe, werde erwartet, dass das Risiko von europaweiter Übertragung von Covid-19 und Varianten des Coronavirus steige, heißt es in dem Bericht. „Auf dieser EM liegt ein Schatten, und die UEFA hat durch ihre ignorante Vorgehensweise Todesfälle zu verantworten. Das muss so klar gesagt werden. Die UEFA hat in meinen Augen versagt“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Magazin „11Freunde“ (Sonntag). Dieses Turnier signalisiere, dass Corona vorbei wäre, aber Corona sei nicht vorbei. „Die EM hat sich für dieses fatale Signal missbrauchen lassen“, kritisierte er.

13.31 Uhr: Sorgen vor erneuten Schulschließungen im Herbst

Mit Blick auf das kommende Schuljahr haben sich Politiker verschiedener Parteien für die Aufrechterhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen und Impfungen ausgesprochen, um erneute Schulschließungen zu verhindern. Der Bildungsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Andreas Schleicher, warnte davor, Schülerinnen und Schüler wieder ins sogenannte Homeschooling zu schicken.

Bis zum nächsten Schuljahr müssten Schulen technisch so umgerüstet werden, dass der Unterricht auch bei schwieriger Infektionslage ungestört fortgeführt werden könne, sagte Schleicher, der auch für den internationalen Schulleistungsvergleich Pisa verantwortlich ist, im „Interview der Woche“ von MDR Aktuell. „Diese Schulschließungen dürfen sich einfach nicht wiederholen.“ Eine große Zahl junger Menschen sei während der Krise „völlig durchs Raster gefallen“, stellte der Bildungsexperte fest. Die Pandemie habe die sozialen Benachteiligungen noch einmal deutlich verstärkt. Schleicher warb dafür, jüngere Kinder und Kinder aus „sozial benachteiligten Schichten“ nun gezielt zu fördern.

Bundesfamilien- und Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) sprach sich für die Beibehaltung der Maskenpflicht an den Schulen aus. Verschiedene Länder haben das zumindest für die ersten Wochen des neuen Schuljahres auch schon angekündigt, um Übertragungen durch Reiserückkehrer einzudämmen. Lambrecht sagte der „Welt am Sonntag“, stundenlanges Maskentragen in den Klassenräumen sei sehr belastend, aber noch notwendig, um einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten.

12.32 Uhr: Erster Todesfall des aktuellen Corona-Ausbruchs in Sydney

Australien hat den ersten Todesfall des aktuellen Corona-Ausbruchs in Sydney gemeldet. Eine um die 90 Jahre alte Frau sei am Samstag gestorben, teilten die Behörden mit. Nur wenige Stunden zuvor sei sie positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es war Australiens erster Todesfall durch Covid-19 in diesem Jahr, bei dem die Ansteckung im Land selbst erfolgt war. 

Die Behörden meldeten außerdem 77 Neuinfektionen und warnten, die Zahl werde voraussichtlich am Montag auf über hundert steigen. "Morgen und ein paar Tage danach werden schlimmer werden, viel schlimmer als es heute war", erklärte Gladys Berejiklian, Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist. Es sei daher "höchst unwahrscheinlich", dass der vor zwei Wochen in Kraft getretene Lockdown in Sydney wie geplant kommenden Freitag aufgehoben werden könne. 

Derzeit sind die fünf Millionen Einwohner von Sydney aufgerufen, ihre Wohnung nur in dringenden Fällen zu verlassen. Seit Beginn des aktuellen Ausbruchs Mitte Juni wurden in Australiens größter Stadt 566 Corona-Neuinfektionen registriert. Landesweit wurden seit Beginn der Pandemie gut 31.000 Ansteckungen und 911 Todesfälle gemeldet.

Australien hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund zehn Prozent der 25 Millionen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

11.10 Uhr: Spahn will Kliniken zur Meldung weiterer Daten verpflichten

Kliniken sollen künftig umfassendere Daten zu Covid-Patienten melden als bisher. „Neben den bereits sehr genau zu meldenden Daten zur Belegung der Intensivstationen, braucht es noch bessere Informationen zu allen in den Kliniken behandelten Covid-Fällen. So kann das Infektionsgeschehen besser überblickt werden“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Sonntag und bestätigte einen Bericht der „Bild am Sonntag“, wonach Krankenhäuser über eine erweiterte Meldeverordnung verpflichtet werden sollen, mehr Daten zur Verfügung zu stellen.

Die Verordnung sieht zum einen vor, dass künftig alle Krankenhausaufnahmen wegen Covid grundsätzlich gemeldet werden müssen. Über die Zahl der Intensivpatienten hinaus wird damit deutlich, wieviele Patienten wegen Corona in Deutschland ins Krankenhaus müssen. Zudem sollen die Kliniken Alter, Art der Behandlung und Impfstatus der Corona-Patienten melden.

„Da die gefährdeten Risikogruppen bereits geimpft sind, bedeutet eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Zeitung. Deshalb benötige man nun detailliertere Informationen. „Wir wollen wissen, wer erkrankt und wie gut er geschützt ist. Nur so können wir zeitnah abschätzen, wie hoch die Belastung für das Gesundheitssystem wird und wie gut die Impfungen wirken.“

Ab wann genau die neuen Regeln gelten sollen, konnte der Ministeriumssprecher noch nicht sagen. Die Verordnung werde nun aber zügig auf den Weg gebracht.

9.50 Uhr: Karliczek-Appell an Studierende: „Lassen Sie sich impfen“

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat Studierende aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie wünsche sich so viel Normalität wie möglich für das Wintersemester, sagte die CDU-Politikerin der „Welt am Sonntag“. Sie wisse, wie unbefriedigend das isolierte Lernen sei. „Um so viel Präsenz wie möglich zu ermöglichen, appelliere ich auch an die Studierenden - lassen Sie sich impfen!“

Einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ zufolge haben 55 Prozent der Universitäten Studentinnen und Studenten bereits ein Impfangebot gemacht, weitere 24 Prozent planen dies. Dabei geht es um eigene Impfzentren, mobile Teams vor Hochschulen oder für Studierende geblockte Termine.

8.25 Uhr: FDP-Fraktion fordert geordneten Ausstieg aus der Corona-Sonderlage

Die FDP fordert die Bundesregierung auf, noch bis zum Ende der parlamentarischen Sommerpause ein Konzept für den geordneten Ausstieg aus Sonderregelungen in der Corona-Pandemie vorzulegen. Sonst drohe, dass die epidemische Lage von nationaler Tragweite nur deswegen nicht aufgehoben werden könne, weil seit März 2020 „ein nur schwer überschaubares Gewirr von Regelungen entstanden ist“, die an einen solchen Ausnahmezustand anknüpften, heißt es in einem Papier der FDP-Bundestagsfraktion. „Oberste Pflicht in einer jeden Ausnahmesituation ist es, zum Normalzustand zurückzukehren, sobald dies möglich ist“, fordern die Liberalen. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Berlin vor.

„Bei der Debatte um die Beendigung des Corona-Ausnahmezustandes ist die sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite Dreh- und Angelpunkt. Union und SPD haben es unnötig kompliziert gemacht, von dieser wieder in den Normalzustand zurückzukehren“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, der Deutschen Presse-Agentur.

Die FDP sieht es grundsätzlich kritisch, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) als Folge einer Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite weitgehendende Verordnungsermächtigungen erhält. „Während sonst Verordnungen vor allem Gesetze konkretisieren, ist hier besonders problematisch, dass dem BMG pauschal erlaubt wird, abweichende Regelungen von Parlamentsgesetzen anzuordnen“, heißt es in dem Papier. Die FDP kritisiert dies, weil „die Achsen der Gewaltenteilung zwischen Parlament und Exekutive“ verschoben würden.

7 Uhr: Landesweite Corona-Inzidenz steigt weiter - auf 6,3

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Samstag auf 6,3 gestiegen. Am Freitag hatte sie bei 6,0 gelegen. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart weiter mitteilte, liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie bei 501 764 (plus 52). 10 316 Menschen sind an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Als genesen gelten geschätzt 489 727 Infizierte (plus 74).

6 312 088 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind den Daten zufolge 56,9 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt einen Prozentpunkt höher. Als vollständig geimpft gelten 4 530 296 Menschen oder 40,8 Prozent im Südwesten (bundesweit: 41,5). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 141 268 Fälle mit Hinweisen auf „besorgniserregende Varianten“ übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben. Vor allem bei der als hoch ansteckend geltenden Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, ist die Tendenz steigend.

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters sind 54 Covid-19-Patienten in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung. 35 von ihnen werden invasiv beatmet.

16,3 Prozent der betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

Das waren die Entwicklungen am 10. Juli: 

20.47 Uhr: Wirtschaftsverbände gegen nochmalige Lockdowns

Auch bei einer wieder steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland darf das Geschäftsleben nach Ansicht der großen Wirtschaftsverbände nicht wieder heruntergefahren werden. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, sagte dem „Handelsblatt“, es gelte, sich „viel stärker auf wissenschaftliche Daten und belastbare Erkenntnisse aus dem betrieblichen Alltag“ zu stützen, um „pauschale Schließungen mit ihren oft gravierenden Folgewirkungen zu vermeiden“.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Joachim Lang, forderte in der Zeitung: „Die Inzidenz allein darf bei einer hohen Impfquote in Deutschland nicht mehr das Maß aller Dinge sein.“ Unter Inzidenz wird die Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb einer Personengruppe in einem bestimmten Zeitraum verstanden. Zuletzt ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz vier Tage in Folge gestiegen.

„In den kommenden Monaten wird es weiterhin darum gehen, das Leben mit Corona zu organisieren“, sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger dem „Handelsblatt“. „Denn eines ist doch klar: Das Coronavirus wird nicht gänzlich verschwinden.“

19.33 Uhr: Tourismusbeauftragter verteidigt Einstufung Spanien als Corona-Risikogebiet

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), wertet die Einstufung von Spanien als Corona-Risikogebiet auch als Sicherheitsmaßnahme für den gesamten Reiseverkehr. „Mir scheint das eine angemessene Maßnahme, damit Reisen weiterhin sicher bleibt“, sagte Bareiß der „Augsburger Allgemeinen“ vom Samstag. Die Bestimmungen der Einreiseverordnung dienten auch dazu, Menschen in der Pandemie das Reisen zu ermöglichen.

Praktisch bedeute die Einstufung als Risikogebiet derzeit lediglich, dass ein Test notwendig sei, um nicht in Quarantäne zu müssen, hob Bareiß hervor. Er lehnte zugleich Aufrufe ab, bestimmte Urlaubsländer zu meiden: „Wiederkehrende Panikmache zulasten der Reisenden und der Branche, sobald die Zahlen steigen, ist nicht angebracht.“

Die Menschen könnten unter den gegebenen Bedingungen entscheiden, „wie und wo sie ihren Urlaub verbringen“, sagte der Tourismusbeauftragte. „Vieles ist möglich und ich bin überzeugt, dass die Menschen diesen Sommer Erholung finden.“ Wichtig seien einheitliche Regelungen in Europa. „Wir sollten gemeinsam Vertrauen schaffen und auf gute Test- und Hygienekonzepte setzen“, forderte Bareiß.

17.57 Uhr: Ganz Spanien wird Corona-Risikogebiet - auch Mallorca

Die Bundesregierung behandelt ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren ab Sonntag als Corona-Risikogebiet. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abrät. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.

Strengere Auflagen als für Spanien gelten ab Sonntag für die ebenfalls sehr beliebte Urlaubsinsel Zypern, die als Hochinzidenzgebiet mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft wird. Wer dort Urlaub macht und nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig für fünf bis zehn Tage in Quarantäne - auch wenn ein negativer Test vorliegt.

17.15 Uhr: Kuba lässt selbst entwickelten Corona-Impfstoff Abdala zu

Kuba hat dem selbst entwickelten Corona-Impfstoff Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Das Vakzin habe in der Testphase III eine Effektivität von 92,28 Prozent gezeigt, teilte das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) am Freitag mit. Damit ist Abdala der erste in Lateinamerika entwickelte und zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus. „Ein Licht am Ende des Tunnels in diesem langen Wettlauf gegen die Pandemie“, schrieb Präsident Miguel Díaz-Canel auf Twitter.

Zwar verfügt Kuba über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Bislang wurden die Studienergebnisse zu Abdala aber nicht unabhängig geprüft.

16.25 Uhr: Festival mit Tausenden Teilnehmern in Barcelona trotz Corona-Anstiegs

In Barcelona sind trotz stark steigender Corona-Zahlen Tausende meist junge Leute zum diesjährigen Musik-Festival Cruilla zusammengekommen. An der Veranstaltung unter offenem Himmel von Donnerstag bis Samstag hätten pro Tag bis zu 18 000 Menschen teilgenommen, berichteten die Zeitung „La Vanguardia“ und die Nachrichtenagentur Europa Press. Maximal seien 25 000 pro Tag zugelassen gewesen. 

Alle Teilnehmer mussten sich unmittelbar vor dem Eintritt einem Corona-Schnelltest unterziehen. Dafür standen 180 Testplätze zur Verfügung. Etwa 200 Teilnehmer seien positiv getestet worden. Direkt vor der Bühne galt ein Trink- und Essverbot, dazu überall Maskenpflicht. Die meisten der begeisterten Zuschauer hätten sich sehr diszipliniert verhalten. „Wir brauchen gar nicht einzugreifen, sie halten sich an die Regeln“, zitierte „La Vanguardia“ einen der vielen freiwilligen Ordner.

Kritik an der Massenveranstaltung angesichts der gerade in Katalonien sehr stark steigenden Infektionszahlen unter jungen Leuten gab es kaum. Die Zeitung „ABC“ schrieb, es sei „besorgniserregend“, Tausende junge Leute ohne jeden Abstand und nicht immer mit Maske vor der Bühne tanzen und mitsingen zu sehen. Die Anzahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen 14 Tagen liegt bei 20- bis 29-Jährigen in Katalonien derzeit über 2500.

15.56 Uhr: Corona-Sorgen: Kein Public Viewing im Stadion in Rom zum EM-Finale

Die Stadt Rom erlaubt aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus kein Public Viewing zum EM-Finale im Olympiastadion. Diese Entscheidung traf das Ordnungs- und Sicherheitskomitee der Stadt laut Nachrichtenagentur Ansa. Es verwarf damit einen Vorschlag der Bürgermeisterin Virginia Raggi, die für das EM-Endspiel zwischen England und Italien am Sonntag (21.00 Uhr) ein Public Viewing mit 16 000 Fans ins Gespräch gebracht hatte.

Wegen der strengen Corona-Schutzverordnung im Land wäre dafür eine Ausnahmegenehmigung nötig gewesen. Letztendlich entschied sich die Stadt dagegen, auch um größere Menschenansammlungen oder Straßenfeste im Falle eines Titelgewinns zu verhindern. Damit können einige Tausend Fans wie schon bei den vorherigen Spielen der Azzurri bei der Fußball-EM in der Fan Zone am Kolosseum und am Fan Village auf der Piazza del Popolo das Spiel gemeinsam auf Großbildschirmen verfolgen.

Italiens Innenverteidiger Leonardo Bonucci rief die Fans dazu auf, das EM-Finale mit Blick auf die Corona-Pandemie zurückhaltend zu feiern. „Feiert mit Respekt vor euch selbst und den anderen“, sagte der 34-Jährige. „Ich habe krasse Bilder gesehen, schwierig, mit wenig Respekt, die verurteilt werden müssen“, ergänzte er mit Blick auf den Jubel in Italien nach dem Einzug der Azzurri ins EM-Finale.

14.41 Uhr: Bundesbildungsministerin Karliczek fordert Präsenzpflicht an Schulen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich in der Corona-Pandemie für eine generelle Präsenzpflicht für Schüler nach den Ferien ausgesprochen. „Die Präsenzpflicht sollte aus meiner Sicht wieder in der Regel gelten. Ausnahmen bei vorerkrankten und besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen müssen aber möglich sein“, sagte Karliczek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Es werde Rahmenbedingungen geben, unter denen sicherer Unterricht gewährleistet werden kann. Vor Schulbeginn nach den Ferien sollten alle Schüler einmal getestet werden. „Danach muss es Regeltestungen geben, in der Frequenz abhängig vom Infektionsgeschehen.“

Schulschließungen wollte die Ministerin angesichts möglicher neu auftretender Coronavirus-Varianten nicht ganz ausschließen. Sie sei aber zuversichtlich, „dass diesen Herbst die Schulen grundsätzlich offen gehalten werden können“. Alle Verantwortlichen seien vorbereitet. „Wir haben eine steigende Impfquote, eine gute Teststruktur.“

Darüber hinaus appellierte Karliczek an die Studierenden, sich jetzt impfen zu lassen, damit im Wintersemester mehr Präsenzveranstaltungen möglich seien. Die Infektionszahlen seien gerade bei den 18- bis 29-Jährigen mit am höchsten. „Das macht mir Sorgen“, sagte sie.

14.02 Uhr: Mehr als 42 Prozent der Bevölkerung voll geimpft

In Deutschland sind inzwischen mehr als 42 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag (Stand: 10.35 Uhr) betrug die Quote am Freitag 42,1 Prozent. An dem Tag wurden demnach wie schon zuvor knapp 700 000 Impfungen gezählt. Insgesamt haben bisher 48,4 Millionen Menschen (58,2 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten, rund 35 Millionen sind vollständig geimpft.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb zu den jüngsten Zahlen auf Twitter: „Das ist gut - aber im Wettlauf mit der Delta-Variante reicht das noch nicht. Impfstoff, um jeden zu impfen, ist nun da. Bitte nutzen Sie es!“

Unter den Bundesländern liegt Bremen mit einem Anteil von 67,4 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen weiter an erster Stelle; bei den vollständig Geimpften behauptet das Saarland mit 46,6 Prozent seinen Spitzenplatz. Nur Sachsen hat die 50-Prozent-Marke bei den Erstgeimpften bislang nicht erreicht (49,6). Brandenburg ist bei den vollständig Geimpften mit 38,4 Prozent unverändert das Schlusslicht.

13.30 Uhr: Holetschek: Maskenpflicht und Abstandsgebote werden erstmal bleiben

Trotz der momentan niedrigen Corona-Infektionszahlen rechnet der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) weiter mit Maskenpflicht und Abstandsgeboten. Dies werde „auch zum Schuljahresbeginn“ noch so sein, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag mit Blick auf die bayerischen Sommerferien, die Ende Juli beginnen und Anfang September enden. Er stellte sich damit gegen Forderungen etwa von SPD-Chefin Saskia Esken oder Außenminister Heiko Maas (SPD), die für ein baldiges Ende aller Maßnahmen plädiert hatten.

Holetschek betonte, er habe großes Verständnis dafür, dass Menschen jetzt in ihre „schon lange ausgewählten Urlaubsziele fahren wollten. “Jede und jeder muss sich einfach gut überlegen, welche Konsequenzen das haben kann - bis hin zur Quarantäne bei der Rückkehr„, sagte Holetschek. Wenn man “große Rückschritte„ bei den Inzidenzen nach den Sommerurlauben verhindern wolle, “dann spielt auch das Testen für Reiserückkehrer eine bedeutende Rolle„. Der Minister selbst will - “wenn ich die Chance und Zeit dafür habe„ - wahrscheinlich an der Nordsee Sommerurlaub machen.

12.48 Uhr: Bericht: Impftermine werden meistens eingehalten

In den Bundesländern gibt es einer Umfrage der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zufolge keine massenhaften Absagen von Impfterminen. Flächendeckend ließen nur wenige Deutsche ihre Termine in den Impfzentren platzen, heißt es in dem Bericht. Insgesamt ergebe sich ein entspanntes Bild.

Von den Arztpraxen gebe es nur vereinzelt Rückmeldungen wegen Terminabsagen, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung in Bayern. Im Regelfall verhielten sich die Impfwilligen termintreu. Aus Baden-Württemberg heißt es dem Bericht zufolge, dass Schwänzen „eher selten“ vorkomme, „nach unseren Erkenntnissen wesentlich seltener als in den Impfzentren“.

12.23 Uhr: Von der Leyen: EU liefert Impfstoff für 70 Prozent der Erwachsenen

Die Europäische Union hat mit Ablauf dieses Wochenendes ausreichend Impfstoff an die EU-Staaten ausgeliefert, um noch im Juli „mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung“ einen vollständigen Impfschutz zu sichern. Bis zu diesem Sonntag würden „rund 500 Millionen Dosen in alle Regionen Europas verteilt“ sein, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag. In der EU leben rund 366 Millionen Menschen über 18 Jahre.

Die Pandemie sei nicht besiegt. „Aber wir sind vorbereitet, weiter Impfstoffe zu liefern - auch gegen neue Varianten“, sagte von der Leyen. Sie appellierte an die Mitgliedsstaaten, alles dafür zu tun, dass die Impfungen vorankommen. Die bis einschließlich diesen Sonntag erfolgten und geplanten Lieferungen umfassen einem EU-Sprecher zufolge rund 330 Millionen Impfdosen des Anbieters Biontech/Pfizer, rund 100 Millionen von Astrazeneca, 50 Millionen von Moderna und 20 Millionen von Johnson & Johnson.

11.32 Uhr: Auch in Deutschland Corona-Fälle in Verbindung mit EM

Mehr als 2500 Corona-Infektionen stehen nach Zählung einer EU-Behörde in Verbindung mit der Fußball-EM. Erstmals registriert die Agentur auch Fälle in Deutschland. Die UEFA weist Kritik zurück.

 Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM erstmals auch Corona-Fälle in Deutschland gezählt. Insgesamt lassen sich 18 Infektionen in Deutschland mit der EM in Verbindung bringen, wie die EU-Agentur in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Vier Partien des pan-europäischen Turniers hatten in München stattgefunden. Insgesamt wurde in der vierten Turnierwoche der Europameisterschaft im Vergleich zur Vorwoche ein leichter Anstieg auf 2535 Infektionsfälle verzeichnet.

In Ländern, in denen es Massenansammlungen wie bei der EM und keine ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen gebe, werde erwartet, dass das Risiko von europaweiter Übertragung von Covid-19 und Varianten des Coronavirus steige, heißt es in dem Bericht.

10.39 Uhr: WFP-Chefökonom Husain: Corona muss weltweit besiegt werden

Der Chefökonom des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen, Arif Husain, fordert die Industrieländer in der Corona-Pandemie zur Solidarität auf. In einer globalisierten, verbundenen Welt müsse man „die Probleme der anderen zu unseren eigenen machen - weil sie es sind“, sagte Husain der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). Dies gelte gerade auch im Kampf gegen Corona: „Solange wir die Krankheit nicht auf der ganzen Welt besiegt haben, ist niemand sicher.“

Husain sagte, nach der dritten, vierten Welle wisse man, „dass sich die Mutationen nicht aufhalten lassen“. Deshalb dürften die Regierungen reicher Nationen die Entwicklungsländer bei der Verteilung der Vakzine nicht vergessen, erläuterte der Ökonom: „Wer Impfstoffe an ärmere Länder abgibt, tut dies nicht nur für die Menschen dort, sondern auch für seine eigene Bevölkerung und für die eigene Wirtschaft.“ Ein solcher „Wandel in der Denkweise“ sei nicht nur beim Thema Corona nötig.

9.51 Uhr: Argentinien verlängert Corona-Maßnahmen

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus verlängert Argentinien die Pandemie-bedingten Einschränkungen bis zum 6. August. "Die Delta-Variante wurde in 86 Ländern nachgewiesen und ist zu 50 bis 70 Prozent ansteckender als die Alpha-Variante", hieß es in einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erlass der Regierung. Seit Pandemie-Beginn wurden in Argentinien mit seinen 45 Millionen Einwohnern rund 4,6 Millionen Corona-Infektionen registriert. 

Die Verlängerung der Restriktionen bedeutet, dass die Grenzschließungen vorerst aufrecht erhalten wird. Auch dürfen sich in der Öffentlichkeit weiterhin nicht mehr als zehn Menschen versammeln. Nicht betroffen von den Restriktionen sind dagegen Geschäfte und Bildungsstätten.

9.16 Uhr: Lambrecht: Für Aufhebung aller Corona-Maßnahmen noch zu früh

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hält es noch für zu früh, alle Corona-Beschränkungen aufzuheben. „Bevor wir alle Maßnahmen aufheben können, müssen wir noch deutlich weiter in Richtung Herdenimmunität kommen“, sagte die SPD-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen und Kinder könnten sich nicht mit einer Impfung schützen - selbst wenn sie wollten. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff.

„Die Pandemie ist noch nicht überstanden“, sagte Lambrecht. Gleichwohl müssten alle verbliebenen Maßnahmen laufend darauf überprüft werden, ob sie noch verhältnismäßig sind. Außenminister Heiko Maas (ebenfalls SPD) hatte sich jüngst für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. Damit sei im Laufe des Augusts zu rechnen. Lambrecht hatte sich daraufhin bereits dafür ausgesprochen, einige Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen einer Maske in Innenräumen vorerst beizubehalten.

8.07 Uhr: Französische Wissenschaftler halten Impfquote von bis zu 95 Prozent für nötig

Französische Wissenschaftler gehen davon aus, dass für eine Eindämmung der Delta-Variante des Coronavirus eine Impfquote von bis zu 95 Prozent erforderlich sein könnte. "Wir kriegen die Epidemie nicht unter Kontrolle, wenn nicht 90 bis 95 Prozent der Bevölkerung geimpft und infiziert sind", erklärte der wissenschaftliche Beirat der Regierung am Freitag. Angesichts der zunehmenden Fälle "könnte eine vierte Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante schnell eintreten, mit Auswirkungen auf das Gesundheitssystem".

"Wenn die Menschen bis nach den Sommerferien warten, um sich impfen zu lassen, wird es zu spät sein", sagte der Epidemiologe und Mitglied des Beirats, Arnaud Fontanet, dem Sender RTL. Schon jetzt ist die als ansteckender geltende Delta-Variante für die Hälfte aller Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Frankreich veranwortlich.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 9. Juli:

23 Uhr: WHO: "Wahrscheinlicher" Zusammenhang von mRNA-Impfung und Herzmuskelentzündungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" zwischen Corona-Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen, die aber "sehr selten" seien. Insgesamt überwiege der Nutzen der Impfung gegenüber den Risiken, erklärte der Ausschuss für Impfstoffsicherheit am Freitagabend in Genf. Dieser hatte zuvor Daten zu Herzmuskelerkrankungen nach Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer und Moderna geprüft, die vor allem aus den USA stammen.

"Die berichteten Fälle traten typischerweise innerhalb einiger Tage nach der Impfung auf, etwas häufiger bei jungen Männern und öfter nach der zweiten Impfung mit einem mRNA-Vakzin", erklärte der Ausschuss. Die derzeitige Datenlage deute darauf hin, dass es einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" gebe. Dessen ungeachtet "überwiegen die Vorteile einer mRNA-Corona-Impfung gegenüber den Risiken". Es würden Krankenhausaufenthalte und Todesfälle reduziert. Außerdem treten die Fälle den Angaben zufolge "sehr selten" auf.

In den USA sind bereits hunderte Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Impfung mit einem mRNA-Vakzin aufgetreten. Es gibt den Verdacht, dass die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bei jungen Menschen vereinzelt eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder des Herzbeutels (Perikarditis) verursachen können. Als erstes Land hatte Israel einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und der Impfung festgestellt. Nachgewiesen wurde ein Zusammenhang bisher nicht.

22.05 Uhr: Niederlande verschärfen Corona-Beschränkungen wieder

Angesichts des rasanten Anstiegs der Corona-Fallzahlen verschärft die niederländische Regierung die Beschränkungen im Land wieder. Discos und Nachtclubs müssten erneut schließen, sagte der niederländische Regierungschef Mark Rutte auf einer Pressekonferenz am Freitag. Restaurants dürften zudem nur noch bis Mitternacht öffnen. Die neue Regelung gilt demnach ab Samstag und mindestens bis zum 13. August.

"Im Moment schießen die Infektionsraten in die Höhe, hauptsächlich wegen der hochansteckenden Delta-Variante", sagte Rutte. Die Zahl der Neuinfektionen in den Niederlanden war in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen: Am Freitag meldeten die Behörden 7000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden.

In dem Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern haben sich seit Pandemiebeginn mehr als 1,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 17.700 starben. Rund 80 Prozent der Bevölkerung haben nach Angaben von Gesundheitsminister Hugo de Jonge mindestens eine Impfung erhalten, rund 50 Prozent sind vollständig geimpft.

20.56 Uhr: Kuba erteilt eigenem Corona-Vakzin Abdala eine Notfallzulassung

Kuba hat dem im eigenen Land entwickelten Corona-Vakzin Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Die Gesundheitsbehörde Cecmed gab am Freitag grünes Licht für den Impfstoff, nachdem die Hersteller im vergangenen Monat mitgeteilt hatten, dass Abdala nach drei Dosen eine Wirksamkeit von 92,28 Prozent erreiche. Kuba hat insgesamt fünf Corona-Impfstoffe entwickelt oder arbeitet noch an deren Entwicklung. 

Bereits seit Mai impft das Land seine Bevölkerung mit den beiden Vakzinen Abdala und Soberana 2 - obwohl beide bislang nicht zugelassen waren. 6,8 Millionen der insgesamt 11,2 Millionen Einwohner Kubas haben bereits mindestens eine Impfdosis erhalten, 1,6 Millionen Menschen sind vollständig gegen Corona geimpft. 

Kuba hat keine ausländischen Impfstoffe gekauft oder angefordert. Das ehemals unter strikten US-Sanktionen stehende Land begann bereits in den 1980er Jahren damit, Impfstoffe selbst herzustellen. 

Am Donnerstag kündigte der kubanische Hersteller Finlay de Vacunas eine Wirksamkeit von über 91 Prozent für das Vakzin Soberana 2 an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Wirksamkeitsschwelle von 50 Prozent für Corona-Impfstoffe festgelegt.

19.07 Uhr: Landesweite Corona-Inzidenz steigt weiter

Zum ersten Mal im Juli liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nicht mehr unter der Marke von 6,0. Exakt diesen Wert meldete das Landesgesundheitsamt am Freitag in Stuttgart. Zuletzt hatten sich Ende Juni im landesweiten Schnitt mehr als sechs Menschen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Am Donnerstag hatte der Wert 5,7 betragen. Am niedrigsten war die Sieben-Tage-Inzidenz nach den Daten vom Freitag im Zollernalbkreis mit 0,5, am höchsten im 17,4 in der Stadt Ulm.

17.20 Uhr: Malta schließt Grenzen für ungeimpfte Reisende

Die Mittelmeerinsel Malta schließt ihre Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Gesundheitsminister Chris Fearne sagte am Freitag, ab dem 14. Juli werde bei der Einreise das Impfzertifikat verlangt. Wegen eines Anstiegs der Infektionszahlen sei Malta „das erste Land in Europa, das diesen Schritt geht“.

17.11 Uhr: Stiko wartet beim Thema Kinderimpfungen auf Zahlen aus den USA

Vor einer Stellungnahme zum Thema Kinderimpfungen wartet die Ständige Impfkommission (Stiko) nach Angaben ihres Vorsitzenden Thomas Mertens auf Zahlen aus den USA. Die Auswertungen würden "sehr dringend" erwartet, sagte Mertens am Freitag dem Sender RTL/ntv. "Dort gibt es zwar Meldungen über Herzmuskelentzündungen nach Impfungen, aber die wirkliche Auswertung liegt da noch nicht vor." Er hoffe, diese "in den nächsten Wochen zu bekommen", sagte Mertens.

Der Stiko-Chef betonte, nicht nur die Mitglieder seiner Kommission, sondern auch die Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts (RKI) täten alles, um die Empfehlungen aufgrund der aktuellen Erkenntnis zu erarbeiten und auch anzupassen.

16.27 Uhr: Gesundheitsministerium: „Risikogebiet heißt nicht Urlaubsverbot“

Nach der ab Sonntag geltenden Einstufung Spaniens als Corona-Risikogebiet hat das Gesundheitsministerium darauf hingewiesen, dass Reisen dorthin trotzdem möglich sind. „Risikogebiet heißt nicht Urlaubsverbot“, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. „Es ist aber das deutliche Zeichen: Bitte aufpassen und bei Rückkehr testen.“

Die Bundesregierung hatte das beliebteste Urlaubsland der Deutschen zuvor auf die Corona-Risikoliste gesetzt. Damit werden am Sonntag auch Mallorca und die Kanaren Risikogebiete. Für Flugreisende ergeben sich daraus aber keine Folgen: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht. Allerdings rät das Auswärtige Amt ab Sonntag in seinen Reisehinweisen von touristischen Reisen nach Spanien ab.

15.29 Uhr: Womöglich nach Corona-Pandemie bis zu 30.000 Helfer für Schüler nötig

Damit baden-württembergische Schüler Bildungslücken infolge der Corona-Pandemie schließen können, werden voraussichtlich Tausende Helfer wie Studenten gebraucht. Das Kultusministerium hat den Bedarf überschlägig und abhängig von der Gesamtschülerzahl auf maximal 25.000 bis 30.000 Personen berechnet, wie ein Sprecher am Freitag in Stuttgart mitteilte. Wie viele Unterstützer wirklich gebraucht werden, hänge von der Nachfrage ab.

Die „Eßlinger Zeitung“ berichtete, nicht nur Lehramtsstudenten sollten dafür herangezogen werden, sondern auch Studierende aller Fachrichtungen und Hochschularten sowie pädagogische Assistenten, Referendare, Lehrer im Erziehungsurlaub und pensionierte Lehrkräfte sowie Mitarbeiter von Nachhilfeanbietern und Berufsbildungswerken.

13.22 Uhr: Ganz Spanien wird Corona-Risikogebiet - auch Mallorca und Kanaren

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abraten wird. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.

Anders sieht es bei der ebenfalls sehr beliebten Urlaubsinsel Zypern aus, die am Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft wird. Wer dort Urlaub macht und nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig für fünf bis zehn Tage in Quarantäne.

13.15 Uhr: Bundesregierung beobachtet Corona-Zahlen „aufmerksam“

Nach dem Anstieg der Corona-Inzidenz am dritten Tag in Folge zieht die Regierung daraus noch keine weiteren Schlüsse. Aktuell lasse sich noch nicht sagen, ob sich aus dem leichten Anstieg der vergangenen Tage ein Trend abzeichnen lasse. „Dazu ist einfach der Beobachtungszeitraum zu kurz.“ Man habe aber die Lage aufmerksam im Blick, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, es sei damit zu rechnen, dass durch die Delta-Variante auch in Deutschland die Zahlen steigen könnten. Wie weit, das könne man jetzt nicht sagen. „Es liegt natürlich nicht im geringen Maße auch an uns selbst“, fügte er hinzu und erinnerte an Abstandsregeln, Masken, die „wirklich großartige Testinfrastruktur“ und die Impfungen, die nun sehr leicht zu bekommen seien.

11 Uhr: Coronabedingte Beschränkungen für Seoul werden verschärft

Angesichts des ungebremsten Anstiegs von Corona-Infektionsfällen gelten für die südkoreanische Hauptstadt Seoul und die umliegende Region vom Montag an verschärfte Kontaktbeschränkungen. Ministerpräsident Kim Boo Kyum verkündete am Freitag die Entscheidung der Regierung, dass für den Großraum Seoul die Maßnahmen der höchsten Stufe ihres neuen Vier-Stufen-Plans für Beschränkungen greifen sollen.

Ein kompletter Lockdown ist danach nicht vorgesehen. Die Anordnung soll zunächst für die Dauer von zwei Wochen gelten. Auf Stufe vier sollen vor 18 Uhr private Zusammenkünfte auf höchstens vier Personen begrenzt bleiben, danach auf maximal zwei. Bars und Nachtlokale müssen schließen, in den Stadien dürfen keine Zuschauer mehr eingelassen werden und Kirchgänger können Gottesdienste nur noch online verfolgen.

9 Uhr: Intensivmediziner warnen vor zu frühem Ende der Maskenpflicht

Der Verband der Intensivmediziner plädiert für eine Beibehaltung der Maskenpflicht, bis 85 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind. "Erst mit einer Impfquote von 85 Prozent bei den über 18-Jährigen werden wir die Pandemie für beendet erklären können", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Bis dahin seien weiterhin Vorsichtsmaßnahmen nötig. Dazu gehörten umfangreiche Coronatests, das Nachverfolgen von Infektionsketten sowie das Einhalten von Hygieneregeln, fügte Marx an. "Dazu gehört mindestens das Tragen von OP-Masken in allen Innenräumen." Das gelte auch für Kinder und Jugendliche in der Schule.

8 Uhr: Pfizer/Biontech: Auffrischungs-Impfung wahrscheinlich erforderlich

Die Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech gehen von einem Rückgang der Schutzwirkung des gemeinsamen Coronavirus-Vakzins nach einem halben Jahr aus. „Wie anhand der vom israelischen Gesundheitsministerium erhobenen Daten aus der praktischen Anwendung bereits deutlich wurde, sinkt die Schutzwirkung des Impfstoffs gegenüber Infektionen und symptomatischen Erkrankungen sechs Monate nach der zweiten Impfung“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Auf Basis der bisher vorliegenden Daten sei es wahrscheinlich, „dass eine dritte Dosis innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach der vollständigen Impfung erforderlich sein wird“.

7.07 Uhr: Apotheken stellen nun Impfzertifikate für Genesene aus

Von einer Corona-Infektion Genesene können ab heute ein digitales Impfzertifikat in Apotheken bekommen. Die Betroffenen müssen ein gültiges Ausweisdokument mit Lichtbild sowie Nachweise eines positiven PCR-Tests und einer einmaligen Corona-Impfung mitbringen, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände (ABDA) mitteilte. Nachdem auf dem Server des Robert-Koch-Institutes (RKI) die Voraussetzungen geschaffen worden seien, gebe es nun eine technische Lösung dafür. Das Impfzertifikat kann in eine App eingelesen werden, dann verfügen die Betroffenen über einen elektronischen Impfnachweis.

„Wir haben über unser System in den Apotheken schon über 20 Millionen Impfzertifikate ausgestellt“ sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Thomas Dittrich. Aber für die Patientinnen und Patienten, die eine Corona-Infektion durchgemacht und deswegen anschließend nur eine Impfung erhalten haben, sei das bisher technisch noch nicht möglich gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 8. Juli:

21.57 Uhr: Inzidenz im Südwesten leicht gestiegen - 20 neue Todesfälle

Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Ansteckung mit dem Coronavirus bleibt in Baden-Württemberg auf niedrigem Niveau, ist aber leicht gestiegen. Die Zahl der Infektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen lag am Donnerstag im Vergleich zum Vortag um 0,5 höher bei 5,7, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Gleichzeitig seien 97 neue Corona-Fälle und 20 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Damit stieg die Zahl der bestätigten Infektionsfälle auf 501 609. Insgesamt starben 10 301 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Der Anteil der Infektionen mit der Deltavariante steigt den Angaben der Behörde zufolge weiter.

20.25 Uhr: Medienbericht: Ganz Spanien soll Corona-Risikogebiet werden

Die Bundesregierung will nach einem Medienbericht ganz Spanien als Corona-Risikogebiet einstufen. Wie die Funke Mediengruppe am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise meldete, soll zudem Zypern zum Hochinzidenzgebiet erklärt und damit eine Quarantänepflicht für Reiserückkehrer eingeführt werden, die nicht geimpft oder genesen sind.

Das Robert Koch-Institut veröffentlicht jeden Freitag die neuen Corona-Einstufungen der Bundesregierung für das Ausland. Die endgültige Entscheidung der zuständigen Ministerien für Gesundheit, Inneres und Auswärtiges fällt in der Regel kurz vorher.

In Spanien waren die Infektionszahlen in den letzten Wochen drastisch gestiegen. Bisher gelten aber erst 6 der 17 spanischen Regionen - darunter die Urlaubsgebiete Katalonien und Andalusien - sowie die Exklave Ceuta in Nordafrika als Risikogebiete. Die Balearen mit der beliebten Urlaubsinsel Mallorca sowie die Kanaren zählen noch nicht dazu.

18.30 Uhr: Baden-Württemberg  setzt auf „Impfen-to-Go“ und Aufklärung

Gesundheitsminister Manne Lucha will das Impftempo im Land nochmals beschleunigen und Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten überzeugen. „Hierzu gehören Impfaktionen vor dem Supermarkt, auf dem Marktplatz oder an anderen zentralen und gut zugänglichen Orten“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ . Auch offene Impfnachmittage im Impfzentrum oder „Drive-In“-Aktionen seien eine gute Möglichkeit. „Wir sind dankbar für jede Initiative, die Impfungen einfach und unkompliziert zu den Menschen bringt“, sagte er. „Wir setzen sozusagen auf Impfen-to-Go.“

Mehr als 56 Prozent der Bevölkerung in Baden-Württemberg haben bereits mindestens eine erste Impfung erhalten. Mittlerweile könnten Impftermine landesweit problemlos vereinbart werden. Impfzentren, Betriebsärzte und teilweise auch Hausärzte berichten dem Ministerium zufolge auch von freibleibenden Terminen. Das bestätigte auch ein Sprecher des Sozialministeriums. Dabei sei das Impfen weiter der wichtigste Schlüssel in der Pandemie. „Jede einzelne Impfung bringt uns ihrem Ende näher. Das Impfen ist der beste Schutz gegen die Delta-Variante – für den Einzelnen und für uns als Gesellschaft“. Daher will das Land nun mit einer neuen Informations- und Aktionskampagne dafür werben, nicht nachzulassen. Die Kampagne unter dem Motto „#dranbleibenBW“ solle unter anderem Fragen von Menschen beantworten, die dem Impfen gegenüber noch zurückhaltend sind. 

16.44 Uhr: Forscher sehen Zusammenhang zwischen EM und erhöhten Corona-Fällen unter Männern

Britische Forscher gehen davon aus, dass eine erhöhte Zahl von Corona-Infektionen unter Männern im Zusammenhang mit dem Anschauen von EM-Spielen steht. Die neueste Analyse der Infektionsdaten in England habe zum ersten Mal einen signifikanten Unterschied zwischen postiven Tests bei Männern und Frauen ergeben, erklärten das Marktforschungsunternehmen Ipsos Mori und das Imperial College London am Donnerstag. Die Experten führen als Grund ein verändertes Maß an sozialer Interaktion im Zuge des Fußballturniers und der Lockerung von Beschränkungen an.

Die Corona-Verbreitung lag demnach bei Männern bei 0,7 Prozent, bei Frauen jedoch nur bei 0,5 Prozent. „Aufgrund des Zeitpunkts könnte es sein, dass das Fußballgucken dazu führt, dass Männer mehr soziale Aktivitäten haben als sonst“, sagte Steven Riley, Experte für Infektionskrankheiten am Imperial College London.

Laut den Ergebnissen hatte einer von 170 Menschen in England das Virus zwischen dem 24. Juni und dem 5. Juli - das sind viermal so viele wie bei der letzten Erhebung. Allein knapp 2000 Infektionen wurden im Juni mit schottischen Fans in Verbindung gebracht, die nach London gereist waren.

15.31 Uhr: Keine Zuschauer an Wettkampforten der Olympischen Spiele in Tokio

Die Olympischen Spiele finden erstmals vollständig ohne Zuschauer an den Wettkampforten in Tokio statt. Wegen der Corona-Pandemie würden auch keine heimischen Fans zugelassen, sagte die japanische Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa am Donnerstag. Zuschauer aus dem Ausland waren für das Sportereignis vom 23. Juli bis zum 8. August ohnehin schon ausgeschlossen worden.

14.50 Uhr: Volkshochschulen klagen über starke Einbußen

Baden-Württembergs Volkshochschulen haben wegen der Corona-Pandemie große Verluste gemacht. „Wir hatten ein schwieriges Jahr. Die weitgehende Untersagung des Präsenzunterrichts seit Dezember 2020 hat hohe finanzielle Schäden verursacht“, sagte der Vorsitzende des Volkshochschulverbands, Fritz Kuhn. Ohne Finanzspritzen vom Land und den Kommunen könnten die Volkshochschulen nicht mehr existieren. Höhere Preise für die Kurse will der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister aber nach Möglichkeit vermeiden.

Wie hoch die Einbußen im vergangenen Jahr waren, werde noch ausgewertet, sagte der Direktor des Verbands, Tobias Diemer. Bis September soll eine Bilanz gezogen werden. In Baden-Württemberg gibt es nach Verbandsangaben 168 Volkshochschulen.

13.45 Uhr: Deutsche sind im Juni tagsüber wieder so viel unterwegs wie vor Pandemie

Im Juni sind die Menschen in Deutschland tagsüber wieder genau so viel unterwegs gewesen wie vor der Corona-Pandemie. Im Mai lag die Mobilität im Bundesschnitt noch vier Prozent unter dem Vergleichsmonat des Jahres 2019, wie aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Im April seien es sogar noch sieben Prozent weniger Bewegungen gewesen.

Nachts seien die Menschen aber immer noch deutlich weniger unterwegs als vor der Pandemie. Laut Sonderauswertung wurden in den Nachtstunden von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr insgesamt 17 Prozent weniger Bewegungen gemessen als im Juni 2019. Gegenüber den Vormonaten bedeute das dennoch eine Annäherung der nächtlichen Mobilität an das Vorkrisenniveau. In den Monaten April und Mai hätten die Bewegungen im Vergleich zu 2019 noch 30 Prozent darunter gelegen.

13 Uhr: Lufthansa will bis September nahezu komplettes Netz anbieten

Die Lufthansa macht Fortschritte auf ihrem Weg aus der Corona-Flaute. Trotz anhaltender Virusinfektionsgefahr und Reisebeschränkungen soll das Streckennetz der Konzernmarken bis September wieder fast auf das volle Ausmaß hoch gefahren werden. „Wir haben entschieden, dass wir bis September nahezu alle Flugziele wieder anbieten“, sagte Netzplaner Heiko Reitz dem Wirtschaftsmagazin Capital in einem Interview. Alle Ziele weltweit sollten demnach wieder angeboten werden, allerdings zunachst nicht in der gleichen Frequenz mit zum Teil mehreren Flügen pro Tag auf einer Strecke.

11 Uhr: 40-Prozent-Marke bei vollständig Geimpften überschritten

In Deutschland sind mehr als 40 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Quote stieg am Donnerstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 40,8 Prozent - tags zuvor hatte sie mit 39,9 Prozent noch knapp unter der 40er-Marke gelegen. Den Angaben nach wurden am Mittwoch mehr als 961.000 Impfdosen verabreicht. Mehr als 47,8 Millionen Menschen (57,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, rund 33,9 Millionen Menschen sind vollständig geimpft.

9.34 Uhr: Knapp 4000 Corona-Erkrankungen trotz Impfung

Bislang sind knapp 4000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt - bei rund 975.000 registrierten Corona-Erkrankungen insgesamt im selben Zeitraum. Das geht aus dem Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI auch aufgrund dieser Werte als hoch, ohne nach Impfstoffen zu differenzieren. Bislang seien 3806 sogenannte Impfdurchbrüche - also symptomatische Corona-Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung - registriert worden, schreibt das RKI.

Zum Stichtag 4. Juli hatten in Deutschland rund 25 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz, wie aus RKI-Daten hervorgeht. Der größte Teil der in den vergangenen Monaten übermittelten Covid-19-Fälle sei nicht geimpft gewesen, schreibt das Institut in dem Lagebericht.

8.31 Uhr: RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 5,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Donnerstagmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei 5,2 Fällen pro 100.000 Einwohnern.

Am Wochenende war der Wert erstmals seit langem unter fünf gesunken. Am Sonntag und Montag lag er dann wieder bei fünf, am Dienstag erneut bei 4,9 und am Mittwoch bei 5,1. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden insgesamt 970 Corona-Neuinfektionen sowie 31 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.

8 Uhr: Gesundheitsminister Manne Lucha setzt auf „Impfen-to-Go“

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) will das Impfen im Land nochmals beschleunigen und Menschen mit niederschwelligen Angeboten überzeugen. „Hierzu gehören Impfaktionen vor dem Supermarkt, auf dem Marktplatz oder an anderen zentralen und gut zugänglichen Orten“, sagte er gegenüber Medien. Auch offene Impfnachmittage im Impfzentrum oder „Drive-In“-Aktionen seien eine gute Möglichkeit. „Wir sind dankbar für jede Initiative, die Impfungen einfach und unkompliziert zu den Menschen bringt“, betonte er. „.Wir setzen sozusagen auf Impfen-to-Go.“

7.07 Uhr: Praxen können Corona-Impfstoff künftig nach Bedarf bestellen

Die Arztpraxen sollen Corona-Impfstoff künftig nach Bedarf bestellen können - und nicht mehr orientiert an einem Verteilschlüssel nach dem Bevölkerungsanteil je Bundesland. Das Bestellverfahren soll dafür ab Mitte Juli umgestellt werden, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mitteilte und das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage bestätigte.

Die jetzige Verteilung habe mitunter dazu geführt, dass Ärzte in manchen Gegenden weniger Dosen erhalten als anderswo, erläuterte die KBV. Künftig wolle der Bund daher nach Bedarf verteilen. Da dafür ein früherer Überblick nötig sei, wie viel Impfstoff wo benötigt werde, sollen Praxen künftig zwei Wochen im Voraus Bestellungen in Apotheken einreichen. Die wöchentliche Belieferung solle aber erhalten bleiben.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 7. Juli: 

22.12 Uhr: Ansteckendere Corona-Variante verdrängt zusehends Alpha-Variante

Die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante ist ansteckender als die Ursprungsform des Coronavirus. Befürchtet wird, dass sie auch die Wirksamkeit der verfügbaren Corona-Impfstoffe beeinträchtigen könnte.

Am Montag hatte das RKI unter Verweis auf die Ergebnisse verschiedener Modellszenarien zur Ausbreitung der Delta-Variante erklärt, dass die Impfkampagne mit hoher Intensität weitergeführt werden sollte. Als Zielmarken für eine Herdenimmunität wurden eine Impfquote von 85 Prozent bei den Zwölf- bis 59-Jährigen und von 90 Prozent bei den Menschen ab 60 Jahren genannt.

21.25 Uhr: Hunderte Fußball-Fans feiern in London ohne Abstand und Masken

Vor dem zweiten Halbfinale der Fußball-EM haben am Mittwoch Hunderte Fans der englischen Nationalmannschaft ohne Abstand und Masken vor dem Wembley-Stadion gefeiert. Die Anhänger der Three Lions sangen auf einem Vorplatz der Arena Lieder und standen eng beieinander. Mehr als 60 000 Zuschauer sollen bei der Partie gegen Dänemark am Abend (21.00 Uhr) im Stadion sein.

Schon vor dem ersten Halbfinale zwischen Italien und Spanien hatten sich am Dienstag weit vor dem Anpfiff Hunderte Fans beider Nationalteams vor dem Stadion eingestimmt. Zwar gelten offiziell Masken- und Abstandsregeln im Stadion, Bilder und Videos zeigten dennoch auch während der Partie Szenen wie vor der Corona-Pandemie.

20.53 Uhr: Laschet will Schulen nach den Ferien möglichst offen halten

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat bekräftigt, die Schulen nach den Sommerferien offen halten zu wollen. „Der soziale Kontakt ist für Kinder extrem wichtig“, sagte Laschet am Mittwoch in der Gesprächsreihe „Brigitte live“. Es müsse alles getan werden, damit es nicht wieder zu Distanz- oder Wechselunterricht komme. Masken, Lüftungen oder Tests seien „besser als Schulschließungen“.

In der Frage nach Impfungen für Kinder und Jugendliche äußerte sich der CDU-Chef zurückhaltend. Es solle auf die Ständige Impfkommission (Stiko) gehört werden, sagte Laschet. Die Politik solle dabei keinen Druck ausüben.

20.10 Uhr: RKI: Delta-Variante dominiert erstmals in Deutschland

Die besonders ansteckende Delta-Variante ist in Deutschland zur vorherrschenden Mutante geworden. Sie dominiere erstmals mit einem Anteil von 59 Prozent, hieß es am Mittwochabend in der jüngsten wöchentlichen Auswertung des Robert Koch-Instituts mit Blick auf die 25. Kalenderwoche (21.-27. Juni).

Es sei anzunehmen, dass es sich nun bei knapp zwei Dritteln der PCR-bestätigten neuen Corona-Infektionen um eine Ansteckung mit der Delta-Variante und nur noch bei einem Drittel um eine mit der Alpha-Mutante handele. Der Alpha-Anteil sank damit rasch von 91 Prozent Ende Mai auf 33 Prozent Ende Juni. Andere Virusvarianten spielen in Deutschland zurzeit keine Rolle. Es wird nur ein Teil der positiven Corona-Proben auf Varianten hin untersucht.

Der Vergleich zeige, dass der Anteil der Variante Delta weiterhin stark zunehme und sich von 37 auf 59 Prozent innerhalb einer Woche erneut fast verdoppelt habe, hieß es im Bericht. Diese starke Zunahme gehe mit einer leichten Erhöhung der Fallzahlen und einem weiterhin niedrigen einstelligen Niveau der 7-Tage-Inzidenz einher. Fachleute befürchten jedoch mit zunehmender Delta-Verbreitung eine Trendumkehr. Das war unter anderem in Großbritannien im Mai beobachtet worden.

18.30 Uhr: Corona-Fälle mit Verbindung zur EM steigen 

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der EM bislang mehr als 2500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen.

Schottland sei mit 1991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen. Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

16.52 Uhr: Land dringt auf Änderung bei Quarantäne-Pflicht

Das Sozialministerium Baden-Württemberg fordert vom Bund eine Aufhebung der strengen Regelungen für vollständig geimpfte Delta-Kontaktpersonen. Darauf drängt es in einem Schreiben an das Bundesgesundheitsministerium in Berlin, das der „Heilbronner Stimme“ (Donnerstag) vorliegt. Viele Bürger sähen die geltende Regelung als unverhältnismäßigen Eingriff in ihre Freiheitsrechte, heißt es darin.

„Uns erreichen aktuell zahlreiche Bürgeranfragen und Beschwerdebriefe, die sich mit dieser Thematik befassen“, so das Ministerium. Die Forderung aus Stuttgart: Die Absonderungspflicht auf solche Varianten beschränken, bei denen „nach Stand der Wissenschaft keine oder eine sehr geringe Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe besteht“. Das Ministerium bestätigte den Bericht.

16 Uhr: Luftfilter: Umweltbundesamt nicht grundsätzlich gegen mobile Geräte

Das Umweltbundesamt hat seine Bewertung zu mobilen Luftfiltergeräten in Schulen konkretisiert. „Natürlich helfen mobile Luftfilter gegen Viren - wenn es sich um geprüfte Geräte handelt und sie richtig im Klassenraum aufgestellt sind“, sagte Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes (UBA) dem „Handelsblatt“.

„Das Aufstellen und Einrichten sollte aber von Fachleuten gemacht werden. Es macht keinen Sinn, wenn Eltern ungeprüfte Geräte im Baumarkt kaufen und willkürlich im Raum verteilen.“

14 Uhr: Fast 700.000 Corona-Impfungen am Dienstag, 40-Prozent-Marke naht

Die Quote der vollständig gegen das Coronavirus geimpften Menschen in Deutschland wird voraussichtlich am Donnerstag die Marke von 40 Prozent überspringen. Am Mittwoch lag die Quote nach Angaben des Robert Koch-Instituts (Stand 13.20 Uhr) bei 39,9 Prozent. Den Angaben zufolge wurden am Dienstag fast 700.000 Impfungen verabreicht.

Mehr als 47,5 Millionen Menschen (57,1 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, rund 33,2 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Insgesamt gab es bislang 78,7 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland. „Auch wenn das Tempo noch hoch ist: Wir brauchen einen nationalen Impf-Ruck, um es im Juli und August weiter zu halten“, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei Twitter zu den neuen Impfzahlen.

12 Uhr: Morddrohungen gegen Arzt wegen Impfangebots für Kinder

Nach Medienberichten über Corona-Impfungen für Kinder in einer Neu-Ulmer Praxis wird der betroffene Arzt in Internet-Netzwerken massiv bedroht. Die Kripo ermittelt wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten sowie anderer Strafvorwürfe. „Es sind zahlreiche Fälle von Beleidigungen und Bedrohungen“, sagte Polizeisprecher Dominik Geißler. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Betroffenen ist der Allgemeinmediziner Christian Kröner, der sich bereits seit Anfang der Impfkampagne für die Schutzimpfungen einsetzt und häufig im Fernsehen und anderen Medien präsent ist. Er habe mittlerweile 25 Anzeigen oder mehr bei der Polizei erstattet, sagte er. Ihm werde vielfach gedroht, dass er ermordet werden soll. Hintergrund sei, dass er auch Kinder ab zwölf Jahren in seiner Hausarztpraxis impfe. Dies ist mittlerweile in Deutschland zulässig.

10.51 Uhr: Corona-Infektionen in Olympia-Stadt Tokio steigen weiter

Keine drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele sind die Corona-Neuinfektionen in Tokio auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten gestiegen. Die Stadtverwaltung meldete 920 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das ist der höchste Stand seit dem 13. Mai, als die Olympiastadt 1010 Neuinfektionen verzeichnet hatte.

Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit nunmehr 18 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche. Dies schürt die Sorge bei vielen Menschen, die befürchten, dass die Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Die Verantwortlichen beteuern jedoch, dass alles „sicher“ sein werde.

9 Uhr: Spahn: Maskenpflicht wird in einigen Bereichen noch länger gelten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass auch im kommenden Herbst und Winter in einigen Bereichen Maskenpflicht gelten wird. „Die Maske im Innenraum, insbesondere wenn mehrere in einem Innenraum sind im Herbst und Winter, die wird es auch wieder brauchen, das ist sehr klar“, sagte der CDU-Politiker im ARD-„Morgenmagazin“.

„Ich finde aber, im Vergleich zu allen Einschränkungen ist das Masketragen noch die harmloseste“, so Spahn weiter. Der Gesundheitsminister machte in dem Interview deutlich, dass es bei den Corona-Maßnahmen, wie schon jetzt, auch weiterhin Vorteile für Geimpfte geben wird. „Aber wir werden sicherlich die Basismaßnahmen, die AHA-Regeln,und dazu gehört auch die Maske, in bestimmten Bereichen noch eine ganze Zeit brauchen“, erklärte Spahn.

8 Uhr: Sidney verlängert Lockdown-Maßnahmen wegen Delta-Variante erneut

Die australischen Behörden haben den Lockdown in Sidney wegen neuer Ansteckungsfälle mit der Delta-Variante des Coronavirus um eine weitere Woche verlängert. Dies sei die "beste Chance, um sicherzustellen, dass dies der einzige Lockdown bleibt, bis die große Mehrheit unserer Bürger geimpft ist", sagte die Regionalregierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian.

In der größten Stadt des Landes waren zuvor 27 neue Corona-Ansteckungen festgestellt worden. Seit zwei Wochen dürfen die Bewohner Sidney ihr Haus nun bereits nur aus triftigem Grund verlassen. Die Maßnahme wurde vorerst bis zum 16. Juli verlängert. "Die Delta-Variante verändert alles, sie ist extrem übertragbar", begründete Berejiklian den Schritt.

7.07 Uhr: Studie: Entzündungshemmende Medikamente wie Tocilizumab helfen gegen Covid-19

Eine Klasse entzündungshemmender Medikamenten, darunter Tocilizumab, reduziert einer Studie zufolge effektiv das Sterberisiko bei Corona-Patienten mit schwerem Verlauf. Die entsprechende Studie wurde in der Fachzeitschrift "Jama" veröffentlicht. Mit 11.000 Patienten handelt es sich um die bislang umfassendste Untersuchung zu diesem Thema. Intravenös verabreichtes Tocilizumab hatte in einer Reihe kleinerer klinischer Studien zuvor bereits unterschiedliche Ergebnisse gezeigt.

Die nun veröffentlichte Untersuchung fasst die Ergebnisse aus 27 klinischen Studien in 28 Ländern zusammen und kommt zu klaren Resultaten. Untersucht wurden die Mittel Sarilumab und Tocilizumab, die ursprünglich bei rheumatoider Arthritis eingesetzt wurden. Bei Corona-Patienten im Krankenhaus reduzierte die Verabreichung eines dieser beiden Medikamente zusammen mit Kortikosteroiden wie Cortison das Sterberisiko um 17 Prozent, verglichen mit der alleinigen Anwendung von Kortikosteroiden.

"Die Wissenschaft hat ihre Arbeit getan, jetzt müssen wir uns den Fragen des Zugangs zuwenden", erklärte Janet Diaz von der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 6. Juli: 

22.22 Uhr: „Miss México“ trotz Corona-Ausbruchs gekrönt – Hälfte der Teilnehmerinnen positiv getestet

Fast die Hälfte der Teilnehmerinnen beim Schönheitswettbewerb „Miss México“ ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei 15 der 32 Kandidatinnen sowie einem Mitarbeiter seien Infektionen nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium des Bundesstaates Chihuahua am Montagabend (Ortszeit) mit.

In der gleichnamigen nordmexikanischen Stadt war die 24 Jahre alte Vertreterin des Bundesstaates Michoacán, Karolina Vidales, vergangenen Donnerstag zur Siegerin gekrönt worden. Damit darf sie beim Wettbewerb „Miss World“ im Dezember in Puerto Rico antreten.

Das Gesundheitsministerium war den Angaben zufolge einen Tag zuvor in einem anonymen Anruf darüber informiert worden, dass elf Menschen Symptome der Krankheit Covid-19 hätten. Daraufhin seien zunächst Schnelltests, die negativ ausgefallen seien, und dann PCR-Tests angeordnet worden. Die Stadtverwaltung widerrief die Genehmigung für die Veranstaltung der Zeremonie, die zunächst für Samstag vorgesehen war. Die Organisatoren führten diese dennoch durch - zwei Tage früher als geplant. Eine der Anwärterinnen nahm nicht teil.

Nach einem Bericht der Zeitung „Reforma“ hatte es in den Tagen vor dem Wettbewerb Veranstaltungen mit den Teilnehmerinnen gegeben, als manche von ihnen bereits Symptome hatten. Unter anderem hatten sie demnach ein Waisenhaus besucht.

20.46 Uhr: Knapp 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft

Knapp 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag (Stand 16.40 Uhr) hervor. Demnach wurden am Montag 479 236 Impfdosen verabreicht. Mehr als 47,2 Millionen Menschen (56,8 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, knapp 32,7 Millionen Menschen (39,3 Prozent) sind vollständig geimpft. Insgesamt gab es bislang fast 78 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter schrieb. Knapp 10 Prozent der 12- bis 18-Jährigen seien mindestens einmal geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 65,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Nur Sachsen hat die 50-Prozent-Marke bislang nicht erreicht (48,5). Das Saarland zählt mit 44,3 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 35,7 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

18.55 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten unverändert bei 5,2

Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Ansteckung mit dem Coronavirus bleibt auf niedrigem Niveau. Sie lag in Baden-Württemberg am Dienstag im Vergleich zum Vortag unverändert bei 5,2, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Gleichzeitig seien 129 neue Coronafälle und 4 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Der Anteil der Infektionen mit der Deltavariante steigt den Angaben der Behörde zufolge weiter.

Vollständig geimpft in Baden-Württemberg sind nach Daten des Robert-Koch-Instituts bislang fast 39 Prozent der Bevölkerung. 56 Prozent der Menschen haben mindestens eine Impfung erhalten.

17.33 Uhr: Ab Mittwoch gelten gelockerte Reisebeschränkungen für fünf Länder

Die wegen der Verbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten verhängten Einreisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal werden ab Mittwoch gelockert. Die fünf Länder werden vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt.

Hintergrund ist, dass die Delta-Variante des Coronavirus auch in Deutschland schon weit verbreitet ist. Der eigentliche Zweck der drastischen Reisebeschränkungen - die Ausbreitung der Delta-Variante zu bremsen - hat sich damit weitgehend erledigt. Die Infektionszahlen in den fünf herabgestuften Ländern sind aber weiterhin hoch.

16.47 Uhr: Politik gibt grünes Licht für Zuschauer-Rückkehr im Profifußball

Die Politik hat grünes Licht für die Stadion-Rückkehr der Fans gegeben und damit das Ende der Geisterspiele im deutschen Profifußball eingeläutet. Ab der Spielzeit 2021/22 dürfen unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 25.000 Zuschauer wieder für die lange vermisste Atmosphäre in den Arenen sorgen - wahrscheinlich schon beim Bundesliga-Saisoneröffnungsspiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München am 13. August.

Laut eines Beschlusses der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien vom Dienstag dürfen die Stadien für sportliche Großveranstaltungen künftig wieder zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden - wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25.000 gedeckelt ist. „Ich halte das im Großen und Ganzen für vernünftig“, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Ich glaube, dass das so funktionieren wird.“

Eine Ausnahme gibt es dabei: Ausgerechnet der Rekordmeister aus München darf seine Heimspiele in der Allianz Arena vor höchstens 20.000 Zuschauern austragen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante, steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt. Auch der FC Augsburg und die anderen bayerischen Vereine in der 2. und 3. Liga sind davon betroffen.

15.30 Uhr: Baden-Württemberger können ihre Zweitimpfungstermine vorziehen

Baden-Württemberg will ab 19. Juli Bürgern mit bereits gebuchten Zweitimpfungsterminen in Impfzentren ermöglichen, diese vorzuziehen. Dies soll unabhängig vom Impfstoff möglich sein, wie das Sozialministerium mitteilte. Voraussetzung dafür sind die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Mindestabstände für die Zweitimpfung.

Demnach kann eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca bereits nach vier Wochen folgen. Soll die Zweitimpfung mit Astrazeneca beibehalten werden, sind dagegen 9 bis 12 Wochen Abstand vorgeschrieben. Beim Impfstoff von Biontech kann die Zweitimpfung nach drei Wochen stattfinden, beim Impfstoff von Moderna nach vier Wochen. Die Termine für die Zweitimpfung können auch in einem anderen Impfzentrum als dem ursprünglich genutzten gemacht werden, erklärte das Sozialministerium weiter.

Umgebucht werden können die Termine allerdings nicht über das Terminbuchungssystem, sondern müssen individuell vor Ort vereinbart werden. Die Impfzentren werden wegen unterschiedlicher Gegebenheiten in den kommenden Tagen darüber informieren, wie sie vorgehen wollen, hieß es. Möglich sei eine Terminorganisation über festgelegte Zeitfenster für vorgezogene Zweitimpfungstermine, andere ließen Umbuchungen im Rahmen der Öffnungszeiten zu. Nachfragen bei der Hotline 116 117 seien nicht notwendig, hieß es seitens des Sozialministeriums. Bereits gebuchte Termine für Zweitimpfungen bis einschließlich 18. Juli können hingegen nicht mehr umgebucht werden – sie bleiben bestehen.

13.45 Uhr: Kretschmann: Kommunen entscheiden über mobile Filter in Schulen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will den Kommunen die Entscheidung überlassen, ob sie für die Schulen gegen das Coronavirus mobile Luftfilter anschaffen. „Das liegt in der Entscheidungshoheit der Kommunen. Ob, wann und wie sie das machen, das entscheiden sie selber“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Der Regierungschef hatte am Montag ein Förderprogramm von 60 Millionen Euro angekündigt, das die Kommunen zur Hälfte mitfinanzieren sollen.

Die kommunalen Landesverbände hatten sich zuletzt skeptisch geäußert. Mobile Anlagen seien weder wirksam noch wirtschaftlich, hieß es vom Städtetag. Kretschmann, der selbst den Effekt solcher Geräte angezweifelt hatte, sagte nun: „Der überwältigende Teil unserer Klassenräume ist gut belüftbar. Das kann man auch nicht ersetzen. Das ist das Mittel der Wahl, das Lüften.“ Die Filter seien nur als Ergänzung gedacht und sollten vor allem in schlecht belüftbaren Räumen eingesetzt werden.

12.55 Uhr: Baden-Württemberg prüft härteres Vorgehen gegen Impfschwänzer

Baden-Württemberg will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen - also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. „Das ist unsolidarisch und unverantwortlich gegenüber denen, die geimpft werden wollen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Der Aufwand, um die gesetzlichen Grundlagen für eine Bestrafung zu schaffen, sei gigantisch. Darum müsse sich der Bund kümmern, sagte Kretschmann. Die Landesregierung werde aber prüfen, ob Impfschwänzer ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten - insbesondere, wenn Impfstoff gegen das Coronavirus vernichtet werden müsse.

12 Uhr: Europäische Aufholjagd bei Corona-Impfungen kommt voran

Die europäische Aufholjagd bei den Impfungen gegen Covid-19 kommt nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen voran. Mitte April habe man noch 25 Prozentpunkte hinter den Vereinigten Staaten gelegen, was die Zahl der Erwachsenen mit mindestens einer Impfung angeht, sagte die Politikerin im Europaparlament in Straßburg. Heute seien dies nur noch 5 Prozentpunkte, und die Lücke schließe sich immer weiter. „Es zeigt sich (...), dass sich das Durchhaltevermögen gelohnt hat“, sagte von der Leyen. Die Impfkampagne werde endlich zu einer Erfolgsgeschichte.

11.25 Uhr: Stiko zu Kinderimpfungen: Einmischung der Politik ist kontraproduktiv

In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder wehrt sich die Ständige Impfkommission (Stiko) gegen Einmischung von außen. „Die Stiko ist im Gesetz bewusst als unabhängige Kommission angelegt. Die laute Einmischung der Politik ist kontraproduktiv und nützt niemandem“, schrieb Stiko-Chef Thomas Mertens.

Zuvor hatte SPD-Chefin Saskia Esken die Ständige Impfkommission aufgefordert, ihre Haltung zur Impfung von Jugendlichen zu überdenken. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich in diese Richtung. „Es gehört zur ständigen Aufgabe der Stiko, Empfehlungen zu überprüfen (nicht nur bei Corona), es bedarf dazu keiner Aufforderung von Politikern“, so Mertens.

Eine Aktualisierung der Impfempfehlung könne es erst geben, wenn aussagekräftige Daten zum Risiko durch die Impfung und zum Risiko durch Delta vorliegen. „Dies erfordert Zeit und Sorgfältigkeit für die Sammlung der Daten, Analyse und Bewertung und Konsensbildung.“

11.05 Uhr: Lufthansa rechnet mit Lockerung von Reisebeschränkungen in die USA

Die Lufthansa rechnet damit, dass die USA Reisebeschränkungen im Sommer lockern. Eine Sprecherin sagte, Lufthansa biete aktuell wieder Flüge zu all ihren amerikanischen Zielen an. „Die transatlantischen Beziehungen sind nicht nur ein wichtiger Luftverkehrsmarkt, sondern auch politisch und kulturell zentral. Deswegen sollten hier Austausch und Verkehr wieder rasch möglich werden.“

10 Uhr: Ifo-Schätzung: Kurzarbeit geht weiter zurück

Nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen ist auch die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland stark zurückgegangen. Im Juni waren nach einer neuen Schätzung des Münchner Ifo-Instituts noch 1,5 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Das war über ein Drittel weniger als im Mai mit 2,3 Millionen. Geschätzt waren damit noch 4,5 Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit, im Vormonat waren es noch 6,8 Prozent, wie das Ifo-Institut mitteilte.

8.31 Uhr: Mehrheit für Wegfall von Corona-Maßnahmen für komplett Geimpfte

Eine knappe Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte ab September. In der am Dienstag veröffentlichen Befragung sprachen sich 51 Prozent dafür aus, 39 Prozent lehnten dies ab. 11 Prozent machten keine Angaben. In der Altersgruppe zwischen 18 und 33 Jahren sprachen sich nur 33 Prozent für die Aufhebung der Corona-Auflagen für Geimpfte ab September aus.

In allen anderen Altersgruppen lag die Zustimmung etwas über 50 Prozent. Bislang sind etwas mehr 38 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft.

7.41 Uhr: Land sagt Kommunen Corona-Hilfen von 570 Millionen Euro zu

Die grün-schwarze Landesregierung will den von der Corona-Krise gebeutelten Kommunen mit mehr als einer halben Milliarde Euro unter die Arme greifen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach der Sitzung der Gemeinsamen Finanzkommission von Land und Kommunen aus Teilnehmerkreisen in Stuttgart. Das Land habe etwa 440 Millionen Euro zugesagt, um corona-bedingte Einnahmeausfälle von Städten und Gemeinden abzumildern.

Damit sollen zum Beispiel Beiträge für geschlossene Kitas an die Eltern zurückerstattet und entfallene Einnahmen von Musikschulen sowie Volkshochschulen ausgeglichen werden. Zusätzlich kommen noch rund 130 Millionen Euro für den Rettungsschirm zugunsten des Öffentlichen Nahverkehrs hinzu.

7.07 Uhr: Weltärztebund-Präsident hält Herdenimmunität für "kurzfristig nicht erreichbar"

Nach Ansicht von Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery ist eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus "kurzfristig nicht erreichbar". Der Anteil der Geimpften und Genesen müsste nach neuen Rechenmodellen bei rund 85 Prozent liegen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die zehn Prozent, die sich ums Verrecken nicht impfen lassen wollen, werden ihre Immunität erreichen, indem sie eine Erkrankung durchmachen", erklärte der Weltärztebund-Chef. Das werde dann geschehen, "wenn wir alle Vorsichtsmaßnahmen fallen lassen".

Der Schlüssel zum Erfolg gegen das Virus sei eine möglichst hohe Durchimpfung der Bevölkerung, sagte Montgomery.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 5. Juli: 

22.56 Uhr: Norwegen verschiebt nächste Corona-Lockerungen wegen Delta-Variante

Die Norwegerinnen und Norweger müssen wegen Sorgen vor der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus auf die nächste Lockerungsstufe bei den staatlichen Beschränkungen warten. Die Öffnungsstufe vier werde auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden bis mindestens Ende Juli oder Anfang August aufgeschoben, teilte die Regierung am Montag mit. Dies liege an Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Infektionsentwicklung und der Delta-Variante sowie der Impfstoffversorgung.

Es gebe ein Risiko, dass die zunächst in Indien aufgetauchte Virus-Variante eine vierte Infektionswelle unter Nicht- oder Einfach-Geimpften sowie unter gefährdeten Gruppen auslösen könnte, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg auf einer Pressekonferenz in Oslo.

22.15 Uhr: Infektionszahlen in Spanien schnellen in die Höhe - vor allem bei jungen Menschen

In Spanien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen in die Höhe geschnellt - vor allem bei jungen Menschen. "Die heutigen Zahlen sind überhaupt nicht gut", sagte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums, Fernando Simon, am Montagabend. Die Zahlen in den unterschiedlichen Altersgruppen variierten stark, "unter den Jüngsten haben wir eine Inzidenz von fast 600", sagte Simon.

21.18 Uhr: Regierung stuft mehrere Corona-Virusvariantengebiete herunter

Die Bundesregierung hat mehrere Virusvariantengebiete heruntergestuft und zu Hochinzidenzgebieten erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut am Montagabend mitteilte, gelten Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland sowie Indien und Nepal ab Mittwoch nicht mehr als Virusvariantengebiet. Für Reiserückkehrer aus diesen Gebieten gilt dann keine strenge Quarantäne-Pflicht mehr.

19.55 Uhr: Ohne Abstand und Masken: Johnson kündigt Ende von Corona-Maßnahmen an

Trotz stark steigender Neuinfektionen will der britische Premierminister Boris Johnson alle Corona-Maßnahmen in England bald beenden. Vom 19. Juli an fallen Abstandsregeln und Maskenpflicht ebenso weg wie die Vorschrift zum Homeoffice, in Pubs muss nicht mehr ausschließlich am Tisch serviert werden, Nachtclubs dürfen wieder öffnen, bei Veranstaltungen gibt es keine Platzbeschränkung mehr, und für den Eintritt ist kein Impf- oder Testnachweis nötig. Johnson betonte am Montag in London aber, dass die verbindliche Entscheidung nach einer weiteren Überprüfung der Pandemie-Daten am kommenden Montag (12. Juli) getroffen werde.

18.30 Uhr: Inzidenz im Südwesten sinkt auf 5,2

Während sich die Delta-Variante des Coronavirus im Südwesten weiter ausbreitet, sinkt die allgemeine Sieben-Tage-Inzidenz weiter. Sie lag am Montag bei 5,2, wie das Landesgesundheitsamt am Abend mitteilte. Der nachgewiesene Delta-Anteil an allen Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage betrug 14,35 Prozent. Bei weiteren 8,51 Prozent der Fälle wird angenommen, dass sie ebenfalls von der Delta-Variante ausgelöst wurden.

17.15 Uhr: Baden-Württemberg will 60 Millionen für Luftfilter in Klassenzimmern ausgeben

Das Land Baden-Württemberg will im Herbst mit Luftfiltern gegen die Ausbreitung des Coronavirus an Schulen ankämpfen. „Neben den bestehenden Bausteinen wie regelmäßiges Testen, Masken, den eingeübten Hygiene- und Schutzmaßnahmen und gezieltem Impfen schlägt die Landesregierung den Kommunen als Schulträger heute ein Förderprogramm von 60 Millionen Euro vor“, teile Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit. Damit wolle das Land die Kommunen bei der Anschaffung mobiler Lüftungsanlagen und CO2-Ampeln zur Hälfte unterstützen.

Die Luftfilter sollen demnach vorrangig in nicht belüftbaren Räumen zum Einsatz kommen sowie in den Klassenstufen 1 bis 6, da deren Schüler bislang noch keinerlei Impfangebot haben. Allerdings ersetzten Luftfilter das Lüften nicht, warnte Kretschmann. Auch das Impfen bleibe unerlässlich. „Jede und jeder Geimpfte bringt uns voran und hilft solidarisch gegen eine vierte Welle.“

An diesem Montagabend kommen Landesregierung und Kommunen zur Gemeinsamen Finanzkommission zusammen. Dabei soll es neben Corona-Hilfen für Städte und Gemeinden auch um die Luftfilter gehen. Die Kommunen sind für die meisten Schulen als Träger zuständig. Politiker und Experten sorgen sich, dass die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus im Herbst dazu führen könnte, dass Schulen und Kitas wieder geschlossen werden müssen. Bayern etwa hat bereits das Ziel ausgerufen, dass es bis zum Herbst in allen Klassenzimmern einen Luftreiniger gibt.

16.50 Uhr: Ryanair hält an Maskenpflicht auf Flügen fest

Die Billigairline Ryanair will auch dann an der Maskenpflicht auf Flügen festhalten, wenn das Tragen in der Öffentlichkeit nicht mehr Vorschrift ist. Damit solle die Gesundheit von Passagieren und Personal geschützt werden, teilte die irische Fluggesellschaft am Montag mit. Die Entscheidung gelte unabhängig von den Regeln des Abflug- oder Zielortes. Ähnlich äußerte sich die britische Airline Easyjet. Erwartet wurde, dass der britische Premierminister Boris Johnson noch am Montag die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit vom 19. Juli an weitgehend aufheben wird. Dagegen gibt es starke Kritik, unter anderem von Transportgewerkschaften.

„Derzeit gibt es keine Änderungen an der Richtlinie zum Tragen von Masken an Bord von Easyjet, und wir werden dies weiterhin überprüfen“, teilte das Unternehmen der britischen Nachrichtenagentur PA mit. „Wir lassen uns weiterhin von unserem eigenen medizinischen Berater und einer Reihe wichtiger Branchengremien leiten.“ Als Beispiele nannte die Airline etwa die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die internationale Flugbehörde ICAO.

16.31 Uhr: Mobile Luftfilter an Schulen nur in Ausnahmefällen

Mobile Luftfilter an Schulen sind aus Sicht des Städtetags Baden-Württemberg nur in Ausnahmefällen als Schutz vor einer Corona-Infektion geeignet. „Mobile Anlagen sind weder wirksam noch wirtschaftlich. Momentan können wir uns das nur für Räume vorstellen, die anders nicht mit Frischluft zu versorgen sind - vorausgesetzt, Land und Bund finanzieren das ausreichend und unbürokratisch“, sagte Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags am Montag in Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will bald über die Ausrüstung von Schulen und Kitas mit Luftreinigern entscheiden.

Eine stationäre Anlage sieht der Städtetag anders. Mit dauerhaft eingebauten Anlagen könne die Luft verbessert werden, außerdem wirkten sie sich positiv auf die Energiebilanz aus und könnten auch während des Unterrichts arbeiten. In Baden-Württemberg kämen mindestens 67.000 Klassenräume für die Ausstattung mit raumlufttechnischen (RLT)-Anlagen in Betracht. Die Gesamtkosten schätzt der Städtetag auf 670 Millionen bis eine Milliarde Euro.

Die Kontroverse, die sich über das Lüften entwickelt habe, gehe teilweise von der irrigen Annahme aus, mobile Lüftungsanlagen könnten die Pandemie bekämpfen, erklärte Heute-Bluhm. Das sei nicht richtig. Eine von der Stadt Stuttgart in Auftrag gegebene Untersuchung bestätige, dass klassisches Lüften am wirksamsten für den Luftaustausch sei. „Es wird nur mit drei Schutzmaßnahmen gemeinsam gehen: Masken, Testen und Lüften.“

15.12 Uhr: Altmaier stellt weitere Verlängerung von Corona-Hilfen in Aussicht

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat belasteten Branchen eine weitere Verlängerung von Wirtschaftshilfen in Aussicht gestellt. Der CDU-Politiker sagte mit Blick auf die Entwicklung in der Corona-Krise: „Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und ich werde als Wirtschaftsminister nicht zögern, rechtzeitig Ende August, wenn die Notwendigkeit sich abzeichnen sollte, auch eine weitere Verlängerung dieser Hilfen auf den Weg zu bringen.“

Die Bundesregierung hatte sich vor wenigen Wochen darauf geeinigt, das zentrales Hilfsinstrument, die Überbrückungshilfe III, als „Überbrückungshilfe III Plus“ bis Ende September 2021 zu verlängern.

14.27 Uhr: Immunologe: Zweite Impfung für Genesene „eher verschwendet“

Eine zweite Impfung für von einer Corona-Infektion Genesene ist unnötig. Sie wäre nicht gefährlich, „sondern eher verschwendet, weil sie den Antikörperspiegel im Blut nicht mehr merklich nach oben verändert“, erklärt Professor Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI).

Schon die erste Impfung sorgt bei Genesenen laut Robert Koch-Institut (RKI) für eine sehr gute Immunantwort. Watzl sagt: „Selbst Genesene, die nur noch ganz wenig Antikörper haben, reagieren auf eine Impfung so stark, dass sie danach so hohe Antikörperwerte haben wie Menschen nach der zweiten Impfung.“ Grund: Nach der Infektion haben sich Gedächtniszellen gebildet, die durch die Impfung wieder aktiviert werden.

13.35 Uhr: Bundesregierung gegen Sanktionen für Impftermin-Schwänzer

Die Bundesregierung hat sich gegen Sanktionen für Impftermin-Schwänzer ausgesprochen. Gleichzeitig rief Regierungssprecher Steffen Seibert die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen. „Nehmen Sie diese Angebote wahr – Sie schützen sich nicht nur selbst vor einer potenziell schweren Krankheit (…), Sie schützen auch uns alle“, sagte Seibert.

An jene, die einen Termin nicht einhalten, richtete Seibert den „dringenden Appell“: „Sagen Sie ab!“. Die Bundesregierung habe aber keine Planungen für Strafzahlungen für nicht abgesagte Termine. Am Wochenende war eine Diskussion über Strafen für geschwänzte Impftermine aufgekommen.

Bei der Beurteilung der Corona-Lage sei unter anderem maßgeblich, wie viele Menschen mit den Impfungen erreicht werden, sagte Seibert. Hinzu komme, wie sich die ansteckendere Delta-Variante in Deutschland ausbreite und inwieweit es mit dem Delta-Anstieg mehr Corona-Fälle in Kliniken und speziell auf Intensivstationen gebe.

11.31 Uhr: Merkel und Spahn werben für hohe Impfquoten - Sorgen wegen Delta

Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) haben angesichts der sich rasch ausbreitenden aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung der Impfungen hingewiesen. Man müsse bei der Impfquote Richtung 80 Prozent kommen, mahnte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in den letzten regulären Beratungen der CDU-Spitze vor der Sommerpause in Berlin.

Vor allem ungeimpfte Kinder würden im Herbst noch verwundbar sein. Zugleich wies sie demnach darauf hin, dass die Hospitalisierung bei der Delta-Variante in anderen Ländern nicht so hoch sei.

10 Uhr: Gassen fordert Abschaffung aller Corona-Maßnahmen für Geimpfte ab September

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte gefordert. "Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg", sagte Gassen der "Bild"-Zeitung. Jede Person könne "dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen" wolle. Eine Pflicht solle es dann aber aus seiner Sicht nicht mehr geben.

Gassen betonte, der Wegfall sei wichtig, um die Impfmoral der Bundesbürger hochzuhalten. "Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern", ergänzte Gassen.

9.20 Uhr: Laschet zu EM-Zuschauern: „Brauchen klare Regeln“

CDU-Chef Armin Laschet hätte sich für die Zuschauerzulassungen bei der Fußball-Europameisterschaft „gemeinsame europäische Regeln gewünscht“. Das sagte der Unionskanzlerkandidat in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Wir brauchen klare Regeln und Hygienekonzepte – die eingehalten werden müssen. Das gilt auch für die EM und die Zulassung in Fußballstadien, damit wir genau das verhindern, ein beschleunigtes Ausbreiten der Delta-Variante in Europa“, so Laschet.

Deshalb werbe man auch für gemeinsame bundesweite Standards für Sportgroßveranstaltungen, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident. „Wir werden sehr bald rechtzeitig vor dem Start der Bundesliga gemeinsame Grundregeln für die Konzepte vor Ort beschließen“, kündigte Laschet an. In der Bundesliga gab es zum Ende der Saison 2019/2020 und in weiten Teilen der vergangenen Spielzeit nur Geisterspiele.

8 Uhr: Stiko-Chef zweifelt an Sinnhaftigkeit von Schüler-Massentests

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, zweifelt an der Sinnhaftigkeit von Massentests für Schüler. „Ich frage mich, wie wichtig es tatsächlich ist, jedes symptomlos infizierte Kind durch Testung zu entdecken“, sagte Mertens gegenüber Medien. „Würde es möglicherweise reichen, jedes Kind mit Symptomen frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken.“ Mertens betonte, alle Maßnahmen zum Infektionsschutz an Schulen sollten „auch hinsichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit“ überprüft werden. Diese solle man „möglichst sinnvoll“ einsetzen.

7.07 Uhr: Post scannt knapp zwei Millionen Corona-Einreiseanmeldungen ein

Die Einreiseanmeldung aus Corona-Risikogebieten hat bei der Post einem Bericht zufolge für mächtigen bürokratischen Aufwand gesorgt: Obwohl die Registrierung üblicherweise digital erfolgt, musste die Post seit September knapp zwei Millionen solcher Anmeldungen in Papierform bearbeiten, wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" unter Berufung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion schreibt.

Hintergrund ist, dass Einreisende aus einem Corona-Risikogebiet nach Deutschland die Gesundheitsbehörden informieren müssen. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, scannte die Post 1,82 Millionen Anmeldungen in Papierform ein und gab sie an die zuständigen Behörden weiter. Zwar steht seit November der digitale Weg zur Verfügung, dennoch wurden seitdem immer noch 1,1 Millionen analoge Karten von der Post bearbeitet.

Zum Vergleich: Die Behörden zählten seit November nach Angaben der Zeitung 7,5 Millionen digitale Einreiseanmeldungen. Das Gesundheitsministerium verteidigte das System: Dadurch gebe es bei "technischen Problemen mit dem System der digitalen Einreiseanmeldung stets die Möglichkeit" zum Ausweichen auf die Ersatzmitteilung in Papierform. Damit sei auch die Kontrolle der Einhaltung der Quarantäne durch Einreisende immer gewährleistet.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 4. Juli:

21.31 Uhr: DIHK-Umfrage: Corona-Pandemie verschlechtert Ausbildung von Geflüchteten

Die Corona-Pandemie hat sich negativ auf die Ausbildung von Geflüchteten ausgewirkt. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 70 Wirtschaftsorganisationen, wie die Funke-Zeitungen am Sonntag berichteten. Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, Geflüchtete seien stärker von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen als ihre Kolleginnen und Kollegen.

An der Umfrage nahmen 41 Industrie- und Handelskammern, 16 Handwerkskammern und 13 andere Organisationen wie Landwirtschaftskammern oder Bildungsträger teil. Rund jede dritte befragte Organisation berichtete demnach von einer mangelnden technischen Ausstattung, die die geflüchteten Auszubildenden hemme. Häufig fehle es an Laptops oder einer stabilen Internetverbindung. 

20.05 Uhr: Kommunen wollen Corona-Hilfen vom Land - Erstes Treffen seit der Wahl

Die Corona-Krise hat nicht nur riesige Löcher in den Haushalt des Landes Baden-Württemberg, sondern auch in die kommunalen Kassen gerissen. Nun hoffen Städte und Gemeinden, dass die grün-schwarze Landesregierung wie schon im vergangenen Jahr den Kommunen finanziell kräftig unter die Arme greift. Am Montagabend (19.00 Uhr) kommen Vertreter der Regierung und der kommunalen Spitzenverbände erstmals in der neuen Wahlperiode zur Gemeinsamen Finanzkommission zusammen - im Stuttgarter Finanzministerium.

Die Kommunen rechnen in diesem Jahr wegen des Rückgangs der Einnahmen aus Steuern und dem kommunalen Finanzausgleich mit einem Minus von 2,5 Milliarden Euro. Bis 2025 fehlten insgesamt 10 Milliarden Euro, hat der neue Gemeindetagspräsident Steffen Jäger jüngst vorgerechnet. Die Kommunen müssten ohne Hilfen den Rotstift ansetzen oder Gebühren erhöhen. Zudem wären wichtige Zukunftsinvestitionen in Klimaschutz, Digitalisierung oder Mobilität gefährdet.

19.10 Uhr: Olympia-Auftakt ohne Zuschauer droht - Athlet positiv getestet

Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Tokio wird einem japanischen Zeitungsbericht zufolge möglicherweise ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Das berichtete die größte japanische Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ am Sonntag ohne Angaben von Quellen. Am 8. Juli wollten Japans Organisatoren mit der Regierung, der Stadtverwaltung sowie dem Internationalen Olympischen und dem Paralympischen Komitee zur weiter strittigen Frage der Zulassung von Zuschauern zusammenkommen. Dabei werde voraussichtlich entschieden, einen Teil der Wettkämpfe ohne Zuschauer abzuhalten. Das gleiche sei auch für die am 23. Juli in Tokio geplante Eröffnung zu erwarten.

Die Olympia-Metropole wählte am Sonntag ein neues Parlament. Bei niedriger Wahlbeteiligung zeichneten sich laut Prognosen japanischer Medien Sitzverluste für die von Gouverneurin Yuriko Koike gegründete Partei Tomin First ab, während die Liberaldemokratische Partei (LDP) von Ministerpräsident Yoshihide Suga Zugewinne erwartete.

18.06 Uhr: Anteil der Delta-Variante an Corona-Neuinfektionen steigt

Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus breitet sich im Südwesten weiter aus. Ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten wurde am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) für die vergangenen 14 Tage vom Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit 25,1 Prozent angegeben. Das waren 190 nachgewiesene Fälle. Es werden jedoch nicht alle positive Proben auf Varianten hin geprüft. Der Anteil möglicher Delta-Varianten stieg auf 15,5 Prozent (117 Fälle).

Die meisten Fälle unter diesen Varianten machte in der 14-Tage-Bilanz immer noch die Alpha-Variante mit 56,4 aus, die zuerst in Großbritannien festgestellt wurde.

Das Infektionsgeschehen insgesamt nimmt weiter leicht ab. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche wurde mit 5,6 angegeben. Die Behörde verzeichnete 105 neue Corona-Fälle im Südwesten und 2 neue Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Damit gibt es nun 501 120 bestätigte Infektionsfälle und 10 278 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus.

17.28 Uhr: USA verfehlen Bidens Impfziel: Nur 67 Prozent der Erwachsenen geimpft

Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC am Sonntagmorgen (Ortszeit) zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft.

Das Weiße Haus hatte bereits Ende Juni eingeräumt, das Impfziel könne zum Unabhängigkeitstag der USA wohl nicht erreicht werden. Der Corona-Koordinator der Regierung, Jeff Zients, sagte dem Sender CNN am Sonntag, er gehe aber nicht davon aus, dass die USA nun ein Plateau erreicht hätten, ab dem es kaum mehr Fortschritte gebe. „Immer mehr Menschen entscheiden, dass sie auch geimpft werden wollen“, zeigte sich Zients zuversichtlich. Im Schnitt werden pro Tag in etwa eine Million Menschen geimpft - deutlich weniger als die mehr als drei Millionen Menschen am Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr.

16.02 Uhr: Inzidenz steigt leicht - Debatte über Impfungen und Herbst-Maßnahmen

Nach wochenlangem Rückgang ist die Corona-Inzidenz in Deutschland am Wochenende erstmals wieder leicht gestiegen. Der Anstieg ist aber so minimal, dass es zunächst schwierig bleibt, konkrete Schlüsse zu ziehen. Langfristig rechnen die Deutschen einer Umfrage zufolge damit, dass die Infektionszahlen trotz Impffortschritts steigen und die Corona-Maßnahmen im Herbst auch wieder verschärft werden. Besonders im Fokus stehen hier die Schulen.

In der Politik wird zudem über nicht wahrgenommene Impftermine diskutiert. Am Wochenende wurden Forderungen nach Bußgeldern für diejenigen laut, die Termine ohne Absage verstreichen lassen.

15.18 Uhr: Aufgrund der Delta-Variante flammt die Diskussion um Schutzimpfungen für Jugendliche wieder auf

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt im Kampf gegen die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus auf die Impfung von Schülern. „Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt“, schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben.

14.02 Uhr: Helfen Filter gegen Delta in Schulen? Kretschmann muss entscheiden

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will Anfang dieser Woche über die Ausrüstung von Schulen und Kitas mit Luftreinigern entscheiden. Wie die dpa am Wochenende aus Regierungskreisen in Stuttgart erfuhr, hat Kretschmann die beteiligten Ministerien schon in der Kabinettssitzung am vergangenen Dienstag dringend aufgefordert, endlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung für mobile Raumluftfilter vorzulegen. Es könne nicht sein, dass man nach eineinhalb Jahren Corona-Krise noch nicht genau wisse, ob die Filteranlagen das Infektionsrisiko deutlich senken oder nicht.

Die mobilen Geräte kosten zwischen 3000 und 4000 Euro. Im Südwesten gibt es mehr als 67 000 Klassenzimmer. Würde man alle ausrüsten, käme man auf Kosten von rund 270 Millionen Euro. An diesem Montagabend kommen Landesregierung und Kommunen zur Gemeinsamen Finanzkommission zusammen. Dabei soll es dem Vernehmen nach neben Corona-Hilfen für gebeutelte Städte und Gemeinden auch um die Luftfilter gehen. Die Kommunen sind für die meisten Schulen als Träger zuständig. Hinzu kämen noch die etwa 9300 Kitas im Land.

Mittlerweile haben Kultus- und Sozialministerium ihre Einschätzung abgeliefert. Nach dpa-Informationen heißt es in dem Papier, dass die Filter ein Baustein für mehr Sicherheit in Klassenzimmern und Kita-Räumen sind. Das entspricht in etwa der Empfehlung des Umweltbundesamts, das erklärt hatte, dass mobile Luftfilter nur eine Ergänzung zum aktiven Lüften sein könnten.

12.37 Uhr: Große Mehrheit erwartet schärfere Corona-Maßnahmen im Herbst

Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Corona-Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten. 74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben.

In Deutschland war die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) am Samstag erstmals seit rund elf Monaten wieder unter 5 gefallen. Am Sonntag stieg sie aber erstmals seit vielen Wochen wieder an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert mit 5,0 an. Auch die Zahlen für Gesamteuropa steigen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wieder.

11.41 Uhr: Diskussion über Strafen für Impfschwänzer

Vertreter von SPD und Union haben sich Forderungen angeschlossen nach Strafzahlungen für Menschen, die Impftermine nicht wahrnehmen. „Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen“, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der „Bild am Sonntag“. „Denn diese Terminausfälle führen dazu, dass wir langsamer impfen, als wir könnten, und dass wir Impfstoff wegwerfen müssen.“ Lauterbach betonte, er sei selbst Impfarzt im Impfzentrum Leverkusen und kenne das Problem der ausgefallenen Termine. In den ARD-„Tagesthemen“ fügte er hinzu, es handele sich nicht um ein Kavaliersdelikt.

Unions-Fraktionsvize Thorsten Frei (CDU) sagte, Impftermine verfallen zu lassen, sei nicht nur rücksichtslos, sondern ein Schlag ins Gesicht all derer, die derzeit noch auf den knappen Impfstoff warten. „Wer nur zu bequem ist, zum Hörer zu greifen oder mit wenigen Klicks einen Termin abzusagen, sollte für die angefallenen Ausfallkosten aufkommen müssen.“

Der Präsident des Berliner Roten Kreuzes (DRK), Mario Czaja, hatte die Debatte angestoßen und Bußgelder von 25 bis 30 Euro vorgeschlagen. Seinen Angaben zufolge werden in Berliner Impfzentren inzwischen fünf bis zehn Prozent der Termine nicht wahrgenommen. Ein DRK-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, Spritzen würden aber nicht weggeworfen, da sie immer erst aufgezogen würden, wenn die Menschen zum Termin erschienen.

10.33 Uhr: Virologin Brinkmann fordert neues Testkonzept für Schulen

Die Virologin Melanie Brinkmann fordert ein neues Corona-Testkonzept für Schulen. „Ich finde es wichtig, auch Kinder und Jugendliche vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 zu schützen“, sagte die Wissenschaftlerin dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Sonntag). Die Delta-Variante werde nach den Sommerferien „sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen“, betonte Brinkmann.

Statt weniger präzisen Antigen-Schnelltests spricht sich die Wissenschaftlerin des Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus. „Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden“, erläuterte die Virologin.

Außerdem sollten Brinkmann zufolge Masken getragen werden, um das Infektionsrisiko zu senken. Auch Ventilatoren direkt in den Fensterscheiben seien eine gute Lösung. „Ohne zusätzliche Maßnahmen werden die Infektionen wieder zunehmen, es wird zu Quarantäneschleifen kommen, wie man es jetzt schon in Großbritanniens Schulen beobachten kann“, sagte die Virologin.

9.26 Uhr: Landesgesundheitsamt: Delta wird sich auch im Südwesten durchsetzen

Auch wenn die Corona-Fallzahlen zuletzt sinken: Die Delta-Variante breitet sich aus und dürfte schon bald dominieren, ist das Landesgesundheitsamt überzeugt. Das helfende Mittel ist für die Behörde absolut klar.

Das Landesgesundheitsamt (LGA) rechnet damit, dass sich die Delta-Variante des Coronavirus auch im Südwesten in den kommenden Wochen durchsetzen wird. Der Anteil dieser zuerst in Indien entdeckten Variante wird laut LGA mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter zunehmen und die noch vorherrschende Alpha-Variante verdrängen, wie eine Sprecherin der Behörde in Stuttgart mitteilte.

Für den weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens im Land seien deshalb eine steigende Durchimpfungsrate und stringent von der Sieben-Tage-Inzidenz abhängige Öffnungsschritte entscheidend. Da die Delta-Variante über eine erhöhte Übertragbarkeit gegenüber der Alpha-Variante verfüge, sei eine erhöhte Aufmerksamkeit wichtig.

Der Anteil der Delta-Variante an allen Neuinfektionen hatte zuletzt bereits deutlich zugelegt. Nach LGA-Angaben vom Samstag lag er für die vergangenen 14 Tage bei 25,1 Prozent. Der Anteil möglicher Delta-Varianten stieg auf 15,5 Prozent. Zuvor lagen die Werte bei über 10 beziehungsweise bei mindestens 5 Prozent.

8.17 Uhr: Erneut ausländischer Olympionike in Japan positiv getestet

Weniger als drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio gibt es einen weiteren Corona-Fall unter einreisenden Athleten. Wie die japanische Regierung am Sonntag bekanntgab, wurde ein Mitglied des Olympia-Teams aus Serbien am Vortag bei der Ankunft am Flughafen Haneda in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet. Die Person sei isoliert worden. Vier weitere Mitglieder des Teams seien in eine Unterkunft nahe des Flughafens gebracht worden. Zuvor waren schon zwei Mitglieder der Olympia-Mannschaft aus Uganda positiv getestet worden. Dies löste Zweifel an den Schutzmaßnahmen aus.

Das serbische Team hätte eigentlich zum Trainingslager in Nanto in der Präfektur Toyama weiterreisen sollen. Das Training werde wahrscheinlich abgesagt, meldeten örtliche Medien unter Berufung auf die lokalen Behörden. Niemand, der kam, um die serbischen Athleten abzuholen, sei in Kontakt mit der Mannschaft gekommen, hieß es. Die Olympischen Spiele waren wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Die Spiele sollen nun vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden. Japan und das IOC betonen immer wieder, die Spiele würden für alle „sicher“ sein.

6 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 5,0 leicht höher als am Vortag

Der seit Wochen anhaltende Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hat am Sonntag vorläufig ein Ende gefunden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, lag der Wert bei 5,0 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Am Samstag war er auf 4,9 gesunken, am Freitag hatte er 5,0 betragen und am Sonntag vergangener Woche 5,7.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 559 Corona-Neuinfektionen sowie sieben Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 3.730.912, die Zahl der Corona-Toten beträgt 91.030. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit etwa 3.628.400 an.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 3. Juli:

21.15 Uhr: Opposition fordert von Regierung bessere Vorbereitung auf Corona-Herbst

Die Oppositionsparteien Grüne, Linke und FDP drängen die Bundesregierung, das Land besser auf möglicherweise steigende Corona-Infektionszahlen im Herbst vorzubereiten. "Jetzt müssen die Vorbereitungen für den Herbst getroffen werden und insbesondere die Schulen auf möglicherweise wieder steigende Infektionszahlen vorbereitet werden", sagte die Linken-Vorsitzende Janine Wissler der neuen Ausgabe des "Spiegel". Im vergangenen Sommer sei dies komplett versäumt worden. 

"Mehr Tests nach den Ferien, Luftfilter, mehr Schulbusse für den Herbst" forderte Wissler. Es müsse alles getan werden, um eine weitere Welle zu verhindern. Das Impfen müsse dringend beschleunigt werden, zudem müsse mit der Notwendigkeit einer dritten Impfung im Herbst gerechnet werden. "Deshalb halten wir die geplante Schließung der Impfzentren für falsch und verfrüht", sagte die Linken-Chefin. 

Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt befürchtet eine weitere Corona-Welle im Herbst. "Bei der Deltavariante darf sich das Planungsversagen der Bundesregierung nicht erneut wiederholen", sagte sie. Die Bundesregierung dürfe sich auf den aktuell niedrigen Infektionszahlen nicht ausruhen, sondern müsse "diesmal endlich vorausschauende Politik machen". 

Göring-Eckardt fordert, "jetzt sofort" Teststationen an den Grenzen einzurichten und alle Urlaubsrückkehrer zu Tests zu verpflichten. "Wer aus Risikogebieten zurückkehrt, sollte zweimal getestet werden", sagte sie. Ebenso müsse die Impfkampagne gezielt Menschen adressieren, die bisher beim Impfen noch unschlüssig waren oder ihre Termine für die Zweitimpfung haben verstreichen lassen. 

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, drängt ebenfalls auf eine veränderte Impfkampagne. "Wir benötigen auch mehr mobile Impfteams in der Fläche, um Unentschlossene besser aufzuklären und zu erreichen. Das gilt insbesondere für soziale Brennpunkte", sagte Buschmann. 

19.50 Uhr: 300 Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens klagen gegen Impfpflicht

300 Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens gehen Medienberichten zufolge gerichtlich gegen die Impfpflicht für medizinisches Personal vor. "Dies ist kein Kampf von Impfgegnern, sondern ein demokratischer Kampf", sagte der Anwalt Daniele Granara der Zeitung "Il Giornale di Brescia" vom Samstag. Die Klage wurde von Pflegerinnen und Pflegern in Norditalien eingereicht, für den 14. Juli wurde eine Anhörung angesetzt. "Wir zwingen Leute, ein Risiko einzugehen unter der Androhung, dass sie ihren Beruf nicht länger ausüben dürfen", sagte Granara, der die Klage mit initiierte. Er vertritt zudem Dutzende Pfleger, die vom Dienst suspendiert wurden, weil sie eine Impfung ablehnten.

In Italien trat im April ein Gesetz in Kraft, wonach Beschäftigte privater und staatlicher Gesundheitsdienste, von Apotheken und Arztpraxen sich gegen Covid-19 impfen lassen müssen oder ohne Bezahlung freigestellt werden, sofern sie nicht an anderer Stelle eingesetzt werden können. Nach den alten Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gehörten Angehörige des Gesundheitswesens sowie Lehrpersonal zu den ersten Gruppen, die in Italien geimpft wurden. Den jüngsten offiziellen Zahlen zufolge sind 45.750 von insgesamt 1,9 Millionen Beschäftigten des Gesundheitssystems noch nicht geimpft. 

Insgesamt wurden landesweit 52,7 Millionen Impfdosen verabreicht. Rund 19,5 Millionen Italiener sind komplett geimpft, das sind 36 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren.

18.36 Uhr: Mallorca hofft trotz steigender Corona-Zahlen auf gute Sommersaison

Trotz wieder zunehmender Corona-Infektionen hoffen die Politik und die Tourismusbranche auf der Deutschen liebsten Ferieninsel Mallorca auf eine gute Sommersaison. „Die Lust aufs Reisen ist groß. Wir hoffen auf eine Saison, die weit bis in den Herbst hinein anhält“, zitierte die „Mallorca Zeitung“ Regionalpräsidentin Francina Armengol. Auch die Managerin von Hotels der Gruppe Melía in Magaluf, Belén Sanmartín, äußerte sich vorsichtig optimistisch. Sie hoffe in diesem Sommer auf eine Auslastung von 50 bis 60 Prozent, berichtete die Zeitung „Diario de Mallorca“ am Samstag.

Magaluf, sozusagen der Ballermann der Briten, erwacht gerade zu neuem Leben, nachdem Großbritannien die Balearen auf die grüne Liste der Regionen gesetzt hat, die bei der Rückkehr in die Heimat keine Quarantänepflicht auslösen. Allerdings müssen Briten anderes als Deutsche einen negativen PCR-Test vorlegen, um zu der Inselgruppe im Mittelmeer zu reisen.

Aber alle, die auf Mallorca und den anderen Baleareninseln Menorca, Ibiza und Formentera leben, treibt die Sorge um, dass sich der vergangene Sommer wiederholen könnte, als die Pandemie zunächst unter Kontrolle schien, die Zahlen dann aber im Laufe des Sommers wieder in die Höhe schossen.

Mehr infizierte junge Leute, viel weniger Tote, auf diese Formel lässt sich die Corona-Entwicklung in Spanien derzeit bringen. Seit April waren die Corona-Zahlen stetig gesunken, jetzt steigen sie wieder deutlich. Auch auf den den Balearen kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz wieder auf 94, auch wegen einer Massenansteckung spanischer Schüler auf Abiturreisen.

Anders als bei früheren Corona-Wellen sind dieses Mal besonders jüngere Menschen betroffen, die nur leichte oder gar keine Krankheitssymptome entwickeln. Die Patientenzahlen auf Intensivstationen und die Todeszahlen bleiben deshalb bisher niedrig. In der Gruppe der 20- bis 29-jährigen beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien rund 450. Mallorca hat deshalb vergangene Woche mit der Impfung von 16- bis 29-Jährigen begonnen.

17.20 Uhr: Britische Stars werben in Musical-Video fürs Impfen

Britische Stars wollen mit einer Musical-Einlage Werbung fürs Impfen gegen das Coronavirus machen. In einem knapp zweiminütigen Video des britischen National Health Service (NHS) sind Schauspieler wie Jim Broadbent („Game of Thrones“) und Derek Jacobi sowie der Comedian David Walliams zu dem Song „The Rhythm of Life“ aus dem Musical „Sweet Charity“ zu sehen. Eingestreut in die Sing- und Tanzperformance, bei der auch zahlreiche Tänzerinnen und Tänzer aus dem Londoner West End mitwirken, sind klare Appelle. „Hol dir einfach eine Impfung“, sagt Broadbent, der die Show halb mittanzend aus dem Publikum verfolgt. Die Botschaft: Nur mit Impfungen kann der Rhythmus des Lebens wieder in Fahrt kommen.

Die Impfbereitschaft ist im Vereinigten Königreich im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich hoch. Fast 86 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben bereits eine erste Impfdosis erhalten. Allerdings ist unter einigen Minderheiten die Skepsis höher als in anderen Teilen der Bevölkerung - worauf man versucht, mit gezielten Kampagnen zu reagieren.

Der Werbefilm wurde pünktlich zum 73. Geburtstag des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS veröffentlicht. Am Samstag sollten auch Kirchen, Stadien und viele andere Gebäude in Blau - der Farbe des NHS - erstrahlen, um Medizinern und Pflegekräften zu danken.

15.45 Uhr: Mediziner: Impfungen bei Kindern überfällig

In der Debatte um Corona-Impfungen bei Kindern hat der renommierte Biomediziner Gerhard Ehninger die Ständige Impfkommission kritisiert. Sie blockiere „unverantwortlich den Einsatz von zugelassenen Medikamenten“, schrieb der Hämatologe, Onkologe und Krebsforscher in einer Kolumne der „Dresdner Neuesten Nachrichten“ (Samstag). „Die Impfungen bei Kindern sind überfällig.“ Angesichts der Delta-Variante, die in Israel und Großbritannien das Infektionsgeschehen trotz Impfrate über 50 Prozent wieder verstärkt hat, müssten alle vorhandenen Impfdosen rasch verabreicht und eine Quote von über 90 Prozent erreicht werden.

Ehninger appellierte zudem, den Sommer zu nutzen, um die Sicherheit für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. An Schulen fehle es an Infrastruktur wie Klimageräten und Informationstechnologie, Ausweichräumen und virensicheren Belüftungsanlagen. „Die Delta-Variante hat unter diesen Bedingungen in kleinen Klassenräumen mit 25 ungeimpften Schülerinnen und Schülern leichtes Spiel“, warnte er. Das Schuljahr dürfe nicht „mit der gleichen Blauäugigkeit“ beginnen wie im Herbst 2020.

Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff von Biotech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. In Deutschland gibt es bisher noch keine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe, aber Überlegungen hinsichtlich vorerkrankter Kinder. Die Bundesregierung will für Kinder und Jugendliche bis Ende August mindestens die erste Impfung möglich machen.

14.12 Uhr: Brand von Corona-Schnelltest-Pavillon - Verdächtige festgenommen

Ein Feuer hat in Reutlingen einen Pavillon für Corona-Schnelltests zerstört. Beamte nahmen drei Verdächtige fest, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Der Brand war von einer Zeugin gemeldet worden. Feuerwehrleute löschten die Flammen in der Reutlinger Innenstadt demnach am frühen Samstagmorgen. Verletzte gab es nicht. Die drei Verdächtigen sind zwischen 18 und 32 Jahre alt. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

13 Uhr: Russland verzeichnet erneuten Höchstwert bei Corona-Toten

Russland hat am fünften Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei den Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesundheitsbehörden gaben am Samstag 697 Corona-Tote und 24.439 Neuinfektionen binnen 24 Stunden bekannt. Das ist der höchste Stand seit Mitte Januar, als das Land eine heftige zweite Welle durchgemacht hatte. 

Experten machen für den sprunghaften Anstieg der Fälle eine zunehmende Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus verantwortlich. Der Anstieg der Fälle veranlasste Präsident Wladimir Putin am Mittwoch erneut dazu, die Menschen in einer Ansprache an die Nation zu Impfung aufzufordern. 

Die Schwierigkeit besteht nicht nur darin, die in hohem Maße impfskeptische Bevölkerung von einer Impfung zu überzeugen, sondern auch bereits Geimpfte zu einer Auffrischung der Impfung zu bewegen.

12.19 Uhr: Ärzte warnen vor Aufhebung von Corona-Maßnahmen in England Mitte Juli

Wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante haben Mediziner vor einer baldigen Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England gewarnt. „Da die Fallzahlen wegen der hohen Ansteckungsrate der Delta-Variante weiterhin alarmierend ansteigen und mehr Menschen sich treffen, macht es keinen Sinn, die Beschränkungen in etwas mehr als zwei Wochen vollständig aufzuheben“, sagte Chaand Nagpaul von der British Medical Association dem Sender BBC am Samstag.

Die britische Regierung will nach derzeitigem Stand am 19. Juli die meisten verbleibenden Corona-Maßnahmen in England aufheben. So könnten dann Nachtclubs wieder öffnen und Menschen sich in unbegrenzt großen Gruppen treffen und feiern. Sogar die Aufhebung der Maskenpflicht steht zur Debatte.

Der Medizinerverband fordert, Masken in Innenräumen wie Geschäften oder Bahnen und Bussen weiterhin verpflichtend zu machen. Außerdem solle bessere Lüftungstechnik eingesetzt werden.

11.32 Uhr: Italien: Polizei nimmt Netzwerk für gefälschte Corona-Pässe hoch

Italienische Ermittler haben mehrere Kanäle und Konten der Chat-App Telegram beschlagnahmt, über die Kriminelle digitale Zertifikate für den sogenannten Grünen Pass anboten. Insgesamt habe es sich um zehn Kanäle und Accounts gehandelt, die die Nutzer zu anonymen Konten auf Marktplätzen im Dark Web führten, teilte die Finanzpolizei am Samstag in Rom mit. Auf den Online-Handelsplätzen hätten Verkäufer Fälschungen für das digitale Zertifikat gegen eine Bezahlung in Kryptowährungen angeboten. Der Nachweis bescheinigt den vollständigen Impfschutz gegen Covid-19 und ist für Reisen etwa innerhalb der EU wichtig.

Der Preis dafür lag der Guardia di Finanza zufolge umgerechnet zwischen 110 und 130 Euro. Tausende Nutzer hätten sich auf den Telegram-Kanälen registriert, hieß es weiter. Dort wurden auch Ampullen mit einem angeblichen Impfstoff gegen Corona zum Kauf angeboten.

10.41 Uhr: Kalifornischer Zoo impft seine Tiere gegen Covid-19

Der Zoo im kalifornischen Oakland hat damit begonnen, Tiere wie Tiger, Bären, Pumas und Frettchen gegen Covid-19 zu impfen. Nach Mitteilung des Zoos am Freitag soll der experimentelle Impfstoff des US-Herstellers Zoetis als nächstes Affen, Fruchtfledermäusen und Schweinen verabreicht werden. Bis jetzt hätten sie auf Schutzmaßnahmen wie Abstand, Barrieren und Schutzkleidung der Mitarbeiter gesetzt. Sie seien „erleichtert“, ihre Tiere nun mit einem Impfstoff besser schützen zu können, sagte die Veterinärin Alex Herman.

Der Tiergesundheitskonzern Zoetis will laut der Mitteilung knapp 70 Zoos und anderen Einrichtungen in den USA mehr als 11 000 Dosen des Impfstoffes spenden.

9.30 Uhr: Intensivmediziner: Nicht mehr nur auf Inzidenz schauen

Intensivmediziner sprechen sich dafür aus, bei der Pandemiebekämpfung nicht mehr ausschließlich die Inzidenzwerte in den Fokus zu stellen. „Mit steigender Impfquote ist der Inzidenzwert alleine weniger aussagekräftig, um die potenzielle Gefahr für das Gesundheitssystem messen zu können“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir rechnen damit, dass die Inzidenzwerte im Herbst, wie in England aktuell schon der Fall, stärker steigen werden als die Zahl der Intensivpatienten“, so der Intensivmediziner.

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) äußerte sich am Freitag ähnlich: Die Inzidenzwerte würden weiter eine wichtige Rolle spielen, „weil sie natürlich eine Aussage darüber treffen, wie viele Leute sich neu mit Corona infizieren“, sagte er. „Aber wenn wir jetzt in der Situation sind, dass eine hohe Zahl von Bürgern geimpft ist, müssen wir natürlich weitere Faktoren einbeziehen.“ Ganz wichtig sei die Frage, wie gut die Impfung gegen neue Varianten wie Delta wirke.

8.19 Uhr: Flaute im Impfzentrum - immer mehr freie Termine bleiben ungenutzt

Geduld und Glück waren bislang gefragt, um einen Impftermin zu ergattern. Schlangen bildeten sich bei Impfaktionen, die Kritik war laut, Hausärzte stöhnten und Impfstoff war eigentlich immer zu knapp. Das hat sich geändert. Stockt die Impfkampagne?

Monatelang war die Suche nach einem Impftermin in Baden-Württemberg eine Geduldfrage. Mittlerweile hat sich die Situation in den Impfzentren deutlich entspannt. Mehr noch: Es bleiben Termine ungenutzt, weil das Impfinteresse fehlt. „Die Lage hat sich gedreht“, heißt es zum Beispiel beim Landratsamt Ravensburg. „Seit dieser Woche haben wir viele freie Termine.“ Bis zum Sonntag seien im Kreisimpfzentrum noch bis zu 1000 Impftermine für eine Corona-Erstimpfung zu vergeben, sagte eine Sprecherin am Freitag. Es gebe genug Impfstoff, aber die Zahl der Anmeldungen gehe zurück.

Flaute auch im Kreisimpfzentrum Meßstetten: „Bei uns bleiben neu eingestellte Termine zum Teil tagelang ungebucht, sie werden nicht in Anspruch genommen“, sagte Anja Heinz, die Sprecherin des Landratsamts. Die Zahl der Impfungen nehme zwar nicht ab. „Aber wir haben mehr Impfstoff und könnten mehr impfen.“ 

Nach Karlsruher Angaben könnte der Trend mit dem größeren Angebot an Erstimpfterminen zusammenhängen, da die große Welle der Zweitimpfungen mittlerweile abgeschlossen ist. „Zum anderen dürfte die bevorstehende Ferienzeit manche Impfwillige daran hindern, jetzt einen Termin zu buchen, wenn der Zweittermin in der Urlaubszeit liegt“, sagte sie. Nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung dürfte auch bald die Menge der Impfwilligen ausgeschöpft sein.

6 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter fünf

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist unter fünf Fälle pro 100.000 Einwohner gefallen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, sank der Wert auf 4,9. Am Freitag hatte er bei 5,0 gelegen und am Samstag vergangener Woche bei 5,9.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 671 Corona-Neuinfektionen sowie 16 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 3.730.353, die Zahl der Corona-Toten beträgt 91.023. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit etwa 3.627.800 an.

Auch wenn die Corona-Fallzahlen derzeit sehr niedrig sind, gibt die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus Anlass zur Sorge. Der Anteil der Ansteckungen mit der zuerst in Indien festgestellten Variante an allen Corona-Neuinfektionen verdoppelte sich laut RKI in der dritten Juniwoche erneut auf nun 37 Prozent. Die Experten gehen davon aus, dass Delta spätestens in dieser Woche zum dominierenden Virusstamm in Deutschland wird.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 2. Juli:

22.50 Uhr: Viele Impfungen durch Betriebsärzte bisher nicht erfasst

Ein erheblicher Teil der betrieblichen Impfungen geht einem Bericht zufolge bisher nicht in die Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein. Ein zentraler Grund sei, dass zahlreiche Betriebsärzte ihre Daten noch nicht an die Digitale Impfquotenmonitoring (DIM), eine Datenbank des RKI, melden könnten, berichteten die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstagsausgaben). Daraus ergibt sich nach Angaben des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) ein erheblicher Melderückstand.

„Wir wissen aus einer aktuellen Umfrage im Verband, dass 40 Prozent der Betriebsärzte noch nicht an das DIM zur Meldung an das RKI angebunden sind“, sagte VDBW-Vizepräsidentin Anette Wahl-Wachendorf. Die noch unveröffentlichte Umfrage wurde demnach am 28. Juni vorgenommen.

Dem RKI zufolge wurden seit dem Start der betrieblichen Impfkampagne am 7. Juni bis zum 30. Juni bundesweit erst 553. 043 Erstimpfungen und 10. 852 Zweitimpfungen durch Betriebsärzte in der Statistik erfasst. Laut Bundesgesundheitsministerium wurden bis zum 27. Juni allerdings 2,15 Millionen Impfdosen an die Betriebsärzte ausgeliefert.

20.57 Uhr: Schönheitschirurg sieht Zunahme von OPs während Pandemie

Während der Corona-Pandemie haben sich laut dem Schönheitschirurgen Werner Mang (71) deutlich mehr Menschen unters Messer gelegt. Wenn es den Leuten nicht so gut gehe, investierten sie viel in Gesundheit und Schönheit, sagte Mang dem Wochenendmagazin von „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag). Das sei auch schon während der Finanzkrise so gewesen. „In der Corona-Pandemie haben die kleinen Schönheits-OPs ab 2021 massiv zugenommen“, sagte der Mediziner, der am Bodensee eine Klinik für Schönheitschirurgie betreibt.

Mang sieht gleich mehrere Gründe für einen solchen Anstieg. Bei Facetime und Skype sehe man schonungslos seine Falten, sagte er mit Blick auf die nun häufiger genutzte Videotelefonie. Dazu komme, dass die Leute nicht in Urlaub fahren konnten. „So investieren sie ihr Geld in einen Ausflug an den Bodensee oder wohin auch immer.“

19.22 Uhr: Bundesregierung stuft Zypern und Katalonien als Risikogebiete ein

Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien setzt die Bundesregierung am Sonntag zwei weitere Urlaubsgebiete auf die Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem werden drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen zu Risikogebieten erklärt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät.

Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste Risikostufe. In die beiden höheren Kategorien der Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete werden am Sonntag keine zusätzlichen Länder oder Regionen eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen wird in Europa nur eine Region in Kroatien, außerdem Katar und die Karibikinseln Guadeloupe und Aruba.

17.24 Uhr: Schäuble sieht Corona-Untersuchungsausschuss skeptisch

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sieht eine parlamentarischen Aufarbeitung der Corona-Pandemie skeptisch und warnt vor „Rechthaberei“. Über eine mögliche Enquetekommission oder einen Untersuchungsausschuss müsse „der nächste Bundestag entscheiden, aber ich mache keinen Hehl aus meiner Skepsis“, sagte Schäuble den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstagsausgaben). Die AfD-Bundestagsfraktion hatte mehrfach einen Untersuchungsausschuss zum Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung gefordert.

Schäuble plädierte dafür, zwischen „Entscheidungen in der Krise und der Rechthaberei hinterher“ zu trennen. „Deswegen soll der nächste deutsche Bundestag machen, was er für richtig hält; er sollte aber verstehen, dass nahezu alle, die in schwieriger Lage Verantwortung getragen haben, ihr Bestmögliches getan haben“, betonte der CDU-Politiker. Das sei vielleicht nicht immer gut genug gewesen, „aber insgesamt stehen wir doch so schlecht nicht da bisher“, fügte Schäuble hinzu.

16.30 Uhr: Anteil an Delta-Variante in Baden-Württemberg steigt weiter

Der Anteil der Delta-Variante bei den Neuinfektionen im Südwesten nimmt weiter zu. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Landesgesundheitsamts hervor. Lag ihr Anteil in der ersten Juniwoche noch bei 1,6 Prozent (86 Infektionen), so stieg er in der aktuellen Woche auf 27,2 Prozent (339 Fälle). Seit Auftreten der Variante wurden in 24 Land- und Stadtkreisen von den Gesundheitsämtern 92 Ausbrüche mit der Delta-Variante übermittelt, wie das Amt dem SÜDKURIER auf Anfrage mitteilte. Durch die Ausbrüche wurden 652 Neuinfektionen registriert, drei Menschen starben. Mehrere Ausbrüche gehen auch auf die Region zurück: Drei wurden im Schwarzwald-Baar-Kreis registriert, im Breisgau-Hochschwarzwald waren es zwei, ebenso im Bodenseekreis. 

15.31 Uhr: Auch Baden-Württemberg ändert Impfkampagne für Astrazeneca-Termine

Angesichts der schnellen Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante ändert auch Baden-Württemberg seine Impfkampagne und folgt der jüngsten Corona-Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Diese hatte am Vortag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna bekommen sollen.

Außerdem müssten bei Volljährigen im Juli und August zwischen einer Astrazeneca-Erstimpfung und der zweiten Dosis nur noch mindestens vier Wochen liegen, kündigte das Gesundheitsministerium an.

„Nach den vorliegenden Studien gehört eine heterologe Impfung zum Besten, was wir derzeit beim Kampf gegen das Coronavirus anbieten können“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

15 Uhr: Kretschmann gegen Impfpflicht und für Überzeugungsarbeit

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich gegen eine Impfpflicht in Deutschland ausgesprochen. Man müsse für die Corona-Impfung werben, um den Menschen die Angst vor deren möglichen Nebenwirkungen zu nehmen, sagte der Regierungschef am Mannheimer Lessing Gymnasium. Der Impfstoff sei so gut geprüft wie kein anderes Medikament.

Die Nebenwirkung von Covid-19 könne der Tod sein. Impfen sei umso wichtiger, da bei der sich ausbreitenden Delta-Mutation erst eine Herdenimmunität erreicht werde, wenn sich 90 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, sagte er.

Er gab zu bedenken, dass eine obligatorische Impfung ein großer Eingriff in Grundrechte sei. Die Frage, wie die Skepsis gegenüber der Impfung vertrieben werden könne, sei ein „ein wunder Punkt“, sagte Kretschmann bei einer Diskussionsveranstaltung mit zwei zehnten Klassen.

14 Uhr: Spahn wirbt für Astrazeneca plus Biontech oder Moderna

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ausreichend Impfstoff für die Umsetzung der überraschend geänderten Astrazeneca-Empfehlung der Ständigen Impfkommission zugesichert. „Es wird sehr zügig gehen können, die Empfehlung umzusetzen, weil ausreichend mRNA-Impfstoff da ist“, sagte der CDU-Politiker nach Beratungen mit seinen Länder-Kolleginnen und -Kollegen in Berlin.

Die Impfkommission hatte am Vortag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.

13.18 Uhr: SPD fordert Luftfilter in allen Klassenzimmern

Angesichts der Gefahr durch die Delta-Variante des Coronavirus steigt der Druck auf Grün-Schwarz die Schulen im Südwesten bis zum Herbst mit Luftfiltern auszurüsten. „Es muss jetzt jede Maßnahme ergriffen werden, um das Infektionsrisiko für unsere Kinder im Herbst zu senken“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch am Freitag in Stuttgart. Viele Schülerinnen und Schüler würden dann noch nicht geimpft sein. „Deshalb braucht es Luftfilter in allen Klassenzimmern des Landes“, forderte Ex-Kultusminister Stoch. Die Regierung dürfe sich „nicht erneut sehenden Auges in Schulschließungen hineinmanövrieren“. Auch die Lehrerverbände haben sich immer wieder für die Anschaffung von mobilen Raumluftfiltern ausgesprochen.

12.54 Uhr: Länder wollen Stiko-Empfehlung zu Astrazeneca umsetzen

Die Länder wollen ab sofort die Empfehlung der Ständigen Impfkommission umsetzen, nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca als zweite Dosis ein anderes Präparat zu verabreichen. Eine derartige Kombination von Impfstoffen sei nach wissenschaftlichen Erkenntnissen „besonders wirksam“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Beratungen mit seinen Länderkollegen im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Freitag in Berlin. Sie biete einen „sehr, sehr hohen Impfschutz“.

Spahn rief die Bürger auf, nicht auf die Zweitimpfung zu verzichten - diese sei besonders wichtig zur Abwehr der besonders infektiösen Delta-Variante des Coronavirus. „Je mehr Impfungen im Sommer, desto besser wird der Herbst“, sagte der Minister. Die Kreuzimpfung sei prinzipiell ab sofort möglich - je nach Verfügbarkeit von Impfstoffen und logistischen Voraussetzungen.

11 Uhr: Corona-Pandemie: Bundeswehr fährt Unterstützung zurück

Wegen der seit längerem sinkenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen hat die Bundeswehr ihre Amtshilfe bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie stark zurückgefahren. Aktuell seien noch 396 Soldaten und Soldatinnen im Einsatz, wie das Landeskommando Baden-Württemberg in Stuttgart mitteilte.

Zeitweise waren es bis zu 2000 Männer und Frauen, die Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung unterstützten, Schnelltests durchführten, im Krankenhaus im Einsatz waren oder Aussteigekarten von Reiserückkehrern bearbeiteten. Aktuell liege der Schwerpunkt bei der Unterstützung der Impfzentren.

9.51 Uhr: Vakzin von Johnson & Johnson auch wirksam gegen die besonders ansteckende Delta-Variante

Das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson ist nach Angaben des Herstellers auch wirksam gegen die besonders ansteckende Delta-Variante. Dies hätten zwei Studien mit insgesamt 28 Teilnehmern ergeben, teilte das US-Unternehmen mit. Es gab zudem bekannt, dass die Immunreaktion nach einer J&J-Impfung für mindestens acht Monate anhält.

Das Vakzin biete "dauerhaften Schutz gegen Covid-19" und wirke "neutralisierend gegen die Delta-Variante", erklärte der Forschungsvorstand von Johnson & Johnson, Paul Stoffels. Forschungschef Mathai Mammen erklärte, bisherige Studienergebnisse hätten gezeigt, dass der Impfstoff eine "starke neutralisierende Antikörper-Reaktion generiert, die nicht nachlässt, sondern sich vielmehr im Laufe der Zeit verbessert".

8.21 Uhr: RKI registriert 649 Corona-Neuinfektionen 

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 649 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 07.18 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren 774 Ansteckungen registriert worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,0 an (Vorwoche: 6,2). Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 69 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.729.682 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit rund 3.626.800 an.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.007.

8 Uhr: Braun: Inzidenz künftig nicht alleinige Grundlage für Corona-Maßnahmen

Bei der Festlegung von Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird sich die Bundesregierung nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) künftig nicht allein auf die sogenannten Inzidenzen stützen. Zwar würden diese weiterhin eine wichtige Rolle spielen, sagte Braun im MDR. "Aber wenn wir jetzt in der Situation sind, dass eine hohe Zahl von Bürgern geimpft ist, müssen wir natürlich weitere Faktoren einbeziehen."

Stärker in den Mittelpunkt rücken sollen laut Braun die Krankenhausaufnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. "Die Frage ist, welcher Anteil der Inzidenz führt eigentlich zu schwereren Verläufen?" Auch gehe es darum, zu beobachten, wie gut die Impfungen gegen verschiedene Corona-Varianten wirkten.

"Wenn auch geimpfte Menschen verstärkt ins Krankenhaus kommen, wäre das ein Signal, dass wir es entweder mit einer Variante zu tun haben oder der Impferfolg schon wieder nachlässt, und man also nachimpfen muss", sagte der Kanzleramtschef. Mit einem erneuten Lockdown im Herbst rechnet der CDU-Politiker nicht.

7.07 Uhr: Umfrage: Keine Lust mehr auf Videochats

Nach dem Ende der Corona-Pandemie würde die Mehrheit der Deutschen gerne wieder auf Videokonferenzen und -chats verzichten. Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag von Web.de und GMX hervor. Weniger als ein Drittel der Befragten will demnach weiter regelmäßig Videotelefonie-Dienste nutzen.

Geht es ausschließlich um Beratung, egal ob für Versicherungen oder rund um die Ernährung, so wollen sogar mehr als 90 Prozent der Befragten Video-Angebote in Zukunft lieber links liegen lassen. Auch Fort- und Weiterbildungen will die überwältigende Mehrheit lieber wieder in der analogen Welt besuchen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 01. Juli:

22.52 Uhr: Nach Start der Urlaubssaison sind weiter keine Kontrollen an Grenzen geplant

Auch nach dem Start der Urlaubssaison will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf Kontrollen an den Grenzübergangsstellen nach Deutschland verzichten. Es werde lediglich im Grenzgebiet Überprüfungen im Rahmen einer Schleierfahndung geben, sagte Seehofer am Donnerstag in Berlin an. Er verwies darauf, dass die unmittelbaren Nachbarländer Deutschlands keine Risikogebiete mehr seien - und somit auch keinerlei Auflagen für Reisende mehr gelten. 

"Uns interessiert der Reiseverkehr aus der Türkei", fügte der Bundesinnenmister hinzu. "Da sieht es anders aus." Die Türkei ist im Gegensatz zu den meisten EU-Länder als Corona-Risikogebiet eingestuft, weshalb für Einreisende aus diesem Land weiter eine Quarantänepflicht gilt.

22.05 Uhr: Impfkommission ändert Empfehlung für Astrazeneca-Erstgeimpfte

Mit der schnellen Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in Deutschland passt die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung an. So sollen Menschen, die eine erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna erhalten, teilte das Gremium am Donnerstag mit. Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen. Die Empfehlung gelte „vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren“, hieß es.

Die Expertinnen und Experten begründen diesen Rat damit, dass die Immunantwort nach dem Verabreichen von zwei verschiedenen Präparaten - erst Vektor-, dann mRNA-Impfstoff - der Immunantwort nach zwei Dosen Astrazeneca „deutlich überlegen“ sei. Fachleute sprechen von einem heterologen Impfschema. Dieses hatte die Stiko bisher nur jüngeren Menschen angeraten, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen hatten, bevor dieser Impfstoff nur noch für Impfwillige ab 60 Jahren empfohlen wurde.

21.07 Uhr: Nächtliche Ausgehsperre gegen steigende Infektionszahlen in Portugal

Die Corona-Krise in Portugal spitzt sich weiter zu: Zur Eindämmung der steigenden Infektionszahlen hat die Regierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre für Regionen mit besonders schlechter Lage beschlossen. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium in Lissabon am Donnerstag 2449 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das ist der höchste erfasste Wert seit dem 13. Februar. Damals waren 2856 neue Fälle gemeldet worden. Allerdings hatte es an dem Tag vor gut viereinhalb Monaten 149 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Am Donnerstag wurden fünf Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet.

Das Ausgangsverbot soll den Angaben zufolge zwischen 23.00 und 05.00 Uhr gelten. Die Maßnahme soll voraussichtlich am Freitagabend in Kraft treten. Betroffen seien 45 Bezirke, darunter die Hauptstadt Lissabon, hieß es. In diesen Gebieten wird neben anderen Einschränkungen Homeoffice wieder zur Pflicht. „Die Situation hat sich weiter verschlechtert“, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. Man müsse große Treffen und vor allem „Partys mit vielen Teilnehmern meiden“.

20 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten unterschreitet Fünfer-Marke

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt mit 5,8 nun unter Marke von 6. Am Vortag hatte der Wert noch bei 6,3 gelegen, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte (Stand 16.00 Uhr). Der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante stieg und liegt bei 10,83 Prozent (632 Fälle). Bei weiteren 6,03 Prozent (203 Fälle) liegt ein Verdacht auf die Delta-Variante vor.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit 28,4.

18.42 Uhr: Infektionszahlen steigen in Portugal immer weiter

Die Corona-Krise in Portugal spitzt sich weiter zu. Das Gesundheitsministerium in Lissabon meldete am Donnerstag 2449 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der höchste erfasste Wert seit dem 13. Februar. Damals waren 2856 neue Fälle gemeldet worden. Allerdings hatte es an dem Tag vor gut viereinhalb Monaten 149 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Am Donnerstag wurden fünf Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet.

Im Winter hatte Portugal zeitweilig im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl von 10,3 Millionen mehr Neuinfektionen und Todesfälle als jedes andere Land der Erde. Die Bundeswehr schickte Ärzte und Sanitäter ins Land. Im Mai wies das Land dann mit die niedrigsten Infektionswerte Europas auf.

Nun kletterte die 14-Tage-Inzidenz nach Angaben der EU-Behörde ECDC innerhalb von nur einer Woche von 124 auf fast 169 pro 100.000 Einwohner. Das Land hat aber trotzdem inzwischen nicht mehr den schlechtesten Wert unter den 30 erfassten Ländern. Diesen Platz nahm Zypern ein mit knapp 180. Zum Vergleich: Deutschland liegt bei knapp 14.

18.01 Uhr: Baden-Württemberg schließt Zentrale Impfzentren ab Mitte Augst

Die Zentralen Impfzentren im Südwesten sollen Mitte August geschlossen werden, die Kreisimpfzentren werden dagegen bis Ende September geöffnet bleiben, wie das Sozialministerium am Donnerstag mitteilte. Die Zentrale Impfzentren in Freiburg, Offenburg, Ulm, Karlsruhe, Stuttgart, Heidelberg, Mannheim, Rot am See und Tübingen werden zum 15. August damit schließen. Die noch ausstehenden Impfungen könnten Haus- und Betriebsärzte sowie die landesweit 50 Kreisimpfzentren auch ohne die Unterstützung der Kreisimpfzentren bewältigen, hieß es zur Begründung. Derzeit haben etwa 55 Prozent der Baden-Württemberger eine Erstimpfung erhalten. Das Land strebt allerdings eine Impfquote von 80 bis 90 Prozent an. Auch die mobilen Impfteams sollen ab Mitte August ihre Arbeit weitgehend einstellen. Lediglich ein „Grundstock“ von 18 Impfteams werde aufrechterhalten, um bei Bedarf einspringen zu können. Durch die zusätzlichen Impfstofflieferungen und wieder möglichen Erstimpfungen mit Astrazeneca sind wieder Termine in den Impfzentren verfügbar.

16.05 Uhr: Wohin mit dem Impfstoff? Bayerische Impfkampagne gerät ins Stocken

Monatelang heiß begehrt, jetzt ein Ladenhüter: Immer mehr Landkreise in Bayern melden einen Überschuss an Corona-Impfstoffen. Um die gelieferten Dosen trotz geringer Nachfrage spritzen zu können, kündigten bis Donnerstag unter anderem die Landratsämter Altötting, Berchtesgadener Land, Kitzingen, Kelheim, der Landkreis Oberallgäu sowie die Städte Kempten und Memmingen Sonderaktionen an. Unterdessen appellieren Politiker und Hausärzte, sich für Corona-Impfungen anzumelden - trotz anstehender Ferien.

Um möglichst viele Menschen zu impfen, bietet der oberbayerische Landkreis Altötting inzwischen Impfungen für Erwachsene aus ganz Bayern an. „Die Landkreis-Bevölkerung ist gesättigt“, sagte ein Sprecher des Landratsamts. Deshalb habe man sich entschieden, nicht wahrgenommene Termine über einen Online-Kalender auch an Menschen außerhalb der Region zu vergeben. 600 Impftermine seien so bislang angeboten worden, 305 wurden bis Donnerstagmorgen gebucht. Um die Impfungen „noch attraktiver“ zu machen, folge der zweite Pieks noch vor Beginn der bayerischen Sommerferien, sagte der Sprecher.

Auch andere Regionen setzen auf kurzfristige Sonderaktionen: Im Berchtesgadener Land zum Beispiel können sich am Wochenende wegen eines Überschusses an Impfstoffen auch Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren impfen lassen. Die Eltern müssen dazu ihr Einverständnis geben, dürfen sich aber nach Angaben des Landratsamts auch gleich mit impfen lassen. In Memmingen, Kempten und im Oberallgäu sowie im Landkreis Kelheim sind Impfungen nach einer Online-Registrierung künftig auch ohne festen Termin möglich.

14.21 Uhr: Deutscher Städtetag ruft zu Impfungen auf

Der Deutsche Städtetag warnt vor einer vierten Corona-Welle und ruft die Menschen in Deutschland zu Impfungen auf. „Vielleicht entscheiden wir mit unserem Verhalten jetzt im September nach der Reiserückkehr darüber, ob Weihnachtsmärkte stattfinden“, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung am Donnerstag in Berlin. „Deshalb appellieren wir an alle: Bitte lassen Sie sich impfen.“

Nur mit einer hohen Impfrate sei die Pandemie zu bewältigen, so Jung. Das sei eine Frage der Solidarität. Um auch Menschen zu erreichen, die bislang zögerten, brauche es niederschwellige Angebote wie mobile Impfteams. Der Leipziger Oberbürgermeister appellierte an Reisende, sich nach der Rückkehr vorsichtig zu verhalten: „Lieber erst einmal einige Tage nach Rückkehr freiwillig Kontakte reduzieren, Maske tragen, testen lassen.“

Auf keinen Fall dürften die Schulen wieder geschlossen werden, so Jung. Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in der Pandemie solidarisch mit Älteren gezeigt hätten, müssten zudem Gelegenheit bekommen, sich auch wieder in größerer Zahl zu treffen. Dafür brauche es Konzepte und die richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen.

13.19 Uhr: Curevac-Chef Haas geht von Impfstoff-Zulassung in der EU aus

Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac geht weiter davon aus, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA seinen Impfstoff ungeachtet der geringen Wirksamkeit zulassen wird. „Die Population der 18- bis 60-Jährigen ist besonders begünstigt von unserem Impfstoff. Darüber haben wir mit der Ema gesprochen“, sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz.

Das Curevac-Präparat zeigt einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg. In der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren liegt die Wirksamkeit bei 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades und bei 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf, wie Curevac am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Einen vollständigen Schutz gab es in dieser Altersgruppe demnach vor einem Krankenhausaufenthalt oder dem Tod. In der Gruppe der über 60-Jährigen liegen laut Curevac keine statistisch soliden Wirksamkeitsdaten vor.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Ema den Curevac-Impfstoff nicht zulässt. „Mit der geringen Wirksamkeit von 48 Prozent wäre der Curevac-Impfstoff nicht einsetzbar in Deutschland. Wenn es Impfstoffe gibt, die so viel stärker sind, wie Moderna und Biontech, wie mit Abstrichen auch Johnson & Johnson und Astrazeneca, dann gibt es keinen Platz für einen Impfstoff, der nicht so gut ist“, sagte Lauterbach der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.

11.30 Uhr: WHO: Corona-Neuinfektionen in Europa nehmen erstmals seit zehn Wochen wieder zu

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa nimmt nach einem zehnwöchigen Rückgang erstmals wieder zu. Angetrieben von "Reisen, Zusammenkünften und Lockerungen der sozialen Beschränkungen" sei die Fallzahl vergangene Woche um zehn Prozent gestiegen, sagte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Europa drohe eine neue Pandemie-Welle, "es sei denn, wir bleiben diszipliniert".

11 Uhr: Spahn: Portugal und Großbritannien werden bald wieder heruntergestuft

Die Bundesregierung will Portugal und Großbritannien für Reisende bald wieder von Virusvarianten- zu Hochinzidenzgebieten herunterstufen. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin an. Dies werde dann der Fall sein, wenn die Anteile der ansteckenderen Delta-Variante vergleichbar seien, also voraussichtlich 70 bis 80 Prozent.

In der laufenden Woche geht in Deutschland nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) jede zweite Corona-Ansteckung auf die Delta-Variante zurück. Entscheidend für die in den kommenden Tagen zu erwartende Entscheidung werde sein, dass der relative Anteil der Variante in Deutschland steigt und diese dominierend werde, sagte Spahn.

10.05 Uhr: Weitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Österreich

In Österreich sind weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Seit Donnerstag dürfen wegen des Wegfalls der Sperrstunde Diskotheken und Clubs nach mehr als einem Jahr Zwangspause wieder öffnen. Voraussetzung für einen Besuch ist der sogenannte 3-G-Nachweis, also der Nachweis über eine Corona-Impfung, einen Negativ-Test oder eine Genesung von einer Corona-Infektion. Die Maskenpflicht wird auf Bereiche eingeschränkt, in denen kein 3-G-Nachweis eingefordert wird.

Das gilt etwa für öffentliche Verkehrsmittel, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Ämter und den Handel. Dort gelten seit Donnerstag keine Kunden-Obergrenzen mehr. Auch bei Veranstaltungen wurden nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA die Besucherlimits aufgehoben. In der Hauptstadt Wien gelten laut APA allerdings strengere Regeln.

9 Uhr: Moderna liefert 2021 voraussichtlich 90 Millionen Impfstoffdosen nach Deutschland

Der US-Impfstoffhersteller Moderna will in diesem Jahr voraussichtlich 90 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs nach Deutschland liefern. Zwischen dem ersten und zweiten Quartal sei die Menge bereits verdreifacht worden und vom zweiten zum vierten Quartal werde die Menge erneut erhöht, sagte Moderna-Europachef Dan Staner nun im ZDF-„Morgenmagazin“.

Die Impfstoffproduktion in solchen Mengen sei auch angesichts der Knappheit einiger Rohstoffe eine „Herausforderung“. Es werde zusätzlich alles getan, um die Kapazitäten für das kommende Jahr zu erhöhen und die Lieferketten auszubauen. Dieses Jahr will der US-Pharmahersteller insgesamt rund eine Milliarde Impfdosen produzieren.

8 Uhr: Nachfrage nach Coronatests geht zurück - Teststellen schließen

Mehr Geimpfte, Lockerungen und sinkende Infektionszahlen - die Nachfrage nach kostenlosen Corona-Schnelltests im Südwesten geht zurück. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) meldet dieser Tage viele Schließungen von Abstrichstellen. So haben unter anderem die Zentrale Abklärungsstelle COVID-19 Karlsruhe, die Abstrichstelle Bad Säckingen (Landkreis Waldshut) und die Abstrichstelle Offenburg (Ortenaukreis) am Mittwoch dicht gemacht.

In der Landeshauptstadt soll am Donnerstag das Testzelt auf dem Schlossplatz abgebaut werden. Wie stark die Nachfrage nach den Tests landesweit sinkt, lässt sich nach Angaben des Sozialministeriums nicht beziffern. Insgesamt seien rund 7700 Stellen bei der Kassenärztlichen Vereinigung registriert.

7.17 Uhr: Curevac-Impfstoff weist 48-prozentige Wirksamkeit auf

Der Corona-Impfstoff des deutschen Pharmaunternehmens Curevac weist laut abschließenden Auswertungen nur eine geringe Wirksamkeit auf. Das Vakzin zeige "in allen Altersgruppen über 15 Virusvarianten hinweg" insgesamt eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen Covid-19-Erkrankungen jeglichen Schweregrades, teilte das Tübinger Unternehmen am späten Mittwochabend mit.

Eine signifikante Schutzwirkung gegen eine Corona-Infektion sei bei Studienteilnehmern im Alter von 18 bis 60 Jahren mit 53 Prozent festgestellt worden. In dieser Altersgruppe schütze das Vakzin mit einer Wirksamkeit von 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf und biete eine hundertprozentige Schutzwirkung vor einem Krankenhausaufenthalt oder einem tödlichen Verlauf der Infektion.

Vor zwei Wochen hatte Curevac die Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten CVnCoV auf Grundlage von vorläufigen Auswertungen der sogenannten Phase 2b/3-Studie auf 47 Prozent beziffert.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 30. Juni:

23 Uhr: RKI registriert 808 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,2

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 808 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.12 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1016 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,2 an (Vortag: 5,4; Vorwoche: 7,2).

Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 56 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 51 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 728 141 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 624 200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90 875.

Der Sieben-Tage-R-Wert lag nach RKI-Angaben vom Mittwochabend bei 0,84 (Vortag: 0,79). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

21.43 Uhr: Türkei beginnt dritte Corona-Impfungen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt die türkische Regierung auf eine dritte Impfung. Das Gesundheitspersonal sowie Menschen über 50 Jahre, die bereits zweimal gegen das Coronavirus geimpft wurden, könnten sich ab Donnerstag für eine dritte Impfung registrieren, sagte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwochabend laut der Staatsagentur Anadolu. Zu den Hintergründen der Entscheidung gab der Minister vorerst nichts bekannt.

Die Menschen könnten den Impfstoff unabhängig von den vorangegangenen Impfungen selbst wählen, hieß es. Die Türkei impft zurzeit mit dem Präparat von Biontech/Pfizer und mit einem des chinesischen Herstellers Sinovac. Bisher haben sich nach offiziellen Zahlen rund 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal impfen lassen.

20.26 Uhr: Delta-Variante im Aufwind - mindestens Hälfte der Neuinfektionen

Immer mehr Coronavirus-Fälle in Deutschland gehen auf die ansteckendere Delta-Variante zurück. Das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt in seinem Virusvariantenbericht vom Mittwochabend von einer „leichten Zunahme der Delta-Fallzahlen“ - von 410 nachgewiesenen Fällen in der Woche vom 31. Mai bis 6. Juni auf 724 in der Woche vom 14. bis 20. Juni. Allerdings wird nur ein Teil der positiven Coronaproben auf Varianten hin untersucht.

Wesentlich schneller als die absoluten Zahlen der Delta-Variante steigt ihr Anteil. Nach den jüngsten verfügbaren Daten aus der letztgenannten Woche lag der Anteil der in Indien entdeckten Variante an einer Stichprobe laut Bericht bei rund 37 Prozent.

Angesichts der seit Ende Mai beobachteten Verdopplung des Anteils im Wochentakt sei damit zu rechnen, dass die Mutante in dieser Woche „mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht“, heißt es im Bericht. RKI-Chef Lothar Wieler hatte am Montag bereits in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern von rund 50 Prozent gesprochen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfahren hatte.

18.58 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Portugal auf höchstem Stand seit Mitte Februar

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Portugal hat den höchsten Stand seit Mitte Februar erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 2362 neue Fälle verzeichnet, wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf die Hauptstadtregion Lissabon. Auch die Zahl der Corona-Patienten steigt in Portugal an. Den Daten zufolge gehen die meisten Infektionen in dem Land inzwischen auf die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus zurück.

Im Kampf gegen den Anstieg der Infektionszahlen hatte die portugiesische Regierung in der vergangenen Woche die Corona-Maßnahmen in mehreren Regionen verschärft. Unter anderem wurden die Öffnungszeiten der Restaurants und die zugelassene Gästezahl eingeschränkt. An den Wochenenden gilt ein Reiseverbot zwischen der Hauptstadtregion und dem Rest des Landes.

Wegen der starken Ausbreitung der Delta-Variante hatte die Bundesregierung Portugal kürzlich als Virusvariantengebiet eingestuft, was besonders strenge Regeln bei der Wiedereinreise nach Deutschland zur Folge hat. Die Einstufung erfolgte zunächst für zwei Wochen, eine Verlängerung ist aber möglich. Als Virusvariantengebiete werden Länder oder Regionen eingestuft, in denen ansteckendere Varianten des Coronavirus verbreitet auftreten.

18.24 Uhr: Baden-Württemberg startet Impfmodellprojekt für Studenten

Studenten zunächst der Stuttgarter Hochschulen sollen ab Samstag an einem Impfmodellprojekt teilnehmen können. Zunächst 6000 Dosen Biontech sollen dafür im Robert-Koch-Krankenhaus zur Verfügung stehen – Ziel ist es, möglichst viele Studenten zu impfen, damit das Herbstsemester möglichst ohne Einschränkungen stattfinden kann, erklärte das Kultusministerium. Studenten der Stadt sollen demnach in den kommenden Tagen angeschrieben werden und einen Link zur Impfterminbuchung erhalten. In dem Modellprojekt, das kurzfristig auf weitere Standorte ausdehnt werden kann, können insgesamt etwa 7.500 Biontech-Impfdosen aus dem Landesbestand verimpft werden, erklärte ein Sprecher des Sozialministeriums. Im Südwesten sind mehr als 360.000 Studenten an den Hochschulen eingeschrieben. Auch in vielen Impfzentren werden nun wieder Termine frei, hieß es seitens des Sozialministeriums. Grund dafür sind zusätzliche Lieferungen von Impfstoffen und die wieder frei gewordenen Kapazitäten nach abgeschlossenen Zweitimpfungen.

18.17 Uhr: Luca-App durchbricht Schwelle von 20 Millionen Nutzern

Die Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird nach Angaben des Betreibers inzwischen von mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland verwendet. Alleine in den vergangenen vier Wochen hätten sich mehr als neun Millionen Anwenderinnen und Anwender neu registriert, teilte die Culture4Life GmbH am Mittwoch in Berlin mit.

Während die offizielle Corona-Warn-App des Bundes anonym riskante Begegnungen zwischen zwei Personen erfasst, soll die Luca-App helfen, die in den meisten Bundesländern vorgeschriebene Erfassung der Daten von Restaurant-Besuchern und anderen Gästen zu digitalisieren. Diese Daten können bei Bedarf den Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt werden. Aktuell nutzten 260.000 Standorte das System, um einen Check-in zu erleichtern und die sonst damit verbundene Zettelwirtschaft überflüssig zu machen.

In den vergangenen 28 Tagen haben sich nach Angaben der Luca-Macher die Bürgerinnen und Bürger bundesweit uber 42 Millionen Mal mit Luca eingecheckt. In diesem Zeitraum seien dabei täglich rund 1100 Betroffene in der Luca-App uber eine Datenabfrage im Rahmen der Kontaktnachverfolgung eines Gesundheitsamtes informiert worden. Inzwischen sind 317 Gesundheitsämter an das System angeschlossen.

17.42 Uhr: Baden-Württemberg lockert Corona-Einschränkungen in Pflegeheimen und Krankenhäusern

Im Südwesten werden ab Donnerstag, 1. Juli, auch die Corona-Beschränkungen bei Pflegeheimen und Krankenhäusern gelockert. Demnach dürfen Bewohner in Pflegeheimen in Kreisen mit einer Inzidenz unter 10 uneingeschränkt Besuch empfangen, zudem müssen sich Besucher nicht mehr testen lassen, wie das Sozialministerium mitteilte. Auch Konzerte oder sonstige Veranstaltungen sind in den Einrichtungen dann wieder möglich. Auch in Krankenhäusern sollen die bisherigen Einschränkungen bei Inzidenzen unter zehn Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner entfallen – der Schnelltest entfällt auch hier. Seit Montag gilt in Baden-Württemberg eine neue vereinfachte Corona-Verordnung mit Inzidenzstufen, die Lockerungen beziehungsweise Einschränkungen an der Inzidenz festmachen. In der niedrigsten Stufe, einem Wert unter zehn, gibt es nur noch wenige Auflagen wie Besucherzahlbeschränkungen und die Maskenpflicht in Innenräumen.

16.55 Uhr: Macron: Frauen besonders hart von Corona-Krise getroffen

Frauen sind nach den Worten von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron besonders von der Corona-Krise betroffen. Sie seien die „ersten Opfer“ der weltweiten Pandemie geworden, da sich die Ungleichheiten in den Gesellschaften verstärkten, sagte der 43-Jährige zum Auftakt des Pariser Spitzentreffens zur Gleichstellung von Männern und Frauen. Lockdowns hätten auch zu mehr Gewalt gegen Frauen geführt.

Zusätzlich gebe es einen „neuen Konservatismus“, der Frauenrechte angreife, sagte der Gastgeber der Konferenz, zu der unter anderen UN-Generalsekretär Antonio Guterres anreiste.

15.36 Uhr: Keine Reisewarnung mehr für mehr als 80 Corona-Risikoländer

Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie rät die Bundesregierung ab Donnerstag nicht mehr grundsätzlich von touristischen Reisen ins Ausland ab. Auch die Reisewarnung für die mehr als 80 ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete eingestuften Staaten wird aufgehoben. Darunter ist die gesamte Türkei sowie Urlaubsgebiete in Spanien und Kroatien. Der Schritt ist wegen der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante brisant. Einer aktuellen Umfrage zufolge trifft er in der Bevölkerung auf Ablehnung.

Der zuständige Außenminister Heiko Maas verteidigt ihn aber. „Die Zeit der Pauschalbeurteilungen muss vorbei sein“, sagte der SPD-Politiker bereits am Dienstag. „Dort, wo es positive Entwicklungen gibt, gibt es auch keinen Grund, Restriktionen aufrechtzuerhalten.“

Maas hatte zu Beginn der Pandemie am 17. März 2020 eine weltweite Reisewarnung für Touristen ausgesprochen. Hintergrund war, dass damals viele Urlauber wegen der plötzlichen Kappung von Flugverbindungen im Ausland gestrandet waren und in einem beispiellosen Kraftakt nach Deutschland zurückgeholt werden mussten. Im September wurde die Warnung dann auf Corona-Risikogebiete mit einer Infektionszahl von mehr als 50 pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) beschränkt. Aber auch für alle nicht als Risikogebiete eingestuften Länder riet die Bundesregierung bis zu diesem Mittwoch weiter von Urlaubsreisen ab.

15.19 Uhr: Knapp 2000 Corona-Fälle in Schottland in Verbindung mit EM-Spielen

Knapp 2000 Corona-Fälle in Schottland lassen sich nach offiziellen Angaben in Verbindung mit Spielen der Fußball-Europameisterschaft bringen. Zwei Drittel von 1991 positiv Getesteten seien Fans, die entgegen der Ratschläge aus dem Norden zu Spielen nach London gereist seien, wie die Gesundheitsbehörde Public Health Scotland am Mittwoch mitteilte. Am 18. Juni hatten die Schotten in London gegen England gespielt. Knapp 400 Infizierte aus Schottland sollen im Stadion gewesen sein, während in der Innenstadt Tausende weitere Fans Straßen und Plätze bevölkerten.

Die Infektionszahlen beziehen sich auf positiv Getestete, die während ihrer ansteckenden Phase EM-Spiele oder Fan-Events besucht haben - und zwar zwischen dem 11. und dem 28. Juni. Drei Viertel der Infizierten waren der Behörde zufolge zwischen 20 und 39 Jahre alt, neun von zehn waren Männer.

13.55 Uhr: UEFA laut Lauterbach für den Tod von vielen Menschen verantwortlich

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die UEFA in der Diskussion um die Zuschauerzulassung bei der Fußball-Europameisterschaft scharf kritisiert. „Das Spiel hat gestern nochmal gezeigt wie eng die Fans stehen, wie oft sie sich umarmen und anschreien. Es haben sich sicherlich Hunderte infiziert und diese infizieren jetzt wiederum Tausende“, schrieb Lauterbach am Mittwoch bei Twitter. Bei der 0:2-Achtelfinal-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen England waren am Dienstagabend 41.973 Zuschauer im Londoner Wembley-Stadion gewesen. „Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich“, schrieb Lauterbach weiter.

Auch andere Politiker hatten die UEFA bereits wegen der hohen Zuschauerzahlen kritisiert. Etwa in London sollen für die Halbfinals und das Endspiel sogar 60.000 Zuschauer in das Wembley-Stadion dürfen. Weil die Corona-Zahlen durch die Delta-Variante zuletzt in Großbritannien wieder stiegen, ist der Schritt umstritten.

11.11 Uhr: Fast jeder Vierte für Corona-Impflicht

Fast jeder Vierte in Deutschland spricht sich nach dem Auftreten der Delta-Variante des Coronavirus für eine Impfpflicht aus. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage für das RTL/ntv-"Trendbarometer". Demnach sprechen sich 22 Prozent der Befragten für eine Impflicht für alle Bürger aus, bei denen keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen.

Drei Viertel der Umfrageteilnehmer (77 Prozent) finden hingegen, die Corona-Impfung sollte weiterhin freiwillig bleiben. Für eine Impfpflicht sprechen sich der Befragung zufolge am ehesten die über 60-Jährigen (36 Prozent) sowie die Anhänger von CDU und CSU (37 Prozent) aus. Gegen eine Pflicht sind insbesondere die Anhänger von FDP (85 Prozent) und AfD (91 Prozent). Für das "Trendbarometer" befragte Forsa vom 15. bis zum 28. Juni 1001 Menschen.

10 Uhr: Homeoffice ist für viele eher ein Segen als ein Fluch

Die Corona-Pandemie hat dem Homeoffice auch in Baden-Württemberg einen gewaltigen Schub verliehen. Die Zahl der Beschäftigten, die ihre Büroarbeit von zu Hause erledigen, hat sich nach einer Erhebung der Krankenkasse DAK-Gesundheit aus dem Februar während der Corona-Pandemie verfünffacht. Laut DAK waren zuletzt 43 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice - und dort auch nach eigener Auffassung nicht nur zufriedener, sondern auch produktiver.

Ein großer Teil von ihnen will laut Studie auch nach dem Auslaufen der Pflicht zum Homeoffice, die wegen der Corona-Pandemie eingeführt worden war, zumindest einen Teil seiner Arbeit weiter in den eigenen vier Wänden erledigen. 46 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice könnten sich vorstellen, künftig die Hälfte der Zeit von zu Hause aus zu arbeiten. Hinzu kämen zehn Prozent, die fast gar nicht mehr ins Büro zurück wollten, heißt es in der Studie.

9.09 Uhr: UNO: Corona-Einbußen für Tourismus könnten auf vier Billionen Dollar steigen

Die wirtschaftlichen Einbußen für den weltweiten Tourismussektor in der Corona-Pandemie könnten sich nach UN-Angaben auf mehr als vier Billionen Dollar (knapp 3,4 Billionen Euro) summieren. Wie aus einem nun veröffentlichten Bericht der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) und der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) hervorgeht, führt insbesondere der Mangel an Impfungen in Entwicklungsländern zu wachsenden Schäden für die Branche.

"Der Tourismus ist ein Rettungsanker für Millionen von Menschen", erklärte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili. Fortschritte bei der Impfkampagne, um damit einen "sicheren Neustart" für den Tourismus zu ermöglichen, seien "entscheidend" für die Arbeitsplätze in dem Bereich; vor allem viele Entwicklungsländer seien in hohem Maße vom Tourismus abhängig.

8 Uhr: Mehrere Clubs dürfen am Wochenende für Modellversuche öffnen

Nach gut 15 Monaten coronabedingter Zwangspause darf bei drei Club-Partys am Wochenende wieder ohne Abstand und Maske getanzt werden. Die beiden Ravensburger Diskotheken Kantine und Douala sowie der Hafen49 in Mannheim dürfen nach Angaben des Sozialministeriums für genehmigte Modellprojekte öffnen. Den Veranstaltern zufolge können insgesamt bis zu 1200 Gäste dabei sein. Die drei Veranstaltungen werden wissenschaftlich begleitet, um Erkenntnisse zum Risiko einer Übertragung des Coronavirus bei unterschiedlichen Events zu gewinnen.

Die Ergebnisse könnten nach Angaben des Sozialministeriums Grundlage für weitere Erleichterungen in der Clubszene sein – „sofern die Ergebnisse vielversprechend und weitere Öffnungen verantwortbar sind“. Konkrete Zielvorgaben gebe es dabei seitens des Ministeriums bislang nicht, sagte ein Sprecher. Die Party-Besucher müssen sich nach Angaben der Veranstalter sowohl vor als auch nach dem Besuch am Wochenende testen lassen.

7.07 Uhr: Langes Leiden an Covid: Experten erwarten steigende Reha-Zahlen

Tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland leiden nach einer Covid-19-Erkrankung an Langzeitfolgen. Allein bei der zweitgrößten deutschen Krankenkasse, der Barmer, waren zwischen November 2020 und März 2021 mehr als 2900 Versicherte von einem Post-Covid-Syndrom betroffen, wie eine Auswertung von Versichertendaten der Kasse zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Die Deutsche Rentenversicherung erwartet eine steigende Zahl an Reha-Fällen wegen Post- oder Long-Covid. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten eine deutliche Steigerung sehen werden“, sagte Susanne Weinbrenner vom Geschäftsbereich Prävention der Rentenversicherung vor Journalisten in Berlin.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 29. Juni:

22.42 Uhr: Scholz sieht Deutschland in zehn Jahren auf EU-Stabilitätspfad

Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) rechnet damit, dass Deutschland in etwa zehn Jahren die europäischen Stabilitätskriterien wieder erfüllen kann. Auch nach der Finanzkrise 2008 habe das Land zehn Jahre gebraucht, um dann 2019 alle Stabilitätskriterien wieder zu erfüllen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Dienstag vor Journalisten in Düsseldorf. „Wir werden nach 2022 wieder zehn Jahre brauchen, das ist meine Einschätzung“.

Der Bund habe für die Bewältigung der Corona-Krise für die Jahre 2020, 2021 und 2022 mehr als 400 Milliarden Euro Kredite aufgenommen, sagte Scholz. Diese Schulden müssten zurückgezahlt werden. Spätestens ab 2026 sei dafür ein Betrag von 20 Milliarden Euro pro Jahr im Bundeshaushalt vorgesehen. „Wir werden aber rauswachsen aus den Schulden“, sagte Scholz.

21.07 Uhr: Frankreich erwägt Impfpflicht gegen Corona für Pflegekräfte

Frankreich erwägt die Einführung einer Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte im Herbst. Ziel der Regierung sei es, dass bis September 80 Prozent des Pflegepersonals in Seniorenheimen und in Krankenhäusern mindestens eine Impfdosis erhalten haben, schrieb Gesundheitsminister Olivier Véran in einem Brief an die Krankenhäuser und Altenheime im Land. Sollte diese Vorgabe nicht erfüllt werden, werde eine Impfpflicht für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen auf den Weg gebracht. 

In den Pflegeheimen und den Einrichtungen für Langzeitpflege seien bislang 55 Prozent der Beschäftigten mindestens einmal geimpft worden. Dies sei insbesondere mit Blick auf die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus "unzureichend", betonte Véran. 

20.14 Uhr: Studie: Biontech-Impfung dürfte langanhaltende Immunreaktion auslösen

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer löst offenbar eine relativ langanhaltende starke Immunreaktion aus. US-Mediziner wiesen bei Geimpften noch drei Monate nach der zweiten Dosis sogenannte B-Gedächtniszellen des Immunsystems nach, wie sie im Fachblatt „Nature“ berichten. „Das belegt eine wirklich robuste Immunreaktion“, betont Co-Studienleiterin Rachel Presti von der Washington University School of Medicine in St. Louis. Carsten Watzl vom Leibniz Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) stimmt dieser Einschätzung zu. „Das ist sehr erfreulich. Aber ob und wie weit sich daraus eine lang andauernde Immunität ableiten lässt, ist offen“, sagt der Immunologe, der nicht an der Arbeit beteiligt war, mit Blick auf die tatsächliche Schutzwirkung der Impfung.

18.40 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten liegt bei 6,6

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt nun bei 6,6 nach 6,8 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante liegt bei 8,99 Prozent. Bei weiteren 3,1 Prozent liegt ein Verdacht auf die Delta-Variante vor.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit 30,8.

18.31 Uhr: Vergleichsweise wenig Infektionen aus dem Ausland eingeschleppt

Bislang machen in diesem Sommer Einreisende aus dem Ausland nur einen recht kleinen Anteil an allen erfassten neuen Corona-Ansteckungen aus. So wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt innerhalb von vier Wochen 1036 Fälle gemeldet, bei denen eine wahrscheinliche Ansteckung im Ausland angenommen wird, wie aus dem RKI-Lagebericht von Dienstagabend hervorgeht. Das seien etwa zwei Prozent aller übermittelten Fälle. „Dies zeigt, dass im derzeitigen Infektionsgeschehen reiseassoziierte Fälle eine nachgeordnete Rolle spielen“, schreibt das RKI.

Allerdings lagen bei 42 Prozent aller Fälle keine Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsland vor. Das RKI macht in seinem Bericht weder Angaben zu den Ländern, aus denen Infizierte einreisten, noch unterscheidet der Bericht nach Varianten.

16.17 Uhr: Im Kreisimpfzentrum in Singen gibt es wieder Termine für Erstimpfungen gegen Corona

Bis Ende der Woche stehen 700 Termine für Erstimpfungen mit Astrazeneca und Biontech zur Verfügung. Das teilte das Landratsamt Konstanz am Dienstag, 29. Juni, mit. Details finden Sie in diesem Artikel.

15.26 Uhr: EU-Kommission nennt fünf vielversprechende Corona-Medikamente

Die EU-Kommission hat fünf Medikamente vorgestellt, mit denen bald Covid-19-Erkrankungen behandelt werden könnten. Die Kandidaten seien bereits weit in der Entwicklung und könnten schon im Oktober zugelassen werden, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA laufen derzeit enstprechende Verfahren für die Medikamente.

Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte im Januar für 400 Millionen Euro Antikörpermittel eingekauft. Noch werden sie jedoch nur im Einzelfall und beim Risiko eines besonders schweren Verlaufs verabreicht. Studienergebnisse hatten zuvor darauf hingewiesen, dass eine Therapie im frühen Krankheitsstadium die Viruslast verringern könnte.

13.12 Uhr: Vorübergehende Maskenpflicht an Schulen nach den Sommerferien

Baden-Württembergs Schülerinnen und Schüler müssen nach den Sommerferien vorübergehend wieder Masken im Unterricht tragen. Für die ersten zwei Wochen nach den Ferien wird eine Maskenplicht inzidenzunabhängig wieder eingeführt, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart sagte. Damit wolle die Regierung auf die Gefahr einer Einschleppung von Infektionen durch Reiserückkehrer reagieren. Man müsse mit einer erhöhten Reisetätigkeit rechnen, sagte er.

In Baden-Württemberg können Schülerinnen und Schüler erst seit vergangener Woche auf eine Maske verzichten, sofern die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region niedrig ist und es zwei Wochen an der jeweiligen Schule keinen Corona-Fall gab. „Wir können nicht ausschließen, dass im Laufe des kommenden Schuljahres wieder mehr Schutzmaßnahmen notwendig sein werden, wenn die Inzidenzen steigen sollten oder Virusmutanten das Infektionsgeschehen verändern“, sagte Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne).

12.50 Uhr: Kretschmann schließt weiteren Lockdown bei Corona-Welle nicht aus

Einen weiteren Lockdown kann sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) angesichts der besonders ansteckenden Delta-Variante und der Massenveranstaltungen rund um die Fußball-Europameisterschaft durchaus vorstellen. „Das würde ich in keiner Weise ausschließen. Wenn die Welle dann kommt und wir in die Exponentialität kommen, haben wir ja keine anderen Möglichkeiten“, sagte der Regierungschef in Stuttgart.

Er mache sich große Sorgen, dass sich die Delta-Variante weiter unaufhaltsam ausbreite. Mit Blick auf die feiernden Fußball-Fans in den Stadien sei das seiner Ansicht nach möglich. „Wenn ich diese Bilder sehe, ist mir da ganz mulmig“, sagte Kretschmann. Die entscheidende Frage sei, „ob wir dagegen animpfen können“, sagte der Grünen-Politiker weiter. Einige Wissenschaftler hätten die vierte Welle vorausgesagt, „und sie hatten meistens recht“.

11.44 Uhr: Weniger Einschränkungen im Sportunterricht

Die Lockerungen der Corona-Regeln sorgen auch im Schulbetrieb für Erleichterungen. So darf bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 seit dieser Woche Sportunterricht an allen Schularten ohne Einschränkungen stattfinden, wie das Kultusministerium mitteilte. Zwischen 50 und 100 ist der Sport an der Schule zumindest im Freien ohne Einschränkungen möglich. Bislang durfte nach Angaben eines Sprechers zwischen 35 und 50 nur kontaktarmer Sport in Hallen stattfinden.

Auch das förmliche Abstandsgebot von 1,5 Metern in den Schulmensen gilt nicht mehr. Für schulische Veranstaltungen wie Abibälle gelten ab sofort die allgemeinen Regeln für Veranstaltungen.

11 Uhr: Deutlich erhöhte Sterblichkeit in Pflegeheimen in ersten beiden Pandemiewellen

Die Sterblichkeit in Deutschlands Pflegeheimen ist während der ersten beiden Pandemiewellen deutlich angestiegen. So lag bereits rund drei Wochen nach Beginn des ersten Lockdowns im April vergangenen Jahres die Sterblichkeit um 20 Prozent höher als im Schnitt der Vorjahre, wie aus dem in Berlin veröffentlichten Pflegereport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht.

In den ersten drei Monaten der zweiten Pandemiewelle von Oktober bis Dezember überstieg die Sterblichkeit das Vorjahresniveau um durchschnittlich 30 Prozent. In der Spitze lag die Übersterblichkeit demnach am Jahresende, in der Weihnachtwoche vom 21. bis 27. Dezember, sogar bei 80 Prozent. "Die Infektionsschutzmaßnahmen während der Pandemie reichten nicht aus, um die im Heim lebenden pflegebedürftigen Menschen ausreichend zu schützen", erklärte Antje Schwinger, Mitherausgeberin des Reports.

10 Uhr: Städte und Gemeinden: Bundes-Notbremse bei Bedarf reaktivieren

Vor dem Auslaufen der Bundes-Notbremse am Mittwoch plädiert der Städte- und Gemeindebund bei Bedarf für eine Reaktivierung der bundeseinheitlichen Regeln. „Wenn die Infektionszahlen erneut stark steigen, sollte die Bundes-Notbremse wieder in Kraft gesetzt werden. Wir haben die Pandemie nicht überwunden und wissen nicht, welche Mutationen noch auf uns zukommen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Welt“.

Ähnlich äußerte sich der Städtetag: „Aktuell sind wir zum Glück mit den Inzidenzen weit von einer Bundes-Notbremse entfernt. Sie muss nur dann erneut installiert werden, falls die Zahl der Infektionen auch wegen neuer Virusvarianten bundesweit wieder stark steigt“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Zeitung. „Bundeseinheitliche Regeln haben bei sehr hohen Inzidenzen dazu beigetragen, dass die Menschen sie nachvollziehen konnten.“

8 Uhr: Seehofer fordert weniger Zuschauer in EM-Stadien

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat an die britische Regierung und den europäischen Fußballverband Uefa appelliert, die Zuschauerzahlen bei den verbleibenden Spielen der Fußball-Europameisterschaft zu reduzieren. "Ich halte es für unverantwortlich, wenn in Ländern, die als Virusvariantengebiet der hoch ansteckenden Delta-Mutation gelten, zigtausende Menschen auf engem Raum zusammenkommen", sagte Seehofer der "Augsburger Allgemeinen".

Das sei auch die Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), mit der er sich dazu abgestimmt habe. Seehofer verwies darauf, dass bei den EM-Spielen in München eine Auslastung von 20 Prozent der Stadionplätze erlaubt ist. Dies sei "ein Maßstab, der auch für die anderen Austragungsorte gelten könnte, denn man muss in den Konzepten auch die An- und Abreise berücksichtigen". Als Innenminister ist der CSU-Politiker auch für den Sport zuständig.

7.11 Uhr: EU-Rechnungshof berichtet über Fluggastrechte während Corona

Der Europäische Rechnungshofs veröffentlicht heute einen Bericht zu Fluggastrechten während der Pandemie. Die Krise habe deutlich gemacht, dass Fluggäste nicht so gut über ihre Rechte informiert sind, wie sie es sein sollten. Dabei hatte Corona auch erhebliche Auswirkungen auf die Finanzen der Fluggesellschaften. Unter anderem seien Reisenden mehr als neun Milliarden Euro für verkaufte, aber nicht genutzte Tickets erstattet worden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 28. Juni: 

22.37 Uhr: EU-Kommissionsvize: Uefa sollte Austragung von EM-Spielen in London überdenken

Angesichts der in Großbritannien grassierenden Delta-Variante des Coronavirus hat der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Margaritis Schinas den europäischen Fußballverband Uefa aufgerufen, die Ausrichtung der letzten EM-Spiele in London zu überdenken. Er "persönlich" finde es nicht sinnvoll, die Halbfinalspiele am 6. und 7. Juli und das Endspiel am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion stattfinden zu lassen, sagte Schinas am Montag vor dem EU-Parlament in Brüssel.

"Ich möchte meine Zweifel mit ihnen teilen", wandte der EU-Kommissar sich an die Abgeordneten. Er habe Bedenken, die Halbfinalspiele und das Finale der Fußball-Europameisterschaft "in einem vollen Stadion zu organisieren in einer Zeit, in der das Vereinigte Königreich selbst die Reisen seiner Bürger in die Europäische Union einschränkt". Die Uefa müsse diese Entscheidung nun "vorsichtig analysieren" und den Ort der Ausrichtung "mit vollem Wissen der Fakten" wählen.

21.47 Uhr: EU-Kommission überweist erste Corona-Hilfen nach Deutschland

Die EU-Kommission hat am Montag insgesamt 800 Millionen Euro an Corona-Hilfen nach Deutschland und in 15 weitere Staaten überwiesen. Das Geld sei ein Teilbetrag der ersten 20 Milliarden Euro, die jüngst am Kapitalmarkt aufgenommen worden seien, teilte die Brüsseler Behörde mit. Es solle unter anderem Investitionen für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen ermöglichen.

Die 800 Millionen Euro sind nach Angaben der EU-Kommission die ersten Mittel, die über das im vergangenen Jahr beschlossene Wiederaufbauprogramm „Next Generation EU“ ausgezahlt wurden. Es sieht nach angepassten Preisen Corona-Hilfen in Höhe von insgesamt 800 Milliarden Euro vor. Das Geld soll helfen, die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie zu bewältigen. Finanziert wird es über Schulden, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden sollen.

21.08 Uhr: Clubbetreiber protestieren gegen neue Corona-Verordnung

Vertreter von Clubs und Diskotheken im Südwesten kritisieren die neue Corona-Verordnung als „Schlag ins Gesicht“ für die Clubbetreiber. „Während nun alle anderen Branchen großzügigen Lockerungen ausgesetzt sind, wird das Nachtleben weiterhin massiv beschränkt und de facto unterbunden“, schreibt die Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg in einem am Montag veröffentlichten Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), seine Landesregierung und die Landtagsfraktionen. „Mit der bisherigen Regelung verlagert man das Feiern in den unkontrollierten illegalen/privaten Bereich und zeigt großes Misstrauen gegenüber einer ganzen Branche.“

20.34 Uhr: Gesundheitsminister wollen Impfzentren zurückfahren

Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückfahren. Auch über den 30. September hinaus setze man bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Der Schwerpunkt dabei solle zunehmend aber auf mobilen Impfteams liegen, heißt es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Montagabend.

Die Länder könnten dabei selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden. Im Bedarfsfall sollen die Impfzentren in jedem Fall aber auch schnell wieder aktiviert werden können.

20.06 Uhr: Curevac rechnet sehr bald mit Ergebnissen der finalen Impfstoffstudie

Der Vorstandsvorsitzende des Tübinger Impfstoffentwicklers Curevac, Franz-Werner Haas, rechnet sehr bald mit finalen Ergebnissen der zulassungsrelevanten Studienphase. „Es wird nicht länger als eine Woche oder zehn Tage dauern. Wir rechnen kurzfristig mit den Ergebnissen“, sagte Haas am Montagabend in Tübingen bei einer Pressekonferenz mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (beide CDU), der Wahlkreisabgeordneten für Tübingen-Hechingen.

Curevac hatte kürzlich bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoffkandidat der ersten Generation nach einer vorläufigen Auswertung über eine Wirksamkeit von rund 47 Prozent verfügt. Damit wäre der Impfstoff deutlich weniger wirksam als andere Impfstoffe. Die Mitteilung hatte für einen deutlichen Rückgang des Börsenkurses und Enttäuschung bei Politikern gesorgt.

Karliczek sagte, man hätte sich gewünscht, dass die aktuellen Zwischenergebnisse besser ausgefallen wären. Es sei richtig, auf die mRNA-Technologie zu setzen, um die Souveränität in Europa zu erhalten im Vergleich zu China und den USA. Es gehe auch um strategische Investitionen im internationalen Wettbewerb.

19.06 Uhr: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante

Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvarianten-Anteilen stets am Mittwochabend.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie Wieler bereits am Freitag gesagt hatte. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante.

18.53 Uhr: Nach Massenansteckung von Schülern verschärft Mallorca Einreiseregeln

Nach der Ansteckung von rund tausend Schülern mit dem Coronavirus bei Abiturfahrten auf Mallorca hat die Regionalregierung der Balearen eine Verschärfung der Einreiseregeln für große Gruppen beschlossen. Die Teilnehmer von organisierten Gruppenreisen müssen künftig einen negativen PCR-Test vorlegen oder einen vollständigen Impfschutz nachweisen, wie die Regierung der spanischen Mittelmeer-Region am Montag in Palma mitteilte. Das werde künftig für Gruppen ab 20 Personen gelten, die Mallorca, Ibiza, Menorca oder Formentera besuchen, hieß es.

Allein in Madrid wurden bisher 493 Ansteckungen von Jugendlichen registriert, die Mitte Juni auf Klassenfahrt auf Mallorca waren, wie die Regionalregierung am Montag mitteilte. Besonders viele Fälle wurden unter anderem auch im Baskenland, Valencia, Galicien und Katalonien verzeichnet. Die Zahlen steigen täglich.

Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich erst auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es.

17.58 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten liegt bei 6,8

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt nun bei 6,8 nach 7,2 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Montag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante liegt bei 9,3 Prozent. Bei weiteren 4,6 Prozent liegt ein Delta-Verdacht vor. Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit jetzt 30,8.

Im Vergleich zum Vortag kamen am Montag 50 Corona-Neuinfektionen und neun Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung dazu. Damit sind nun 500.657 Infektionsfälle und 10.235 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus im Südwesten registriert.

16.30 Uhr: Corona-Regeln für Reiserückkehrer werden nicht verschärft

Auf Reisende kommen vorerst keine schärferen Corona-Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland zu. Das ist das Ergebnis von Beratungen von Bund und Ländern. Demnach soll die geltende Einreiseverordnung nicht kurzfristig geändert werden. Mehrere Ministerpräsidenten hatten schärfere Bestimmungen gefordert, um eine erneute Verschärfung der Corona-Lage zu verhindern.

14 Uhr: Diese Corona-Regeln gelten aktuell in Ihrem Landkreis

Mit wie vielen Menschen darf ich mich treffen? Brauche ich einen Test, um einkaufen zu gehen? Benötige ich einen Termin, um ins Schwimmbad zu kommen? Die Corona-Regeln sind schwer zu durchschauen und ändern sich je nach Lage ständig. Welche Regeln in Ihrem Landkreis gelten, finden Sie tagesaktuell hier.

13.15 Uhr: Söder fordert von Bundesregierung klare Ansagen für Ferienzeit

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vom Bund klare Vorgaben für Urlaubsrückkehrer gefordert. Mit Blick auf die gerade begonnene Hauptreisezeit sagte Söder am Montag in München, im vergangenen Jahr habe der Bund hier viel zu spät gehandelt, dies dürfe sich nun nicht wiederholen. "Der Bund sollte jetzt noch einmal deutlich eine Ferienempfehlung durchgeben."

Die vorhandenen Pflichten, sich nach dem Urlaub testen zu lassen, müssten auch kontrolliert werden, forderte der bayerische Regierungschef weiter. Nicht praktikabel sei dagegen, wieder reihenweise Teststationen aufzubauen.

Söder äußerte sich nach einem neuerlichen bayerischen Impfgipfel. Dabei kündigte er an, die Priorisierung der Impfstoffe nun auch für die Impfzentren in Bayern aufzuheben - dies war bisher nur in den Arztpraxen der Fall. Es sei mehr Flexibilität bei den Impfungen nötig.

Dabei räumte Söder ein, nicht mit dem Impffortschritt in Bayern zufrieden sein. Bei den Impfquoten liegt der Freistaat als von der Bevölkerungszahl her zweitgrößtes Bundesland sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitimpfungen klar hinter dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Söder forderte, verstärkt Kreuzimpfungen vorzunehmen - also etwa der Impfstoff von Astrazeneca und der von Biontech in zwei Impfungen verabreicht werden. Eine Impfpflicht lehnte der CSU-Chef ab. "Wir bleiben dabei, es gibt keine Impfpflicht in Deutschland."

12.57 Uhr: Bund plant derzeit keine strengeren Corona-Kontrollen bei Einreisenden

Die Bundesregierung lehnt eine Verschärfung der Einreisebestimmungen wegen der Corona-Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt ab. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sehe "momentan keine Veranlassung für stationäre Grenzkontrollen", sagte ein Sprecher seines Ministeriums am Montag in Berlin. Auch das Bundesgesundheitsministerium erklärte, es sei "zur Zeit keine Änderung der Einreiseverordnung" geplant. es gebe derzeit schon ein "recht striktes Einreiseregime", sagte ein Sprecher.

11.11 Uhr: Mehr als 35 Prozent der Menschen vollständig gegen Corona geimpft

Mehr als 35 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor. Rund 44,6 Millionen Menschen (53,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 29,4 Millionen Menschen (35,4 Prozent) sind vollständig geimpft. Allein am Sonntag wurden 275.827 Impfdosen verabreicht.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter, damit sei das für Juni gesetzte Ziel, in Deutschland mindestens jeden Zweiten einmalig und mindestens jeden Dritten vollständig geimpft zu haben, übertroffen worden. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 61,6 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter.

Bis auf Sachsen (47,6 Prozent) liegen alle Bundesländer über der 50-Prozent-Marke.

10.40 Uhr: Öffentliche Verschuldung steigt im ersten Quartal auf über 2,2 Billionen Euro

Die Summe der öffentlichen Schulden in Deutschland ist im ersten Quartal des laufenden Jahres erstmals über 2,2 Billionen Euro gestiegen. Vor allem die Ausgaben für die Corona-Krisenmaßnahmen hätten die Schulden in die Höhe getrieben, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Demnach erhöhten sich die Verbindlichkeiten des Staates und der Sozialversicherungen im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent oder 33,6 Milliarden Euro auf 2,205 Billionen Euro.

Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres 2020 bedeutete das nach Angaben des Bundesamt einen Zuwachs von 12,8 Prozent oder 250,0 Milliarden Euro. Verursacht worden sei die Entwicklung vor allem durch die Maßnahmen von Bund und Ländern zur Bewältigung der Corona-Pandemie.

8.50 Uhr: Kurzarbeitergeld drückt Lohnstatistik in der Corona-Krise

Das Kriseninstrument der Kurzarbeit drückt weiterhin die offiziell registrierte Lohnentwicklung in Deutschland. Auch weil die von der Arbeitsagentur gezahlte Lohnersatzleistung in der entsprechenden Statistik nicht erfasst wird, sanken die Bruttomonatsverdienste der Beschäftigten im ersten Quartal dieses Jahres um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Da im gleichen Zeitraum auch die Verbraucherpreise um 1,3 Prozent anzogen, lag der reale Verdienstrückgang sogar bei minus 2 Prozent, wie die Statistikbehörde nun berichtete.

7.41 Uhr: RKI registriert 219 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz bei 5,6

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 219 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben.

Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 346 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,6 an (Vortag: 5,7; Vorwoche: 8,6). Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zehn Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.929 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.620.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90.762. Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Sonntagabend bei 0,82 (Vortag: ebenfalls 0,82).

7.07 Uhr: Lauterbach: Stiko soll Empfehlung für Kinder-Impfungen überdenken

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. „In Großbritannien sind bereits viele Kinder mit Covid in der Klinik. Die Ständige Impfkommission argumentiert, dass Covid für Kinder harmlos sei.

Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht“, sagte Lauterbach. Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 27. Juni: 

21.41 Uhr: Südafrika setzt Corona-Alarmstufe herauf

Nach einem ungewöhnlich starken Anstieg der Infektionszahlen verschärft Südafrika seine Corona-Beschränkungen deutlich. Präsident Cyril Ramaphosa setzte die Alarmstufe am Sonntagabend in einer TV-Rede auf die zweithöchste Stufe herauf. Am Vortag war bekanntgeworden, dass die hochansteckende Delta-Variante den Kap-Staat im Griff hat. Auch bereits zuvor mit der Beta-Variante infizierte und danach genesene Südafrikaner seien nun gefährdet, so Ramaphosa. „Wir sind im Griff einer verheerenden Welle.“

Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Städte Pretoria und Johannesburg (Gauteng-Provinz), wo mehr als 60 Prozent aller Neuinfektionen registriert wurden. Die Gesundheitsinfrastruktur befindet sich an der Kapazitätsgrenze. Reisen sind dort nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Die neuen Restriktionen sehen neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nach 21.00 Uhr auch ein Alkoholverbot sowie weitgehende Versammlungsverbote im Freien vor.

Südafrika ist zahlenmäßig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Bislang wurden dort 1,9 Millionen Fälle dokumentiert. Kapp 60 000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Geimpft sind rund 2,7 Millionen der insgesamt knapp 60 Millionen Südafrikaner.

21.11 Uhr: Luxemburgs Regierungschef positiv auf Corona getestet

Kurz nach dem EU-Gipfel ist Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bettel begab sich nach dem Test für zehn Tage in Quarantäne, wie seine Sprecherin am Sonntag sagte. Der 48-Jährige, der bisher nur einmal mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft wurde, hatte am Donnerstag und Freitag noch am EU-Gipfel teilgenommen. Nach Angaben seiner Sprecherin wurden die 26 anderen Staats- und Regierungschefs aber nicht als Kontaktpersonen eingestuft.

"Keiner der Staats- und Regierungschefs steht auf der Liste der engen Kontakte des Ministerpräsidenten", sagte Bettels Sprecherin. In Luxemburg gilt als enger Kontakt, wenn mindestens 15 Minuten lang ohne Schutzmaßnahmen wie Maske oder Mindestabstand Kontakt zu einem Infizierten bestand. Beim EU-Gipfel seien die Hygienemaßnahmen eingehalten worden, sagte die Sprecherin.

Bettel leidet den Angaben zufolge unter leichten Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen, wird seine Arbeit aber im Homeoffice fortsetzen.

20.20 Uhr: Italien hebt Maskenpflicht und letzte regionale Ausgangssperre auf

Italien hebt am Montag die Maskenpflicht im Freien sowie die letzte noch geltende regionale Ausgangssperre auf. Landesweit gilt die Pflicht zum Tragen einer Mundmaske nur noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie an stark frequentierten Orten an der frischen Luft. Im nordwestlichen Aostatal fällt die nächtliche Ausgangssperre zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens weg.

Italien war im vergangenen Frühjahr das erste europäische Land, in dem sich das Coronavirus stark ausbreitete. Insgesamt ist Italien eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt mit mehr als 4,25 Millionen nachgewiesenen Infektionen und über 127.000 Toten. Zuletzt waren Ansteckungs- und Todeszahlen stark gesunken. Allerdings breitet sich auch in Italien derzeit die ansteckendere Delta-Variante des Virus aus.

19.18 Uhr: RKI registriert 538 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,7

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 538 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 842 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,7 an (Vortag: 5,9; Vorwoche: 8,8).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 16 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.710 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

18.42 Uhr: Mehr als 800 Schüler nach Klassenfahrten auf Mallorca infiziert

Mehr als 800 Schüler und Schülerinnen aus mehreren Teilen Spaniens haben sich auf Abschlussfahrten nach Mallorca Mitte Juni mit dem Coronavirus infiziert. Nach jüngsten Angaben der verschiedenen Regionalregierungen erhöhte sich die Zahl der infizierten Teenager am Sonntag um mehr als 200 auf mindestens 848. Allein in Madrid sind mindestens 410 Jugendliche betroffen. Fälle meldeten auch das Baskenland (126), Valencia (104), Galizien (70), Katalonien (64), die Balearen (33), Murcia (20), Kastilien-La Mancha (11) und Aragonien (10).

Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es.

17.21 Uhr: Astrazeneca und Oxford testen Impfstoff gegen Beta-Variante

Astrazeneca und die Universität Oxford haben mit neuen Studien zur Wirksamkeit ihres abgewandelten Impfstoffs gegen die Beta-Variante des Coronavirus begonnen. Es sei wichtig, sich auf Veränderungen beim Coronavirus vorzubereiten und somit der Pandemie "einen Schritt voraus zu sein", erklärte der Direktor der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollar, am Sonntag.

An den klinischen Studien der Phasen II und III mit dem leicht veränderten Auffrischungsimpfstoff sollen rund 2250 Teilnehmer aus Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Polen teilnehmen. Ein Teil der Probanden soll bereits zwei Mal mit dem Original-Vektorvirenimpfstoff von Astrazeneca oder mit einem der mRNA-Vakzine wie etwa von Biontech und Pfizer geimpft worden sein, ein anderer Teil soll noch keine Impfung erhalten haben. Erste Daten werden noch in diesem Jahr erwartet.

16.20 Uhr: Viele Lockerungen im Schwarzwald-Baar-Kreis ab Montag

Die Inzidenz im Schwarzwald-Baar-Kreis geht abwärts und es geht aufwärts: Nachdem der Wert am Samstag noch bei 3,3 und damit den fünften Tag in Folge unter zehn lag, treten am Montag viele Lockerungen in Kraft. Wie das Gesundheitsamt außerdem meldet, waren am Sonntag noch 22 Personen mit dem Coronavirus infiziert, fünf weniger als am Samstag. Ab Montag sind unter anderem Badespaß ohne Beschränkung und Veranstaltungen im Freien mit bis zu 1500 Personen wieder möglich.

14.40 Uhr: Beschleunigung der Impf-Kampagne erwartet

Zusätzliche Impfstoffmengen können den Kampf gegen die Corona-Pandemie in Deutschland in den kommenden Wochen deutlich beschleunigen. „Bis Ende Juli wird jeder Erwachsene in Deutschland, der geimpft werden will, auch eine erste Impfung erhalten haben können; wenn die Lieferungen so weitergehen, vielleicht noch ein Stück früher“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag in einer Diskussionsrunde in Berlin. Kanzlerin Angela Merkel hatte bislang immer erklärt, dass jede Bürgerin und jeder Bürger bis zum Ende des Sommers am 21. September ein Impfstoffangebot erhalte.

Ein halbes Jahr nach Beginn der Impfkampagne ist mehr als die Hälfte der Menschen hierzulande mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Über ein Drittel hat auch schon die zweite Spitze erhalten. Trotz dieses Fortschritts rief Spahn erneut zu Vorsicht auf - auch mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Virusvariante. Jede und jeder Einzelne habe es in der Hand, „dass dieser gute Sommer, der es werden kann, erstens gut bleibt und zweitens Herbst und Winter eben auch gut werden“. Es gehe bei diesem Appell nicht darum, die gute Laune „einzutrüben“, betonte er. Die könne man schon haben. „Aber es geht darum, dass wir möglichst lange gute Laune haben können.“

13.24 Uhr: Regierung macht Veranstaltungsbranche Hoffnung auf Neustart im Herbst

Hoffnung auf einen Neustart für die Veranstaltungsbranche: Die Bundesregierung zeigt sich optimistisch, dass Konzerte und Veranstaltungen mit tausenden Besuchern im Herbst wieder möglich sind. "Mit zunehmender Impfquote bin ich trotz neuer Virusvarianten zuversichtlich, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkommen", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß (CDU), der "Welt am Sonntag". Im Spätherbst könne es soweit sein.

"Wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, gibt es keinen Grund mehr, warum nicht auch Veranstaltungen mit 10.000 Besuchern oder mehr wieder möglich sein sollten." Natürlich müssten die Besucher geimpft oder getestet sein. Impfverweigerer müssen dann nach den Worten des parlamentarischen Staatssekretärs womöglich draußen bleiben: "Wer für sich die Freiheit in Anspruch nimmt, sich nicht impfen oder testen zu lassen, der muss auch die unternehmerische Freiheit des Veranstalters akzeptieren, ihn nicht hineinzulassen." Bareiß will sich zudem im Ministerium für möglichst einheitliche Regeln in den Bundesländern einsetzen.

12.56 Uhr: CSU gegen „Lockdown-Automatismus“ bei vierter Corona-Welle im Herbst

Die CSU lehnt nach den Worten von Generalsekretär Markus Blume einen neuen Lockdown im Fall einer vierten Corona-Welle ab. „Wenn sich tatsächlich im Herbst erneut eine Infektionswelle aufbauen sollte, gibt es keinen Lockdown-Automatismus mehr“, sagte Blume dem „Tagesspiegel am Sonntag“. „Dank umfassendem Impfschutz und massenhafter Testkapazitäten sollten uns dann andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen“, so Blume.

Blume forderte außerdem die Europäische Fußball-Union UEFA auf, ihr Stadien-Konzept für die Europameisterschaft „noch einmal genau zu prüfen“. „Niemandem ist geholfen, Europameister im Inzidenz-Höhenflug zu werden“, sagte der CSU-Politiker. Die UEFA müsse Vorbild für Großereignisse sein. „Dazu gehört auch, die Maskenpflicht in Stadien durchzusetzen“, sagte Blume. Er bekräftigte das Angebot, Spiele
vom aktuellen Corona-Hotspot London nach München zu verlegen: „Wir sind in München zu allem bereit.“

11.30 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister will Urlauber streng auf Corona testen

Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, sollen nach dem Willen von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Das sagte der CSU-Politiker, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf die rasche Ausbreitung der Delta-Variante.

„Im Gegensatz zum letzten Sommer sind in ganz Deutschland flächendeckende Testsysteme aufgebaut. Entscheidend ist, dass vor Einreise getestet wird und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden“, so Holetschek. Bund und Land befänden sich in enger Abstimmung, um engmaschige Kontrollen während der Reisezeit sicherzustellen, sagte Holetschek weiter

10.08 Uhr: Nach Corona-Krise: Normenkontrollrat fordert Verwaltungsreform

Angesichts der in der Corona-Krise aufgedeckten Missstände und Mängel in der staatlichen Verwaltung schlägt der Normenkontrollrat mutige Reformen vor. Jetzt sei eine gute Chance für eine grundlegende Verwaltungsreform, sagt der Vorsitzende des Beraterkreises, Johannes Ludewig, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Denn die Erinnerungen an die Probleme des Staates seien noch frisch, eine neue Bundesregierung komme demnächst ins Amt, ein neuer Koalitionsvertrag werde geschrieben.

In einem Positionspapier, das auf der Homepage des Rats veröffentlicht wurde, werden sogenannte gezielte Selbstreflexionen von Behörden im Normalbetrieb gefordert, außerdem regelmäßige Stresstests mit simulierten Krisensituationen. Nötig sei auch die Stärkung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Angeregt wird überdies ein unabhängiger Expertenrat „als kontinuierlicher Mahner“. Weil die Aufmerksamkeit der Politik erfahrungsgemäß schnell nachlasse, müsse aber zugleich „ein gewisser Selbstlauf“ erreicht und eine nachhaltige Kulturveränderung eingeleitet werden.

Die Vorschläge gehen zum einen auf die Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise zurück, die sich nach dem Eindruck des Rates während der Corona-Pandemie in Teilen wiederholt haben. Dazu schreibt Ludewig: „Durch die Corona-Pandemie und die Flüchtlingskrise hat das Bild eines gut organisierten und gut regierten Landes in der Öffentlichkeit Risse bekommen. Deutschland ist, denkt und handelt zu kompliziert.“

8.40 Uhr: Opposition fordert schnellere Zweitimpfung wegen Delta

Angesichts der raschen Ausbreitung der Delta-Variante sprechen sich Gesundheitsexperten der Opposition für eine frühere Zweitimpfung aus. Bei mRNA-Impfstoffen (Biontech/Pfizer und Moderna) solle die Zweitimpfung gegen das Coronavirus bereits nach drei Wochen stattfinden, sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der „Welt am Sonntag“. Es gebe „harte Daten“, dass dies gegen die Delta-Variante sehr wirksam sei. Zu einer früheren Zweitimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca läge noch nichts vor.

Der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss, Andrew Ullmann, sagte: „Die Ständige Impfkommission sollte ihre Empfehlung zu den Impfintervallen überarbeiten und den Zeitpunkt der Zweitimpfung vorziehen.“ Die Stiko empfiehlt bislang längere Zeitabstände zwischen den zwei Impfungen als möglich. Das hat Gründe: Bei Astrazeneca etwa steigt die Wirksamkeit bei längerem Abstand. Zudem sprach die Impfstoffknappheit dafür, zunächst möglichst viele Menschen zu versorgen.

Bei Astrazeneca lautet der bisherige Rat des Expertengremiums, zwölf Wochen zwischen erster und zweiter Dosis verstreichen zu lassen. Für die mRNA-Impfstoffe beträgt der empfohlene Abstand sechs Wochen. Laut Zulassung wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von drei Wochen, bei Moderna und Astrazeneca im Abstand von vier Wochen.

7.15 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt weiter auf 5,7

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut zurückgegangen und liegt nun bei 5,7. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 5,9 gelegen, vor einer Woche bei 8,8.

Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 538 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie acht Todesfälle registriert. Vor einer Woche waren 842 Neuansteckungen sowie 16 Todesfälle verzeichnet worden. 

Die in den vergangenen Wochen stark gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb dieses Zeitraums an. 

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den neuesten RKI-Angaben bei 3.726.710. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.754. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.619.400.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 26. Juni: 

21.54 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten erneut gesunken

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erneut gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt nun bei 7,3 nach 7,9 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Gleichzeitig steigt der Anteil der Infektionen mit der Delta-Variante.

Alle 44 Stadt- und Landkreise liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Schwelle von 35. Den höchsten Wert hat nach wie vor die Stadt Heilbronn mit jetzt 31,6. Den niedrigsten Wert hat die Stadt Karlsruhe mit 1,6.

20.38 Uhr: Britischer Gesundheitsminister reicht nach Verstoß gegen Corona-Regeln Rücktritt ein

Wer die Corona-Regeln aufstelle, müsse sich erst recht daran halten, sagte der konservative Politiker in einem Video, das am Samstagabend veröffentlicht wurde. Der 42-Jährige hatte am Freitag zugegeben, Abstandsregeln verletzt zu haben. Einen Rücktritt lehnte er zunächst aber ab. Seitdem war der Druck ständig gewachsen.

Der konservative Premierminister Boris Johnson nahm den Rücktritt an. Hancock könne stolz sein auf das, was er vor und während der Pandemie erreicht habe. Die Zeitung „The Sun“ hatte am Freitag Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie der verheiratete Minister eine Frau küsst. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen galten strenge Abstandsregeln zu Mitgliedern fremder Haushalte, die Hancock selbst aufgestellt hatte.

19:46 Uhr: Deutsche werden wegen Delta-Variante aus Portugal zurückgeholt

Wegen der von Dienstag an geltenden Einstufung Portugals als Corona-Virusvariantengebiet will der deutsche Reiseanbieter Olimar mehrere Hundert Bundesbürger schnell zurückholen. Das Unternehmen aus Köln, das auf Portugal spezialisiert ist, habe seinen Gästen gleich nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine rechtzeitige Rückkehr bis Montagabend angeboten, sagte Pascal Zahn von Olimar am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Etwa zehn Prozent unserer Gäste wollen ihren Urlaub jedoch eventuell verlängern“, sagte Zahn.

Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1000 Deutsche in Portugal Urlaub. „Es sind noch nicht so viele, weil Portugal erst seit kurzem wieder leicht zugänglich ist“, sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen.

18.41 Uhr: Tausende bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in London
- Demonstranten fordern sofortige Aufhebung aller Einschränkungen

In London haben am Samstag tausende Menschen gegen die anhaltenden Corona-Maßnahmen in England demonstriert. Die Menschenmenge zog vom Hyde Park und durch die Einkaufsstraße Oxford Street bis zum Parlament. Die Demonstranten forderten eine sofortige Aufhebung aller Beschränkungen. Das Parlament und der Regierungssitz von Premierminister Boris Johnson in der Downing Street wurden mit Tennisbällen beworfen, auf einem Plakat wurde die Festnahme von Gesundheitsminister Matt Hancock gefordert.

In Großbritannien waren die Infektionszahlen wegen der sich rasch ausbreiteten Delta-Variante des Coronavirus zuletzt wieder stark angestiegen. Die Regierung hatte die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England deshalb um vier Wochen verschoben.

17.29 Uhr: Bundesregierung geht von Beschleunigung der Impfkampagne aus

Die Bundesregierung rechnet durch die Lieferung zusätzlicher Impfstoffmengen mit einer deutlichen Beschleunigung der Corona-Impfkampagne. „Bis Ende Juli wird jeder Erwachsene in Deutschland, der geimpft werden will, auch eine erste Impfung erhalten haben können; wenn die Lieferungen so weitergehen, vielleicht noch ein Stück früher“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag in einer Diskussionsrunde in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte immer erklärt, dass jede Bürgerin und jeder Bürger bis zum Ende des Sommers, also bis zum 21. September, ein Impfstoffangebot erhalte.

16.47 Uhr:  EU-Gesundheitskommissarin fordert mehr Anstrengungen bei Corona-Impfkampagnen

Die EU-Kommission hat angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus die EU-Staaten aufgefordert, ihre Anstrengungen bei den Impfungen zu "verdoppeln". "Für die Ungeimpften und nur teilweise Geimpften ist die Delta-Variante eine echte Bedrohung", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der "Welt" (Samstagsausgabe). Solange kein höheres Niveau bei den Zweitimpfungen erreicht sei, müsse alles dafür getan werden, um die Übertragungskette der Delta-Variante zu unterbrechen. 
 
"Das bedeutet, dass unsere Anstrengungen, die Bevölkerung zu impfen, verdoppelt und die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit respektiert werden müssen", erklärte die EU-Gesundheitskommissarin. Außerdem müssten weitere "gezielte politische Maßnahmen" ergriffen werden, falls dies erforderlich sein sollte.

15.25 Uhr: Hausärzte: Mehr Absagen von Impfterminen - Aber keine Impfmüdigkeit

Die Hausärzte in Deutschland beobachten, dass immer mehr Impftermine abgesagt werden. „Absagen oder No-Shows nehmen auch in den Hausarztpraxen zu“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag. Eine allgemeine Impfmüdigkeit könnten die niedergelassenen Allgemeinmediziner jedoch nicht feststellen.

Bei Absagen könnten die Hausärzte anderen Patienten Impfungen anbieten, sodass keine Impfstoffdosen vergeudet werden müssten. Zudem gelinge es den Hausärzten immer wieder, Patienten, die aus anderen Gründen in die Praxis kommen, für eine Impfung zu gewinnen. „Wir brauchen jedoch weiter mehr Impfstoff und verlässliche Zusagen bei den Lieferungen“, betonte Weigeldt.

14.20 Uhr: EM-Gastgeber St. Petersburg meldet Tagesrekord an Corona-Toten

St. Petersburg, einer der Gastgeber für die Europameisterschaft, hat die höchste Zahl an Corona-Toten in einer russischen Stadt seit Beginn der Pandemie registriert. Die Behörden meldeten am Samstag 107 Todesfälle - laut den russischen Nachrichtenagenturen so viele wie noch in keiner anderen Stadt im Land. 

St. Petersburg wurde für sieben EM-Turniere ausgewählt, das letzte findet am kommenden Freitag statt. Beim Match Finnland gegen Belgien am vergangenen Montag hatten sich dutzende finnische Fans angesteckt. Ganz Russland verzeichnete am Samstag 619 Todesfälle; die Behörden meldeten zudem 21.665 Neuinfektionen, so viele wie seit Januar nicht mehr. 

Vor allem aufgrund der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante waren die Corona-Infektionszahlen zuletzt wieder stark angestiegen. Die Bundesregierung hat Russland deshalb am Freitagabend als Virusvariantengebiet eingestuft: Ab Dienstag um Mitternacht gelten bei der Wiedereinreise nach Deutschland besonders strenge Regeln.

13.51 Uhr: Keine Maskenpflicht im Freien bei genügend Abstand

Wegen niedriger Infektionszahlen in der Corona-Pandemie entfällt von diesem Montag an die Pflicht zum Tragen einer Maske an Haltestellen des Personennahverkehrs im Freien - wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. In den Fahrzeugen sowie in geschlossenen Haltestellen müsse jedoch weiterhin eine medizinische Maske getragen werden, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Samstag in Stuttgart.

Die Landesregierung lockert mit der nächsten Corona-Verordnung ab Montag auf breiter Front die Maßnahmen. Die Maskenpflicht bleibt bestehen. Der Schutz muss auch weiterhin in geschlossenen Räumen wie in Supermärkten, Museen, Theatern, Kinos, Arztpraxen oder in öffentlichen Gebäuden ebenso wie in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und Straßenbahnen getragen werden.

13.32 Uhr: Fast alles wieder erlaubt: Niederlande lockern Corona-Regeln

Die Niederlande haben einen großen Schritt zurück zu einem öffentlichen Leben fast ohne Corona-Beschränkungen gemacht. Fast alle im Zuge der Pandemie eingeführten Maßnahmen sind seit Samstag wieder aufgehoben. Als zentrale Regel gilt nur noch der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter. Wenn der - wie etwa in einer Disco - nicht eingehalten werden kann, ist Zutritt nur mit Test- oder Impfbeweis möglich. Die Regierung mahnte aber die Bürger weiterhin zur Vorsicht - auch im Blick auf die sich schnell verbreitende Delta-Variante des Virus, die als besonders ansteckend gilt.

Mehr als 15 Monate nach der erzwungenen Schließung öffneten bereits um Mitternacht in zahlreichen Städten Diskotheken und Nachtclubs wieder. Besucher konnten sich vor dem Eintritt testen lassen. Auch für Gaststätten, Museen und Theater entfallen die Restriktionen. Und Fußballfans können ab sofort gemeinsam mit anderen die EM-Spiele auf Bildschirmen in Cafés und Kneipen anschauen. Auch andere Veranstaltungen sogar mit Zehntausenden Besuchern sind wieder möglich mit Test- oder Impfbeweis.

Auch die Maskenpflicht wurde fast vollständig aufgehoben. Nur in Bussen und Bahnen, auf Flughäfen sowie in Test- und Impfzentren müssen sie noch getragen werden.

12.04 Uhr: Fast 44,4 Millionen Erstgeimpfte - Spahn: Großbritannien überholt

Ein halbes Jahr nach Beginn der Impfkampagne in Deutschland ist mehr als die Hälfte der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, über ein Drittel hat auch schon die zweite Spitze erhalten. Wie aus Daten des Robert Koch-Instituts vom Samstag (Stand: 10.30 Uhr) hervorgeht, haben knapp 44,4 Millionen Menschen (53,3 Prozent) mindestens eine Impfdosis bekommen. 28,9 Millionen (34,8 Prozent) sind vollständig geimpft. Allein am Freitag wurden 852 814 Impfdosen verabreicht.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 60,8 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (47,2 Prozent) liegen alle Bundesländer über der 50-Prozent-Marke. Das Saarland hat mit 41,1 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 32,2 Prozent das Schlusslicht.

Bei den Erstgeimpften liege Deutschland bei der absoluten Zahl erstmals vor Großbritannien, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag auf Twitter. In Großbritannien ist die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante des Virus vorherrschend, ihr Anteil steigt auch in Deutschland.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland offiziell am 27. Dezember begonnen. In einem Seniorenzentrum in Halberstadt in Sachsen-Anhalt wurden aber schon am 26. Dezember erste Impfungen verabreicht. Zunächst waren Menschen über 80 Jahren, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

 

10.56 Uhr: Behörden verhängen zweiwöchigen Lockdown über Sydney

Australiens größte Stadt Sydney wird wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus abgeriegelt. Nach einem Lockdown für Teile der Stadt weiteten die Behörden am Samstag die Maßnahme auf den Großraum Sydney sowie umliegende Regionen aus. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von den Einschränkungen betroffen.

Ab 18.00 Uhr (Ortszeit) werden der gesamte Großraum Sydney, die Bergregion Blue Mountains sowie die nahe gelegenen Küstengemeinden abgeriegelt, kündigte Gladys Berejiklian, die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, an. "Wir müssen uns auf eine potenziell große Anzahl von Fällen in den folgenden Tagen einstellen", fügte sie hinzu.

Ein Großteil der fünf Millionen Einwohner von Sydney durfte bereits seit Mittwoch die Stadt nicht mehr verlassen, um eine Verbreitung des Virus in andere Gebiete zu verhindern. Die Menschen sind aufgefordert, in den kommenden zwei Wochen nur für notwendige Besorgungen, medizinische Dienstleistungen und Sport aus dem Haus zu gehen. 

10.11 Uhr: Lauterbach spricht sich wegen Corona-Lage für Reiseverbot von Briten in EU aus

Wegen der angespannten Corona-Lage in Großbritannien hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ein Reiseverbot für Briten in der Europäischen Union gefordert. "Es ist komplett unverständlich, warum es keine harten EU-weiten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien gibt", sagte Lauterbach der "Bild"-Zeitung (Samstagsausgabe). "Angesichts der dramatischen Corona-Entwicklung im Vereinten Königreich mitten in der Hauptreisesaison wäre ein Reise-Embargo aus dem Vereinigten Königreich nach Europa ratsam." 

Der SPD-Politiker plädierte zumindest aber für eine "zehntägige Quarantäne mit ersten Test nach fünf Tagen für Briten in allen EU-Ländern". Es könne nicht sein, dass "in der letzten Phase vor der Impfung noch ganz Europa im Urlaub der Delta-Variante aus England ausgesetzt wird".

In Großbritannien grassiert trotz einer erfolgreich voranschreitenden Impfkampagne die besonders ansteckende Delta-Variante. Die erstmals in Indien nachgewiesene Variante wird als 40 bis 60 Prozent ansteckender eingeschätzt als die zuerst in Großbritannien identifizierte Alpha-Variante.

9.19 Uhr: Mehr Corona-Impfdosen von Moderna erwartet

Für die Corona-Impfungen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums im dritten Quartal deutlich mehr Dosen des Herstellers Moderna zu erwarten als ursprünglich angekündigt. Im Juli sollen pro Woche statt der vorgesehenen 733 000 nun jeweils 1,33 Millionen Dosen kommen. Im August werden dann 2,57 Millionen Dosen pro Woche erwartet, im September 2,95 Millionen pro Woche.

Insgesamt will der US-Hersteller den neuen Zahlen zufolge im Juli 5,32 Millionen Impfdosen liefern, im August 10,28 Millionen und im September 14,5 Millionen Dosen. Dies gebe der Impfkampagne einen zusätzlichen Schub, sagte ein Ministeriumssprecher.

In der kommenden Woche sollen zusätzlich zu bereits eingeplanten anderen Lieferungen fünf Millionen Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca und eine Million Dosen von Johnson & Johnson an die Impfzentren der Länder sowie an Arztpraxen und Betriebsärzte gehen.

8.15 Uhr: RKI registriert 592 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,9

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 592 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.18 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1108 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,9 an (Vortag: 6,2; Vorwoche: 9,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 68 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 99 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 726 172 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

6 Uhr: Mehr als 32 Millionen digitale Corona-Impfnachweise

In Deutschland sind inzwischen mehr als 32 Millionen digitale Corona-Impfnachweise erstellt worden. In Impfzentren und Arztpraxen waren es 5,9 Millionen und in Apotheken 11,9 Millionen, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Nachträglich per Post versandt wurden demnach mittlerweile 14,5 Millionen Zertifikate.

Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis zum Vorzeigen auf dem Handy ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft aus Papier. Genutzt werden kann er über eine kostenlose App namens „CovPass“ oder die Corona-Warn-App des Bundes. Dies kann als Beleg eines vollen Impfschutzes bei gelockerten Corona-Beschränkungen dienen und soll auch Reisen erleichtern.

Das Erstellen der digitalen Nachweise war Mitte Juni angelaufen. Zu bekommen sind sie direkt nach der Impfung in Praxen und Impfzentren. Dafür wird ein Code erzeugt, den man mit dem Smartphone einscannen oder auf Papier mitnehmen und später einscannen kann. Nachträglich ist dies auch in Apotheken möglich. Außerdem sollen auch per Post QR-Codes nach bereits erfolgten Impfungen in Impfzentren verschickt werden, die man dann selbst einscannen kann.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 25. Juni: 

22.35 Uhr: Trotz Corona-Impfungen: Masken wohl noch viele Monate nötig

Trotz steigender Impfquote müssen sich die Menschen in Deutschland wohl noch viele Monate auf die Einhaltung von Grundregeln zur Corona-Eindämmung wie das Maskentragen in Räumen einstellen. Darauf hat der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, die Bürger am Freitag eingestimmt. Impfungen alleine reichten nicht, um steigende Fallzahlen im Herbst zu vermeiden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte: „Wir müssen alles versuchen, um eine vierte Welle zu verhindern.“ Testen, Abstand und Masken seien nur kleine Einschränkungen gemessen an dem, „was passieren würde, wenn uns die Dinge außer Kontrolle geraten und wir wieder stärkere Maßnahmen einführen müssten“, sagte sie nach dem EU-Gipfel in Brüssel.

Wieler sagte in Berlin: „Wir müssen die Basismaßnahmen weiter aufrecht erhalten.“ Dies in Kombination mit den Impfungen sei nötig, um härtere Maßnahmen wie Schließungen von Einrichtungen zu vermeiden. 

21.36 Uhr: WHO: Großveranstaltungen in Europa „werden Konsequenzen haben“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts der Delta-Variante vor Sorglosigkeit in Europa. Derzeit gebe es schon viele große Sportveranstaltungen und Zusammenkünfte, während viele Menschen noch keinen vollen Impfschutz hätten, sagte Maria Van Kerkhove, die führende Corona-Expertin der WHO, am Freitag. „Die Veranstaltungen werden Konsequenzen haben“, sagte sie in Genf. Schon jetzt seien deswegen Übertragungen aufgetreten.

Van Kerkhove äußerte sich nicht über konkrete Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Fußball-EM. Im Zusammenhang mit Spielen in Kopenhagen und St. Petersburg sind nach Angaben von Behörden und Medien bereits dutzende Corona-Infektionen festgestellt worden, darunter auch einige mit der Delta-Variante.

20.15 Uhr: Portugal und Russland werden als Virusvariantengebiete eingestuft

Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Das Robert Koch-Institut teilte am Freitag mit, dass beide Länder am Dienstag als Virusvariantengebiete eingestuft werden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat.

18.45 Uhr: Maskenpflicht fällt im Freien, Clubs könnten bei niedrigen Inzidenzen wieder öffnen: Das sieht die neue Corona-Verordnung vor

Baden-Württemberg vereinfacht die immer komplexer gewordene Corona-Verordnung. Ein Stufenmodell soll künftig automatisch Verschärfungen und Lockerungen einläuten – basierend auf der Inzidenz. Die Impfquoten werden dabei nicht berücksichtigt. Diese Regeln gelten ab Montag, 28. Juni, im Südwesten.

17 Uhr: O‘bgsagt is! Zum zweiten Mal in Folge wird das Konstanzer Oktoberfest nicht stattfinden

Keine Festlaune auf Klein Venedig in Konstanz: Freunde des deutsch-Schweizer Oktoberfests werden auch in diesem Jahr darauf verzichten müssen. Ab Mitte September hätten die Bierzelte auf Klein Venedig stehen sollen, doch nun hat der Veranstalter bekannt gegeben, dass es auch 2021 kein Volksfest geben wird. Hier lesen Sie alle Details.

16.12 Uhr: Treffen von 25 Menschen bei Corona-Inzidenz unter 10 im Südwesten möglich

Baden-Württemberg lockert wegen der stark gesunkenen Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen auf breiter Front. In Regionen mit einer Inzidenz von unter 10 dürfen sich von diesem Montag an 25 Menschen aus beliebig vielen Haushalten treffen. Das teilte das Staatsministerium am Freitag in Stuttgart mit. Zuletzt waren die Corona-Zahlen im Südwesten deutlich gesunken, in etwa 30 der 44 Stadt- und Landkreise gab es weniger als zehn Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche. In der Gastronomie, im Einzelhandel, beim Sport sowie in Schwimmbädern und in Freizeitparks fallen bis zu einer Inzidenz von 35 alle Einschränkungen weg. Allerdings gilt in geschlossenen Räumen wie in Supermärkten, Arztpraxen oder öffentlichen Gebäuden weiter eine Maskenpflicht.

15.33 Uhr: Härteres Pandemie-Regime: Kretschmann rudert zurück

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist nach massiver Kritik an seinem Vorstoß für ein härteres Regime bei Pandemien zurückgerudert. Er bedauere, dass seine Äußerungen in einem Interview zu Missverständnissen geführt hätten, teilte der Grünen-Politiker am Freitag mit. „Im Rechtsstaat gilt immer der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit - und zwar immer und ohne Einschränkung.“ Dieses zentrale Prinzip der Verfassung würde er nie in Frage stellen. „Umso mehr ärgert es mich, dass durch meine Äußerungen offenbar dieser Eindruck entstanden ist.“

Der Ministerpräsident hatte in einem Interview mit „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag) vorgeschlagen, harte Eingriffe in die Bürgerfreiheiten zu ermöglichen, um Pandemien schneller in den Griff zu bekommen. „Meine These lautet: Wenn wir frühzeitige Maßnahmen gegen die Pandemie ergreifen können, die sehr hart und womöglich zu diesem Zeitpunkt nicht verhältnismäßig gegenüber den Bürgern sind, dann könnten wir eine Pandemie schnell in die Knie zwingen“, sagte er. Möglicherweise müsse man dafür das Grundgesetz ändern.

14.05 Uhr: Zusätzliche Impftermine in Baden-Württemberg

In den Impfzentren des Landes sind in den kommenden Wochen zusätzliche Impftermine verfügbar – allerdings nur für über 60-Jährige. Weil der Bund zusätzliche Lieferungen von Astrazeneca erhalten habe und diese anders als geplant nun auch wieder für Erstimpfungen in Impfzentren einsetzen will, würden in den kommenden Wochen neue Termine frei, teilte das Sozialministerium am Freitag mit. Wer noch nicht geimpft sei, könne sich über die Online-Buchungsplattform www.impfterminservice.de nach freien Terminen erkundigen oder die Telefonhotline 116 117 nutzen. Wegen der Impfempfehlung zu Astrazeneca gilt der Aufruf allerdings nur für Menschen über 60 Jahren. Möglich sind die Termine den Angaben zufolge durch kurzfristige zusätzliche Lieferungen im Juli des Impfstoffs Astrazeneca. Pro Woche soll der Südwesten demnach 105.000 Dosen erhalten. Zudem waren in den vergangenen Wochen viele Zweitimpfungen in den Impfzentren erfolgt, so dass nur wenig Raum für Erstimpfungen war. Diese seien nun abgeschlossen, so dass wieder Raum für Erstimpfungen sei.

12.31 Uhr: RKI: Hinweise auf höhere Rate von Krankenhausaufenthalten bei Delta

Die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus scheint nach ersten Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in Deutschland zu einer höheren Rate von Krankenhausbehandlungen zu führen. „Wir haben noch nicht genügend Daten, um wirklich klar zu sagen, wie gefährlich oder ungefährlich (...) sie ist“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Allerdings deuteten die noch jungen Zahlen aus dem deutschen Meldewesen auf eine rund doppelt so hohe Rate von Krankenhauseinweisungen hin verglichen mit der bislang dominierenden Alpha-Variante.

11 Uhr: Delta-Variante: RKI erwartet Wiederanstieg der Inzidenzen

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht in der Coronavirus-Pandemie von einem Wiederanstieg der Inzidenzen hierzulande durch die Delta-Variante aus. Delta sei noch ansteckender als Alpha, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. „Delta verbreitet sich also noch schneller, vor allem natürlich in der ungeimpften Bevölkerung. Daher müssen wir damit rechnen, dass künftig auch die Fallzahlen wieder steigen werden.“ Im Moment lägen die bundesweiten 7-Tage-Inzidenzen mit 6,2 Prozent erfreulich niedrig. Grund dafür sei auch das verantwortungsbewusste Handeln der Bevölkerung. „Lassen Sie uns diese niedrigen Inzidenzen verteidigen!“, appellierte Wieler.

In der zweiten Juni-Woche lag der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass er heute schon höher sein wird“, sagte Wieler. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann diese Variante die Hoheit übernehmen werde.

10 Uhr: Spahn warnt erneut vor Sorglosigkeit im Sommer

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat auch mit Blick auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus erneut zu Vorsicht im Sommer aufgerufen. Aus einem zu sorglosen Sommer dürfe kein „Sorgenherbst“ werden, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Die Delta-Variante werde über den Sommer auch in Deutschland die Oberhand gewinnen, dies sei eher eine Frage von Wochen als von Monaten. Es mache bei der Ausbreitung aber einen Unterschied, wie hoch die gesamte Zahl der Ansteckungen und die Impfquote seien. „Es liegt an uns“, sagte Spahn. Im Alltag gehe nun draußen „ziemlich viel“. In Innenräumen, vor allem mit vielen Menschen, sollten weiter Schutzmasken getragen werden. Reisen sei möglich.

Bei der Rückkehr aus dem Urlaub sollten Familien aber kostenlose Testangebote nutzen, auch mit Blick auf den Schulbeginn nach den Ferien. Der Minister appellierte an alle Bürger, Impfangebote zu nutzen - auch für wichtige Zweitimpfungen als vollen Schutz gegen Virus-Varianten.

8.30 Uhr: Rat zu dritter Spritze für Senioren

Ein halbes Jahr nach dem bundesweiten Start der Corona-Impfkampagne am 27. Dezember geht es meist noch um die erste und zweite Spritze. Die Wissenschaft denkt schon weiter. Hochbetagte und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem brauchen nach Meinung vieler Experten bereits in diesem Herbst eine dritte Impfdosis. Für jüngere und gesunde Menschen seien Auffrischungsimpfungen dagegen noch kein Thema.

„Wir müssen die nächste Phase beim Impfen jetzt schon andenken“, sagt Leif Erik Sander, Infektionsimmunologe an der Berliner Charité. „Ich gehe davon aus, dass wir bei älteren Menschen, die zu Beginn dieses Jahres ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten haben, eine nachlassende Immunantwort sehen werden.“ 

Freitag, 25. Juni, 7.10 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 6,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist weiter gesunken. Das Robert-Koch-Institut gab den Inzidenzwert am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit 6,2 an. Am Donnerstag hatte er 6,6 betragen. Am Freitag vergangener Woche hatte der Wert bei 10,3 gelegen. Laut RKI wurden am Freitag zudem 774 Corona-Neuinfektionen registriert. Am Donnerstag waren es 1008 Fälle und am Freitag vergangener Woche 1076 Neuinfektionen gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 24. Juni: 

22.06 Uhr: Corona-Krise in Portugal spitzt sich zu: Lockerungen ausgesetzt

Wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante und einer Zunahme der Infektionsfälle hat die Regierung Portugals die für Montag vorgesehenen Lockerungen der Corona-Einschränkungen für weite Teile des Landes ausgesetzt. „Wir befinden uns in einer kritischen Phase“, erklärte Präsidentschafts- Ministerin Mariana Vieira da Silva am Donnerstag in Lissabon.

Mit 1556 neuen Ansteckungen binnen 24 Stunden wurde am Donnerstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums der höchste Wert seit Februar registriert. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC hat Portugal inzwischen mit einer 14-Tage-Inzidenz von gut 124 den höchsten Wert aller 30 erfassten Länder. Zum Vergleich: Deutschland weist 25 auf. Besonders schlecht ist die Lage im Großraum Lissabon sowie in Sesimbra und Albufeira, die alle 14-Tage-Inzidenzen von mehr als 240 aufweisen. Dort werden die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie deshalb sogar verschärft.

21.40 Uhr: Ende der Einreisebeschränkungen für Corona-Geimpfte aus den meisten Drittstaaten

Ab Freitag fallen die Einreisebeschränkungen für Menschen mit vollständigem Corona-Impfschutz aus den meisten Nicht-EU-Staaten weg. Sowohl Besuchsreisen als auch touristische Einreisen sind für sie damit wieder ohne Einschränkungen möglich. Voraussetzung ist eine vollständige Impfung mit einem der Impfstoffe, die von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen sind. Eine Ausweitung auf andere Vakzine ist laut Bundesregierung geplant.

Reisende aus sogenannten Virusvariantengebieten sind von den Lockerungen aber ausgenommen. Nicht unbedingt notwendige Einreisen nach Deutschland beispielsweise aus Großbritannien, Brasilien und Indien sind demnach auch für vollständig Geimpfte weiterhin nicht erlaubt.

21.37 Uhr: Furcht vor Delta: EU-Länder wollen Außengrenzen nur vorsichtig öffnen

Gerade klingt die Pandemie in der EU ab. Aber wie stoppt man die gefürchteten Varianten des Coronavirus? Beim Brüsseler Gipfel ist das vielleicht das am wenigsten umstrittene Thema. Merkel sorgt mit Macron für Wirbel.

 Aus Furcht vor Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus wollen die EU-Staaten ihre Grenzen für Reisende aus Drittstaaten nur vorsichtig und koordiniert öffnen. Dies berichteten Teilnehmerkreise am Donnerstagabend aus der Debatte beim EU-Gipfel. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuvor einheitlichere Regeln für die Einreise aus Gebieten mit Virusvarianten gefordert. Die Delta-Variante gilt als ansteckender als andere Formen des Coronavirus und breitet sich auch in der EU aus.

21.33 Uhr: Großbritannien gibt kein grünes Licht für Reisende aus Deutschland

Trotz niedriger Fallzahlen müssen Reisende aus Deutschland in Großbritannien weiterhin in Quarantäne gehen. Das geht aus der Aktualisierung der Corona-Reiseliste der britischen Regierung vom Donnerstag hervor. Die Bundesrepublik bleibt demnach im britischen Ampelsystem weiterhin auf der gelben Liste, für die eine zehntägige Quarantäne und zwei Coronatests vorgeschrieben sind.

Fußball-Fans aus Deutschland haben damit keine Chance mehr, das EM-Achtelfinalspiel zwischen der deutschen Nationalelf und den englischen Three Lions am kommenden Dienstag im Londoner Wembley-Stadion zu verfolgen. Es sei denn, sie halten sich bereits in Großbritannien auf.

20.54 Uhr: EU-Gipfel vereinbart abgestimmtes Vorgehen bei Virus-Varianten
- Merkel pocht auf gemeinsame Linie bei Einreise aus Variantengebieten

Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen besser abgestimmt gegen die Verbreitung von Varianten des Corona-Virus vorgehen. Das Auftreten mutierter Viren erfordere, „wachsam und koordiniert“ zu handeln, heißt es in den am Donnerstag verabschiedeten Schlussfolgerungen des Gipfels. Trotz der „allgemeinen Verbesserung der epidemiologischen Lage“ müssten deshalb die Bemühungen bei den Impfungen fortgesetzt werden. „Die Delta-Variante macht uns natürlich Sorgen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Auftakt des Treffens. Sie wollte dafür werben, „dass wir noch koordinierter vorgehen, auch gerade bei der Einreise aus Virus-Variantengebieten“

Merkel hatte am Dienstag bedauert, dass es unterschiedliche Herangehensweisen der Mitgliedstaaten gibt. „Das schlägt zurück“, sagte sie und verwies auf die Situation in Portugal, die aus ihrer Sicht bei besserer Abstimmung vielleicht hätte vermieden werden können. Das Urlaubsland hatte britische Touristen ins Land gelassen, obwohl Großbritannien nicht auf einer EU-Liste mit Drittstaaten steht, für welche die Einreise wieder erlaubt ist. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte unterdessen, die EU habe ihre Lieferziele bei Impfstoffen im zweiten Quartal „sogar übertroffen“. Nun gelte es, „das Tempo der Impfkampagnen in den Mitgliedstaaten zu erhöhen“, schrieb sie auf Twitter.

Nach von ihr beim Gipfel vorgestellten Zahlen werden bis Ende der Woche 424 Millionen Impfdosen ausgeliefert und 346 Millionen verabreicht sein. Am Sonntag würden 220 Millionen EU-Bürger mindestens einmal geimpft sein. Dies entspreche 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Ziel der Kommission ist es bisher, bis Ende Juli 70 Prozent zu impfen.

19.27 Uhr: Nordländer wollen erneute Schließungen verhindern

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie und dabei insbesondere gegen die sich weiter ausbreitende Delta-Variante wollen die fünf norddeutschen Bundesländer auf erneute Schließungen verzichten. Stattdessen müssten die Impfungen forciert werden, um eine Durchimpfung der Bevölkerung und damit die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag zum Abschluss einer Konferenz der Ministerpräsidenten und Bürgermeister der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Parallel dazu müssten die in einigen Bereichen bestehenden Maßnahmen wie Masken- oder Testpflicht die Menschen weiter schützen. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Delta-Variante wie die britische Variante die Corona-Infektion übernehmen wird.“ Schwesig appellierte an die Bürger, das Impfangebot zu übernehmen.

18.58 Uhr: Kretschmann: Staat sollte im Pandemiefall härter durchgreifen dürfen

Im Kampf gegen Pandemien sollte der Staat nach Meinung von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann drastischer als bisher in Freiheitsrechte der Bürger eingreifen dürfen. Der Grünen-Politiker sagte im Interview mit „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag): „Meine These lautet: Wenn wir frühzeitige Maßnahmen gegen die Pandemie ergreifen können, die sehr hart und womöglich zu diesem Zeitpunkt nicht verhältnismäßig gegenüber den Bürgern sind, dann könnten wir eine Pandemie schnell in die Knie zwingen.“ Dann müsse man nicht monatelang und in Wellen Grundrechtseinschränkungen machen, mit erheblichen negativen Folgen für die ganze Gesellschaft. „Wir sollten also einmal grundsätzlich erwägen, ob wir nicht das Regime ändern müssen, so dass harte Eingriffe in die Bürgerfreiheiten möglich werden, um die Pandemie schnell in den Griff zu bekommen.“

18.24 Uhr: „Querdenker“ beantragen Volksbegehren zur Abberufung des Landtags

Ein Bündnis von „Querdenkern“ hat am Donnerstag einen Antrag beim bayerischen Innenministerium auf ein Volksbegehren gestellt, mit dem Ziel, den Landtag abzuberufen. Das teilte das Innenministerium mit. Antragsteller ist das „Bündnis - Landtag - Abberufen“, das unter anderem aus mehreren „Querdenker-Bürgerbewegungen“ besteht.

Das Ministerium habe nun sechs Wochen Zeit, um die Voraussetzungen für eine Zulassung des Volksbegehrens zu prüfen. Eine der Voraussetzungen ist, dass mindestens 25 000 Unterschriften von Stimmberechtigten vorliegen. Würde dem Antrag stattgegeben, müsste das Volksbegehren und die zweiwöchige Eintragungsfrist im Staatsanzeiger bekanntgemacht werden.

Innerhalb der Frist müssen sich eine Million Stimmberechtigte (rund 12 Prozent) in Listen eintragen, damit das Volksbegehren die Schwelle in den Landtag nehmen kann. Laut Artikel 18 der bayerischen Verfassung kann der Landtag „auf Antrag von einer Million wahlberechtigter Staatsbürger durch Volksentscheid abberufen werden“. Normalerweise sind zehn Prozent der Stimmberechtigten nötig für ein Volksbegehren.

17 Uhr: Kreise: Nächstes Treffen Merkel-Ministerpräsidenten am 25. August

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich am 25. August erneut mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer über den Stand des Kampfes gegen die Corona-Pandemie beraten. Für diesen Termin gebe es nun eine entsprechende Einladung, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Bund- und Länderkreisen. Merkel war mit der Ministerpräsidentenkonferenz zuletzt am 10. Juni zusammengekommen.

Die Kanzlerin hatte bereits damals angekündigt, man wolle in der zweiten Augusthälfte gemeinsam über den Stand des Impffortschrittes sowie darüber beraten, wie sich die aggressiveren Formen wie die Delta-Variante ausbreiten. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) wächst in Deutschland der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Delta-Variante deutlich – bei insgesamt weiter rückläufiger Sieben-Tage-Inzidenz.

16.32 Uhr: Sorge wegen Delta: Merkel für einheitlichere EU-Corona-Reiseregeln

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel einheitlichere Regeln der EU-Staaten für Einreisende aus Gebieten mit der gefürchteten Delta-Variante. Dafür werde sie werben, sagte die CDU-Politikerin vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Zugleich plädierte Merkel für eine Kurskorrektur im Verhältnis zu Russland - einerseits härtere koordinierte Sanktionen bei Rechtsverstößen Russlands, andererseits aber auch die Option auf Spitzentreffen mit Präsident Wladimir Putin. Der Vorschlag traf auf Bedenken.

15.31 Uhr: Baden-Württemberg verteilt zusätzliche Impfstoffe auch an die Region wegen der Deltavariante

Die Landesregierung verteilt 30.000 zusätzliche Dosen Impfstoff an von der Deltavariante betroffene Landkreise, auch in der Region. Dazu werde eine vom Bund angekündigte zusätzliche Lieferung von Johnson&Johnson genutzt und gezielt an Landkreise verteilt, in denen die Virusvariante bereits nachgewiesen worden sei, teilte das Sozialministerium mit. Hintergrund der Aktion ist, dass der Impfstoff nur einmal verimpft werden muss, um den vollen Impfschutz zu erreichen.

So soll die Ausbreitung der als deutliche ansteckender geltenden Variante eingedämmt werden. Unter den belieferten Regionen sind der Kreis Lörrach (700 Dosen), der Schwarzwald-Baar-Kreis (500 Dosen), der Bodenseekreis (700 Dosen) Ravensburg (500), Tuttlingen und Sigmaringen sowie der Kreis Waldshutz (jeweils 700 Dosen). Die neue Variante sei inzwischen in 40 der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten nachgewiesen worden, hieß es. Die Lieferungen sollen Anfang Juli kommen.

14 Uhr: Kreisimpfzentrum Friedrichshafen erhält zusätzliche Lieferung: Für Montag sind Impftermine mit Astrazeneca-Impfstoff buchbar

Interessierte müssen jetzt schnell sein: Für Montagnachmittag, 28. Juni, gibt es im Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Messe in Friedrichshafen noch freie Impftermine mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca. Das KIZ habe eine zusätzliche Lieferung des Impfstoffs erhalten, teilte das Landratsamt mit. Kurzfristig sei daher die Bereitstellung von rund 250 zusätzlichen Impfterminen für Montag möglich gewesen. Hier finden Sie alle Informationen über eine mögliche Buchung.

11.45 Uhr: Tübinger Impfzentrum nach Unwetter mindestens zwei Wochen dicht

Nach dem Unwetter am Mittwochabend sind die Folgen des Wasserschadens im überfluteten Tübinger Kreisimpfzentrum gravierender als zunächst angenommen. „Nach erster Einschätzung kann die Halle für mindestens zwei Wochen nicht genutzt werden“, teilte das Landratsamt mit. Es werde eine Möglichkeit gesucht, wie die gebuchten Termine so schnell wie möglich nachgeholt werden könnten.

Termine an den kommenden zwei Tagen würden auf umliegende Impfzentren verlegt. Dabei gehe es aber vor allem um Zweitimpfungen gegen das Coronavirus. Ob auch die Erstimpftermine bestehen bleiben könnten, stehe noch nicht fest. Im Tübinger Impfzentrum sollte eigentlich auch kurzfristig am Freitag und Samstag das Präparat von Johnson & Johnson angeboten werden, das als Einmalimpfung zugelassen ist.

10.31 Uhr: Merkel: Bislang fast 30 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt

Fast 30 Millionen Menschen in Deutschland können inzwischen ihre Corona-Impfung durch ein digitales Immunitäts-Zertifikat nachweisen. Bis Mittwochabend seien 29,2 Millionen solcher Impfpässe für das Handy ausgestellt worden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bundestag. "Deutschland hat seine nationalen Hausaufgaben gemacht", sagte sie. "Rechtzeitig zur Sommerzeit" werde der Digitalnachweis in allen EU-Ländern verbindlich anerkannt.

Dies sei ein "wichtiges Signal". Die Zertifikate erhielten frisch Geimpfte in Impfzentren und Arztpraxen, aber auch bereits Geimpfte nachträglich in den Apotheken und in einigen Bundesländern per Post. Seit vergangener Woche stellen viele Apotheken digitale Impfpässe für Menschen aus, die diese noch nicht direkt bei der Corona-Impfung bekommen haben.

8.55 Uhr: Delta-Variante: Kommunen fordern mehr Geld für Schutz der Schüler

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante fordern die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung, um die Schulen auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. „Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine weitere Ertüchtigung der Schulen, um einen möglichen weiteren Schul-Lockdown im Herbst zu vermeiden“, sagte der Städtebund-Geschäftsführer Gerd Landsberg der „Augsburger Allgemeinen“. Da diese Kosten durch die Corona-Pandemie bedingt seien, erwarteten die Kommunen als Schulträger eine finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern.

Der Deutsche Städtetag warnte jedoch vor übertriebenen Erwartungen an die Ausrüstung der Schulen mit Luftfiltern. „Die Idee, umfangreiche Luftfilteranlagen während der Sommerferien einzubauen, ist eine Illusion“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Augsburger Allgemeinen“. 

Donnerstag, 24. Juni. 7.30 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz geht weiter zurück auf 6,6

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen geht weiter zurück und liegt nun bei 6,6. Innerhalb eines Tages wurden 1008 Neuinfektionen gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte. Zudem wurden 93 weitere Todesfälle registriert. 

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Seinen bislang höchsten Stand hatte der Wert mit 197,6 am 22. Dezember erreicht. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 11,6.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 23. Juni: 

22.21 Uhr: Corona-Regeln zu Maske und Abstand im EM-Stadion erneut gebrochen

Die Maskenpflicht und die Abstandsregeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind beim EM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwochabend in München erneut nicht konsequent eingehalten worden. Fernsehbilder zeigten zahlreiche Fans ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz. Auch drängten sich viele Fans vorrangig im ungarischen Gästeblock dicht an dicht. Mit den Abständen auf den unteren Rängen war es zudem spätestens dann passé, als ein Unwetter über München zog und die Zuschauer sich schutzsuchend an trockene Stellen zurückzogen.

Die Münchner Polizei verwies darauf, dass für die Durchsetzung der Corona-Regeln der Sicherheitsdienst im Stadion zuständig sei. Der Stadionsprecher habe wiederholt entsprechende Durchsagen gemacht.

20.53 Uhr: Drei Delta-Befunde nach EM-Spiel in Kopenhagen - 4000 zum Massentest

Bei drei Stadionzuschauern des EM-Spiels zwischen Dänemark und Belgien ist die Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke und die Behörde für Patientensicherheit forderten deshalb am Mittwochabend 4000 Zuschauer aus sechs bestimmten Stadionblöcken dazu auf, einen PCR-Test machen zu lassen. Die EM-Partie hatte am Donnerstag im Kopenhagener Stadion Parken stattgefunden, Belgien hatte die Begegnung mit 2:1 gewonnen.

Die zunächst in Indien aufgetretene Delta-Variante B.1.617.2 gilt als ansteckender als andere Corona-Varianten. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC geht davon aus, dass sie Ende August 90 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in Europa ausmachen wird. Seit Anfang April sind davon in Dänemark 247 Fälle nachgewiesen worden.

19.36 Uhr: RKI registriert 1016 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 7,2

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1016 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.06 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1455 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 7,2 an (Vortag: 8,0; Vorwoche: 13,2).

19.06 Uhr: Spahn warnt vor "Sorgenherbst" wegen Virusmutationen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in der Corona-Pandemie vor einem "Sorgenherbst" nach der Urlaubszeit im Sommer gewarnt. Zwar gehe er davon aus, dass Menschen grundsätzlich unbesorgt in den Urlaub fahren könnten, "bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus", sagte Spahn dem Düsseldorfer "Handelsblatt".

Hier sei das Risiko deutlich höher, sich anzustecken und die Variante dann aus dem Urlaub wieder nach Hause zu bringen. "Ich appelliere an alle Reisende, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen", mahnte der Minister. Es gelte, einen "Sorgenherbst" zu vermeiden. Es sei aber durchaus möglich, dass die Infektionszahlen durch die Delta-Variante des Virus spätestens im Herbst wieder ansteigen würde.

17.56 Uhr: Delta-Variante könnte bald für 90 Prozent der Corona-Fälle in EU verantwortlich sein

Die Delta-Virusvariante könnte nach Angaben von Experten bis Ende August für 90 Prozent der Corona-Neuinfektionen in der EU verantwortlich sein. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Delta-Variante während des Sommers erheblich zirkulieren wird, besonders unter jüngeren Menschen, die nicht geimpft werden", erklärte Andrea Ammon, Leiterin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Mittwoch.

Die EU-Behörde schätzt, dass die erstmals in Indien nachgewiesene Variante 40 bis 60 Prozent ansteckender ist als die zuerst in Großbritannien identifizierte Alpha-Variante, die derzeit die häufigste Virusvariante in der EU ist. Um der Ausbreitung der hochansteckenden Variante B.1.617.2 entgegenzuwirken, sei es "sehr wichtig, die Impfkampagne mit hohem Tempo voranzutreiben", erklärte das ECDC.

16.45 Uhr: Grün-Schwarz umgeht Schuldenbremse wegen Corona - FDP prüft Klage

Sechs Wochen nach ihrem Start hat die neue grün-schwarze Koalition ihre erste wegweisende Entscheidung getroffen und einen Nachtragshaushalt mit neuen Schulden vorgelegt. Die Spitzen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wollen sich damit vor allem für den unsicheren Verlauf der Corona-Krise wappnen und die Folgen abmildern. Der Etat hat ein Volumen von rund 2,47 Milliarden Euro, das Land plant mit neuen Krediten in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Dafür will Grün-Schwarz Ausnahmen bei der Schuldenbremse nutzen. Damit würde sich die Kreditaufnahme im Doppelhaushalt 2020/2021 auf 14,7 Milliarden Euro erhöhen. Die FDP im Landtag zeigte sich empört und bereitet eine Klage gegen den Nachtrag vor.

Kretschmann verteidigte die Pläne, schließlich müsse das Land auch coronabedingte Einnahmeausfälle der Kommunen ausgleichen. „Allein dieser Punkt erzwingt einen Nachtrag“, sagte er am Mittwoch. Er glaube nicht, dass eine Klage Aussicht auf Erfolg hätte. Die neuen Schulden hingen alle mit der Corona-Krise zusammen. „Wir haben nicht irgendeinen Zusammenhang konstruiert.“ Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sagte: „Das ist ein schlanker Nachtrag, der sich auf das Wesentliche konzentriert: die Bekämpfung der Pandemie.“

15.50 Uhr: Die Schweiz eröffnet das Nachtleben wieder: Was ab Ende Juni wieder möglich ist

Der Bundesrat hat über weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen entschieden. Sie kommen einer Rückkehr zum normalen Leben gleich. Sogar die Clubs machen wieder auf. Was ab Ende Juni wieder möglich ist in der Schweiz.

14.11 Uhr: Merkel: „Bewegen uns immer noch auf dünnem Eis“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu weiterer Vorsicht in der Corona-Krise aufgerufen, sich aber zuversichtlich für eine wirtschaftliche Erholung gezeigt. „Auch wenn die dritte Welle eindrucksvoll gebrochen ist - vorbei ist die Pandemie noch nicht“, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. „Wir bewegen uns immer noch auf dünnem Eis.“

Das geringe Infektionsgeschehen sei ermutigend und lasse Öffnungen zu. Es gelte aber, dabei mit Augenmaß vorzugehen. Abstand, Hygiene und Maskenpflicht in bestimmten Situationen seien weiter wichtige Schutzmaßnahmen, die eingehalten werden sollten. Merkel verwies auf Gefahren durch die Verbreitung besorgniserregender Mutationen des Coronavirus.

Dies werde in Ländern mit einem hohen Anteil der Delta-Variante schon mit stark steigenden Neuansteckungen spürbar, etwa in Russland oder Portugal. „Das sollte uns Warnung und Auftrag zugleich sein“, sagte die Kanzlerin mit Blick auf den auch in Deutschland zunehmenden Anteil der Delta-Variante.

13.31 Uhr: Corona-Stress zermürbte viele Bundesbürger

Fehlende soziale Kontakte und die Angst um Angehörige haben viele Menschen in Deutschland in der Corona-Pandemie zunehmend zermürbt. Rund 42 Prozent fühlten sich während des zweiten bundesweiten Lockdowns im März 2021 stark oder sehr stark von der Coronasituation belastet. Im Mai 2020 waren es 35 Prozent gewesen.

Das zeigt ein veröffentlichter Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). Rund 89 Prozent gaben demnach im März an, Treffen mit Verwandten oder Freunden zu vermissen. Angst, dass Angehörige oder Freunde an Covid-19 erkranken, empfanden laut der Forsa-Umfrage 60 Prozent. Vor einer eigenen Infektion hatten nur 26 Prozent Angst. Knapp 17 Prozent gaben an, Angst vor einer Corona-Impfung zu haben.

12 Uhr: Stuttgarter Mediziner hält Verzicht auf Masken in Schulen für Fehler

Der teilweise Verzicht auf die Maskenpflicht in Schulen ist nach Ansicht des Stuttgarter Labormediziners und Chefarztes Matthias Orth ein Fehler gewesen. Da der Anteil der sogenannten Delta-Variante an Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg weiter steige, sei eine Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin ein wenig aufwendiger Schutz.

„Die Maskenpflicht stört die meisten Menschen wenig und ist ziemlich effektiv“, sagte Orth dem SWR in einem Interview. „Wir haben wenig Aufwand und einen guten Nutzen. Für mich ist es unverständlich, darauf zu verzichten.“ Dort, wo das Tragen einer Maske eine Ansteckung verhindern könne, solle sie getragen werden, sagte das Vorstandsmitglied im Berufsverband Deutscher Laborärzte.

Orth ist zudem Ärztlicher Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Marienhospital in Stuttgart.

11 Uhr: Public Viewing in der Region: Hier können Fußball-Fans heute gemeinsam mitfiebern

Heute gegen Ungarn wird es wieder Ernst für das deutsche Team. Fußball-Fans müssen derzeit trotz Corona nicht auf Public Viewing verzichten – wenn auch die ganz großen Veranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden können. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Angebote in der Region.

10 Uhr: Corona-Krise: 1,2 Milliarden Euro Schulden im Nachtrag

Die grün-schwarze Koalition will mit dem geplanten Nachtragshaushalt insgesamt 1,2 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen. Das bestätigten Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz und sein CDU-Kollege Manuel Hagel in Stuttgart. Die Koalition will für die Kreditaufnahme zwei Ausnahmen bei der Schuldenbremse nutzen.

Zum einen will sie die Corona-Krise erneut zur Naturkatastrophe erklären und damit 950 Millionen Euro neue Schulden aufnehmen. Zum anderen will Grün-Schwarz die bei der Schuldenbremse vorgesehene Konjunkturkomponente für neue Kredite in Höhe von 255 Millionen Euro zu nutzen.

8.45 Uhr: Delta-Variante auf dem Vormarsch - Drosten: Schnell impfen

Trotz insgesamt sinkender Corona-Zahlen ist die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Nachdem bereits mehrere Bundesländer gemeldet haben, dass der Anteil der Variante an den Neuinfektionen zuletzt spürbar gestiegen ist, werden an diesem Mittwochabend neue Daten des Robert Koch-Instituts erwartet. Es ist damit zu rechnen, dass sich die zunächst in Indien entdeckte Mutante in vielen Teilen Deutschlands weiter ausgebreitet hat - wenn auch auf insgesamt niedrigem Niveau.

Der Virologe Christian Drosten plädiert angesichts der Entwicklung dafür, das Bewusstsein für die Bedeutung der Impfung zu stärken. „Das ist wirklich das, was wir jetzt machen müssen“, sagte der Experte der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info). Im Herbst werde die Inzidenz auf jeden Fall wieder steigen, sagte Drosten und betonte die Wichtigkeit der Impfung bei Eltern von Schulkindern.

Auch im Südwesten breitet sich die Delta-Variante aus. Auch die Region ist betroffen: Ausbrüche gab es im Bodenseekreis und im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Mittwoch, 23. Juli, 7.10 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 7,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen geht weiter zurück und liegt nun bei 7,2. Innerhalb eines Tages wurden 1016 Neuinfektionen gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut  mitteilte. Zudem wurden 51 weitere Todesfälle registriert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Seinen bislang höchsten Stand hatte der Wert mit 197,6 am 22. Dezember erreicht. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 13,2.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 22. Juni: 

22.50 Uhr: Schottland verschiebt Corona-Lockerungen

Schottland hat den nächsten Lockerungsschritt bei der geplanten Aufhebung der Corona-Maßnahmen verschoben. Das teilte die Chefin der Regionalregierung, Nicola Sturgeon, am Dienstag im Parlament in Edinburgh mit. Demnach soll die niedrigste Stufe nicht bereits am kommenden Montag erreicht werden, sondern erst am 19. Juli. Das vollständige Ende aller Corona-Beschränkungen peilt Schottland für den 9. August an.

In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen inzwischen wieder, auch in anderen Landesteilen. Grund dafür ist die zuerst in Indien entdeckte Delta-Variante, die auf der Insel inzwischen dominant ist.

22.07 Uhr: Delta auf dem Vormarsch - Kretschmann warnt vor neuer Variante

Der Sommer ist da, die Menschen strömen in die Restaurants, die Geschäfte, zum Fußball schauen. Keine Lust mehr auf Lockdown. Aber die Lage kann sich schnell wieder ändern.

Vor dem Hintergrund der Ausbreitung gefährlicher Virus-Varianten hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor neuen Einschränkungen im Kampf gegen Corona gewarnt. Nur wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stabil bleibe oder sinke, könne man an den Lockerungen festhalten, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Sollte die Inzidenz in Baden-Württemberg wieder steigen, werde die Landesregierung nicht warten. Besonders die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus müsse beobachtet werden. Am Donnerstag bekomme man die validesten Corona-Zahlen. Dann müsse man sehen, ob ein neuer Trend des Anstiegs erkennbar sei. „Was wir machen nächste Woche hängt davon ab, wie sich das jetzt entwickelt.“

21.30 Uhr: Delta-Variante in Baden-Württemberg greift weiter um sich

Während die Belastung durch Corona-Ansteckungen in Baden-Württemberg zurückgeht, breitet sich die sogenannte Delta-Variante des Virus im Südwesten weiter aus. Der Anstieg bleibt allerdings auf geringem Niveau, wie aus den jüngsten Zahlen des Landesgesundheitsamtes (LGA) vom Dienstag hervorgeht.

Demnach liegt die Zahl der Infektionen mit dieser Variante (Stand 22. Juni, 16 Uhr) bei bislang 408 von insgesamt 135 172 bestätigten Fällen, die laut LGA auf die sogenannten besorgniserregenden Varianten zurückgehen. Sie waren zunächst unter anderem in Großbritannien, Südafrika und Indien sowie Brasilien aufgetaucht. Der Anteil der Delta-Fälle an den Ansteckungen mit Varianten legte mit Blick auf die vergangenen beiden Wochen auf 8,99 Prozent nach 6,73 Prozent zu.

21 Uhr: Bidens Corona-Experten: USA verfehlen Impfziel zum 4. Juli

Die USA werden das von Präsident Joe Biden gesetzte Impfziel zum 4. Juli nach Einschätzung seiner Corona-Experten trotz zahlreicher Anreize verfehlen. Der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients, sagte am Dienstag, nach dem Unabhängigkeitstag werde es „noch ein paar Wochen“ dauern, bis 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten hätten.

In der Altersgruppe ab 30 Jahren sei dieses Ziel bereits erreicht. Am 4. Juli werde das für die Gruppe im Alter ab 27 Jahren gelten. Niedriger sei die Impfbereitschaft bei Menschen zwischen 18 und 26 Jahren. Biden selbst betonte auf Twitter dennoch: „Unser Impfprogramm ist eine amerikanische Erfolgsgeschichte.“ Er rief besonders junge Amerikaner dazu auf, sich schnell impfen zu lassen. Die Zahl der Impfungen pro Tag ist seit dem Höhepunkt im April deutlich gesunken.

19.31 Uhr: Drosten: Delta muss sich hier nicht entwickeln wie in Großbritannien

Nach dem Wiederanstieg der Corona-Inzidenz in Großbritannien durch die Delta-Variante sieht der Virologe Christian Drosten für Deutschland auch die Möglichkeit eines anderen Verlaufs. Es könne sein, dass die Lage vorerst relativ konstant bleibe, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info). Er verwies zum Beispiel darauf, dass es nach Deutschland wohl keine so hohe Zahl an unabhängigen Eintragungen der Variante - etwa direkt aus Indien - gegeben habe. In Großbritannien gebe es zudem eine etwas andere Struktur in der Bevölkerung mit asiatischstämmigen Communitys, in denen das Virus anfangs hochgekocht sei. „Deswegen kann es auch sein, dass sich das bei uns nicht so einstellt.“

18 Uhr: Merkel sieht Corona-Kampf auf gutem Weg

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erleichtert auf die sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen reagiert. "Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt", sagte Merkel nach AFP-Informationen in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin. Allerdings sei die Pandemie "noch nicht vorbei", wurde sie von Teilnehmern zitiert. Viele in der Welt hätten noch keinen Impfstoff.

Eine Aussetzung der Patente für die neu entwickelten Corona-Impfstoffe lehnte Merkel erneut ab. Es gelte, Vorsorge dafür zu treffen, dass Firmen auch in Zukunft Impfstoffe entwickeln können, sagte Merkel laut Teilnehmern. Deutschland werde bis Jahresende noch 30 Millionen Impfdosen im Rahmen der internationalen Impfinitiative Covax abgeben, sagte sie demnach. Zudem müsse die Impfstoffproduktion noch beschleunigt werden.

16.50 Uhr: Biontech bereitet schnelle Reaktion auf neue Virus-Varianten vor

Biontech geht von einer Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs auch gegen die zuletzt aufgetretenen Virus-Varianten aus. „Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist“, sagte Vorstandschef Ugur Sahin auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens.

Biontech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung. Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere Biontech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Sahin. Seit einigen Monaten verfolge das Unternehmen einen „Prototyp-Ansatz“, der dies erleichtern solle.

15 Uhr: Kretschmann entsetzt über feiernde Fans im Stadion bei EM-Spiel

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Verhalten der Stadionbesucher bei der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Was er am Montagabend beim Spiel Russland gegen Dänemark gesehen habe, mache ihn fassungslos, sagte der 73-Jährige in Stuttgart. „Ich habe keinen einzigen mit Maske gesehen“, erklärte Kretschmann. Die Fans hätten dicht gedrängt gestanden und sich bei Toren auch umarmt. „Da fällt mir nichts mehr zu sein“, sagte der Grünen-Politiker. „Ich kenne jetzt allerdings die Inzidenz in Dänemark nicht genau, aber so geht es auf keinen Fall“, mahnte der Ministerpräsident.

13.15 Uhr: Kretschmann: Nachtragsetat hat wegen Corona ein Volumen von über einer Milliarde Euro

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat bestätigt, dass der geplante Nachtragshaushalt ein Volumen von „über einer Milliarde“ Euro haben wird. Es handele sich trotzdem um einen „schmalen Nachtrag“, mit dem die Corona-Folgen abgemildert werden sollten, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Er bekräftigte, mit dem Nachtrag solle das Programm zur Schließung von Lernlücken bei Schülerinnen und Schüler finanziert werden.

Man brauche aber auch hohe Rücklagen, um für den Verlauf der Pandemie gewappnet zu sein. Am Abend werde die Haushaltskommission der Koalition den Etat voraussichtlich beschließen. „Ich gehe davon aus, dass da ein Knopf drankommt“, sagte Kretschmann. Die Landesregierung plant dem Vernehmen nach, die Corona-Krise erneut zur Naturkatastrophe zu erklären und damit die Schuldenbremse zeitweise auszusetzen.

Über diesen Weg sollen neue Kredite in Höhe von knapp einer Milliarde Euro aufgenommen werden, um die Folgen der Pandemie abzumildern. Das Land will unter anderem den Kommunen unter die Arme greifen, auch durch Hilfen für den öffentlichen Nahverkehr.

13 Uhr: Falls Inzidenzen steigen, kehrt Maskenpflicht an Schulen zurück

Derzeit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg - sollten die Infektionszahlen aber wieder steigen, will die Landesregierung die Maskenpflicht an Schulen erneut einführen. Das kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart an. „Wenn der Abschwung gebrochen ist, müssen wir wahrscheinlich speziell bei der Maskenpflicht in Schulen das wieder ändern“, sagte er. Besonders die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus müsse man beobachten. Schülerinnen und Schüler können seit Montag an in Baden-Württemberg größtenteils auf eine Maske verzichten.

Wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Fall gab, wird die Maskenpflicht in Klassenräumen aufgehoben. Außerhalb der Unterrichtsräume, also zum Beispiel auf Fluren, müssen Schüler und Lehrer aber weiterhin Masken tragen. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien und auf Schulhöfen entfällt bereits, wenn die Inzidenz unter 50 liegt.

11.30 Uhr: So viele Corona-Fälle gibt es in Ihrem Heimatort

Wie viele Menschen in Konstanz sind mit dem Coronavirus infiziert, wie viele in Villingen-Schwenningen, Waldshut Tiengen oder in Sigmaringen? Hier finden Sie immer die aktuellsten Zahlen aus den Kommunen in der Region.

10.05 Uhr: Corona-Impfung für Schwangere: Haftungsfrage laut Experten geklärt

Eine Hürde für den Zugang von gesunden Schwangeren zu Corona-Impfungen in Deutschland ist aus Sicht zweier Fachgesellschaften ausgeräumt. Große Unsicherheit bei Ärzten hinsichtlich haftungsrechtlicher Fragen habe bisher dazu geführt, dass Schwangere „trotz eindeutiger Risikosituation“ nur erschwert eine solche Impfung erhielten, mittlerweile gebe es aber Klarheit. Das erklärten die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Inwiefern Ärzte nun ihre Impfpraxis bei Schwangeren ändern, war zunächst unklar.

Die Ständige Impfkommission spricht bisher keine Covid-19-Impfempfehlung für alle Schwangeren aus, da die Datenlage sehr begrenzt sei. Fachgesellschaften hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, Schwangere und Stillende priorisiert gegen Covid-19 zu impfen. 

8.15 Uhr: Ärztekammer warnt wegen Delta-Variante vor riskanten Reisezielen

Die Bundesärztekammer rät von Reisen in Urlaubsgebiete ab, wo die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus grassiert. „Auf Reisen in Regionen, die von der Delta-Variante besonders betroffen sind, sollte verzichtet werden“, sagte Präsident Klaus Reinhardt der Funke-Mediengruppe. Er räumte ein, dass für viele Menschen der Urlaub nach den Belastungen der vergangenen Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht sei. „Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort.“

Die zunächst in Indien nachgewiesene Delta-Variante verbreitet sich inzwischen in vielen Ländern schnell. Als gesichert gilt, dass sie deutlich ansteckender ist als alle anderen bekannten Varianten.

Dienstag, 22. Juni, 7.10 Uhr: RKI registriert 455 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 8,0

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 652 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 8,0 an (Vortag: 8,6; Vorwoche: 15,5; Vormonat: 66,8).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 77 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 93 Tote gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 21. Juni: 

22.40 Uhr: WHO: Südafrika wird Afrikas erster Standort für Covid-19-Impfstoffproduktion

Südafrika wird als erstes Land in Afrika Standort einer Produktionsstätte für Impfstoff gegen Covid-19. Dies kündigten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag an. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa begrüßte die Entscheidung. Afrika habe verstanden, dass Impfstoffe ansonsten "niemals" rechtzeitig auf den Kontinent kommen würden, um Leben zu retten, sagte er.

WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan betonte, dass es neun bis zwölf Monate dauern könnte, bis Covid-19-Impfstoffe in Südafrika mit getesteten und zugelassenen Prozessen produziert werden können. Die WHO und ihre Partner bringen das Produktions-Know-how, die Qualitätskontrolle und die notwendigen Lizenzen ein, um eine schnelle Einführung zu ermöglichen.

In Südafrika soll das biopharmazeutische Unternehmen Biovac als Entwickler fungieren und die Biotechnologiefirma Afrigen als Hersteller. Ein Konsortium von Universitäten soll das wissenschaftliche Know-how beisteuern. Produziert werden sollen neuartige mRNA-Impfstoffe.

"Dies ist ein wichtiger Schritt, der mittelfristig Ergebnisse bringen wird", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Kurzfristig müsse alles getan werden, "um die Produktion und die gerechte Verteilung von Impfstoffen" durch die Covax-Initiative für ärmere Länder zu erhöhen.

Südafrika selbst durchleidet derzeit eine dritte Corona-Welle. Mehr als 35 Prozent der seit Beginn der Pandemie in Afrika registrierten Infektionen entfallen auf das Land.

21.11 Uhr: Delta-Variante breitet sich in Baden-Württemberg rasant aus

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich im Südwesten rasant aus - allerdings auf geringem Niveau. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Montag lag die Zahl dieser Variante (Stand 21. Juni, 16 Uhr) bei 368. In den vergangenen zwei Wochen belief sich ihr Anteil an allen gefährlichen Varianten auf 6,73 Prozent. In der ersten und zweiten Juni-Woche hatte sich der Prozentsatz noch auf 2,74 Prozent belaufen. Die Steigerung fiel - auch wegen des Basiseffektes - mit 146 Prozent sehr deutlich aus. Darin sind noch nicht einmal Zahlen enthalten, die nicht ganz sicher der Delta-Variante zugeordnet werden können.

Auch die in Brasilien entdeckte Gamma-Variante steigt, aber langsamer als die Delta-Version. Rückläufig sind die in Großbritannien und Südafrika entdeckten Varianten; die britische Variante des Virus ist mit 133 033 seit Dezember 2020 aber unter den besorgniserregenden Mutationen mit weitem Abstand vorherrschend.

Alle 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise liegen seit Samstag unter der politisch relevanten Inzidenz-Marke von 35. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg laut der Stuttgarter Behörde binnen eines Tages um 64 auf 499 749. Neun Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 10 170. Als genesen gelten 484 848 Menschen (plus 366). Der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert lag bei zwölf.

19.50 Uhr: Türkei lockert Corona-Maßnahmen - Irritation über Musik-Sperrstunde

In der Türkei werden die Corona-Beschränkungen weiter gelockert. Ab 1. Juli würden die Ausgangsbeschränkungen, die zurzeit noch abends und sonntags gelten, vollständig aufgehoben, kündigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in Ankara an. Zudem würden Reisebeschränkungen entfallen.

Für Irritation sorgte Erdogan mit einer Äußerung über das zurzeit bestehende Verbot von Musik bis 22 Uhr. Die Sperrstunde werde verschoben bis Mitternacht, aber nicht ganz aufgehoben, sagte der Präsident: „Nichts für ungut, niemand hat das Recht, jemanden nachts zu stören.“ Auf Twitter wurden daraufhin kritische Stimmen laut, aus deren Sicht Erdogan damit zugegeben hatte, dass die Pandemie nur eine Ausrede für das Verbot sei. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Verbote ideologisch motiviert sind“, schrieb Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu auf Twitter.

18.11 Uhr: Neue Corona-Maßnahmen ab Herbst nicht ausgeschlossen

Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg müssen sich womöglich auch im Herbst auf Fernunterricht einstellen. Grund für die unklare Perspektive ist vor allem die riskantere Delta-Variante des Coronavirus. „Wir können nicht ausschließen, dass im Laufe des kommenden Schuljahres wieder Schutzmaßnahmen notwendig sein werden, wenn die Inzidenzen steigen sollten oder Virusmutanten das Infektionsgeschehen verändern“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Montag in Stuttgart. „Dafür sieht die Corona-Verordnung für die Schulen in Baden-Württemberg aber auch entsprechende Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vor.“

Schopper gab sich aber grundsätzlich optimistisch. Es sei klar, dass die Schulen im Regelbetrieb in das neue Schuljahr starten. „Die Voraussetzungen sind hier besser als im vorherigen Jahr: Die Lehrerinnen und Lehrer sind aufgrund der Vorziehung in der Priorisierung bereits jetzt zu großen Teilen vollständig geimpft, wir haben ein sehr genaues Screening der Corona-Fälle in den Schulen und Testungen sind weiterhin eine vielversprechende Option.“ Sie erinnerte daran, dass Kinder und Jugenliche „solidarisch in vielen Bereichen zurückstecken mussten“. Die Ausbreitung der Delta-Variante behalte man genau im Blick.

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält in diesem Zusammenhang die Aufhebung der Maskenpflicht in den Klassenräumen für voreilig und gefährlich. GEW-Landeschefin Monika Stein sprach sich angesichts des Risikos durch die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus dafür aus, dass Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler bis zu den Sommerferien die Maske weitertragen.

17.54 Uhr: Corona-Regeln lockern, aber wie? Kretschmann und Lucha informieren

Baden-Württemberg will die Corona-Regeln in Regionen mit einer Inzidenz unter 10 deutlich lockern - aber was soll künftig alles erlaubt sein? Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat einen Entwurf für eine neue Corona-Verordnung vorgelegt, der derzeit in der Regierung abgestimmt wird. Lucha und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stehen am Dienstag (12 Uhr) in Stuttgart Rede und Antwort zu ihren weiteren Plänen. Sorgen macht der Politik derzeit vor allem die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus.

Bisher ist bekannt, dass es vier Stufen für Öffnungen geben soll. In Regionen, in denen weniger als 10 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche registriert werden, soll es viele Erleichterungen für den öffentlichen Raum, für öffentliche Veranstaltungen sowie für Gastronomie, Kultur, Sport und den Handel geben. Zuletzt waren die Inzidenzen stark gesunken und bei einem guten Dutzend der 44 Kreise unter 10 gefallen.

17.19 Uhr: Noch einmal ein Corona-Haushalt: Bund will 2022 mehr Schulden machen

Zusätzliches Geld für Gesundheit, Pflege, Unternehmen, Klimaschutz und Verteidigung: Der Bund will im kommenden Jahr auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise mehr neue Schulden machen als bisher geplant. Konkret ist eine Nettokreditaufnahme von 99,7 Milliarden Euro vorgesehen - bisher geplant waren 81,5 Milliarden Euro. Die höheren Schulden seien nicht nur notwendig, sondern auch gerechtfertigt, hieß es am Montag aus dem Bundesfinanzministerium in Berlin. Erneut soll 2022 die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse ausgesetzt werden - ab 2023 soll sie aber wieder eingehalten werden.

Das Bundeskabinett will den Haushaltsentwurf an diesem Mittwoch beschließen. Verabschiedet wird der Etat dann aber vom neuen Bundestag, der Ende September gewählt wird. Insofern kann es noch zu deutlichen Änderungen kommen.

15.40 Uhr: Geöffnete Schulen haben „ganz hohe Priorität“

Die Bundesregierung hat die angestrebte Rückkehr zu einem vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien unterstrichen, verweist aber auch auf noch mögliche Corona-Risiken. „Geöffnete Schulen haben eine ganz hohe Priorität“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Nach allem, was Kinder in der Pandemie durchmachen mussten, sei es sehr zu wünschen, dass nach den Ferien wie vorgesehen überall wieder Präsenzunterricht möglich sei.

Auch angesichts der ansteckenderen Delta-Virusvariante habe man es aber „nicht mit einer komplett vorauszusehenden Entwicklung zu tun“, sagte Seibert. Das Geschehen sei den Sommer über genau zu beobachten. „Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass es lokal zu größeren Infektionsausbrüchen kommt, auf die dann auch zu reagieren wäre.“ Der Blick nach Großbritannien und Portugal zeige, wie auch bei sehr positiver Entwicklung durch die Delta-Variante wieder Infektionen in großer Zahl entstehen könnten.

14.53 Uhr: Politiker warnen wegen Delta-Variante vor zu großer Sorglosigkeit im Sommer

Trotz sinkender Infektionszahlen wächst in Deutschland die Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Oppositionspolitiker von Grünen, Linken und FDP forderten am Montag konkrete Vorbereitungen, um etwa erneute Schulschließungen zu verhindern. Die Schülerinnen und Schüler dürften nach dem Sommer nicht die Leidtragenden von zu viel Sorglosigkeit sein, sagte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) schloss auch eine Rückkehr zu Kontaktbeschränkungen nicht aus.

"Die Bundesregierung darf den Sommer nicht verschlafen und muss Deutschland jetzt für den Herbst vorbereiten", sagte Dahmen der "Welt". "Wir befinden uns in einem Wettlauf zwischen Impftempo und neuen Mutationen wie der Delta-Variante." Wichtig sei daher, "einen sicheren Sommer zu schaffen", ergänze Dahmen im ARD-Morgenmagazin.

Konkret müsse etwa der Reiseverkehr in den Blick genommen werden, sagte Dahmen. "Wir müssen jetzt einfach Quarantäne-Regeln bei Reiserückkehrern und Testpflichten auch wirklich konsequent umsetzen", forderte der Bundestagsabgeordnete und Mediziner. Er riet außerdem dazu, in Innenräumen und bei größeren Menschenansammlungen im Freien weiter an Masken und Schnelltests festzuhalten.

14.30 Uhr: Spahn für stärkere Vernetzung und Planung des Klinik-Angebots

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich als Lehre aus der Corona-Pandemie für eine stärkere Vernetzung und Planung des Krankenhaus-Angebots in Deutschland ausgesprochen. „Nicht jeder muss alles machen - weder in der Stadt, noch in der Fläche“, sagte der CDU-Politiker in Berlin bei einer Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

Vor Ort müsse eine Grundversorgung verfügbar sein und auch besser finanziert werden. Zugleich seien Kapazitäten für komplexere, planbare Eingriffe für bessere Qualität zusammenzuführen. Dies müsse nicht immer in Städten sein, es gebe auch viele gute Angebote in ländlichen Regionen.

13.43 Uhr: Juristen fordern differenziertes Vorgehen bei Maskenpflicht

Bei der Umsetzung der Maskenpflicht haben Juristen ein differenziertes Vorgehen gefordert. Vor allem in Schulen stelle die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes einen „deutlich gravierenderen Eingriff“ dar und belaste die Schüler „unverhältnismäßig“, sagte der Leipziger Staatsrechtler Christoph Degenhart dem „Handelsblatt“. In Schulen müssten „andere Mittel gesucht werden, was bei einem überschaubaren Personenkreis wie einem Klassenverband auch möglich sein dürfte.“

Dennoch hält Degenhart den Mund-Nasen-Schutz weiter für ein legitimes Mittel zur Eindämmung der Pandemie. Im Gegensatz zu Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren oder Quarantänepflichten stelle die Maskenpflicht eine „nicht sehr eingriffsintensive Maßnahme dar“, sagte der Jurist. Als „wirksames Mittel der Prävention“ sei die Maskenpflicht für geschlossene Räume und größere Menschenansammlungen „verfassungsrechtlich weiterhin gerechtfertigt“.

12 Uhr: Merkel sieht "Epochenwechsel" in der internationalen Politik

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht Deutschland und die Welt in einem Epochenwechsel, der tief greifende Reformen erforderlich mache. "Mit Pandemie werden auf der Welt die Karten noch mal neu gemischt", sagte Merkel in der gemeinsamen Vorstandssitzung von CDU und CSU, wie AFP von Teilnehmern erfuhr.

Die offenen Demokratien hätten sich dabei "schwerer getan als die autokratischen Systeme", sagte sie demnach. "Wir haben mehr aufzuholen."

Der Epochenwechsel wird laut Merkel getrieben durch Innovation und Digitalisierung.

11.11 Uhr: Fast 51 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft

Mehr als 31 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10.50 Uhr). Demnach wurden am Sonntag 290.534 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,8 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,8 Millionen (31,1 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,3 Prozent. Das Saarland zählt mit 37,2 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 28,6 Prozent am Ende der Rangliste.

10 Uhr: Leopoldina: Schulen langfristig offen halten

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, Deutschlands Schulen und Kindergärten in der Pandemie offen zu halten und so Präsenzunterricht für alle Schüler zu ermöglichen. Dies sei die effektivste Art des Lernens, hieß es in einer Stellungnahme. Die Öffnungen sollten aber von „geeigneten Schutzmaßnahmen“ begleitet werden. Darüber hinaus sprachen sich die Wissenschaftler dafür aus, den digitalen Ausbau an den Bildungseinrichtungen zu beschleunigen.

9 Uhr: „Keine gute Idee“: Infektiologe sieht Fußball-EM mit Sorge

Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, sieht die Fußball-Europameisterschaft mit Sorge. „Ich verstehe den Drang nach draußen und in die Biergärten. Draußen zu feiern ist sicher besser als in geschlossenen Räumen zu feiern, aber gerade die Begeisterung lässt auch Tröpfchen und Viren fliegen“, sagte der Infektiologe vom Universitätsklinikum Regensburg der Deutschen Presse-Agentur. „In dieser Situation ist die EM beziehungsweise jede große Veranstaltung vermutlich keine gute Idee.“

Tausende Fans hatten am Wochenende im Stadion, in der Münchner Innenstadt und in vielen anderen deutschen Städten feucht-fröhlich - und vielfach ohne Masken oder Abstand - den Sieg der deutschen Mannschaft gegen Portugal gefeiert.

8 Uhr: Sozialverbände kritisieren Wegfall der Impfpriorisierung

Sozialverbände im Südwesten haben den Wegfall der Corona-Impfpriorisierung kritisiert. Da die Terminvergabe seit dem 7. Juni für alle geöffnet ist, sehen sie gefährdete Gruppen benachteiligt. Die Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung (LVKM), Jutta Pagel-Steidl, wies darauf hin, dass zahlreiche Menschen aus den Prioritätengruppen 1 und 2 bislang weder geimpft seien noch einen Termin hätten.

Sie sei aber froh, dass nun auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren grundsätzlich impfberechtigt seien. Allerdings nehme sie wahr, dass die Nachfrage von gesunden Kindern und Jugendlichen sehr groß sei.

Sie befürchte, Menschen mit Behinderung und Vorerkrankung könnten das Nachsehen haben.

7.07 Uhr: Intensivmediziner rechnen mit weniger schweren Covid-19-Krankheitsverläufen

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, rechnet in einer möglichen vierten Corona-Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen. "Wir werden, wenn es im Herbst zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommt, sehr genau auf die Neuaufnahmen auf den Intensivstationen schauen müssen. Wenn die vulnerablen Gruppen bis dahin sehr gut geimpft sind, könnte es auch bei höheren Inzidenzen viel weniger schwere Verläufe geben", sagte Karagiannidis.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 20. Juni: 

21.09 Uhr: Katar will nur gegen Corona Geimpfte zur Fußball-WM 2022 zulassen

Katar will nur gegen das Coronavirus geimpfte Zuschauer zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zulassen. „Bis zur WM werden die meisten Länder der Welt ihre Bürger geimpft haben“, wurde Premierminister Scheich Khalid bin Khalifa bin Abdulaziz Al Thani von staatlichen Medien am Sonntag zitiert. „Aufgrund der Möglichkeit, dass einige Länder nicht in der Lage sein werden, all ihre Bürger zu impfen, wird Katar den Fans, die keinen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus haben, den Zutritt zu den Stadien verweigern.“

Die erste Fußball-WM im Nahen Osten soll am 21. November 2022 beginnen. „Wir verhandeln derzeit mit einem Unternehmen über die Bereitstellung von einer Million Impfstoffdosen gegen das Coronavirus für die Immunisierung derjenigen, die zur Fußball-WM nach Katar kommen“, sagte Scheich Khalid. „Unser primäres Ziel bei der Impfung der Ungeimpften ist es, die öffentliche Gesundheit der Bürger und Einwohner zu schützen.“

20.26 Uhr: RKI registriert 842 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 8,8

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 842 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1489 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 8,8 an (Vortag: 9,3; Vorwoche: 17,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 16 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 18 Tote gewesen.

19.44 Uhr: Spahn über Lockerungen: Es geht darum, die richtig Balance zu finden

Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht es in der derzeitigen Pandemie-Phase auch mit Blick auf die Delta-Variante darum, die richtige Balance zu finden. „Wir können jetzt lockern“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Die Stimmung dürfe aber nicht zu Übermut führen. „Also: Zuversicht für den Sommer, aber eben auch Vorsicht vor allem dann auch Richtung Herbst und Winter.“

Mit Blick auf Kinder und Jugendliche sagte Spahn: „Unser Ziel sollte sein, so viel Normalität wie möglich nach den Ferien auch für die Schulen, aber eben auch so viel Sicherheit wie möglich.“ Eine Möglichkeit dabei seien Impfungen für Kinder ab zwölf Jahren. „Wir können bis Ende August, jedem über 12-Jährigen, der geimpft werden will, mindestens die erste Impfung angeboten haben.“ Für alle Nicht-Geimpften brauche es auch weiterhin mindestens regelmäßiges Testen.

18 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten bleibt fast unverändert

Der Rückgang der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg hat sich verlangsamt. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb am Sonntag im Südwesten fast unverändert. Sie lag bei 12,6 nach 12,7 am Samstag, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Tage zuvor war die Inzidenz stärker gefallen, am Freitag lag der Wert noch bei 14, am Donnerstag bei 15,6.

Alle 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise liegen seit Samstag unter der politisch relevanten Inzidenz-Marke von 35. Gleichzeitig steigt der Behörde zufolge der Anteil der Infektionen mit der besonders ansteckenden Deltavariante. In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bei 6,41 Prozent gelegen.

17.16 Uhr: Kommunen schlagen Alarm - und fordern mehr finanzielle Hilfe vom Land

Angesichts enormer finanzieller Belastungen durch die Corona-Krise pochen die Kommunen auf weitere Hilfen des Landes. Allein dieses Jahr fehlten den Kommunen in Baden-Württemberg rund 2,5 Milliarden Euro an Einnahmen aus Steuern und dem Kommunalen Finanzausgleich, betonen die Spitzen von Gemeindetag, Städtetag und Landkreistag in einem gemeinsamen Schreiben an die Mitglieder der Haushaltskommission, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Um Nothaushalte zu vermeiden, müsse das Land die kommunalen Haushalte stabilisieren, betonten sie mit Blick auf die Haushaltsberatungen.

Beiträge für geschlossene Kitas müssten den Eltern erneut erstattet werden, auch entfallene Einnahmen von Musikschulen, Jugendkunstschulen und Volkshochschulen müssten ausgeglichen werden.

Viele Kur- und Heilbäder seien zudem nach acht Monaten Lockdown in ihrer Existenz bedroht - die jeweiligen Trägergemeinden seien nicht in der Lage, die entfallenen Einnahmen durch einen Betriebskostenzuschuss auszugleichen. Der Heilbäderverband beziffere den Ausgleichsbedarf auf mindestens 45 Millionen Euro. An Mehrkosten der Kommunen im Kampf gegen die Pandemie - etwa für Schutzausrüstungen oder Tests - solle sich das Land wie vergangenes Jahr mit 47 Millionen Euro beteiligen. Die Kommunalverbände berichten zudem von einem deutlichen Rückgang der Investitionstätigkeit der Kommunen - und fordern den Aufbau eines zusätzlichen kommunalen Investitionsfonds, um zweckgebundene Mittel für zukunftsweisende und klimawirksame Investitionen bereitzustellen.

16.01 Uhr: Scholz gegen Steuersenkungen für Unternehmen nach Corona-Krise

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich strikt gegen Steuersenkungen für Unternehmen ausgesprochen. Beim Zukunftscamp der SPD warf der Bundesfinanzminister der Unionsführung am Sonntag einen „absurden Einfall“ vor zu sagen, „diese Leute brauchen jetzt erst noch einmal eine Steuersenkung - die ganz viel verdienen, die große Gewinne machen - weil das sei wichtig für die Zukunft“. Er sprach von einem Fehler und sagte weiter: „Wir haben merkwürdige Konservative weit hinter der Zeit und als ob sie die Krise nicht verstanden haben.“

Scholz wies darauf hin, dass in der Krise 400 Milliarden Euro Schulden aufgenommen und Unternehmen mit hohen Milliardenbeträgen unterstützt worden seien und die Bundesregierung bereits in der Größenordnung von über 100 Milliarden Steuererleichterungen möglich gemacht habe. „Und wir brauchen natürlich auch eine globale Mindestbesteuerung für Unternehmen“, sagte Scholz zudem. „Das ist eine Voraussetzung dafür, dass unser Wirtschaftsmodell überhaupt funktioniert.“ Er sei sehr froh, dass es unter den klassischen Industrienationen inzwischen eine Verständigung darüber gebe.

15.36 Uhr: Delta-Variante macht in Lissabon mehr als 60 Prozent aller Fälle aus

In der am Wochenende abgeriegelten portugiesischen Hauptstadt Lissabon sind bereits mehr als 60 Prozent aller neu erfassten Corona-Infektionen auf die Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Das sei das vorläufige Ergebnis der bisher im Juni durchgeführten Sequenzierungen positiver Corona-Proben, berichteten die Zeitung „Público“ und andere Medien am Sonntag unter Berufung auf das Nationale Gesundheitsinstitut Insa.

Die Absperrung Lissabons für rund zweieinhalb Tage war wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante angeordnet worden. Seit Freitagnachmittag und bis Montagmorgen dürfen die gut 2,8 Millionen Menschen mit Wohnsitz in Lissabon die „Area Metropolitana“ nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen. Ob die Absperrung an den nächsten Wochenenden wiederholt wird, soll kurzfristig entschieden werden.

13.29 Uhr: Schwarzwald-Baar-Kreis lockert ab Montag Corona-Regelungen

Lange hinkte der Schwarzwald-Baar-Kreis dem bundesweiten Trend bei sinkenden Coronazahlen hinterher, aber jetzt hat das Landratsam festgestellt, dass am Sonntag die 7-Tage-Inzidenz an fünf Tagen unter 35 gelegen ist. Damit gelten ab Montag, 21. Juni, weitere Lockerungen, teilt das Landratsamt am Sonntag in einer Presseerklärung mit. Ganz wichtig bei diesem Wetter: Für einen Freibad-Besuch ist dann kein Schnelltest mehr nötig.

Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte folgende Werte unter 35 (16. Juni: 32,0, 17. Juni: 27,8, 18. Juni: 26,8, 19. Juni: 19,3, 20. Juni: 18,8). Ab Montag entfällt deswegen für alle Einrichtungen und Aktivitäten der Öffnungsstufen 1 bis 3 die Testpflicht und Veranstaltungen im Freien sind mit bis zu 750 Besuchern erlaubt. Mehr dazu finden Sie hier.

13 Uhr: Bereits mehr als 22 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt

In Deutschland wurden bereits 22,3 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Zertifikate erhielten frisch Geimpfte in Impfzentren und Arztpraxen, aber auch bereits Geimpfte nachträglich in den Apotheken und in einigen Bundesländern per Post.

Seit einer Woche stellen viele Apotheken digitale Impfpässe für Menschen aus, die diese noch nicht direkt bei der Corona-Impfung bekommen haben. Bis Ende Juni soll das digitale Impfzertifikat allen, die es wollen, über Arztpraxen, Impfzentren und Apotheken zur Verfügung stehen.

Geimpfte können ihr Zertifikat, etwa bei einer Reise, in Form eines QR-Codes auf dem Smartphone vorzeigen. Dazu muss eine entsprechende App heruntergeladen werden. Eine elektronische Plattform der EU für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli europaweit starten.

Wer kein Smartphone hat oder dieses nicht für den Impfnachweis nutzen will, kann sich das Zertifikat mit dem QR-Code auch ausdrucken lassen. Ein Nachweis des Impfstatus' ist weiterhin auch per gelbem Impfheft oder ärztlicher Bescheinigung möglich.

11.45 Uhr: Kubanischer Corona-Impfstoff nach zwei Dosen zu 62 Prozent wirksam

Der in Kuba entwickelte Impfstoff-Kandidat Soberana 02 ist laut Herstellerangaben nach Verabreichung von zwei der drei vorgesehenen Impfdosen zu 62 Prozent gegen Covid-19 wirksam. Das Ergebnis sei "ermutigend", da in die Auswertungen bereits verschiedene Corona-Varianten eingeflossen seien, teilte das Finlay-Institut am Samstag mit. In einigen Wochen würden endgültige Angaben zur Wirksamkeit vorliegen. Er rechne damit, dass das Ergebnis nach der dritten Impfdosis besser ausfalle, sagte Finlay-Chef Vicente Vérez.

In Kuba werden derzeit fünf Impfstoff-Kandidaten entwickelt. Zwei davon, Soberana 02 und Abdala, befinden sich in der dritten und letzten Testphase. Die Studienergebnisse werden von einem unabhängigen Expertengremium bewertet. Finlay strebt eine Notfallzulassung seines Impfstoffs in den kommenden Wochen an. Noch vor Abschluss der klinischen Test hatten die Behörden in Havanna und mehreren Provinzen Mitte Mai damit begonnen, Soberana 02 und Abdala zur Impfung gegen Corona einzusetzen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Kuba gut 166.000 Corona-Fälle verzeichnet, fast 1150 Infizierte verzeichnet. Zuletzt verstärkte sich das Infektionsgeschehen deutlich. Bis August sollen nach Angaben der Regierung 70 Prozent der Menschen auf der Karibikinsel geimpft sein.

10.43 Uhr: Koalition will Einreisebeschränkungen verlängern

Auch nach dem Ende der Corona-Epidemie in Deutschland sollen bundesweite Einreisebeschränkungen grundsätzlich aufrechterhalten werden können. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete, planen Union und SPD im Bundestag noch vor der Sommerpause eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes.

"Wir wollen nächste Woche beschließen, dass Einreisebedingungen, die von Gesundheitsminister Jens Spahn per Verordnung festgelegt wurden, weitergelten können, auch wenn die epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht mehr besteht", sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, der Zeitung. Betroffen sein könnten Beförderungsverbote aus Virusvariantengebieten und Test- und Quarantäneverpflichtungen bei Einreise.

Das Gesetz sieht bislang vor, derartige Regelungen mit der bis Ende September befristeten sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite auslaufen zu lassen. Mit den nun vorgeschlagenen Änderungen des Infektionsschutzgesetzes könnten Einreisebeschränkungen bis zu zwölf Monate weitergelten. "Der Wunsch vieler Bundesländer nach bundesweit einheitlichen Einreiseregeln und nach dem Schutz vor globalen Variantengebieten ist erst seit wenigen Wochen erfüllt und damit fortzuführen", sagte der CDU-Gesundheitspolitiker Rudolf Henke der "WamS".

Der SPD-Rechtsexperte Fechner hält eine Verlängerung der Veordnungsermächtigung für gerechtfertigt. "Da es sich hier um sehr kleinteilige Verwaltungsmaßnahmen handelt, ist ein förmliches Gesetz nicht erforderlich", sagte er. Eine Missbrauchsgefahr sehe er nicht, da es sich bei den Einreisebestimmungen nicht um wesentliche Eingriffe in die Grundrechte handele.

9.56 Uhr: Dehoga fordert nach Outdoor-Partys wieder offene Discos

Angesichts nächtlicher Outdoor-Partys in Bayern fordert der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erneut die Öffnung von Clubs und Diskotheken. „Die Erfahrungen zeigen doch: Die Menschen treffen sich zum Feiern“, sagte der Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. „Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit oder biete ich sichere Bereiche.“

Aus seiner Sicht würde die Öffnung von Clubs „sofort Entspannung schaffen und für mehr Sicherheit sorgen und zudem die Akzeptanz anderer Maßnahmen erhöhen“.

8.34 Uhr: Nachtschwärmer und Partyvolk in Stuttgart unterwegs

Warme Temperaturen haben in Stuttgart zahlreiche Nachtschwärmer nach draußen gelockt. Polizeibeamte mussten wegen Ruhestörung immer wieder einschreiten und die nächtlichen Parties auflösen, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte. Im Höhenpark Killersberg, am Feuersee und am Marienplatz waren jeweils zwischen 400 bis 600 Feiernde unterwegs. Ebenso fanden sich 1000 Menschen mit 400 Fahrzeugen an der Waldau ein.

Vereinzelt kam es nach Polizeiangaben in den Gruppen der Feiernden zu Auseinandersetzungen. So wurde die Polizei am Max-Eyth-See zu einer Schlägerei mehrerer Personen gerufen. Dort hatten sich rund 300 Menschen nach einem Aufruf im Internet versammelt.

Gegen 02:30 Uhr am Sonntagmorgen wurden durch den einsetzen den Regen die Plätze und Straßen in der Innenstadt leerer. Insgesamt wurde die Polizei zu rund 90 Einsätzen aufgrund von Ruhestörungen in der Nacht gerufen.

7.14 Uhr: RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 8,8

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist am Sonntag weiter unter zehn gesunken. Das Robert-Koch-Institut gab den Inzidenzwert am Sonntag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit 8,8 an. Am Samstag hatte er 9,3 betragen und war damit erstmals seit gut neun Monaten in den einstelligen Bereich gefallen. Am Sonntag vergangener Woche hatte der Wert bei 17,3 gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Am 14. Mai war der Wert bundesweit unter hundert gefallen. Seinen bislang höchsten Stand hatte er am 22. Dezember mit 197,6 erreicht.

Laut RKI wurden am Sonntag 842 Corona-Neuinfektionen registriert. Am Samstag waren es 1108 Fälle und am Sonntag vergangener Woche 1489 Neuinfektionen gewesen. Am Sonntag kamen zudem 16 Corona-Tote hinzu. Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nun bei 3.721.981. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle beträgt 90.385. Rund 3.603.000 Menschen in Deutschland sind laut RKI von einer Covid-19-Erkrankung genesen.

Das waren die Entwicklungen vom Samstag, 19. Juni: 

20.59 Uhr: Gesundheitsminister kritisiert Masken-Ignoranz im Münchner Stadion

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat kurz nach Abpfiff des EM-Spiels Portugal-Deutschland kritisiert, dass wieder Tausende Fans die Maskenpflicht im Münchner Stadion ignoriert haben. „Ich finde es fahrlässig, dass sich schon wieder viele Fans im Fußballstadion nicht an die Spielregeln gehalten haben“, sagte der CSU-Politiker am Samstagabend laut Mitteilung. „Der DFB ist nun endgültig aufgefordert, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln um- und durchzusetzen will.“

Obwohl die EM-Organisatoren in München angekündigt hatten, die Zuschauer auf den Rängen zum Tragen von Masken zu bewegen, haben nur wenige Fans die vorgeschriebenen FFP2-Masken aufgehabt. Wie schon beim ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verfolgten Tausende Zuschauer die Partie gegen Portugal am Samstag ohne Maske, wie auf Fernsehbildern erkennbar war.

20.08 Uhr: RKI registriert 1108 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 9,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1108 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstag hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1911 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 99 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 129 Tote gewesen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 369 angegeben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 9,3 an und fällt damit erstmal seit dem 13. September 2020 wieder in den einstelligen Bereich (Vortag: 10,3; Vorwoche: 18,3). Das Institut zählte seit Beginn der Pandemie 3 721 139 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 601 200 an.

18.21 Uhr: US-Spende: 2,5 Millionen Corona-Impfdosen für Taiwan

Taiwan soll dem American Institute in Taiwan (AIT) zufolge rund 2,5 Millionen Dosen an Corona-Impfstoff aus einer Spende der USA erhalten. Die Lieferung des Moderna-Mittels werde für Sonntag erwartet, teilte das AIT am Samstag auf Facebook mit. Das Institut ist für die Umsetzung der US-Politik gegenüber Taiwan verantwortlich. Anfang Juni hatten die USA zunächst angekündigt, 750 000 Corona-Impfdosen an das Land zu spenden. Die Lieferung umfasse 1,75 Millionen zusätzliche Dosen, hieß es nun.

Seit Beginn der Pandemie hat Taiwan mit seinen knapp 24 Millionen Einwohnern nach Angaben der für Epidemien zuständige Behörde CECC 13 896 Infektionen verzeichnet. Mindestens 538 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Coronavirus

17.36 Uhr: Inzidenz im Südwesten sinkt auf 12,7 - kein Kreis mehr über 35

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter rückläufig. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Samstag (16.00 Uhr) noch 12,7 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Freitag hatte der Wert noch bei 14 gelegen, am Donnerstag bei 15,6. Alle 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise liegen nun unter der politisch relevanten Inzidenz-Marke von 35.

Gleichzeitig steigt der Behörde zufolge der Anteil der Infektionen mit der besonders ansteckenden Deltavariante: In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bereits bei 6,51 Prozent gelegen.

16.33 Uhr: Weniger als 1000 Corona-Patienten auf Intensivstation

Erstmals seit acht Monaten ist die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstation unter 1000 gefallen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Samstag 960 Erwachsene in Behandlung. Ähnlich niedrig war die Zahl zuletzt in der zweiten Oktoberhälfte. Am Höhepunkt der dritten Welle Ende April waren es laut DIVI mehr als 5000 Patienten. Die Zahl aller Corona-Intensivpatienten, also einschließlich Kinder, gab die DIVI in ihrem Tagesbericht am Samstag mit 964 an.

Wiviele Menschen intensivmedizinische Versorgung brauchen, hängt auch von der Zahl der Neuinfektionen ab. Die ist seit Ende April drastisch zurückgegangen. So sank die vom Robert Koch-Institut gemeldete 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - von knapp 170 auf unter 10 am Samstag.

Auf den Rückgang bei den Intensivpatienten dürfte aber auch die zunehmende Impfquote Auswirkung haben. Die Impfstoffe verhindern sehr wirksam schwere Verläufe von Covid-19. Insbesondere anfällige Bevölkerungsgruppen wie Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen sind schon zu großen Teilen geschützt.

15.16 Uhr: Söder warnt vor Delta-Variante - in vier Wochen dominierend

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vehement vor der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder am Samstag auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante.

„Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag“, sagte Söder. Die Wissenschaftler hätten in früheren Wellen fast punktgenau vorhergesagt, wann es wieder zu größerem Infektionsgeschehen kommen wird. „Ich lasse nicht zu, dass wegen kleiner Interessen am Ende das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen wird“, sagte der Regierungschef und verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie. Wichtig sei es jetzt, das Impftempo - vor allem bei den Zweitimpfungen - zu erhöhen. „Es kommt jetzt auf jeden Tag an.“

14.46 Uhr: Mertens kritisiert Drängen auf umfangreiche Kinderimpfung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die politische Debatte um eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen vor dem neuen Schuljahr kritisiert. Grundsätzlich sei bedauerlich, dass dies zu einem politischen Thema geworden sei, noch bevor es eine Zulassung für einen Impfstoff gegeben habe, sagte Mertens am Samstag auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. „Von diesen ganzen Aussagen war ja praktisch nichts wirklich evidenzbasiert, muss man fairerweise sagen. Und leider Gottes ist in dieser Phase die entscheidende Problematik, nämlich brauchen Kinder und Jugendliche diese Impfung, überhaupt nicht angesprochen worden.“

Infektionen bei dieser Altersgruppe verliefen bekanntlich sehr häufig asymptomatisch oder mild. Mertens sagte, es habe insgesamt 1849 Fälle gegeben, bei denen es Einweisungen ins Krankenhaus gegeben habe. Dies sei ein Prozent der schon geringen Zahl gemeldeter Fälle. Zum Teil seien Kinder auch wegen Blinddarmentzündungen ins Krankenhaus gekommen und dann positiv getestet worden. Von den Hospitalisierungen sei dann ein Prozent intensivmedizinisch behandelt worden.

14.20 Uhr: Erneut Rekordwert an Corona-Neuinfektionen in Moskau

Russlands Hauptstadt hat erneut einen Rekordwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Behörden in Europas größter Metropole registrierten am Samstag 9120 Fälle - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchststand war am Tag zuvor mit rund 9000 Infektionen erreicht worden. Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge sind mittlerweile fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen.

Moskau kämpft - wie ganz Russland - weiter mit einer großen Impfskepsis in der Bevölkerung. Auch rund ein halbes Jahr nach Beginn der Massenimpfungen haben sich in der Hauptstadt jüngsten Angaben zufolge erst rund 15 Prozent der zwölf Millionen Einwohner mit einem der russischen Präparate immunisieren lassen. In ganz Russland waren laut Angaben vom Freitag circa elf Prozent vollständig geimpft.

13.54 Uhr: Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft

Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Samstag hervor (Stand: 9.45 Uhr). Demnach wurden am Freitag 904 231 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,3 Millionen (30,4 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45 Prozent. Das Saarland zählt mit 36,5 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Hessen ist hier mit 28,2 Prozent am Ende der Rangliste.

12.51 Uhr: Uganda verschärft wegen stark steigender Infektionszahlen Corona-Maßnahmen
- Gesamter Verkehr im Inland gestoppt

Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat wegen stark steigender Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen verschärft. Der gesamte Verkehr im Inland werde ab Freitagabend gestoppt, kündigte Museveni in einer Fernsehansprache an. Alle Fahrzeuge werden stillgelegt, Markthändler sollen vorerst an ihren Ständen bleiben, auch Fabriken und Baustellen sollen ihre Arbeiter möglichst nicht mehr nach Hause schicken.

Ugandas Grenzen sollen den Angaben zufolge aber für Touristen und den Güterverkehr geöffnet bleiben. Die nächtliche Ausgangssperre beginnt nun schon um 07.00 Uhr, zwei Stunden früher als bisher. Die Maßnahmen sollen den Angaben zufolge für mindestens sechs Wochen gelten.

12.17 Uhr: Spahn: Corona-Maßnahmen in Schulen noch länger

Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. „Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können“, sagte er am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien.

Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein. „Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden und begegnen sich“, betonte Spahn. Das könne dann zu einer „Drehscheibe in die Haushalte hinein“ werden. „Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen“.

11.36 Uhr: Bedford-Strohm fordert gerechte Verteilung der Pandemie-Kosten

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dringt auf eine gerechte Verteilung der Kosten der Corona-Pandemie. In besonderer Weise zur Solidarität verpflichtet seien diejenigen Menschen, deren Vermögen in der Pandemie gewachsen sei, schrieb der bayerische Landesbischof in einem Beitrag für die Zeitung „Mannheimer Morgen“ (Samstag).

Die Zahl der Hochvermögenden sei weltweit und auch in Deutschland in der Corona-Zeit gestiegen, erklärte Bedford-Strohm. Der Boom an den Aktienmärkten, der die Vermögenszuwächse maßgeblich ermöglicht habe, gehe nicht zuletzt auf die aus Steuergeldern finanzierten direkten Unternehmenshilfen zurück. „Es war richtig, dass der Staat die Wirtschaft so massiv gestützt hat. Viele Arbeitsplätze wurden damit gerettet“, schrieb er. Doch nun müssten auch die Kosten gerecht verteilt werden. Nach Schätzung der Weltbank seien durch die Pandemie mehr als 100 Millionen Menschen in absolute Armut gefallen.

11.04 Uhr: Lauterbach wegen Corona gegen EM-Spiele in London

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen London als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden, sagte der Politiker der Mediengruppe „RTL/ntv“. „Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben“, sagte Lauterbach.

Allerdings sprach er sich dagegen aus, München als möglichen Ersatzort ins Spiel zu bringen. „Es wäre unglücklich, wenn man einen Vorschlag macht, der das eigene Stadion und die eigenen Fans bevorzugt. Wir wären nicht glaubwürdig, wenn wir England vorschlagen, dass die Spiele stattdessen bei uns stattfinden sollen“, erklärte der Politiker.

In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe. Im Londoner Wembley-Stadion sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinals (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen.

10.20 Uhr: Lauterbach: „Historisches Versagen“ reicher Länder in Corona-Krise

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht in der Corona-Krise ein „historisches Versagen“ reicher Staaten. „Wir haben Impfkapazität aufgebaut, die genau zugeschnitten war auf das, was wir selbst brauchen“, sagte er am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. „Wir haben keine zusätzliche Impfstoff-Produktionskapazität für die ärmeren Länder.“

Das habe nun zur Folge, dass die Menschen in Südostasien, Afrika oder Lateinamerika weitgehend ungeschützt einem immer gefährlicher werdenden Virus ausgesetzt seien. Denn je mehr Menschen geimpft seien, desto aggressiver müsse das Virus werden, um sich weiter ausbreiten zu können. „Das ist ein historisches Versagen der wohlhabenden Länder.“

9.45 Uhr: Vernachlässigung von Flüchtlingskindern in Deutschland während der Corona-Pandemie

Homeschooling ohne Hilfe der Eltern, oftmals ohne ausreichende Hard- und Software sowie ohne Internetzugang in einer Gemeinschaftsunterkunft funktioniere nicht, hob Lütkes hervor. In den politischen Diskussionen um Schul- und Kitaöffnungen seien Flüchtlingskinder und ihre Familien aber "konsequent ausgeblendet" worden. 

"Sie wurden vielfach einfach ihrem Schicksal überlassen", kritisierte Lütkes. Mit der zunehmenden Normalisierung des Alltags müsse nun ein gleicher Zugang für alle Kinder zu Unterstützungs- und Förderangeboten ermöglicht werden.

Die Bundesregierung hat wegen des Unterrichtsausfalls während der Corona-Pandemie ein Aufholprogramm für alle Schüler im Umfang von zwei Milliarden Euro beschlossen. Mit dem Geld soll unter anderem Nachhilfeunterricht finanziert werden.

9.17 Uhr: Bericht: Passagierzahl im Bahn-Fernverkehr bricht wegen Corona um 50 Prozent ein

Die Corona-Krise macht sich einem Medienbericht zufolge immer stärker bei den Passagierzahlen der Deutschen Bahn bemerkbar. In den ersten Monaten dieses Jahres brach das Passagieraufkommen laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe) im Fernverkehr im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent zurück. Das Unternehmen zählte demnach "per April" nur noch 15,6 Millionen Passagiere, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unterlagen der Bahn. 

Im Regionalverkehr ging das Fahrgastaufkommen ebenfalls um gut 40 Prozent auf 278 Millionen Reisende zurück. Nur das Transportaufkommen bei der Güterbahn stieg leicht um fünf Prozent. Die Ziele im Personenverkehr für das Gesamtjahr seien durch die "anhaltenden Corona-Einschränkungen in Gefahr", heißt es demnach in den Papieren. 

8.37 Uhr: Spahn rechtfertigt Vorgehen bei Masken-Beschaffung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sein Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Schutzmasken gegen Kritik verteidigt. „Es wäre doch niemand auf die Idee gekommen, in China nicht-zertifizierte FFP-2-Masken zu bestellen, wenn es in Europa zertifizierte FFP-2-Masken gegeben hätte“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die ganze Welt habe in China gekauft. Spahn sagte: „Manchmal fühle ich mich wie bei der Feuerwehr, die einen Großbrand gelöscht hat und die dann zu hören bekommt, dass dabei Wasser daneben gelaufen ist.“ Für ihn zähle am meisten, dass man die Pandemie gemeinsam unter Kontrolle gebracht habe.

Der Bundesrechnungshof hatte eine „Überbeschaffung“ von Corona-Schutzmasken moniert und beklagt, die aufgewendeten Haushaltsmittel in Milliardenhöhe seien „nicht wirtschaftlich für eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt“ worden. Zudem hatte ein Streit über möglicherweise minderwertige, in China bestellte Corona-Schutzmasken die Koalition belastet.

Spahn räumte ein: „Ich sage im Nachhinein nicht, dass wir alles richtig entschieden haben. Aber wir haben nach bestem Wissen und Gewissen entschieden.“ Die Beschaffung der Masken sei teuer gewesen. „Aber keine Masken zu haben, wäre uns deutlich teurer zu stehen gekommen. Auf dem Markt herrschte damals eine Wildwest-Situation. In einem Jahr wird der Bundesrechnungshof übrigens mit Sicherheit sagen, wir hätten zu viel und zu teuer Impfstoff bestellt“, sagte der Minister.

8.08 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit neun Monaten einstellig

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist erstmals seit gut neun Monaten wieder im einstelligen Bereich. Das Robert-Koch-Institut gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner am Samstag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit 9,3 an. Zuletzt war am 13. September ein einstelliger Inzidenzwert auf Bundesebene registriert worden.

Das RKI meldete am Samstag 1108 Corona-Neuinfektionen. 99 Infizierte starben. Am Samstag vergangener Woche waren 1911 Neuinfektionen sowie 129 Todesfälle registriert worden.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den neuesten RKI-Angaben bei 3.721.139. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.369. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.601.200.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 18. Juni:

22.40 Uhr: „Querdenker“-Proteste in Kassel bleiben verboten

Eine geplante Demonstration von Gegnern der Corona-Politik an diesem Samstag in Kassel bleibt verboten. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) bestätigte am Freitag entsprechende Entscheidungen des Verwaltungsgerichts sowie der Stadt. Ein Eilantrag des Anmelders der Veranstaltung „Mittsommer in Kassel – Bewahren – Versöhnen – Schöpfen“ wurde abgelehnt.

Der Gerichtshof begründete seine Entscheidung vor allem mit den Erfahrungen vorheriger „Querdenker“-Versammlungen, insbesondere am 20. März in Kassel. Damals waren bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mehr als 20 000 Teilnehmer unterwegs, von denen sich viele nicht an gerichtliche Auflagen wie die Maskenpflicht hielten. Teils kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

21.45 Uhr: Biden ruft zu Impfungen auf - Delta-Variante verbreitet sich in USA

Angesichts sinkender Coronavirus-Impfraten und des Vormarschs der aggressiven Delta-Variante hat US-Präsident Joe Biden die Amerikaner eindringlich zur Impfung aufgerufen. „Es ist eine Variante, die leichter übertragbar, potenziell tödlich und besonders für junge Menschen gefährlich ist“, sagte Biden am Freitag im Weißen Haus. „Lassen Sie sich impfen.“ Biden hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rund 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens die erste Impfung erhalten haben sollen. Bisher liegt diese Rate bei etwas über 65 Prozent.

21 Uhr: Wegen Corona-Delta-Variante: Merkel mahnt zur Vorsicht bei Fußball-EM

Kanzlerin Angela Merkel hat angesichts der aggressiven Delta-Variante des Coronavirus zu großer Vorsicht bei der Fußball-EM gemahnt. „Es ist schön, dass jetzt in München zum Beispiel wieder 14 000 Fans sein können. Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, dann bin ich bisschen skeptisch, ob das jetzt schon die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist“, sagte Merkel am Freitag vor einem gemeinsamen Abendessen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. 

20 Uhr: Land setzt im Kampf gegen Delta-Variante auf Astrazeneca

Baden-Württemberg setzt im Kampf gegen die ansteckendere Delta-Variante auf den Impfstoff Astrazeneca. „Wie wir durch eine Studie aus Großbritannien erfahren haben, ist Astrazeneca sehr wirksam gegen die gefährliche Delta-Variante des Coronavirus“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Nach dieser Studie erreiche das Vakzin einen Wirkungsgrad von 92 Prozent.

Das Land habe bei Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zusätzliche Mengen des britischen Impfstoffs geordert und wolle sich mit britischen Experten beraten.

19 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten weiter rückläufig

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter rückläufig. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden noch 14 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Donnerstag hatte der Wert noch bei 15,6, am Mittwoch bei 16,8 und am Dienstag bei 18,8 gelegen. Mit Heilbronn (37,1) liegt nur noch ein Kreis über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35. Alle weiteren der insgesamt 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise sind unter der politisch relevanten Marke.

17 Uhr: Baden-Württemberg will Corona-Regeln bei Inzidenz unter 10 lockern

Die Landesregierung will die Corona-Regeln in Regionen mit einer Inzidenz von unter 10 demnächst deutlich lockern. Die neue Corona-Verordnung mit einem Vier-Stufen-Modell soll am 28. Juni in Kraft treten, berichtet die Deutschen Presse-Agentur.

Was erlaubt ist, richtet sich nach den Inzidenzen: Stufe vier gilt bei einer Inzidenz von 100 bis 50, Stufe drei von 50 bis 35, Stufe zwei von 35 bis 10 und Stufe eins für alle Kreise mit einer Inzidenz unter 10. In Regionen, in denen weniger als 10 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche registriert werden, soll es viele Erleichterungen für den öffentlichen Raum, für öffentliche Veranstaltungen sowie für Gastronomie, Kultur, Sport und den Handel geben. Zuletzt waren die Corona-Zahlen deutlich gesunken, in knapp einem Viertel der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten lag die Inzidenz unter 10.

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16 Uhr: Astrazeneca zur Lieferung von 50 Millionen Dosen an EU verurteilt

Ein belgisches Gericht hat Astrazeneca verurteilt, bis Ende September 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die Europäische Union zu liefern. Das teilt das Brüsseler Gericht erster Instanz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Dabei handelt es sich um Mengen, die für das erste Quartal zugesagt waren, aber nicht rechtzeitig geliefert wurden. Wird das Urteil nicht eingehalten, drohen Zwangsgelder.

Ein Teil des Rückstands aus dem ersten Quartal ist allerdings nach Angaben von Astrazeneca bereits wettgemacht. Die aus dem Urteil resultierende Menge werde bis Ende Juni erreicht, betonte das Unternehmen.

15 Uhr: Spahn will Verdacht bei Intensivbetten-Register klären

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will dem Verdacht nachgehen, ob deutsche Kliniken in der Pandemie die Zahl freier Intensivbetten zum Kassieren von Freihaltepauschalen heruntergerechnet haben könnten. Das müsse aufgeklärt werden, sagte Spahn vor der Bundespressekonferenz. „Aber es muss auch jenseits von Vermutungen gearbeitet werden. Und da ist auch viel Vermutung im Raum.“

Seit rund einer Woche gibt es Spekulationen darüber, ob Kliniken durch bewusst falsche Angaben bei Intensivbetten versucht haben könnten, Ausgleichszahlungen durch die Regierung zu erhalten. Grundlage für die Vermutungen ist das in der Pandemie eingeführte Intensivbetten- Register (Divi-Register). Es ist eine gemeinsame Datenbank der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und des RKI.

14.31 Uhr: Delta-Variante breitet sich im Südwesten aus

Die besonders ansteckende Delta-Variante des Corona-Virus breitet sich weiter in Baden-Württemberg aus. In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bei 4,62 Prozent gelegen, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Stuttgart mit. In den 14 Tagen zuvor waren es noch 1,89 Prozent. Bei 13 Prozent dieser Fälle handele es sich um Reiserückkehrer.

„Deshalb gilt es umso mehr, Tempo beim Impfen zu machen und die AHA-Regeln entsprechend der Inzidenz weiter zu beachten.“ Die Infektionszahlen in Baden-Württemberg gingen zwar weiter zurück, dennoch befinde sich das Land noch immer mitten in der Corona-Pandemie. „Es gilt jetzt unbedingt zu verhindern, dass es aufgrund der weitreichenden Öffnungen und der bevorstehenden Urlaubszeit wieder zu einem Anstieg der Infektionszahlen kommt und wir unseren bisherigen Erfolg gefährden.“

13.51 Uhr: Schweiz, Griechenland und fast ganz Frankreich nicht mehr auf Risikoliste

Für Reiserückkehrer aus Frankreich, Griechenland, der Schweiz und weiteren Ländern und Regionen werden ab Sonntag die Bestimmungen gelockert. Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen werden sie von der Liste der Risikogebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut mitteilte.

Die Bundesregierung nimmt demnach auch Belgien, Norwegen und einzelne Regionen in Dänemark, den Niederlanden und Spanien von der Liste. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.

13 Uhr: Spahn dringt auf EU-Lösung für Impfstoff-Anerkennung bei Reisen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt auf eine zügige Verständigung für den Umgang mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union. „Leider haben wir dazu noch keine EU-einheitliche Vorgehensweise“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Dies sei ein Problem für einen Raum des freien Reisens.

„Wenn wir es nicht schaffen, es jetzt zeitnah auf EU-Ebene zu lösen, werden wir für Deutschland eigene Definitionen vornehmen müssen, welche Impfstoffe wir als gleichwertig anerkennen.“ Dabei gehe es neben dem Schutz vor Covid-19 um die Frage, wie sehr damit auch Infektionen reduziert würden.

11.31 Uhr: Curevac „nach wie vor unter den Top Ten“

Der Leiter der Impfstoff-Studie von Curevac, Peter Kremsner, sieht das Tübinger Unternehmen weiter in der Spitzengruppe der Covid-Vakzin-Hersteller. „Mit Curevac sind wir nach wie vor in den Top Ten von 300 Impfstoffentwicklern“, sagte Kremsner am Freitag dem Radiosender Bayern 2. „Aber wir haben es halt nicht in die Medaillen-Ränge geschafft.“

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA werde in den nächsten Wochen entscheiden, wie es jetzt mit dem Curevac-Impstoff weitergehe. Es werde sicher gelingen, das Vakzin noch einsatzfähig zu machen, sagte Kremsner: „Aus meiner Sicht wird das nicht in den nächsten Wochen gelingen. Aber es wird möglich sein, den Impfstoff so aufzubereiten, dass er sehr wirksam sein kann.“

11.01 Uhr: RKI warnt vor Verspielen von Erfolgen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat vor dem Verspielen von Erfolgen in der Pandemiebekämpfung gewarnt. Durch die ansteckendere Delta-Variante, die bisher auf niedrigem Niveau (rund sechs Prozent) in Deutschland kursiere, könne sich das Virus wieder verbreiten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. Es sei nicht die Frage, ob Delta das Infektionsgeschehen in Deutschland dominiere, sondern wann, ergänzte er.

Vor allem durch Impfen, Masketragen in Innenräumen und Abstandhalten könnten wiedergewonnene Freiheiten aber erhalten bleiben. Bei mangelnder Vorsicht könne das Virus jedoch vor allem Ungeimpfte und erst einmal Geimpfte treffen. „Das dürfen wir einfach nicht riskieren“, sagte Wieler.

Das Beispiel Großbritannien zeige bereits, wie fragil Erfolge in der Pandemiebekämpfung sein könnten. Dort war die 7-Tage-Inzidenz innerhalb weniger Wochen wieder von 20 auf 70 gestiegen. Geplante weitere Lockerungen wurden deshalb verschoben.

10.33 Uhr: Anlass zur Zuversicht für Sommer - aber mit Vorsicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat trotz der entspannteren Corona-Lage für weiter nötige Vorsicht auch in der anstehenden Hauptreisezeit geworben. „Das kann ein guter Sommer werden“, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe Anlass zur Zuversicht, aber vor allem wenn alle dabei vorsichtig blieben. Spahn verwies auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus, die sich auch in Deutschland ausbreite. Dies geschehe auf niedrigem Niveau, aber eben schnell. In Großbritannien zeige sich, dass bei einer starken Ausbreitung auch vorgesehene Öffnungsschritte wieder in Frage gestellt werden könnten. Dies gelte es zu vermeiden.

Masken könnten nun bei gutem Wetter vor allem draußen wegbleiben, sagte der Minister. In Innenräumen und etwa auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sei das Masketragen aber weiterhin wichtig, um sich und andere zu schützen. Spahn rief Urlauber dazu auf, das inzwischen flächendeckend verfügbare Netz von Schnellteststellen zu nutzen, um Infektionsketten bei Reiserückkehrern zu durchbrechen.

10.13 Uhr: Jeder zweite Bundesbürger mit erster Corona-Impfung

Bei den Corona-Impfungen hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn inzwischen jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen. Stand heute erhielten 41,5 Millionen Menschen oder 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung eine erste Dosis, wie der CDU-Politiker am Freitag in Berlin mitteilte. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 29,6 Prozent der Bevölkerung.

8.52 Uhr: Kanzleramtsminister rät von Reisen zu Fußball-EM-Spielen in London ab

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) rät deutschen Fußballfans wegen der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante des Coronavirus von Reisen nach London zu den Halbfinalspielen und dem Finale der Europameisterschaft ab. Die Ausbreitung der Delta-Variante in Großbritannien sei seine "große Sorge", sagte Braun dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitagsausgaben). "Man sollte nicht in Virusvariantengebiete reisen", warnte er.

8.34 Uhr: Corona-Einschränkungen bremsen Erholung im Gastgewerbe

Dämpfer für Deutschlands Gastwirte und Hoteliers: Nach der zaghaften Erholung in den Vormonaten sanken die Umsätze im April wieder. Das Gastgewerbe verbuchte preisbereinigt 6,3 Prozent weniger Erlöse als im März des laufenden Jahres. In nominaler Betrachtung gab es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein Minus von 6,5 Prozent.

„Ursächlich für den Rückgang dürften die „Bundesnotbremse“ und das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken, auch über Ostern, sein“, erklärten die Wiesbadener Statistiker am Freitag. Bund und Länder hatten im April bundeseinheitliche Regeln bei hohen Corona-Infektionszahlen in Kraft gesetzt. Diese „Bundesnotbremse“ im Infektionsschutzgesetz ist längstens bis zum 30. Juni befristet.

Hotels und Pensionen verzeichneten nach Angaben des Bundesamtes binnen Monatsfrist einen Umsatzeinbruch um 10,8 Prozent. Auch die Gastronomie sei im April „durch die weitreichenden Corona-Schutzmaßnahmen ausgebremst“ worden: Der reale Umsatz fiel im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 5,5 Prozent.

Im Vergleich zum April 2020, dem ersten voll von der Pandemie in Deutschland betroffenen Monat, lagen die Umsätze im Gastgewerbe real um 24,2 Prozent und nominal um 27,9 Prozent höher. Die Branche ist jedoch weiterhin weit entfernt vom Vorkrisenniveau: Die Umsätze im April blieben real um 68,9 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.

8.11 Uhr: Lauterbach räumt ein: „Hendrik Streeck hatte voll recht“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat mit Blick auf den Einfluss der Sommermonate auf das Coronavirus dem Virologen Hendrick Streeck recht gegeben. „Für den Einfluss der Saisonalität auf das Infektionsgeschehen räume ich ein: Hendrik Streeck hatte voll recht“, sagte er der „Bild“.

Streeck hatte dem Portal web.de im Januar gesagt: „Wie wir das im vergangenen Frühjahr gesehen haben – gehen im März, spätestens April die Infektionszahlen nach unten. Das ist das typische Verhalten von Coronaviren, die sich über die Sommermonate hinweg nur noch auf einem niedrigen Level verbreiten.“ Er gehe davon aus, dass es nur noch wenige Fälle geben werde.

Lauterbach und der Bonner Virologe hatten im Verlauf der Pandemie mehrfach deutliche Differenzen. Streeck hatte oft für eine etwas weniger strenge Linie bei den Corona-Maßnahmen plädiert.

7.14 Uhr: Bundesweite Inzidenz bei 10,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1076 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.52 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2440 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 91 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 102 Tote gewesen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 10,3 an (Vortag: 11,6; Vorwoche: 18,6).

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 17. Juni:

22.33 Uhr: Entwicklungsminister Müller: 20 Millionen Euro für Corona-Impfstoffproduktion in Afrika

Zum Abschluss seiner Westafrikareise hat Entwicklungsminister Gerd Müller dem Institut Pasteur im Senegal 20 Millionen Euro zur Produktion von Corona-Impfstoffen zugesagt. Das Geld solle bis April 2022 zur Verfügung gestellt werden, sagte der Minister am Donnerstag in der Hauptstadt Dakar. Der Betrag sei als „Initialzündung“ für eine Impfstoffproduktion „für Afrika in Afrika“ gemeint. Man hoffe, dass andere europäische Länder dem Beispiel folgen würden, hieß es.

Die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), der Africa CDC, erwartet, dass Afrika Impfstoffe schon Ende des Jahres selbst produzieren könnte, mit dem Institut Pasteur als einem der wichtigsten Labore auf dem Kontinent. Afrika befindet sich nach Angaben der Africa CDC mit 5,1 Millionen gemeldeten Fällen und 136 000 Toten mit dem Virus in der dritten Welle der Corona-Pandemie. Bislang ist laut der Weltgesundheitsorganisation erst ein Prozent der afrikanischen Bevölkerung von rund 1,3 Milliarden Menschen vollständig gegen Covid-19 geimpft worden.Der Senegal ist der letzte Stopp von Müllers fünftägiger Reise, in dessen Zentrum der Kampf gegen die Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise stehen. Müller hatte zuvor Togo, Gambia und Sierra Leone besucht.

20.57 Uhr: Lissabon wegen Ausbreitung der Delta-Variante abgeriegelt

Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt. Von Freitagnachmittag (1600 MESZ) bis Montagmorgen (0600 MESZ) dürfen die 2,8 Millionen Bewohner der portugiesischen Hauptstadt den Großraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Auswärtige werden nur in Ausnahmefällen einreisen dürfen. Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon am Donnerstag den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle (1233). In der „Area Metropolitana“ Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals.

In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. „Es ist nicht leicht, solche Maßnahmen zu ergreifen, aber uns erschienen sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift“, betonte sie. Der einstige Hotspot Portugal hatte im Winter erfolgreich gegen Corona gekämpft und im Frühjahr zeitweilig mit die niedrigsten Werte Europas aufgewiesen. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie war deshalb am 1. Mai nach fünfeinhalb Monaten zu Ende gegangen. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz stieg jedoch nach Angaben der EU-Behörde ECDC innerhalb weniger Wochen von 55 auf 87.

20.15 Uhr: Geimpfte Nicht-EU-Bürger dürfen demnächst nach Deutschland einreisen

Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen. Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss.

Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt, derzeit die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen.

19.32 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten weiter rückläufig

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter rückläufig. Erstmals seit Monaten liegt nur noch ein Kreis über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 - und auch im landesweiten Schnitt entspannt sich die Lage zunehmend stärker. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden noch 15,6 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Mittwoch hatte der Wert noch bei 16,8 gelegen, am Dienstag bei 18,8 und am Donnerstag vergangener Woche bei 25,4.

19 Uhr: Erstmals seit Februar mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen in Großbritannien

In Großbritannien sind erstmals seit Ende Februar wieder mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Die Behörden meldeten 11.007 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Delta-Variante des Virus lässt derzeit im Vereinigten Königreich die Fallzahlen wieder in die Höhe schnellen - trotz der Impffortschritte in dem Land.

Die Zahl der Todesfälle bleibt hingegen niedrig. Am Donnerstag wurden 19 Corona-Tote verzeichnet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Impfstoffe auch bei der ansteckenderen Delta-Variante vor schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung schützen.

17.27 Uhr: Rechnungshof macht Spahn-Ressort wegen Masken-Beschaffung schwere Vorwürfe

Die massenhafte Beschaffung von Schutzmasken in der Anfangsphase der Corona-Pandemie bringt dem Bundesgesundheitsministerium weitere Vorwürfe ein. In einem Bericht für den Haushaltsausschuss moniert der Bundesrechnungshof, das Ressort habe den Bedarf auf Grundlage von „sachfremden und unrealistischen“ Annahmen berechnet und letztlich viel zu viele Masken gekauft. Der ganze Prozess wird in dem Bericht als schwer nachvollziehbar dargestellt. Das Ministerium wehrt sich, SPD und Opposition fordern Aufklärung.

16 Uhr: WHO besorgt wegen rasanter Ausbreitung des Coronavirus in Afrika

Die dritte Corona-Welle mit neuen Virus-Varianten wird in Afrika immer stärker. Die Zahl der Neuinfektionen steige dort jede Woche um 22 Prozent, erklärte die Regional-Direktorin der Weltgesundheitsorganisation WHO für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag. Sie forderte mehr Impfstofflieferungen: "Afrika braucht diese Impfdosen hier und jetzt, um die dritte Welle einzudämmen."

In Afrika sind bisher lediglich knapp 12 Millionen Menschen vollständig geimpft, was weniger als einem Prozent der Bevölkerung des Kontinents entspricht, wie die WHO erklärte. Die Organisation verzeichnet aber eine Beschleunigung der Impfkampagne in Afrika: In den vergangen fünf Tagen wurden mehr als fünf Millionen Dosen verimpft. Während der vergangenen drei Wochen waren es lediglich 3,5 Millionen Dosen pro Woche gewesen.

14.41 Uhr: Fast jeder zweite Bundesbürger mit erster Corona-Impfung

Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums eine erste Dosis. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. Minister Jens Spahn (CDU) hob hervor, dass am Mittwoch knapp 1,3 Millionen Impfungen gemacht worden seien. Das sei der bisher dritthöchste Wert für einen Tag.

13.24 Uhr: Baden-Württemberg kippt Maskenpflicht in den Schulen

Baden-Württemberg hat die Maskenpflicht an Schulen gekippt. Ab Montag sollen demnach nur noch in den Landkreisen Masken auf dem Schulgelände im Freien getragen werden müssen, wo die Inzidenz über 50 liegt, wie das Kultusministerium mitteilte. Liegt die Inzidenz unter 35, entfällt zudem die Maskenpflicht im Unterricht – allerdings nur, wenn es in den vergangenen beiden Wochen keine Corona-Fälle in der Schule gab. Im Schulgebäude selbst müssen die Schüler und Lehrer aber weiter Masken tragen.

Kultusministerin Theresa Schopper rechtfertigt die Lockerung mit der niedrigen Inzidenz und der weiter bestehenden Testpflicht in den Schulen: „Angesichts der niedrigen Inzidenz und der Absicherung über die Testpflicht, durch die jeder Lehrer sowie jeder Schüler an den Schulen zweimal wöchentlich getestet wird, können wir die Maskenpflicht an den Schulen vorsichtig lockern.“ Auch die übrigen Hygienevorgaben wie das regelmäßige Lüften sollen weiter aufrechterhalten werden.

13 Uhr: Curevac-Börsenwert stürzt nach Impfstoffenttäuschung ab

Der Börsenwert des Biotechnologieunternehmens Curevac ist massiv abgestürzt. Das in Tübingen ansässige Unternehmen musste am späten Mittwochabend einräumen, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt habe. Der Anteilsschein notierte am Mittag im deutschen Handel bei rund 43 Euro, das ist ein Minus von 40 Prozent. Vorbörslich waren die Titel des Unternehmens beim Broker Lang & Schwarz zwischenzeitlich sogar um mehr als 50 Prozent eingebrochen.

12.12 Uhr: Curevac-Rückschlag hat keine Auswirkungen auf Impfkampagne

Der Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bringt die Impfkampagne in Deutschland laut Bundesregierung nicht durcheinander. „Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Donnerstag in Berlin. Die Nachrichten über vorläufige Studienergebnisse könne das Ministerium nicht kommentieren.

11.20 Uhr: Digitaler Nachweis für geimpfte Genesene kommt Ende Juni

Von Covid-19 Genesene können ihren Status ab Ende Juni in Corona-Warn-App (CWA) und CovPass-App hinterlegen. Dann sollen auch Genesene mit Impfung ihren Schutzstatus digital nachweisen können, erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Die Funktionen würden mit der nächsten Entwicklungsstufe beider Apps nachgelegt. Auch das Austellungssystem für die Zertifikate bei Apotheken, Impfzentren und Arztpraxen soll dann diesen Fall abbilden können.

Aktuell können Betroffene noch nicht auf regulärem Weg an einen digitalen Nachweis kommen. Grund dafür sind nach Angaben des BMG zunächst einmal technische Fragen. Genesene mit Impfung seien bei der europäischen Lösung von Anfang an mitbedacht worden, erklärte ein Sprecher. Es sei aber noch nicht geklärt, auf welche Art in diesem Fall ein Nachweis erbracht werden kann.

10.07 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in England steigt wieder stark

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. Einer Datenanalyse im Auftrag der Regierung zufolge lag das Wachstum zwischen dem 3. Mai und dem 7. Juni bei 50 Prozent. Der Zeitraum stimme mit der Verbreitung von Delta überein, teilte das Gesundheitsministerium in London am Donnerstag mit. Treiber seien junge und meist ungeimpfte Menschen.

Daten von 110.000 Schnelltests zwischen 20. Mai und 7. Juni hätten ergeben, dass die Zahl der Fälle sich alle elf Tage verdoppelt, hieß es weiter. Schwerpunkt ist Nordwestengland. Experten setzen allerdings darauf, dass wegen der Impfkampagne die Ausbreitung des Virus wieder verlangsamt wird. Mittlerweile haben mehr als 30 Millionen Erwachsene - gut die Hälfte - die für den vollen Schutz notwendigen zwei Dosen erhalten. Schon in wenigen Tagen dürfen alle über 18-Jährigen sich für eine Impfung anmelden.

9.36 Uhr: Österreich lockert weiter - Sperrstunde fällt weg

In Österreich fallen zum 1. Juli weitere Corona-Beschränkungen. So wird die wegen der Corona-Krise eingeführte Sperrstunde aufgehoben. Damit sei auch die Nachtgastronomie bei zunächst etwas reduzierter Kapazität wieder möglich, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag in Wien. „Es kann getanzt, geheiratet, gefeiert werden“. Die Infektionslage sei deutlich besser als allgemein erwartet, so der Regierungschef mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz von 15.

„Wir können weitere große Schritte in Richtung Normalität machen“, sagte Kurz. In der Gastronomie entfalle die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske nun auch für die Mitarbeiter, erklärte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Das Lächeln einer Servicekraft sei wieder sichtbarer Ausdruck der Gastfreundschaft.

8.25 Uhr: Automarkt in der EU erholt sich weiter von Corona-Einbruch

Ein Jahr nach dem Corona-Einbruch erholt sich der Automarkt in der EU weiter deutlich. Die Zahl der Neuzulassungen bei Personenkraftwagen ist im Mai im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte gestiegen, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Insgesamt wurden damit fast 900.000 Autos registriert. Damit liegt die Zahl aber immer noch deutlich unter dem Vorkrisen-Niveau: Im Mai 2019 wurden in der EU mehr als 1,2 Millionen Autos zugelassen.

Besonders deutlich war der Anstieg im Mai in Spanien, gefolgt von Frankreich, Italien und Deutschland. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf war die Zahl der Neuzulassungen zu Beginn des Jahres noch rückläufig, ab März ging es dann steil bergauf. Insgesamt wurden auf den Straßen der EU damit in den ersten fünf Monaten des Jahres knapp ein Drittel mehr neue Autos zugelassen als noch vor einem Jahr.

Bei den Herstellern legten die Neuzulassungen von Volkswagen im Mai besonders rasant um knapp 73 Prozent auf gut 251.000 zu.

7.40 Uhr: RKI registriert 1330 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 11,6

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1330 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.34 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 3187 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 105 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 94 Tote gewesen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.179 angegeben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 11,6 an (Vortag: 13,2; Vorwoche: 19,3).

7.08 Uhr: Corona-Impfstoff von Curevac verfehlt Wirksamkeitsziele

Rückschlag für einen Hoffnungsträger der Impfkampagne in Deutschland: Im Rennen um die Markteinführung eines weiteren hochwirksamen Corona-Impfstoffs hat die Tübinger Biopharmafirma Curevac einen empfindlichen Dämpfer publik gemacht. Das Unternehmen musste am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung einräumen, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.

Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas teilte mit, man habe auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft. Man wolle die laufende Studie aber dennoch bis zur finalen Analyse fortsetzen. „Die endgültige Wirksamkeit könnte sich noch verändern.“ SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schrieb auf Twitter: „Schade, das Team aus Tübingen hätte Erfolg verdient gehabt.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 16. Juni:

22.55 Uhr: Ungarn öffnet nach Pandemie am 24. Juni die Schengen-Binnengrenzen

Das EU-Land Ungarn hebt am 24. Juni die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Kontrollen an den Binnengrenzen des Schengen-Raums wieder auf. Dies erklärte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Mittwoch in der Botschaft seines Landes in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Voraussetzung dafür sei, dass es in Hinblick auf die Pandemie bis dahin „keine unerwartete Wendung“ gibt, fügte er hinzu.

Szijjarto sprach am Mittwoch in Bratislava mit Vertretern der Parteien der ethnischen Ungarn, die sich demnächst vereinigen wollen. Zur Aufhebung der Grenzkontrollen, die sich auf die Nachbarländer Österreich, Slowakei und Slowenien bezieht, sagte er: „Wenn es gelingt, die Entscheidung umzusetzen, wird man endlich wieder jeden Grenzübergang zwischen den beiden Ländern (Ungarn und Slowakei) frequentieren können.“ Im Zuge der Pandemiebekämpfung hatte Ungarn zahlreiche kleine Grenzübergänge völlig geschlossen.

21.50 Uhr: Grünes Licht für massive EU-Hilfen für Spanien und Portugal

Portugal und Spanien haben als erste EU-Länder grünes Licht für ihre Corona-Wiederaufbaupläne erhalten. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch bei Besuchen in den Hauptstädten der beiden Länder bekannt. Spanien soll demnach 140 Milliarden Euro an Zuschüssen und Krediten für Investitionen in Bereichen wie Klimaschutz und Digitalisierung erhalten. Bei Portugal sind es 16,6 Milliarden Euro. Von der Leyen sagte, die Corona-Hilfen der EU und die entsprechenden Ausgabenpläne der Mitgliedstaten trügen zu einer "besseren Zukunft" für die Bürger bei.

Der insgesamt 750 Milliarden Euro schwere EU-Fonds für den Aufbau der Wirtschaft nach der Corona-Krise "ist unsere einmalige Chance, uns hin zu einer grüneren, digitaleren und nachhaltigeren Gesellschaft zu bewegen", sagte die Kommissionschefin weiter. Die Ausgabenpläne Spaniens und Portugals bezeichnete sie als "ehrgeizig" und "weitsichtig".

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez sprach von einem "historischen Tag für Spanien", aber auch für Europa, "denn die heute genehmigten Pläne für Portugal und Spanien öffnen die Tür für eine neue Herangehensweise (...) an Herausforderungen für unsere Gesellschaften".

20.20 Uhr: Kühlkette unterbrochen: Landkreis verabreicht spontan 600 Impfdosen

Wegen einer Panne in der Kühlkette sind in Niedersachsen im Landkreis Friesland kurzfristig 600 Impfdosen zusätzlich verabreicht worden. Der Kreis hatte am Mittwochnachmittag Friesländerinnen und Friesländer ohne Impftermin aufgerufen, sich schnellstmöglich bis zum frühen Abend auf den Weg ins Impfzentrum nach Schortens zu machen.

„Es gab einen großen Andrang“, sagte eine Kreissprecherin. Rund 1000 Menschen kamen nach dem Aufruf. Wegen der Hitze versorgten Hilfskräfte die Wartenden mit Wasserflaschen. Da nicht für alle ausreichend Impfdosen verfügbar waren, habe vielen wieder abgesagt werden müssen, sagte die Sprecherin. Diese hätten aber verständnisvoll reagiert.

19.15 Uhr: Alle Kreise im Südwesten unter 50er-Inzidenz

Erstmals seit Monaten liegt die Corona-Inzidenz in allen 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg wieder unter der Marke von 50. Im landesweiten Schnitt ist rechnerisch sogar nur bei 16,8 Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Am Tag vorher hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 18,8 gelegen. Zuletzt hatten alle Stadt- und Landkreise im Südwesten am 6. Oktober unter der 50er-Marke gelegen. Einen Tag später wurde der Wert im Landkreis Esslingen überschritten. In den Wochen danach über Herbst und Winter stiegen die Zahlen Schritt für Schritt überall an.

18 Uhr: Nun mehr als 90.000 Covid-19-Tote

In Deutschland sind nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen mehr als 90.000 Covid-19-Tote erfasst. Die Zahl wurde am Mittwoch mit 90.074 angegeben. Als Covid-19-Todesfall zählt das RKI nachweislich infizierte Menschen, die direkt an Corona gestorben sind und solche mit Vorerkrankungen, bei denen sich die Todesursache nicht abschließend klären lässt. Am Ende des vergangenen und Anfang dieses Jahres waren an einigen Tagen jeweils mehr als 1000 Tote gemeldet worden.

16.30 Uhr: Gesundheitsminister für weitere Corona-Absicherung durch Tests

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern setzen trotz sinkender Corona-Zahlen weiter auf eine Absicherung über breit angelegte Tests - auch mit Blick auf die Sommerreisezeit. An der generellen Testpflicht für Flugreisende aus dem Ausland vor dem Abflug solle festgehalten werden, teilte das bayerische Ressort als Vorsitzland nach Beratungen mit Bundesminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in München mit. Die Quarantäneregeln für Rückkehrer aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten mit hohen Infektionszahlen sowie aus Gebieten mit neuen Virusvarianten sollen bestehen bleiben. Im Straßen- und Bahnverkehr an den Grenzen soll es verstärkt Kontrollen geben.

13.44 Uhr: Frankreich lockert Maskenpflicht ab Donnerstag

Wegen deutlich gesunkener Infektionszahlen hebt Frankreich zentrale Corona-Beschränkungen auf: Ab Donnerstag fällt zunächst die Maskenpflicht im Freien, wie Regierungschef Jean Castex nach Beratungen mit dem Corona-Kabinett in Paris mitteilte. Die nächtliche Ausgangssperre endet dann diesen Sonntag, zehn Tage früher als geplant. Die Sieben-Tage-Inzidenz war zuvor landesweit auf rund 40 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner gefallen.

11.38 Uhr: Spahn will Apotheken-Vergütung für digitalen Impfnachweis senken

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Vergütung der Apotheken fürs Erstellen digitaler Corona-Impfnachweise zum 1. Juli senken. Je Zertifikat sollen es statt jetzt 18 Euro noch sechs Euro pro Zertifikat sein, teilte der CDU-Politiker am Mittwoch bei Beratungen mit seinen Länderkollegen mit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Die höhere Vergütung zu Beginn sollte demnach dazu dienen, Anlaufkosten etwa für Schulungen, IT-Ausstattung und Registrierungen zu finanzieren und an möglichst vielen Stellen ein Angebot für die Bürger zu schaffen. Die Zahlen der ersten zwei Tage in den Apotheken zeigten, dass dies gelungen sei.

11.08 Uhr: Jeder dritte Schüler mit Lernlücken durch Pandemie

Rund jeder dritte Schüler im Südwesten hat laut einem Bildungsforscher wegen der Corona-Pandemie Lernlücken. Auf diese Größenordnung deuten demnach wissenschaftliche Erkenntnisse aus Studien hin, wenn es um sogenannte Risikoschüler geht, wie der Leiter des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW), Günter Klein, der „Südwest Presse“ und der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Mittwoch) sagte.

Die Lernrückstände sind laut Klein aber sehr unterschiedlich auf die Schülerschaft verteilt. „Es wird Schülerinnen und Schüler geben, bei denen wir keine Rückstände feststellen“, sagte der Bildungsforscher den Zeitungen. „Einige haben sogar größere Fortschritte gemacht als in „normalen“ Jahren.“

Am stärksten betroffen von den Lernlücken dürften nach Ansicht des Bildungsexperten jene Klassen sein, die von Mitte Dezember bis jetzt keinen Präsenzunterricht hatten. Ihnen habe über Monate die Struktur der Schule gefehlt, sagte Klein. Der Verlust alltäglicher Begegnungen mit Freunden, Mitschülern, Lehrern sei das eigentliche Drama. Das mache ihm fast noch mehr Sorgen als Lernrückstände.

10.41 Uhr: Corona-Impfung auch bei Hitze möglich

Hitze ist kein Hinderungsgrund für eine Corona-Impfung. Es gebe keine Studien, die darauf hinweisen würden, dass die Impfung zu Kreislaufproblemen führe, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen, Karl Matthias Roth. Auch die Lagerung und Kühlung der Impfstoffe sei sichergestellt.

Das hessische Innenministerium, dass in dem Bundesland für die Impfkampagne verantwortlich ist, verwies auf die Möglichkeit zur ärztlichen Beratung auch in den Impfzentren, bei der Fragen zum Thema Hitze geklärt werden könnten. Zudem könne man dort nach der Spritze zunächst im Wartebereich Platz nehmen, um sich zu erholen und sicherzustellen, alles gut verkraftet zu haben.

8.52 Uhr: Lauterbach erwartet Probleme durch Delta-Variante im Herbst

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach rechnet damit, dass die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus im Herbst wieder für mehr Ansteckungen in Deutschland sorgen wird. „Ich bin ganz sicher, dass wir in Deutschland auch noch die Delta-Variante bekommen werden“, sagte Lauterbach am Dienstagabend in der Fernsehsendung „rbb Spezial“. Bisher tritt die aus Indien stammenden Variante in Deutschland nur in geringem Maße auf.

Eine neue Studie der Oxford-Universität zeige, dass die Saisonalität dieser Variante deutlich ausgeprägter sei als ursprünglich angenommen: Im Sommer sei das Risiko, sich damit anzustecken, viel geringer, erklärte Lauterbach. Sie sei aber deutlich ansteckender, führe zu einem schwereren Verlauf, und sei zum Teil resistent gegen die Erstimpfung. „Aber ich hoffe, dass dann bei uns eben schon so viele doppelt geimpft sein werden, dass es keine so große Welle mehr gibt.“

Vor diesem Hintergrund forderte der Gesundheitsexperte, auch Kindern ein Impfangebot zu machen. „Gerade bei der Delta-Variante haben wir in England gesehen, dass von den infizierten Kindern ein Prozent so schwer erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das ist keine Kleinigkeit.“

8.41 Uhr: Minister Holetschek will Impfzentren bis Ende des Jahres behalten

Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), will Impfzentren bis zum Ende des Jahres behalten. „Das System hat sich so bewährt“, sagte der bayerische Ressortchef am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Man solle „nicht zu schnell irgendwelche Entschlüsse fassen, die wir dann wieder bereuen“. Bisher ist eine Schließung Ende September angepeilt.

Möglicherweise könne die Arbeitsweise der Impfzentren angepasst werden, sagte Holetschek. Er nannte als Beispiel mobile Teams. Aus seiner Sicht sollte der Bund die Impfzentren weiter mitfinanzieren. „Wir sollten schauen, dass wir möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen“, sagte er. „Das interessiert mich im Moment mehr als die Frage des Geldes.“

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten an diesem Mittwoch über die Zukunft der regionalen Impfzentren und die Corona-Folgen bei Kindern und Jugendlichen. Die Zukunft der Impfzentren ist offen, mehrere Länder wollen die Einrichtungen länger als bisher geplant weiterführen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Geplant sind auch Schritte gegen Langzeitfolgen von Covid-Erkrankungen. Auf Vorschlag von Niedersachsen und der Bundesregierung sollen sich die Minister auch mit der Frage beschäftigen, ob wegen der um sich greifenden, noch ansteckenderen und wohl auch gefährlicheren Delta-Variante im Sommer wieder strengere Reisebeschränkungen gelten sollen.

7.28 Uhr: Bundesweite Inzidenz bei 13,2

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.11 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 3254 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 137 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 107 Tote gewesen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Mittwochmorgen mit bundesweit 13,2 an (Vortag: 15,5; Vorwoche: 20,8).

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 15. Juni:

22 Uhr: Mallorca verschiebt Sperrstunde auf zwei Uhr morgens

Die Party-Insel Mallorca nähert sich im Zuge der guten Entwicklung der Corona-Lage immer mehr der Normalität. Die Sperrstunde für Gastronomiebetriebe und Nachtlokale wird ab Samstagabend auf der spanischen Insel und den anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera von bisher Mitternacht auf zwei Uhr morgens verlegt. Die neuen Regeln wolle man am Freitag offiziell beschließen, sagte der Sprecher der Regionalregierung, Iago Negueruela, am Dienstagabend vor Journalisten in Palma.

21 Uhr: Polizei: Kaum Verstöße gegen Corona-Auflagen vor EM-Spiel in München

Die Münchner Polizei hat vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Frankreich am Dienstagabend zunächst kaum Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen festgestellt. „Es ist bislang ein gesitteter Abend ohne größere Vergehen“, sagte ein Polizeisprecher kurz vor Beginn der Partie. Insgesamt waren 14.500 Menschen in der Arena zugelassen. Hinzu kamen wohl Tausende, die in Biergärten mitfieberten. Um einen Anstieg der Infektionszahlen zu verhindern, galt jedoch: Feiern nur mit strengen Abstands- und Hygieneregeln.

19.40 Uhr: Bericht: Länder wollen strengere Einreisevorschriften wegen Delta-Variante

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus wollen die Bundesländer einem Bericht zufolge strengere Einreisevorschriften durchsetzen. Kritisiert werden in einem Beschlussentwurf für die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwoch insbesondere die Regeln für Einreisen aus einfachen Risikogebieten, wie das Magazin "Business Insider" berichtete.

Wer aus einem einfachen Risikogebiet einreist, kann die häusliche Quarantäne umgehen, indem er sich unmittelbar auf Corona testen lässt und das negative Testergebnis über ein zentrales Portal meldet. "Die umfassende Freitestmöglichkeit für alle Einreisen aus einfachen Risikogebieten führt zu einer lückenhaften Früherkennung möglicher Infektionen", heißt es dem Bericht zufolge dazu in dem Papier.

18.34 Uhr: Kleine Lockerung in Frankreich bei EM-Spiel gegen Deutschland

Kleine Corona-Lockerungen in Frankreich für die EM-Fans: Wer in Frankreich das Spiel des Fußball-Weltmeisters gegen die deutsche Nationalmannschaft ab 21 Uhr in einer Kneipe verfolgen möchte, muss nicht pünktlich um 23 Uhr zu Hause sein. Dann beginnt im ganzen Land eigentlich die abendliche Ausgangssperre.

Es gebe eine Toleranz für die Menschen, die nach dem Spiel nach Hause gehen, kündigte Sportministerin Roxana Maracineanu an. „Man muss die Regel respektieren, in einem Café mit Sitzplätzen zu sein, um das Spiel zu verfolgen und dann nach dem Spiel nach Hause zu gehen“, sagte sie dem Sender Franceinfo.

18.15 Uhr: Der Kreis Waldshut erhält 4000 zusätzliche Impfstoffdosen für Erstimpfungen

Das Land Baden-Württemberg stellt dem Kreisimpfzentrum des Kreises Waldshut 4000 zusätzliche Impfdosen AstraZeneca für Erstimpfungen zur Verfügung. Dort können sich ab sofort Einwohner des Landkreises Waldshut für einen Termin zur Erstimpfung mit Astrazeneca anmelden. Die zweite Dosis wird dann Biontech sein, weil Studien laut Landratsamt gezeigt haben, dass diese Kombination sehr gut vor dem Coronavirus schützt. Hier lesen Sie alle Details dazu.

18 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten sinkt weiter auf 18,8

Das Corona-Infektionsgeschehen im Südwesten nimmt weiter leicht ab. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche lag am Dienstag (Stand: 16.00 Uhr) bei 18,8 nach 22,2 am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte. Im Vergleich zu Montag verzeichnete die Behörde 278 neue Infektionen und 17 Todesfälle.

Damit beträgt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie nun 498.847. An einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit sind bereits 10.113 Menschen gestorben. In 41 der 44 Stadt- und Landkreise lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt unter dem Wert von 35. Die Städte Pforzheim (42,1) und Heilbronn (46,6) lagen darüber.

17 Uhr: Rückschlag für Astrazeneca bei Entwicklung von Medikament gegen Covid-19

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat bei der Entwicklung eines Medikaments gegen Covid-19 einen Rückschlag erlitten. In einer ersten Studie sei das Ziel, eine symptomatische Covid-19-Erkrankung zu verhindern, nicht erreicht worden, teilte der Konzern mit. Das Medikament mit einer Antikörper-Kombination soll sowohl der Krankheit vorbeugen als auch die Symptome behandeln.

Im Zuge der Studie waren die Sicherheit und Wirksamkeit des Wirkstoffs AZD7442 erprobt worden. 1121 ungeimpfte Erwachsene über 18 Jahren, die in den vorangegangenen acht Tagen einer infizierten Person ausgesetzt waren, wurden in der letzten Phase der klinischen Studie untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass eine Behandlung mit AZD7442 das Risiko einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung nur um 33 Prozent reduzierte.

Dies sei "statistisch nicht signifikant", teilte das Unternehmen mit.

16 Uhr: Wirtschaftsministerin: Krise ist noch nicht überwunden

Baden-Württemberg will von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen weiter unter die Arme greifen. Wegen der nach wie vor großen Herausforderungen sollen weitere Gelder insbesondere an kleinere und mittelgroße Betriebe fließen, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) in Stuttgart. Unter anderem wurden die Hilfen für Soloselbstständige aufgestockt und eine Prämie eingeführt, die Unternehmen helfen soll, Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zu holen oder neu einzustellen.

Die von der Krise besonders betroffene Veranstaltungs-, Messe und Eventbranche und das Taxi- und Mietwagengewerbe sollen künftig mit höheren Summen gefördert werden. Statt bisher 150.000 Euro kann ein Betrieb nun mit bis zu 300.000 Euro bezuschusst werden.

14.19 Uhr: Epidemische Lage in Nordrhein-Westfalen endet am Freitag

Im Gegensatz zum Bundestag will Nordrhein-Westfalen die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Lage im Land beenden. Bereits am Freitag sollen die erweiterten Befugnisse für die Landesregierung zurückgenommen werden, wie die CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag am Dienstag mitteilte. Auch der Koalitionspartner FDP und die SPD unterstützten die Beendigung der sogenannten epidemischen Notlage von landesweiter Tragweite.

Den Menschen müsse ihre Freiheit zurückgegeben werden, schrieb der FDP-Fraktionsvorsitzende Christof Rasche im Kurzbotschaftendienst Twitter. Deswegen sei seine Fraktion für ein Auslaufen der epidemischen Notlage. Von einer Überlastung des Gesundheitssystems, die die Corona-Maßnahmen verhindern sollten, sei das Land "weit entfernt".

14.05 Uhr: Sorge vor Ausbreitung der Delta-Variante in Frankreich

In Frankreich wächst die Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Derzeit werde bei zwei bis vier Prozent der positiven Corona-Tests, die auf Varianten untersucht werden, die zunächst in Indien entdeckte Variante festgestellt, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag in Paris. Das klinge zwar nach wenig, sei aber vergleichbar mit der Lage in Großbritannien vor einigen Wochen.

Die Delta-Variante hat die Corona-Zahlen in Großbritannien wieder ansteigen lassen. Die geplante Aufhebung aller Restriktionen wurde deshalb am Montag um vier Wochen verschoben.

12.40 Uhr: Baden-Württemberg lockert Maskenpflicht an Schulen 

Baden-Württemberg will die Maskenpflicht an Schulen lockern. Sofern die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Ausbruch gab, soll die Maskenpflicht „im Unterricht in allen Schulformen“ wegfallen, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Bereits bei einer Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche soll die Maskenpflicht auf den Pausenhöfen wegfallen. Lucha stellte für weitere Bereiche Lockerungen der Maskenpflicht in Aussicht, etwa draußen im öffentlichen Raum, in offenen gut durchlüfteten Bahnhöfen und Bushaltestellen.

Dennoch warnte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor zu schnellen Öffnungsschritten. Man dürfe nicht vergessen, dass die Inzidenz noch 20 Mal höher sei als vor einem Jahr. „Leute, seid nicht übermütig, das bezahlen wir sonst bitter“, sagte er. Man könne nicht das Risiko einer vierten Welle eingehen. Für Besucher von größeren Sportveranstaltungen will er die Maskenpflicht keinesfalls lockern - auch wenn diese im Freien stattfinden. „Ich sehe das bei der EM, das geht mal gar nicht.“ Auch Lucha sagte, die Menschen müssten weiter sorgsam sein. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor die Länder aufgefordert, die Maskenpflicht zu überprüfen. Sie müssten klären, „ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken“, sagte sie der „Bild am Sonntag“.

11.47 Uhr: Spahn: Schon fünf Millionen digitale Impfnachweise in Deutschland

Nach dem Andrang auf das digitale Corona-Impfzertifikat wird nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn bereits an diesem Dienstag die Marke von fünf Millionen Exemplaren geknackt. Diese Zahl nannte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, bei dem das europäische Zertifikat Thema sein sollte. „Gerade jetzt auch zu Beginn des Sommers, der Reisezeit, (ist es) für viele Bürgerinnen und Bürger sehr, sehr wichtig, dass wir eine Einheitlichkeit haben, dass ein digitaler Impfpass, der in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig ist“, sagte Spahn.

Mit dem Zertifikat kann eine vollständige Corona-Impfung ebenso nachgewiesen werden wie eine durchgestandene Infektion oder ein frischer Test. Die digitale Bestätigung einer vollständigen Impfung ist in Deutschland seit Montag bei entsprechenden Papiernachweisen in Apotheken möglich. Wegen großen Interesses kam es vielerorts zu technischen Problemen und Überlastungen von Servern. Die Apotheken rieten den Menschen, sich nicht alle sofort einen digitalen Impfnachweis zu holen.

10.58 Uhr: 22,3 Millionen Menschen in Deutschland mit vollem Impfschutz

Immer mehr Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 22,3 Millionen Menschen haben den vollständigen Impfschutz, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag (Stand: 09.55 Uhr) hervorgeht. Das sind 26,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Knapp 40,5 Millionen Menschen (48,7 Prozent) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Montag wurden 590 529 Millionen Impfdosen verabreicht. 407 728 davon führten zur vollständigen Impfung.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 54,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Auch das Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben die 50-Prozent-Marke geschafft, Mecklenburg-Vorpommern steht kurz davor. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 43,5 Prozent. Das Saarland zählt mit 31,9 Prozent den höchsten Anteil an Einwohnern mit vollständigem Impfschutz. Hessen ist hier mit 24,5 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Seit Montag vergangener Woche können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

9.52 Uhr: Länder wollen bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen vorschlagen

Angesichts sinkender Corona-Inzidenzen streben die Länder offenbar ein bundeseinheitliches Vorgehen bei Großveranstaltungen an. In der kommenden Woche solle es einen Vorschlag für eine gemeinsame Regelung geben, kündigte die niedersächsische Staatskanzlei am Dienstag in Hannover an. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich bereits in der vergangenen Woche für einheitliche Corona-Regeln bei Großveranstaltungen ausgesprochen.

Oft gehe es um ähnliche Veranstaltungen im gleichen Format, etwa bei der Fußballbundesliga oder Konzerttourneen, erklärte der Ministerpräsident. Er forderte unter anderem klare Hygienekonzepte "insbesondere mit der Gewährleistung von Abstand". Dann könne man sich auch wieder an größere Veranstaltungsformate herantasten.

8.33 Uhr: Israel hebt Maskenpflicht bis auf wenige Ausnahmen auf

Israel hebt wegen der anhaltend niedrigen Zahl von Corona-Neuinfizierten die Maskenpflicht bis auf wenige Ausnahmen auf. Ab Dienstag müssen etwa nur noch ungeimpfte Besucher und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Masken tragen. Hintergrund ist das erhöhte Risiko der Patienten und Senioren, krank zu werden. Auch Personen, die sich auf dem Weg in ihre Quarantäne befinden, sowie Passagiere und Personal in Flugzeugen müssen weiter Masken tragen. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend mit.

8.17 Uhr: Forscher für Ende der Maskenpflicht bei Outdoor-Großveranstaltungen

Eine Maskenpflicht im Freien ergibt aus Sicht des Aerosol-Forschers Gerhard Scheuch keinen Sinn mehr - auch nicht bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Open-Air-Konzerten. Im Außenbereich seien Übertragungen des Coronavirus schon immer fast unmöglich gewesen, „und das gilt angesichts der derzeitigen Inzidenzzahlen umso mehr“, sagte Scheuch der „Badischen Zeitung“ (Dienstag). Aktuelle Studien aus Großbritannien stützten diese Annahme.

Auch die Maskenpflicht in Innenräumen sei zu überdenken. Scheuch sprach sich für mehr Abwägung je nach den örtlichen Gegebenheiten aus: In Schulen, im Nahverkehr, in Konzertsälen, in Büros oder in Baumärkten und großen Supermärkten brauche es keine Maske mehr, wenn dort ausreichend gelüftet werden könne. 

Anders sei die Lage, wenn es in Innenräumen zu Gedränge komme und die Abstände nicht mehr eingehalten werden könnten. Dann könnten Menschen in Aerosolwolken anderer Menschen stehen - und eine Maske würde schützen. „Das hängt aber stark von den Inzidenzzahlen ab - hier sollte die Politik verbindliche Vorgaben machen, ab welcher Zahl man eine generelle Maskenpflicht aufrecht erhält und wann nicht“, sagte der Aerosol-Experte, der bis 2011 Präsident der International Society of Aerosols in Medicine war.

Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, hält es vorerst für wichtig, zumindest drinnen weiterhin Maske zu tragen. „Masken sind ein einfacher und wirksamer Schutz, vor allem in Innenräumen“, so die Epidemiologin von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. „Es geht hier auch um den Schutz vor ansteckenderen neuen Varianten des Virus.“

7.44 Uhr: Forscherin von Virus-Labor in Wuhan weist Theorie über Laborunfall zurück

Die renommierte Wissenschaftlerin vom Virus-Forschungslabor in Wuhan, Shi Zhengli, hat die Theorie eines Corona-Ausbruchs durch einen Laborunfall zurückgewiesen. „Wie um alles in der Welt kann ich Beweise für etwas vorlegen, für das es keine Beweise gibt?“ sagte die chinesische Forscherin der „New York Times“. Es sei ihr ein Rätsel, „wie die Welt so weit gekommen ist, einen unschuldigen Wissenschaftler ständig mit Dreck zu bewerfen“.

Schon früh nach Beginn der Pandemie war die Theorie aufgetaucht, das Corona-Virus könnte aus dem Labor in Wuhan entwichen sein, obwohl es dafür bisher keine Belege gibt. Der frühere US-Präsident Donald Trump und seine Anhänger bauschten dies zu einem Vorwurf gegen China auf, manche meinten sogar, das Virus sei womöglich absichtlich freigesetzt worden.

Trumps Nachfolger Joe Biden ordnete im Mai eine Untersuchung durch den US-Geheimdienst an. Die angekündigten Ermittlungen sowie Berichte, wonach drei Forscher des Instituts im Jahr 2019 nach dem Besuch einer Fledermaus-Höhle krank geworden seien, verschafften der Theorie neuen Aufwind.

7.10 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 15,5

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 15,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 652 Neuinfektionen sowie 93 Todesfälle registriert. Am Dienstag vor einer Woche waren 1204 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 23.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 14. Juni:

22.58 Uhr: Großbritannien erlaubt trotz Variante 40 000 Zuschauer bei EM-Finale

Trotz der rapiden Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante erlaubt Großbritannien bei mehreren großen Sport-Events in den kommenden Wochen Zehntausende Zuschauer. So dürfen beim Finale der Fußball-EM am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion rund 40 000 Zuschauer dabei sein, wie Kultur- und Sportminister Oliver Dowden am Montag der Nachrichtenagentur PA zufolge mitteilte.

Auch die finalen Wimbledon-Matches am 10. und 11. Juli dürfen vor einem mit 15 000 Zuschauern voll besetzten Centre Court stattfinden. Vorherige Spiele der Turniere werden den Berichten zufolge noch bei halber Zuschauerkapazität stattfinden. Die Großevents sind Teil einer Testreihe der britischen Regierung, mit denen diese Erkenntnisse über die Sicherheit von Großveranstaltungen in Zeiten der Pandemie sammeln will.

21.50 Uhr: Studie: Zwei Impfstoffdosen verhindern bei Delta-Virusvariante schwere Verläufe

Mit einer vollständigen Corona-Impfung lassen sich laut einer britischen Studie auch bei der Delta-Variante des Coronavirus schwere Krankheitsverläufe vermeiden. Zwei Dosen des Wirkstoffs von Pfizer/Biontech verhinderten der am Montag vorgestellten Studie der Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) zufolge in 96 Prozent der Fälle eine stationäre Behandlung. Für das Vakzin von Astrazeneca lag die Quote bei 92 Prozent.

Die zuerst in Indien entdeckte Delta-Virusvariante breitete sich in England zuletzt stark aus und macht inzwischen mehr als 90 Prozent der Neuinfektionen aus. Die britische Regierung hat deshalb die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen in England um vier Wochen verschoben. 

21.09 Uhr: WHO: Coronavirus zirkuliert weltweit schneller als die Impfstoffe

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Zusagen der G7-Staaten für eine Verteilung von Corona-Impfstoffen an ärmere Länder als unzureichend kritisiert. Er befürworte die angekündigte Bereitstellung von einer Milliarde Impfdosen durch die G7, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. „Das ist eine große Hilfe, aber wir brauchen mehr und wir brauchen sie schneller.“ Derzeit komme das Virus „schneller voran als die weltweite Verteilung der Impfstoffe“.

Die WHO hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum G7-Gipfel in Deutschland im kommenden Jahr mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona geimpft sind. Dafür seien elf Milliarden Impfdosen nötig, sagte WHO-Chef Tedros. „Die G7 und die G20 können das möglich machen.“

20 Uhr: Boris Johnson verlängert Corona-Maßnahmen für weitere vier Wochen

Wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante müssen sich die Menschen in England für weitere Corona-Lockerungen noch länger gedulden. Der britische Premierminister Boris Johnson verlängerte die noch geltenden Corona-Maßnahmen bis zum 19. Juli, wie er bei einer Pressekonferenz in London erklärte. „Wir hatten eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen“, so der Regierungschef. „Ich denke aber, es ist vernünftig, etwas länger zu warten.“

19 Uhr: Weniger als 100 Corona-Neuinfektionen im Südwesten

Erstmals seit Wochen hat die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg die 100er-Marke unterschritten. Das Landesgesundheitsamt in Stuttgart meldete nur 98 neue bestätigte Fälle. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es noch 225. Allerdings sind die Zahlen zu Wochenbeginn immer etwas niedriger, weil am Wochenende weniger getestet wird und nicht alle Behörden Daten übermitteln.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg den Angaben zufolge somit auf 498.569. Inzwischen sind 10.096 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 20 mehr als am Vortag.

18.31 Uhr: WHO: Corona-Fallzahl sinkt seit sieben Wochen, aber keine Entwarnung

Die globale wöchentliche Zahl an Covid-Fällen ist sieben Wochen in Folgen gefallen - der längste Rückgang seit Beginn der Pandemie. Dieser Trend verdecke jedoch die beunruhigende Zunahme von Krankheits- und Todesfällen in vielen einzelnen Ländern, warnte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf.

Der Anstieg in Afrika sei besonders alarmierend, da diese Region weltweit am wenigsten Impfdosen, Tests und Sauerstoff für Patienten zur Verfügung habe, sagte Tedros. Er nannte keine konkreten globalen oder regionalen Zahlen. Die WHO legt ihre Corona-Wochenstatistik meist am Dienstag oder Mittwoch vor.

17.45 Uhr: Söder will Aufklärung über Impfung von Hotel-Mitarbeitern aus Italien

Nach der Corona-Impfung von italienischen Hotel-Mitarbeitern in Deutschland hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Aufklärung verlangt. „Ich habe da große Bauschmerzen, wenn so was stattfindet“, sagte Söder in München. „Wir wollen keinen Impftourismus nach Deutschland.“ Hintergrund war eine Kurzreise von etwa 100 Hotel-Mitarbeitern im Mai von Sardinien nach Bayern.

Nach Medienberichten wurden die Beschäftigten einer Ferienanlage eingeflogen und am Münchner Flughafen gegen Covid-19 geimpft. Nach einem kurzen Aufenthalt flog die Gruppe wieder zurück. Ein Münchner Arzt bestätigte später, an der Impfaktion beteiligt gewesen zu sein.

16.33 Uhr: „Impftourismus“ aus Italien - Hotel: Bundesregierung nicht beteiligt

Im Fall der Corona-Impfungen für Mitarbeiter eines italienischen Ferien-Ressorts in München hat das Hotel eine Beteiligung der Bundesregierung dementiert. „Die deutsche Regierung hat die Impfungen unserer Angestellten nicht organisiert“, erklärte eine Sprecherin des Forte Village am Montag. Mehr als 100 Mitarbeiter der Ferienanlage auf Sardinien waren Medienberichten zufolge für eine Corona-Impfung nach Bayern gereist. Demnach wurden sie am Münchner Flughafen gegen Covid-19 immunisiert.

Ein Manager des Hotels hatte in Italiens öffentlich-rechtlichem TV-Sender Rai 3 den Tagestrip damit gerechtfertigt, dass es wichtig gewesen sei, dass die Ferienanlage bereit sei, um dort Gäste sicher zu empfangen. Das Hotel habe für diesen Service auch bezahlt. Für Aufregung sorgten dann die Aussagen eines Arztes, der die Impfungen mitverabreicht haben soll. 

16.05 Uhr: Robert Koch-Institut forscht wieder zu Corona in Kupferzell

Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) forschen erneut im ehemaligen Corona-Hotspot Kupferzell. Sie wollen unter anderem herausfinden, wie lange sich nach einer Sars-CoV-2-Infektion Antikörper nachweisen lassen, wie ein Sprecher des Instituts sagte. Auch das Blut von bereits Geimpften werde auf Antikörper untersucht.

Insgesamt 540 Menschen wurden nach Angaben des Sprechers zur Untersuchung eingeladen. Mehr als 400 hätten sich schon angemeldet. Bis zum 25. Juni werden sie nun in sogenannten Medibussen, einer Art mobiler Arztpraxis, untersucht. Dabei wird auch erfasst, welche Langzeitfolgen die Befragten nach einer Covid-19-Erkrankung bemerken. Zunächst hatte der SWR berichtet.

15.35 Uhr: Spahn sieht Zeitpunkt zum Ausstieg aus der Maskenpflicht gekommen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die derzeitige Corona-Infektionslage für den richtigen Moment, um ein Ende der Maskenpflicht einzuleiten. Diese könne in einem ersten Schritt "draußen grundsätzlich entfallen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. Ähnlich äußerte sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz warnte vor zu schnellen Lockerungen.

Spahn empfahl ein stufenweises Vorgehen. In Regionen "mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote" könne die Maskenpflicht "nach und nach" auch drinnen beendet werden. Das Tragen von Masken sei aber auch ohne Pflicht weiter zu empfehlen, etwa bei Reisen oder Treffen in Innenräumen.

14.59 Uhr: Regierung stockt Förderprogramm für Forschung an Corona-Arzneien deutlich auf

Das Förderprogramm der Bundesregierung für die Forschung an Medikamenten gegen das Coronavirus wird deutlich aufgestockt. Die Fördersumme von bislang bis zu 50 Millionen Euro wird um 40 Millionen Euro erhöht, damit weitere Vorhaben unterstützt werden können, wie das Bundesforschungsministerium am Montag mitteilte. Ziel sei es, dass "viele neu entwickelte und wirksame Arzneimittel gegen Covid-19 so schnell wie möglich bei den Patientinnen und Patienten zur Behandlung eingesetzt werden können", erklärte Ministerin Anja Karliczek (CDU).

14.07 Uhr: Baden-Württemberg plant Anpassung der Corona-Verordnung – auch teilweise Aufhebung der Maskenpflicht im Gespräch

Die aktuelle Corona-Verordnung des Landes soll bis voraussichtlich Ende der kommenden Woche überarbeitet und vereinfacht werden. Dies beinhalte auch Neuregelungen zur Maskenpflicht, sagte Sprecher Arne Braun aus dem Staatsministerium dem SÜDKURIER auf Anfrage. Möglich seinen demnach eine Trennung von Maskenpflicht drinnen und draußen und unter welchen Bedingungen diese noch notwendig sei.

Bestehen bleibe demnach in jedem Fall die Maskenpflicht in Innenräumen, im Freien könnte es demnach aber zu Lockerungen kommen. Derzeit würden Beratungsgespräche mit Experten geführt. Auch mit dem Kultusministerium und dem Verkehrsministerium stehe man im Austausch, konkrete Ansätze gebe es aber noch nicht, so der Sprecher weiter. Er betonte aber auch: „Die Maskenpflicht ist weiterhin sinnvoll.“ 

13.14 Uhr: Corona-Lockerungen in Island - Maske nur noch bei Sitzveranstaltungen

Die Menschen auf der Nordatlantik-Insel Island können sich auf weitere gelockerte Corona-Maßnahmen und eine weniger strikte Maskenpflicht einstellen. Ab Dienstag sind nach Angaben der Regierung in Reykjavik wieder Zusammenkünfte mit bis zu 300 Menschen erlaubt, Restaurants und Kneipen dürfen bis Mitternacht offen bleiben. Einen Mund-Nasen-Schutz müssen die Isländerinnen und Isländer dann nur noch bei Veranstaltungen tragen, bei denen sie sitzen, also zum Beispiel im Theater, bei Gottesdiensten und Sportveranstaltungen. Die Abstandsregel wird von zwei auf einen Meter verringert.

Island hat in den vergangenen zehn Tagen kaum noch Corona-Fälle verzeichnet, und die wenigen Neuinfektionen traten ausschließlich bei Menschen auf, die bereits in Quarantäne waren. Mehr als 200 000 Menschen haben auf der Insel mit ihren 360 000 Einwohnern mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, mehr als 100 000 auch schon ihre zweite.

12.22 Uhr: Bundesregierung mahnt zu Vorsicht beim Lockern der Maskenpflicht

In der Debatte um Lockerungen der Maskenpflicht angesichts sinkender Corona-Zahlen mahnt die Bundesregierung zur Vorsicht. Man sollte sie nicht zu schnell lockern, vor allem in Innenräumen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Montag in Berlin. „Wir haben alle mehr davon, wenn wir uns noch ein wenig disziplinieren und vorsichtig sind.“ Es gelte im Blick zu behalten, dass es neue Virusvarianten gebe, die gefährlich werden könnten. Generell sei es zu begrüßen, dass die Neuinfektionen zurückgingen. Natürlich müssten „peu à peu“ dann auch Schutzmaßnahmen aufgehoben werden, machte Fietz deutlich.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag): „Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen.“ Dies beziehe sich bereits „auf den aktuellen Zustand“ der Pandemie, erläuterte ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage. Für Open-Air-Konzerte und andere Zusammenkünfte müssten Hygienekonzepte gelten, die regional festgelegt würden.

11.15 Uhr: Impfnachweis: Online-Portal für Apothekensuche überlastet

Die Online-Suche nach Apotheken, die den digitalen Impfnachweis ausstellen, war am Montagvormittag phasenweise nicht erreichbar. Das liege am großen Andrang auf „mein-apothekenmanager.de“, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Es werde sich aber kurzfristig einpendeln. Grundsätzlich sei das System erfolgreich gestartet. „Bereits in den ersten Morgenstunden wurden etliche tausend Zertifikate ausgestellt“, so der Sprecher.

Seit Montag können sich alle Menschen mit vollständigem Impfschutz ihren digitalen Impfnachweis in Apotheken abholen. Laut ABDA sind bereits mehr als 13 000 der insgesamt knapp 19 000 Apotheken in Deutschland dafür gelistet.

11.01 Uhr: Apothekerverband bittet um Geduld bei Ausstellung des digitalen Impfnachweises

Zum Start der Ausstellung von digitalen Corona-Impfausweisen in den Apotheken bittet Verbandschef Thomas Dittrich die Bürgerinnen und Bürger um etwas Geduld. "Die Apotheken müssen sich an diesen neuen Ablauf gewöhnen, die müssen diese Sachen umsetzen", sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Thomas Dittrich, am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". "Insofern ist es wirklich hilfreich, wenn nicht alle sofort heute oder morgen kommen, sondern über die Zeit verteilt."

"Es werden alle, die einen digitalen Impfnachweis haben wollen, diesen auch bekommen", versicherte Dittrich zugleich. Die Apotheken hätten zwar "relativ wenig Zeit" für die Umsetzung gehabt, "wir haben es aber geschafft". Am Sonntagabend seien noch letzte Tests vorgenommen worden - "das Ganze funktioniert".

Wer vollständig gegen Corona geimpft wurde, kann mit seinem gelben Impfausweis oder mit einer Bescheinigung des Impfarztes in die Apotheke kommen. Wichtig ist, auch den Personalausweis oder Reisepass dabei zu haben. Die Apotheke kann dann ein digitales Impfzertifikat erstellen, das die Kunden später - etwa bei einer Reise - in Form eines QR-Codes auf dem Smartphone mithilfe einer App vorzeigen können.

10.18 Uhr: Johnson will wohl Aufhebung der letzten Corona-Restriktionen verschieben

Der britische Regierungschef Boris Johnson will Medienberichten zufolge die eigentlich für kommende Woche geplante Aufhebung der letzten Corona-Restriktionen verschieben. Grund dafür sei die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus im Königreich, berichteten am Montag die BBC und andere Medien. In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen nach einem monatelangen Sinken inzwischen wieder an, zuletzt wurden täglich mehr als 7000 neue Ansteckungen registriert. 

09.18 Uhr: Fast halbe Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft

Im sechsten Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland hat beinahe die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine erste Dosis erhalten. Die Quote der erstgeimpften Bürgerinnen und Bürger lag nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag bei 48,1 Prozent, 25,7 Prozent haben bereits den vollen Schutz.

Das bedeutet auch: Viele Millionen Menschen sind noch ungeschützt oder erst teilgeschützt. Eine einmalige Impfung biete noch nicht genügend Schutz vor einer Infektion, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler Anfang Juni. Anders ist das nur beim Janssen-Impfstoff, der bereits nach einer Dosis vollen Schutz bietet. Um weitgehend auf Maßnahmen verzichten zu können, brauchten mehr als 80 Prozent der Bevölkerung einen Immunschutz - entweder durch vollständige Impfung oder durchgemachte Infektion plus Impfung. Sollte man künftig einer noch ansteckenderen Virusvariante die Stirn bieten müssen, wäre wohl ein noch höherer Anteil nötig.

8.32 Uhr: Spahn spricht sich für stufenweises Ende der Maskenpflicht aus

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für ein Ende der Maskenpflicht ausgesprochen. "Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: in einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). "In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote nach und nach auch drinnen."

Das Tragen von Masken sei aber auch ohne Pflicht weiter zu empfehlen, etwa bei Reisen oder Treffen in Innenräumen, betonte Spahn. Mehr Sicherheit gebe es nur, wenn alle Anwesenden geimpft oder regelmäßig getestet seien.

7.28 Uhr: RKI registriert 549 Neuinfektionen – bundesweite Inzidenz bei 16,6

Erstmals seit mehr als acht Monaten haben die Gesundheitsämter in Deutschland weniger als 1000 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 549 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Sie geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 21. September mit 922 dreistellig.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 10 neue Todesfälle verzeichnet. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.715.518 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.580.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89 844 angegeben.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 13. Juni:

22.00 Uhr: Corona-Lage verbessert sich weiter - Inzidenz bei 23,9

Das Corona-Infektionsgeschehen hat sich im Südwesten weiter entspannt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank am Sonntag in Baden-Württemberg: Bei 23,9 Personen je 100 000 Einwohner wurde nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart in den vergangenen sieben Tagen eine Infektion festgestellt (Stand Sonntag: 16.00 Uhr). Am Vortag hatte der landesweite Wert noch 25,5 betragen, vor einer Woche lag er bei 29,4.

42 der 44 Regionen im Südwesten liegen unter der 50er-Marke, die Stadt Karlsruhe sogar nur bei 7,0. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz hingegen mit 64,8 in der Stadt Heilbronn.

Damit lag der Wert in der Stadt den dritten Tag in Folge über der 50er-Marke. Ab Dienstag treten dort automatisch strengere Regelungen der Corona-Landesverordnung in Kraft, wie es in einer Mitteilung hieß. Es gelten etwa wieder mehr Einschränkungen bei privaten Treffen und Veranstaltungen.

21.16 Uhr: Südafrika fordert Einhaltung von G7-Impfstoffzusagen

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die G7-Staaten aufgefordert, ihr Versprechen einzuhalten, ärmeren Ländern verstärkt bei der Finanzierung von Corona-Impfstoffen zu helfen. „Wir müssen die beträchtliche Finanzierungslücke für Tests, Behandlungen, kritische Versorgung wie Sauerstoff und die Gesundheitssysteme schließen“, sagte Ramaphosa, der auch der Afrikanischen Union vorsitzt, während des Spitzentreffens in Carbis Bay im englischen Cornwall. Die Finanzierungslücke von 16,8 Milliarden US-Dollar (13,87 Milliarden Euro) des Programms ACT Accelerator der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Corona-Impfstoffe, Diagnostika und Tests fördert, müsse schnellstens geschlossen werden, teilte die südafrikanische Regierung in einer Mitteilung am Sonntag mit. 

Seit Februar wurden durch das Programm mehr als 69 Millionen Dosen Impfpräparate an bedürftige Länder verteilt. Die G7-Länder produzieren momentan gemeinsam mehr als die Hälfte aller weltweiten Corona-Impfstoffe. Der Gipfel im englischen Cornwall endete am Sonntag mit einer Zusage von mindestens einer Milliarde Impfdosen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bis Juni 2022, die von vielen Experten als zu vage und unzureichend erachtet wird.

20.51 Uhr: Wann kommt das Leben in die Clubszene zurück? Erste Tests laufen.

Ausgestattet mit Tracker und Maske haben am Sonntagnachmittag im Berliner Club „Revier Südost“ Dutzende Menschen zusammen zu Techno-Beats gefeiert. Der Probelauf war Teil des Pilotprojekts „Open Air“, mit dem getestet werden soll, wie in der Corona-Pandemie sicher unter freiem Himmel getanzt werden kann. „Das läuft bisher ganz gut“, sagte eine Sprecherin des Clubs am Sonntag während des Ausprobierens. Das Masketragen auf der Tanzfläche werde akzeptiert. In anderen Bereichen des Clubs dürfe der Mund-Nasen-Schutz aber auch abgenommen werden.

Das Pilotprojekt fand in der neuen Location des Technoclubs Griessmühle im Ortsteil Niederschöneweide statt. Es ist das zweite Club-Pilotprojekt in diesem Jahr. Es wird zusammen mit der Alice Salomon Hochschule, der Beuth Hochschule für Technik und der Clubcommission organisiert. 300 freiwillige Tänzer konnten per Losverfahren mitmachen. Alle, die mittanzen wollten, mussten entweder getestet, geimpft oder genesen sein. Zehn Tage nach der Party sollen alle noch einmal getestet werden, sagte die Clubsprecherin.

20.20 Uhr: Britische Regierung verkündet weiteren Fahrplan für Corona-Regeln

Der britische Premier Boris Johnson will am Montag seinen weiteren Fahrplan für die Corona-Maßnahmen bekanntgeben. Mit Spannung wird erwartet, ob am 21. Juni wie zunächst geplant alle noch geltenden Corona-Beschränkungen in England aufgehoben werden. Wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante des Virus gilt es zunehmend als unwahrscheinlich, dass der „Tag der Freiheit“ am angepeilten Datum stattfinden wird. Durch die letzte geplante Lockerungsstufe könnten etwa Nachtclubs wieder öffnen und Theater wieder ihre Säle voll besetzen. Gastronomie und Geschäfte haben in England bereits seit Wochen wieder auf.

Die Regierung soll Berichten zufolge erwägen, die Lockerungen um einige Wochen zu verschieben, damit bis dahin ein noch größerer Teil der Bevölkerung vollständig geimpft ist. Bislang gilt das für rund 55 Prozent der erwachsenen Briten. Bei der Delta-Variante gilt die zweite Dosis als noch entscheidender für einen wirksamen Schutz. Nach nur einer Impfdosis fällt die Schutzwirkung der Impfstoffe ersten Erkenntnissen zufolge deutlich geringer aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg in Großbritannien zuletzt wieder auf über 50, nachdem sie wochenlang sehr niedrig war. Die Delta-Variante macht mittlerweile die große Mehrheit der Fälle aus. Wissenschaftler warnen trotz der hohen Impfquote vor einer massiven dritten Corona-Welle

19.51 Uhr: Schweinfurt mit höchster Inzidenz - Lindau folgt

Schweinfurt und der Landkreis Lindau haben in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) derzeit die höchste Corona-Inzidenz. Am Sonntag führte die Stadt Schweinfurt mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 86 Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Lindau folgte mit 73. In Schweinfurt gingen die Corona-Infektionen auf Ausbrüche in zwei Großfamilien zurück, teilte die Stadt mit. Die Familien stünden nicht miteinander im Zusammenhang, auch habe es vorher keine großen Feierlichkeiten gegeben. Die Familien seien sehr kooperativ und in Quarantäne.

Auch Lindau am Bodensee hatte mitgeteilt, dass es kein „diffuses“ Infektionsgeschehen gebe. „Es beschränkt sich auf wenige bekannte Ausbruchsherde in Familienverbänden und (sieben) Asylbewerberunterkünfte“, hatte es in einer Mitteilung geheißen. Auch an Schulen habe es Infektionen gegeben - „hierbei handelt es sich aber um Einzelfälle, die frühzeitig isoliert werden konnten“. Somit gebe es quasi „kaum ein Ausbruchsgeschehen“ an Schulen.

19.06 Uhr: „Ballermann-Situation“ vermeiden: Bayern bereitet sich auf Sommer vor

Egal ob München, Nürnberg oder Würzburg und Bamberg: Die Polizei gerät immer wieder mit Feiernden aneinander, die das gute Wetter für Partys draußen nutzen. Die Städte rüsten sich mit der Polizei für einen Partysommer 2021. Viele Städte setzen vor allem darauf, dass sich das Treiben nicht mehr auf wenige Plätze konzentriert, weil nun auch Biergärten und Restaurants wieder offen sind. Aber an so manchen Feiermeilen der Innenstädte sind weiter Alkoholverbote in Kraft - oder zumindest im Gespräch.

Doch oft hilft auch das nicht. „Solange die Clubs und Diskotheken geschlossen sind, wird der Druck auf den öffentlichen Raum gerade bei gutem Wetter steigen“, warnte der Nürnberger Stadtrechtsdirektor Olaf Kuch. An Problempunkten könne mit einem Alkoholverbot außerhalb der Gastronomie reagiert werden.

18.23 Uhr: Johnson lehnt Patentaufhebung bei Corona-Impfstoffen ab

Der britische Premierminister Boris Johnson lehnt eine Aufhebung von Patenten für die Herstellung von Corona-Impfstoffen weiterhin ab. Zentral sei, weltweit Produktionsstätten aufzubauen, vor allem in Afrika, sagte Johnson zum Abschluss des G7-Gipfels im südwestenglischen Cornwall. Auch Know-how müsse geteilt werden. Aber zugleich müssten Anreize für Innovationen geschützt werden, mahnte Johnson. Der richtige Weg sei es, Impfstoffe zum Selbstkostenpreis zu verteilen, wie es der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca tut.

Johnson lobte, das Vakzin, das Astrazeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, sei „der beliebteste Impfstoff der Welt“. Mehr als eine Milliarde Menschen seien geschützt wegen der Entwicklung des Impfmittels, das von der britischen Regierung finanziert worden sei. Dies sei „ein Akt der Großzügigkeit von Astrazeneca“.

17.51 Uhr: Ausgabe digitaler Impfausweise beginnt

Apotheken in Deutschland beginnen am Montag schrittweise mit dem Ausstellen digitaler Corona-Impfnachweise. Menschen, die bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, können sich dort nachträglich eine Bescheinigung mit dem für den digitalen Impfpass nötigen QR-Code abholen. Die Apothekerverbände wiesen allerdings darauf hin, dass die Zahl der teilnehmenden Apotheken in den ersten Tagen aus technischen und organisatorischen Gründen noch begrenzt sei und baten um Geduld. Die Website mein-apothekenmanager.de soll ab Montag anzeigen, welche Apotheke vor Ort den digitalen Impfpass anbietet.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Der Code aus schwarzen und weißen Quadraten wird künftig in der Regel mit dem zweiten Impfgang im Impfzentrum oder beim Arzt ausgehändigt und kann dann mit einer von mehreren kostenlosen Handy-Apps eingescannt werden. Ob, ab wann und wie neben Apotheken auch Impfzentren oder Ärzte auch Nachweise für die bereits vor der Einführung vollständig geimpften rund 20 Millionen Menschen ausstellen, hängt vom jeweiligen Bundesland ab.

17.11 Uhr: Reisen wieder an mehr Orte möglich - trotzdem im Zeichen der Pandemie

Einige Tage vor Beginn der Sommerferien in den ersten Bundesländern haben Reisende wieder mehr Möglichkeiten bei der Wahl ihres Urlaubsziels. In den nächsten Wochen stehen laut Luftverkehrswirtschaft wieder deutlich mehr Orte als noch im vergangenen Sommer auf dem Plan. Dazu passt, dass viele beliebte Reiseziele seit Sonntag nicht mehr als Corona-Risikogebiete zählen - etwa ganz Österreich sowie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz.

Auch die Inseln Madeira in Portugal und Zypern sowie zwölf weitere Länder auf dem Balkan, in Osteuropa, Asien und Nordamerika gelten nach sinkenden Corona-Infektionszahlen nicht mehr als Risikogebiete, darunter die USA und Kanada. Wer aus einem dieser Gebiete auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen. Ganz entfallen Reisehürden dadurch aber nicht: Regeln anderer Staaten für die Einreise aus Deutschland bleiben davon unberührt.

16.48 Uhr: Debatte über Ende der Maskenpflicht in Grundschulen

Die Forderungen nach einem Ende der Maskenpflicht für Grundschüler bei niedrigen Coronazahlen mehren sich. Der Landkreis Rhön-Grabfeld in Unterfranken beantragte ab Montag ein Ende der Maskenpflicht für Grundschüler am Platz und auf dem Außengelände. Jedoch habe die Regierung von Unterfranken dies nicht genehmigt, teilte der Landkreis am Samstag mit. Damit gelte die Maskenpflicht ab Montag doch weiter, sagte eine Sprecherin.

Grund für die Forderung von Landrat Thomas Habermann (CSU) für die Aufhebung: der stabile, niedrige Inzidenzwert des Landkreises und die regelmäßigen Coronatests von Schülern. Steigende Temperaturen würden die Kinder mit Maske außerdem belasten, hieß es. Der Inzidenzwert im Landkreis lag am Samstag laut Robert Koch-Institut bei 8,8.

16.17 Uhr: Johnson: G7 unterstützt ärmere Länder mit einer Milliarde Impfdosen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie stellt die G7-Gruppe ärmeren Ländern mindestens eine Milliarde Dosen Impfstoff zur Verfügung. Dies geschehe sowohl über Spenden als auch über Zahlungen an das Impfprogramm Covax, sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Sonntag nach dem Abschluss des Treffens in Carbis Bay. Wie sich die Zahl genau zusammensetzt, sagte Johnson zunächst nicht. Er hatte zuvor angekündigt, dass Großbritannien 100 Millionen Dosen spendet, die aus dem eigenen Überschuss stammen.

15.43 Uhr: G7-Staaten fordern vertiefte WHO-Untersuchung zu Corona-Ursprung in China

Die G7-Staaten fordern eine vertiefte Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ursprung der Corona-Pandemie. In der Abschlusserklärung ihres Gipfeltreffen in Carbis Bay mahnten die Staats- und Regierungschefs am Sonntag eine „transparente“ und „von Experten geleitete“ Studie an. Dazu seien auch weitere Untersuchungen in China nötig.

Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das neuartige Coronavirus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung hat das stets energisch bestritten. Ein Team internationaler Experten im Auftrag der WHO hatte die Labor-Theorie im März als „extrem unwahrscheinlich“ eingestuft. Es sei vielmehr „wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich“, dass das Virus Sars-CoV-2 von einer Fledermaus über ein Zwischenwirt-Tier auf den Menschen übergegangen sei.

An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.

15.13 Uhr: Lambrecht fordert Überprüfung der Maskenpflicht

Angesichts sinkender Corona-Inzidenzzahlen fordert Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) die Bundesländer auf, die Notwendigkeit der Maskenpflicht zu überprüfen. „Die Verantwortlichen in den Ländern müssen laufend genau prüfen, ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken“, sagte Lambrecht der „Bild am Sonntag“. „Das gilt auch für die Schulen, denn Schülerinnen und Schüler sind von der Maskenpflicht besonders betroffen.“

Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) forderte ein Ende der Maskenpflicht. „Bei einer klaren Inzidenz unter 35 darf der Staat gar keine Grundrechte pauschal für alle Bürger einschränken“, sagte er der Zeitung. Vorschriften zum Maskentragen müssten daher bei strenger Auslegung des Infektionsschutzgesetzes aufgehoben werden, erst recht draußen. „Die Landesregierungen müssen jetzt zügig ihre Verordnungen ändern, sonst werden sie bald von den Verwaltungsgerichten gezwungen.“

14 Uhr: Rund 20 Millionen Masken beim Land wohl nicht nutzbar

Fast 20 Millionen Masken in den Beständen des Landes Baden-Württemberg sind einem Zeitungsbericht zufolge derzeit nicht nutzbar, weil sie nicht ganz den Normen entsprechen. „Insgesamt sind 15,2 Millionen Masken aus Landesbeschaffungen aus den Jahren 2020 und 2021 im Lager gesperrt“, teilte das Sozialministerium den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag) mit.

Hinzu kämen rund 4,6 Millionen vom Bund gelieferte mangelhafte Masken. „Trotz sorgfältiger Auswahl der Lieferanten und der Vorgabe einer Herstellung in Deutschland waren zum Teil Masken nicht normentsprechend“, hieß es. Bis Ansprüche auf Schadenersatz mit den Herstellern geklärt seien, blieben die Masken zur Beweissicherung im Lager. Mit dem Bund stehe das Land ebenfalls in Verhandlung über eine Kostenerstattung.

Dass das Land mangelhafte Masken bekommen hatte, ist bekannt. Bislang war aber von geringeren Mengen die Rede. Inzwischen lässt das Land selbst beschaffte FFP2-Masken von der Prüforganisation Dekra checken.

11.40 Uhr: Österreich erleichtert die Einreise. Was sich im Grenzgebiet sonst ändert

Seit Donnerstag ist es für Deutsche wieder möglich, ohne das Einreiseformular – die sogenannte „Pre-Travel-Clearance“ – nach Österreich ein- und wieder auszureisen. Außerdem wird Österreich von der Liste der Risikogebiete gestrichen, seit dem heutigen Sonntag, 13. Juni bestehen damit keine Einreisebeschränkungen mehr bei der Rückkehr nach Deutschland. Und auch im Land gibt es weitere Lockerungen. 

10.05 Uhr: Baden-Württemberg bekommt kurzfristig mehr Impfstoff

Das Land Baden-Württemberg bekommt kurzfristig mehr Impfstoff. Das Gesundheitsministeriums bestätigte einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“. Amtschef Uwe Lahl sagte auf Anfrage: „Wir freuen uns sehr über diese Ankündigung der Bundesregierung - unser Einsatz in Berlin für eine entsprechende Kompensation hat sich ausgezahlt.“ Der Südwesten könne jede Impfdose mehr gut gebrauchen und sofort verwenden.

Da Ärzte in Bayern und Baden-Württemberg in den beiden Wochen nach Pfingsten weniger Impfstoff des Herstellers Biontech bestellt hätten, als nach dem Bevölkerungsschlüssel möglich gewesen wäre, bekommen beide Länder nun in der Woche ab dem 28. Juni einen Ausgleich, berichtete die Zeitung. In Baden-Württemberg gehe es um 52.600 zusätzliche Dosen.

Lahl sagte weiter, man werde die zusätzlich geliefert Impfdosen dazu verwenden, um in den Landkreisen mit vergleichsweise niedriger Impfquote die Impfquote in Richtung Landesschnitt zu heben.

8.53 Uhr: Gesundheitsminister beraten über Zukunft der Corona-Impfzentren

Seit Monaten kämpfen die Gesundheitsminister gegen die Folgen der Pandemie. Auch bei ihrer Juni-Konferenz gibt es im Grunde nur ein Thema. Und viele Fragen, die dringend einer Antwort bedürfen.
Aus Furcht vor einer vierten Corona-Welle sollen die deutschen Impfzentren auch über den 30. September hinaus betrieben werden. Im Auftrag der Ministerpräsidentenkonferenz müssen daher die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei ihrer Konferenz am kommenden Mittwoch (16. Juni) einen Kompromiss finden, wie die Einrichtungen aufrechterhalten und finanziert werden sollen.

Wegen der Pandemie findet die Gesundheitsministerkonferenz nur per Videoschalte statt. Der GMK-Vorsitzende und bayerische Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) wird aber Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in der Münchner Residenz empfangen. Nach Bayern wird 2022 Sachsen-Anhalt den Vorsitz übernehmen.

08.08 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 17,3

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 17,3 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 1489 Neuinfektionen sowie 18 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. 

Am vergangenen Sonntag waren 2440 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 24,7. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. 

Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 12. Juni:

22 Uhr: RKI registriert 1911 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 18,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1911 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2294 Corona-Neuinfektionen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 18,3 an (Vortag: 18,6; Vorwoche: 26,3).

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Samstagabend bei 0,85 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

20.40 Uhr: WHO-Chef: Bis nächstes Jahr 70 Prozent der Weltbevölkerung impfen

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, will mit Hilfe der G7-Staaten innerhalb eines Jahres mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung zu einer Corona-Impfung verhelfen. Dieses Ziel solle bis zum nächsten G7-Gipfel in Deutschland 2022 erreicht werden, sagte der WHO-Chef beim Treffen der führenden westlichen Wirtschaftsmächte im englischen Cornwall bei einer virtuellen Pressekonferenz am Samstag. Dazu seien jedoch weit größere Anstrengungen notwendig als bislang geplant. Er sei aber überzeugt, dass dieses Ziel erreichbar sei, so Tedros weiter. Die Produktionskapazitäten könnten bis dahin entsprechend erhöht werden.

Die G7-Staaten zu denen die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada gehören, hatten sich bei der Konferenz zum Ziel gesetzt, bis zum nächsten Jahr mindestens eine Milliarde Impfstoffdosen zu spenden. Nach Angaben der WHO sind jedoch elf Milliarden notwendig. Die Zahl müsse jedoch nicht vollständig durch Spenden erreicht werden, sagte Tedros. Nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel will die G7-Gruppe die Verteilung von 2,3 Milliarden Impfdosen ermöglichen. Ob es sich dabei nur um Spenden oder auch um Exporte oder die Finanzierung der internationalen Impfinitiative Covax handelt, blieb zunächst unklar. Ein finaler Beschluss lag am Samstagabend noch nicht vor.

Von den reichen Ländern forderte der WHO-Generaldirektor mehr Solidarität. Dazu gehörten auch Technologietransfer und die Aussetzung von Impfstoff-Patenten. „Wir laufen das Rennen unseres Lebens, aber das ist kein faires Rennen und die meisten Länder haben kaum die Startlinie überschritten“, sagte der WHO-Chef. Er forderte einen internationalen Vertrag, um die notwendige Zusammenarbeit in einer Krise wie der Corona-Pandemie festzulegen.

19.10 Uhr: Ein Viertel der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft

Ein Viertel der Bevölkerung in Baden-Württemberg ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind 2 774 800 Menschen, also 25 Prozent, wie das Robert Koch-Institut am Samstag (Stand 10.10 Uhr) mitteilte. Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig. Damit liegt das Land leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 25,7 Prozent. 5 227 494 Menschen im Südwesten haben mittlerweile eine Impfung gegen das Virus gespritzt bekommen, das sind 47,1 Prozent der Bevölkerung (Bund: 48,1).

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist unterdessen wieder gesunken: Bei 25,5 Personen je 100 000 Einwohner wurde nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart in den vergangenen Tagen eine Infektion festgestellt (Stand Samstag: 16.00 Uhr). Am Vortag hatte der landesweite Wert noch 26,2 betragen.

40 der 44 Regionen im Südwesten liegen unter der 50er-Marke, der Landkreis Baden-Baden sogar nur bei 7,2. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz hingegen mit 58,5 in der Stadt Heilbronn.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg den Angaben zufolge um 331 auf 498 363. Inzwischen sind 10 074 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren zwei mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 479 964 Infizierte (plus 711).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 138 011 Fälle mit Hinweisen auf „besorgniserregende Varianten“ übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7/Alpha) und Südafrika (B.1.351/Beta) entdeckt worden waren. Mit einem Anteil von 97,3 Prozent in den vergangenen zwei Wochen dominiert der Typ Alpha.

13,6 Prozent der 2361 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.

17.34 Uhr: Johnson zweifelt an kompletter Lockerung zum 21. Juni

Der britische Premierminister Boris Johnson hat Zweifel an der für den 21. Juni geplanten Aufhebung aller restlichen Corona-Beschränkungen in England erkennen lassen. Auf die Frage, ob er nun weniger optimistisch sei als noch Ende Mai, sagte Johnson am Samstag dem Sender Sky News: „Ja, das ist sicherlich angemessen.“ Die Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante des Virus sei sehr beunruhigend. Diese Variante werde leichter übertragen. Es stimme auch, dass Fallzahlen und Zahl der Krankenhausaufenthalte stiegen. Inwieweit sich das auf die Zahl der Todesopfer auswirke, lasse sich noch nicht sagen.

Johnson will am Montag bekanntgeben, wie sein weiterer Fahrplan aussieht. Eigentlich sollen die letzten Beschränkungen in England am 21. Juni aufgehoben werden. Dann könnten zum Beispiel auch Nachtclubs wieder öffnen und Theater ihre Säle wieder voll besetzen. Gastronomie und Geschäfte haben bereits seit Wochen wieder auf. Nach Angaben der Nachrichtenagentur PA wird damit gerechnet, dass Johnson einen Aufschub um bis zu vier Wochen verkünden wird.

Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Maßnahmen. Sie unterscheiden sich allerdings nur im Detail. Teils wurden geplante Lockerungen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante bereits verschoben.

16.25 Uhr: Lindau mit höchster Inzidenz - Infektionen in Flüchtlingsheimen

Der Landkreis Lindau bereitet Sorgen: Laut Robert Koch-Institut (RKI) war er deutschlandweit der Ort mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Am Samstag lag der Wert bei 75,6 Fällen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen.

Der Landkreis am Bodensee hatte mitgeteilt, dass es kein „diffuses“ Infektionsgeschehen gebe. „Es beschränkt sich auf wenige bekannte Ausbruchsherde in Familienverbänden und (sieben) Asylbewerberunterkünfte“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung. Auch an Schulen habe es Infektionen gegeben - „hierbei handelt es sich aber um Einzelfälle, die frühzeitig isoliert werden konnten“. Somit gebe es quasi „kaum ein Ausbruchsgeschehen“ an Schulen. Auch der zweite deutschlandweite „Hotspot“ liegt mit der Stadt Schweinfurt derzeit in Bayern.

14.56 Uhr: Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson müssen nach Panne vernichtet werden

Eine größere Produktionspanne in einem US-Werk des Corona-Impfstoff-Herstellers Johnson & Johnson hat Millionen von Impfdosen gegen das Coronavirus unbrauchbar gemacht: Mehrere Chargen im Umfang von jeweils mehreren Millionen Dosen müssen wegen einer möglichen Kontamination vernichtet werden, teilte die Arzneimittelbehörde FDA am Freitag mit. Weder die FDA noch der Hersteller nannten eine genaue Zahl. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass 60 Millionen Impfdosen betroffen seien. Kanada kündigte einen Ausliefer-Stop für 300.000 betroffene Impfdosen und eine Inspektion des Werks an.

Die Firma Emergent BioSolutions, die in einem Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland das Corona-Vakzin für J&J herstellt, hatte die Produktion im April auf Anordnung der FDA eingestellt, nachdem die Inhaltsstoffe des Präparats aus Versehen mit denen des Vakzins von Astrazeneca vertauscht worden waren.

Derzeit wird noch geprüft, ob 60 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs, die in Baltimore produziert wurden, den Qualitätsvorgaben entsprechen. Für zehn Millionen Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson erteilte die FDA die Freigabe.

14.18 Uhr: Impfaktion von Hausarzt lockt bis zu 2000 Leute an

Mit einem „offenen Impftag“ für Corona-Schutzimpfungen hat ein Hausarzt im hessischen Babenhausen einen Ansturm ausgelöst. Bereits vor dem Start der Aktion am Samstagmorgen um 8.00 Uhr hätten sich rund 1500 bis 2000 Menschen vor Ort eingefunden und sich in Warteschlangen eingereiht, sagte der Bürgermeister der südhessischen Stadt, Dominik Stadler (parteilos), der Deutschen Presse-Agentur. Die Leute seien teils bereits am Vortag angereist und hätten vor der Praxis campiert.

Der Bürgermeister rief dazu auf, nicht mehr anzureisen, da es im Stadtgebiet bereits zu erheblichen Verkehrseinschränkungen komme und die vorgesehenen Parkplätze voll seien. Polizei und Ordnungsamt seien vor Ort, um die Verkehrssituation unter Kontrolle zu halten.

Nach Angaben Stadlers erhielten pro Stunde etwa 90 Menschen ihre Corona-Schutzimpfungen, da ein größeres Team die Impfungen durchführte. Um den Zustrom zu lenken sei ein Parkplatz eigens mit einer Art Parcours ausgestattet worden, so der Bürgermeister. Auch Harmonika-Spieler Norbert Herbert - Künstlername „Happy-Man“ - fand sich ein, um den Wartenden die Zeit mit einem Ständchen zu verkürzen. Manche von ihnen hatten sich Klappstühle, Hocker und Getränke mitgebracht. Nach Angaben eines Beobachters mussten einige Menschen nach ihrer Impfung wegen der Wärme mit Kreislaufproblemen behandelt werden.

Der Hausarzt hatte nach Angaben von Bürgermeister Stadler etwa eine Woche zuvor bekanntgegeben, dass er 1000 Impfdosen bestellt habe und diese am Samstag Impfwilligen ohne vorherige Registrierung verabreichen werde. 

13.25 Uhr: Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Indien sinkt

In Indien ist die Zahl der offiziell registrierten Corona-Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten zurückgegangen. In dem von der Pandemie stark betroffenen Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern steckten sich innerhalb von 24 Stunden mindestens 84 332 Menschen mit dem Virus an, wie das Gesundheitsministerium am Samstag in Neu Delhi mitteilte. Die Zahl der Toten lag den Angaben zufolge mit 4002 vergleichsweise hoch.

Grund für diese Entwicklung war auch, dass Bundesstaaten wie Maharashtra nach einer Prüfung die Zahlen der seit März erfassten Todesopfer nach oben korrigierten. Diese Zahlen flossen in den Tageswert ein. Geprüft werden die Angaben, weil der Verdacht besteht, dass die Corona-Todeszahlen bisher zu niedrig angegeben wurden. Bislang sind nur etwa 3,5 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft.

12.36 Uhr: Land bekommt kurzfristig mehr Impfstoff

Baden-Württemberg bekommt kurzfristig mehr Impfstoff. Das Gesundheitsministeriums bestätigte am Samstag einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“. Amtschef Uwe Lahl sagte auf Anfrage: „Wir freuen uns sehr über diese Ankündigung der Bundesregierung - unser Einsatz in Berlin für eine entsprechende Kompensation hat sich ausgezahlt.“ Der Südwesten könne jede Impfdose mehr gut gebrauchen und sofort verwenden.

Da Ärzte in Bayern und Baden-Württemberg in den beiden Wochen nach Pfingsten weniger Impfstoff des Herstellers Biontech bestellt hätten, als nach dem Bevölkerungsschlüssel möglich gewesen wäre, bekommen beide Länder nun in der Woche ab dem 28. Juni einen Ausgleich, berichtete die Zeitung. In Baden-Württemberg gehe es um 52 600 zusätzliche Dosen.

Lahl sagte weiter, man werde die zusätzlich geliefert Impfdosen dazu verwenden, um in den Landkreisen mit vergleichsweise niedriger Impfquote die Impfquote in Richtung Landesschnitt zu heben.

12.06 Uhr: Wieder deutlich mehr Corona-Neuinfektionen in Moskau

In der russischen Hauptstadt Moskau wächst die Sorge vor weiter steigenden Corona-Zahlen. Am Samstag meldeten die Behörden 6700 Neuinfektionen - der höchste in diesem Jahr gemessene Wert binnen eines Tages. Bürgermeister Sergej Sobjanin erwartet den Höhepunkt spätestens im Juli. „Viele Moskauer liegen auf der Intensivstation und werden künstlich beatmet“, sagte er im Staatsfernsehen. Die Gefahr einer Ansteckung sei groß. Zahlen nannte er nicht. Die Behörden in der 12-Millionen-Einwohner-Metropole wollen nun verstärkt kontrollieren, ob etwa Schutzmasken in der U-Bahn oder beim Einkaufen getragen werden.

Sobjanin warb einmal mehr für Corona-Impfungen. „Das ist sehr wichtig, besonders für ältere Menschen.“ Obwohl Russland mit seinen 146 Millionen Einwohner drei eigene Impfstoffe entwickelt hat, wollen sich viele Russen nicht impfen lassen. In Moskau gibt es seit Monaten kaum noch Beschränkungen. Zur Fußball-Europameisterschaft öffnete am Freitag eine Fanzone. Landesweit wurden am Samstag 13 500 Neuinfektionen gemeldet - so viele wie seit Februar nicht mehr.

11.26 Uhr: 1000 Teilnehmer bei Party in Köln - Polizei löst auf

Eine Open-Air-Party in Köln mit rund 1000 Teilnehmern ist in der Nacht zu Samstag aufgelöst worden. Dabei sind zwei Polizisten und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch Flaschenwürfe leicht verletzt worden, alle drei seien jedoch dienstfähig geblieben, berichtete ein Polizeisprecher. Nach seinen Angaben hatte die Stadt die Polizei gegen 23.00 Uhr um Amtshilfe bei der Auflösung der Party am Aachener Weiher gebeten.

Mit „starken Kräften“ sei die Polizei dorthin gefahren. Zwei DJ-Pulte wurden sichergestellt. „Die DJs waren aber schon flüchtig“, so der Sprecher weiter. Die Menge habe sich dann zerstreut. Mehrere Anzeigen seien gefertigt worden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eine organisierte Party gehandelt hat. Zuvor hatten mehrere Medien über die Auflösung der Party berichtet.

10.57 Uhr: Studie: Hohe Impfquote mindert Corona-Risiko für junge Ungeimpfte

Eine hohe Impfquote im Land kann offenbar das Risiko für ungeimpfte Jugendliche vermindern, sich mit Corona anzustecken. Das zeigen Gesundheitsdaten aus Israel, die im Fachjournal „Nature Medicine“ vorgestellt werden. Mit zunehmender Zahl geimpfter Erwachsener wurden demnach immer weniger unter 16-Jährige positiv auf Corona getestet - im Mittel halbierte sich der Anteil positiv Getesteter in der noch ungeimpften Bevölkerung mit jedem Anstieg um 20 Prozentpunkte beim Anteil Geimpfter.

Die Daten stützen die Hoffnung, dass die Kinder in Deutschland im Herbst vor größeren Ansteckungswellen geschützt sein könnten, wenn bis dahin ein Großteil der Erwachsenen den vollen Impfschutz hat. Die Forscher merken allerdings an, dass bei den Ergebnissen die Möglichkeit einer natürlich erworbenen Immunität gegen Corona - also durch überstandene Infektion - bei den unter 16-Jährigen nicht berücksichtigt wurde. Zudem habe es zeitweise Lockdown-Maßnahmen gegeben, deren Einfluss auf das Infektionsgeschehen in der Auswertung nicht berücksichtigt sei.

Die Forscher um Roy Kishony vom Technion–Israel Institute of Technology in Haifa hatten Impfdaten von Erwachsenen und Corona-Testergebnisse von unter 16-Jährigen in Israel betrachtet. Für die junge Altersgruppe war in dem Land zum Erhebungszeitpunkt noch keine Impfung zugelassen. Die Ergebnisse basieren auf Daten aus 177 israelischen Gemeinden, die von Anfang Dezember 2020 bis Anfang 2021 erfasst wurden.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember sehr schnell seine Impfkampagne um. Rund 5,5 Millionen Menschen haben dort bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Inzwischen werden auch 12- bis 15-Jährige geimpft. Die Zahl der Neuinfektionen und schweren Erkrankungen ging in den vergangenen Monaten stark zurück. In Israel wird das Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer verwendet.

9.25 Uhr: Mehr als fünf Millionen gegen Corona geimpft im Südwesten

5.162.993 Menschen in Baden-Württemberg sind mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag 46,5 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt einen Prozentpunkt höher. Als vollständig geimpft gelten 2 679 782 Menschen oder 24,1 Prozent im Südwesten (Bund: 24,8). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist unterdessen wieder gestiegen: Bei 26,2 Personen je 100 000 Einwohner wurde nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart in den vergangenen Tagen eine Infektion festgestellt (Stand Freitag: 16.00 Uhr). Am Vortag hatte der landesweite Wert noch 25,4 betragen.

40 der 44 Regionen im Südwesten liegen unter der 50er-Marke, der Landkreis Emmendingen sogar nur bei 8,4. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz hingegen mit 59,2 in der Stadt Heilbronn.

8.10 Uhr: Städtetag betont Rolle der Impfzentren - Hausärzte: sind zu teuer

Die Corona-Impfzentren sollten aus Sicht des Deutschen Städtetags längerfristig weiter betrieben werden. „Bei dem zu erwartenden Andrang sind die Impfzentren mit ihren großen Kapazitäten, etwa in Messehallen, zu wichtig, um sie einfach abzuwickeln“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag) mit Blick auf steigende Impfstofflieferungen. „Außerdem starten aus den Impfzentren die mobilen Impfteams in Pflegeeinrichtungen und soziale Brennpunkte. Wir brauchen leistungsstarke Strukturen. Die Pandemie ist noch nicht vorbei.“

Der Chef des Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt argumentierte hingegen mit zu hohen Kosten. Es sei „mehr als fraglich, Strukturen aufrechtzuerhalten, von denen man immer wieder hört, dass die Kosten pro Impfung etwa zehnmal so teuer sind wie in den Praxen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). „Anstatt die Impfzentren künstlich am Leben zu erhalten, sollte die Politik ihre Energie lieber in eine sinnvolle Planung der Impfstoffbereitstellung für die Auffrischungsimpfungen stecken.“

6 Uhr: RKI registriert 1911 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 18,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1911 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2294 Corona-Neuinfektionen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 18,3 an (Vortag: 18,6; Vorwoche: 26,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 129 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 122 Tote.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,83 (Vortag: 0,79). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 11. Juni:

21.40 Uhr: Spanische EM-Profis gegen Corona geimpft

Nur drei Tage vor ihrem ersten EM-Spiel werden Spieler der spanischen Fußball-Nationalelf geimpft. Details bleiben aber offen. Die Aktion ist umstritten. Ein Rückkehrer sorgt in der Mannschaft indes für Beifall.

Marcos Llorente streckte den erhobenen Daumen in Richtung der Kamera. Der Offensivspieler erhielt den erhofften Piks in den linken Oberarm - Profis der spanischen Fußball-Nationalmannschaft wurden drei Tage vor ihrem ersten EM-Spiel am Montagabend gegen Schweden gegen das Coronavirus geimpft.

Die nach zwei positiven Befunden kurzfristig beschlossene Aktion fand am Freitag im Trainingszentrum der La Roja in Las Rozas bei Madrid statt, wie der Verband mitteilte. Anschließend posierten die Spieler für ein gemeinsames Foto mit dem Militärpersonal. Es wurde den Profis freigestellt, welchen Impfstoff sie nehmen. „Wir hatten das Privileg und das Glück, dass die Regierung entschieden hat, dass wir geimpft werden sollen“, sagte der frühere Bayern-Profi Thiago.

20 Uhr: Mannheim hebt coronabedingtes Alkoholverbot auf

Wegen gesunkener Corona-Zahlen hebt Mannheim eigene Regeln zur Maskenpflicht und Alkoholverboten in der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs auf. Bezüglich der Maskenpflicht reichten die Vorgaben der Corona-Verordnung des Landes, heißt es in der Allgemeinverfügung, die am Samstag in Kraft tritt. In Bereichen und Situationen, in denen eine besonders hohe Infektionsgefahr besteht, seien demnach weiter Masken vorgeschrieben.

Das für viele innerstädtische Plätze und Straßen angeordnete, zeitlich unbegrenzte Verbot von Alkoholverkauf und -konsum sei in dieser Form ebenfalls nicht mehr erforderlich und unverhältnismäßig, teilte die Stadt am Freitagabend nach Erlass der Allgemeinverfügung mit.

18.10 Uhr: Mehr als fünf Millionen gegen Corona geimpft im Südwesten

5.162.993 Menschen in Baden-Württemberg sind mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 46,5 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt einen Prozentpunkt höher. Als vollständig geimpft gelten 2.679.782 Menschen oder 24,1 Prozent im Südwesten (Bund: 24,8). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis.

Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist unterdessen wieder gestiegen: Bei 26,2 Personen je 100.000 Einwohner wurde nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart in den vergangenen Tagen eine Infektion festgestellt (Stand Freitag: 16.00 Uhr). Am Vortag hatte der landesweite Wert noch 25,4 betragen.

40 der 44 Regionen im Südwesten liegen unter der 50er-Marke, der Landkreis Emmendingen sogar nur bei 8,4. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz hingegen mit 59,2 in der Stadt Heilbronn.

16.51 Uhr: Nach Corona-Zwangspause öffnet Besucherzentrum im Nationalpark

Dank sinkender Corona-Zahlen kann das neue Besucherzentrum im Nationalpark Schwarzwald ab Samstag seine Pforten für Besucher öffnen. Vier neue Regiobuslinien wurden eingerichtet, getaktet auf Zugzeiten an den Bahnhöfen der Region. So sollen Touristen möglichst einfach zu dem Zentrum kommen. Das weitgehend hölzerne Gebäude liegt an der auf gut 900 Metern über dem Meer gelegenen Passhöhe Ruhestein. Neben einer Ausstellung bietet es auch Informationen zu Angeboten wie Führungen oder Wanderrouten.

14.53 Uhr: Kultusministerkonferenz empfiehlt Rückkehr zu Regelbetrieb an Schulen

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) hat angesichts rückläufiger Corona-Infektionszahlen eine Rückkehr zum „uneingeschränkten Regelbetrieb“ nach den Sommerferien empfohlen. Das gab die KMK am Freitag nach virtuellen Beratungen bekannt. Die Konferenz sei überzeugt, dass der Präsenzunterricht „die notwendige Grundlage gemeinsamen Lehrens und Lernens“ sei. Alle Schulen sollten deshalb mit dem Start des neuen Schuljahrs „dauerhaft“ in den Regelbetrieb gehen.

Die erfreuliche Entwicklung der Infektionszahlen schaffe „ganz neue Spielräume“ in den Schulen, sagte die KMK-Vorsitzende und brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Freitag vor Journalisten. Nach der langen Zeit von Schulschließungen und Wechselunterricht solle das Schuljahr nach einhelliger Auffassung der KMK in sämtlichen Fächern und Klassen im Regelbetrieb starten.

13.51 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Corona-Risikogebiete auf

Nach mehr als einem Jahr hebt die Bundesregierung die generelle Reisewarnung für touristische Reisen in Corona-Risikogebiete ab 1. Juli auf. „Nach langen Monaten des Lockdowns dürfen wir uns auf mehr Normalität freuen, das gilt auch für das Reisen“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas zu diesem Schritt.

12.24 Uhr: Ganz Österreich ab Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr

Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag ganz Österreich sowie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.

12.13 Uhr: Kanzleramtschef Braun rechnet nicht mehr mit neuem harten Lockdown

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) geht angesichts der aktuellen Verbesserungen der Pandemie-Lage nicht mehr davon aus, dass es in Deutschland noch einmal einen neuen harten Lockdown geben wird. "Mit einem Lockdown, so wir ihn im letzten Winter hatten, rechne ich eher nicht mehr“, sagte Braun am Freitag den Sendern RTL und n-tv. Er wies darauf hin, dass die Bevölkerung im Herbst "hoffentlich zu hohen Teilen geimpft sein wird".

Die Gefahr einer vierten Corona-Welle wollte Braun allerdings gleichwohl nicht ausschließen. Er verwies auf die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Dies gelte derzeit besonders für Großbritannien, wo sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von elf Tagen wieder verdoppelt habe.

Im Herbst könnten daher auch in Deutschland die Infektionszahlen durchaus wieder ansteigen, warnte Braun. "Ob das wieder eine richtige Welle wird, hängt echt davon ab, wie viele Menschen sich in Deutschland impfen lassen", sagte der Kanzleramtschef. "Wenn wir eine Impfquote von 80 Prozent schaffen, glaube ich nicht, dass es noch einmal eine relevante Welle gibt."

11.12 Uhr: Biontech/Pfizer-Impfstoff schützt laut neuer Studie auch vor Varianten

Der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer schützt einer neuen Studie zufolge auch vor der zuerst in Indien aufgetretenen Corona-Variante Delta (B.1.617.2). Auch vor mehreren anderen Varianten wie beispielsweise der zuerst in Nigeria aufgetretenen Mutante B.1.525 schütze der Impfstoff, schreiben die Wissenschaftler um Pei Yong Shi von der University of Texas in Galveston im Fachjournal „Nature“.

Für die Studie untersuchten die Forscher 20 Blutproben von 15 Menschen, die jeweils zwei Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer erhalten hatten, und testeten die Reaktion auf die verschiedenen Corona-Varianten. Die Wirksamkeit der Antikörper sei bei den Varianten zwar niedriger ausgefallen als bei einem im Januar 2020 isolierten Coronavirus-Typ, sie sei jedoch immer noch „robust“, hieß es. Vorherige Studien und Datenerfassungen hatten ähnliche Ergebnisse erbracht.

9.55 Uhr: G7 will ärmeren Ländern mit einer Milliarde Impfdosen helfen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will die G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte ärmeren Staaten mit einer Milliarde Impfdosen helfen. Dies solle sowohl durch Verteilung als auch durch Finanzierung von Impfstoff möglich werden, teilte die britische Regierung in der Nacht zum Freitag mit. Die Staats- und Regierungschefs wollen demnach auch einen Plan ausarbeiten, um die Impfstoffproduktion auszuweiten. Der britische Premierminister Boris Johnson ist in diesem Jahr Gastgeber des dreitägigen G7-Gipfels, der am Freitagnachmittag im südwestenglischen Cornwall beginnt.

8.07 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 18,6

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 18,6 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 2440 Neuinfektionen sowie 102 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.711.569. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.687.

7.20 Uhr: Spahn plant Curevac-Impfstoff nicht mehr für laufende Impfkampagne ein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant laut eines Medienberichts den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der "Mannheimer Morgen" (Freitagsausgabe) unter Verweis auf Regierungskreise. Demnach sprach Spahn von einer "der größeren Enttäuschungen".

Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Noch im April hatte das Unternehmen angegeben, auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Mai zu hoffen. Die Bundesregierung plante daraufhin bereits für das zweite Quartal 2021 die ersten Impfungen mit dem Curevac-Vakzin ein. Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha (Grüne) sprach diese Woche allerdings von "Komplikationen" beim Zulassungsprozess und berief sich auf Angaben Spahns. Demnach hatte der Bundesgesundheitsminister in vertraulichen Gesprächen nun August als frühest möglichen Zeitpunkt für eine EU-Zulassung genannt.

Infolge der Äußerungen Luchas habe auch Curevac seinen Zeitplan korrigiert, berichtete der "Mannheimer Morgen". Eine Sprecherin des Unternehmens verwies demnach auf Probleme beim Einreichen der finalen Datensätze, welche die EMA für eine Zulassung verlangt. Das Bundesgesundheitsministerium zog daraus offenbar Konsequenzen - und strich den Impfstoff vorerst aus seiner Planung.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 10. Juni:

22.43 Uhr: Behörden erlauben Impfung von Spaniens EM-Team

Spaniens EM-Team wird kurz vor dem Start des Turniers noch gegen das Coronavirus geimpft. Die Impfungen sollen am Freitag ab 10.00 Uhr im Teamquartier von Las Rozas durch das Militär vorgenommen werden, teilte der spanische Fußballverband mit. Zuvor hatte es wegen der positiven Coronatests bei Kapitän Sergio Busquets und Diego Llorente eine heftige Debatte um Impfungen für die Mannschaft gegeben. Nationaltrainer Luis Enrique drängte auf eine schnelle Lösung, am Donnerstagnachmittag gab es schließlich Grünes Licht von den Behörden.

Mit dem Schritt solle die Sicherheit für das spanische Team bei der Europameisterschaft erhöht werden, zumal andere Mannschaften bereits geimpft seien, hieß es. Der Verband dankte der Regierung für die Zustimmung. Unklar blieb, wie viele Spieler geimpft werden. Einige Profis hatten bereits bei ihren Vereinen ein Vakzin gegen Corona erhalten oder sind von einer Infektion genesen. Der Mitteilung zufolge soll je nach Spieler individuell entschieden werden, welchen Impfstoff er erhält.

22.19 Uhr: G7-Gipfel: Corona-Ausbruch im Hotel von Merkels Sicherheitsleuten

In einem Hotel, in dem Sicherheitsleute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim G7-Gipfel in Cornwall untergebracht waren, hat es Medienberichten zufolge einen Corona-Ausbruch gegeben. Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson bestätigte jedoch auf Anfrage von Journalisten am Donnerstag, dass die Bundeskanzlerin weiter am Gipfel teilnehmen werde.

21.30 Uhr: Bundestag berät über Verlängerung epidemischer Lage

Der Bundestag berät in seiner Plenarsitzung am Freitag (ab 09.00 Uhr) über die Verlängerung der Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite wegen der Corona-Pandemie. Diese Feststellung würde ansonsten Ende Juni auslaufen. Abschließend beraten werden auch weitere Neuregelungen im Gesundheitsbereich, darunter die Pflegereform, Reformen im Krankenhausbereich und ein höherer Bundeszuschuss für die gesetzlichen Krankenkassen wegen der Corona-Krise.

Weitere Themen sind die Förderung der Ganztagsbetreuung an Grundschulen und die nach langem Ringen vereinbarten schärferen Transparenzregelungen für Abgeordnete. Dies soll dem Missbrauch des Mandats für finanzielle Eigeninteressen entgegenwirken. Abschließend beraten wird auch das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.

19.45 Uhr: Nach Stiko-Entscheidung: Impftermine für Kinder nur telefonisch

Wie die Ständige Impfkommission (Stiko) will auch das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg die Impfung von gesunden Kindern und Jugendliche nicht ausdrücklich empfehlen. Die Stiko rät nur zu Impfungen gegen das Coronavirus für 12- bis 17-Jährige bei bestimmten Vorerkrankungen. Nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und der Risikoakzeptanz von Kindern, Jugendlichen oder ihren Eltern sei eine Impfung aber auch bei gesunden jungen Leuten möglich.

Wie das Ministerium in Stuttgart erklärte, sind Terminvereinbarungen für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren in den Impfzentren vorerst nur unter der Nummer 116 117 möglich. Das Land setze sich aber dafür ein, dass auch die Online-Terminbuchung unter www.impfterminservice.de schon bald für diese Altersgruppe angepasst werde.

19 Uhr: RKI registriert 3187 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz bei 19,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3187 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4640 Ansteckungen gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 19,3 an (Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 94 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 166 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.709.129 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

17.50 Uhr: Merkel: Corona-Fallzahlen derzeit „extrem erfreulich“

Kanzlerin Angela Merkel hat sich erfreut über die aktuelle Corona-Lage gezeigt. „Die Entwicklung ist extrem erfreulich zurzeit, was die Fallzahlen anbelangt“, sagte die CDU-Politikerin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin. Die Anstrengungen der vergangenen Monate hätten sich gelohnt. Zugleich warnte die Kanzlerin: „Corona ist damit nicht verschwunden.“

Insbesondere die sogenannte Delta-Variante, die zuerst in Indien aufgetreten ist, mache Sorgen. „Wir sind im Grunde in einem Wettlauf mit dem Impfen. Jeder Tag, den wir eine geringe Nachweisbarkeit dieser Variante haben, ist ein guter Tag.“ Derzeit sei man bei 2,5 Prozent. „Wir haben einen Sommer, der uns viele Möglichkeiten gibt, die wir lange Monate nicht hatten, aber wir sollten nicht sorglos sein, sondern die Lage immer wieder sehr, sehr genau beobachten“, betonte die Kanzlerin. Merkel sagte, bei den zu erwartenden Impfstofflieferungen gebe es für Juli „noch kein ganz klares Bild“.

16.56 Uhr: Impfkommission empfiehlt Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine Empfehlung für Corona-Impfungen von vorerkrankten Kindern ab zwölf Jahren abgegeben. Diese Gruppe könne "aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung" mit dem Impfstoff von Biontech immunisiert werden, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten aktuellen Corona-Bulletin des Robert-Koch-Instituts. Die Impfung für Kinder ohne Vorerkrankungen werde "derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich". 

Die beiden Impfungen sollen wie auch bei Erwachsenen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Das Bulletin des Robert-Koch-Instituts listet eine Reihe von Krankheiten auf, bei deren Vorliegen es eine Corona-Impfung empfiehlt: Starkes Übergewicht, Immunschwächekrankheiten, Diabetes, Trisomie 21, Tumorleiden sowie Herz-, Lungen- und Nierenerkrankungen.

Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können - etwa aus gesundheitlichen Gründen.

16.34 Uhr: Baden-Württemberg setzt Dekra auf unseriöse Corona-Teststellen an

Die Prüfgesellschaft Dekra soll künftig nach schwarzen Schafen unter den Anbietern von Corona-Schnelltests in Baden-Württemberg suchen. Der Dienstleister sei beauftragt worden, um die Arbeit der Gesundheitsämter zu unterstützen, teilte das Landessozialministerium am Donnerstag mit. Die Kontrollen fänden stichprobenartig und unangekündigt statt und erstreckten sich „flächendeckend auf alle Stadt- und Landkreise“, hieß es.

Zuletzt waren landes- aber auch bundesweit immer mehr Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Betrieb von Corona-Schnelltestzentren publik geworden. Die Polizei Freiburg etwa hatte am Dienstag mitgeteilt, Ermittlungen eingeleitet zu haben. Das Landeskriminalamt habe vereinzelte Hinweise auf Unregelmäßigkeiten, die die Polizeipräsidien vor Ort auf strafrechtliche Relevanz prüften, sagte ein Sprecher. Gesundheitsämter schlossen vereinzelt Teststellen.

15.23 Uhr: Spahn: Digitaler Corona-Impfnachweis startet nun schrittweise

Der neue digitale Corona-Impfnachweis soll jetzt in Deutschland schrittweise starten. Nach einer Testphase werden sich nun nach und nach Impfzentren, Praxen und Apotheken anschließen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin sagte. „Aber nicht alle sind heute oder morgen schon angeschlossen.“ Ziel sei, dass bis Ende Juni die Anwendung namens „CovPass“ für alle Interessenten zu Verfügung stehe. Für das nachträgliche Erstellen eines digitalen Nachweises hätten viele Bundesländer in diesen Tagen damit begonnen, per Post einen QR-Code nach Impfungen in Impfzentren zu verschicken. Den Code kann man dann mit dem Smartphone einscannen.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

14.44 Uhr: Kreise: Arbeitsgruppe soll Regeln für Großveranstaltungen erarbeiten

Der Streit unter den Bundesländern über den Umgang mit Großveranstaltungen in der Corona-Lage ist zunächst vertagt. Die Ministerpräsidenten einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darauf, dass sich eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien über die Frage des einheitlichen Umgangs von Großveranstaltungen mit länderübergreifendem Charakter verständigen solle.

Diese sollen dann auch einen Beschluss fassen. Damit ist der wohl größte Streitpunkt bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Donnerstag vorerst abgeräumt. Seit 13.15 Uhr verhandeln die Länderchefs, ab 15 Uhr soll auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazukommen. Dabei sollen aber eigentlich Corona-Themen gar nicht im Mittelpunkt stehen. Geplante Themen sind vielmehr der Stand der Digitalisierung der Verwaltung und die Energiewende in Deutschland.

14.38 Uhr: Moderna beantragt Zulassung in den USA ab 12 Jahren

US-Hersteller Moderna hat nun auch in Amerika eine Notfallzulassung seines Corona-Impfstoffes für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren beantragt. Man habe die nötigen Unterlagen bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, teilte Moderna mit. Bisher darf Menschen dieser Altersgruppe in den USA und auch in der Europäischen Union nur das Vakzin von Biontech/Pfizer gespritzt werden.

Moderna hatte bereits am Montag in der EU die Zulassung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren beantragt. Grundlage des Antrags sei eine Phase-2/3-Studie mit dem mRNA-1273 genannten Moderna-Impfstoff bei 2500 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren in den USA. Die Wirksamkeit habe dabei bei 100 Prozent gelegen. Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil seien wie bei der Phase-3 Studie von Erwachsenen, hieß es weiter.

14.12 Uhr: EU wendet sich vor G7-Gipfel gegen Forderungen zu Impfstoff-Patenten

Kurz vor den G7-Beratungen über den weiteren Kampf gegen die Corona-Pandemie hat sich die EU-Spitze klar gegen eine umfassende Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. „Eine Aussetzung von Patenten mag gut klingen, aber sie ist keine Wunderwaffe“, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Donnerstag in einer Pressekonferenz zum Gipfel der sieben großen Wirtschaftsmächte im englischen Cornwall.

Michel sagte, das Trips-Abkommen über den internationalen Schutz von geistigem Eigentum biete bereits Flexibilität und man wolle sich auf Vorschläge wie die Förderung einer freiwilliger Lizenzvergabe, Wissenstransfer und die Bündelung von Patenten zu einvernehmlich festgelegten Bedingungen konzentrieren.

US-Präsident Joe Biden hatte sich zuletzt überraschend hinter Forderungen ärmerer Länder zur Aussetzung des Patentschutzes für Covid-19-Impfstoffe gestellt. Dann könnten Hersteller in aller Welt die Impfstoffe ohne Lizenzgebühren produzieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und andere einflussreiche Staats- und Regierungschefs blockieren diesen Vorstoß allerdings bislang. Kritiker wenden unter anderem ein, nicht die Patente seien das Hindernis, sondern Produktionskapazitäten, Kenntnisse und Rohstoffnachschub.

13.26 Uhr: Vermieter: Mieter zahlen trotz Corona-Krise

Mieterhaushalte in Deutschland zahlen nach Angaben von Eigentümerverbänden trotz der Corona-Krise weiter verlässlich ihre Miete. Es gebe keine vermehrten Kündigungen oder gar Zwangsräumungen, sagte Haus-und-Grund-Präsident Kai Warnecke am Donnerstag. „Die Sicherungssysteme in unserem Land, sie funktionieren.“ Auch regionale Vermieterverbände und der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) registrierten keinen Anstieg der Kündigungen wegen Mietrückständen. Bei seinen Bestandshaltern machten diese wie vor der Krise zwischen null und zwei Prozent der Kündigungen aus, hieß es beim ZIA.

Der Immobilienexperte des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Voigtländer, sagte, Mieter hätten im vergangenen Sommer auch nicht verstärkt von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Miete zu stunden. Einen Grund sieht er darin, dass die Haushalte an anderer Stelle weniger Geld ausgaben, etwa beim Urlaub, beim Ausgehen und anderen Freizeitangeboten.

13 Uhr: Kein größeres Public-Viewing bei Fußball-EM gestattet

Die Corona-Pandemie macht's unmöglich: Public-Viewing-Veranstaltungen im klassischen Sinne wird es während der Fußball-Europameisterschaft in Baden-Württemberg nicht geben. „Öffentliche TV-Übertragungen etwa in einem Biergarten werden jedoch analog zu Kulturveranstaltungen behandelt, sind also unter den jeweiligen Auflagen der Corona-Verordnung möglich“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart.

So dürften Gastronomen Fußballübertragungen zeigen. Es müssten dabei die für die Gaststätten geltenden Regelungen beachtet werden - also etwa die Begrenzung der Gästezahl oder die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln. „Je nach Inzidenz gelten die drei „G“: genesen, getestet oder geimpft.“ Bei Inzidenzen unter 35 könne bei Veranstaltungen, die ausschließlich im Freien stattfinden, auf den Test-, Impf- oder Genesenennachweis verzichtet werden.

12.38  Uhr: USA wollen 500 Millionen Corona-Impfdosen für arme Länder spenden

Die USA wollen 500 Millionen Corona-Impfdosen für 92 ärmere Länder bereitstellen. US-Präsident Joe Biden werde die "historische" Spende am Donnerstag bekanntgeben, teilte das Weiße Haus mit und bestätigte damit Berichte von US-Medien. Die USA wollen demnach 500 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer kaufen. 200 Millionen Dosen sollen bereits bis Ende des Jahres geliefert werden. Der Rest der Lieferung wird bis Juni 2022 erwartet. 

Diese "größte jemals getätigte Anschaffung und Spende von Impfstoffen durch ein einzelnes Land" werde dabei "helfen, den globalen Kampf gegen die Pandemie zu verstärken", erklärte das Weiße Haus. Biden, der in dieser Woche am G7-Gipfel in Großbritannien teilnimmt, werde "die Demokratien der Welt dazu aufrufen, ihren Teil zur globalen Versorgung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen beizutragen." Die gespendeten Impfdosen sollen über die Covax-Initiative verteilt werden.

11.56 Uhr:  Länder uneins in Debatte zu Regeln für Großveranstaltungen

Der Umgang mit Großveranstaltungen in der aktuellen Corona-Lage sorgt unter den Ländern für teils massive Verstimmungen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sehen zumindest Teile der SPD-regierten Bundesländer an diesem Donnerstag bei der Ministerpräsidentenkonferenz Abstimmungsbedarf zum weiteren Vorgehen für allgemeine Großveranstaltungen, aber auch mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft.

Dagegen sieht die B-Seite, also die unionsregierten Länder plus das Grünen-geführte Baden-Württemberg, laut Informationen aus Teilnehmerkreisen das Thema genau wie das Kanzleramt zunächst nicht auf der Tagesordnung. Eine Einigung zu dem Punkt gilt daher als sehr unwahrscheinlich.

Dem Vernehmen nach wünscht sich die SPD-Seite etwa grundlegende Rahmenbedingungen für Zuschauer bei Großveranstaltungen in Innenräumen und Open-Air abhängig von der Inzidenz, der Impfquote und einer verbindlichen Test- und Maskenpflicht. 

11.03 Uhr: Indien meldet mit mehr als 6000 Corona-Toten neuen weltweiten Höchstwert

Indien hat mit mehr als 6000 Corona-Toten einen neuen weltweiten Höchstwert verzeichnet. Das indische Gesundheitsministerium meldete am Donnerstag 6148 bestätigte Todesfälle binnen 24 Stunden, nachdem der Bundesstaat Bihar am Mittwoch rund 4000 Fälle nachgemeldet hatte. Der bisherige weltweite Höchstwert von 5527 Todesfällen war laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP am 12. Februar in den USA verzeichnet worden - auch dort waren Nachmeldungen der Grund.

Das Oberste Gericht in Bihar hatte zuvor eine Überprüfung der Corona-Statistik in dem nordostindischen Bundesstaat gefordert. Der Regionalregierung war vorgeworfen worden, das wahre Ausmaß der Pandemie zu verschleiern und die Infektions- und Totenzahlen künstlich niedrig zu halten. Daraufhin korrigierte die Regierung die Totenzahl am Mittwoch um rund 4000 auf 9500 Fälle nach oben.

Indien hatte sich vor einigen Wochen zum Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Nachdem die Zahl der täglichen Neuansteckungen Anfang Mai bei mehr als 400.000 lag, ist sie mittlerweile wieder deutlich zurückgegangen.Experten zufolge gibt es in Indien allerdings eine sehr hohe Dunkelziffer bei den Infektions- und Totenzahlen. Während der heftigen zweiten Infektionswelle waren vielerorts die Krankenhäuser und Krematorien überlastet, hunderte Leichen wurden in Flüsse geworfen oder in eilig gegrabenen Gräbern verscharrt. Viele Todesfälle wurden also gar nicht erfasst.

10.24 Uhr:  Testanbieter bekommen ab Juli weniger Geld für Corona-Tests

Nach mutmaßlichem Betrug in Corona-Schnellteststellen sollen die Betreiber ab Juli weniger abrechnen können. Zudem sollen sie strenger kontrolliert werden. Das sieht eine geänderte Testverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, die zwischen den Bundesministerien derzeit abgestimmt wird und die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Die Funke Mediengruppe hatte zuerst darüber berichtet.

Betreiber von Teststellen sollen für die Entnahme des Abstrichs ab 1. Juli nur noch 8 Euro abrechnen können. Bisher waren es 15 bei ärztlichen und 12 Euro bei anderen Anbietern. Weil die Tests günstiger geworden sind, sollen sie nur noch pauschal mit 4,50 statt mit bis zu 6 Euro abgerechnet werden können.

Die für die Abrechnung zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen sollen die Abrechnungen künftig gründlicher prüfen - mit Hilfe von Wirtschaftsprüfern auch im Detail und vor Ort. Generelle Beauftragungen von Teststellen, wie sie mit sogenannten Allgemeinverfügungen möglich waren, soll es nicht mehr geben. Gesundheitsämter sollen die Stellen nur noch einzeln beauftragen können. Zudem sollen sich alle Anbieter von Bürgertests an die Corona-Warn-App anschließen müssen. Auf Wunsch der Getesteten sollen sie ein Testzertifikat direkt über die App bekommen.

9.37 Uhr: Umfrage: Viele Azubis während der Pandemie im Homeoffice

Für eine ganze Generation von Auszubildenden hat die Corona-Pandemie zu außergewöhnlichen Ausbildungsbedingungen geführt. In einer Umfrage gab deutlich mehr als die Hälfte der Auszubildenden (58 Prozent) an, im Jahr 2020 im Homeoffice gearbeitet zu haben. Das geht aus einer Azubi-Studie im Auftrag des Recruiting- und Testanbieters „u-form Testsysteme“ hervor, für die unter anderem mehr als 5600 Schüler, Schülerinnen und Auszubildende befragt wurden.

Die Meinungen zum Homeoffice gingen unter den Azubis auseinander. 28 Prozent sagten, die Möglichkeit dort zu arbeiten, habe die Qualität ihrer Ausbildung negativ beeinflusst. Nahezu ein Drittel (31 Prozent) sah dagegen positive Effekte. Für vier von zehn Azubis machte die Homeoffice-Option keinen Unterschied.

Viele würden die Homeoffice-Möglichkeit auch künftig gerne behalten und finden, dass Gesetze dafür geändert werden sollten. Nur ein Fünftel (20 Prozent) sprach sich ausdrücklich dagegen aus. Die Antworten der Befragten stammen aus den Monaten Januar bis März 2021.

8.35 Uhr: Weißes Haus: USA spenden halbe Milliarde Impfdosen an ärmere Länder

Die USA wollen eine halbe Milliarde Impfdosen an Dutzende arme Länder der Welt verteilen. Nach Angaben des Weißen Hauses sollen die Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech an 92 Länder mit niedrigem und niedrigem mittleren Einkommen sowie an die Afrikanische Union gespendet werden. 200 Millionen Dosen sollen zwischen August und Ende des Jahres geliefert werden, die übrigen 300 Millionen bis Juni 2022. US-Präsident Joe Biden werde den „historischen“ Schritt an diesem Donnerstag verkünden und andere Demokratien der Welt aufrufen, die globale Versorgung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen zu unterstützen, erklärte das Weißen Haus. 

Donnerstag, 10. Juni, 7.15 Uhr: RKI registriert 3187 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 19,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 3187 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4640 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 19,3 an (Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1).

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 9. Juni:

22.58 Uhr: Scholz vermeidet klare Rücktrittsforderung an Spahn im Maskenstreit

Im Gegensatz zur SPD-Spitze hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken eine klare Rücktrittsforderung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vermieden. „Ich sage, dass es jetzt Fragen zu beantworten gibt“, sagte der Bundesfinanzminister am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“. Zum Rücktritt forderte er Spahn aber trotz mehrfacher Nachfrage nicht auf. Von der SPD-Spitze hatte es zuvor scharfe Angriffe mit konkreten Rücktrittsforderungen an den Gesundheitsminister gegeben.

Hintergrund der Debatte, die die schwarz-rote Koalition belastet, ist ein „Spiegel“-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des SPD-geführten Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden. Spahn hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, aus der SPD-Spitze kamen Rücktrittsforderungen. Spahn hatte sich vom Koalitionspartner durch die öffentliche Debatte enttäuscht gezeigt und gesagt, unter Partnern entschuldige man sich, wenn man sich verrannt habe. In diesem Fall sei das aber nicht zu erwarten. Scholz sagte nun, er sehe für eine Entschuldigung keinen Anlass und stärkte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) den Rücken. Dieser habe dafür gesorgt, dass in jedem Fall sichergestellt sei, dass nur den richtigen Standards entsprechende Masken verteilt würden. „Ich finde, das muss man ausdrücklich sagen, da hat der Arbeitsminister richtig gehandelt.“

20.43 Uhr: USA wollen 500 Millionen Impfdosen an andere Länder spenden

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will die US-Regierung übereinstimmenden Medienberichten zufolge 500 Millionen Impfdosen erwerben und sie an andere Länder spenden. Das Weiße Haus habe sich entsprechend mit den Pharmakonzernen Pfizer und Biontech geeinigt, berichtete am Mittwoch unter anderem die „Washington Post“ unter Berufung auf mehrere mit den Plänen vertraute Personen. Den Berichten zufolge dürfte US-Präsident Joe Biden das Vorhaben vor oder beim G7-Gipfel im südwestenglischen Cornwall verkünden, an dem er während seiner ersten Auslandsreise als Präsident teilnimmt. Laut „New York Times“ sollen die Impfdosen im Laufe der kommenden zwei Jahre an etwa 100 Länder verteilt werden.

Die Impfkampagnen gehen in den einzelnen Ländern der Welt im Vergleich in höchst unterschiedlichem Tempo voran. In den USA haben bereits mehr als 171,7 Millionen der rund 330 Millionen Einwohner mindestens eine Impfdosis erhalten. Mehr als 140,4 Millionen Menschen sind voll geimpft. Die US-Regierung hat bislang zugesagt, bis Ende Juni 80 Millionen Impfstoffdosen mit anderen Staaten zu teilen. Vergangene Woche hatte das Weiße Haus Details zur Verteilung der ersten 25 Millionen Dosen veröffentlicht. Mindestens 75 Prozent davon, knapp 19 Millionen Dosen, sollen demnach über das Impfprogramm Covax vergeben werden. Die verbleibendenden rund 25 Prozent, etwa 6 Millionen Dosen, will die US-Regierung direkt an Länder abgeben: etwa an die Nachbarländer Kanada und Mexiko sowie Indien und Südkorea.

20 Uhr: Corona-Lage in Deutschland entspannt sich: Inzidenz auf Tiefststand seit Oktober

In Deutschland geht die Zahl der gemeldeten Ansteckungen mit dem Coronavirus weiter deutlich zurück. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete eine 7-Tage-Inzidenz von 20,8 (Vortag: 22,9; Vorwoche: 36,8), das ist der niedrigste Wert seit acht Monaten.

Die gute Entwicklung könnte an den wärmeren Temperaturen, dem wachsenden Immunschutz in der Bevölkerung vor allem durch Impfungen sowie an Schnelltests bei Schule, Arbeit und Freizeit liegen. Ein Risikofaktor bleiben Virus-Mutanten wie die zunächst in Indien aufgetretene Delta-Variante. Bislang ist hierzulande aber keine starke Zunahme zu sehen.

19.11 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten weiter rückläufig

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter leicht rückläufig. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden 26,0 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Dienstag hatte der Wert noch bei 27,0 gelegen. Am Dienstag vergangener Woche lag er deutlich höher, bei 45,1. 33 von 44 Stadt- und Landkreisen weisen eine Inzidenz unterhalb der 35er-Marke auf.

Der Wert ist für Lockerungen etwa bei Freibadbesuchen, in der Außengastronomie und bei Kulturveranstaltungen wichtig. Den höchsten Wert verzeichnete der Landkreis Tuttlingen (59,7), den niedrigsten der Kreis Emmendingen (7,2). Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn stieg um 624 auf 497.217. Zehn weitere Menschen starben an oder mit Corona. Die Zahl der Toten stieg damit auf 10.046. Als genesen gelten 477.289 Menschen (plus 1050).

18.31 Uhr: Die Inzidenz sinkt im Schwarzwald-Baar-Kreis weiter und ist aktuell bei 40

Gute Nachrichten und weitreichende Lockerungen sind jetzt auch im Schwarzwald-Baar-Kreis in Sicht: Wenn das Robert-Koch-Institut am Donnerstag die Inzidenzzahl von 40, die das Landesgesundheitsamt am Mittwoch um 17.30 Uhr für den Schwarzwald-Baar-Kreis meldet, bestätigt, gelten ab Freitag viele Lockerungen.

17.51 Uhr: Corona bei der EM: Dänemarks Trainer hat „verdammt große Sorgen“

Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand macht sich kurz vor dem Beginn der Fußball-EM „verdammt große Sorgen“ um die beiden Teams von Spanien und Schweden, bei denen zuletzt je zwei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurden. „Ich mache mir Sorgen, dass es bei den Spaniern und Schweden weitere Infektionsfälle geben wird“, sagte der frühere Bundesliga-Coach von Mainz 05 im EM-Quartier der dänischen Mannschaft in Helsingör.

Die Coronafälle bei diesen beiden Teams seien „eine Erinnerung daran, dass es noch nicht vorbei ist und wie zerbrechlich die Dinge sind“. Der 49 Jahre alte Hjulmand hatte den europäischen Dachverband UEFA schon vor mehreren Wochen dafür kritisiert, dass nicht alle EM-Teilnehmer rechtzeitig vor Turnierbeginn mit Impfstoff versorgt wurden.

„Es gibt einige Spieler, die geimpft sind: Die müssen sich weniger Sorgen machen. Ich mache mir aber verdammt große Sorgen um die Mannschaften, bei denen es mit neuen Fällen losgehen kann oder schon passiert ist“, sagte Hjulmand.

17.17 Uhr: Cannstatter Volksfest findet erneut nicht statt

Nach der Absage des Münchner Oktoberfests wegen des Coronavirus findet auch das Cannstatter Volksfest in Stuttgart erneut nicht statt. Das teilte die Stadt nun mit. Das zweitgrößte Volksfest in Deutschland war vom 24. September bis zum 10. Oktober 2021 geplant.

17 Uhr: Minister Lucha kündigt Genehmigung für Ferien- und Zeltlager an

Ferien- und Zeltlager für Kinder und Jugendliche sollen in Baden-Württemberg angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen vom 1. Juli an genehmigt werden. Das hat Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) im Landtag angekündigt. „Monatelang konnten viele Angebote für Kinder und Jugendliche nur eingeschränkt stattfinden. Das ändert sich jetzt“, sagte er.

Die Angebote sollten mit der kommenden Verordnung „mutig, sicher und weitreichend“ geöffnet werden. Nach der geplanten Verordnung werden entsprechende Angebote mit Übernachtung außerhalb des eigenen Haushalts für getestete, genesene oder geimpfte Personen zugelassen, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in einem Stadt- oder Landkreis unter 50 liegt. Bislang wird dies inzidenzunabhängig untersagt.

Bei einem Wert unter 35 sollen weitere Erleichterungen folgen.

15.43 Uhr: Digitaler Corona-Impfpass wird ab Donnerstag in Deutschland eingeführt

Vollständig geimpfte Menschen sollen in Kürze ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat über das Handy nachweisen können: Die Einführung dieses Digital-Passes in Deutschland starte bereits am Donnerstag, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. „Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein“, fügte er hinzu. Minister Jens Spahn (CDU) werde die Details am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern.

Der digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder bei Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird.

15 Uhr: Corona-Hilfe für Condor: EU-Gericht erklärt Genehmigung für nichtig

Die irische Ryanair hat vor dem EU-Gericht einen Erfolg gegen staatliche Corona-Hilfen für den deutschen Ferienflieger Condor erzielt. Die Richter kippten am Mittwoch den Beschluss der EU-Kommission zur Genehmigung der Beihilfe von insgesamt 550 Millionen Euro. Die Entscheidung der Brüsseler Behörde sei nicht ausreichend begründet, erklärte das Gericht in Luxemburg.

Praktisch hat das aber zunächst keine Folgen: Zumindest vorerst muss Condor kein Geld zurückzahlen. Denn das Gericht hat die Wirkung der Nichtigerklärung ausgesetzt, bis die EU-Kommission einen neuen Beschluss gefasst hat.

13.50 Uhr: Bundesregierung verlängert Corona-Wirtschaftshilfen

Die Bundesregierung verlängert staatliche Hilfen für besonders belastete Firmen in der Corona-Krise. Wie Finanz- und Wirtschaftsministerium in Berlin mitteilten, wird die Überbrückungshilfe III für Unternehmen und Soloselbstständige bis zum 30. September 2021 als „Überbrückungshilfe III Plus“ fortgeführt.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, der „Konjunkturmotor“ laufe. Dennoch verlaufe der Ausstieg aus der Pandemie schrittweise. Deswegen sei die Verlängerung der bisher bis Ende Juni befristeten Hilfen ein wichtiges Signal. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) betonte, Deutschland habe die Pandemie wirtschaftlich besser durchstanden als viele andere, weil die Regierung entschlossen Hilfe geleistet habe.

„Und diese Unterstützung wird auch nicht kurz vorm Ziel eingestellt, das wäre ökonomischer Unsinn.“ Auch wenn sinkende Inzidenzzahlen auf ein Ende der Pandemie hoffen ließen, seien viele Unternehmen weiterhin von den Folgen der Pandemie betroffen.

13.34 Uhr: Curevac hofft auf genügend Datenmaterial für Impfstoffzulassung bis Ende Juni

Das Pharmaunternehmen Curevac hofft auf genügend Daten für eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs bis Ende Juni. Das berichtete die "Augsburger Allgemeine" unter Berufung auf eine Firmensprecherin. Demnach verzögert sich der Zeitpunkt, weil sich im Rahmen der entscheidenden klinischen Zulassungsstudie bisher noch nicht genügend Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten.

Nach Angaben der Sprecherin gegenüber der Zeitung wird für das finale Datenpaket eine Mindestzahl von 160 Infizierten unter den rund knapp 40.000 Teilnehmern benötigt. Aktuell sind es aber erst 111. Der Wirkstoff von Curevac befindet sich seit Februar in einem sogenannten rollierenden Zulassungsverfahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Ursprünglich kalkulierte das Unternehmen mit einer Zulassung im Mai oder Juni.

13 Uhr: Fast 47 Prozent der Deutschen mindestens einmal gegen Corona geimpft

In Deutschland sind inzwischen 46,5 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben 38,6 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. 18,9 Millionen Menschen (22,8 Prozent) sind vollständig geimpft. Insgesamt sind demnach 56,6 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Am Dienstag wurden laut RKI 984 723 Dosen gespritzt. Je nach Bundesland variiert laut RKI die Impfquote.

Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet Bremen mit 50,4 Prozent. Sachsen liegt mit 41,5 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Das Saarland liegt bei der Berücksichtigung aller verabreichten Impfdosen beim Tempo an der Spitze, während die Kampagne dem RKI zufolge in Brandenburg am langsamsten läuft.

12.04 Uhr: Corona-Warn-App zeigt auch digitalen Impfnachweis an

Der geplante digitale Impfnachweis in Deutschland kann künftig auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der Nacht zum Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis das Update für alle Anwenderinnen und Anwender sichtbar ist. Die Ausgabe der digitalen Impfnachweise in Deutschland soll noch im Juni starten.

Menschen in Deutschland, die keine Tracing-App für die Anzeige eines digitalen Impfnachweises verwenden möchten, können auf die Smartphone-App „CovPass“ ausweichen, die keine Kontaktverfolgungsfunktion hat. Außerdem wird der Impfnachweis auch ausgedruckt auf Papier ausgegeben. Der „CovPass“ soll zudem negative Testergebnisse und überstandene Infektionen dokumentieren und so das Reisen innerhalb der EU einfacher machen.

10.37 Uhr: EU-Parlament gibt grünes Licht für digitales Impfzertifikat

Das EU-Parlament hat grünes Licht für ein europaweit gültiges Impfzertifikat gegeben, das Reisen im Sommer erleichtern soll. Am Mittwoch stimmte in Straßburg eine große Mehrheit der Abgeordneten für den digitalen Impfpass. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten dem mit dem Parlament ausgehandelten Kompromiss abschließend zustimmen. Dies soll bis Ende der Woche erfolgen.

Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli europaweit an den Start gehen. Das digitale Dokument soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.

9.54 Uhr: Familienministerin warnt vor Doppelbelastung von Frauen im Homeoffice

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat vor einer Doppelbelastung vieler Frauen im Homeoffice gewarnt. "Das ist in den Familien ganz deutlich zu spüren gewesen, dass die Frauen viel mehr die Verantwortung übernommen haben für Homeschooling, wenn die Kinder zu Hause waren", sagte sie am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Die SPD-Ministerin forderte eine faire Verteilung der Aufgaben auch zu Pandemie-Zeiten.

"Wir müssen da hinkommen, dass Homeoffice nicht so verstanden wird, dass Frauen nebenbei noch etwas machen können", sagte sie. Dazu sei Aufklärung und Information seitens der Politik nötig, "damit es in den Köpfen ankommt". Am Nachmittag stellt Lambrecht einen neuen Bericht zur Gleichstellung von Mann und Frau vor.

8.31 Uhr: USA lockern Reisewarnung für Deutschland und weitere Länder

Die USA haben ihre Corona-bedingten Reisewarnungen für zahlreiche Länder gelockert. Unter anderem für Deutschland gilt die höchste Warnstufe nicht mehr, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auflistung des US-Außenministeriums hervorgeht. Auch die Reiseempfehlungen für Frankreich, Griechenland, Mexiko, Kanada und das Olympia-Gastgeberland Japan wurden angepasst. Das Außenministerium rief die US-Bürger dazu auf, Reisen nach Deutschland und in die anderen Länder zu überdenken. Bisher hatte das Ministerium vor Reisen in diese Länder ausdrücklich gewarnt.

Weiterhin gültig ist der in der Corona-Pandemie verhängte US-Einreisestopp für Europäer. Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, hatte am Montag gesagt, eine Lockerung des Einreisestopps für Ausländer aus Europa werde transparent erfolgen.

7.16 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 20,8

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 20,8 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 3254 Neuinfektionen sowie 107 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.705.942. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.491. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.557.600.

Das waren die Entwicklungen vom Dienstag, 8. Juni: 

23.31 Uhr: USA lockern Reisewarnung für Deutschland und weitere Länder

Die USA haben ihre Corona-bedingten Reisewarnungen für zahlreiche Länder gelockert. Unter anderem für Deutschland gilt die höchste Warnstufe nicht mehr, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auflistung des US-Außenministeriums hervorgeht. Auch die Reiseempfehlungen für Frankreich, Griechenland, Mexiko, Kanada und das Olympia-Gastgeberland Japan wurden angepasst.

22.13 Uhr: EMA will im Juli über Moderna-Impfstoff für KInder und Jugendliche entscheiden

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will im Juli entscheiden, ob sie den Corona-Impfstoff von Moderna für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zulässt. Die EMA kündigte am Dienstag eine "beschleunigte Prüfung" des Zulassungsantrags des US-Pharmakonzerns an. Mit einem Ergebnis werde im Juli gerechnet. Wenn die Prüfer zusätzliche Informationen benötigen, könnte es nach Angaben der EMA aber auch länger dauern.

Moderna hatte am Montag die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren in der EU beantragt. Bisher ist in der EU nur der Impfstoff von Biontech und Pfizer für diese Altersgruppe zugelassen. In Deutschland können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren seit Montag gegen das Coronavirus geimpft werden.

21.18 Uhr: Kurzarbeitsregeln werden erneut verlängert

Die wegen der Corona-Pandemie vereinfachten Zugangsregeln zur Kurzarbeit sollen über Ende Juni hinaus um weitere drei Monate verlängert werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legt dazu an diesem Mittwoch dem Bundeskabinett eine entsprechende Verordnung vor.
In der Begründung heißt es, es gebe nach Ansicht der Bundesregierung trotz sinkender Corona-Zahlen und Impffortschritts weiterhin „Unsicherheiten“. Es gehe darum, „Beschäftigungsverhältnisse auch über den 30. Juni 2021 hinaus zu stabilisieren und dadurch Arbeitslosigkeit und gegebenenfalls Insolvenzen möglichst zu vermeiden“.

Vor allem finanziell stark belastete Unternehmen im Einzelhandel, in der Unterhaltungs-, Reise- und Tourismusbranche und im Hotel- und Gaststättengewerbe benötigten den erleichterten Zugang zur Kurzarbeit auch noch über den 30. Juni 2021 hinaus, heißt es weiter. Heil hatte den Schritt bereits im Mai angekündigt und von Planungssicherheit für die Unternehmen gesprochen.

20.15 Uhr: Kretschmann will ungenutzten Corona-Rettungsfonds für Firmen auflösen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will einen ungenutzten Rettungsfonds für mittlere Firmen mit einem Volumen von einer Milliarde Euro auflösen und zur Bewältigung anderer Corona-Folgen einsetzen. „Es ist klar, dass man einen Fonds, der nicht abgerufen wird, dass man den nicht bestehen lässt oder verlängert“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. „Dann sind eben Mittel verfügbar, die man sonst für Corona-Folgen benötigt.“ Allerdings werde man diese Frage in der Haushaltskommission der grün-schwarzen Koalition noch besprechen.

Kretschmann ergänzte, er habe an diesem Dienstag sein erstes Gespräch mit Finanzminister Danyal Bayaz zu dem geplanten Nachtragshaushalt. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz hatte vorgeschlagen, mit dem Geld aus dem Fonds die Corona-Folgen für Schulen, Einzelhandel und Kultur abzumildern. Allerdings ist das Geld in dem Fonds noch bis September zweckgebunden. Für die CDU hatte sich Fraktionschef Manuel Hagel eher skeptisch geäußert und die schnelle Einberufung der Haushaltskommission verlangt. Das CDU-geführte Wirtschaftsministerium meldete für den Fall einer Umwidmung des Geldes eigene Ansprüche an.

19.21 Uhr: Drosten warnt vor Rückschlägen für Corona-Impfkampagne im Sommer

Der Virologe Christian Drosten hat vor Rückschlägen für die Corona-Impfkampagne über den Sommer in Deutschland gewarnt. Man müsse aufpassen, dass die Menschen künftig nicht nachlässig würden und sich zum Beispiel die Zweitimpfung nicht mehr abholten, weil sie keine Lust mehr hätten oder es zu kompliziert sei, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info). „Solche Dinge dürfen einfach nicht eintreten. Das wird, glaube ich, die nächste große Aufgabe sein.“ Drosten erwartet demnach in einigen Wochen eine Diskussion über die Förderung der Impfbereitschaft.

Ziel seien mindestens 80 Prozent Zweifachimpfungen, zumindest in der „impffähigen erwachsenen Bevölkerung“, erinnerte er. Auch nach der Aufhebung der festgelegten Reihenfolge seit Montag bleibe es zunächst noch wichtig, die Gruppen zu impfen, in denen dies wegen des erhöhten Covid-19-Risikos dringlich sei. Das Augenmerk müsse im Moment noch auf der Versorgung der Menschen ab Mitte 40 liegen, so Drosten. Aktuell liegt der Anteil der vollständig Geimpften in der Bevölkerung bei knapp 22 Prozent.

18 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten weiter leicht rückläufig

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter leicht rückläufig. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Dienstag 27,0 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Am Montag hatte der Wert noch bei 28,1 gelegen, am Sonntag bei 29,4 und am Dienstag vergangener Woche deutlich höher bei 45,1. Weiter weisen 32 von 44 Stadt- und Landkreisen eine Inzidenz unterhalb der 35er-Marke auf. Der Wert ist für Lockerungen etwa bei Freibadbesuchen, in der Außengastronomie und bei Kulturveranstaltungen wichtig. Drei Regionen liegen über der 50er-Inzidenzschwelle.

16.50 Uhr: Arzt impft neunjähriges Mädchen unzulässigerweise gegen Corona

In Schwaben hat ein Arzt eines kommunalen Impfzentrums einem neunjährigen Mädchen unzulässigerweise eine Corona-Impfung verabreicht. Wie die Polizei mitteilte, ist ein Verfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen den Mediziner eingeleitet worden, nachdem das Kind die Spritze bekommen hat. 

Das Mädchen war nur als Begleitung ihres Vaters, für den die Spritze eigentlich war, in dem Zentrum. Das Augsburger Landratsamt gab zu dem Fall keine Stellungnahme ab und verwies auf den privaten Betreiber. Eine Anwältin erklärte im Namen des Dienstleisters, dass der Arzt irrtümlich angenommen habe, das Kind sei eine Risikopatientin, die tatsächlich geimpft werden müsse. Das Mädchen kam nach dem Vorfall zur Beobachtung in eine Klinik. Nach Angaben des Vaters hatte die Impfung bislang keine gesundheitlichen Folgen für die Tochter. 

15.21 Uhr: Stiko-Entwurf: Kinder mit bestimmten Erkrankungen gegen Corona impfen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung laut einem vorläufigen Entwurf nur Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium nennt laut dem als vertraulich gekennzeichneten Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, rund ein Dutzend Krankheitsbilder, die mit anzunehmendem erhöhtem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergingen.

Eine generelle Impfempfehlung für die Altersgruppe wird in dem Entwurf nicht ausgesprochen. Die Stiko listet auf: Fettleibigkeit, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression, schwere Zyanose, schwere Herzinsuffizienz, schwere pulmonale Hypertonie, chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion, chronische Niereninsuffizienz, chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen, maligne Tumorerkrankungen, Trisomie 21 (Down-Syndrom) und syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung.

15.13 Uhr: Curevac-Impfstoff kommt laut Lucha nicht vor August

Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögern wird. Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni. Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, „dass wir nach der derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden kann oder zugelassen wird.“ Der Grünen-Politiker erklärte, dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin „Komplikationen“ gebe.

13.53 Uhr: Kretschmann warnt vor Leichtsinn: „Wir sind noch nicht über den Berg“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat trotz stark sinkender Corona-Infektionszahlen zur Vorsicht gemahnt. Die Lage sei zwar aktuell gut, sagte der Grüne in Stuttgart. Es bestehe aber auch die Gefahr, „dass die Menschen leichtsinnig werden und dass die Welle zurückkehren kann“. Deshalb sei er schon noch besorgt.

„Die Gefahr ist nicht weg, wir sind noch in der Pandemie.“ Die Fortschritte beim Impfen seien zwar deutlich sichtbar bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Erreger, sagte Kretschmann, aber: „Wenn man nicht aufpasst, kann er umso stärker bei Nicht-Geimpften wüten.“

Kritisch äußerte sich Kretschmann zu der Genehmigung der bayerischen Landesregierung, bei den vier Partien der Fußball-Europameisterschaft in München jeweils 14.000 Zuschauer zuzulassen. „Das mit der EM halte ich schon für höchst gewagt“, sagte der Grünen-Politiker.

13.41 Uhr: Bundestag will epidemische Notlage bis 30. September verlängern

Der Bundestag will noch in diesem Monat die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Notlage bis zum 30. September verlängern. Die im April eingeführte so genannte Bundesnotbremse soll aber am 30. Juni auslaufen. Darauf hätten sich die Koalitionsfraktionen verständigt, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in Berlin. Angestrebt werde, die epidemische Notlage erst dann auslaufen zu lassen, wenn auch die Corona-Pandemie auslaufe. Bei der epidemischen Notlage und der Bundesnotbremse handelt es sich um zwei unterschiedliche gesetzliche Instrumente im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Die erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellte "epidemische Notlage von nationaler Tragweite" ermöglicht es dem Bundesgesundheitsministerium und anderen Regierungsstellen, weitreichende Verordnungen gegen die Pandemie zu erlassen. Die derzeitige Regelung würde am 30. Juni auslaufen, wenn sie nicht verlängert wird.

13.35 Uhr: Sterbefallzahlen in vierter Mai-Woche etwa im Schnitt der Vorjahre

Die Sterbefallzahlen in Deutschland sind in der 21. Kalenderwoche (24. bis 30. Mai) fast auf den Durchschnitt der vergangenen Jahre gesunken. In der Woche starben 16.893 Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Basis einer Hochrechnung mitteilte. Das liege ein Prozent oder 91 Fälle über dem Schnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche. In der Woche zuvor hatte der Anstieg zwei Prozent betragen. Ein Vergleich mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Sterbefälle ist bis einschließlich der 19. Kalenderwoche möglich (10. bis 16. Mai).

In dieser Woche gab es laut RKI 1006 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, 272 weniger als in der Vorwoche. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in jener Woche fünf Prozent (871 Fälle) über dem Durchschnitt der vier Vorjahre. Die Corona-Pandemie hat sich 2020 ab Ende März erstmals auf die Entwicklung der Zahlen ausgewirkt und den Durchschnitt der Vorjahre ab dann ebenfalls beeinflusst, wie das Bundesamt erklärte.

12.44 Uhr: Psychische Probleme haben in Corona-Krise massiv zugenommen

Psychische Probleme haben in der Corona-Krise in vielen Industrieländern massiv zugenommen. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die in Paris veröffentlicht wurde. Nicht nur die Furcht vor der Pandemie machte demnach vielen Menschen zu schaffen, sondern auch die Corona-Maßnahmen der Regierungen.

In vielen der 38 OECD-Länder hätten die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus offenbar eine "schädliche Wirkung (...) auf die geistige Gesundheit der Bevölkerung" gehabt, heißt es in dem Bericht zu den sozialen und wirtschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen. Dazu seien Risikofaktoren wie Arbeitslosigkeit oder Armut gekommen. "Seit dem Beginn der Covid-19-Krise haben psychische Leiden vor allem bei jungen Menschen stark zugenommen", erklärte die OECD. In einigen Ländern hätten sich Angststörungen und Depressionen sogar verdoppelt.

11.42 Uhr: 46 Prozent der Deutschen mindestens einmal gegen Corona geimpft

In Deutschland sind inzwischen 46 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag (Stand: 10.05 Uhr) haben 38,2 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. 18,2 Millionen Menschen (21,9 Prozent) sind vollständig geimpft. Insgesamt sind demnach 55,5 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Am Montag wurden laut RKI 577.653 Dosen gespritzt.

Je nach Bundesland variiert laut RKI die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet Bremen mit 49,9 Prozent. Sachsen liegt mit 41,0 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Das Saarland liegt bei der Berücksichtigung aller verabreichter Impfdosen beim Tempo an der Spitze, während die Kampagne dem RKI zufolge in Brandenburg am langsamsten läuft. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch knapp die wenigsten Impfdosen erhalten.

10 Uhr: Weniger Ausbildungsplätze im Südwesten seit der Corona-Pandemie

Im Südwesten werden seit der Corona-Pandemie deutlich weniger Ausbildungsplätze angeboten. 2020 seien mehr als zehn Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen worden als im Vorjahr, teilten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart mit. Baden-Württemberg sei eines der Länder mit dem höchsten Anteil an an- und ungelernten Beschäftigten. In der Altersgruppe zwischen 25 Jahren und 35 Jahren hätten 194 000 Menschen oder 13,4 Prozent überhaupt keinen berufsqualifizierenden Abschluss. Der DGB und die Regionaldirektion begrüßten, dass sich die grün-schwarze Koalition auf die Einführung einer Ausbildungsgarantie verständigt habe.

9.02 Uhr: Gesundheitsminister Spahn bittet nach Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach der Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld gebeten. Es sei unmöglich, „alle sofort zu impfen“, sagte Spahn am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. „Wir können auch in dieser Phase nur um Geduld bitten.“ Noch im Laufe des Juli sollten nach Angaben des Gesundheitsministers jedoch alle Impfwilligen zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. Dies gelte, „wenn die Impfungen kommen, wie sie sollen“, sagte Spahn weiter.

Etwa 38 Millionen Deutsche seien bereits erstmals geimpft. Bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent in der Bevölkerung fehlten also noch rund 15 Millionen Menschen, die bereit seien sich impfen zu lassen, aber noch keinen Impftermin erhalten hätten, sagte der Gesundheitsminister. Spahn rief ausdrücklich dazu auf, keinen Druck auf Angestellte von Arztpraxen auszuüben, um einen früheren Termin zu erhalten. „Bitte lassen Sie den Frust nicht aus bei den Arzthelferinnen und Arzthelfern“, sagte er.

8.03 Uhr: RKI registriert 1204 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 22,9

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1204 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 22,9 an (Vortag: 24,3; Vorwoche: 35,2). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 140 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 153 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.702.688 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.549.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89.384 angegeben.

7.22 Uhr: Prüfungen an Haupt- und Realschulen starten unter Corona-Bedingungen

Für die Abschlussklassen der Haupt-, Werkreal- und Realschulen im Südwesten wird es ernst: Rund 73 000 Schülerinnen und Schüler starten am Dienstag in ihre schriftlichen Abschlussprüfungen. Wegen der Corona-Pandemie gelten für die Prüflinge der Abschlussjahrgänge besondere Bedingungen. Sie haben unter anderem länger Zeit für die einzelnen Prüfungen.

Außerdem bekommen die Lehrkräfte in diesem Jahr mehr mögliche Prüfungsaufgaben zur Auswahl. Auf diese Weise sollen Unterrichts- und Prüfungsstoff bestmöglich zusammenpassen. Wegen Corona haben Schüler und Schülerinnen wegen Schulschließungen und Wechselbetrieben monatelang unter erschwerten Bedingungen gelernt. Wie bereits bei den Abiturprüfungen im Mai gelten auch für die aktuellen Prüfungen spezielle Hygienebedingungen. Es besteht unter anderem eine Maskenpflicht. Außerdem müssen getestete und nicht getestete Schüler räumlich voneinander getrennt sitzen.

Das waren die Entwicklungen vom Montag, 7. Juni: 

23 Uhr: RKI registriert 1117 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 24,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1117 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1978 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 24,3 an (Vortag: 24,7; Vorwoche: 35,1).

Das RKI wies allerdings in einem Lagebericht auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: „Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 22 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 36 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 701 484 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 542 700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89 244 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Montag bei 0,76 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

21.54 Uhr: Indiens Premier verspricht Corona-Impfungen für alle Erwachsenen

In Indien sollen sich in zwei Wochen alle Erwachsenen kostenlos gegen Corona impfen lassen können. Das versprach Indiens Premierminister Narendra Modi am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Als Starttermin für die Impfungen nannte er den 21. Juni. Kritik an Modis bisheriger Impfstrategie gab es zuvor aus der Opposition, mehreren Bundesstaaten und dem Höchsten Gericht.

Von der Regierung werden bisher nur Impfdosen für Erwachsene ab 45 Jahren bereitgestellt. Impfstoffe für jüngere Altersgruppen müssen zurzeit von den Bundesstaaten oder Privatkliniken selbst besorgt werden - für einen höheren Preis als von der Zentralregierung - und oftmals müssen Geimpften für diese Impfungen bezahlen.

Unklar ist jedoch, wie schnell die Regierung genügend Dosen für alle Erwachsenen aus der einheimischen Produktion oder aus dem Ausland einkaufen kann. Bislang war die Impfstoffverfügbarkeit in Indien knapp. 3,5 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner des Landes sind bereits vollständig geimpft.

Modi kündigte zudem Unterstützung für ärmere Menschen an, die unter der Pandemie besonders gelitten hätten. 800 Millionen Menschen sollen bis November kostenlos Getreide erhalten.

Noch vor einem Monat steckte Indien in einer heftigen zweiten Corona-Welle mit teils mehr als 400 000 erfassten Fällen am Tag. Diese ist inzwischen stark abgeflacht. Zuletzt wurden 106 000 Neuinfektionen registriert, wie offizielle Zahlen am Montag zeigten. So gab es in der Hauptstadt Neu Delhi, der Finanzmetropole Mumbai und in mehreren anderen Regionen deutliche Lockdown-Lockerungen.

20.49 Uhr: Tschechien öffnet Grenzen für Touristen aus allen EU-Staaten

Tschechien öffnet seine Grenzen vom 21. Juni an für Touristen aus allen EU-Staaten sowie Serbien. Das kündigte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Montag an. Die Reisenden müssten nachweisen, dass sie gegen das Coronavirus geimpft, negativ getestet oder genesen seien. Es reiche, wenn die erste Impfung mehr als 22 Tage zurückliege. Die Tourismusbranche in Tschechien hat unter der Corona-Pandemie stark gelitten. Die Zahl der ausländischen Hotelgäste ging 2020 um knapp 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Bereits seit einiger Zeit dürfen geimpfte Touristen aus Deutschland, Österreich und fünf weiteren EU-Staaten wieder nach Tschechien reisen, wenn die erste Spritze mehr als 22 Tage zurückliegt. Es muss ein Online-Einreiseformular ausgefüllt werden. Für Deutschland ist Tschechien aufgrund sinkender Corona-Infektionszahlen ab Sonntag kein Risikogebiet mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100 000 Einwohner betrug zuletzt 22.

Die tschechische Hauptstadt will den Reiseverkehr mit dem Programm „In Prag wie zu Hause“ ankurbeln. Übernachtungsgäste erhalten kostenlose Eintrittskarten für Museen, Denkmäler, Galerien oder den Zoologischen Garten.

19.40 Uhr: Drei von vier Kreisen im Südwesten unter Inzidenz von 35

Knapp drei Viertel der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg unterschreiten in der Corona-Pandemie mittlerweile die Marke 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Der Wert ist seit heute für Lockerungen etwa bei Freibadbesuchen, in der Außengastronomie und bei Kulturveranstaltungen wichtig. In 32 der 44 Regionen im Südwesten wurde nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart in den vergangenen sieben Tagen bei weniger als 35 Menschen je 100.000 Einwohner eine Corona-Infektion registriert.

Die Stadt Heidelberg und der Landkreis Emmendingen weisen mit 8,7 beziehungsweise 9,6 sogar eine einstellige Sieben-Tage-Inzidenz auf. Am höchsten ist der Wert mit 55,6 in Pforzheim. 

17.31 Uhr: Modellprojekt im Europapark war erfolgreich

In Baden-Württemberg dürfen Freizeitparks wieder für Besucher öffnen. Ab Dienstag können bereits die ersten Achterbahnen Fahrt aufnehmen. Sinkende Corona-Infektionszahlen und ein erfolgreiches Modellprojekt im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) erlauben die Öffnungen aller Parks im Südwesten, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Die Bedingung für einen Besuch im Freizeitpark ist der Nachweis eines negativen Corona-Tests, einer Impfung oder Genesung. Deutschlands größter Freizeitpark in Rust hatte schon im Mai im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Modellprojekts geöffnet. Nach einem Zwischenbericht des Gesundheitsministeriums steht „bislang kein nennenswertes Infektionsgeschehen“ im Zusammenhang mit der Probe-Öffnung.

16.55 Uhr: Berlin-Marathon möglicherweise mit bis zu 35.000 Teilnehmern

Der Berlin-Marathon könnte am 26. September als Pilotprojekt mit bis zu 35.000 Läuferinnen und Läufern starten. Entsprechende Planungen in Abstimmung mit dem Berliner Senat stellte Veranstalter SCC-Events bei einer Pressekonferenz in Berlin vor. „Wir müssen uns auf den Weg machen, um Zukunft möglich zu machen“, sagte der Berliner Innensenator Andreas Geisel.

Der auch für den Sport zuständige Senator warnte aber auch: „Es gibt keine Sicherheit, dass der Berlin-Marathon stattfinden kann, aber die Wahrscheinlichkeit ist da. Wenn die Inzidenzwerte weiter sinken, ist eine Zulassung des Pilotprojektes denkbar.“ Die vom Veranstalter vorgestellten Hygiene-Konzepte bewertete Geisel als „für die Läufer sehr sicher“.

Es soll unter anderem ein umfangreiches PCR-Testsystem eingerichtet werden für diejenigen, die noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind oder aufgrund einer überstandenen Erkrankung Antikörper haben.

15.51 Uhr: Reibungsloser Start zurück ins Schulleben nach Corona-Lockdown

Nach fast einem halben Jahr Fernunterricht sind Hunderttausende Schülerinnen und Schüler im Südwesten heute in ihre Klassenzimmer zurückgekehrt. Der Start nach den Pfingstferien sei reibungslos verlaufen, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Stuttgart. Der Lehrerverband GEW ergänzte, die Erfahrung aus dem vergangenen Corona-Jahr hätte dabei geholfen, sich auf den Präsenz- und Wechselunterricht vorzubereiten. Angesichts der sinkenden Corona-Inzidenzzahlen ist fast überall wieder Unterricht in der Schule möglich. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Lehrkräfte schon geimpft ist.

Liegt die Inzidenz in den Stadt- und Landkreisen stabil unter 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen, können neben den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen ihre Pforten wieder für alle Kinder und Jugendlichen öffnen. In Regionen mit einer Inzidenz über 50 gibt es an weiterführenden Schulen Wechselunterricht. Ab dem 21. Juni sollen aber auch diese Schulen wieder in den Regelbetrieb gehen, auch wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrem Kreis noch zwischen 50 und 100 liegt. Außerdem ist wieder Sportunterricht unter Auflagen möglich.

15 Uhr: Noch 18 Bewohner in Dresdner Hochhaus unter Quarantäne

Nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers sind noch 18 Bewohner eines Hochhauses in Dresden unter Quarantäne. Ob sich einige der Bewohner mit der sogenannten Delta-Variante angesteckt hätten, sei weiter unklar, sagte eine Stadtsprecherin auf Anfrage. Die Ergebnisse der sogenannten Sequenzierung würden für Mittwoch erwartet.

Das Gesundheitsamt hatte in der Vorwoche vorsorglich eine Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt, nachdem ein Bewohner des Studentenwohnheims am 1. Juni nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben war. Der Student war erst vor kurzem aus Bangalore zurückgekehrt, ein Schnelltest nach der Einreise fiel negativ aus.

Laut Gesundheitsamt besteht der Verdacht, der Mann könne sich mit der sogenannten Delta-Variante angesteckt haben. Sieben Bewohner des Hochhauses waren daraufhin positiv auf das Coronavirus getestet worden, bei dreien besteht zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde.

14.42 Uhr: Corona-Fall bei Lettland vor EM-Test - DFB rechnet nicht mit Absage

Bei Gegner Lettland gibt es vor dem letzten EM-Test der deutschen Fußball-Nationalmannschaft einen Corona-Fall. Der Deutsche Fußball-Bund rechnet allerdings derzeit nicht mit einer Absage der Partie am Montagabend (20.45 Uhr/RTL). „So lange das Gesundheitsamt keine weiteren Maßnahmen einleitet, gehen wir davon aus, dass das Spiel wie geplant stattfindet“, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Der lettische Verband hat auf Twitter mitgeteilt, dass der Corona-Test eines Nationalspielers positiv ausgefallen sei. „Alle vorherigen Tests in diesem Trainingslager waren sowohl für diesen Spieler als auch für den Rest der Nationalmannschaft negativ“, hieß es. „Es wurden alle notwendigen Schritte unternommen, um den Spieler vom Rest der Mannschaft zu isolieren, die engsten Kontaktperson zu identifizieren und zu isolieren, den Sachverhalt aufzuklären und Informationen zu sammeln.“

14.27 Uhr: Moderna beantragt Zulassung seines Impfstoffs für Jugendliche in EU

Nun hat auch der US-Hersteller Moderna bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren beantragt. Dies teilte das Unternehmen am Montag mit. Bisher darf in der EU nur das Vakzin von Biontech/Pfizer auch so jungen Menschen verabreicht werden. Moderna hat eine EU-Zulassung ab 18 Jahren.

Grundlage des Antrags sei eine Phase-2/3-Studie mit dem mRNA-1273 genannten Moderna-Impfstoff bei 2500 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren in den USA, teilte das Unternehmen mit. Die Wirksamkeit habe dabei bei 100 Prozent gelegen. Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil seien wie bei der Phase-3 Studie von Erwachsenen, hieß es weiter. Das Präparat werde „im Allgemeinen gut vertragen“.

Für Erwachsene hat der Moderna-Impfstoff bereits seit 6. Januar eine bedingte Marktzulassung in der Europäischen Union. Er wurde inzwischen millionenfach gespritzt. Die EU-Kommission hatte im Namen der 27 Mitgliedsstaaten zunächst 160 Millionen Dosen des Präparats geordert. Im Februar folgte dann ein zweiter Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Dosen.

14.17 Uhr: Viele Betriebsärzte starten erst ab Dienstag mit Corona-Impfungen

Viele Betriebsärzte in Deutschland können erst am Dienstag oder Mittwoch in größerem Umfang mit den Corona-Schutzimpfungen beginnen. Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, begründete dies damit, dass die Lieferungen von Impfdosen erst im Laufe des Montag erfolgten. Somit könnten die Ärzte erst für die Folgetage sicher planen. Die Bereitschaft unter den Betriebsärzten, beim Impfen mitzuwirken sei sehr hoch, sagte Panter der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Das gelte auch für die Mitarbeiter. In Pilotprojekten hätten sich bis zu 70 Prozent der Mitarbeiter impfen lassen.

13.56 Uhr: Neustart in Gastronomie und Handel läuft noch verhalten

Einkaufen im Laden oder Ausgehen in Restaurants und Kneipen ist nach Umfragen noch nicht wieder so angesagt wie vor der Corona-Krise. Obwohl in vielen Regionen Geschäfte und Restaurants unter Auflagen wieder geöffnet haben, zeigen sich die Kunden noch zurückhaltend, wie aus dem Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland hervorgeht. Der Verband rechnet jedoch damit, dass weitere Öffnungsschritte die Menschen dazu bringen, sich wieder mehr zu gönnen.

Darauf setzt auch die Gastronomie. Noch laufe das Geschäft wegen Auflagen wie Abständen und Testpflicht gebremst, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Montag mit. Im Mai erreichten die Umsätze nur knapp ein Drittel des Betrags von 2019. „Wir hoffen, dass sich die Situation im Juni weiter verbessert“, sagte Verbandspräsident Guido Zöllick.

Hoffnung schöpft die Branche etwa daraus, dass sinkende Corona-Zahlen zu erweiterten Kontaktregeln und mehr Möglichkeiten für Familienfeiern führen. Wer nun ausgeht, trifft aber möglicherweise nicht mehr auf die gewohnte Bedienung: In mehr als 40 Prozent der Betriebe hat sich nach einer Dehoga-Umfrage ein Teil des Personals neue Stellen in anderen Branchen gesucht.

13.36 Uhr: RKI: Stiko-Empfehlung zu Kinder-Impfungen erscheint am Donnerstag

Die zum Thema Kinder ergänzte Corona-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) soll am Donnerstag publiziert werden. Die neue Fassung werde dann im sogenannten Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) erscheinen, sagte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage.

Es wird erwartet, dass das Expertengremium mangels ausreichender Datenbasis keine generelle Impfempfehlung für alle Kinder ausspricht, sondern den Impfstoff zunächst vor allem etwa für vorerkrankte Kinder vorsieht. Ein Entwurf für den Stiko-Beschluss war am Freitag an Länder und Fachgesellschaften gegangen. Diese können noch Änderungen einbringen, bevor die Stiko den Beschluss fasst.

13.30 Uhr: Bundesregierung wirbt für Festhalten an Corona-Schutzmaßnahmen

Die Bundesregierung hält eine Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen über Ende Juni hinaus weiterhin für notwendig. Es lasse sich jetzt allerdings noch nicht sagen, welche konkreten Maßnahmen im August oder September ergriffen würden beziehungsweise "dann noch nötig sind", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Vorerst befinde sich das Land aber weiterhin in der Pandemie.

Hintergrund ist die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Diese gilt derzeit bis Ende Juni und müsste vom Bundestag verlängert werden. Bislang war dies jeweils für drei weitere Monate erfolgt. Ein Antrag der Koalition, über den der Bundestag an diesem Donnerstag abstimmen soll, sieht eine solche Verlängerung vor.

Ein Zeitraum wird in der Beschlussvorlage bislang nicht genannt. Sie würde damit bis Ende September gelten, sofern der Bundestag nicht zuvor die Aufhebung beschließt.

13.21 Uhr: Corona-Impfungen: Fast 55 Millionen Dosen verimpft

In Deutschland sind inzwischen 54,9 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute sind 38 Millionen Menschen (45,7 Prozent) mindestens einmal geimpft worden, 17,7 Millionen Menschen (21,3 Prozent) sind vollständig geimpft. Am Sonntag wurden laut RKI 273.355 Dosen gespritzt.

Impfwillige können sich ab heute unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. Gleichzeitig steigen Tausende Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfungen ein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter: „Ab heute impfen die Betriebsärzte flächendeckend mit - das hilft, manchen Unentschlossenen besser zu erreichen.“

Seit Montag hat das RKI seine Zählweise leicht verändert. Nun werden Menschen, die mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson geimpft werden, schon bei der ersten Impfung mitgezählt – vorher nur bei den vollständig Geimpften.

12.49 Uhr: Merkel und Laschet verteidigen Spahn im Masken-Streit mit der SPD

Kanzlerin Angela Merkel und CDU-Chef Armin Laschet haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegen Vorwürfe um die Verteilung von angeblich minderwertige Corona-Masken an Menschen mit Behinderung und Obdachlose verteidigt. Merkel sagte am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in einer hybriden Sitzung des CDU-Vorstands, die Vorwürfe seien von Fakten nicht gedeckt. Die SPD versuche, die Pandemie-Politik in ein schlechtes Licht zu stellen. 

Merkel sagte nach den Informationen aus Teilnehmerkreisen: „Wir alle unterstützen Jens Spahn.“ Die Argumentation des Bundesgesundheitsministeriums sei hieb- und stichfest. Nach „Bild“-Informationen hatte Merkel in der Präsidiumssitzung vor der großen Vorstandsrunde gesagt: „Wenn ich sehe, was mit Jens passiert: Das entbehrt wirklich jeder Sachgrundlage.“ Sie habe von einem Versuch gesprochen, „durch negative Stimmung Schaden anzurichten“. Dies sei „fernab von dem, was man guten Umgang nennt“. Sie habe die Runde aufgefordert: „Wir müssen jetzt dagegenhalten.“

11.14 Uhr: Schulen, Einzelhandel, Kultur: Diese Regeln gelten in Ihrem Landkreis

Sind die Schulen offen oder nicht? Brauche ich einen Schnelltest, um einkaufen zu gehen? Die Corona-Regeln sind schwer zu durchschauen und ändern sich je nach Lage ständig. Welche Regeln in Ihrem Landkreis gelten, finden Sie tagesaktuell hier.

10.11 Uhr: Betriebsärzte sehen sich gut gerüstet für Corona-Impfungen in Unternehmen

Mit dem Wegfall der Priorisierung von einzelnen Bevölkerungsgruppen beginnen nun auch in den Unternehmen deutschlandweit die Corona-Impfungen. Der Verband der Deutschen Betriebs- und Werksärzte (VDBW) sieht die Mediziner dabei gut gerüstet - verweist zugleich aber auf die noch geringe Menge an zur Verfügung stehenden Impfstoffen. "Wir sind zunächst mal froh, dass es jetzt endlich losgeht, weil die Nachfrage aus den Betrieben ist groß", sagte VDBW-Präsident Wolfgang Panter am Montag dem Bayerischen Rundfunk. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen sei indes "überschaubar klein".

Dennoch sei es sinnvoll, dass die Betriebsärzte jetzt mitimpfen. "Wir haben einen direkten Zugang zu Belegschaften", sagte Panter in der Sendung "Radiowelt am Morgen". "Aber natürlich muss die Impfplanung sich den entsprechenden Dosen anpassen", fügte er hinzu. "Sie müssen im Betrieb überlegen, mit welchen Gruppen beginne ich. Das ist sicherlich eine Gemeinschaftsaufgabe gerade zwischen Unternehmensleitungen und den Betriebsräten und Personalvertretungen."

9.26 Uhr: Esken legt Spahn erneut Rücktritt wegen Affäre um minderwertige Masken nahe

In der Affäre um minderwertige Corona-Schutzmasken verstärkt SPD-Chefin Saskia Esken den Druck auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Sollten sich die Vorwürfe gegenüber Jens Spahn und dem Bundesgesundheitsministerium bewahrheiten, ist er in seinem Amt nicht mehr haltbar“, sagte Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag. „Das Verhalten von Jens Spahn ist menschenverachtend“, urteilte Esken. „Wer minderwertige Masken an Menschen mit Behinderung, Obdachlose und Pflegeeinrichtungen verteilen will, um sein Versagen zu kaschieren, handelt respektlos.“

CSU-Vizechefin Dorothee Bär hingegen verteidigte Spahn und griff ihrerseits die SPD an. „Es ist ein großer Akt der Verzweiflung, dass die SPD nun ausgerechnet an den Gesundheitsminister herantritt“, sagte die Digital-Staatsministerin der „Welt“. „Diese Kampagne zeigt die große Verzweiflung, da die Sozialdemokraten ja kaum mehr eine Rolle spielen.“ In der Auseinandersetzung geht es um eine große Zahl mutmaßlich minderwertiger Masken, die das Bundesgesundheitsministerium 2020 zumeist in China gekauft hatte. Laut „Spiegel“ wollte es solche Masken an Obdachlose, Behinderte oder Hartz-IV-Empfänger verteilen.

8.21 Uhr: Bayern lockert Corona-Einschränkungen

Bayern hat zum Ende der Pfingstferien viele Corona-Beschränkungen aufgehoben. Schon bei stabilen Inzidenzwerten unter 100 können sich privat zehn Menschen aus drei Haushalten treffen - plus Geimpfte. Geburtstage, Hochzeiten oder Vereinssitzungen sind in geschlossenen Räumen mit 25 Teilnehmern erlaubt. In den Schulen soll es vom 21. Juni an wieder einen fast normalen Präsenzunterricht geben. Gleiches gilt für Kindertagesstätten. Gastwirte dürfen wieder drinnen bedienen, bis 24.00 Uhr. Im Handel gehen die Türen wieder auf, Testpflicht und Voranmeldung zum Einkaufen fallen weg. Freizeitparks, Saunabetriebe und Bäder darf man mit Test besuchen.

Bei stabilen Inzidenzwerten unter 50 gilt: In den Schulen gibt es nach den Pfingstferien wieder fast normalen Präsenzunterricht. Gleiches gilt für Kitas. Private Treffen sind mit zehn Menschen aus zehn Haushalten möglich, bei Geburtstagen und Hochzeiten dürfen es 50 sein. Bewohner von Pflegeheimen können leichter Angehörige und Freunde empfangen: Die Testpflicht für Besucher fällt weg.

7.27 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter leicht auf 24,3

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 24,3 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden 1117 Neuinfektionen und 22 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert. Am vergangenen Montag waren noch 1978 Neuinfektionen gezählt worden.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.701.484. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.244. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.542.700.

Das waren die Entwicklungen vom Sonntag, 6. Juni: 

22 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg weiter unter 30

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist nahezu unverändert geblieben. Am Sonntag lag sie landesweit bei 29,4 Fällen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Samstag hatte der Wert bei 29,6 gelegen, am Freitag bei 31,5.

In 29 von 44 Stadt- und Landkreisen wurde der Wert von 35 unterschritten. In der am Donnerstag verkündeten neuen Corona-Verordnung ist das der Schwellenwert für weitere Lockerungen. Über 100 liegt gar keine Region mehr. Am niedrigsten liegt weiterhin Heidelberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 10,5, am höchsten der Landkreis Heidenheim mit 57,2.

Bis Sonntag starben nach Angaben des Landesgesundheitsamts 10 017 Menschen an einer Infektion mit Sars-CoV-2 oder im Zusammenhang damit. Seit Samstag kamen demnach keine neuen Todesfälle hinzu. Infiziert haben sich seit Beginn der Pandemie den Daten zufolge mindestens 495 697 Menschen (plus 118). Als genesen gelten einer Schätzung zufolge 474 688 Personen (plus 935).

Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 43,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 20,1 Prozent (Stand: 5.Juni).

17 Prozent der 2354 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

20.32 Uhr: Spanien öffnet Grenzen für geimpfte Reisende aus aller Welt

Spanien öffnet am Montag seine Grenzen für geimpfte Reisende aus aller Welt. Gegen das Coronavirus geimpfte Menschen "und ihre Familien" seien im Land willkommen und zwar unabhängig von ihrem Herkunftsland, hatte die Regierung in Madrid Ende Mai erklärt. Auch ausländische Kreuzfahrtschiffe dürfen ab Montag wieder in spanischen Häfen anlegen.

Die Tourismusbranche des Landes setzt nach monatelangem Corona-Lockdown auf das Sommergeschäft. Die Regierung hofft in diesem Jahr auf 45 Millionen ausländische Besucher. Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt und verzeichnete 2019 nach offiziellen Angaben 83,5 Millionen ausländische Besucher. Im vergangenen Jahr brach die Zahl um 77 Prozent ein.

19.06 Uhr: Rückkehr ins Klassenzimmer: Inzidenz und Impfung machen es möglich

Nach fast einem halben Jahr Home Schooling steht für Hunderttausende Schülerinnen und Schüler im Südwesten an diesem Montag die Rückkehr ins Klassenzimmer an. Grund sind die sinkenden Corona-Inzidenzzahlen und die Impfung fast aller Lehrkräfte.

Liegt die Inzidenz in den Stadt- und Landkreisen stabil unter 50 Infektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen, dürfen neben den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen ihre Pforten nach den Pfingstferien wieder für alle Kinder und Jugendlichen öffnen. In Regionen mit einer Inzidenz über 50 gibt es an weiterführenden Schulen Wechselunterricht.

Ab dem 21. Juni sollen aber auch diese Schulen wieder in den Regelbetrieb gehen, auch wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrem Kreis noch zwischen 50 und 100 liegt. Außerdem ist wieder Sportunterricht unter Auflagen möglich.

17.28 Uhr: Inzidenzen sinken: Diese Lockerungen gelten ab morgen in den Landkreisen Konstanz, Waldshut und Bodensee

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Konstanz hat vom 2. bis 6. Juni und damit an fünf aufeinander folgenden Tagen den Schwellenwert von 35 unterschritten. Das meldete das Landratsamt Konstanz am Sonntag. Deshalb gelten ab Montag zusätzliche Lockerungen der Regeln gemäß Corona-Verordnung. So entfällt beispielsweise die Testpflicht für die Außenbereiche von Gastronomie, Veranstaltungen und weitere Einrichtungen wie beispielsweise Freibäder. Weitere Lockerungen im Überblick finden Sie hier.

Auch im Bodenseekreis bringt die neue Corona-Verordnung des Landes ab Montag neue Möglichkeiten in Sachen Öffnungen und Lockerungen für das öffentliche Leben. Es gelten dann Öffnungsschritt 3 und darüber hinaus weitere Erleichterungen des Inzidenz-Status „unter 35“, teilt das Landratsamt mit. Einen Überblick der Lockerungen finden Sie hier.

Im Kreis Waldshut dürfen ab Montag zahlreiche Freizeiteinrichtungen wieder öffnen und am Dienstag könnte die Testpflicht für Außenbereiche entfallen. Lesen Sie mehr dazu hier.

Die niedrige Inzidenz führt ebenfalls im Kreis Lörrach zu Lockerungen bei den Infektionsschutzregeln. Betroffen sind Lehrveranstaltungen, Gastronomie, Messen und weitere Freizeitangebote. Einen Gesamtüberblick finden Sie hier.

17 Uhr: Corona-Impfzentren im Südwesten impfen besonders gefährdete Kinder

In den baden-württembergischen Impfzentren sollen mit dem Wegfall der Impfpriorisierung an diesem Montag auch besonders gefährdete Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden. „Wir haben uns als Land entschieden, nicht auf die Empfehlung der Stiko zu warten, sondern schon ab Montag den besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ein Impfangebot zu machen“, teilte der Amtschef des Gesundheitsministerium, Uwe Lahl, am Sonntag in Stuttgart laut einem Sprecher mit.

Dies betrifft laut Ministerium Kinder mit Vorerkrankungen und einem anzunehmenden erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung. Auch Kinder und Jugendliche mit besonders schutzbedürftigen Familienmitgliedern oder anderen Kontaktpersonen im nächsten Umfeld, die etwa nicht selbst gegen das Coronavirus geimpft werden können, kommen dafür in Frage. Voraussetzung für eine Impfung sei ein ausführliches Aufklärungsgespräch und eine sorgfältige individuelle Risiko-Nutzen-Analyse durch den impfenden Arzt.

Durch die Erweiterung der Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer gebe es nun die Möglichkeit, auch diese Zielgruppe vor einer Corona-Erkrankung zu schützen. Es müsse das vorrangige Ziel sein, die besonders Schutzbedürftigen in unserer Gesellschaft im Blick zu haben, teilte Lahl mit.

Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) wird nach Angaben des Gesundheitsministeriums in der kommenden Woche erwartet. Bis dahin sollen in Baden-Württemberg nur Kinder und Jugendliche in diesen besonderen Ausnahmefällen geimpft werden.

Der Corona-Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer ist seit dem 28. Mai in der EU auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Die Stiko hat bislang keine Empfehlung zur Impfung von Kindern abgegeben. Deren Vorsitzender Thomas Mertens hatte jedoch zuvor gesagt, es sei keine generelle Empfehlung für alle gesunden Kinder zu erwarten. An diesem Montag fällt in Deutschland die Impfpriorisierung weg. Damit gibt es auch in den Impfzentren in Baden-Württemberg keinen Vorrang mehr für bestimmte Gruppen.

16.10 Uhr: Ministerium legt Eckpunkte zur niedrigeren Vergütung von Corona-Schnelltests vor – Nach Abrechnungsskandal auch mehr Kontrollen geplant

Nach Betrugsvorwürfen bei der Abrechnung von kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürger schreitet die geplante Reform des Systems voran. Unter anderem sollen die Testzentren pro Test nicht mehr 18, sondern nur noch elf Euro abrechnen können. Auch die Kontrollen sollen verschärft werden, wie aus einem Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministerium hervorgeht, das am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

Bislang können die Testzentren für das verwendete Material bis zu sechs Euro abrechnen. Künftig soll eine Pauschale von drei Euro gelten, wie es in dem Eckpunktepapier heißt, über das zuerst die „Welt am Sonntag“ berichtet hatte. Die Vergütung der Abstrichnahme soll auf acht Euro statt zwölf Euro gesenkt werden. Ärzte können hier bislang sogar 15 Euro abrechnen; auch sie sollen künftig nur noch acht Euro bekommen.

Das Papier sieht zudem strengere Kontrollen vor. Die zuständigen Behörden der Länder und Kommunen sollen die Einhaltung der Qualitätsstandards und die Zuverlässigkeit bei den Leistungserbringern überprüfen - „bei der Beauftragung, aber auch durch stichprobenartiges Aufsuchen von Teststellen“. Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die für die Abrechnung zuständig sind, sollen „den expliziten Auftrag“ erhalten, die Rechtmäßigkeit und Plausibilität der Abrechnungen zu kontrollieren. Sie können dafür auch rückwirkende Stichprobenprüfungen vornehmen.

Änderungen sind auch für die Auftragsvergabe geplant. „Eine Beauftragung als Teststelle durch den öffentlichen Gesundheitsdienst erfolgt nur noch durch Einzelbeauftragung und nur, wenn die ordnungsgemäße Durchführung der Testung nach Einschätzung der beauftragenden Behörde gewährleistet ist“, heißt es in dem Papier, das vom vergangenen Freitag datiert. „Eine Beauftragung von Leistungserbringern mittels Allgemeinverfügung der Länder ist zukünftig nicht mehr möglich.“

Auch eine neue technische Vorgabe ist vorgesehen: Die Betreiber der Testzentren sollen verpflichtet werden, sich nach Verstreichen einer Übergangsfrist an die Corona-Warn-App anzuschließen.

Zur Begründung der Neuerungen heißt es in den Eckpunkten, es bestehe angesichts der „aktuell bekannt gewordenen Betrugsvorfälle einzelner Anbieter Handlungsbedarf“. Unter anderem böten die „Vielzahl an unterschiedlichen Vergütungsmöglichkeiten“ und die Höhe der derzeitigen Vergütungen „Anreize für strategisches Verhalten“.

Die Regeln sollten daher „kurzfristig“ geändert werden, heißt es weiter. Laut der „Welt am Sonntag“ soll ein erster Entwurf der neuen Testverordnung Anfang der neuen Woche vorgelegt werden.

14.27 Uhr: Spahn weist Vorwürfe in neuer Maskenaffäre zurück

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Vorwurf zurückgewiesen, er habe Obdachlosen und Hartz-IV-Empfängern minderwertige Corona-Schutzmasken anbieten wollen, und gleichzeitig die SPD kritisiert. "Für uns im Bundesministerium für Gesundheit hatte und hat die Sicherheit von Schutzmasken absolute Priorität", erklärte Spahn am Sonntag. Zuvor hatte der SPD-Ko-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans CDU-Chef Armin Laschet in der "Bild am Sonntag" indirekt aufgefordert, Spahn wegen der neuen Vorwürfe von seinem Posten zu entbinden.

Hintergrund ist ein "Spiegel"-Bericht vom Freitag, wonach das Gesundheitsministerium im Frühjahr 2020 für schätzungsweise eine Milliarde Euro minderwertige Masken gekauft habe. Diese seien - auch nach damals geltenden Sonderregeln - nicht frei verkehrsfähig gewesen und hätten daher vor ihrem Einsatz im Labor überprüft werden müssen. Das Ministerium habe zwischenzeitlich vorgehabt, solche Masken an Obdachlose, Behinderte oder Hartz-IV-Empfänger zu verteilen. Nun sollten sie in der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz eingelagert und später vernichtet werden.

Dazu erklärte Spahn, die Schutzmasken, um die es aktuell gehe, seien zusammen mit TÜV Nord und Dekra "intensiv geprüft" worden. Auch ohne EU-Zertifikat hätten sie nachweislich alle Eigenschaften, die für den Infektionsschutz nötig seien.

13.51 Uhr: Kontrollen bei Coronatests sollen verschärft werden

Nach mutmaßlichem Betrug in Corona-Schnellteststellen sollen die Betreiber künftig weniger abrechnen können und strenger kontrolliert werden. Nun sollen die Betreiber von Teststellen für die Entnahme des Abstrichs nur noch 8 Euro statt bisher 15 bei ärztlichen und 12 Euro bei anderen Anbietern abrechnen können. Weil die Tests günstiger geworden sind, sollen sie nur noch pauschal mit 3 statt mit bis zu 6 Euro abgerechnet werden können.

Die Behörden der Länder und Kommunen sollen die Einhaltung der Standards und die Zuverlässigkeit der Stellen auch durch stichprobenartiges Aufsuchen prüfen. Behörden mit entsprechenden Einsatzkräften wie der Zoll sollen Amtshilfe leisten. Die für die Abrechnung zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen sollen die Abrechnungen gründlicher prüfen - mit Hilfe von Wirtschaftsprüfern auch stichprobenartig im Detail.

Generelle Beauftragungen von Teststellen, wie sie mit so genannten Allgemeinverfügungen möglich waren, soll es nicht mehr geben. Gesundheitsämter sollen die Stellen nur noch einzeln beauftragen können. „Alle bisher beauftragten Stellen sind innerhalb eines Übergangszeitraums ggf. nachzuprüfen“, heißt es im Entwurf.

Zudem sollen sich alle Anbieter von Bürgertests an die Corona-Warn-App anschließen müssen, so dass die Testergebnisse hier zu sehen sind. Das Ministerium betont, dass ohne die rund 15 000 Teststellen für kostenlose Bürgertests aktuelle Lockerungen mit tagesaktuellen Tests so nicht umgesetzt werden könnten. Auf die Regelverschärfungen hatten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Betrügereien geeinigt.

12.42 Uhr: Corona-Lockerungen für Italien-Rückkehrer in Kraft

Für Heimkehrer aus Italien gelten seit Sonntag weniger Corona-Einreiseregeln nach Deutschland. Das Mittelmeerland ist laut Robert Koch-Institut wegen sinkender Corona-Infektionszahlen nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete. Das bedeutet, dass zum Beispiel Gardasee-Urlauber oder Südtirol-Wanderer, die auf dem Landweg aus Italien wieder nach Deutschland zurückkommen, keine Einreisebeschränkungen mehr beachten müssen.

Flugreisende brauchen weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis. Neben Italien wurden auch Tschechien sowie Teile Österreichs, der Schweiz, Kroatiens und Frankreichs von der Liste gestrichen.

Die Corona-Lage in Italien verbesserte sich stetig. Laut Gesundheitsministerium lag die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit zuletzt bei durchschnittlich 32 Fällen je 100 000 Einwohnern. Innerhalb Italiens sind ab Montag insgesamt sieben Regionen, darunter Friaul-Julisch Venetien, Sardinien und Venetien, in die weiße Corona-Zone mit den lockersten Regeln eingeteilt. Dort entfällt etwa die Ausgangssperre. Im Rest des Landes wird sie dann noch ab Mitternacht gelten. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum bleibt bestehen.

11.34 Uhr: Dresdner Quarantäne-Hochhaus: Sieben weitere Corona-Infektionen

Sieben weitere Bewohner des unter Quarantäne stehenden Hochhauses in Dresden sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hätten die analysierten Proben von den 170 Bewohnern ergeben, teilte die Stadt am späten Samstagabend mit. Bei drei positiv Getesteten besteht zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. Die Ergebnisse müssen noch durch eine sogenannte Sequenzierung bestätigt werden. Ein Bewohner des Studentenwohnheims war am 1. Juni nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben - bei ihm besteht der Verdacht auf die als besonders ansteckend geltende Virusvariante.

Das Gesundheitsamt hatte am Donnerstagnachmittag Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt. Die Quarantäne bleibt nach Angaben der Stadt auch vorerst bestehen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ermittelten nun, ob die negativ getesteten Bewohner tatsächlich keinen Kontakt zu Infizierten hatten. Erst dann könne nach und nach die Quarantäne für Einzelne aufgehoben werden, hieß es.

10.48 Uhr: Israel beginnt mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen

Israel hat am Sonntag mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung. „Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen“, hieß es in der Mitteilung. In Israel wird das Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer verwendet.

Angesichts der äußerst niedrigen Corona-Infektionsrate in Israel empfiehlt das Ministerium vorerst die Impfung von Risikopatienten, Angehörigen von Risikopatienten und Jugendlichen in Familien, die ins Ausland reisen wollen. „Abgesehen von den Risikogruppen kann jeder geimpft werden, der daran interessiert ist“, hieß es weiter.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Am Sonntag teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien nur vier neue Fälle registriert worden. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 230.

9.39 Uhr: Kultusministerin Schopper drückt bei Kinder-Impfung auf die Bremse

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper trägt den Bedenken der Experten bei Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche Rechnung und bläst die angedachte Impfkampagne an Schulen zunächst ab. „Es ist in der Verantwortung der Eltern, mit den Jugendlichen zu überlegen, ob diese zum Impfen gehen sollen“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Ich würde das niemandem vorschreiben wollen.“

Die Grünen-Politikerin geht davon aus, dass viele Eltern registriert haben, dass die Ständige Impfkommission den ab 12 Jahren zugelassenen Biontech-Impfstoff für Kinder und Jugendliche bisher nicht empfehle. „Ich glaube, dass die Eltern vorsichtig sein werden“, sagte sie. Vor drei Wochen hatte die neue Ministerin noch zur Eile gedrängt und vorgeschlagen, sogar an den Schulen zu impfen.

Allerdings hält es Schopper für möglich, dass sich bis zu den Sommerferien Ende Juli noch etwas tut. „Ich glaube aber, dass es da noch eine Entwicklung geben wird, wenn mehr Impfstoff da ist und der Sommerurlaub ansteht“, sagte die Kultusministerin. Zudem gebe es dann womöglich noch mehr Daten für das Impfen bei Kindern.

Schopper sieht aber keinen Grund, die Öffnung von Schulen nach den Sommerferien mit den Impfungen der Kinder zu verknüpfen. „In der Erwachsenenwelt hat jeder bis Ende des Sommers ein Impfangebot bekommen.“ Die Voraussetzungen für Unterricht seien dann ganz andere als in den vergangenen Monaten, auch weil die Lehrkräfte größtenteils durchgeimpft seien. „Ich bin optimistisch, aber auch weiter vorsichtig. Hoffentlich kriegen wir keine Mutante, die alles auf den Kopf stellt.“

8.06 Uhr: Nutzen und Risiken bei Impfungen von Kindern und Jugendlichen

Ab Montag können in Deutschland auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen Corona geimpft werden. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte das Vakzin von Biontech/Pfizer vor gut einer Woche auch für diese Altersgruppe zugelassen. Für viele Kinder und Eltern ist das eine gute Nachricht. Doch nicht alle Experten sind über diesen Schritt glücklich.

Die Daten zur Wirksamkeit und den Risiken der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und auch Moderna bei jungen Menschen beruhigen: Der Impfstoff von Biontech werde von den Zwölf- bis 15-Jährigen gut vertragen, die Nebenwirkungen seien mit denen bei älteren Menschen vergleichbar, erklärte die EMA unter Verweis auf eine Studie mit 2200 jungen Probanden. Auf ein ähnliches Ergebnis kam eine Studie mit dem Corona-Impfstoff von Moderna mit 3700 Jugendlichen. Der US-Konzern will noch in diesem Monat eine Zulassung für Zwölf- bis 15-Jährige beantragen.

Insgesamt ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Impfung bei jungen Menschen weniger deutlich als bei der erwachsenen Bevölkerung. Deshalb äußerte die Ständige Impfkommission (Stiko) wiederholt Vorbehalte gegenüber einer breiten Impfkampagne für Kinder und Jugendliche. Sie verwies dabei auch auf mögliche Impfrisiken, die noch nicht genau bekannt seien.

Sonntag, 6. Juni, 6.32 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf unter 25

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist unter den Wert von 25 Fällen pro 100.000 Einwohner gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, lag die Inzidenz bei 24,7. Es wurden 2440 Neuinfektionen und 74 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert.

Am vergangenen Sonntag waren noch 3852 Neuinfektionen gezählt worden, die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 35,2. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.700.367. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.222. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.538.000.

Das waren die Entwicklungen vom Samstag, 5. Juni: 

21.19 Uhr: Das BMG reagiert auf Masken-Vorwürfe

Das Bundesgesundheitsministerium hat Kritik an Plänen zur Verwendung offenbar unbrauchbarer Masken zurückgewiesen. „Entscheidungen über die Vernichtung von Warenbeständen hat die Bundesregierung nicht getroffen. Insofern trifft die entsprechende Berichterstattung nicht zu, uns ist auch die Grundlage dieser Berichterstattung nicht bekannt“, erklärte die Behörde von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag in Berlin.

Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor berichtet, dass Spahns Ministerium Anfang 2020 für schätzungsweise eine Milliarde Euro unbrauchbare Masken gekauft habe. Weil sie offenbar regulär nicht verteilt werden durften, wollten Spahns Leute sie demnach in Sonderaktionen an Hartz-IV-Empfänger, Behinderte und Obdachlose abgeben. Inzwischen sehe der Plan vor, die Masken in der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz einzulagern und später zu vernichten.

19.52 Uhr: Italien meldet Impfrekord - 600.000 Menschen erhalten innerhalb eines Tages Corona-Vakzin

Italien hat im Kampf gegen das Coronavirus einen Impfrekord verbucht: Mehr als 600.000 Impfdosen seien am Freitag verabreicht worden, teilten die Behörden am Samstag mit. Bei der Gesamtzahl der vollständig Geimpften liege Italien in der EU nun mit 12,7 Millionen Immunisierten auf dem zweiten Platz hinter Deutschland. Dies entspreche fast 24 Prozent der über Zwölfjährigen in Italien. Insgesamt wurden den Angaben zufolge landesweit inzwischen mehr als 37 Millionen Impfdosen verabreicht.

In Italien waren in den vergangenen Monaten hunderte neue Impfzentren eröffnet worden. Inzwischen gibt es 2666 solcher Einrichtungen, Anfang März waren es noch 1500. Rund 800 weitere Zentren sollen in den kommenden Wochen hinzukommen. Die Zahl der Corona-Infektionen und der Todesfälle in Italien sank in den vergangenen Wochen kontinuierlich. Insgesamt verzeichnete das Land seit Beginn der Pandemie fast 126.500 Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Corona-Auflagen in Italien wurden zuletzt weiter gelockert. Inzwischen dürfen Bars und Restaurants Gäste auch wieder in den Innenräumen bewirten.

19.06 Uhr: Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter gesunken. Am Samstag lag sie landesweit bei 29,6 Fällen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Freitag hatte der Wert bei 31,5 gelegen, am Donnerstag bei 37,0. In 29 von 44 Stadt- und Landkreisen wurde der Wert von 35 unterschritten. In der am Donnerstag verkündeten neuen Corona-Verordnung ist das der Schwellenwert für weitere Lockerungen. Über 100 liegt gar keine Region mehr. Am niedrigsten liegt weiterhin Heidelberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 9,3, am höchsten der Landkreis Tuttlingen mit 56,1.

Bis Samstag starben nach Angaben des Landesgesundheitsamts 10 017 Menschen an einer Infektion mit Sars-CoV-2 oder im Zusammenhang damit. Das waren 3 mehr als am Vortag. Infiziert haben sich seit Beginn der Pandemie den Daten zufolge mindestens 495 579 Menschen (plus 423). Als genesen gelten einer Schätzung zufolge 473 753 Personen (plus 1323). Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 43,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 20,1 Prozent. 16 Prozent der 2354 betreibbaren Intensivbetten sind laut Landesgesundheitsamt im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.

18.00 Uhr: Belgien beginnt mit Regelimpfungen gegen Corona für 16- und 17-Jährige

Belgien beginnt bald mit Regelimpfungen gegen das Coronavirus für Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren. "Ab Juli werden sie eine Einladung für die erste Dosis erhalten", erklärten die Gesundheitsminister der verschiedenen Landesteile am Samstag. Vorgesehen sind demnach Injektionen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer, der bislang als einziger von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) für diese Altersgruppe zugelassen ist. Die Impfung von Kindern unter 16 Jahren sei noch nicht vorgesehen, erklärten die belgischen Minister. Dafür seien "zusätzliche wissenschaftliche und ethische Analysen notwendig".

Frankreich hatte diese Woche angekündigt, die Impfung für 12- bis 18-Jährige ab dem 15. Juni zu öffnen. Andere europäische Länder haben ähnliche Schritte unternommen. In Deutschland wird derzeit über das Für und Wider einer Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter ab zwölf Jahren diskutiert. Die Bundesregierung entschied bereits, dass sich Zwölf- bis 15-Jährige ab Montag impfen lassen können. Eine Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Empfehlung von Kinderimpfungen steht bislang aber noch aus.

17.17 Uhr: Drosten: Plausibelste Quelle für Corona ist Chinas Pelzindustrie

Schon einmal hat ein aus China kommendes Sars-Virus viele Menschen getötet. Der Ursprung dieser Epidemie in den Jahren 2002/2003 gilt als geklärt. Beim eng verwandten Coronavirus Sars-CoV-2 ist das anders. Warum ist das so?

Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht unter den verschiedenen Hypothesen zur Herkunft von Sars-CoV-2 den Weg über die Pelzindustrie als plausibelste an. „Ich habe dafür keinerlei Belege, außer die klar belegte Herkunft von Sars-1, und das hier ist ein Virus der gleichen Spezies. Viren der gleichen Spezies machen die gleichen Sachen und haben häufig die gleiche Herkunft“, sagte Drosten dem Schweizer Online-Magazin „Republik“. In den Jahren 2002 und 2003 hatte eine von China ausgehende Infektionswelle weltweit zu etwa 800 Todesopfern geführt. Die Erkrankung wurde Schweres Akutes Atemwegssyndrom (Sars) genannt. Der Ende 2019 erstmals nachgewiesene Erreger Sars-CoV-2 ist mit dem damaligen Virus sehr eng verwandt.

Beim ersten Sars-Virus seien die Übergangswirte Marderhunde und Schleichkatzen gewesen, sagte Drosten. „Das ist gesichert.“ In China würden Marderhunde nach wie vor in großem Stil in der Pelzindustrie verwendet. Dabei würden immer wieder auch wilde Marderhunde in die Zuchtbetriebe gebracht, die zuvor Fledermäuse - die als wahrscheinlichster Ursprung von Sars-CoV-2 gelten - gefressen haben können. „Marderhunden und Schleichkatzen wird lebendig das Fell über die Ohren gezogen“, erklärte der Charité-Virologe. Die stoßen Todesschreie aus und brüllen, und dabei kommen Aerosole zustande. Dabei kann sich dann der Mensch mit dem Virus anstecken.“ Für ihn sei überraschend gewesen, dass diese Zucht überhaupt noch einmal als möglicher Ausgangspunkt einer Pandemie infrage kommen würde - bis vor kurzem habe er „in der naiven Vorstellung“ gelebt, dass Schleichkatzen und Marderhunde als bekannte potenzielle Übergangswirte inzwischen kontrolliert würden. „Für mich war das eine abgeschlossene Geschichte. Ich dachte, dass diese Art von Tierhandel unterbunden worden sei und dass das nie wieder kommen würde. Und jetzt ist Sars zurückgekommen.“

16.30 Uhr: Impf-Priorisierung fällt - Aber oft wird weiter nach Vorrang geimpft

Auch nach der generellen Öffnung der Corona-Impfungen für alle an diesem Montag haben in mehreren Bundesländern Menschen mit hohen Risiken vorerst weiter ausdrücklich Vorrang in Impfzentren. Denn nicht überall sind diese Personen bereits geimpft, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Länder ergab. Auch die niedergelassenen Ärzte riefen Impfwillige zu Geduld auf.

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern soll die Priorisierung nach Risikogruppen in Impfzentren vorerst bestehen bleiben. In Bremen arbeiten die Impfzentren die Vorranglisten zunächst weiter ab. Im Saarland sollen Menschen der bisherigen Priorisierungsgruppen dort nach wie vor vorrangig bei Terminen bedacht werden. In den übrigen Ländern endet auch in den Impfzentren die bisherige Impfreihenfolge.

In den Arztpraxen fällt die Priorisierung bundesweit am Montag generell weg, wie Bund und Länder vereinbart hatten. Den Ländern ist es dem Beschluss zufolge aber „unbenommen, die Priorisierung im Rahmen der ihnen zugewiesenen Impfstoffdosen aufrechtzuerhalten“.

16.07 Uhr: Kommt im Schwarzwald-Baar Kreis endlich die große Corona-Entspannung?

Die aktuellen Zahlen zur Verbreitung des Coronavirus im Schwarzwald-Baar-Kreis: Die Lage scheint sich auf niedrigem Niveau zu stabilisieren.  Am Samstag, 5. Juni, wurden 9.429 Fälle gemeldet, die bereits wieder gesund sind (+ 24 Fälle zum Vortag). Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle liegt aktuell bei 9.830 (+ 3 Fälle zum Vortag), die genesenen Fälle sowie 203 Todesfälle (keine Änderung zum Vortag) sind hierin enthalten. Somit liegt die Zahl der aktuell an COVID-19 Infizierten bei 198 Personen (- 21 Fälle zum Vortag).

Weiterhin gilt, dass sich symptomatische Personen an ihren Hausarzt wenden müssen. Symptomatische Personen erhalten nur dort die Kontaktdaten und Öffnungszeiten der Corona-Schwerpunktpraxen. An den Wochenenden steht die Leitstelle zur Vermittlung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter Telefon: 116 117 bereit. Die Hotline für Fragen zur Corona-Verordnung des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis ist unter der Telefonnummer: 07721 913 7670 geschaltet. Fragen können zudem über die Mail: ordnungsamt@Lrasbk.de gestellt werden.

14.29 Uhr: Grünen-Politiker fordert frühzeitige Planung von Corona-Auffrischungsimpfungen 

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat eine frühzeitige Planung der Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert. „Mit Blick auf den Herbst müssen wir uns Gedanken machen, wie und für wen wir Auffrischimpfungen anbieten sollten“, sagte Dahmen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Die Auffrischung müsse nach Indikationsgruppen erfolgen, also vorrangig für Menschen, bei denen die Impfung kürzer anhält, forderte der Grünen-Politiker.

Dahmen schlug eine Verknüpfung der Corona-Impfkampagne mit den bevorstehenden Impfungen gegen Influenza vor. „Wir sollten die kommende Grippeimpfung nutzen, um den relevanten Risikogruppen gleichzeitig eine Covid-Auffrischimpfung anzubieten“, sagte er der Zeitung.

13.26 Uhr: Hunderte feiern in Tübingen - Polizei löst Ansammlung auf

Wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln hat die Polizei in Tübingen eine Ansammlung von etwa 300 Menschen aufgelöst. Die Menschen tranken Alkohol und versetzten sich „mehr und mehr in Feierlaune“, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Als die Beamten die Gruppen aufforderten, nach Hause zu gehen, wurden sie den Angaben nach beschimpft. Bei der Räumung in der Nacht zum Samstag seien auch zwei Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden. Beamte nahmen den mutmaßlichen Täter fest.

In der Nacht kam es auch zu mehreren Auseinandersetzungen. Dabei seien elf Menschen verletzt worden. Nach einer Schlägerei wollten Beamte einen Mann festnehmen. Daraufhin solidarisierten sich mehrere Menschen mit dem Verdächtigen und griffen die Beamten an. Dabei wurden den Angaben nach vier Polizisten leicht verletzt. Einer habe seinen Dienst nicht fortsetzen können, hieß es. 

11.18 Uhr: Baden-Württemberg überschreitet Marke von 5 Millionen Impfungen in den Impfzentren und durch mobile Teams

Voraussichtlich an diesem Wochenende findet in Baden-Württemberg die fünfmillionste Impfung in den Impfzentren bzw. durch die an die Zentren angeschlossenen mobilen Impfteams statt, verkündete das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration in einer Pressemitteilung.  „Die leistungsfähige Infrastruktur hat sich bewährt, das ist ein großer Erfolg. Mein Dank gilt deshalb allen dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagte der Amtschef des Gesundheitsministeriums, Dr. Uwe Lahl, am Samstag (5. Juni) in Stuttgart. „Gleichzeitig ist es schade, dass die Impfzentren derzeit aufgrund des Impfstoffmangels nur zu etwa 60 bis 70 Prozent ausgelastet sind. Aus diesem Grund setzen wir uns beim Bund auch weiterhin dafür ein, dass die Impfzentren mehr Impfstoff bekommen. Wenn das der Fall ist, können wir sie sofort unter Volllast setzen und weiter Tempo machen.“

Weiter heißt es von Seiten des Amtschef des Gesundheitsministeriums : „Bei der Impfstoffverteilung ist uns besonders wichtig, die Zweitimpfungen abzusichern. Schon das wird bei den geringen Liefermengen des Bundes nicht einfach. Wir werden, wenn es darüber hinaus möglich ist, auch zusätzliche Mengen in die Regionen geben, wo die Impfquoten vergleichsweise niedrig sind." Bis einschließlich 3. Juni wurden mehr als 43 Prozent der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger mindestens einmal geimpft. Unter den besonders zu schützenden über 60-Jährigen sind es bereits mehr als 77 Prozent. Impfzentren, mobile Impfteams und seit Ostern auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben gemeinsam zu diesem Erfolg beigetragen. Ab der kommenden Woche beginnen auch die Betriebsärztinnen und -ärzte zu impfen.

10.15 Uhr: Ärzte rufen zur Geduld beim Impfen auf

Die deutschen Ärzte haben die Bevölkerung angesichts der Aufhebung der Impfpriorisierung in den Praxen zu Geduld und Rücksicht aufgerufen. Er rechne mit einem „Ansturm auf die Praxen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Am Montag wird in Deutschland die Priorisierung beim Impfen gegen Covid-19 aufgehoben.

Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes als Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, sagte der Zeitung: „Nach wie vor gibt es in den Praxen zu wenig Impfstoff. Daher müssen wir unsere Patienten um Geduld bitten.“ Immerhin gehe es jetzt nur noch um Wochen, nicht um Monate, bis alle Impfwilligen ein Angebot bekämen.

9.02 Uhr: Wildtiere im „Corona-Stress“ - mehr Besucher im Wald schaden Fauna

In der Coronakrise hat es die Menschen verstärkt in den Wald gezogen - darunter leiden die dort lebenden Wildtiere. „Eine intensivere Freizeitnutzung im Wald birgt zunächst insbesondere die Gefahr von Störungen der Tierwelt, selbst dann, wenn die Personen auf den Wegen bleiben“, heißt es in einer Antwort des baden-württembergischen Ministeriums für ländlichen Raum auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. Störungsempfindliche Arten kämen zwar nicht überall vor, seien durch eine hohe Anzahl von Wanderern und Radfahrern im Wald aber deutlich stärker betroffen als andere Spezies. Dazu zählt das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn im Schwarzwald.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sieht eine massive Belastung der Waldbewohner: „Für die ist das Stress pur“, heißt es von den Umweltschützern.

Samstag, 05.06., 8.19 Uhr: RKI registriert 2294 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 26,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2294 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.31 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 5426 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 26,3 an (Vortag: 29,7; Vorwoche: 37,5).

Das waren die Entwicklungen vom Freitag, 4. Juni: 

22.47 Uhr: RKI registriert 3165 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 29,7

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3165 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7380 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 29,7 an (Vortag: 34,1; Vorwoche: 39,8).

Das RKI weist allerdings im Lagebericht von Freitagabend auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: „Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 86 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 192 Tote gewesen.

20.39 Uhr: Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter gesunken. Am Freitag lag sie landesweit bei 31,5 Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Donnerstag hatte der Wert bei 37,0 gelegen, am Mittwoch bei 42,0.

In 22 von 44 Stadt- und Landkreisen wurde der Wert von 35 unterschritten. In der am Donnerstag verkündeten neuen Corona-Verordnung ist das der Schwellenwert für weitere Lockerungen. Über 100 liegt gar keine Region mehr. Am niedrigsten liegt weiterhin Heidelberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 9,9, am höchsten der Landkreis Tuttlingen mit 70,3.

Bis Freitag starben nach Angaben des Landesgesundheitsamts 10 014 Menschen an einer Infektion mit Sars-CoV-2 oder im Zusammenhang damit. Das waren 6 mehr als am Vortag. Infiziert haben sich seit Beginn der Pandemie den Daten zufolge mindestens 495 156 Menschen (plus 259). Als genesen gelten einer Schätzung zufolge 472 430 Personen (plus 1507). Die Zahl könnten allerdings wieder vom Feiertag am Donnerstag beeinflusst sein.

18.33 Uhr: Koalition einig über Verlängerung der „epidemischen Lage“

Die Koalitionsfraktionen wollen trotz sinkender Corona-Zahlen die Sonderbefugnisse des Bundes nach Juni um drei Monate verlängern. „Wir sind uns innerhalb der Koalition einig, noch einmal für drei Monate eine epidemische Lage nationaler Tragweite festzustellen“, sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag): „Dies wird nächste Woche im Bundestag geschehen.“ Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, sagte den Zeitungen: „Wir als SPD können uns eine Verlängerung der epidemischen Lage bis September vorstellen, aber nicht etwa bis Jahresende.“

Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) es für sinnvoll halte, dass die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ verlängert werde. Er verwies zugleich darauf, dass die Entscheidung darüber Sache des Bundestages ist.

17.25 Uhr: Dänemark hebt Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland auf

Reisende aus Deutschland müssen in Dänemark von Samstagnachmittag an nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt auch für Dänen, die von einer Deutschlandreise zurückkehren. „Deutschland öffnet sich wieder für uns“, sagte Außenminister Jeppe Kofod am Freitag. Ein negativer Corona-Test wird aber weiter verlangt. Die neue Regel tritt am Samstag um 16.00 Uhr in Kraft. Zuletzt mussten deutsche Dänemark-Urlauber entweder geimpft sein oder nach der Einreise in Quarantäne gehen.

16.50 Uhr: Präsenzunterricht in Südwest-Schulen im Juni wieder möglich

Die coronabedingte Durststrecke für Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nähert sich angesichts sinkender Infektionszahlen dem Ende. Liegt die Inzidenz in den Stadt- und Landkreisen stabil unter 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen, dürfen nach den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen ihre Pforten nach den Pfingstferien wieder für alle Kinder und Jugendlichen öffnen. In der neuen, am Freitagnachmittag notverkündeten Verordnung des Kultusministeriums wird zudem festgelegt, dass weiterführende Schulen ab dem 21. Juni auch dann wieder in den Regelbetrieb gehen können, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrem Kreis unter 100 liegt. Außerdem ist von Montag in Kreisen, die stabil unter einer Inzidenz von 35 liegen, wieder Sportunterricht jeglicher Art zulässig.

15.21 Uhr: Italien und Tschechien ab Sonntag keine Corona-Risikogebiete mehr

Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag Italien, Tschechien und weite Teile Österreichs von der Liste der Risikogebiete. Das gilt auch für einige der beliebtesten Urlaubsgebiete Kroatiens, 8 von 26 Schweizer Kantonen sowie für die französische Insel Korsika, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Hinzu kommen einige Überseegebiete Frankreichs und der Niederlande sowie der Vatikan. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Nur Flugpassagiere müssen bei Einreise noch einen negativen Test vorweisen.

Gelockert werden die Einreisebeschränkungen auch für die Türkei, Schweden und Litauen. Diese drei Länder werden vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet zurückgestuft. Damit entfällt die generelle Quarantänepflicht von fünf bis zehn Tagen bei Einreise nach Deutschland. Wer einen negativen Test vorweisen kann, muss sich nicht mehr selbst isolieren.

14.19 Uhr: Sicherheitslücke bei Corona-Schnelltestanbieter in Oberschwaben

Durch eine Sicherheitslücke in der Software eines Corona-Schnelltestanbieters in Oberschwaben konnten Unbefugte auf Testergebnisse und andere sensible Daten zugreifen. Entdeckt wurde die Schwachstelle durch das Hackerkollektiv „Zerforschung“. Der betroffene Anbieter, die Gemeinsam Neue Wege GmbH (GNW) mit Sitz in Ravensburg, teilte am Freitag mit, man habe die Lücke nach einer entsprechenden Mitteilung des Landesbeauftragten für Datenschutz innerhalb von 24 Stunden geschlossen. Über den Vorfall hatte zuerst die „Schwäbische Zeitung“ berichtet.

Nach Angaben des Hackerkollektivs waren rund 37.500 Testergebnisse des Ravensburger Anbieters von der Sicherheitslücke betroffen. Unter anderem seien neben dem Testresultat Namen, Adressen und Telefonnummern „mit vertretbarem Aufwand“ zugänglich gewesen. Eine solche Sicherheitslücke habe man bei drei weiteren Anbietern mit Schnelltest-Stationen in Berlin und München gefunden. Der Umgang der Firmen mit Gesundheitsdaten sei „extrem verantwortungslos“.

Der Geschäftsführer der GNW GmbH, Raphael König, betonte dagegen, die Daten seien nie öffentlich einsehbar gewesen. Bislang gehe man basierend auf den Zugriffszahlen nicht von einem Datendiebstahl aus. Zur besseren Sicherung müssten Getestete nun Buchungscodes, Namen und die jeweilige Teststation zum Einsehen ihres Ergebnisses angeben.

14.02 Uhr: Wohl höheres Risiko schwerer Covid-Verläufe bei Delta-Variante

Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus könnte laut vorläufigen Erkenntnissen der englischen Gesundheitsbehörde häufiger zu schwereren Covid-19-Erkrankungen führen. „Erste Erkenntnisse aus England und Schottland legen nahe, dass es ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinlieferungen geben könnte als bei der Alpha-Variante“, heißt es in einer aktuellen Risikoeinschätzung von Public Health England. Als Alpha-Variante wird die zunächst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 bezeichnet. Einige Regionen zeigten einen Anstieg von Krankenhauseinlieferungen, allerdings ließe sich der nationale Trend noch nicht abschätzen, so die Behörde.

Deutlichere Belege gibt es hingegen bereits dafür, dass die Delta-Variante wohl deutlich ansteckender ist als die Alpha-Variante. Public Health England geht aufgrund verschiedener Analysen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer „substanziell erhöhten Wachstumsrate“ aus. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach mit Blick auf den Bericht von „schlechten Nachrichten“ zur Delta-Variante.

13.17 Uhr: EM-Spiele in München vor 14.000 Fans

Jeweils rund 14 000 Zuschauer sollen die Spiele bei der Fußball-EM in München besuchen dürfen. Dies kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts am Freitag an und sprach von einer Stadionauslastung von „bis zu 20 Prozent“. Zunächst hatte die „Bild“ darüber berichtet.

„Die Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben“, erklärte Söder. Die Partien vor Zuschauern könnten als Pilotprojekt für den weiteren Profisport betrachtet werden. Die EM-Spiele würden mit einem strengen Hygiene- und Sicherheitskonzept begleitet werden.

In der Münchner Allianz Arena finden bei der Europameisterschaft vom 11. Juni bis zum 11. Juli zunächst die drei deutschen Vorrundenspiele statt. Joachim Löws Mannschaft trifft am 15. Juni auf Weltmeister Frankreich, am 19. Juni auf Titelverteidiger Portugal sowie am 23. Juni auf Außenseiter Ungarn. Zudem ist am 2. Juli ein Viertelfinale angesetzt. Die DFB-Elf würde dem Spielplan zufolge aber nur als Gruppendritter zum K.o.-Duell nach München zurückkehren.

10.40 Uhr: Mittelalter-Baustelle „Campus Galli“ erhält Corona-Nothilfe vom Land

Die Mittelalter-Baustelle „Campus Galli“ erhält 425.000 Euro als Corona-Nothilfe vom Land. Wie das Wissenschaftsministerium am Freitag mitteilte, soll mit dem Geld die Fortsetzung des Mammut-Projekts bei Meßkirch gesichert werden. „Campus Galli ist eine in Baden-Württemberg einzigartige Einrichtung und hat Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinaus“, sagte Ministerin Theresia Bauer. Nach einer ersten Zahlung im Dezember 2020 greift das Land dem coronabedingt in Finanznot geratenen Projekt erneut unter die Arme. 

9.20 Uhr: Sommerurlaub in Deutschland: Was in welchem Bundesland erlaubt ist und was nicht

Viele Menschen sehnen sich nach Urlaub – und mit sinkenden Neuinfektionszahlen steigen in vielen Bundesländern die Möglichkeiten für touristische Besuche. In Gastronomie und Hotellerie wird teils kräftig gelockert. Hotels und Ferienwohnungen heißen zunehmend wieder Gäste willkommen. Die Kontaktnachverfolgung bleibt wichtig. Was in den Ländern möglich ist, lesen Sie hier im Überblick.

8.25 Uhr: Tierschützer befürchten Abgabewelle bei Corona-Haustieren

Tierschützer befürchten in Folge der „extremen Nachfrage nach Haustieren“ in Zeiten von Corona eine Abgabewelle in deutschen Tierheimen. „Viele Menschen haben sich womöglich spontan, aus Einsamkeit durch die Kontaktbeschränkungen ein Tier beim Züchter oder schlimmstenfalls über dubiose Internetanzeigen gekauft“, sagte Tierschutzbund-Sprecherin Lea Schmitz der Deutschen Presse-Agentur. Einige der mehr als 550 Tierheime berichteten bereits jetzt schon von „Corona-Abgaben“.

Dabei handelt es sich den Informationen zufolge etwa um Hunde oder Katzen, die in Zeiten hoher Infektionszahlen und strenger Kontaktbeschränkungen angeschafft wurden. „Eine größere Abgabewelle gibt es aber zum Glück noch nicht. Dennoch ist die Sorge groß“, sagte Schmitz. Die Pandemie hat nach Einschätzung des Deutschen Tierschutzbundes zu einem regelrechten „Haustierboom“ geführt. 

Freitag, 4.6., 7.20 Uhr: RKI registriert 3165 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 29,7

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3165 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7380 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 29,7 an (Vortag: 34,1; Vorwoche: 39,8).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 86 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 192 Tote gewesen.

Da waren die Entwicklungen am Donnerstag, 3. Juni: 

 

18.48 Uhr: Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt auf 37,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist am Donnerstag auf 37,0 gesunken. Das teilte das Landesgesundheitsamt am Nachmittag mit. Am Vortag hatte der Wert noch bei 42,0 gelegen. Die bundesweite Inzidenz lag am Donnerstag bei 34,1. Bis Donnerstag starben im Südwesten nach Angaben des Landesgesundheitsamts 10.008 Menschen an einer Infektion mit Sars-CoV-2 oder im Zusammenhang damit. Das waren 5 mehr als am Vortag. Infiziert haben sich seit Beginn der Pandemie den Daten zufolge 494.897 Menschen (plus 576). Als genesen gelten einer Schätzung zufolge 470.923 Personen (plus 1471).

17.53 Uhr: Baden-Württemberg erlässt neue Corona-Verordnung – diese Regeln gelten ab Montag

In Baden-Württemberg gilt ab Montag, 7. Juni, eine neue Corona-Verordnung. Besonders in Kreisen mit einer Inzidenz unter 35 sieht sie spürbare Lockerungen vor: Die Testpflicht für Aktivitäten im Freien entfällt hier – also etwa für die Außengastronomie und Freibäder. Auch bei einer Inzidenz unter 50 ist mehr möglich, so wird etwa die Sperrstunde deutlich nach hinten verlegt. Einen Überblick über die Änderungen der Corona-Regeln im Südwesten finden Sie hier.

16.58 Uhr: Spahn fordert G7 zu Impfstoffabgabe auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat alle G7-Staaten zu einer Abgabe von Impfstoffen aufgerufen und dabei vor allem Großbritannien sowie die USA in die Pflicht genommen. Er wolle „einmal mehr dafür werben, dass nicht nur die Europäische Union in die Welt exportiert“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag zum Auftakt eines Treffens der G7-Gesundheitsminister im englischen Oxford. „Die Europäische Union hilft gerade, die Welt zu impfen. 50 Prozent der in der Europäischen Union hergestellten Impfstoffe werden und wurden exportiert, weil wir sehr genau wissen: Wir sind erst sicher, wenn alle auf der Welt sicher sind“, sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur.

Großbritannien, das die G7-Ratspräsidentschaft inne hat, und die USA haben bisher fast keine Impfstoffe exportiert. Die britische Regierung hat Oxford symbolisch als Ort des Gesundheitsministertreffens gewählt, da Forscher aus der Universitätsstadt gemeinsam mit dem Pharmakonzern Astrazeneca einen Corona-Impfstoff entwickelt haben. Spahn betonte, die Briten dürften selbstverständlich stolz sein „auf das, was hier in Oxford entwickelt worden ist“. Entscheidend sei jedoch, dass die Impfstoffe, die in internationaler Kooperation entwickelt worden seien, auch zügig der Welt zur Verfügung gestellt würden.

15.35 Uhr: Mehrere Hundert „Querdenken“-Anhänger demonstrieren in Karlsruhe

Mit einer Kundgebung in Karlsruhe haben Anhänger der „Querdenken“-Bewegung gegen aus ihrer Sicht überzogene Corona-Beschränkungen demonstriert. Die Polizei zählte bei der Veranstaltung mit dem Motto „Finger weg von unseren Kindern“ am Donnerstag nach eigenen Angaben rund 800 Teilnehmer. Genehmigt waren bis zu 1500 Menschen. Zu den Rednern auf der Bühne zählte auch „Querdenken“-Gründer Michael Ballweg aus Stuttgart. Ein ursprünglich von den Veranstaltern geplanter Demo-Zug durfte nicht stattfinden.

Eine Gruppe von etwa 50 Gegendemonstranten habe versucht, die Kundgebung zu stören, sagte ein Polizeisprecher. Hier seien die Einsatzkräfte eingeschritten und hätten die Personalien aufgenommen. Insgesamt sprach die Polizei am Rande der „Querdenken“-Kundgebung von rund 250 Gegendemonstranten.

14 Uhr: Thüringen kein bundesweiter Corona-Hotspot mehr

Thüringen ist im Bundesländervergleich kein Corona-Hotspot mehr. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag am Donnerstag bei 38,6 und näherte sich damit weiter dem deutschen Durchschnitt von 34,1 an. Das geht aus Angaben der Thüringer Staatskanzlei hervor, die sich auf Daten des Robert Koch-Instituts stützten. Nachdem Thüringen lange Zeit das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland war, verzeichneten jetzt vier Bundesländer eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz.

12.56 Uhr: Landessportverband kritisiert Politik für Corona-Tests bei Kindern

Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) hat die Politik für die aktuelle Corona-Verordnung des Landes scharf kritisiert und sie zum Umdenken aufgefordert. Dass nun auch Kinder zwischen 6 und 14 Jahren für Sport im Freien einen tagesaktuellen Corona-Test benötigten, sei „nicht praxistauglich und damit für den Sport nicht akzeptabel“, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch.

Der Sport habe in der Vergangenheit außerdem mehrfach gezeigt, dass seine Hygienekonzepte funktionierten und er kein Pandemietreiber sei. Zuvor hatten bereits die drei Fußballverbände des Landes das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration zu einem Umdenken aufgefordert.

12.22 Uhr: Zahl der Organspender bleibt trotz Pandemie relativ konstant

Die Organspenderrate in Deutschland ist nach Angaben des ifo Instituts im Corona-Jahr nur leicht gesunken. In vielen anderen europäischen Ländern dagegen brach sie stark ein, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Niederlassung des ifo Instituts in Dresden zum Tag der Organspende hervorgeht. In Deutschland sei die Organspenderrate mit rund elf Organspendern pro eine Million Einwohner 2020 ähnlich hoch wie 2019. Die Zahl der Organspender habe sich recht unabhängig von der Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen bewegt.

„Trotz der außergewöhnlichen Belastung der Krankenhäuser, insbesondere der Intensivstationen, ist die Zahl der Organspender während der Corona-Pandemie in Deutschland relativ konstant geblieben, wenn auch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau“, erklärte Selina Schulze Spüntrup, Wissenschaftlerin in der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. In anderen europäischen Ländern sei die Organspenderrate bei hoher Belastung des Gesundheitssystems dagegen stark zurückgegangen. Dort habe der Rückgang meist im zweistelligen Bereich gelegen.

11.42 Uhr: Spendenaufruf für Impfstoffprogramm übertrifft Erwartungen

Ein Spendenaufruf zur Finanzierung des weltweiten Corona-Impfprogramms Covax hat die Erwartungen übertroffen. Bei der Online-Veranstaltung mit Regierungen und Stiftungen aus aller Welt kamen zusätzlich 2,4 Milliarden Dollar (knapp zwei Milliarden Euro) zusammen, wie die Impfinitiative Gavi am Mittwochabend in Genf mitteilte.

Damit stehen nun insgesamt 9,6 Milliarden Dollar zur Verfügung, um in mehr als 90 der ärmsten Länder Corona-Impfkampagnen durchzuführen. Das Ziel war zunächst 8,3 Milliarden Dollar gewesen. Das Geld reiche, um wie geplant 1,8 Milliarden Impfdosen zu kaufen und bis Anfang 2022 knapp 30 Prozent der Menschen in diesen Ländern gegen das Coronavirus zu impfen, teilte Gavi mit. Zudem versprachen mehrere Länder, zusätzlich zusammen 54 Millionen bereits angeschaffte Impfdosen zu spenden. Damit wurden bislang nach Angaben von Gavi 132 Millionen Impfdosen gespendet.

11.09 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in den USA sinkt weiter

In den USA geht die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Mit 16 558 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden rund 7400 weniger als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MESZ) hervorging. 41 Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bisher vollständig geimpft.

Auch die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion sank laut JHU im Wochenvergleich von 961 auf 602. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300 462 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4477 Toten verzeichnet. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang 33,3 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 595 000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

10.21 Uhr: Regierung verkündet weitere Anreize für Corona-Impfung

Freibier, Lotto-Millionen, kostenlose Baseball-Tickets: Die US-Regierung verstärkt gemeinsam mit Unternehmen die Bemühungen, das nächste Corona-Impfziel von Präsident Joe Biden zu erreichen. Biden kündigte am Mittwoch einen „nationalen Aktions-Monat“ an, um dafür zu sorgen, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 70 Prozent aller Erwachsenen in den USA mindestens die erste Impfung gegen das Virus erhalten haben. Derzeit gilt das für rund 63 Prozent der Erwachsenen.

Biden warb eindringlich dafür, sich eine Impfung verabreichen zu lassen, um die Angst vor einer Infektion loszuwerden. „Überall auf der Welt wünschen sich Menschen verzweifelt eine Impfung, die jeder Amerikaner in einer Drogerie in seiner Nachbarschaft kostenlos und ohne Wartezeit bekommen kann“, sagte der Demokrat. Angesichts der Impf-Fortschritte werde es einen „Sommer der Freiheit“ und „Sommer der Freude“ geben. Biden mahnte aber auch, man müsse dafür sorgen, dass die Infektionszahlen im Herbst nicht erneut steigen, wenn sich die Menschen wieder mehr drinnen aufhalten.

9.50 Uhr: Trendbarometer: Deutsche planen trotz Corona Urlaub

Die Mehrheit der Deutschen plant einer Umfrage zufolge trotz Corona-Pandemie eine Reise im Sommer. Zwei von drei Befragten (64 Prozent) gaben bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv am letzten Mai- und ersten Junitag an, im Sommer verreisen zu wollen.

Knapp ein Drittel (31 Prozent) will dafür die ganze Zeit innerhalb Deutschlands bleiben, 15 Prozent wollen ins Ausland reisen und 18 Prozent wollen sowohl in Deutschland als auch im Ausland Urlaub machen. 33 Prozent wollen dagegen daheim bleiben. Wer nicht verreist, tut das teils wegen der Pandemie: 53 Prozent der entsprechenden Befragten gaben an, wegen der unsicheren Corona-Lage nicht zu verreisen. Etwa jeder Vierte (24 Prozent) verzichtet dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge aus finanziellen Gründen. Festgezurrt haben aber auch die Reiselustigen ihre Pläne noch nicht unbedingt: 55 Prozent von ihnen haben noch nichts gebucht.

9.00 Uhr: Lauterbach warnt vor Infektionswelle durch Reiserückkehrer

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor einer neuen Infektionswelle durch Reiserückkehrer gewarnt. Der Sommertourismus könnte die zuerst in Indien entdeckte Corona-Variante Delta "schnell" über Europa verteilen, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag.

"Durch Reiserückkehrer wird sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten." Es müsse davon ausgegangen werden, "dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle drohen könnte", warnte Lauterbach.

8.20 Uhr: Rund 4600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
- Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 34,1

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 4640 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 166 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 34,1. Vergangenen Donnerstag hatte das RKI noch 6313 Neuansteckungen und 269 Todesfälle gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch noch bei 36,8. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

Das waren die Entwicklungen vom Mittwoch, 2. Juni: 

22.42 Uhr: Karlsruhe bereitet sich auf „Querdenker“ und Gegen-Demos vor

Die Stadt Karlsruhe und die Polizei wappnen sich für eine „Querdenker“-Demonstration am Donnerstag (ab 13.00 Uhr) und Gegenveranstaltungen - unter anderem vom antifaschistischen Aktionsbündnis Karlsruhe. Genehmigt ist nach Angaben von Ordnungsamtsleiter Maximilian Lipp, dass die „Querdenker“ mit 1500 Teilnehmern in der Günther-Klotz-Anlage protestieren.

21.55 Uhr: RKI: Variante Alpha bleibt vorherrschend - Delta unverändert selten

Die vor einigen Wochen als besorgniserregend eingestufte Corona-Variante Delta (B.1.617.2) spielt in Deutschland nach Daten des Robert Koch-Instituts weiter eine untergeordnete Rolle. Ihr Anteil an untersuchten Proben aus der Woche vom 17. bis 23. Mai betrug 2,1 Prozent. Das geht aus einem RKI-Bericht vom Mittwochabend hervor. In den Wochen zuvor hatte der Anteil leicht, aber beständig zugenommen, auf bis zu 2,4 Prozent.

Die zuerst in Indien festgestellte Mutante hat damit den RKI-Daten zufolge in Deutschland den zweitgrößten Anteil, allerdings mit enormem Rückstand: Alpha (B.1.1.7) kommt auf rund 93 Prozent. Diese in Großbritannien entdeckte Variante breitete sich seit Ende 2020 international stark aus. Die weiteren als besorgniserregend eingestuften Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1.) wurden in noch geringerer Zahl gefunden.

Die besorgniserregenden Corona-Varianten sind neuerdings nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt. Die neutralen Namen sollen verhindern, dass sie nach den Ländern der Entdeckung benannt werden. „Das ist stigmatisierend und diskriminierend“, hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montagabend mitgeteilt.

20.48 Uhr: Drei Viertel der Erwachsenen in Großbritannien geimpft

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Mittlerweile haben drei Viertel (75,2 Prozent) der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Knapp die Hälfte (49,5 Prozent) hat bereits die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen. Premierminister Boris Johnson sprach von einer „phänomenalen Leistung“.

Großbritannien hatte die Impfkampagne zuletzt wegen Sorge um eine Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden war, noch einmal hochgefahren.

18.42 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt wieder

Nach einem kurzen Wiederanstieg ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg auf den niedrigsten Stand seit Wochen gesunken. Der landesweite Wert ging (Stand 16 Uhr) um 3,1 auf 42,0 herunter, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Mittwochabend mitteilte. Die meisten anderen Bundesländer liegen nach Angaben des Robert Koch-Instituts aber niedriger als Baden-Württemberg. Die bundesweite Inzidenz lag zuletzt bei 36,8.

Am Dienstag hatte die Inzidenz im Südwesten noch bei 45,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gelegen. Das war ein Anstieg um 2,2 gewesen, nachdem die Tendenz schon länger nach unten gezeigt hatte. Am Mittwoch lagen 27 der 44 Stadt- und Landkreise unter der Marke von 50. Am niedrigsten liegt Heidelberg mit 13,0, am höchsten Tuttlingen mit 98,0. Dort könnte also bald wieder die bundesweite Corona-Notbremse gezogen werden.

17.41 Uhr: Bund will Impfstoffversorgung für künftige Pandemiefälle sichern

Die Bundesregierung will im Falle künftiger Pandemien eine Versorgung mit Impfstoffen in Deutschland sicherstellen. Jetzt aufgebaute Kapazitäten sollten mittelfristig abgesichert und der Aufbau weiterer Kapazitäten ermöglicht werden, wie es in einer Vorlage für das Kabinett hieß. Dazu will der Bund „Pandemiebereitschaftsverträge“ an geeignete Unternehmen vergeben. In diesen Verträgen sollen sich die Firmen gegen Zahlung einer jährlichen Vergütung verpflichten, eine Produktionskapazität aufzubauen beziehungsweise bereitzustellen und entsprechend vorzuhalten. Im Falle der Aktivierung sollen die Kapazitäten innerhalb von drei Monaten hochgefahren werden können.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch, der Bund wolle dafür sorgen, dass für künftige Pandemiefälle eine Kapazität von 600 Millionen bis 700 Millionen Impfdosen bereitstehe.

16.34 Uhr: Neue Corona-Verordnung in Baden-Württemberg soll morgen bekannt gegeben werden

Das Land Baden-Württemberg will morgen seine neue Corona-Verordnung bekannt geben, die ab Montag, 7. Juni, gelten soll. Das bestätigte eine Ministeriumssprecherin dem SÜDKURIER. Eine grundsätzliche Neugestaltung ist nicht geplant, es wird bei dem Stufenmodell mit Öffnungsschritten bleiben. Allerdings könnten sich im Detail spürbare Unterschiede ergeben: So steht nun doch zur Diskussion, unter einer gewissen Inzidenz – etwa 35 oder 50 - die Testpflicht für den Besuch der Außengastronomie entfallen zu lassen, wie der SÜDKURIER aus Regierungskreisen erfuhr.

Baden-Württemberg würde damit anderen Bundesländern nacheifern, die ähnliche Regeln für die Außengastronomie in ihren Verordnungen verankert haben, etwa Bayern und Rheinland-Pfalz. Auch könnten künftig die derzeit nur im 14-Tages-Rhythmus möglichen Öffnungen beschleunigt werden, wenn die Inzidenz stabil unter 50 liegt. Noch sind diese Änderungen jedoch nicht beschlossen, die Verordnung muss erst noch in den sogenannten Umlauf und von den beteiligten Ministerien abgesegnet werden.

16.25 Uhr: Allgäu Concerts sagt Salem Open Airs ab

Die Corona-Pandemie verhindert auch in diesem Jahr die Salem Open Airs. Zwei Ersatztermine sind bereits gefunden. Das Konzert von Peter Maffay ist ersatzlos gestrichen. Der SÜDKURIER erklärt hier die verschiedenen Ticket-Lösungen.

16.11 Uhr: Baden-Württemberg will keine Schul-Impfaktionen starten

Der Südwesten wird keine Schul-Impfaktionen organisieren. Hauptgrund ist die voraussichtlich eingeschränkte Zulassung von Impfstoffen für Minderjährige unter 16 Jahren, wie ein Sprecher des Sozialministeriums dem SÜDKURIER auf Anfrage mitteilte. Zudem stehe " für die Impfung von Kindern und Jugendlichen entgegen ersten Verlautbarungen" des Bunds "nun kein zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung". Deshalb werde es keine Impfaktionen geben. In den vergangenen Wochen hatten Kultus- und Sozialministerium nach eigenen Angaben in engem Austausch gestanden, um breit angelegte Impfungen an Schulen schnell umsetzen zu können, sobald genügend Impfstoff vorhanden sei. Geplant war demnach, dies möglichst noch vor den Sommerferien umzusetzen. Stattdessen sollen 12- bis 15-Jährige, "die dies selbst und deren Eltern das wünschen" Impfzentren oder Hausärzte aufsuchen, um sich impfen zu lassen.

15.52 Uhr: Weiter zusätzliche Schulbusse in Corona-Pandemie

Das baden-württembergische Verkehrsministerium finanziert bis zum Anfang der Sommerferien weiterhin zusätzliche Fahrten von Schulbussen. Damit soll der Busverkehr in Corona-Zeiten entzerrt werden. „So können wir das Ansteckungsrisiko minimieren“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart. Ein entsprechendes Sonderprogramm werde verlängert. Wie viel Geld zusätzlich in die Hand genommen wird, war zunächst unklar.

Das Programm wurde erstmals im September 2020 ins Leben gerufen. Von September bis Dezember wurden beim Land 8,4 Millionen Euro betragt, wie ein Sprecher von Hermann sagte. Die Anträge würden noch geprüft. Es würden jedoch Auszahlungen in vergleichbarer Höhe erwartet. Zu den Spitzenzeiten des Präsenzunterrichts wurden laut Mitteilung täglich etwa 1000 zusätzliche Fahrten bestellt und vom Land gefördert. Das Land trage 95 Prozent der Kosten für die zusätzlichen Schulbusse. Außerdem sei die Schwelle für die Auslastung der zusätzlich bestellten Fahrzeuge herabgesetzt worden.

15.29 Uhr: Österreichische Staatsanwaltschaft schließt Ischgl-Ermittlungen vorläufig ab

In Österreich sind die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Corona-Ausbruch im Tiroler Skiort Ischgl vorläufig abgeschlossen. Die Ermittler seien zu einem "Ergebnis" gekommen, erklärte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch. Der entsprechende Bericht werde nun im Justizministerium "geprüft und das Vorhaben der Staatsanwaltschaft entweder genehmigt oder eine andere Weisung erteilt".

"Aufgrund des Aktenumfanges" könne die Prüfung des Ministeriums "mehrere Wochen dauern", erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Bis dahin wolle sie keine Auskünfte zum Ermittlungsergebnis geben. Auch ob Anklage erhoben werden soll, teilte die Behörde zunächst nicht mit.

14.10 Uhr: Wie geht es weiter nach den Ferien? Was die Landesregierung jetzt für Grundschulen und weiterführende Schulen plant

Baden-Württemberg geht derzeit viele Öffnungsschritte – die Schulen kommen dabei aber nur bedingt zum Zug. Nach den Pfingstferien wird es  zunächst keine weiteren Öffnungsschritte geben. In der laufenden Überarbeitung der Corona-Verordnung sind trotz der gesunkenen Inzidenzwerte nur kleinere Anpassungen vorgesehen. Erst ab 21. Juni will die neue Kultusministerin Theresa Schopper den Präsenzunterricht für weiterführende Schulen erweitern. Was auf die Schulen zukommt, lesen Sie hier im Überblick.

12.30 Uhr: Kabinett billigt Ende der Priorisierung bei Corona-Impfungen

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland fällt die Priorisierung mit einer festen Reihenfolge wie vorgesehen zum kommenden Montag weg. Das Bundeskabinett billigte Änderungen der Impfverordnung, die Gesundheitsminister Jens Spahn nun verkünden kann. Zugleich werden damit auf breiter Front Impfungen von Beschäftigten direkt über ihre Firmen möglich. Damit sollen Betriebsärzte ebenfalls ab kommendem Montag beginnen können und dafür in der ersten Woche mehr als 700.000 Impfdosen bekommen.

Wie Spahn weiter sagte, will der Bund künftig außerdem dafür sorgen, dass für künftige Pandemiefälle eine Kapazität von 600 Millionen bis 700 Millionen Impfdosen bereitsteht – für den Gebrauch in Deutschland oder anderen Teilen der Welt. Dazu solle es Ausschreibungen mit Laufzeiten von fünf Jahren geben. Mit einer jährlichen Reservierungsgebühr werde bei den Herstellern die Produktion des Impfstoffs für den Pandemiefall sichergestellt.

10.40 Uhr: Stiko-Vorsitzender: Impfung ist „kein Lakritzbonbon“

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hat um Verständnis für die zögerliche Haltung bei Kinderimpfungen gegen Corona geworben. Zugleich sprach er mahnende Worte in Richtung Politik. „Den Kinder bietet man ja kein Lakritzbonbon an, das ist ein medizinischer Eingriff, und der muss eben entsprechend indiziert sein“, sagte Mertens als Gast des NDR-Podcasts „Das Coronavirus-Update“.

Die Entscheidung, ob die Stiko empfehle, alle Kinder zwischen zwölf und 16 Jahren gegen das Coronavirus zu impfen, müsse „auf der besten verfügbaren Evidenzbasis getroffen werden“. Die Daten aus der Zulassungsstudie des Herstellers reichten dafür nicht aus: „Die Zahl der in der Studie geimpften Kinder ist einfach zu gering, um eine belastbare Aussage über die Sicherheit in dieser Altersgruppe zu machen.“ Bei der Entscheidung für oder gegen eine Empfehlung müssten aber auch andere Faktoren berücksichtigt werden, etwa das Krankheitsrisiko oder die Frage der Herdenimmunität. 

8.50 Uhr: Spahn will sich besser auf mögliche vierte Corona-Welle vorbereiten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in diesem Sommer besser auf eine möglicherweise im Herbst drohende neue Corona-Welle vorbereiten als im vergangenen Jahr. Die Vorbereitungen der nötigen Schritte, um eine vierte Welle im Herbst zu vermeiden oder klein zu halten, sollten "deutlich früher beginnen", sagte Spahn im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir werden tatsächlich dieses Mal noch intensiver im Sommer darüber reden und uns darauf vorbereiten."

Im vergangenen Jahr kam es nach den Sommerferien zu einem schnellen Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland, ohne dass schnelle Gegenmaßnahmen erfolgten. Spahn sagte, er wolle sich frühzeitig mit dem Robert-Koch-Institut austauschen.

8.15 Uhr: Betriebsärzte zufrieden mit Zahl der Corona-Impfdosen

Kurz vor dem Start der Impfkampagne in den Betrieben am 7. Juni haben sich die deutschen Betriebs- und Werksärzte zufrieden über die Zahl der Impfdosen geäußert. „Wir haben als Betriebsärzte ein Anfangskontingent von über 700.000 Dosen erhalten“, sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Das ist deutlich besser als erwartet und im Vergleich zum Start der Hausarztkampagne.“

Bisher scheine es mit Logistik und Versorgung über die Apotheken im Großen und Ganzen gut zu laufen, fügte sie hinzu. Kritisch äußerte sie sich hingegen über die Vergütung der Impfungen. „20 Euro für eine aufsuchende Impfung sind nicht kostendeckend für den Aufwand des Impfprocederes. Da legen Ärzte faktisch drauf“, erklärte die Medizinerin.

Mittwoch, 2. Juni, 7.10 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz auf 36,8 gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Wert lag Angaben von Mittwochmorgen zufolge bei 36,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Vortag: 35,2; Vorwoche: 46,8). Über das offenbar gestoppte Absinken der Inzidenz hatte RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag gesagt, Modellierungen ließen einen leichten vorübergehenden Anstieg erwarten. Das RKI bringe dies mit Öffnungsschritten in Zusammenhang, die die Chancen des Virus erhöhten. Mit einem erneuten exponentiellen Wachstum der Fallzahlen werde bei vorsichtigen Öffnungen allerdings zunächst nicht gerechnet, so Wieler.

Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 4917 Corona-Neuinfektionen, wie aus RKI-Angaben hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.35 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert kurz nach dem verlängerten Pfingst-Wochenende bei 2626 Ansteckungen gelegen.

Das waren die Entwicklungen vom Dienstag, 1. Juni: 

22.30 Uhr: Virtueller Gipfel zur Finanzierung von Corona-Impfungen in armen Ländern

Auf Einladung Japans findet am Mittwoch ein virtueller Gipfel zur Beschaffung von Corona-Impfstoffen für arme Länder statt. Ziel der Konferenz ist es, zwei Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) an zusätzlichen Mitteln von Gebern aus dem staatlichen und privaten Sektor für die sogenannte Covax-Initiative einzutreiben. Diese sollen zu bereits eingesammelten 6,3 Milliarden Dollar hinzukommen.

Ziel der Covax-Initiative ist es, bis zum Ende des Jahres genügend Impfdosen zu verteilen, damit 27 Prozent der Bevölkerung in den 92 ärmsten Ländern der Welt geimpft werden können. An dem Gipfel werden Vertreter von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilnehmen.

22.02 Uhr: Biontech/Pfizer kann Impfstoff-Produktion in Belgien hochfahren

Biontech/Pfizer kann in seinem Werk im belgischen Puurs die Produktion von Corona-Impfstoff weiter hochfahren. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfahl am Dienstag, dort weitere Herstellungs- und Abfüllungskapazitäten zu genehmigen. Dies werde „erhebliche und sofortige Auswirkungen auf die Versorgung“ mit dem Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und deren US-Partner Pfizer in der EU haben, erklärte die EMA.

Biontech/Pfizer bestätigte auf Anfrage, man sei dabei, die Impfstoffkapazität auszuweiten. Die EMA-Empfehlung werde die Bemühungen unterstützen, im laufenden Jahr mehr als 2,5 Milliarden Dosen Impfstoff auszuliefern und im nächsten Jahr möglicherweise noch mehr.

21.32 Uhr: Corona-Risiko in Deutschland gesunken - Inzidenz leicht gestiegen

Wegen der entspannteren Corona-Lage gilt nach sechs Monaten erstmals wieder eine mildere Risikobewertung für Deutschland. Die Gefahrenlage in Deutschland werde von „sehr hoch“ auf „hoch“ gesetzt, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag in Berlin mit. Mehrere Bundesländer kündigten spürbare Lockerungen der Schutzmaßnahmen und die Öffnung von Restaurants an. Dabei liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland mit 35,2 erstmals seit drei Wochen wieder etwas höher als am Vortag.

Das Robert Koch-Institut (RKI) und Minister Spahn werteten den neuerlichen Anstieg nicht als Trendwende. Allerdings seien Wachsamkeit und Schutzmaßnahmen weiter nötig, damit es nicht wieder zu einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen komme. „Es gibt zu viele Beispiele auf der Welt, wo dann noch einmal etwas schiefgegangen ist“, mahnte Spahn mit Blick auf steigende Corona-Zahlen nach einem Absinken in anderen Ländern.

20.30 Uhr: Zwei Corona-Teststellen in Berlin-Neukölln nach Kontrollen geschlossen

 Nach einer Überprüfung mehrerer Corona-Teststellen in Neukölln sind laut Berliner Gesundheitsverwaltung zwei der Einrichtungen geschlossen worden. Hintergrund für den Schritt seien unsachgemäße Testungen gewesen, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage.

Die Kontrollen seien am Dienstag gemeinsam mit dem Bezirk, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, der Polizei und dem Zoll durchgeführt worden. Vorausgegangen seien Hinweise auf Ungereimtheiten beim Testablauf. Wie die Zeitungen „B.Z.“ und „Bild“ berichten, befanden sich die geschlossenen Teststellen in einer Bar und in einer Fahrschule.

19.02 Uhr: Curevac sammelt weiter Daten für Zulassung

Während seit Monaten Impfstoffe der Konkurrenz verabreicht werden, werden für die Zulassung des Vakzins des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac weiter Daten gesammelt. Sie sollen nach wie vor noch im Juni vorliegen, wie ein Sprecher am Dienstag bekräftigte. „Diese werden es uns ermöglichen, das rollierende Zulassungsverfahren mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zu finalisieren.“ Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Das unabhängige Data Safety Monitoring Board (DSMB) sehe keine Sicherheitsbedenken für den Impfstoff CVnCoV, teilte der Sprecher mit. Zudem habe es bestätigt, dass die Studie weiter fortgesetzt werde, um eine ausreichende Anzahl von Daten für die Durchführung einer statistisch signifikanten Wirksamkeitsanalyse zu sammeln.

„Zwischenanalysen zur Bestätigung des Fortschritts einer Studie sind ein normales Prozedere“, erläuterte der Sprecher. „Die Notwendigkeit einer erhöhten statistischen Aussagekraft angesichts komplexer klinischer Studiendaten ist nicht ungewöhnlich und bedeutet nicht, dass der Impfstoff möglicherweise nicht wirksam ist - es bedeutet nur, dass mehr Daten benötigt werden, um überhaupt erst eine fundierte Berechnung der Impfstoffwirksamkeit zu ermöglichen.“ Das Unternehmen habe keinen Zugang zu den anonymisierten Studiendaten und sei vom DSMB nur über den Fortgang der Studie informiert worden.

18.13 Uhr: Hochschwarzwald wird zur Modellregion

Die Hochschwarzwald-Tourismus GmbH (HTG) hat sich als Modellregion für weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen beworben. Mit Erfolg. Das Sozialminsterium gab am Wochenende grünes Licht. Das Projekt soll zwei Wochen laufen. Viele Details müssen aber noch geklärt werden.

16.55 Uhr: WHO erteilt Notfallzulassung für Covid-19-Vakzin von chinesischem Hersteller Sinovac

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Notfallzulassung für das Corona-Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac erteilt. Der Impfstoff entspreche in seiner Wirksamkeit, Sicherheit und Herstellung den internationalen Standards, teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit. Eine Immunisierung erfordert zwei Impf-Dosen im Abstand von zwei bis vier Wochen.

16.22 Uhr: Erste Länder starten mit Ausgabe von EU-Covid-Zertifikaten

Die Technik für das EU-weite Covid-Zertifikat ist online gegangen - nun können die Nachweise theoretisch eingesetzt werden. Sieben EU-Länder - darunter Deutschland - haben sich bereits an das sogenannte EU-Gateway angeschlossen, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. In der Bundesrepublik hätten jedoch noch nicht alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ein Zertifikat zu bekommen, es werde nach in nach in verschiedenen Regionen eingeführt. Derzeit laufen Feldtests.

Die Einführung des freiwilligen Nachweises namens „CovPass“ neben dem gelben Impfheft ist in Deutschland im laufenden zweiten Quartal geplant, also bis Ende Juni - vor dem Beginn der Hauptreisezeit. Die Ergebnisse des Feldtests sollen noch vor dem bundesweiten Regelstart zur Weiterentwicklung der Anwendung genutzt werden, hieß es Ende vergangener Woche.

15.05 Uhr: Mangel an Impfstoff: Impfzentren stellen zeitweise Betrieb ein

Weil die Impfzentren in Baden-Württemberg derzeit weniger Impfstoff erhalten als erwartet, stellen manche Impfzentren zeitweise ihren Betrieb ein. Es komme immer wieder vereinzelt zu zeitweisen Schließungen oder zur Kürzung von Arbeitsschichten, teilte ein Sprecher des Sozialministeriums in Stuttgart mit.

Geregelt werde dies durch die Verantwortlichen vor Ort. Wie der Sprecher des Sozialministeriums weiter sagte, seien die Impfzentren des Landes derzeit nur zu rund 60 Prozent ausgelastet. Den Impfzentren stünden wöchentlich rund 330.000 Impfdosen zur Verfügung. Dies bleibe in den kommenden Wochen gleich. Aufgrund der Ankündigung des Bundes, im Mai wesentlich mehr Impfstoff zu liefern, seien die Kapazitäten ausgebaut worden. Die Impfzentren hätten rund 50.000 Impfungen täglich durchführen sollen. Kapazität sei sogar für bis zu 80.000 tägliche Impfungen in den Zentren vorhanden, so der Sprecher.

Mit Blick auf den Impfstoffmangel und die zeitweise Schließung von Impfzentren verwies das Ministerium auch auf andere Bundesländer, wo dies derzeit ebenfalls der Fall sei. Wann die Impfzentren im Südwesten wieder besser ausgelastet sein werden, konnte der Sprecher nicht sagen. Dazu müssten die Lieferprognosen des dritten Quartals abgewartet werden, hieß es.

13.31 Uhr: Land will Qualität von Corona-Teststationen überprüfen

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium will die Qualität der Corona-Schnellteststationen in den Fokus nehmen. Ein Sprecher sagte am Dienstag in Stuttgart: „Da die Gesundheitsämter stark gefordert sind, soll so schnell wie möglich ein externer Dienstleister mit dieser Aufgabe beauftragt werden.“ Tests seien ein wichtiger Baustein für die Öffnungen. Es sei deshalb essenziell, dass diese ordnungsgemäß durchgeführt werden.

Klar sei bei allen Diskussionen aber auch: „Die große Mehrheit der Teststellen-Betreiber bei uns im Land ist ehrlich und sehr engagiert bei der Sache.“ Die stichprobenartige und angekündigte Überprüfung der Teststellen durch einen externen Dienstleister bringe am Ende allen mehr Sicherheit.

13 Uhr: Spahn will Vorgaben für Testzentren binnen weniger Tage ändern

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nach Berichten über mögliche Betrügereien die Regelungen für Corona-Testzentren zügig ändern. „Aus meiner Sicht muss das jetzt eine Frage von Tagen sein“, sagte er am Dienstag in Berlin. Es liefen bereits Gespräche mit den Ländern, den kommunalen Spitzenverbänden, den Kassenärztlichen Vereinigungen und dem Bundesfinanzministerium, um „sehr zügig“ zu erarbeiten, wie die Testverordnung konkret geändert werden solle.

Es stehe bereits fest, dass die Vergütung für die Testzentren gekürzt werde, sagte Spahn. Bisher können bis zu 18 Euro pro vorgenommenem Test abgerechnet werden - sechs Euro für das Material und zwölf Euro für die Testabnahme. Der Anteil für das Material werde künftig „wahrscheinlich zwischen drei und vier Euro“ liegen, sagte Spahn. Auch der zweite Kostenanteil werde gesenkt.

Außerdem solle vorgeschrieben werden, dass alle Testzentren, die mit den Kassenärztlichen Vereinigungen abrechnen wollen, sich an die Corona-Warn-App anschließen und die Testergebnisse digital übermitteln müssen - „wodurch wir natürlich auch nochmal einen anderen Überblick über die Zahl der tatsächlich durchgeführten Tests an der Stelle hätten“.

12.30 Uhr: Ermittlungen wegen falscher Impfausweise im Raum Stuttgart

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat erste Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf gefälschte Impfpässe eingeleitet. Es seien wenige Fälle und es werde zugleich grundsätzlich geprüft, ob es sich bei diesen Fällen überhaupt um Straftaten handele oder ob es Ordnungswidrigkeiten seien. Zu diesen Themen liege aber noch keine abschließende Bewertung vor. Zuvor hatte der Südwestrundfunk darüber berichtet.

Nach Angaben des SWR ermittelt die Polizei in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) in drei Fällen, in Stuttgart prüfen die Ermittler einen möglicherweise gefälschten Impfausweis. In den Kreisen Göppingen und Esslingen werde ebenfalls wegen solcher Fälschungen ermittelt. 

11.15 Uhr: Wissenschaftler warnen Boris Johnson vor weiteren Corona-Lockerungen

Mehrere Wissenschaftler haben die britische Regierung davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen zu früh aufzuheben. Das geplante Ende aller Maßnahmen in England am 21. Juni sei „ein bisschen früh“, sagte der britische Mikrobiologe Ravi Gupta dem Sender „Sky News“ mit Blick auf die Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante des Coronavirus. 

„Ich fürchte, es wäre eine schlechte Entscheidung, daran festzuhalten“, sagte auch Adam Finn aus der britischen Impfkommission dem Sender LBC. Die Inzidenz liegt in Großbritannien mit knapp 29 noch immer recht niedrig. Allerdings hat die Zahl der Fälle der wohl sehr ansteckenden Variante B.1.617.2 in den vergangenen Wochen rapide zugenommen, sie macht mittlerweile rund drei Viertel der nachgewiesenen Fälle aus. Wissenschaftler fürchten, dass trotz der weit fortgeschrittenen Impfkampagne eine schwere dritte Welle drohen könnte. Premierminister Boris Johnson, der nur für England die Corona-Regeln macht, will sich die Entscheidung über den weiteren Fahrplan noch offen halten. 

9.45 Uhr: Ärztevertreter vorerst gegen generelle Impfkampagne bei Jugendlichen

Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer in der EU für Jugendliche und Kinder ab zwölf Jahren haben Vertreter von Haus- und Kinderärzteverbänden sich gegen eine generelle Impfkampagne für diese Altersgruppe ausgesprochen. Sie verwiesen in der "Welt" auf die dafür bislang nicht vorliegende Empfehlung der deutschen Ständigen Impfkommission sowie auf medizinische Bedenken.

"Wenn wir impfen, tun wir das primär aus Eigennutz des Impflings", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Burkhard Rodeck. Bei Corona wisse man aber, dass insbesondere jüngere Kinder meistens eine sehr überschaubare primäre Krankheitslast hätten. Wenn diese gleichwohl geimpft werden sollten, geschehe dies vorrangig "aus Gründen des Fremdnutzens für die Erwachsenen", damit diese "sich nicht anstecken und schwer erkranken".

Dies sei "ein ethisches Dilemma", sagte Rodeck. Er wandte sich zwar nicht generell gegen Impfungen von Kindern. "Die Indikation sollte aber gut durchdacht sein", verlangte der Mediziner. Für chronisch kranke Kinder mit dem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs würde er eine Impfempfehlung sehr unterstützen.

8.05 Uhr: Lauterbach kritisiert ungenaue Impfzahlen auf lokaler Ebene

Epidemiologen bemängeln das Fehlen lokaler Impfdaten und befürchten daher, dass es örtlich neue Corona-Wellen geben könnte. „Wir erheben nicht ausreichend gut, wo die Menschen leben, die geimpft werden“, sagte unter anderem der Epidemiologe und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. So könne man nicht erkennen, wo genügend Menschen geimpft seien und wo nicht. Dort, wo die Impfquote nicht hoch genug sei, drohten im Herbst Ausbrüche und lokale vierte Wellen.

Grund für ungenaue Zahlen zu Geimpften auf lokaler Ebene sind laut dem Bundesgesundheitsministerium unterschiedliche Meldepflichten bei Impfzentren und Arztpraxen. Lauterbach und der Epidemiologe Oliver Razum von der Universität Bielefeld fordern daher Zahlen zum Impffortschritt auf lokaler Ebene, um Impflücken zu erkennen. Dann könne man dort gezielt Impfangebote schaffen, erklärte Lauterbach.

Dienstag, 1. Juni, 7.10 Uhr: 7-Tage-Inzidenz erstmals seit drei Wochen wieder leicht gestiegen

Erstmals seit drei Wochen liegt die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland wieder höher als am Vortag. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Dienstagmorgen hervor. Demnach wurden den Gesundheitsämtern zuletzt 35,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gemeldet. Einen Tag zuvor wurde der Wert noch mit 35,1 angegeben (Vorwoche: 58,4). Zuletzt gestiegen war die Inzidenz von 9. auf den 10. Mai, seitdem war sie kontinuierlich gefallen. Was der Inzidenz-Anstieg genau bedeutet, ist nur schwer einzuschätzen. Das RKI hatte nach dem Pfingstmontag darauf hingewiesen, dass der Feiertag zunächst zu weniger gemeldeten Erregernachweisen – und damit einer niedrigeren Inzidenz - geführt haben dürfte.

Das waren die Entwicklungen vom Montag, 31. Mai: 

23.14 Uhr: Frankreich öffnet Impfung - Auch Staatschef Macron dabei

Frankreich hat die Corona-Impfkampagne auf alle Erwachsenen ausgedehnt. Premierminister Jean Castex sprach von einem symbolischen Tag. Staatschef Emmanuel Macron teilte am Montagabend via Twitter mit, er und seine Frau Brigitte seien geimpft. Einzelheiten zum Zeitpunkt der Impfung und zum Impfstoff blieben offen. Der 43-Jährige war im Dezember positiv auf das Coronavirus getestet worden und litt damals unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen.

Mittlerweile sind in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gut 25 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Situation auf den Intensivstationen entspannte sich Castex zufolge zuletzt.

22.09 Uhr: Berliner Verwaltungsgericht gibt Antrag auf Präsenzunterricht statt

Berlin muss für eine Schülerin und einen Schüler der Primarstufe einer Grundschule Präsenzunterricht sichern. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin nach Eilanträgen entschieden. Die beiden werden aktuell im Wechsel bei halbierter Klassenstärke unterrichtet. Die Kinder können Vollbeschulung bei weiter geltenden Corona-Schutzmaßnahmen beanspruchen, wie am Montag aus einer Mitteilung des Gerichts hervorging.

Der Spielraum bei der Wahl der notwendigen Schutzmaßnahmen sei im Verlauf der Pandemie wegen fortschreitender Impfungen und Testmöglichkeiten geringer geworden. Wechselunterricht dürfe nur angeboten werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100 überschreite. Der Bund habe damit Maßstab und Schwellenwerte bestimmt. Die Stadt habe damit den Spielraum bei der berlinweiten pauschalierenden Beschränkung des Präsenzunterrichts an Grundschulen überschritten. Die höheren Inzidenz-Werte in der Gruppe der Schülerinnen und Schüler rechtfertigten die pauschale Anwendung des Wechselmodells nicht.

21:11 Uhr: Türkei lockert Corona-Beschränkungen

Die türkische Regierung lockert die Corona-Beschränkungen. Die Ausgangssperre an Wochenenden gelte künftig von 22.00 Uhr am Samstagabend bis Montagmorgen um 5.00 Uhr, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Bisher hatte sie bereits am Freitagabend um 21.00 Uhr begonnen. Auch unter der Woche werde die Sperrstunde ab Dienstag um 22.00 Uhr und damit eine Stunde später beginnen. Touristen sind von der Sperrstunde ausgenommen. Restaurants und Cafés dürften von 7.00 Uhr morgens bis 21.00 abends öffnen. An Sonntagen würden weiter nur Lieferdienste angeboten.

20:11 Uhr: In Indien entdeckte Corona-Variante heißt jetzt Delta

Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heißt nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie am Montagabend mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.

Nach dem neuen Schema heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten „Besorgniserregenden Varianten“. Weitere „Varianten von Interesse“ sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden.

18.50 Uhr: Merkel: Bundes-Notbremse gegen Corona kann auslaufen

Die sogenannte „Bundes-Notbremse“ mit einheitlichen Maßnahmen bei hohen Corona-Infektionszahlen kann aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum 30. Juni außer Kraft treten. „Sie kann auslaufen jetzt“, sagte Merkel am Montag in Berlin. Sie machte zugleich für den Fall wieder bundesweit steigender Infektionszahlen deutlich: „Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alles nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.“ Die im April in Kraft getretenen einheitlichen Regeln für Beschränkungen sind im Infektionsschutzgesetz längstens bis zum 30. Juni befristet.

18.32 Uhr: Dänische Regierung bittet um Überdenken von Stopp zweier Impfstoffe

Die dänische Regierung hat die nationalen Gesundheitsbehörden gebeten, noch einmal über den gestoppten Einsatz von zwei Corona-Impfstoffen im Rahmen der nationalen Impfkampagne nachzudenken. Grund dafür sei, dass sich der Impfkalender um 14 weitere Tage verschiebe und sich die Kampagne somit bis in den September ziehe, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Montag dem Rundfunksender DR. Vor diesem Hintergrund bitte man die Behörden, ihre Einschätzung zum Streichen der Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem offiziellen Impfprogramm zu überdenken. Dabei gehe es vor allem um das Mittel von Johnson & Johnson.

17.24 Uhr: Erster Corona-Impfstoff für Kinder in der EU zugelassen

Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die Ständige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen.

Mit dem Präparat des Mainzer Unternehmens und dessen US-Partner ist nun erstmals ein Corona-Impfstoff auch für Personen unter 16 Jahren in Europa zugelassen. Die EMA hatte am Freitag die Beurteilung abgegeben, dass die Anwendung für Kinder sicher sei. Grundlage war die Prüfung durch den zuständigen Expertenausschuss.

15.55 Uhr: Bund will Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen fördern

Der Bund wird nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek den Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen jüngerer Schüler fördern. Die CDU-Politikerin sprach am Montag in Berlin von festinstallierten Filtern in Räumen, in denen unter 12-Jährige unterrichtet werden, die noch nicht geimpft werden könnten. „Da unterstützen wir jetzt nochmal die Länder oder beziehungsweise die Kommunen (...), dass sie über den Sommer jetzt feste Installationen einbringen können“, sagte Karliczek.

Berlin fördert bereits den Einbau von Luftfiltern in öffentlichen Gebäuden, Theatern, Museen und auch Schulaulen. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium arbeitet zurzeit an einer Ergänzung der bestehenden Förderrichtlinie. Sie soll nun um Klassenzimmer für jüngere Schüler erweitert werden. In den Bundesländern gibt es zudem eigene Förderprogramme für Luftfiltereinbau.

13.22 Uhr: Bundesregierung erwägt Ende der Corona-Notbremse zum 30. Juni

Angesichts der deutlich sinkenden Corona-Ansteckungszahlen erwägt die Bundesregierung ein baldiges Ende der bundesweiten Notbremsen-Regelung. Es gebe "aus heutiger Sicht die Tendenz, diese Notbremse mit dem 30. Juni auslaufen zu lassen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Zur Begründung verwies er auf die "sehr erfreuliche Entwicklung der letzten Wochen".

Der weitere Umgang mit der Bundesnotbremse sei aber "natürlich abhängig von der pandemischen Entwicklung", fügte Seibert hinzu. Die derzeit gültige Regelung zur Bundesnotbremse ist bis 30. Juni befristet und müsste vom Parlament verlängert werden, wenn sie weiter gelten soll.

13 Uhr: Hohe Temperatur kann für Schnelltests problematisch sein

Die Aussagekraft von Corona-Schnell- und Selbsttests kann einem Charité-Virologen zufolge relativ leicht durch hohe Temperaturen und Temperaturschwankungen beeinträchtigt werden. Anwender, aber auch Verkäufer und Anbieter solcher Tests sollten die im Beipackzettel vorgeschriebene Lagertemperatur unbedingt einhalten und sich der Einschränkungen bewusst sein, sagte Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik der Deutschen Presse-Agentur am Montag. „Es darf nicht zu heiß werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden.“ Auch die Lagerung von Tests im Kühlschrank und die Anwendung danach in der Wärme könne das Ergebnis verfälschen.

In der Regel empfehlen Hersteller eine Lagerung zwischen 5 und 30 Grad und eine Anwendung bei Raumtemperatur, üblicherweise zwischen 15 und 30 Grad, wie Drexler sagte. Nach Daten, die der Professor mit Kollegen im „Journal of Clinical Virology“ veröffentlicht hat, reichen jedoch schon kurzzeitig niedrigere oder höhere Temperaturen - und ein Teil der untersuchten Tests zeigt ein falsches Ergebnis. Sowohl die sogenannte Sensitivität, als auch die Spezifität solcher Tests kann demnach beeinträchtigt werden. Das bedeutet, dass Infizierte fälschlicherweise ein negatives Ergebnis erhalten können - und Gesunde umgekehrt ein positives.

12.10 Uhr: RKI: Deutschland bewegt sich bei Impfungen auf 50-Millionen-Marke zu

Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. Am Sonntag erhielten 270.927 Menschen eine Spritze. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft. Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 46,2 Prozent. Baden-Württemberg liegt im Mittelfeld, Sachsen mit 37,9 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der verabreichten Dosen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.

11.05 Uhr: Lehramtsstudierende sollen Schulen nach den Ferien unterstützen

Angehende Lehrerinnen und Lehrer sollen in den Schulen im Südwesten aushelfen, um die Lernrückstände der Kinder und Jugendlichen aus der Corona-Zwangspause möglichst schnell aufzuholen. „Wir wollen freiwillige Lehramtsstudierende für das Mithelfen an Schulen gewinnen“, sagte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“. „Die Resonanz ist grandios.“ Die Initiative sei mit Kultusministerin Theresa Schopper abgesprochen. Geplant sei, in den kommenden Wochen 500 Lehramtsstudierende an die Schulen zu vermitteln. „In dieser Experimentierphase lernen wir, wie das "Matching" zwischen Student und Schule am besten klappt“, sagte Bauer. „Danach braucht es Leute, die in den Sommerferien bei den Lernbrücken helfen.“

10.15 Uhr: Bund und Länder wollen schärfere Regeln gegen Betrug mit Corona-Tests

Angesichts des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststellen planen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern schärfere Vorgaben. Dafür werden kurzfristig Neuregelungen in der Testverordnung angestrebt, wie die Deutsche Presse-Agentur nach Beratungen der Ressortchefs am Montag aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Mit den kommunalen Spitzenverbänden soll nun beraten werden, wie Betrug weiter erschwert werden kann. Ansatzpunkte sollen demnach etwa sein, dass Sachkosten zur Zahl der Testkits von den Kassenärztlichen Vereinigungen mit den abgerechneten Tests abgeglichen werden. Die Teststellen könnten den Kassenärztlichen Vereinigungen ihre Steuer-Identifikationsnummer angeben müssen, damit Finanzämter abgerechnete Tests mit angegebenen Umsätzen abgleichen können. Die Zentren könnten eine schriftliche Bestätigung des Gesundheitsamtes vorlegen müssen, dass sie Tests ordnungsgemäß vornehmen.

10 Uhr: Lauterbach: Corona-Tests „nur stichprobenweise überprüfbar“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält es für schwierig, das Geschäftsgebaren der Anbieter von Corona-Teststellen flächendeckend zu kontrollieren. „Ich glaube, es wird nur stichprobenweise überprüfbar sein“, sagte Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin. Die Gesundheitsämter in den Kommunen seien überlastet, man könne aber auch die Kassenärztlichen Vereinigungen noch mehr einbinden. Von einem Sonderermittler, wie ihn die FDP vorgeschlagen hatte, hält Lauterbach nichts. Außerdem muss aus seiner Sicht nicht nur die Abrechnungspraxis, sondern auch die Test-Qualität im Blick behalten werden.

8.20 Uhr: Spahn: „Bund kann nicht die Teststellen vor Ort kontrollieren“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht bei der Kontrolle von Corona-Teststellen vor allem die Gesundheitsämter in der Pflicht. Wenn die Kommune vor Ort keine freien Kapazitäten habe, dann solle sie auch keine Einrichtungen damit beauftragen, die sie noch nicht genau angeschaut habe. „Der Bund setzt den Rahmen, der Bund gibt die Regeln vor, der Bund übernimmt die Kosten, aber der Bund kann nicht die Teststellen vor Ort kontrollieren“, sagte Spahn im Deutschlandfunk.

Ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests weitet sich seit dem Wochenende aus und sorgt für Aufsehen. Bekannt wurden bislang Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Spahn kündigte „stichprobenartig mehr Kontrollen“ an. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollten am Montagmorgen über den Betrugsverdacht bei Teststellen beraten. Gesundheitsämter sind vor Ort für die Beauftragung der Test-Anbieter zuständig, bei der Abrechnung sind die Kassenärztlichen Vereinigungen beteiligt. Anfang März hatte der Bund kostenlose Bürgertests möglich gemacht.

8.06 Uhr: Zeitung: Land plant Ferienlager mit Übernachtung zuzulassen

Ferien- und Zeltlager für Kinder und Jugendliche könnten in Baden-Württemberg angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen schon bald unter Auflagen genehmigt werden. Das Gesundheitsministerium prüfe, ob Angebote der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit mit Übernachtung außerhalb des eigenen Haushalts zugelassen werden könnten, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“. Mitte Juni solle die Corona-Verordnung entsprechend geändert werden, zitiert die Zeitung einen Sprecher des Ministeriums. Sie untersagt bislang inzidenzunabhängig Übernachtungsangebote.

Viele Veranstalter arbeiten im Land an Ferien- und Zeltlagern für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien. Dies sei durch Unsicherheiten bei der Planung erschwert, sagte Eberhard Fuhr, der Sprecher des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg der Zeitung. Die Landesregierung müsse alles dafür zu tun, dass Kinder und Jugendliche nach den vielen Monaten der Kontaktbeschränkungen „Gemeinschaft und sinnvolle Angebote im Sommer erleben können“.

Montag, 31.5., 7.10 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut leicht auf 35,1

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter auf 35,1 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden 1978 Neuinfektionen und 36 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert. Am vergangenen Montag waren noch 2682 Neuinfektionen gezählt worden.

Das waren die Entwicklungen vom Sonntag, 30. Mai: 

21.22 Uhr: Wieder Krawallstimmung in Stuttgart - Verweilverbot ist möglich

Erneut marschiert die Polizei auf, wieder fliegen Flaschen, es wird beleidigt und gestoßen:  In der Stuttgarter Innenstadt sind am späten Samstagabend bei Auseinandersetzungen zahlreicher junger Menschen mit der Polizei mehrere Polizisten verletzt und Randalierer vorläufig festgenommen worden. Das könnte Folgen haben für die kommenden Wochen, weil die Stadt nach den Unruhen die Zügel in der City strammer ziehen will. Auch in Heidelberg war die Polizei an der Neckarwiese wieder im Einsatz.

20.43 Uhr: Corona-Zahlen in Moskau steigen wieder

Russlands Hauptstadt Moskau hat wieder mit steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Am Sonntag wurden 3719 neue Fälle registriert und damit bereits den vierten Tag infolge mehr als 3000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte den Anstieg im Staatsfernsehen unter anderem mit den einwöchigen Mai-Ferien. In dieser Woche seien die Moskauer weniger zum Arzt gegangen, weshalb einige Infektionen erst später festgestellt worden seien.

Zuvor schon hatte Sobjanin das Impftempo in der 12-Millionen-Einwohner-Stadt als zu langsam kritisiert. Der Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung sei geringer als in jeder anderen europäischen Hauptstadt. Dass viele Menschen eine Impfung ablehnten, sei eine „Schande“. Insgesamt sind in Russland erst rund elf Prozent der Bevölkerung geimpft. In Moskau gibt es seit Monaten kaum noch Beschränkungen.

20.03 Uhr: Mehrere Regionen ohne neue Corona-Fälle - Inzidenz sinkt weiter

In mehreren Städten und Kreisen Baden-Württembergs sind am Sonntag keine neuen Corona-Ansteckungen registriert worden. Sowohl in Heilbronn als auch im Bodenseekreis und in den Kreisen Göppingen und Neckar-Odenwald stieg die Zahl der insgesamt an Covid-19-Erkrankten nicht. Landesweit wurden 287 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn liegt damit bei 492 447.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes lag die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz am Sonntag bei 43,0 (Stand: 16.00 Uhr), am Tag zuvor waren es noch 43,9 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Allerdings ist denkbar, dass die Inzidenzen wegen eines verminderten Testgeschehens an Pfingsten etwas zu niedrig ausfallen.

19.04 Uhr: Diskussion um Impfstoffverteilung in Bayern

Weil die Corona-Inzidenzen in bayerischen Grenzregionen zu Tschechien zeitweise in die Höhe schnellten, wurde besonders viel Impfstoff dorthin geliefert. Das muss ausgeglichen werden, fordert der Landkreistagspräsident.

Der Präsident des bayerischen Landkreistages, Christian Bernreiter (CSU), fordert eine andere Impfstoffverteilung in Bayern. „Zurecht haben die Grenzlandkreise zu Tschechien große Sondermengen an Impfstoff bekommen, dort sind jetzt teilweise die niedrigsten Inzidenzen zu verzeichnen“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagsausgabe). „Es muss doch möglich sein, dass Ärzte in einem Landkreis mit unterdurchschnittlicher Impfquote pro Kopf mehr Impfdosen erhalten, als in Gebieten, die weit vorne liegen.“ Und wenn das nicht möglich sei, müsse das über die Impfzentren reguliert werden: „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dies innerhalb Bayerns über die Impfzentren auszugleichen.“

18.28 Uhr: Mitarbeiter von Ordnungsämtern und Polizei beklagen bei den Kontrollen von Corona-Maßnahmen ein zunehmend aggressives Verhalten der Bürger

Die Stimmung bei den Kontrollen von Corona-Maßnahmen in Deutschland wird aggressiver. Am Wochenende entluden sich Frust und Uneinsichtigkeit von Feiernden erneut in Gewalt gegen Polizeibeamte. In Stuttgart und Hamburg kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Feiernden. Dabei wurden mehrere Einsatzkräfte verletzt. Auch in anderen Städten wurden massenhaft Corona-Auflagen missachtet.

In Hamburg feierten in der Nacht zum Sonntag tausende Menschen im Schanzenviertel und rund um die Reeperbahn und hielten sich laut Polizei kaum an die Corona-Regeln und das bestehende Alkoholverbot. Allein im Schanzenviertel hielten sich knapp 4500 Besucher auf, 1500 davon bei einer illegalen Tanzparty im Florapark. 

Aus der im linksalternativ geprägten Schanzenviertel versammelten Menge seien Flaschen auf Polizisten geworfen worden, als die Beamten Straßenzüge räumten. Zwei Beamte wurden leicht verletzt, fünf Streifenwagen beschädigt. Zahlreiche Lokale wurden den Angaben zufolge geschlossen. Erst am frühen Morgen beruhigte sich die Lage.

17.47 Uhr: Gesundheitsminister beraten über Betrugsverdacht bei Corona-Tests

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Montag über den Betrugsverdacht bei Corona-Teststellen beraten. Nach Angaben eines Sprechers von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist für 8.00 Uhr eine Online-Schaltkonferenz angesetzt. Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests ermitteln Behörden. Spahn hatte „stichprobenartig mehr Kontrollen“ angekündigt. Am Wochenende wurde bekannt, dass ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests immer weitere Kreise zieht. Bekannt wurden Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern.

17.18 Uhr: Weniger Corona, mehr Party: Randale in einigen Städten

Nach Monaten des Corona-Lockdowns drängen die Menschen ins Freie. Das bringt zunehmend Probleme mit sich - und wird für die Polizei teils auch gefährlich. In mehreren Städten Deutschlands sind am letzten Wochenende im Mai Feierlichkeiten ausgeufert, darunter Stuttgart, Regensburg, Hamburg, München.

In der Stuttgarter Innenstadt wurden am späten Samstagabend bei Auseinandersetzungen zahlreicher Jugendlicher mit der Polizei mehrere Polizisten verletzt und junge Randalierer vorläufig festgenommen. Die Bilder weckten Erinnerungen an die sogenannte Stuttgarter Krawallnacht im Juni 2020. Damals hatten Dutzende Menschen, vor allem junge Männer, in der Stuttgarter City randaliert.

16.57 Uhr: Bundesweite Inzidenz bei 35 - alle Bundesländer unter 50er-Schwelle

Die Corona-Zahlen in Deutschland sehen von Tag zu Tag besser aus - auch wenn es weiterhin Unwägbarkeiten mit Blick auf Virus-Varianten und Lockerungen gibt. Das Robert Koch-Institut gab die bundesweite 7-Tage-Inzidenz am Sonntag mit 35,2 an (Vortag: 37,5; Vorwoche: 64,5). Das ist der niedrigste Wert seit Mitte Oktober. Mittlerweile sind alle Bundesländer in Deutschland unter den politisch bedeutsamen Inzidenz-Wert von 50 gerutscht. Auf den Intensivstationen lagen laut DIVI-Intensivregister zuletzt so wenige Corona-Patienten wie seit Anfang November nicht mehr.

Aus den RKI-Zahlen von Sonntag geht hervor, dass nun auch Thüringen als letztes Bundesland die 50er-Marke unterschritten hat. Die dortige 7-Tage-Inzidenz lag demnach zuletzt bei 47,5. Besonders gut ist die Entwicklung in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (14,7), Schleswig Holstein (17,9), Brandenburg (20,0), Hamburg (22,4) und Niedersachsen (23,1). Allerdings ist denkbar, dass die Inzidenzen etwas zu niedrig ausfallen, weil über Pfingsten weniger getestet wurde. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag zuletzt mit 0,75 deutlich unter 1 - das bedeutet sinkende Fallzahlen.

16.11 Uhr: Spahn kündigt schärfere Kontrollen von Testcenter-Abrechnungen an

Nach Berichten über groß angelegten Abrechnungsbetrug in Corona-Testzentren hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schärfere Kontrollen angekündigt. „Wo es nötig ist, schärfen wir nach“, schrieb der Minister am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Es werde nun „stichprobenartig mehr Kontrollen geben“, kündigte er an. Oppositionspolitiker, aber auch der Koalitionspartner SPD, warfen Spahn vor, den Betrug durch Nachlässigkeit bei der Ausgestaltung der Regularien erleichtert zu haben.

Inzwischen gehen mehrere Staatsanwaltschaften dem Verdacht nach, dass Testcenter gegenüber den Behörden eine viel höhere Zahl von Tests angeben, als sie in Wirklichkeit ausgeführt haben. Pro gemeldetem Bürgertest bekommen die Teststellen 18 Euro erstattet - auf Kosten des Steuerzahlers.

15.35 Uhr: Kommunen beklagen „falsche Inzidenzwerte“ - Dialog mit Spahn geplant

Einige Kommunen in Rheinland-Pfalz fühlen sich durch die Berechnung der Inzidenzwerte benachteiligt. Denn ausländische Streitkräfte zählen zwar mit, wenn Infektionen bestimmt werden - aber nicht bei der Einwohnerzahl. Die Folge: Die Berechnungen der Inzidenz – die Infizierten pro 100 000 Einwohner – durch das Robert Koch-Institut (RKI) sind oft vergleichsweise höher. Lokalpolitiker wollen an diesem Dienstag darüber mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprechen.

Der Kreis Birkenfeld fordert von der Bundesregierung eine Korrektur der „falschen Corona-Inzidenzzahlen“. Auch der Landkreis Kaiserslautern will eine Anerkennung der dort stationierten ausländischen Streitkräfte bei der Berechnung der Corona-Inzidenz. Die Region in der Westpfalz ist geprägt vom US-Militärstützpunkt Ramstein mit Tausenden Soldaten, Angehörigen und Zivilangestellten. Experten halten es für möglich, dass rund 40 000 Menschen nicht mitgezählt werden.

14.49 Uhr: RKI registriert 3852 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 35,2

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3852 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6714 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 35,2 an (Vortag: 37,5; Vorwoche: 64,5).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 56 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 82 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 679 148 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

14.13 Uhr: Karliczek für Impfangebot an vorerkrankte Kinder vor neuem Schuljahr

Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) möchte, dass sich vorerkrankte Jugendliche ab zwölf Jahren bis zum Beginn des neuen Schuljahres gegen Corona impfen lassen können. Es würde dieser Gruppe sehr dienen, wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) eine entsprechende Empfehlung geben würde, sagte die Ministerin dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ . Damit könne diesen Kindern der Schulalltag nach den Sommerferien erleichtert werden. Aber die Impfungen blieben freiwillig, betonte sie.

Nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach kann Deutschland das Impfziel von 80 Prozent nur erreichen, wenn auch konsequent Kinder und Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren geimpft würden. „Wir sollten bei den Jugendlichen eine Impfquote von 65 Prozent anstreben“, sagte er der „Bild am Sonntag“.

13.35 Uhr: Nach Polizei-Großeinsatz in Stuttgart wird Verweilverbot geprüft

Nach den erneuten Flaschenwürfen und Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei in der Stuttgarter Innenstadt prüfen Stadt und Polizei ein Verweilverbot für mehrere beliebte Bereiche in der City. „Das würde bedeuten, dass man an den kommenden Wochenenden zwischen 22.00 und 6.00 Uhr zwar noch durch die Innenstadt gehen darf, man kann sich dann aber nicht mehr dort niederlassen“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Zuvor hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet, das mögliche Verbot beträfe den Schlossplatz, den Kleinen Schlossplatz und das Gebiet um den Eckensee am Landtag.

Mit einem Verweilverbot könnten Ansammlungen wie zuletzt auf der zentralen Freitreppe verhindert werden. Dort waren am späten Samstagabend fünf Polizisten verletzt und mehrere junge Randalierer vorläufig festgenommen worden. Nach Angaben der Stuttgarter Polizei hatten sich dort teilweise zwischen 500 und 600 Menschen versammelt. Die Freitreppe war bereits am Abend zuvor geräumt worden.

12.28 Uhr: EU-Parlamentspräsident: Mehrheit der Europäer bis Mitte Juli geimpft

EU-Parlamentspräsident David Sassoli rechnet mit raschen Fortschritten bei den Corona-Impfungen in den europäischen Mitgliedsstaaten. „Inzwischen wurden mehr als 237 Millionen Dosen zugelassener Impfstoffe in ganz Europa ausgeliefert“, sagte Sassoli den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Online Sonntag/ Print Montag). Die Mitgliedstaaten seien auf dem besten Weg, bis Mitte Juli mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung geimpft zu haben.

Sassoli zeigte sich zuversichtlich. Dank der Impffortschritte würden die Europäer „bald wieder mehr Freiheiten genießen können“, sagte der italienische Politiker der sozialdemokratischen „Partito Democratico“. „Eine Etappe auf dem Weg dorthin ist das digitale EU-Covid-Zertifikat, das schon diesen Sommer einen möglichst reibungslosen und zugleich sicheren Reiseverkehr ermöglichen soll.“

Das Zertifikat tritt laut Sassoli am 1. Juli in Kraft und wird ab diesem Datum überall in der Europäischen Union anerkannt sein. „Ich bin zuversichtlich, dass die meisten Mitgliedstaaten es zu diesem Datum auch ihren Bürgerinnen und Bürgern anbieten werden“, sagte der ehemalige Fernsehjournalist aus Florenz.

Der Impf-Ausweis könne „nicht zu einer Diskriminierung von Personen führen, die es nicht besitzen“, betonte der Parlamentspräsident. „Es handelt sich um ein Instrument, mit dem man bescheinigen kann, dass man geimpft ist oder ein aktuelles negatives Testergebnis hat oder sich von der Infektion erholt hat.“ Die EU werde mindestens 100 Millionen Euro investieren, damit „erschwingliche Tests zur Verfügung stehen“. All dies sei ein großer Schritt zurück zur Normalität.

11.20 Uhr: Scholz beharrt auf Homeoffice-Pflicht bis Ende Juni

Bundesfinanzminister Olaf Scholz lehnt Forderungen aus der Wirtschaft nach einer frühzeitigen Aufhebung der Homeoffice-Pflicht ab. Der SPD-Kanzlerkandidat beharrt darauf, dass Arbeit im Homeoffice bis Ende Juni die Regel bleiben soll. „Jetzt dürfen wir nicht leichtsinnig werden. Das Virus ist noch nicht besiegt. Deshalb halte ich es für absolut richtig, wie vereinbart die Pflicht zum Homeoffice beizubehalten“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“. Die Regelung läuft nach bisheriger Planung ohnehin am 30. Juni aus.

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz soll derzeit Arbeit im Homeoffice die Regel sein - zumindest bei Beschäftigten, die im Büro arbeiten. Die Unternehmen müssen das Arbeiten von zuhause ermöglichen, wenn keine zwingenden Gründe dagegen sprechen. Die Beschäftigten müssen dies im Normalfall auch annehmen.

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer kritisierte die Haltung von Scholz. „Wer Biergärten richtigerweise öffnet, darf nicht an der Homeoffice-Pflicht festhalten“, sagte er am Sonntag. Scholz Position wirke „geradezu anachronistisch“.

10.12 Uhr: Umfrage: Junge Menschen während der Pandemie oft einsam

Viele junge Menschen in Deutschland fühlen sich in der Corona-Pandemie oft allein. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 1000 unter 30-Jährigen, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Demnach gaben bei der Umfrage der Betriebskrankenkasse Pronova 56 Prozent der teilnehmenden 16- bis 29-Jährigen an, sie fühlten sich seit Beginn der Pandemie „häufig einsam“. Fast ebenso viele seien besorgt, ihren Freundeskreis durch eingeschränkte Kontakte zu verlieren.

Vor allem Mädchen und junge Frauen haben demnach ihre Kontakte reduziert: 63 Prozent sahen ihren engen Freundeskreis weniger, 51 Prozent trafen sogar die beste Freundin seltener. Unter jungen Männern galt das der Umfrage zufolge für 47 beziehungsweise 37 Prozent der Befragten.

8.32 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 35,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter auf 35,2 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden 3852 Neuinfektionen und 56 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Allerdings liegt die Zahl an Wochenenden oder nach Feiertagen in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

6 Uhr: Polizei räumt nach illegaler Rave-Party das Schanzenviertel

Die Polizei hat nach einer illegalen Rave-Party das Hamburger Schanzenviertel geräumt und abgeriegelt. Nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur hatten sich in einem Park rund 1300 Menschen am Samstagabend zu einer Feier mit lauter Musik eingefunden. Da dabei von einer Großzahl der Menschen gegen die Abstände und Maskenpflicht aufgrund der Corona-Schutzordnung verstoßen wurde, wurde die Party von der Polizei aufgelöst. Daraufhin strömten die Menschen ins Schanzenviertel und feierten dort weiter. Als die Polizei auch dort gegen die Feiernden durchgriff, kam es zu Flaschenwürfen auf die Beamten. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Geschäfte und Restaurants im Schanzenviertel mussten darüber hinaus schon um 23 Uhr anstatt um Mitternacht schließen.

Das waren die Entwicklungen vom Samstag, 29. Mai: 

20 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten sinkt weiter

In Baden-Württemberg geht die Belastung durch das Coronavirus in den Städten und Kreisen weiter zurück. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes lag die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz am Samstag bei 43,9 (Stand: 16.00 Uhr), am Tag zuvor waren es noch 46,6 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Auffällig ist auch der Wochenvergleich: Vor einer Woche wurden 1249 neue Ansteckungen gemeldet, am Samstag waren es 761 Infektionen. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn liegt damit bei 492 160. Offen bleibt, ob der starke Abfall der Tendenz in dieser Woche möglicherweise auch mit weniger Tests in den Ferien zusammenhängt.

Es starben sieben weitere Menschen an einer Infektion mit dem Virus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 9940. Als genesen gelten 463 315 Menschen (plus 1738).

Weiterhin liegt keine Region bei einer dreistelligen Inzidenz. 26 Regionen unterschreiten nach aktuellem Stand die 50er-Inzidenzschwelle.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden inzwischen 41,4 Prozent der Menschen im Südwesten mindestens einmal geimpft. Als vollständig geimpft gelten 16,8 Prozent (Stand: 8.00 Uhr).

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters werden 387 Corona-Infizierte in Baden-Württemberg intensivmedizinisch behandelt, 249 von ihnen werden künstlich beatmet. Insgesamt sind derzeit 2025 von betreibbaren 2350 Intensivbetten (86,2 Prozent) belegt.

18.20 Uhr: Tschechien lässt geimpfte Touristen aus Deutschland wieder einreisen

Tschechien lässt Urlauber aus Deutschland, die gegen Corona geimpft sind, von Dienstag an wieder ins Land - auch ohne vollständigen Schutz. Voraussetzung ist, dass die erste Spritze mindestens drei Wochen zurückliegt. Dies geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor, die am Samstag in Prag veröffentlicht wurde. Der Impfnachweis muss in englischer Sprache vorliegen. Zudem muss die Einreise online angemeldet werden. Die neuen Regeln gelten auch für Touristen aus Kroatien, Ungarn, Polen, Österreich, der Slowakei und Slowenien.

Für Ungeimpfte bleibt die Einreise ohne triftigen Grund untersagt, mit Ausnahme des sogenannten kleinen Grenzverkehrs. Tschechien gehörte zeitweise zu den von der Pandemie am stärksten betroffenen Ländern weltweit. Inzwischen hat sich die Lage sehr gebessert. Nach Angaben des Gesundheitsministerium von Samstag gab es 454 registrierte Neuinfektionen binnen eines Tages - der niedrigste Wert seit Ende August. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche - lag am Samstag bei 32.

Deutschland stuft Tschechien dennoch als Risikogebiet ein und hat eine Reisewarnung ausgesprochen.

17.17 Uhr: Spahn prüft strengere Kontrollen bei Test-Abrechnungen

Angesichts des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Tests für alle pocht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf ein korrektes Vorgehen und prüft schärfere Kontrollregeln. Er sehe, dass die allermeisten Anbieter „das mit großen Engagement, sehr professionell und auch sehr ordentlich machen“, sagte der CDU-Politiker am Samstag in Pretoria am Rande eines Südafrika-Besuchs. „Wir werden jetzt auch schauen, ob wir die Kontrollmechanismen noch mal verschärfen.“

Spahn sagte, die „Bürgertests“ seien sehr pragmatisch in einer Situation möglich gemacht worden, in der ein schneller Aufbau gewollt gewesen sei. Dabei entschieden die Behörden am Ort über Betreiber von Teststellen wie Ärzte, Apotheker, Rotes Kreuz oder auch private Anbieter. Es sei ausdrücklich vorgesehen, dass die Gesundheitsbehörden entscheiden, wer die Bedingungen erfülle, das auch gut zu machen.

Spahn verwies zudem darauf, dass eine nachträgliche Kontrolle bereits vorgesehen sei. „In der Pandemie muss es manchmal schnell gehen.“ Anbieter müssten aber damit rechnen, dass Unterlagen bis Ende 2024 überprüft werden können. Ohnehin geplant gewesen sei, die Vergütung angesichts des größeren Angebots auf dem Markt demnächst zu senken. Der Bund übernimmt seit Anfang März die Kosten für mindestens einen Schnelltest pro Bürger und Woche.

Nach einer Recherche von „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR sollen in Corona-Teststellen vielerorts deutlich mehr Tests bei den Kassenärztlichen Vereinigungen abgerechnet werden als tatsächlich durchgeführt worden seien. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität in Bochum hat Ermittlungen aufgenommen.

16.03 Uhr: Stiko-Mitglied gegen generelle Kinderimpfkampagne

Stiko-Mitglied Christian Bogdan hat sich in der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder gegen eine „generelle Kinderimpfkampagne“ ausgesprochen. „Eine Impfempfehlung kann nicht einfach deswegen ausgesprochen werden, weil es gerade gesellschaftlich oder politisch opportun erscheint“, sagte der Erlanger Immunologe, der der Ständigen Impfkommission (Stiko) angehört, den „Nürnberger Nachrichten“ (Samstagsausgabe).

Die Wirksamkeit für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sei zwar nachgewiesen - „aber in Sachen Nebenwirkungen fehlen noch ausreichend Daten“, sagte er. „Die Immunantwort eines Kindes kann anders verlaufen als bei einem Erwachsenen. Deswegen braucht man da mehr Daten.“

Die EMA hatte am Freitag eine EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren befürwortet. Die formale Zulassung durch die EU-Kommission steht noch aus, ebenso die Prüfung der Stiko, ob sie eine Impfung für Kinder generell empfiehlt. Von der Stiko gab es bereits Signale, dass sie möglicherweise keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben wolle, sondern nur für vorerkrankte Kinder.

Beim Biontech-Impfstoff habe das Paul-Ehrlich-Institut beispielsweise „Hinweise für ein erhöhtes Auftreten von Herzmuskelentzündungen im zeitlichen Kontext zur Impfung, vor allem bei jungen Männern“, sagte Bogdan. „Ich will nicht die Pferde scheu machen. Aber wir brauchen eben Daten und sollten nicht eine generelle Kinderimpfkampagne starten.“

Ziel müsse es sein, in erster Linie diejenigen durch eine Impfung zu schützen, die ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken oder sogar zu sterben. „Eine Impfung von Kindern nur zum Zwecke des indirekten Schutzes anderer ist keine ausreichende Impf-Indikation.“

14.48 Uhr: Kneipen-Gäste in Leipzig prügeln bei Corona-Kontrolle auf Polizisten ein

Mit gewaltsamen Attacken auf Polizeibeamte haben sich Gäste einer Bar in Leipzig gegen eine Corona-Kontrolle gewehrt. Drei Beamte wurden bei dem Einsatz in der Nacht zum Samstag verletzt, zwei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Angreifer hätten erst von einem bereits am Boden liegende Beamten abgelassen, als ein weiterer Polizist einen Warnschuss abgegeben habe. 

Die Kriminalpolizei ermittelt den Angaben zufolge nun wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Nach Verdächtigen werde gefahndet.

Die Beamten waren vom Ordnungsamt im Rahmen der Amtshilfe um die Kontrolle gebeten worden, hieß es in der Polizeimitteilung. Dem Amt hätten Hinweise vorgelegen, dass sich in der Bar Gäste aufhielten, die nach Vorgaben der Corona-Schutzregeln nicht dort hätten sein dürfen. Als die Polizei die Personalien der rund 40 Gäste feststellen wollte, seien die Beamten angegriffen und aus der Bar gedrängt worden. Mehrere der Gäste seien währenddessen durch das Toilettenfenster ins Freie geflohen.

14.13 Uhr: Spahn: Sicherer Impfstoff für Kinder „großartige Nachricht“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das grüne Licht der EU-Arzneimittelbehörde EMA für eine Zulassung des ersten Corona-Impfstoffes für Kinder begrüßt. Es sei „eine großartige Nachricht“, dass das in Deutschland entwickelte Präparat auch sicher und wirksam für Kinder ab zwölf Jahren sei, sagte der CDU-Politiker am Samstag in Pretoria am Rande eines Südafrika-Besuchs.

Die EMA hatte am Freitag eine EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren befürwortet. Die formale Zulassung durch die EU-Kommission steht noch aus, ebenso die Prüfung der Ständigen Impfkommission (Stiko), ob sie eine Impfung für Kinder generell empfiehlt.

Spahn hob hervor, dass man jetzt auch impfen und Sicherheit geben könne, wo Kinder und Jugendliche, Eltern und Ärzte entscheiden, dass dies Sinn mache. Es sei eine individuelle Entscheidung.

13.31 Uhr: Vietnam meldet neue Variante des Coronavirus

Die vietnamesischen Behörden haben nach eigenen Angaben eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen, die sich über die Luft rasch weiterverbreitet. Es handele sich um eine Kombination aus dem indischen und dem britischen Virusstamm, sagte Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long am Samstag laut Staatsmedien. 

Die neue Variante zeichne sich dadurch aus, dass sie sich rasch über die Luft weiterverbreite, sagte der Minister. Nach der Infektion steige die Virenlast im Rachen der Patienten sehr schnell an und verbreite sich dann sehr stark in der Umgebung. Zur Zahl der mit der neuen Variante infizierten Patienten äußerte sich Long nicht. 

12.26 Uhr: Handelsverband fordert bundesweite Öffnung von Läden ohne Test- und Terminpflicht

Der Handelsverband HDE fordert angesichts sinkender Inzidenzzahlen eine flächendeckende Öffnung der Geschäfte. "Die Politik braucht jetzt einen klaren Plan, wir dürfen uns nicht im Klein-Klein verlieren", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt" vom Samstag. Geschäftsbesuche müssten bundesweit wieder ohne Test- und Terminpflicht möglich sein, sagte er. Genth verwies dabei auf die "klaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zur geringen Infektionsgefahr beim Einkauf".

Zudem forderte er weitere Anstrengungen bei der Impfkampagne, "um so schnell wie möglich wieder weitere Normalität in die Innenstädte einziehen lassen zu können". Es dürfe hier nicht zu "unnötigen" Verzögerungen kommen. "Das halten die Unternehmen nicht mehr aus", sagte Genth. "Ganze Stadtzentren drohen zu veröden."

11.06 Uhr: Fast alle Länder kehren am Montag zum Präsenzunterricht zurück

Angesichts sinkender Corona-Ansteckungszahlen kehren nahezu alle Bundesländer ab Montag zum Präsenzunterricht zurück - zumindest in den Grundschulen. Dies geht aus einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des "Handelsblatt" unter den Kultusministerien der Länder hervor. Eine Ausnahme machen demnach nur Berlin und Rheinland-Pfalz - obwohl die Infektionszahlen dort nicht überdurchschnittlich hoch sind.

In der Hauptstadt soll der aktuelle Wechselunterricht noch bis zu den Sommerferien ab 24. Juni andauern. Auch Rheinland-Pfalz will erst in drei Wochen zum normalem Unterricht zurückkehren. 

Der Bundeselternrat hat kein Verständnis für den föderalen Flickenteppich an Regelungen: "Es ist wie seit Ausbruch der Pandemie: Jedes Bundesland macht, was es will", sagte die Vorsitzende des Bundeselternrats, Sabrina Wetzel, dem "Handelsblatt". "Wir fordern auch bei den Öffnungen eine einheitliche Linie." Für Eltern seien die unterschiedlichen Regelungen nicht nachvollziehbar.

Einige Länder lassen sich der Umfrage zufolge zumindest bei den weiterführenden Schulen noch ein wenig länger Zeit, um vom Wechselunterricht wieder in den Normalmodus zurückzukehren: In Bremen und Brandenburg solle das am 6. Juni der Fall sein. Dies gelte auch in Sachsen-Anhalt, dort können Schulleitungen die Öffnung aber auch eine Woche vorziehen. Die meisten Länder koppeln die Schulöffnungen daran, dass die Inzidenz auch unter 50 bleibt.

9.20 Uhr: Rund 130 Jugendherbergen wieder geöffnet - hohe Nachfrage

Nach Schließungen während des Corona-Lockdowns sind in Deutschland rund 130 der mehr als 430 Jugendherbergen wieder geöffnet. „Wir gehen aber davon aus, dass es schon in der kommenden Woche rund 200 sein werden und sich diese Entwicklung sukzessive fortsetzt“, teilte ein Sprecher des Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Aktuell sei die Nachfrage vor allem für die anstehende Ferienzeit sehr hoch, besonders durch Familien. „Hier verzeichnen wir gerade sehr viele Neumitgliedschaften.“

Das DJH sei optimistisch, die Jugendherbergen wieder Stück für Stück zu öffnen. „Nichtsdestotrotz sind das hauptsächlich Einzel- und Familienreisen. Die Jugendherbergen leben aber in erster Linie von Gruppen und Klassenfahrten.“ Zudem seien die unterschiedlichen Regelungen für die Landesverbände eine Herausforderung. „Umfang und Zeitpunkt der Öffnungen hängen stark von der Art und Klarheit der Beschlüsse in den jeweiligen Bundesländern ab.“ Nach den Schließungen blicke man nun aber vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

8.10 Uhr: Niederlande und Irland lockern Corona-Maßnahmen

Angesichts sinkender Infektionen mit dem Coronavirus werden die Corona-Beschränkungen in immer mehr europäischen Ländern gelockert. Das „Ende des Lockdowns“ verkündete am Freitag der niederländische Regierungschef Mark Rutte. Ab dem 5. Juni würden die Innengastronomie, Museen und Kinos wieder geöffnet, kündigte er an. Auch in Irland sollen Restaurants und Pubs in den kommenden Wochen wieder öffnen.

Bereits seit Ende April ist in den Niederlanden die Außengastronomie wieder geöffnet, auch eine umstrittene Ausgangssperre wurde damals aufgehoben. Im Mai traten in dem Land weitere Lockerungen in Kraft. Unter anderem durften Zoos wieder öffnen und Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Auch nach dem ab Samstag kommender Woche geltenden Öffnungsschritt bleiben in den Niederlanden Einschränkungen bestehen. So dürften Restaurants keine Spiele der Fußball-EM auf Leinwänden übertragen, sagte Rutte. Für Museen gilt das Prinzip ein Gast pro Quadratmeter.

7 Uhr: Unternehmen im Südwesten sehen sich gut für Corona-Impfstart gerüstet

Ab Anfang Juni sollen auch die Firmen Teil der Impfkampagne im Land werden. Die Betriebsärzte stehen bereit - und stellen sich zunächst auf eine möglichen Mangel an Impfstoff ein.

Unternehmen im Südwesten sehen sich für den Corona-Impfstart der Betriebsärzte in der zweiten Juniwoche gut gerüstet - sie bemängeln aber Unklarheit über Liefermengen des Impfstoffs. Zeitgleich mit dem Wegfall der Impfpriorisierung am 7. Juni werden auch die Firmen fester Teil der Impfkampagne im Land.

Der Autobauer Daimler mit Sitz in Stuttgart setzt auf eigene Impfzentren mit mehr als 70 Werksärzten und mehr als 200 medizinischen Fachangestellten an seinen Standorten in Deutschland, wie eine Sprecherin mitteilte. In den Impfstraßen könnten im Fünf-Minuten-Takt Mitarbeiter aufgeklärt und geimpft werden. Das Unternehmen rechnet mit mehr als 3000 Impfungen pro Tag an seinen Standorten. Die Online-Registrierung für eine Impfung sei von Mitarbeitern bislang sehr gut angenommen worden. Die Daimler AG hat eigenen Angaben zufolge rund 167 000 Mitarbeiter in Deutschland.

Auch der Automobilzulieferer Bosch zeigt sich zuversichtlich für den Impfstart. Man habe bis zur zugelassenen wöchentlichen Höchstmenge pro Betriebsarzt erstmalig Impfdosen bestellt, teilte eine Sprecherin mit. Die Impfungen im Unternehmen sollen am 8. Juni beginnen. Alle Mitarbeiter in Deutschland sollen demnach ein Impfangebot bekommen. Bosch beschäftigt nach eigenen Angaben hierzulande rund 132 000 Mitarbeiter. Als „herausfordernd“ beschrieb die Sprecherin den „Informationsfluss“ zur Impfkampagne und zu Liefermengen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 28. Mai: 

22.23 Uhr: RB Leipzig plant zur neuen Saison mit etwa 20 000 Zuschauern

RB Leipzig plant einem Bericht der „Bild“ zufolge unter bestimmten Voraussetzungen mit rund 20 000 Zuschauern bei den Heimspielen in der nächsten Saison. Die Verantwortlichen des deutschen Fußball-Vizemeisters würden mit einer Auslastung der Red Bull Arena von 50 Prozent kalkulieren, hieß es in dem Bericht bei „bild.de“, wenn der Inzidenzwert während der Corona-Pandemie dann weiter unter 50 liegen würde. Wer sich die Spiele im Stadion anschauen darf, soll der Zeitung zufolge unter den Besitzern von Dauerkarten ausgelost werden, hieß es am Freitag.

21.20 Uhr: Hamburger Senat erlaubt Hotelübernachtungen und Hafenrundfahrten

Nach sieben Monaten Corona-Lockdown öffnet sich Hamburg wieder für Übernachtungsgäste. Hotels, Hostels und Pensionen dürfen ab Dienstag mit eingeschränkter Kapazität öffnen, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Freitag bekannt gab. Auch zahlreiche Sport- und Freizeitaktivitäten können wieder stattfinden.

Unter den üblichen Hygieneauflagen werden etwa Hafen- und Stadtrundfahrten erlaubt. Kreuzfahrtschiffe sollen ab 11. Juni wieder ablegen dürfen. Bis zu 20 Erwachsene dürfen im Freien gemeinsam Sport treiben. Getestete, genesene und vollständig geimpfte Bürger dürfen auch in Fitnessstudios trainieren oder Yogastudios besuchen.

20.02 Uhr: Weiteres Cluster von seltener Corona-Variante im Westen Frankreichs aufgetreten

Im Westen Frankreichs ist ein weiteres Cluster einer sehr seltenen Coronavirus-Variante aufgetreten. Bis Donnerstag seien 37 Infektionen mit der Variante nachgewiesen worden, der Großteil in der Gemeinde Niort, teilten die französischen Behörden am Freitag mit. Es handelt sich um die selbe Virus-Variante, die vergangene Woche bereits gehäuft in einem Viertel von Bordeaux nachgewiesen worden war. Eine Verbindung zwischen den beiden Clustern konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Der als VOC 20I/484Q bezeichnete Stamm ist mit der britischen Variante des Coronavirus verwandt, weist aber eine zusätzliche Mutation (E484Q) auf.

Die Variante VOC 20I/484Q wird von den französischen Behörden als "besorgniserregend" eingestuft. Nachdem vergangene Woche rund 50 Menschen im Viertel Bacalan in Bordeaux positiv auf die seltene Variante getestet worden waren, hatten die Behörden angekündigt, die Impfkampagne in dem Stadtteil deutlich zu beschleunigen.

18.59 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten wieder unter der 50er-Schwelle

Erstmals seit mehr als drei Monaten ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche in Baden-Württemberg wieder unter die kritische 50er-Marke gesunken. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes lag die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz am Freitag bei 46,6 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn wuchs um 844 auf 491.399. Auch die Zahl der Corona-Toten nahm wieder zu: 18 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Virus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 9933. Als genesen gelten 461.577 Menschen (plus 1775).

17.49 Uhr: Reisebeschränkungen für Niederlande und Polen entschärft

Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen entschärft die Bundesregierung die Einreisebeschränkungen für mehrere weitere EU-Länder. Die Niederlande und Zypern werden am Sonntag vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft, wie das Robert Koch-Institut am Freitag in Berlin bekanntgab. Damit wird die generelle Quarantänepflicht für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Durch einen negativen Corona-Test bei Einreise kann man dann zehn Tage Isolation umgehen.

Drei weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union werden ganz von der Liste der Risikogebiete gestrichen: Polen, Ungarn und Bulgarien, ebenso wie Liechtenstein und Monaco. Auch einzelne spanische Regionen fallen aus der Liste. Konkrete Auswirkungen hat das für Reisende, die auf dem Landweg nach Deutschland kommen. Sie sind dann auch von der Testpflicht nach Einreise befreit. Flugreisende aus diesen Ländern müssen dagegen weiter einen negativen Corona-Test vorweisen können.

16.40 Uhr: EU-Behörde gibt grünes Licht für Impfstoff für Kinder

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Die Behörde erteilte dem Impfstoff eine Zulassung für die Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren. Bisher war der Impfstoff in der EU ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

Mit der EMA-Entscheidung steht in der EU erstmals ein Corona-Impfstoff für Kinder zur Verfügung. Bundesregierung und Bundesländer hatten angekündigt, dass sich Kinder und Jugendliche in Deutschland ab dem 7. Juni gegen das Coronavirus impfen lassen können. Allerdings gibt es für sie keinen zusätzlichen Impfstoff, sie müssen sich wie alle anderen Impfwilligen um einen Termin bemühen.

15.15 Uhr: Freizeitparks im Südwesten könnten ab 8. Juni öffnen

Ab dem 8. Juni, also nach den Pfingstferien, könnten Freizeitparks in Baden-Württemberg öffnen dürfen - wenn im Europa-Park alles gut läuft und die Corona-Lage es zulässt. Bis Ende kommender Woche wolle Deutschlands größter Freizeitpark in Rust einen Abschlussbericht zu dem seit einer Woche laufenden und wissenschaftlich begleiteten Modellversuch vorlegen, teilte das Sozialministerium am Freitag in Stuttgart mit. Dieser werde im Eilverfahren ausgewertet, kündigte Amtschef Uwe Lahl an. „Ein erster Zwischenbericht lässt hoffen, dass auch der Betrieb eines Freizeitparks unter Pandemiebedingungen funktioniert“, erklärte er. Wichtig seien Hygiene- und Testkonzept und niedrige Infektionszahlen.

14.13 Uhr: Hochschulen im Südwesten erhalten 400.000 Schnelltests

Die baden-württembergischen Hochschulen werden mit 400 000 Corona-Schnelltests ausgestattet, um den Betrieb in den Unis für die Studierenden so sicher wie möglich vorbereiten zu können. „Die Tests sind ein Baustein für unsere Hochschulen, um schon im laufenden Sommersemester wieder mehr lebendiges Studieren möglich zu machen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Freitag. Das Ministerium spricht von einer „ersten Tranche“. In Baden-Württemberg waren im Wintersemester 2020/21 knapp 364 000 Studierende an den Hochschulen eingeschrieben.

Die Zahl der bestellten Tests sei auf der Grundlage der Planungen der Hochschulen zu Präsenzveranstaltungen und Prüfungen ermittelt worden. Laut Ministerium werden auch die sogenannten Bürgertests als Nachweis von den Hochschulen anerkannt. Nicht bekannt ist bislang, ob und wann weitere Tests bestellt werden.

13.25 Uhr: Österreich lockert weiter – ab 1. Juli volle Säle und Stadien erlaubt

Österreich schafft ab 1. Juli alle Obergrenzen für die Besucherzahl bei Veranstaltungen im Freien und in Gebäuden ab. Einzige Voraussetzung sei dann, dass die Besucher getestet, genesen oder geimpft seien, kündigte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Freitag in Wien an. Das komme nicht zuletzt der Kultur und dem Sport zugute.

Grundlage für alle anstehenden Lockerungen sei die insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung sowohl bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wie auch bei der immer geringeren Belegung der Kliniken mit Corona-Patienten, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Als weiterer Schritt werde der Platzbedarf für Kunden im Handel bereits ab 10. Juni von 20 auf 10 Quadratmeter halbiert. Die Sperrstunde werde von 22.00 auf Mitternacht verlegt, hieß es. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt aktuell bei etwa 40.

12.44 Uhr: Lockerungen im Kreis Konstanz – das ist ab Samstag wieder erlaubt

Die Inzidenz der vergangenen 14 Tage ist im Kreis Konstanz unter 100 geblieben. Das sorgt dafür, dass die Menschen dort ab Samstag (29. Mai) wieder ins Kino, Fitnessstudio oder zu Konzerten dürfen. Da der Landkreis zusätzlich seit fünf Tagen unter dem Inzidenzwert von 50 liegt, wird es voraussichtlich ab Montag Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen geben. Die bisherige Regel, dass sich nur ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen darf, ist dann passé. Es dürfen sich wieder maximal zehn Personen aus drei Haushalten treffen. Kinder der jeweiligen Haushalte, die jünger als 14 Jahre sind, werden nicht gezählt. Einen Überblick über alle anstehenden Lockerungen im Kreis Konstanz finden Sie hier.

11 Uhr: Zoll stoppt Einfuhr von 10.000 Corona-Masken aus der Türkei

Wegen fehlender Unterlagen hat das Zollamt Untermünkheim (Landkreis Schwäbisch Hall) die Einfuhr von 10.000 FFP2-Masken aus der Türkei gestoppt. Der Einführer habe ohne erforderliche Begleitdokumente und Nachweise versucht, die Schutzmasken abzufertigen, teilte das Hauptzollamt Heilbronn mit.

Auch nachgereichte Unterlagen hätten nicht ausgereicht, um die Einhaltung der Produktsicherheitsstandards nachzuweisen. Der Importeur - ein Unternehmen aus der Region - musste die Ware vernichten - und selbst für die Kosten aufkommen.

9.55 Uhr: Ärztepräsident warnt nach Impfgipfel vor „Frustwelle“ bei Patienten in Praxen

Nach dem Impfgipfel hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt vor wachsendem politischen und gesellschaftlichen Druck auf Eltern gewarnt, ihre Kinder impfen zu lassen. „Die Datenlage zu Risiken und Nutzen einer möglichen Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen ist derzeit noch so unzureichend, dass man keine Empfehlung abgeben kann“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“. Deshalb sei es richtig, dass die Ständige Impfkommission die Gefährdung der Kinder durch Sars-Cov-2 mit Bedacht analysiere.

Angesichts der Vereinbarung von Bund und Ländern, dass sich ab 7. Juni mit dem Wegfall der Priorisierung auch Kinder ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen können, verwies der Ärztepräsident auf die nach wie vor unzureichenden Impfstoff-Kapazitäten in den Praxen. Das Praxispersonal müsse deshalb viel Zeit für diejenigen Patienten aufwenden, „die bei den Impfungen noch nicht zum Zuge kommen und deshalb frustriert sind“.

„Diese Frustwelle darf sich keinesfalls fortsetzen oder gar verstärken“, warnte Reinhardt. Die Bundesländer sollten deshalb dringend zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche auch in den Impfzentren schaffen.

8.40 Uhr: Braun: Keine breitflächige Impfung von Kindern ab zwölf Jahren ab Juni

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) ist nach dem Impfgipfel der Erwartung entgegengetreten, dass Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bereits ab Juni breitflächig gegen Corona geimpft werden können. Die Tatsache, dass ab dem 7. Juni die Priorisierung aufgehoben werde, heiße nicht, dass sich ab dem 8. Juni die Hälfte der Bevölkerung impfen lassen könne, sagte Braun im ARD-Morgenmagazin. 

"Unser Ziel ist, dass im Sommer jeder ein Impfangebot erhält, da nehmen wir die Zwölf-Plus-Jährigen mit rein", bekräftigte Braun. Ein bundesweites besonders Impfprogramm werde es für Kinder ab zwölf Jahren nicht geben, ergänzte der Kanzleramtsminister. Es sei aber "nicht ausgeschlossen", dass einzelne Länder dies machten. 

Freitag, 28. Mai, 7.35 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf unter 40

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 7380 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 8769 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 39,8 an (Vortag: 41; Vorwoche: 67). An Feiertagen wie vergangene Woche am Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 192 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Tote gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 27. Mai: 

22.05 Uhr: Größerer Corona-Ausbruch bei Deutscher Bahn in Fulda

An einem Standort der Deutschen Bahn in Fulda hat es einem Medienbericht zufolge einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie "Buzzfeed News" am Donnerstag berichtete, wurden mehr als 60 der rund 600 Mitarbeiter positiv getestet. Der Ausbruch soll sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Werk zur Fahrzeuginstandhaltung ereignet haben. Dort werden demnach vor allem Bremsteile repariert.

Die Deutsche Bahn bestätigte gegenüber "Buzzfeed News", dass "ein Anstieg von positiv getesteten Mitarbeitenden schnell aufgefallen sei". Die Mitarbeiter seien daher täglich auf das Coronavirus getestet worden, "weshalb äußerst rasch die betroffenen Mitarbeitenden identifiziert und direkt in häusliche Isolation geschickt wurden". Mehr als die Hälfte der Infizierten sei mittlerweile wieder genesen.

Der Landkreis Fulda erklärte dem Bericht zufolge, dass es in den vergangenen Wochen in vier Unternehmen höhere Corona-Fallzahlen gegeben habe. In drei der vier Unternehmen habe sich die Lage wieder beruhigt. Die Hygienemaßnahmen seien bei allen Unternehmen "im Wesentlichen sehr gut" gewesen. Zu Infektionen sei es vor allem in den Pausen oder durch Fahrgemeinschaften gekommen, erklärte die Pressestelle des Gesundheitsamtes.

21.02 Uhr: EMA informiert über mögliche Zulassung von Corona-Impfstoff für Kinder

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) teilt am Freitag mit, ob sie den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zulässt. Das Ergebnis einer außerordentlichen Sitzung des EMA-Ausschusses für Humanmedizin wird bei einer Pressekonferenz am Nachmittag (15.00 Uhr) vorgestellt. Ursprünglich war die Zulassungsentscheidung erst für Juni erwartet worden, die EMA hatte das Verfahren jedoch beschleunigt.

Sollte das Vakzin Comirnaty für Zwölf- bis 15-Jährige grünes Licht bekommen, wäre es der erste Corona-Impfstoff für Kinder mit EU-Zulassung. Bislang darf der Biontech/Pfizer-Impfstoff ab einem Alter von 16 Jahren verabreicht werden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte ihre Notfall-Zulassung für Comirnaty bereits am 10. Mai auf Zwölf- bis 15-Jährige ausgeweitet.

20.14 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten kratzt an der 50er-Schwelle

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg liegt nur noch ganz knapp über der Schwelle von 50. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Donnerstag (16 Uhr) im Schnitt 50,3 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Pandemie-Beginn wuchs um 1240 auf 490.555. 22 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit; die Zahl der Toten stieg damit auf 9915. Als genesen gelten 459.802 Menschen (plus 2334).

19.28 Uhr: Schüler fordern Vorgriffsrecht junger Menschen auf Biontech-Impfstoff

Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat die Bundesschülerkonferenz ein Vorgriffsrecht junger Menschen auf den Biontech-Impfstoff gefordert. Mit diesem Präparat werde es in absehbarer Zukunft nur einen Impfstoff gegeben, der für unter 16-Jährige zugelassen werde, sagte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Donnerstag/Print Freitag).

Junge Menschen müssten auch die Möglichkeit bekommen, sich und ihre Mitmenschen mit einer Impfung zu schützen, so Schramm. Der Bund müsse Vorkehrungen treffen, damit entsprechende Mengen verfügbar seien, sobald die EU-Arzneimittelbehörde EMA den Biontech-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen habe.

18.36 Uhr: Söder: Impfangebot, aber keine Impfpflicht

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat versichert, dass es keine Corona-Impfpflicht für Kinder und Jugendliche geben soll. „Keiner muss geimpft werden“, sagte Söder, der aus Nürnberg zugeschaltet war, am Donnerstag nach Beratungen von Bund und Ländern. „Wir wollen Impfangebote machen, aber es gibt keine Impfpflicht.“ Schule werde trotzdem möglich sein, betonte er. Insgesamt zeigte sich Söder zuversichtlich, was die Corona-Lage und den Stand der Impfkampagne angeht - auch wenn man noch nicht über dem „Impf-Berg“ sei. Insgesamt werde die Lage jeden Tag besser. Aber es gebe keinen Anlass für Übermut und Euphorie, es gebe noch viel Arbeit.

18.24 Uhr: Müller warnt vor zu großen Erwartungen an Corona-Impfungen für Kinder

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat vor zu hohen Erwartungen an die geplanten Corona-Impfungen für Kinder gewarnt. „Wir haben dafür keine zusätzlichen Impfstoffe“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag nach Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Es werde daher nach Aufhebung der Impf-Priorisierung am 7. Juni keine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche ab 12 geben. Vielmehr solle ihnen, solle den Familien ein Angebot in Impfzentren oder Arztpraxen im Rahmen der verfügbaren Impfstoffmengen gemacht werden.

18.01 Uhr: Impfungen für Kinder ab zwölf Jahren sollen am 7. Juni starten

Kinder ab 12 Jahren sollen sich in Deutschland ab 7. Juni um einen Corona-Impftermin bemühen können. Mit der erwarteten Zulassung des Biontech-Impfstoffs für diese Altersgruppe durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA könnten sie sich ab dem geplanten Ende der Priorisierung um eine Impfung bei den niedergelassenen Ärzten oder in Impfzentren bemühen, teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin mit.

Die Länder können dem Beschluss zufolge Angebote in Impfzentren machen oder Programme für die Altersgruppe auflegen. Die Minderjährigen sollten sich aber insbesondere in den Praxen um einen Termin bemühen können. Bis zum Ende des Sommers soll auch den Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden. Merkel betonte, die Frage des sicheren Schulbetriebs sei „unabhängig“ davon, ob die Schülerinnen und Schüler geimpft seien. Dies bekräftigte auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf der gemeinsamen Pressekonferenz. Die „Einrichtung des neuen Schuljahrs“ erfolge unabhängig von den Impfungen der Jugendlichen.

17.13 Uhr: Lauterbach kritisiert Haltung der Stiko zur Impfung von Jugendlichen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die Haltung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche. "Wenn sie sich nicht festlegt, schiebt sie die Verantwortung den Eltern, Kindern und Ärzten allein zu", sagte er am Donnerstag den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Das wirft uns zurück in den Bemühungen, Kinder und Jugendliche zu impfen, weil zahlreiche Ärzte verständlicherweise ohne Empfehlung der Stiko junge Menschen nicht impfen wollen." Die Kommision müsse "zumindest eine Botschaft senden".

16 Uhr: Mehr als 31 Millionen Corona-Impfdosen im Juni erwartet

Im kommenden Monat werden in Deutschland voraussichtlich mehr als 31 Millionen Corona-Impfdosen ausgeliefert. Das geht aus Unterlagen des Bundesgesundheitsministeriums für die Länder zum Impfgipfel hervor. Von den ursprünglich für das gesamte zweite Quartal 80 Millionen zugesagten Impfdosen wurden demnach 31 Millionen geliefert.

So sieht die nahe Zukunft aus

15.50 Uhr: Stadt Meersburg sagt auch das diesjährige Bodensee-Weinfest ab

Nachdem das Fest, das jedes Jahre im September bis zu 20.000 Gäste anlockt, schon im ersten Coronajahr 2020 der Pandemie zum Opfer fiel, sieht sich die Stadtverwaltung als verantwortlicher Veranstalter gezwungen, auch das diesjährige Bodensee-Weinfest abzusagen. Die Lage sei nach wie vor zu unsicher.

15.35 Uhr: Testpflicht in Gastronomie soll in Baden-Württemberg vorerst bleiben

Trotz stark sinkender Inzidenzen plant Baden-Württemberg derzeit keine Aufhebung der Testpflicht für den Besuch der Innen- oder Außengastronomie. Ein Sprecherin des Staatsministeriums sagte auf SÜDKURIER-Anfrage: „Wir setzen zunächst auf schrittweise, umsichtige Lockerungen, das heißt, die grundlegenden Schutzmaßnahmen bleiben vorerst ein zentraler Bestandteil, um das Erreichte abzusichern.“

Auch die neue Corona-Verordnung des Landes - die bis 11. Juni verabschiedet sein muss, da die alte dann ausläuft – werde wahrscheinlich keine Lockerung bei der Testpflicht in der Gastronomie vorsehen, so die Sprecherin. Anders als in anderen Bundesländern gilt die Pflicht in Baden-Württemberg ausnahmslos, es gibt keinen Inzidenzwert, bei dessen Unterschreiten sie entfallen würde.

Ebenso steht die Maskenpflicht laut der Sprecherin in Baden-Württemberg derzeit nicht zur Diskussion. Niedersachen hatte zuletzt angekündigt, sie bei einer Inzidenz unter 35 aufzuheben, war nach viel Kritik an dieser Idee aber zurückgerudert.

15.15 Uhr: Initiative für Impfstoffproduktion: Spahn reist nach Südafrika

Hilfen für eine Corona-Impfstoffproduktion in Afrika stehen im Fokus einer Reise von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Südafrika. Der CDU-Politiker wird dazu an diesem Freitag in der Hauptstadt Pretoria erwartet, wie es aus dem Ministerium in Berlin hieß.

Spahn will für die Bundesregierung am Auftakttreffen einer Initiative teilnehmen, mit der Deutschland und Frankreich ihre Unterstützung für den Aufbau einer eigenen Produktion von Corona-Impfstoffen in Afrika bekräftigen. Deutscher Ansatz sei, die dortige Herstellung so zu stärken, dass Impfstoffe in Lizenz hergestellt werden können. Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wird dazu in Pretoria erwartet.

14.14 Uhr: Feldtest für digitalen Corona-Impfnachweis „CovPass“ gestartet

Für den geplanten digitalen Corona-Impfnachweis ist am Donnerstag in Potsdam ein bundesweiter Testlauf gestartet worden. In den kommenden Tagen werde der „kontrollierte Feldtest“ auf Impfzentren in weiteren Bundesländern sowie Arztpraxen erweitert, sagte Gottfried Ludewig, Abteilungsleiter Digitales aus dem Bundesgesundheitsministerium, im Impfzentrum Babelsberg. „Wir wollen sehen, wie die Abläufe laufen. Funktioniert es technisch? Läuft es aber auch in den Prozessen?“, sagte Ludewig.

Die Einführung des freiwilligen Nachweises namens „CovPass“ neben dem gelben Impfheft ist in Deutschland noch im laufenden zweiten Quartal geplant, also bis Ende Juni - vor dem Beginn der Hauptreisezeit. Die Ergebnisse des Feldtests sollen noch vor dem bundesweiten Regelstart zur Weiterentwicklung der Anwendung genutzt werden. Den digitalen Impfnachweis soll man sich künftig direkt in Praxen oder Impfzentren erstellen lassen und dann per Smartphone nutzen können. Auch nachträglich wird das Ausstellen möglich sein.

13.16 Uhr: Baden-Württemberg kritisiert Impfstoff-Verteilung des Bundes

Baden-Württemberg hat sich beim Bund über die Verteilung des Corona-Impfstoffes auf die Bundesländer beschwert. Baden-Württemberg habe bis einschließlich Kalenderwoche 20 rund 95 000 Dosen Impfstoff weniger bekommen, als dem Land gemäß Bevölkerungsschlüssel zustünden, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Donnerstag mit. Dies gehe aus einem Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts hervor.

Hintergrund sind demnach nicht abgerufene Impfdosen von niedergelassenen Ärzten in Baden-Württemberg. Sollten Ärzte Impfstoff nicht abrufen, müsse dieser an die Impfzentren des Landes gehen und nicht an Ärzte in anderen Bundesländern. Die Sprecherin nannte etwa Nordrhein-Westfalen. Dieses Bundesland liege rund 130 000 Dosen im Plus. Zugleich seien die Impfzentren in Baden-Württemberg derzeit nur zu rund 60 Prozent ausgelastet. Es gebe also durchaus Kapazitäten, den Impfstoff schnell und effizient zu impfen, sagte die Sprecherin weiter. Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) habe sich in dieser Sache bereits an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gewandt.

12.45 Uhr: Stiko-Vorsitzender bleibt zurückhaltend bei Corona-Impfungen für Kinder

Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, seine Zurückhaltung bei einer generellen Empfehlung für Corona-Schutzimpfungen bei Kindern bekräftigt. „Gerade wenn es jetzt um die generelle Impfung von Kindern geht, dann müssen wir doch wirklich sehr sicher sein, dass das, was wir tun, auch wirklich zum besten Wohl der Kinder geschieht“, sagte Mertens am Donnerstag dem Sender „Phoenix“.

Insofern stehe er dazu, „die Dinge erst sehr gründlich zu prüfen und dann anschließend eine Empfehlung abzugeben“. Mit Blick auf die Sorge vor Long-Covid-Erkrankungen sagte er, die bisherige Analyse habe ergeben, „dass es Long-Covid bei den Kindern eigentlich nicht gibt“. Insgesamt gebe es nur „sehr wenig schwere Verläufe“. Kinder, die an Covid erkrankt oder verstorben seien, „waren praktisch alles Kinder, die schwerste Vorerkrankungen hatten“.

Mertens sprach sich vor diesem Hintergrund für eine Corona-Schutzimpfung vorerkrankter Kinder und Jugendlicher aus: „In dem Augenblick, wo man Kinder hat, die eine gefährdende Vorerkrankung haben, ändert sich ja auch die ganze Perspektive.“ Dann sei „natürlich die Impfung auf jeden Fall ein Segen“.

11.15 Uhr: Grünenpolitiker: Risikogruppen vor den Kindern impfen

Der Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen von den Grünen sieht eine Bevorzugung von Schülern bei den Corona-Impfungen kritisch. „Wichtig ist, Eltern zu impfen, Angehörige, Verwandte zu impfen, Lehrerinnen, pädagogisches Personal zu impfen, bevor wir dann in einem letzten Schritt - im Falle einer Empfehlung durch die Ständige Impfkommission (Stiko) - auch dazu kommen, Teile von Kindern und Jugendlichen impfen zu können“, sagte Dahmen im ARD-„Morgenmagazin“. Bisher seien noch viele Menschen in den Risikogruppen nicht geimpft.

Beim Nachrichtenportal „t-online“ riet er der Politik, die ausstehende Entscheidung der Stiko zu berücksichtigen: „Wir sind als Politiker gut beraten, die wissenschaftlichen Gremien in Deutschland nicht weiter zu unterhöhlen, auch wenn die Ergebnisse uns manchmal nicht passen“, so der ehemalige Leiter des Rettungsdienstes Berlin.

10.05 Uhr: Osnabrück darf Rückspiel gegen Ingolstadt vor 2000 Fans austragen

Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück darf sein Relegations-Rückspiel gegen den FC Ingolstadt am Sonntag vor 2000 Zuschauern austragen. Das Land Niedersachsen erteilte dem Club und der Stadt eine entsprechende Erlaubnis.

In Niedersachsen soll am 30. Mai ein Modellprojekt für die Öffnung von Kultur- und Freizeiteinrichtungen starten. So dürfen zum Beispiel auch die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften vom 4. bis 6. Juni in Braunschweig an zwei Tagen vor 2000 Zuschauern stattfinden.

Voraussetzung ist in Osnabrück wie in Braunschweig, dass bei der Teilzulassung der Zuschauer nur Sitzplätze vergeben werden und jeder Ticketinhaber beim Einlass ins Stadion einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen muss. Der Zweitliga-16. Osnabrück und der Drittliga-Dritte Ingolstadt spielen in zwei Duellen am Donnerstag sowie am Sonntag (13.30 Uhr/ZDF und DAZN) den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga aus.

8.30 Uhr: Freiburger Infektiologe: Impf-Empfehlung für Kinder wäre verfrüht

Der Freiburger Infektiologe Roland Elling hat sich im Streit um die Impfung von Kindern gegen eine generelle Impf-Empfehlung ausgesprochen. Kinder seien bei einer Infektion mit dem Coronavirus einer sehr geringen Gefährdung ausgesetzt, sagte Elling der „Badischen Zeitung“. „Man muss deshalb abwägen: die Gefährdung der Kinder durch eine Infektion einerseits und die Sicherheit der Impfung andererseits.“ Noch gebe es nur wenige Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen des Wirkstoffs von Biontech, der in den USA bereits für Jugendliche zugelassen ist. Aus dieser Zulassung jetzt schon eine generelle Impf-Empfehlung für Kinder abzuleiten, halte er für verfrüht, sagte der Mediziner, der an der Uniklinik Freiburg tätig ist.

Donnerstag, 27. Mai, 7.05 Uhr: RKI registriert 6313 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 41

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 6313 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.25 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.298 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 41 an .

An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 269 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 237 Tote gewesen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 26. Mai:

21.32 Uhr: Bund und Länder beraten über Impfungen für Kinder

Bei einem erneuten „Impfgipfel“ wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Donnerstag (14.00 Uhr) unter anderem über Corona-Impfungen für Kinder beraten. Angestrebt wird, bis Ende August allen Kindern ab 12 Jahren Impfangebote zu machen. Zuvor muss jedoch die EU-Arzneimittelbehörde EMA voraussichtlich an diesem Freitag über eine entsprechende Zulassung für den bisher ab 16 Jahren zugelassenen Impfstoff von Biontech und Pfizer entscheiden.

Zu klären ist dann etwa auch die konkrete Organisation von Impfungen für Jugendliche beispielsweise über Schulen oder Arztpraxen sowie zusätzlicher Impfstoff dafür. Weiteres Thema der Beratungen sollen mögliche Auffrischungsimpfungen sein. Merkel hatte deutlich gemacht, dass sie hiermit nicht vor dem Herbst rechnet.

20.08 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern öffnet sich im Juni wieder für Touristen

Das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern öffnet am 4. Juni für den bundesweiten Übernachtungstourismus. Eine Woche später, am 11. Juni, sind dann auch wieder Tagesausflüge in den Nordosten möglich, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Mittwochabend nach einem Gipfel zum Tourismus mit Vertretern von Landesregierung und Ferienwirtschaft in Schwerin sagte. Besitzer von Ferienwohnungen und Booten sowie Dauercamper von außerhalb des Bundeslandes sind bereits von diesem Freitag (28. Mai) an zugelassen.

Wer in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen will, muss bei der Anreise einen negativen Corona-Test vorlegen, der dann alle drei Tage aktualisiert werden muss. Dafür soll es ausreichend Testzentren geben. Um Engpässe zu vermeiden, sollten diese Kapazitäten noch ausgebaut werden, gerade auch an Wochenenden, forderte der Landeschef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Lars Schwarz.

19.01 Uhr: Inzidenz im Südwesten nur noch knapp über 50er-Schwelle

Während die Sieben-Tage-Inzidenz im Bundesschnitt schon unter den Wert von 50 gesackt ist, liegt sie in Baden-Württemberg noch knapp darüber. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Mittwoch (Stand: 16 Uhr) wurden in den vergangenen sieben Tagen 51,5 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Südwesten registriert. Am Dienstag hatte die Inzidenz noch 59,4 betragen. Offen ist allerdings noch, ob der starke Abfall der Tendenz der letzten Tage folgt oder auch mit weniger Tests und Meldeverzug rund um Pfingsten zusammenhängt.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg der Mitteilung zufolge um 999 auf 489.315. Inzwischen sind 9893 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 18 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 457.468 Infizierte (plus 2218).

18 Uhr: Biontech reduziert Liefermenge des Corona-Impfstoffs in kommenden zwei Wochen

Biontech reduziert in den kommenden zwei Wochen seine zugesagte Liefermenge mit Corona-Impfstoff, will aber dafür Ende Juni zusätzliche Mengen liefern. Die Lieferzusage für das laufende Quartal werde eingehalten, teilte das Bundesgesundheitsministerium unter Berufung auf Angaben des Unternehmens mit.

Das Ministerium versicherte, dass diese Änderungen keine Auswirkungen auf die zugesagte Liefermenge für die Länder hätten. Die Länder erhalten demnach die zugesagte Menge an Impfstoff für ihre Impfzentren. Die anstehenden Zweitimpfungen in den Arztpraxen seien ebenfalls gesichert.

17 Uhr: Merkel sagt karitativen Organisationen Hilfe für die Zeit nach der Pandemie zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den karitativen Organisationen und ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern Unterstützung für die Zeit nach der Corona-Pandemie zugesichert. „Wir werden hinterher Aufbauarbeit leisten müssen, um alle zu ermutigen, da wieder anzuknüpfen, wo wir vorher waren“, sagte Merkel bei einem Online-Bürgerdialog mit Ehrenamtlern.

Viele Organisationen seien in der Krise unter Druck geraten. Merkel verwies darauf, dass auch die freiwilligen Helfer während der Pandemie auf vieles hätten verzichten müssen. So hätten während der Krise oft die gewohnten Strukturen nicht zur Verfügung gestanden, bei denen sich die Ehrenamtlichen Rat holen oder sich gegenseitig stützen können.

15.19 Uhr: Impfungen von Schülern noch vor den Sommerferien?

Die Landesregierung will noch vor den Sommerferien mit Impfungen gegen das Coronavirus für Schülerinnen und Schüler beginnen - sobald ein Impfstoff für Jugendliche zugelassen ist. „Im engen Austausch mit Kultusministerin Theresa Schopper und dem Bund sind wir hier auf der Zielgeraden“, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums.

Details etwa zur Impfkampagne, zur Logistik und zur Verteilung des Impfstoffs würden in Kürze breit kommuniziert. Die SPD hatte zuvor den Einsatz mobiler Impfteams an Schulen gefordert. „Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass allen Schülerinnen und Schüler im Land rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahrs eine Covid-19-Impfung angeboten werden kann“, sagte der baden-württembergische Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch in Stuttgart.

15 Uhr: EU verlangt von Astrazeneca wegen Lieferverzögerungen hohen Schadenersatz

Wegen der massiven Verzögerungen bei Impfstofflieferungen hat die EU vom Hersteller Astrazeneca vor Gericht hohe Entschädigungszahlungen verlangt. Das britisch-schwedische Unternehmen müsse eine Mindeststrafe von zehn Millionen Euro zahlen sowie „zehn Euro pro Dosis und jeden Tag Verzögerung“, forderten die Anwälte der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten in Brüssel.

Sie warfen Astrazeneca in dem Verfahren eine „eklatante Verletzung“ von Vertragspflichten vor. Die EU hatte im vergangenen Jahr insgesamt 300 Millionen Dosen bei Astrazeneca bestellt. Statt 120 Millionen Dosen im ersten Quartal lieferte das Unternehmen aber nur 30 Millionen. Es verwies dabei auf anfängliche Produktionsprobleme.

14.08 Uhr: Zoll stoppt Einfuhr von FFP2-Masken aus der Türkei

Beamte des Zollamts Albstadt (Zollernalbkreis) haben die Einfuhr von 50.000 FFP2-Schutzmasken gestoppt. Wie die Behörde mitteilte, war den Beamten bei der Überprüfung aufgefallen, dass die Masken aus der Türkei nicht dem von der EU festgelegten Sicherheitsstandard entsprochen hätten. Eine Untersuchung durch Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Tübingen habe diesen Verdacht bestätigt.

Die Ware gehe nun wieder zurück. Bestimmt waren die FFP2-Masken für ein im Zollernalbkreis ansässiges Unternehmen, wie es von der Behörde hieß. Bereits im April habe der Albstädter Zoll knapp eine Million Masken nicht ins Land gelassen, weil diese ebenfalls als nicht-EU-konform eingestuft wurden.

13.46 Uhr: Bund legt milliardenschweres Corona-Hilfsprogramm für Kulturbranche auf

Mit einem Hilfsprogramm im Volumen von 2,5 Milliarden Euro will die Bundesregierung die von der Corona-Pandemie besonders betroffene Kulturbranche unterstützen. Der Sonderfonds für Kulturveranstaltungen sei "das größte Kulturförderprogramm seit Gründung der Bundesrepublik", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch in Berlin. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte: "Die Wiederbelebung des kulturellen Lebens verdient dieselben Anstrengungen, die auch anderen Branchen zuteil werden."

Von den eingeplanten Geldern sind insgesamt 1,9 Milliarden Euro als "Wirtschaftlichkeitshilfe für kleinere Veranstaltungen" vorgesehen, wie Grütters sagte. Die restlichen 0,6 Milliarden sollen in eine Ausfallabsicherung für Großveranstaltungen ab 2000 Teilnehmer fließen - sie sollen ausgezahlt werden, wenn bereits geplante Veranstaltungen wegen der Pandemie abgesagt werden müssen. Nach Grütters' Angaben sind die Wirtschaftlichkeitshilfen zunächst bis Jahresende befristet. Der Ausfallfonds soll für dieses und das kommende Jahr gelten.

13.24 Uhr: Laut Familienministerin wird es keine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche geben

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bekräftigt, dass es auch für Kinder und Jugendliche keine Pflicht geben werde, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. „Unsere Zusage gilt: Es wird keine Impfpflicht gegen Corona geben - nicht für Erwachsene und auch nicht für Kinder und Jugendliche“, sagte Lambrecht am Mittwoch. Wichtig sei, dass Eltern und Kinder umfassende Informationen erhielten, damit sie „eine verantwortungsbewusste, freiwillige Entscheidung treffen können“, sagte Lambrecht weiter. Die Teilnahme am regulären Schulunterricht dürfe nicht davon abhängig gemacht werden, ob eine Schülerin oder ein Schüler geimpft sei. Niemand dürfe wegen nicht erfolgter Impfung vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden, erklärte die Bundesfamilienministerin.

Gleichzeitig wies Lambrecht darauf hin, dass auch Jugendliche schwer an Corona erkranken könnten und dann mitunter unter Langzeitfolgen zu leiden hätten. Sie halte es „für wünschenswert und wichtig, dass noch im Sommer jedem Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden kann“, erklärte Lambrecht. Die Zulassung eines sicheren Impfstoffs für Jugendliche könne einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten.

12.50 Uhr: Spahn verteidigt Äußerung zu eingeschleppten Corona-Infektionen

Gesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik an seiner Äußerung zurückgewiesen, dass Türkei- und Balkan-Reisende im vergangenen Jahr zu Corona-Infektionen mit beigetragen hätten. Er habe sich die Lageberichte des Robert Koch-Instituts (RKI) von 2020 nochmals angeschaut: „Wenn Sie auf die Länder schauen, wo die Infektion stattgefunden hat, sind unter den ersten zehn Ländern vor allem auch Länder des Westbalkans und die Türkei und die typischen Reiseländer der Deutschen“, sagte Spahn.

Unter anderem aus Albanien und von der Türkischen Gemeinde in Deutschland war Spahn Stimmungsmache gegen Bevölkerungsgruppen vorgeworfen worden. Zuvor hatte er gesagt, Auslandsreisen und Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan hätten im vergangenen Jahr phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst.

11 Uhr: Corona-Pandemie verhagelt Brauern das Geschäft

Die Schließung von Gaststätten und die Absage von Veranstaltungen hat die Brauer 2020 stark getroffen. Im vergangenen Jahr wurden im Südwesten rund 5,1 Millionen Hektoliter alkoholhaltiges Bier gebraut, wie das Statistische Landesamt in Stuttgart mitteilte. Damit sei die Produktion um fast 10 Prozent gesunken.

10.05 Uhr: Neue Lockerungen stehen bevor: Inzidenzwert im Kreis Konstanz geht weiter zurück

Das sind gute Nachrichten: Wenn die Inzidenz im Kreis Konstanz weiter auf dem aktuellen Niveau bleibt, können am Samstag weitere Öffnungsschritte folgen. Überhaupt entspannt sich die Corona-Lage – auch in den Krankenhäusern. Einen Überblick über den aktuellen Stand und die möglichen Lockerungen lesen Sie hier.

8.35 Uhr: SPD fordert mobile Impfteams an Schulen im Südwesten

Die SPD fordert den Einsatz mobiler Impfteams an Schulen. „Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass allen Schülerinnen und Schüler im Land rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahrs eine Covid-19-Impfung angeboten werden kann“, sagte der baden-württembergische Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch . „Der Impfstoff muss dorthin, wo sich bald wieder Kinder und Jugendliche tummeln: an die Schulen!“ Wenn es die Kinder und ihre Eltern wollen, sollten sich die Schüler und Schülerinnen im Land schnell und unkompliziert impfen lassen können. „Das funktioniert am besten mit organisierten, freiwilligen Impfungen an den Schulen.“

Mittwoch, 26. Mai, 7.20 Uhr: RKI: Inzidenz erstmals seit Oktober unter 50

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des Robert Koch-Instituts lag die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Mittwoch bundesweit bei 46,8 (Vortag: 58,4; Vorwoche: 72,8). Zwar hatte sich die Sieben-Tage-Inzidenz Mitte Februar kurzzeitig schon einmal im Bereich knapp über 50 bewegt. Doch dann kam die dritte Welle. Zuletzt unterhalb der 50er-Schwelle hatte der Wert im Herbst gelegen: bei 48,6 am 20. Oktober 2020.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2626 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.23 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.040 Ansteckungen gelegen. An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 25. Mai:

22.10 Uhr: Corona-Hoffnung: Der zweite Tag beim EU-Gipfel

In den vergangenen Monaten war die Stimmung bei EU-Gipfeln mit Blick auf Corona meist düster. Nun hellt sich die Lage auf. 

Rascher Fortschritt beim Impfen in der Europäischen Union macht Hoffnung auf baldige Corona-Lockerungen und einfacheres Reisen. Bis Ende des Monats soll fast jeder zweite Erwachsene in der EU mindestens einmal geimpft sein, wie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag beim EU-Gipfel in Brüssel berichtete. EU-Ratschef Charles Michel sprach von vorsichtigem Optmismus. 

21.37 Uhr: Hälfte der Erwachsenen in USA voll gegen Coronavirus geimpft

In den USA ist inzwischen die Hälfte der Erwachsenen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die 50-Prozent-Marke wurde am Dienstag (Ortszeit) erreicht, wie aus Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging. Mehr als 61 Prozent der Erwachsenen im Land haben demnach mindestens eine Impfdosis erhalten.

Unter den Senioren liegen die Zahlen deutlich höher: Rund 85 Prozent der Menschen ab 65 Jahren haben mindestens eine Impfdosis bekommen, rund 74 Prozent der Altersgruppe sind vollständig geimpft. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung liegt die Quote der vollständig Geimpften bei rund 40 Prozent.

21.03 Uhr: Ex-Chefberater von britischem Premier sagt zu Corona-Strategie der Regierung aus

Der ehemalige Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson, David Cummings, sagt am Mittwoch vor dem Unterhaus zum Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie aus. Bereits am Wochenende hatte Cummings mit Angriffen auf Johnson via Twitter einen Vorgeschmack auf seinen Auftritt vor den Abgeordneten gegeben.

Cummings erklärte, die Regierung habe zu Beginn der Corona-Pandemie sehr wohl eine Politik der "Herdenimmunität" verfolgt, dies aber später bestritten und damit bewusst gelogen. Mit den "richtigen Vorbereitungen und kompetenten Leuten in der Verantwortung" hätte die Regierung wahrscheinlich den ersten Lockdown vermeiden können, schrieb er weiter. Cummings, der Ende 2020 seinen Posten als Chefberater räumen musste, hat sich inzwischen zu einem erbitterten Gegner des Premierministers entwickelt.

20 Uhr: Drosten-Studie in „Science“: Wer ist wie ansteckend beim Coronavirus?

Nach der Veröffentlichung seiner Corona-Studie im namhaften Fachblatt „Science“ sieht sich der Virologe Christian Drosten in seinen Einschätzungen zur Ansteckungsfähigkeit auch von Kindern bestätigt. „Mein anfänglicher Eindruck einer ungefähr gleich großen Infektiosität aller Altersgruppen hat sich bestätigt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Studien“, sagte der Experte für Coronaviren laut einer Charité-Mitteilung.

Am Abend bekräftigte er im „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info: Anhand erster Daten habe man als klinischer Virologe gesehen, dass alle ungefähr gleich viel Virus hätten. Dieser Eindruck habe sich gehalten.

18.13 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten sinkt deutlich

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist nach dem Pfingstwochenende deutlich gefallen. Am Dienstag lag sie nach Angaben des Landesgesundheitsamtes landesweit bei 59,4 - nach 74,6 am Vortag und 87,7 vor einer Woche. 17 der 44 Stadt- und Landkreise liegen nun unter der Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

Am Montag waren es noch sieben. Noch vier Regionen liegen oberhalb der 100er-Marke. Über lange Feiertagswochenenden fallen die Zahlen generell niedriger aus als sonst, weil weniger Menschen zum Arzt gehen und weniger getestet wird. Am höchsten ist der Wert mit 124,6 weiterhin im Zollernalbkreis. Auch dort sank er aber deutlich im Vergleich zum Vortag. Die geringste Inzidenz verzeichnet weiterhin der Landkreis Emmendingen mit nun 17,4.

16.20 Uhr: Kostenlose Antigen-Schnelltests jetzt auch für Gäste und Grenzgänger aus dem Ausland

Das Bundesgesundheitsministerium hat laut der Stadtverwaltung Konstanz die Coronavirus-Testverordnung geändert. Demnach ist der Wohnsitz in Deutschland keine Voraussetzung mehr für den kostenlosen Bürgertest. Gäste und Grenzgänger aus dem Ausland können nun überall dort, wo kostenlose Bürgertest angeboten werden, diese in Anspruch nehmen. Die Übersicht zu den Testangeboten in Südbaden finden Sie hier.

15.20 Uhr: Bundesweiter Corona-Hotspot: Zusätzliche Kontrollen in Memmingen

Memmingen setzt als bundesweiter Corona-Hotspot Nummer eins im Kampf gegen das Virus auf weitere Kontrollen. Wegen anhaltend hoher Fallzahlen werde in der Innenstadt von Freitag an ein Sicherheitsdienst kontrollieren, ob die Menschen dort Maskenpflicht und Alkoholverbot einhalten, sagte eine Stadtsprecherin am Dienstag. Die Stadt Memmingen wies am Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) eine Inzidenz von 195 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen auf und lag damit deutschlandweit an der Spitze. Wegen geringer Impfquoten hatte die Stadt im Allgäu zuletzt vom Freistaat rund 1600 zusätzliche Impfdosen erhalten, die am Wochenende bei einer Sonderaktion gespritzt wurden.

Die Ursache für die anhaltend hohen Corona-Zahlen war am Dienstag nach Angaben der Stadtverwaltung unklar. „Das Infektionsgeschehen ist weiterhin diffus“, sagte eine Sprecherin. Oberbürgermeister Manfred Schilder (CSU) nannte als einen möglichen Grund, am Industriestandort Memmingen könnten viele Mitarbeiter „nicht im Homeoffice arbeiten und seien so einer höheren Ansteckungsgefahr ausgesetzt“.

14 Uhr: Österreich stoppt wegen Corona-Variante Flüge aus Großbritannien

Österreich verhängt ab Juni ein Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien. Die Maßnahme soll das Einschleppen der sogenannten indischen Coronavirus-Variante verhindern, wie das Gesundheitsministerium in Wien erklärte. Der Flugstopp soll vorerst vom 1. bis 20. Juni gelten. Die Virusvariante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.617.2 war im Oktober zuerst in Indien entdeckt worden.

Sie hat sich auch in Großbritannien stark ausgebreitet. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist diese ansteckendere Variante schon in fast allen westeuropäischen Ländern aufgetreten. Das Gesundheitsministerium in Wien stufte Großbritannien zudem als Virusvariantengebiet ein und schränkte die Einreise aus dem Land nach Österreich somit stark ein. Die deutsche Bundesregierung hatte einen ähnlichen Schritt bereits am Freitag vollzogen.

13.21 Uhr: Altmaier stellt Lockerungen bei Homeoffice-Pflicht in Aussicht

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat der Wirtschaft bei einer weiteren Entspannung der Pandemie-Lage Lockerungen der Homeoffice-Pflicht in Aussicht gestellt. "Die Idee, dass man zur Normalität zurückkehrt, bedeutet, dass man dort, wo es Sinn macht, wieder vor Ort arbeiten kann", sagte Altmaier.

Es werde dann "Schritt für Schritt weniger Vorschriften" zum Homeoffice geben. Ohnehin komme es überall dort zu Lockerungen der Homeoffice-Pflicht, wo die Bundesnotbremse nicht länger gelte. Gleichzeitig zeigte sich Altmaier aber auch überzeugt, dass das Homeoffice an vielen Stellen auf freiwilliger Basis Bestand haben werde.

"Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden sich arrangieren und flexibler arbeiten", sagte er. Es gebe auch positive Lehren aus der Pandemie, Flexibilität sei eine davon.

12 Uhr: Umfrage: Fast jeder Dritte macht regelmäßig Corona-Tests

Fast jeder dritte Erwachsene macht laut einer Umfrage inzwischen regelmäßig Corona-Tests. Mindestens ein- bis zweimal pro Woche tun dies nach eigenen Angaben 30 Prozent, wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. Mit Nein antworteten 66 Prozent. Am stärksten verbreitet sind regelmäßige Tests demnach unter 18- bis 24-Jährigen (42 Prozent), bei Menschen über 55 Jahre bejahten dies 22 Prozent. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 6820 Menschen befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, wie das Institut mitteilte.

10.50 Uhr: Bald 170 Millionen Europäer einmal gegen Covid geimpft

Bis nächsten Sonntag sollen 170 Millionen Europäer zumindest einmal gegen Corona geimpft sein. Das seien 46 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Europäischen Union, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Angaben aus EU-Kreisen am Dienstag beim Gipfel in Brüssel. Bis 30. Mai würden in der EU etwa 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ausgeliefert und davon 245 Millionen Dosen verabreicht sein. Die Lieferungen im zweiten Quartal von April bis Juni übertreffen demnach die ursprünglichen Erwartungen: Es sollen 413 Millionen Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson in der EU ankommen. Noch Anfang März hatte von der Leyen von 300 Millionen Dosen im zweiten Quartal gesprochen. Von der Leyen hat das Ziel ausgegeben, mindestens 70 Prozent der Erwachsenen in der EU gegen Covid-19 zu impfen. Sie hält dies bis Juli für erreichbar, zumindest für die Erstimpfung.

9.45 Uhr: Millionen ungenutzter Corona-Impfdosen könnten in Hongkong im Müll landen

In Hongkong könnten wegen der geringen Impfbereitschaft Millionen Corona-Impfdosen bald im Müll landen. Bei der ersten Charge des Biontech-Vakzins werde in drei Monaten das Verfallsdatum erreicht, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone am Dienstag mit. Hongkong hatte sich genügend Corona-Impfstoff gesichert, um alle 7,5 Millionen Einwohner zu immunisieren. Misstrauen gegenüber der Regierung, Falschinformationen im Netz und die entspannte Corona-Lage haben aber zu einer niedrigen Impfbereitschaft in der Millionenmetropole geführt. Zurzeit gilt Hongkong als nahezu Corona-frei. Bislang erhielten lediglich 19 Prozent der Menschen in Hongkong eine erste Impfung, während 14 Prozent vollständig geimpft sind. Gut zwei Millionen Biontech-Impfdosen, die sechs Monate haltbar sind, wurden bislang nicht verbraucht. Einige Politiker in Hongkong hatten daher in den vergangenen Wochen vorgeschlagen, die ungenutzten Impfdosen zu exportieren.

8.30 Uhr: Knapp zwei Drittel der Bürger für Rückkehr zu Präsenzunterricht

Sollen Schülerinnen und Schüler noch in Wechselunterricht oder mit Homeschooling beschult werden? Knapp zwei Drittel der Bundesbürger sind unter Einhaltung von Test- und Hygienekonzepten für eine sofortige Rückkehr der Schulen zum Präsenzunterricht. 65,2 Prozent sind einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion auf jeden Fall oder eher dafür. 24,7 Prozent sind auf jeden Fall oder eher dagegen. Jeder Zehnte ist unentschieden. Die Mehrheit für die sofortige Rückkehr zum Präsenzunterricht reicht von 78,3 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis 55 Prozent in Bremen.

In den Ländern wird die Frage teils kontrovers diskutiert. So sollen in Nordrhein-Westfalen alle 2,5 Millionen Schüler ab dem 31. Mai wieder Präsenzunterricht erhalten - bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. In Niedersachsen wechseln Schulen und Kindergärten vom 31. Mai an in den Präsenz- und Regelbetrieb, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Kreisen und Großstädten stabil unter 50 liegt. Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper hatte in einem Interview gesagt, sie hoffe auf „ein bisschen Normalität“ an den Schulen nach den Pfingstferien.

Dienstag, 25. Mai, 7.20 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 58,4

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist auf 58,4 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken. Bundesweit wurden 1911 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete. Innerhalb eines Tages wurden 33 weitere Todesfälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Allerdings liegt die Zahl an Wochenenden oder nach Feiertagen in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Das waren die Entwicklungen vom Montag, 24. Mai:

22 Uhr: Merkel: Diese Pandemie wird nicht die letzte sein

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dazu aufgefordert, Lehren für die Zukunft aus der aktuellen Corona-Krise zu ziehen. „Diese Pandemie ist noch nicht bewältigt; und sie wird auch nicht die letzte sein“, sagte sie am Montag in einer Videobotschaft zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie“, fuhr Merkel fort. „Auf die nächste sollten wir möglichst gut vorbereitet sein.“

21 Uhr: Hunderte feiern in Heidelberg - Randale und Angriffe auf Polizei

Hunderte Menschen feiern am Pfingstwochenende in Heidelberg. Doch dann kippt die Stimmung. Dutzende werfen Flaschen auf Polizisten und Streifenwagen. 300 Feiernde feuern sie dabei an. Eine Nacht später muss die Polizei erneut eingreifen.

20 Uhr: So war das Pfingstwochenende in der Region

Nach monatelanger Zwangspause haben viele Menschen am Wochenende die Corona-Lockerungen im Südwesten genossen – trotz des kühlen Wetters. Hier finden Sie eine Übersicht über die Region.

19 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten sinkt auf 74,6

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist am Pfingstmontag auf 74,6 gesunken. Am Tag zuvor hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 80,2 gelegen. Wie das Landesgesundheitsamt weiter mitteilte, ist die Inzidenz nach wie vor im Zollernalbkreis am höchsten mit 163,2 (Vortag: 169,0).

Am niedrigsten ist sie im Landkreis Emmendingen mit 24,0. Noch acht Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz über der Marke von 100. Das sind drei weniger als am Sonntag. 36 der 44 Stadt- und Landkreise unterschreiten nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Montag damit den Wert von 100 erkannten Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen in einer Region.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg den Daten zufolge um 266 auf 487.940.

17 Uhr: Trotz Verbots demonstrieren Hunderte in Berlin gegen Corona-Maßnahmen

Mit einem Großeinsatz hat die Berliner Polizei am Wochenende ein Verbot von Demonstrationen gegen die Corona-Politik durchgesetzt. Rund 3000 Polizeibeamte waren im Einsatz, um zwei ursprünglich für Samstag und Sonntag angekündigte Proteste zu unterbinden. Am Samstag kamen trotzdem einige Hundert Menschen in Berlin zusammen. Dabei kam es auch zu Festnahmen.

Ursprünglich waren an beiden Tagen 16.000 Menschen für die Demonstrationen mit dem Titel „Für Frieden, Freiheit und Grundrechte“ angemeldet gewesen. Bis Sonntagmittag waren rund 300 Festnahmen bekannt, die genaue Bilanz soll nach dem Pfingstwochenende gezogen werden. „Aber es wird noch immens steigen“, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz

15.21 Uhr: Metallarbeitgeber stellen Impfungen in Betrieben in Frage

Die baden-württembergischen Metallarbeitgeber stellen das geplante Impfen in den Betrieben angesichts des mangelnden Impfstoffs und der Termine von Beschäftigten bei Hausärzten in Frage. „Schon heute ist klar, dass weder die gewünschten Mengen noch die gewünschten Termine eingehalten werden“, sagte Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick. „Vor diesem Hintergrund ist eine verlässliche Betriebsplanung nicht möglich. Die Impfvorgänge nannte er „zerfleddert“.

Pro Woche würden voraussichtlich im Juni viel weniger Beschäftigte geimpft werden können, als die Unternehmen geplant hätten. Betriebe könnten ihre Impfstrukturen dafür nicht aufrechterhalten, sagte Dick. „Die Ressourcen, Personal und Platz, können nicht für mehrere Wochen vorgehalten werden. Es würden zudem immer mehr Beschäftigte von den Hausärzten geimpft.

14 Uhr: Lucha und Spahn streiten über Schuld am Impfstoffmangel

Während in Baden-Württemberg unzählige Menschen auf einen Termin für ihre Corona-Impfung warten, liefern sich die Gesundheitsminister von Bund und Land eine Fehde über die Verantwortung für den Impfstoffmangel. Es geht um angeblich nicht eingehaltene Absprachen zu Liefermengen und die Frage, ob Impfstoff ungenutzt bleibt.

Obwohl der baden-württembergische Ressortchef Manne Lucha (Grüne) am Samstag selbst sagte, das helfe den Menschen nicht weiter, teilte er weiter gegen den Bund aus. Oppositionsführer Andreas Stoch von der SPD fand klare Worte: „Für alle, die seit Wochen auf einen Impftermin warten, ist das Schmierentheater zwischen Landesminister Lucha und Bundesminister Spahn unerträglich. Beide wären gut beraten, weniger zu schwätzen und einfach mal zu machen!“ Seit Wochen beklagt Lucha, der Bund solle mehr Impfstoff liefern.

Das Land hob zwischenzeitlich die Priorisierung bei der Impf-Reihenfolge für Arztpraxen für alle Impfstoffe auf.

12.28 Uhr: Merkel macht sich für globalen Pandemievertrag stark

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für die Verabschiedung eines globalen Pandemieabkommens eingesetzt. Ein derartiges Abkommen könne die Menschen besser vor einer neuen Pandemie schützen, sagte Merkel am Montag in einer Videobotschaft vor der Weltgesundheitsversammlung in Genf.

Nach der Pandemie sei vor der nächsten Pandemie, sagte die Kanzlerin. Zudem sprach sich Merkel für eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus. Die WHO müsse in die Lage versetzt werden, um eine führende Rolle im globalen Gesundheitswesen zu spielen. In einem globalen Pandemieabkommen könnten sich die Länder laut Diplomaten zu einer besseren Früherkennung, zu einer engeren Kooperation, zu einer wirksamen Vorbereitung und zu einer besseren Ausrüstung der Gesundheitswesen verpflichten.

11.30 Uhr: BDI fordert Ende der Homeofficepflicht

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat ein Ende der Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben gefordert. Der Impffortschritt müsse mit einer Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein, heißt es in einem an die Bundesregierung gerichteten Papier, das den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) vorlag. Der BDI sprach sich demnach für einen Stufenplan aus, der festlegt, wie Corona-Maßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können.

Zudem dringt der Industrieverband darauf, Reisen in einem stärkeren Ausmaß als bisher zu ermöglichen. „Für den freien Waren- und Güterverkehr müssen Grenzübertritte bei allen Verkehrsträgern unbürokratisch und reibungslos ermöglicht und Einreiserestriktionen evidenzbasiert abgebaut werden“, heißt es in dem Papier. Dafür solle unter anderem die pauschale Testnachweispflicht im Flugverkehr entfallen. Um sichere Geschäftsreisen zu ermöglichen, dringt der BDI auf die Einführung eines digitalen europäischen Impfpasses.

10.23 Uhr: Nach IW kostet Corona deutsche Wirtschaft 300 Milliarden Euro

Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung von Experten Jahre brauchen, um sich von den tiefen Einschnitten wegen der Corona-Krise zu erholen. Zwischen Januar 2020 und Juni 2021 rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit Schäden von 300 Milliarden Euro beim deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Institut präsentierte am Montag Ergebnisse einer Modellrechnung, wie die Wirtschaft ohne die Krise gewachsen wäre.

Zwar seien mittlerweile 13 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vollständig geimpft und die Inzidenzen gingen zurück, erklärten die Forscher. Vor allem die zunehmende Impfgeschwindigkeit sei ein „nicht zu unterschätzendes Signal an die Wirtschaft“, betonte IW-Direktor Michael Hüther. Allerdings habe die Corona-Pandemie „gravierende Spuren hinterlassen“ und tue das weiterhin. „Ohne Corona wäre die Wirtschaft weitergewachsen.“ Es werde Jahre dauern, bis die Verluste und die strukturellen Verwerfungen ausgeglichen seien, prognostizierte das IW.

09.25 Uhr: Umfrage: Singles leiden seelisch mehr unter Corona als Paare

Singles leiden in der Corona-Pandemie nach einer neuen Umfrage stärker unter seelischen Belastungen als fest gebundene Menschen. Demnach klagen 62 Prozent der Singles über psychische Belastungen, bei den 18- bis 29-jährigen Singles waren es sogar 74 Prozent, wie das Umfrageinstitut Yougov ermittelt hat. Die Meinungsforscher befragten im Auftrag der Swiss Life Ende April über 3100 Erwachsene, davon gut 1200 Alleinstehende und knapp 2000 in Ehe oder fester Beziehung.

Der Anteil der fest verbandelten Menschen, die über psychische Belastung klagten, war mit 58 Prozent etwas niedriger als bei den Alleinstehenden. Vor allem aber sagten 52 Prozent der Singles, dass die Leiden seit Beginn der Corona-Pandemie häufiger auftreten, dagegen nur 45 Prozent der Menschen in einer Partnerschaft. Die Befragung deutet demnach auf einen engen Zusammenhang von seelischem Leiden und Einsamkeit. 85 Prozent derjenigen, die sich als einsam empfinden, sagten auch, dass sie psychisch belastet seien.

09.12 Uhr: In Indien hat die Zahl der Corona-Toten die symbolische Schwelle von 300.000 überstiegen

Die Gesundheitsbehörden des Landes registrierten am Montag 303.720 Corona-Tote. Seit Pandemiebeginn wurden zudem über 26,7 Infektionen verzeichnet.  Die Gesundheitsbehörden des Landes registrierten am Montag 4454 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden, damit steigt die Gesamtzahl der Toten auf 303.720.  Indien ist das dritte Land nach den USA und Brasilien, das diese traurige Marke überschritten hat. Die Krankenhäuser sind hoffnungslos überfüllt, häufig fehlt es an Sauerstoff. Fast die Hälfte der registrierten Todesfälle wurden seit Ende März gemeldet. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Infektions- und Todesfälle weitaus höher ist. Besonders in den ländlichen Gegenden, wo zwei Drittel der indischen Bevölkerung leben, scheint sich das Virus derzeit ungebremst auszubreiten.

Zuletzt sorgte auch ein unter Corona-Patienten grassierender "Schwarzer Pilz" für Besorgnis: In den Krankenhäusern von Neu-Delhi werden Medienberichten zufolge derzeit mehr als 200 Mukormykose-Patienten behandelt, dutzende weitere stehen auf der Warteliste. Die Bundesstaaten Rajasthan und Telangana haben wegen der steigenden Zahl von Fällen den "Schwarzen Pilz" bereits zur Epidemie erklärt.

08.04 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf unter 63

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt jetzt bei 62,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit wurden 2682 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete. Innerhalb eines Tages wurden 43 weitere Todesfälle gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 83,1. Allerdings liegt die Zahl an Wochenenden in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Das waren die Entwicklungen vom Sonntag, 23. Mai:

21.46 Uhr: Indische Bundesstaaten setzen Corona-Impfungen für Jüngere aus

Mehrere indische Bundesstaaten haben ihre Corona-Impfungen für 18- bis 40-Jährige aufgrund zu Neige gehender Vorräte vorläufig eingestellt. Dies teilten die zuständigen Behörden am Sonntag mit. Die Bundesstaaten, zu denen Chhattisgarh, Delhi, Karnataka, Maharashtra und Rajasthan gehören, gelten als besonders schwer betroffen von der heftigen zweiten Corona-Welle im südasiatischen Land.

In einigen Regionen hatten jedoch auch Menschen, die 45 Jahre oder älter sind, Probleme damit, ihre zweite Impfdosis zu erhalten. In Städten wie Delhi, Mumbai und Pune blieben einige Impfzentren geschlossen. Auf Aushängen war zu lesen, dass die Vorräte aufgebraucht seien.

Regierungsvertretern zufolge ist der Mangel an Impfdosen nur vorübergehend. Zwischen Juni und Dezember sollen demnach etwa 2 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stehen. Einige Experten stellen diese Schätzungen jedoch infrage und weisen darauf hin, dass sich vier der Impfstoffe, auf die die Regierung ihre Prognosen stützt, noch in klinischen Phasen befinden. Die Kritik am Pandemie-Management der Regierung unter Premierminister Narendra Modi ist in den vergangenen Wochen lauter geworden.

21.03 Uhr: Spahn: Inzidenz unter 20 für unbeschwerten Sommer anstreben

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat als Zielmarke eine Inzidenz von unter 20 für einen unbeschwerten Sommer ausgegeben. Der CDU-Politiker sagte der „Bild am Sonntag“: „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“

Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen - lag zuletzt laut Robert Koch-Institut bundesweit bei 66,8 (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3).

„Konzerte im nicht voll besetzten Olympiastadion oder im Park mit Tests und Abstand sind aus heutiger Perspektive drin“, sagte Spahn. Man habe aus dem vergangenen Sommer gelernt. „Damals haben die Auslandsreisen, häufig Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst. Das müssen wir in diesem Jahr verhindern“, sagte Spahn. Beispielsweise wolle er frühzeitig Vereinbarungen mit der Türkei über Tests bei der Ein- und Ausreise schließen.

Kritik an Spahn kam von der FDP. Bundestagsvize Michael Theurer sagte: „Deutschland braucht einen klugen Stufenplan für Öffnungen und nicht einen Bundesgesundheitsminister, der mit Inzidenzen zockt wie ein Pokerspieler und so die Menschen und Wirtschaft alle paar Monate verunsichert.“ Theurer warnte vor einem „Gezerre mit den Ländern wie im Frühjahr um die Inzidenz von 35“.

20.34 Uhr: Studie: Recht hoher Impfschutz gegen indische Virus-Variante

Die Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Astrazeneca schützen laut einer Studie recht gut gegen eine Erkrankung mit der zunächst in Indien aufgetretenen Virus-Variante B.1.617.2. Die beiden Präparate wirken nach zweifacher Impfung beinahe so effektiv gegen eine von ihr ausgelöste Corona-Erkrankung wie gegen eine durch die britische Variante B.1.1.7 hervorgerufene. Das geht nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA aus einer Studie der Regierungsbehörde Public Health England (PHE) hervor.

Der Impfstoff von Pfizer/Biontech schützt demnach zwei Wochen nach der zweiten Dosis mit 88-prozentiger Effektivität gegen eine Erkrankung durch B.1.617.2., verglichen mit 93 Prozent bei der britischen Variante.

Bei Astrazeneca liegt die Wirksamkeit gegen eine Erkrankung durch B.1.617.2 bei 60 Prozent, verglichen mit 66 Prozent bei B.1.1.7. Beide Impfstoffe wiesen den Angaben zufolge drei Wochen nach der Erstimpfung eine 33-prozentige Effektivität bei B.1.617.2 auf, während sie bei der britischen Variante zu dem Zeitpunkt jeweils bei rund 50 Prozent lag.

Die Studie erfolgte zwischen dem 4. April und dem 16. Mai und deckte alle Altersgruppen ab. Die indische Variante gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den vergangenen Monaten explodiert sind. In Großbritannien sind - Stand 19. Mai - mehr als 3400 Fälle der Variante bestätigt worden. Wegen der Ausbreitung der Variante wird Großbritannien von der deutschen Bundesregierung ab Sonntag als Virusvariantengebiet eingestuft.

19.39 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten sinkt minimal auf 80,2

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten ist am Pfingstsonntag leicht gesunken - auf 80,2. Am Tag zuvor hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 80,4 gelegen. Wie das Landesgesundheitsamt weiter mitteilte, ist die Inzidenz nach wie vor im Zollernalbkreis am höchsten mit 169,0 (Vortag: 167,4). Am niedrigsten ist sie nun im Landkreis Emmendingen mit 27,6.

Elf Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz über der Marke von 100. Das sind zwei mehr als am Samstag. 33 der 44 Stadt- und Landkreise unterschreiten nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Samstag damit den Wert von 100 erkannten Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen in einer Region. Am Sonntag sind die Neuninfektions-Zahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg den Daten zufolge um 511 auf 487 174. Inzwischen sind 9846 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 5 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 452 054 Infizierte (plus 2207).

18 Uhr: Spahn stellt Corona-Impfungen für Schüler bis Ende August in den Raum

Die deutsche Impfkampagne gegen das Coronavirus ist in vollem Gange. Damit richtet sich der Blick auf jene, die derzeit in der Regel noch gar keine Impfungen bekommen können: Kinder und Jugendliche.

Um die Impfkampagne auch unter jungen Menschen voranzutreiben, plädiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dafür, Impfdosen der Hersteller Biontech und Pfizer zu reservieren. „Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Das erklärte Ziel ist, dass die Länder den minderjährigen Schülerinnen und Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen. Weil für sie wegen der Zulassung nur ein bestimmter Impfstoff infrage kommt, müssen dafür genügend Biontech-Dosen reserviert werden.“

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will noch im laufenden Monat über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren entscheiden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte das Präparat des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen.

Der US-Pharmahersteller Moderna strebt Ähnliches an. Der Konzern hofft auf eine europäische Impfstoffzulassung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Ein Antrag bei der EMA sei Anfang kommenden Monats geplant, sagte der aus Frankreich stammende Moderna-Vorstandschef Stéphane Bancel der französischen Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. Das Präparat von Moderna ist einer von vier Corona-Impfstoffen mit einer Zulassung in der Europäischen Union.

16.56 Uhr: Polizei löst Open-Air-Party mit 150 Leuten auf

Die Polizei hat in Erding eine Open-Air-Party mit 150 Leuten aufgelöst. Die Menschen hätten sich am Samstagabend „laut zu den Klängen aus einer mitgebrachten Musikbox grölend“ in der Innenstadt versammelt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Als die Beamten anrückten, sollen vereinzelt Flaschen und andere Gegenstände geworfen worden sein. Verletzt wurde aber niemand.

Der Großteil des Partyvolks sei der Aufforderung der Polizei gefolgt, den Platz zu verlassen. Bei zwölf Menschen, die das nicht wollten, seien die Personalien aufgenommen worden. Ihnen wurde ein Platzverweis erteilt. Neben Ermittlungen wegen Ruhestörung prüft die Erdinger Polizei auch mögliche Verstöße gegen die Corona-Regeln und das Infektionsschutzgesetz.

15.04 Uhr: Memmingen bundesweiter Corona-Hotspot

Bundesweit geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen zurück - und in Bayern sogar noch ein bisschen deutlicher als im Deutschland-Schnitt. Eine bayerische Stadt aber reißt ziemlich aus.

Der bundesweite Corona-Hotspot Nummer eins liegt in Bayern: Die Stadt Memmingen wies am Sonntag nach Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) eine Inzidenz von 238,1 Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen auf und lag damit deutschlandweit an der Spitze. Mit einigem Abstand folgten die Landkreise Hildburghausen (196,2) und Gotha (180,9) in Thüringen.

Bayernweit lag Coburg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 160,7 auf Platz zwei hinter Memmingen, gefolgt von Schweinfurt (146,0). Insgesamt lagen in Bayern am Sonntag laut den Zahlen des RKI (Stand 3.10 Uhr) noch 14 Städte und Landkreise über der 100er Schwelle. Am unteren Ende der Skala lag Weiden in der Oberpfalz (14,0), gefolgt von den Städten Bayreuth (17,4) und Amberg (19,0).

12.20 Uhr: FDP im Bundestag will Lolli-Tests bundesweit an Schulen

Die FDP im Bundestag fordert einen bundesweiten Einsatz von sogenannten Lolli-Tests in Kitas und Grundschulen. „Kindern, Jugendlichen und ihren Familien muss die Politik endlich ein praxisnahes Angebot für mehr Normalität im Corona-Alltag vorlegen“, sagte die FDP Gesundheitsexpertin Katrin Helling-Plahr den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online: Sonntag). Lolli-Tests, die bereits in Schulen in Nordrhein-Westfalen genutzt werden, seien ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ein FDP-Antrag, der den Funke Zeitungen vorliegt, fordert genügend Lolli-Tests, um Kinder in Kitas, Grund- und Förderschulen mindestens zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen zu können.

Die Tests werden Lolli-Tests genannt, weil die Schülerinnen und Schüler auf dem Teststäbchen wie auf einem Lolli 30 Sekunden lang herumlutschen müssen. NRW führte sie vor zwei Wochen flächendeckend an allen Grund- und Förderschulen ein. Die Testung geschieht zunächst gruppenweise. Erst wenn eine Gruppe positiv getestet wurde, werden Einzeltests der Gruppenmitglieder vorgenommen. Die Proben werden in PCR-Testverfahren von Laboren untersucht.

„Dass der Bund hier mal wieder hinten ansteht, ist leider ein weiterer Beleg dafür, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Politik bisher zu oft vergessen wurden“, monierte Helling-Plahr. „Bei der Impfstrategie für Kinder darf die Bundesregierung keinesfalls ihre massiven Fehler von Beginn der Impfkampagne wiederholen.“ Man brauche ein praktikables Konzept, das Impfungen vor Ort in den Schulen anbiete und vor allem die Kinderärzte von Anfang an einbinde.

Das Vakzin des Herstellers Biontech/Pfizer könnte als erstes in der EU bald für Jüngere freigegeben werden. Aktuell dürfen alle ab 16 Jahren damit geimpft werden, für 12- bis 15-Jährige läuft zudem ein Prüfverfahren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in der „Bild am Sonntag“ dazu aufgerufen, Biontech-Impfdosen für Schüler zu reservieren.

10 Uhr: Moderna will Anfang Juni Zulassung für Kinder und Jugendliche in der EU beantragen

Das US-Pharmaunternehmen Moderna will Anfang Juni die Zulassung seines Corona-Impfstoffs in der EU für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren beantragen. Ideal wäre es, diese Altersgruppe vor Ende August zu impfen, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel der französischen Sonntagszeitung "Journal du dimanche". Andernfalls könne eine vierte Corona-Welle drohen. 

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit bereits die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige. In den USA ist der Impfstoff schon für diese Altersgruppe zugelassen.

8.25 Uhr: Einreisen aus Großbritannien seit Mitternacht stark eingeschränkt

Seit Mitternacht gelten in Deutschland starke Einschränkungen bei Einreisen aus Großbritannien. Die Bundesregierung hatte die Einschränkungen verfügt, weil sich dort die zuerst in Indien entdeckte Corona-Variante ausbreitet.

Mit der Einstufung Großbritanniens als Virusvariantengebiet dürfen Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen seit Mitternacht in der Nacht auf Sonntag nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann. Großbritannien ist das erste Land in Europa seit einiger Zeit, das wieder zum Virusvariantengebiet wird. In diese höchste Risikokategorie fallen derzeit nur elf Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Die indische Virusvariante B.1.617.2 gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den vergangenen Monaten explodiert sind. In Großbritannien sind - Stand 19. Mai - mehr als 3400 Fälle der Variante bestätigt worden.

6.50 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf unter 65

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt jetzt bei 64,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit wurden 6714 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete. Innerhalb eines Tages wurden 82 weitere Todesfälle gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 83,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an. 

Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie registrierten Corona-Infektionen in Deutschland liegt jetzt bei 3.648.958. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 87.380.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 22. Mai:

21.40 Uhr: Keine Corona-Tests mehr für Grenzgänger von Frankreich nach Deutschland

Nach der Rückstufung Frankreichs vom Hochinzidenz- zum einfachen Risikogebiet werden die deutschen Einreisebedingungen für Grenzgänger erleichtert. Ab Mitternacht in der Nacht zum Sonntag brauchen Pendler aus Frankreich keinen Corona-Test mehr, wie der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune am Samstag mitteilte. Er begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung als eine „Rückkehr zur Normalität“ für die Betroffenen.

Bisher müssen Grenzgänger alle 48 Stunden auf das Coronavirus getestet werden, eine Ausnahme galt allerdings für die Grenze zwischen dem französischen Departement Moselle und dem Saarland. Nachdem die Bundesregierung am Freitagabend entschieden hatte, Frankreich nicht mehr länger als Hochinzidenzgebiet zu führen, fallen die verpflichtenden Tests laut Beaune nun für alle Grenzgänger weg.

Für andere Reisende aus Frankreich fällt die Quarantänepflicht weg. Allerdings müssen sie einen weniger als 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können, vollständig geimpft sein oder eine Covid-19-Erkrankung bereits überstanden haben.

20.38 Uhr: RKI registriert 7082 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 66,8

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7082 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7894 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 66,8 an (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 170 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 177 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3 642 244 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

19.59 Uhr: Einige Hundert Menschen demonstrieren trotz Verbots in Berlin

Mit einem Großeinsatz hat die Berliner Polizei ein Verbot von Demonstrationen gegen die Corona-Politik durchgesetzt. Es kam am Samstag trotzdem zu Ansammlungen von einigen Hundert Menschen und auch zu Festnahmen. Viele Menschen trugen keine Masken und hielten sich nicht an Abstände. Bis zum Nachmittag gab es laut Polizei etwa 200 „Freiheitsbeschränkungen“. Davon habe es sich zumeist um Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz gehandelt.

Auf Transparenten machten Demonstranten gegen die Bundespolitik Stimmung, Politiker wurden mit einer Puppen-Installation verhöhnt. Wiederholt versammelten sich hartnäckig größere Gruppen. Sie wurden mit Lautsprecherdurchsagen immer wieder aufgefordert, zu gehen und sich an die Corona-Regeln zu halten. Beamte nahmen Personalien von Demonstranten auf, einzelne Menschen wurden weggetragen.

Die Polizei war den ganzen Tag mit einem Hubschrauber im Einsatz, Wasserwerfer standen bereit. Die Beamten stoppten Reisebusse und erteilten Platzverweise. Sie setzten das Demonstrationsverbot auch durch, indem sie mit Gittern das Brandenburger Tor, die Siegessäule und die Straße des 17. Juni absperrten.

18.18 Uhr: Bundesregierung stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein

Wegen der Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden indischen Corona-Variante stuft die Bundesregierung Großbritannien als sogenanntes Virusvariantengebiet ein. Die Einstufung gilt ab Mitternacht in der Nacht zum Sonntag für Großbritannien inklusive der Isle of Man sowie aller Kanalinseln und britischen Überseegebiete, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Einreisen aus Großbritannien nach Deutschland werden damit drastisch eingeschränkt.

Bei der Einreise gilt nun ein Beförderungsverbot für den Verkehr mit Zug, Bus, Schiff und Flugzeug aus Großbritannien. Einreisende müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, zudem können sie ihre Quarantäne nicht mit Hilfe negativer Tests abkürzen.

17.24 Uhr: Corona-Lage im Südwesten entspannt sich weiter

Nur noch neun Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz über der Marke von 100. Das ist wieder einer weniger als am Freitag. 35 der 44 Stadt- und Landkreise unterschreiten nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Samstag damit den Wert von 100 erkannten Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen in einer Region. Landesweit sank der Wert allerdings nur minimal von 80,6 auf 80,4. Am höchsten ist die Inzidenz der Behörde zufolge nach wie vor im Zollernalbkreis mit 167,4, am niedrigsten mit 30,3 in Heidelberg.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg den Daten zufolge um 1249 auf 487 163. Inzwischen sind 9841 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 13 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 449 847 Infizierte (plus 2594).

Bislang wurden in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 4 332 021 Menschen einmal mit Impfstoffen geimpft, bei denen für den vollständigen Schutz eine zweite Dosis erforderlich ist. Der Anteil von 39,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung im Südwesten liegt nur leicht unter dem Bundesschnitt von 39,7. Als vollständig geimpft gelten 1 519 490 Menschen oder 13,7 Prozent (bundesweit: 13,6). Eingerechnet hierbei sind auch Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson, bei dem eine Dosis ausreicht.

16.04 Uhr: Karliczek für flächendeckende Lernstandtests an Schulen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will mit flächendeckenden Lernstandtests an Schulen feststellen, welche Schülerinnen und Schüler besonderen Nachholbedarf haben. Die Überprüfungen seien mit den Ländern vereinbart worden, sagte Karliczek im Interview der Woche im Deutschlandfunk, das am Sonntag gesendet werden soll. Es gehe darum, die Nachhilfeprogramme, die im neuen Schuljahr starten sollen, passgerechter ausrichten zu können.

Die Tests sollten jedoch nicht als bundesweite Vergleichstests, sondern "niedrigschwellig" in Form einer Klassenarbeit vorgenommen werden werden, "aber ein bisschen standardisierter". Dafür gebe es Module, "die jetzt länderübergreifend genutzt werden können", sagte Karliczek. Nach der Auswertung sollten die jeweiligen Klassenlehrer individuelle Empfehlungen geben, was nachzuholen ist.

Laut Lehrerverband hätten 20 bis 25 Prozent der Kinder pandemiebedingt große Lücken. "Jetzt muss man natürlich identifizieren, wer sind denn diese 20 bis 25 Prozent der jungen Menschen, die betroffen sind?", sagte die Ministerin. Die Tests sollen in den nächsten Wochen stattfinden. "Denn ich denke die Empfehlung kann man sehr gut geben mit dem Zeugnis", zeigte sich Karliczek überzeugt. 

14.32 Uhr: Nach Demo-Verboten verhindert Berliner Polizei Versammlungen

Nach dem Verbot von zwei großen Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik in Berlin hat die Polizei zunächst verhindert, dass sich größere Gruppen in der Stadt versammeln. „Bisher ist die Lage in Berlin weitestgehend ruhig“, sagte Sprecher Thilo Cablitz am Samstagmittag. Auch Gruppen mit 50 bis 100 Menschen seien aufgehalten worden, so Cablitz. Reisebusse wurden demnach zurückgeschickt, an der Siegessäule wurden Lastwagen mit Bühnenaufbauten sichergestellt.

Die Polizei war deutlich sichtbar: Ein Hubschrauber kreiste, Wasserwerfer standen bereit, auch mit Pferden waren die Beamten im Einsatz. Am Brandenburger Tor und an der Siegessäule wurden Demonstranten von der Polizei aufgefordert, sich nicht zu versammeln.

13.27 Uhr: Derzeit werden mehr Zweit- als Erstimpfungen gesetzt

Von den verfügbaren Corona-Impfstoffmengen werden derzeit mehr für Zweitimpfungen als für die erste Spritze verwendet. Dies war erstmals am Donnerstag und Freitag der Fall, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag auf Twitter mitteilte. „Eine erwartete, aber neue Entwicklung“, schrieb er dort. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag (Stand: 10.50 Uhr) wurden am Vortag 797 359 Menschen immunisiert, 465 678 davon bekamen ihre zweite Dosis. Damit lag der Anteil der Zweitimpfungen über der Hälfte. Die bisher meisten Impfdosen pro Tag wurden am 12. Mai verabreicht: 1,4 Millionen.

Insgesamt sind nun 13,6 Prozent der Bevölkerung (11,3 Millionen) bereits vollständig geimpft. 39,9 Prozent (33,1 Millionen) haben bisher zumindest eine der Spitzen bekommen. In der Regel sind für den vollen Schutz zwei erforderlich, nur beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine.Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 43,9 Prozent, die niedrigste Sachsen mit 34,6. Während das Saarland jedoch auch unter Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten. Das Saarland profitiert neben anderen Bundesländern von zusätzlichen Impfstofflieferungen, die es bekommen hatte, weil dort besonders viele Mutationen aufgetreten waren.

12.42 Uhr: Impfpanne in Chemnitz: Bei 17 Menschen Impfstoff verwechselt

Eine Panne am Impfzentrum Chemnitz hat dazu geführt, dass 17 Menschen versehentlich mit Astrazeneca statt Moderna geimpft wurden. Es habe noch nicht genau herausgefunden werden können, wer diese Personen waren, informierte die Kassenärtzliche Vereinigung am Samstag. In dem Zeitraum am vergangenen Dienstag seien 69 Menschen an der betreffenden Impfstrecke geimpft worden. Sie seien nun schriftlich informiert worden, sagte Vorstandsvorsitzender Klaus Heckemann. Zum genauen Alter der Betroffenen konnten noch keine Angaben gemacht werden. Es habe sich um Erstimpfungen gehandelt.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Astrazeneca-Impfstoff für Personen ab 60 Jahren zu verwenden. Nach ärztlicher Aufklärung und Einwilligung ist aber auch ein Impfen Jüngerer möglich. In Sachsens Impfzentren wird das Vakzin regulär an über 60-Jährige verabreicht; seit kurzem bieten sie aber auch Impfungen damit für Menschen ab 40 Jahren an. Die Kassenärztliche Vereinigung bedauerte die Verwechslung. „Leider konnte dies trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollmechanismen nicht verhindert werden“, hieß es in der Mitteilung. Es seien personelle Konsequenzen gezogen worden. Zudem würden die Abläufe erneut geprüft und die Mitarbeiter der Impfzentren entsprechend instruiert.

11.57 Uhr: Lucha kontert Spahn: Kein ungenutzter Impfstoff im Südwesten

Im Streit um den Mangel an Corona-Impfstoff hat der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) Aussagen von Bundesressortchef Jens Spahn (CDU) zurückgewiesen. „Selbstverständlich liegt in Baden-Württemberg kein Impfstoff rum, wie Jens Spahn andeutet“, erklärte Lucha am Samstag in Stuttgart. „Im Gegenteil, wir verteilen den Stoff ganz gezielt an die Zentren, die ihn am dringendsten benötigen und wir nutzen ihn auch verstärkt für den Einsatz unserer Mobilen Impfteams in sozial benachteiligten Quartieren.“ Spahn hatte den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ (Samstag) gesagt, seinem Haus lägen Meldungen vor, wonach es im Südwesten Impfstoff gebe, „der bislang noch nicht den Weg zu Patientinnen und Patienten gefunden hat“.

Lucha warf dem Bundesministerium hingegen erneut vor, für den Impfstoffmangel verantwortlich zu sein - was Spahn wiederum zurückgewiesen hatte. Zugleich erklärte Lucha per Mitteilung: „Wir brauchen jetzt kein Zuständigkeiten-Pingpong, sondern müssen den Menschen klare Perspektiven beim Thema Impfen geben.“ Diese bräuchten keine Diskussionen um Verantwortlichkeiten. Wichtig sei ausreichend Impfstoff, um über den Sommer das Impfen in Impfzentren, Arztpraxen und über Betriebsärzte am Laufen zu halten und auch der großen Gruppe der Schüler ein Impfangebot machen zu können. „Wir garantieren, dass wir den Impfstoff sofort verteilen werden“, versicherte Lucha.

11.27 Uhr: Kinderärzte warnen vor Verschleppung psychiatrischer Therapien

Kinder- und Jugendärzte warnen vor einer Verschleppung psychiatrischer Therapien für Kinder und Jugendliche in der Corona-Pandemie. „Wir beobachten im Moment, dass Kinder im ambulanten und stationären Bereich für eine Diagnostik oder Therapie deutlich längere Wartezeiten hinnehmen müssen“, sagte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der „Rheinischen Post“ (Samstag). Deswegen müsste Therapien in einigen Fällen deutlich intensiver oder auch länger geführt werden.

Der Berliner Kinderarzt mahnte, erste Symptome psychischer Mehrbelastungen könnten sich für Kinder zu psychiatrischen Krankheiten entwickeln. „Dies sehen wir im Alltag in der Pandemie zunehmend“, erklärte Maske. Kinder und Jugendliche litten nun seit mehr als einem Jahr unter Schul- und Kitaschließungen. „Es wird Zeit, den Kindern und Jugendlichen ihre Rechte auf Bildung zurückzugeben und so auch die sekundären Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche zu reduzieren“, forderte der BVKJ-Sprecher.

10.28 Uhr: Kultusministerin hofft auf „ein bisschen Normalität“ nach Pfingsten

Die neue Kultusministerin Theresa Schopper hofft nach den Pfingstferien auf „ein bisschen Normalität“ an den Schulen in Baden-Württemberg. In den zwei Monaten bis zum Ende des Schuljahres sollten natürlich Lernrückstände angegangen werden, sagte die Grünen-Politikerin der „Badischen Zeitung“ (Samstag). „Aber man darf den emotionalen Aspekt nicht vernachlässigen. Wir wollen, dass Ausflüge und Sport wieder möglich sind. Dass Schüler zusammen in der Schule hocken, ratschen, Gemeinschaft und Nähe erleben – das ist wichtig“, erklärte die Ministerin. „Schule ist ein Lebensraum, nicht nur ein Ort des Lernens und der Klausuren.“

09.58 Uhr: Zwei Corona-Demos in Berlin bleiben verboten

Die Verbote von zwei am Wochenende in Berlin geplanten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen bleiben bestehen. Nach dem Verwaltungsgericht bestätigte am Freitagabend auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin die Verbote. Das OVG wies die gegen die Beschlüsse des Verwaltungsgerichts erhobenen Beschwerden zurück. 

Die Beschwerdeführer hätten die Annahme, dass die Versammlungen wegen zu befürchtender Verstöße gegen "infektionsschutzrechtliche Hygienevorschriften" verboten werden durften, "nicht durchgreifend in Zweifel gezogen", erklärte das OVG. Die negativen Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit mit dem zu erwartenden Teilnehmerkreis aus der sogenannten Querdenker-Szene, rechtfertigten diese Annahme. Die Beschlüsse des Oberverwaltungsgerichts sind unanfechtbar. 

09.16 Uhr: Menschen mit Behinderung laut Verband bei Impfungen benachteiligt

Während immer mehr Menschen im Südwesten für eine Corona-Impfung berechtigt sind, kommt eine Gruppe aus Sicht eines Verbands weiter zu kurz: „Menschen mit Behinderung sind vergessen worden“, sagt Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung.

Der Verband sieht gleich mehrere Probleme. Da sei zum einen die Priorisierung. Diese sei sinnvoll, doch warum Menschen mit Behinderung im Gegensatz zu Hochbetagten erst zur zweiten Prio-Gruppe gehören, sei nicht ausreichend erklärt worden, sagt Pagel-Steidl. Sie bekomme sehr viele Anrufe von Angehörigen, die sich das nicht erklären könnten. „Es gab einen Mangel an Aufklärung.“

08.04 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 66,8

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist abermals gesunken. Sie liegt jetzt bei 66,8 Fällen pro 100.000 Einwohner, wie das Robert-Koch-Institut am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Bundesweit wurden demnach 7082 Neuinfektionen und 170 weitere Todesfälle gemeldet.

Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 87,3 gelegen. In den vergangenen Tagen ging sie stetig zurück.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an. 

Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie registrierten Corona-Infektionen in Deutschland liegt jetzt bei 3.642.244. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 87.298.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 21. Mai:

22.39 Uhr: Bundesregierung erklärt Großbritannien zum Virusvariantengebiet

Wegen der Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden indischen Mutante des Coronavirus stuft die Bundesregierung Großbritannien als Virusvariantengebiet ein. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte, gilt die Einstufung ab Sonntag, 00.00 Uhr, für Großbritannien, inklusive der Isle of Man sowie aller Kanalinseln und britischen Überseegebiete. Einreisen aus Großbritannien nach Deutschland werden damit drastisch eingeschränkt.

Bei der Einreise gilt nun ein Beförderungsverbot für den Verkehr per Zug, Bus, Schiff und Flug aus Großbritannien. Einreisende müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, zudem können sie ihre Quarantäne nicht mit Hilfe negativer Tests abkürzen.

21.38 Uhr: London zieht positive Bilanz nach Großveranstaltungen

Nach einer Reihe von Großveranstaltungen, die als Pilotprojekte für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen dienten, haben die britischen Behörden eine positive Bilanz gezogen. Nur 15 der rund 60.000 Teilnehmer seien anschließend positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in London mit. 

Um im Sommer wieder Massenveranstaltungen zulassen zu können, hatte die Regierung im Mai neun Veranstaltungen mit größeren Teilnehmerzahlen genehmigt, bei denen keine Masken getragen und auch kein Abstand eingehalten werden mussten. Einzige Bedingung war der Nachweis eines negativen Corona-Tests vor dem Eintritt.

20.47 Uhr: Merkel: Menschen sollen "sehr verantwortungsvoll" mit Lockerungen umgehen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, trotz der Lockerungen der Corona-Maßnahmen weiter Vorsicht walten zu lassen. "Ich hoffe nach der langen Zeit des Schließens und der nicht-gegebenen Möglichkeiten, dass die Menschen auch sehr verantwortungsvoll mit diesen Möglichkeiten umgehen", sagte sie am Freitagabend in Berlin. "Das Virus ist nicht verschwunden." Es sei "von allergrößter Bedeutung", weiterhin die Regeln einzuhalten.

"Erst einmal können wir uns ja freuen, dass die Inzidenzen so weit gesunken sind", dass überhaupt über Öffnungsschritte nachgedacht werden könne, sagte Merkel. "Wir müssen aufpassen. Aber wir können uns angesichts der Entwicklung eben auch Öffnungsschritte leisten." Sie gehe davon aus, dass "bei der gebotenen Aufmerksamkeit und Sorgfalt", die nun hoffentlich viele walten ließen, nicht darüber geredet werden müsse, "dass wir wieder schließen müssen", fügte Merkel hinzu.

19.35 Uhr: Zu wenig Impfstoff für Baden-Württemberg? Spahn weist Kritik zurück

Im Streit um die Verteilung von Corona-Impfstoff hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Kritik seines baden-württembergischen Amtskollegen Manfred Lucha (Grüne) zurückgewiesen. Die Impfstoffe würden so wie vereinbart auf die Länder aufgeteilt, sagte Spahn den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“. Die Lieferpläne seien von seinem Ministerium zu keinem Zeitpunkt zu Lasten der Länder geändert worden. „Wie viel davon wann an welches Impfzentrun im Land geht, das entscheidet ganz allein Stuttgart“, so Spahn. Auch gebe es nach seinen Informationen durchaus noch Impfstoff in Baden-Württemberg, der noch nicht den Weg zu Patienten gefunden habe, etwa von Johnson & Johnson oder Moderna.

Lucha hatte sich wegen des aktuellen Mangels von Corona-Impfstoff im Südwesten in einem Brief an Spahn gewandt und kritisiert: „Leider halten die Impfstofflieferungen des Bundes nicht so mit, wie wir das brauchen.“ Spahn bemängelte im Gespräch mit den Stuttgarter Blättern zudem, dass Lucha unabgestimmt die Priorisierungen für Impfstoffe bei den Hausärzten ganz aufgehoben habe. Wer die Priorisierung vorzeitig aufhebe, müsse auch mit den Folgen umgehen.

18.44 Uhr: Noch zehn Regionen im Südwesten bei Corona-Inzidenz über der 100er Marke

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stagniert: Wie das Landesgesundheitsamt am Freitag in Stuttgart mitteilte (Stand 16 Uhr) lag sie bei 80,6. Am Vortag hatte der Wert bei 80,3 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gelegen. 10 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei den Corona-Zahlen noch über der 100er Inzidenz, dem Richtwert für die bundesweite Notbremse. Am höchsten ist der Wert im Zollernalbkreis (177,4).

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 1246 auf 485.914. Inzwischen sind 9828 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 17 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 447.253 Infizierte.

17.53 Uhr: Internationale Bodensee-Schifffahrt startet wieder

Auf dem Bodensee sind wieder touristische Schifffahrten zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich. Dank sinkender Infektionszahlen seien die Flotten nun schrittweise grenzübergreifend unterwegs, teilte ein Sprecher der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) am Freitag mit. Zwar entspreche das Angebot noch nicht zu hundert Prozent dem gewohnten Frühlingsfahrplan, allerdings seien die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) optimistisch, dass die Schiffe bald wieder im regulären Fahrplan unterwegs sein könnten.

16.31 Uhr: EU sagt bei Gesundheitsgipfel 100 Millionen Impfdosen für arme Länder zu

Zum Auftakt des Welt-Gesundheitsgipfels hat die Europäische Union hundert Millionen Corona-Impfdosen für ärmere Länder zugesagt. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen betonte am Freitag die Dringlichkeit, Corona-Impfungen in ärmeren Weltregionen zu ermöglichen. Die Vakzine müssten "jeden erreichen, überall", sagte sie. "Europa will bis Ende 2021 mindestens hundert Millionen Dosen an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu spenden."

15.50 Uhr: Zollernalbkreis erhält zusätzliche Impfdosen

Weil im Zollernalbkreis die Zahl der Corona-Neuinfektionen noch immer sehr hoch ist, hilft das Land Baden-Württemberg nun mit zusätzlichen Impfdosen. Für ein Modellprojekt „Impfen für Mitarbeitende in produzierenden Betrieben“ werde man kurzfristig 2400 Impfdosen zur Verfügung stellen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Damit sollen in verschiedenen Betrieben jene Mitarbeiter geimpft werden, die vom bisherigen Angebot „offensichtlich nur schwer erreicht wurden“. Der genaue Ablauf werde derzeit zwischen Ministerium und Landkreis ausgearbeitet, hieß es. Aller Voraussicht nach soll die Aktion Ende nächster Woche starten. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Zollernalbkreis nach Daten des Robert Koch-Instituts am Freitag bei 163,2 - der höchste Wert in ganz Baden-Württemberg.

14.24 Uhr: Pharmafirmen sagen armen Ländern 3,5 Milliarden Corona-Impfdosen zu

Die Pharmakonzerne Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson wollen 3,5 Milliarden Corona-Impfstoffdosen für arme Länder zur Verfügung stellen. Sie sagten diese Menge für die Jahre 2021 und 2022 am Freitag auf dem Welt-Gesundheitsgipfel in Rom zu. Die G20-Staaten sowie Vertreter internationaler Organisationen beraten bei dem Gipfel über die Corona-Pandemie.

14.04 Uhr: Fälschung des Impfpasses steht künftig unter Strafe

Wer einen Impfpass fälscht oder ein solches Dokument benutzt, macht sich künftig strafbar. Das entsprechende Gesetz hat der Bundestag am späten Donnerstagabend beschlossen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin sagte. Er verurteilte die Verwendung gefälschter Dokumente scharf. „Am Ende betrügt man sich selbst, weil man sich einen Impfschutz vorgaukelt, den man nicht hat.“

Das vom Bundestag beschlossene Gesetz sieht für die wissentlich falsche Dokumentation einer Impfung bis zu zwei Jahre Haft vor, für die Nutzung eines entsprechenden Ausweises bis zu ein Jahr Haft. Berichte über gefälschte Impfausweise hatten in der jüngsten Vergangenheit Besorgnis ausgelöst.

13.06 Uhr: Spanien öffnet Grenzen am 7. Juni für Geimpfte aus aller Welt

Spanien will seine Grenzen am 7. Juni für Geimpfte aus aller Welt öffnen. Dies gab Regierungschef Pedro Sánchez am Freitag in Madrid bekannt. "Ab dem 7. Juni sind alle geimpften Personen und ihre Familien in unserem Land willkommen - unabhängig von ihrem Herkunftsland." Für britische Staatsbürger, die traditionell die größte ausländische Besuchergruppe in Spanien stellen, soll bereits am Montag alles möglich sein: War ihnen bisher die Einreise nur aus "dringenden Gründen" erlaubt, so entfällt diese Vorschrift ab Montag. Die Briten könnten kommen "ohne Restriktionen und Sanitärkontrollen", sagte Sánchez.

Der Regierungschef ließ dabei allerdings offen, ob britische Touristen auch keinen negativen PCR-Test vorweisen müssen, wie er eigentlich für alle ankommenden Reisenden in Spanien vorgeschrieben ist. Für EU-Bürger ist die Einreise mit einem solchen Test ohnehin schon ohne Einschränkungen gestattet.

12.05 Uhr: Baden-Württemberg gegen Aufhebung der Maskenpflicht beim Einkauf

Die baden-württembergische Landesregierung hält nichts von einer Lockerung der Maskenpflicht zum aktuellen Zeitpunkt. „Die Maskenpflicht im Einzelhandel und in anderen kontaktreichen Kontexten ist und bleibt ein einfaches, aber sehr effektives Mittel, um Öffnungsschritte abzusichern“, teilte eine Sprecherin mit. „Es gibt Grund zur Zuversicht, aber noch sind die Impfquoten zu gering und die Infektionszahlen zu hoch.“ Schrittweise, umsichtige Lockerungen seien richtig, aber die grundlegenden Schutzmaßnahmen blieben vorerst ein zentraler Bestandteil.

12 Uhr: Spahn erwartet elektronischen Impfpass für die kommenden Wochen

Nach der Einigung der EU auf ein einheitliches Impfzertifikat geht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) davon aus, dass der elektronische Impfpass in Deutschland bis Ende Juni zur Verfügung stehen wird. Mit der Einigung vom Donnerstag gebe es nun in den EU-Staaten einheitliche Rechtsrahmen und Standards, sagte Spahn in Berlin.

Die entsprechende App, in die das Impfzertifikat eingescannt werden kann, solle in den kommenden Wochen fertig sein. Spahn hatte den elektronischen Impfausweis bereits zuvor für die zweite Hälfte des zweiten Quartals angekündigt, also in dem Zeitraum zwischen Mitte Mai und Ende Juni.

Mitgliedstaaten und EU-Parlament hatten sich am Donnerstag auf die Einführung des Zertifikats zum 1. Juli geeinigt. Es soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.

11.45 Uhr: Fast elf Millionen Deutsche vollständig geimpft

Fast elf Millionen Deutsche sind bereits vollständig gegen Corona geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden am Donnerstag 910.374 Menschen immunisiert, 465.678 davon bekamen ihre zweite Dosis. Damit lag der Anteil der Zweitimpfungen bei über der Hälfte. Damit sind laut den Angaben bisher 39,3 Prozent (32,7 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 13,1 Prozent (10,9 Millionen) vollständig geimpft.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 43,4 Prozent. Sachsen liegt mit 34,3 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.

11 Uhr: WHO: Corona-bedingte Übersterblichkeit bis zu dreimal höher als gemeldete Todesfälle

Die durch das Coronavirus verursachte Übersterblichkeit in der Welt liegt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei bis dreimal höher als die Zahl der offiziell registrierten Covid-19-Todesfälle. „Die Zahl der Gesamt-Todesfälle liegt mindestens zwei bis drei Mal höher als offiziell gemeldet“, erklärte WHO-Vertreterin Samira Asma in Genf.

Sie äußerte sich aus Anlass der Vorlage des WHO-Jahresberichtes 2020, demzufolge die direkt oder indirekt durch das Coronavirus verursachte Übersterblichkeit im vergangenen Jahr bei mindestens drei Millionen Todesfällen lag.

10.20 Uhr: Jens Spahn warnt vor Leichtsinn über die Pfingsttage

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger vor Leichtsinn über die Pfingsttage gewarnt. Trotz Fortschritten bei Impfkampagne und Pandemiebekämpfung gelte es weiter, vorsichtig zu sein, sagte Spahn in Berlin vor Journalisten. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei". Er appelliere daher an alle, sich auch über die bevorstehenden Feiertage weiter an die etablierten Schutz- und Vorsichtsregeln zu halten.

Das Ziel der Impfkampagne, allen Impfwilligen und Impffähigen ein Angebot zu machen, könnte laut Spahn nach jetzigem Stand bereits "deutlich vor" dem Ende des Sommers im September erreicht werden. "Es geht jetzt um Wochen nicht um Monate", sagte der Minister mit Blick auf die Entwicklung bei den Impfzahlen. Zugleich gelte es aber auch, "realistisch" zu bleiben. "Wunder können wir nicht erwarten". Nicht jeder Impfwillige könne auch sofort drankommen.

9.10 Uhr: Wie komme ich jetzt in Baden-Württemberg an eine Corona-Impfung? Die wichtigsten Antworten zur Impfung im Überblick

Durch die Aufhebung der Impf-Priorisierung in den Hausarztpraxen in Baden-Württemberg sind mittlerweile grundsätzlich alle Menschen in der Region für eine Impfung gegen COVID-19 berechtigt. Viele von ihnen fragen sich nun, wie und wo sie einen Termin bekommen können. Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um die Corona-Impfung geben wir Ihnen hier.

8 Uhr: Campingplätze im Südwesten sind Pfingsten voll

Fast alle Campingplätze im Südwesten sind am Pfingstwochenende ausgebucht. „Es kommen unglaublich viele Buchungsanfragen rein“, sagte Kurt Bonath, der Landesvorsitzende des Verbands der Campingunternehmer in Baden-Württemberg. Seit den Lockerungen der Corona-Auflagen wollen deutlich mehr Menschen Urlaub auf den 138 Plätzen des Verbands machen. Kurzentschlossenen rät er daher, die Campingplätze nicht spontan anzufahren.

Wirklich überrascht zeigt sich Bonath keineswegs vom enormen Interesse an Zelt und Wohnwagen: „Der Trend zum Camping hat sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt.“ Nicht überall in Baden-Württemberg dürfen die Camper aber auf die Plätze: Erst wenn die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner an fünf Tagen in Folge unter dem Wert von 100 liegt, ist der Urlaub erlaubt.

Vor allem in den badischen Landesteilen ist das bereits so. So können Urlauber unter anderem in die Landkreise Ortenau, Emmerdingen und Rastatt fahren. Auch die Kreise Breisgau-Hochschwarzwald, Bodensee und Konstanz dürfen bei stabilen Infektionszahlen ebenso öffnen wie einige andere auch.

7.07 Uhr: Hausarztpraxen haben Impfzentren bei verabreichten Dosen überholt

Die deutschen Hausarztpraxen haben nach Angaben der Bundesregierung die Impfzentren bei der Verabreichung von Corona-Impfungen überholt. "Derzeit stehen wöchentlich rund drei Millionen Impfdosen von Biontech und Astrazeneca für die Impfungen in Arztpraxen zur Verfügung", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums gegenüber Medien.

Die Impfzentren bekämen aktuell lediglich noch 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Ab Juni werde sich die an die Praxen gelieferte Menge voraussichtlich noch "erheblich steigern", sagte der Ministeriumssprecher. In der letzten Woche im Mai würden zudem 540.000 Dosen des Vakzins des Herstellers Johnson & Johnson an Betriebs- und Hausärzte gehen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 20. Mai:

22.02 Uhr: Bundestag lockert Maskenpflicht bei Kindern

Für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren sollen in Bus und Bahn künftig die einfachen OP-Masken reichen. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske entfällt, wie eine am Donnerstagabend vom Bundestag beschlossene Neufassung des Infektionsschutzgesetzes festlegt.

Die große Koalition hatte sich zu dieser Regelung entschieden, weil die grundsätzlich als sicherer geltenden FFP2-Masken bei Kindern oft nicht passen und deshalb auch nicht richtig getragen werden können. Deshalb sei es besser und ausreichend, einen gut sitzenden medizinischen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Es bleibt aber bei der Pflicht zum Tragen einer Maske für Kinder ab sechs.

20.55 Uhr: Zahl der Infektionen und der Intensivpatienten geht zurück

Feier- und Brückentage wie in der vergangenen Woche können zwar die Corona-Meldezahlen beeinflussen. Aber die Entwicklung der Werte in den Krankenhäusern bestätigt den derzeit positiven Trend. Die Zahlen der Corona-Infektionen und der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland entwickeln sich weiter rückläufig. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Divi-Intensivregisters vom Donnerstag hervor. 3594 Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, werden demnach derzeit noch in Kliniken versorgt. Das sei ein Rückgang um 114 im Vergleich zum Vortag, hieß es. Zum Höhepunkt der dritten Welle in den Krankenhäusern Ende April waren mehr als 5100 Covid-19-Patienten zeitgleich auf Intensivstationen behandelt worden. Seit Anfang Mai ist die Entwicklung rückläufig.

Eine Trendumkehr zeichnet sich auch bei der Anzahl der Intensivbereiche ab, die aus Gründen wie fehlendem Personal eine eingeschränkte Betriebssituation melden. Es sind aber immer noch knapp 500 an der Zahl. Regulären Betrieb melden rund 430 Bereiche, Tendenz steigend. Weitere 275 Bereiche bewerten ihre Situation als teils eingeschränkt. Daten zur Altersstruktur von knapp 94 Prozent der Intensivpatienten mit Covid-19 zeigen, dass die meisten älter als 50 sind, aber nur ein recht geringer Teil älter als 80 (Stand Donnerstag). Rund 23 Prozent sind den Intensivregister-Daten zufolge zwischen 50 und 59 Jahre alt, knapp 32 Prozent 60 bis 69 und 26 Prozent 70 bis 79. Die Anteile der Patienten ab 80 (7,1 Prozent) und der Patienten zwischen 40 und 49 (7,9 Prozent) liegen auf ähnlichem Niveau. Laut RKI-Daten meldeten Gesundheitsämter in Deutschland binnen eines Tages 12 298 weitere Corona-Infektionen. Vor einer Woche waren es 17 419 Ansteckungen gewesen. Die 7-Tage-Inzidenz wurde mit bundesweit 68 angegeben (Vortag: 72,8; Vorwoche: 103,6).

20.04 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten fällt auf 80,3

Die Zahl der Kreise und Städte unterhalb der wichtigen 100er Schwelle bei der Sieben-Tages-Inzidenz nimmt von Tag zu Tag zu. Damit stehen auch für die weitaus meisten Regionen im Land spätestens in der Woche nach den Feiertagen die lang ersehnten Lockerungen an. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist auch am Donnerstag gefallen - auf 80,3, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte (Stand 16 Uhr).

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg am Mittwoch um 1463 auf 484.677. Inzwischen sind 9811 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 31 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 444.376 Infizierte (plus 3170). 37 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen bei den Corona-Zahlen unter der 100er-Inzidenz, dem Richtwert für die bundesweite Notbremse.

18.46 Uhr: EU-Parlament und EU-Länder einigen sich auf Covid-19-Zertifikat

Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf Details eines europaweiten Zertifikats zum Nachweis von Corona-Impfungen, -Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt. Das teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Donnerstagabend in Brüssel mit. Damit wächst die Chance auf weitere Reiseerleichterungen in der EU.

Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Maß EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden sollen, wenn es etwa die Infektionslage erfordere. Noch ist unklar, wann genau das europäische Zertifikat in den einzelnen Ländern eingeführt werden soll. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es noch am Anfang der Woche, man gehe aktuell davon aus, ein elektronischer Impfnachweis könne „in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals“, also bis spätestens zum 30. Juni, bereitgestellt werden.

18 Uhr: Fast 40 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen Corona geimpft

Fast die Hälfte der täglichen Corona-Impfungen sind derzeit Zweitimpfungen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag wurden am Mittwoch 1.059.061 Menschen immunisiert, 508.685 davon bekamen ihre zweite Dosis. Damit sind laut den Angaben bisher 38,8 Prozent (32,3 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 12,5 Prozent (10,4 Millionen) vollständig geimpft. Je nach Bundesland variiert die Impfquote jedoch. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 43 Prozent. Sachsen liegt mit 33,7 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück, Baden-Württemberg liegt mit 38 Prozent im Mittelfeld.

16.40 Uhr: Impfstart bei Betriebsärzten rückt näher

Im Kampf gegen das Coronavirus rückt in Deutschland die Einbindung der Betriebsärzte in die Impfkampagne näher. Für den vorgesehenen Start der Impfungen Beschäftigter über ihre Firmen ab dem 7. Juni müssen Betriebsärzte bis zu diesem Freitag Impfstoff bei Apotheken bestellen - für die erste Woche zunächst begrenzt auf jeweils höchstens 804 Dosen des Präparats von Biontech/Pfizer. Das geht aus einer Handreichung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hervor. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Je mehr Ärzte impfen, desto schneller läuft die Impfkampagne.“ Anspruch auf eine Corona-Impfung über Betriebsärzte sollen „alle Betriebsangehörigen“ haben. Dies soll unabhängig vom Wohnsitz oder dem gewöhnlichen Aufenthaltsort gelten - also auch für Grenzpendler und Saisonarbeiter, heißt es im Entwurf für eine erneute Änderung der Impfverordnung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Der Einstieg der Betriebsärzte in die Impfkampagne könnte die niedergelassenen Ärzte entlasten – zuletzt berichteten Ärztevertreter teils von einem Ansturm Impfwilliger in vielen Praxen. Viele niedergelassene Ärzte würden förmlich überrannt, kritisierte Ärztepräsident Klaus Reinhardt in der „Rheinischen Post“. „Wenn dann nicht alle Impfwilligen unmittelbar zum Zuge kommen, führt das natürlich zu Frust, der leider auch beim Praxispersonal abgeladen wird“.

15.31 Uhr: Lehrer warnen vor Gesundheitsgefahren bei Schulöffnungen

Lehrerverbände warnen bei weiteren Schulöffnungen vor möglichen Corona-Infektionen. „Eine Öffnung für Präsenzunterricht bei Inzidenzen über 50 ist fahrlässig“, sagte GEW-Sprecher Matthias Scheider am Donnerstag in Stuttgart. Die entsprechenden Hinweise der Gesundheitsexperten des Robert Koch-Institutes seien ernst zunehmen. Auch der Philologenverband äußerte Bedenken.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hatte angekündigt, weiterführende Schulen könnten selbst bei einer Corona-Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bald wieder in den Regelbetrieb gehen. Bislang war geplant, dass bei Werten zwischen 50 und 100 nur Grundschulen sowie die Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und die Schulkindergärten zum Präsenzunterricht zurückkehren. Diese Regelung wird ab 11. Juni auf alle Schüler von Klasse fünf an ausgeweitet, die derzeit noch im Wechselunterricht sind. Schneider von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) betonte: „Die neue Ministerin wiederholt die Fehler der alten.“

Schopper nannte die Öffnung eine wichtige Perspektive für Familien. Viele Kinder und Jugendliche, aber auch ihre Eltern seien am Ende ihrer Kräfte, sagte sie den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag). Auch für die Lehrer und Schulleitungen sei eine Rückkehr zum Präsenzbetrieb unter Pandemiebedingungen ein erster Schritt im den gewohnten Schulalltag.

Der Philologenverband wünscht sich weitere Schulöffnungen, rät aber zur Vorsicht. „Zwar gibt es ein großes pädagogisches Bedürfnis nach Präsenzunterricht bei Lehrern und Schülern, aber der Arbeits- und Gesundheitsschutz muss sichergestellt sein“, sagte Vorstandsmitglied Cord Santelmann. Die meisten Lehrer seien geimpft, die Schüler und ihre Familien aber nicht. Neben der Maskenpflicht müssten auch die Abstände zwischen den Schülern gewährleistet sein. Das sei gerade in der Unter- und Mittelstufe der Gymnasien mit vollen Klassen in kleinen Räumen schwierig. „Da muss dann gut überlegt werden, bei welcher Inzidenz Präsenzunterricht unter solchen Bedingungen verantwortbar ist“, sagte der Vertreter des Zusammenschlusses der Gymnasiallehrer.

15.16 Uhr: Zahl der Infektionen und der Intensivpatienten geht zurück

Die Zahl der Corona-Infektionen und der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland entwickeln sich weiter rückläufig. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Divi-Intensivregisters vom Donnerstag hervor.

3594 Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, werden demnach derzeit noch in Kliniken versorgt. Das sei ein Rückgang um 114 im Vergleich zum Vortag, hieß es. Zum Höhepunkt der dritten Welle in den Krankenhäusern Ende April waren mehr als 5100 Covid-19-Patienten zeitgleich auf Intensivstationen behandelt worden. Seit Anfang Mai ist die Entwicklung rückläufig.

Eine Trendumkehr zeichnet sich auch bei der Anzahl der Intensivbereiche ab, die aus Gründen wie fehlendem Personal eine eingeschränkte Betriebssituation melden. Es sind aber immer noch knapp 500 an der Zahl. Regulären Betrieb melden rund 430 Bereiche, Tendenz steigend. Weitere 275 Bereiche bewerten ihre Situation als teils eingeschränkt.

14.47 Uhr: Hausärzte im Südwesten lehnen Ausfüllen des digitalen Impfpasses strikt ab

Die Hausärzte stemmen sich mit aller Kraft dagegen, den geplanten digitalen Impfpass auszufüllen. Ärzte dürften nicht weiter bürokratisch belastet werden, das sei ihnen angesichts des derzeitigen extremen Aufwandes durch Anfragen und Impftermine nicht mehr zuzumuten, sagte der Landesvorsitzende des baden-württembergischen Hausärzteverbandes, Berthold Dietsche, am Donnerstag in Stuttgart. „Die Praxen dokumentieren ihre Impfungen im gelben Impfausweis“, betonte er.

Deutschland will gemeinsam mit der EU noch im Juni einen digitalen Corona-Impfnachweis einführen. Bei bereits vorher vollständig Geimpften soll der Impfstatus aus dem analogen Impfpass übertragen werden. Es sind allerdings auch bereits gefälschte Impfpässe im Umlauf.

14.15 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 – diese Lockerungen gelten ab Samstag im Bodenseekreis

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Bodenseekreis liegt am Donnerstag fünf Werktage in Folge unter der Grenzmarke von 100. Das bedeutet: Die Bundes-Notbremse im Landkreis ist aufgehoben. Mit dem nun geltenden Status "unter 100" greift ab Samstag der "Öffnungsschritt 1" der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg. Das bestätigt das Landratsamt in einer Mitteilung. Das bedeutet, Hotels, Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen im Bodenseekreis dürfen am Samstag wieder öffnen. Hier gibt es eine Übersicht über die Lockerungen.

13.49 Uhr: Zugelassene Impfstoffe sind laut WHO gegen alle Corona-Varianten wirksam

Die bisher zugelassenen Corona-Impfstoffe sind nach den Worten des Europa-Direktors der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, gegen alle derzeit grassierenden Varianten des Covid-19-Erregers wirksam. Sämtliche der bisher aufgetretenen Corona-Varianten sprächen auf die „verfügbaren und zugelassenen Vakzine“ an, so Kluge. Dennoch gelte es in der Pandemie weiterhin, Vorsicht walten zu lassen, betonte Kluge bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Von Auslandsreisen riet der WHO-Europa-Direktor angesichts der Infektionslage weiterhin ab.

12.57 Uhr: Betriebsärzte müssen bis Freitag Corona-Impfstoff bestellen

Die geplanten Corona-Impfungen für Beschäftigte über ihre Firmen nehmen konkretere Formen an. Für den vorgesehenen Start ab dem 7. Juni müssen Betriebsärzte bis diesen Freitag Impfstoff bei Apotheken bestellen - für die erste Woche zunächst begrenzt auf jeweils höchstens 804 Dosen des Präparats von Biontech/Pfizer. Das geht aus einer Handreichung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hervor, über die zuerst die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete.

Anspruch auf eine Corona-Impfung über Betriebsärzte sollen „alle Betriebsangehörigen“ haben. Dies soll unabhängig vom Wohnsitz oder dem gewöhnlichen Aufenthaltsort gelten - also auch für Grenzpendler und Saisonarbeiter, heißt es im Entwurf für eine erneute Änderung der Impfverordnung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Festgehalten wird zudem, dass die Impfungen freiwillig sind und ein „Erfüllungsverhältnis“ allein zwischen dem Betriebsarzt und den Anspruchsberechtigten bestehe.

12.12 Uhr: Impfzentren bleiben mindestens bis Mitte August in Betrieb

Die rund 50 Kreisimpfzentren im Land bleiben länger im Betrieb als zunächst geplant. Eine Verlängerung bis 15. August habe die Landesregierung bereits beschlossen, teilte ein Sprecher des Sozialministeriums in Stuttgart mit. Der Landtag müsse noch zustimmen und eine vertragliche Vereinbarung mit den Trägern getroffen werden. „Je nach verfügbaren Impfstoffen werden wir die Impfzentren auch im September noch brauchen.“ Eigentlich war zunächst für Ende Juni eine Einstellung des Betriebs vorgesehen.

11.22 Uhr: EU unterzeichnet Vertrag für weitere bis zu 1,8 Milliarden Biontech-Impfdosen

Nach wochenlangen Verhandlungen hat die EU-Kommission einen Vertrag mit den Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer über bis zu 1,8 Milliarden weitere Corona-Impfdosen unterzeichnet. Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilte, sollen die zusätzlichen Dosen insbesondere für Auffrischungsimpfungen eingesetzt werden, um mögliche Varianten des Virus zu bekämpfen. Ähnliche Verträge mit weiteren Herstellern könnten demnach folgen.

Die EU vereinbarte mit dem Mainzer Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer die feste Lieferung von 900 Millionen Impfdosen und sicherte sich eine Option auf 900 Millionen weitere Impfdosen für die Jahre 2021 bis 2023. Die Kommission hatte die Vertragsunterzeichnung bereits Mitte April angekündigt.

10.52 Uhr: Weniger neue Konsumentenkredite in der Corona-Krise

Die Corona-Krise hat die Nachfrage nach Konsumentenkrediten ausgebremst. An Privatkunden vergaben die auf Kredite spezialisierten Banken in Deutschland im vergangenen Jahr neue Kredite im Gesamtvolumen von 51,6 Milliarden Euro, wie der Bankenfachverband mitteilte. Damit lag das Neugeschäft für die Finanzierung beispielsweise von Autos, Möbeln und Computern um 6,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

Abstriche mussten die Institute auch im Geschäft mit gewerblichen Kunden machen. An Unternehmen und Selbstständige reichten die Kreditbanken im vergangenen Jahr Kredite in einer Gesamthöhe von 10,0 Milliarden Euro aus. Das waren 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Insgesamt hatten die Institute Ende Dezember 170,1 Milliarden Euro an Verbraucher und Unternehmen verliehen.

9.32 Uhr: Bundesnotbremse im Kreis Sigmaringen tritt am Samstag außer Kraft

Die Corona-Fallzahlen im Landkreis Sigmaringen sinken seit Anfang Mai kontinuierlich. Deshalb tritt am Samstag die Bundesnotbremse im Kreis außer Kraft. Das bringt einige Lockerungen mit sich. Hier finden Sie alle Details.

9 Uhr: Nach 14-tägiger Probephase: Coronatests nun für alle Konstanzer Kita-Kinder möglich

Zehn Konstanzer Kitas in kirchlicher, kommunaler und freier Trägerschaft haben es schon ausprobiert, nun können die anderen Einrichtungen folgen: Ab sofort stehen Lollitests für alle Kitas bereit, die sich an der Teststrategie beteiligen möchten. Das Testen der Kinder erfolgt zu Hause und ist freiwillig.

8.21 Uhr: Neue Plattform bringt Impfwillige und Praxen zusammen

Die Ärzteorganisation Mediverbund bietet eine Plattform an, die Impfwillige und Praxen mit kurzfristigen Impfkapazitäten zusammenbringt. Unabhängig von Impfrangfolgen können sich alle Menschen ab 18 Jahren auf der Plattform www.impfterminmanagement.de für eine Corona-Schutzimpfung mit ihren Daten und Impfstoffwünschen registrieren.

Knapp 200 Haus- und Facharztpraxen nutzen nach einer Mitteilung des Verbundes die Plattform bereits für ihr Impftermin-Management. „Jede Impfoption durch Restbestände, abgelehnte Impfstoffe oder geschwänzte Impftermine können sofort genutzt werden“, sagte der Chef des Zusammenschlusses von rund 5000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten im Südwesten, Werner Baumgärtner.

7.46 Uhr: RKI registriert 12.298 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz bei 68,0

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12.298 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 7.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 17.419 Ansteckungen gelegen.

Die 7-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 68,0 an (Vortag: 72,8; Vorwoche: 103,6). Allerdings könnte die Inzidenz ein besseres Bild der Infektionslage zeichnen, als sie tatsächlich ist. Denn aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden.

Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden.

7.07 Uhr: Nur wenige Corona-Zweitimpfungen werden im Südwesten verschoben

In den Impfzentren in Baden-Württemberg werden nur selten Termine für Zweitimpfungen gegen das Coronavirus verschoben. In der Regel würden die Zweittermine eingehalten, sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums in Stuttgart auf Anfrage.

Zwar sei die Quote der verschobenen Termine nicht zu beziffern, da Termine auf mehreren Wegen verschoben werden könnten wie beispielsweise vor Ort, über ein Callcenter oder ein Postfach des Ministeriums. „In Relation zur Gesamtzahl der Impfungen dürfte die Quote aber nicht sehr groß sein“, sagte der Sprecher.

Vorverlegt werde wegen des erforderlichen Abstands zwischen der ersten und zweiten Impfung so gut wie kein Termin. Es gebe aber durchaus Interesse an Änderungen, hieß es im Ministerium weiter. „Je mehr Impfungen erfolgen, desto mehr Menschen fragen auch nach dieser Möglichkeit“, sagte der Sprecher.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 19. Mai:

22.12 Uhr: Britische Studie soll Schutzwirkung dritter Corona-Impfung erforschen

Eine britische Studie soll herausfinden, ob sich die Schutzwirkung gegen das Coronavirus durch die Verabreichung einer dritten Impfstoffdosis erhöht. Die Regierung in London gab am Mittwoch den Startschuss für die Studie, an der insgesamt knapp 2900 bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Probanden teilnehmen sollen. Starten sollen die klinischen Studien mit sieben verschiedenen Corona-Impfstoffen im Juni; mit ersten Ergebnissen wird im September gerechnet.

Die britische Regierung fördert die Studie - die weltweit erste ihrer Art - mit 19,3 Millionen Pfund (22,4 Millionen Euro). Ziel der Studie ist es, die Effektivität einer dritten Corona-Impfung mit den Vakzinen von Astrazeneca, Biontech/Pfizer, Moderna, Novavax, Valneva, Janssen und Curevac zu überprüfen.

21.28 Uhr: Verbote für zwei Corona-Gegner-Demos in Berlin mit je 16 000 Teilnehmern

Zwei Demonstrationen von Kritikern der Corona-Maßnahmen in Berlin mit je 16 000 angemeldeten Teilnehmern am Pfingstwochenende sind von der Versammlungsbehörde verboten worden. Ein Polizeisprecher sagte am Mittwochabend, die Verbote fußten „primär auf dem Infektionsschutz und der prognostizierten Versammlungslage“. Zuvor hatten der RBB und der „Tagesspiegel“ über das Thema berichtet.

Das Verbot gelte zum einen für die Demonstration unter dem Motto „Pfingsten in Berlin“ am Samstag. Dabei wollten Teilnehmer aus vier Richtungen zum Großen Stern und der Straße des 17. Juni im Zentrum der Bundeshauptstadt laufen. Ebenfalls verboten wurde die geplante Demonstration mit dem gleichen Motto und der gleichen Teilnehmerzahl, die am Sonntag am S-Bahnhof Tiergarten starten sollte, sagte eine Sprecherin der Polizei.

19.35 Uhr: Vergabesystem für Impftermine war laut Lucha ein Fehler

Baden-Württemberg hat beim Vergabesystem für Corona-Impftermine aus Sicht von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) aufs falsche Pferd gesetzt. Die Terminvergabe über die Telefonnummer 116117 zu regeln sei im Nachhinein „ein großer Fehler“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. „Es war schlicht und einfach das falsche System, um einen Mangel verwalten zu können.“ Wenn regelmäßig weniger Impfstoff zur Verfügung stehe als angekündigt, funktioniere es nicht. „Da helfen dann auch 500 Callcenter-Mitarbeiter nicht viel weiter.“

Lucha verteidigte hingegen, dass die Regierung die Impfpriorisierung in Hausarztpraxen seit Anfang der Woche aufgehoben hat. Damit habe man den Wunsch der Hausärzte nach frühestmöglichem Ende der Priorisierung in den Praxen erfüllt, sagte er. „Wir sind an der Front bei den Menschen und bekommen jeden Tag den Druck zu spüren. Wir konnten gar nicht anders, als so zu entscheiden.“

18.44 Uhr: Kultusministerin stellt Schulöffnungen im Südwesten in Aussicht

Auch weiterführende Schulen im Südwesten könnten selbst bei einer Corona-Inzidenz über 50 bald wieder in den Regelbetrieb gehen. „Die sinkenden Inzidenzen, weitgehend geimpfte Lehrerinnen und Lehrer und das Testkonzept bieten uns jetzt eine echte Chance, dass wir auch an den Schulen zu mehr Normalität kommen“, sagte die neue Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) den „Stuttgarter Nachrichten“.

Bis zum 11. Juni sei für weiterführende Schulen Wechselunterricht vorgesehen. „Ich kann mir vorstellen, dass eine Rückkehr in den Präsenzunterricht unter Pandemiebedingungen dann auch für solche Stadt- oder Landkreis möglich wird, die stabil unter 100 liegen, auch wenn sie die Schwelle von 50 nicht unterschreiten“, sagte Schopper.

18.17 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten fällt weiter

Lang ersehnte Lockerungen in vielen Teilen Baden-Württembergs rücken in greifbare Nähe. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt seit Tagen - auf 81,8 am Mittwoch, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte (Stand 16 Uhr). Am Vortag hatte der Wert noch bei 87,7 gelegen.

Nach fast zwei Monaten war Anfang der Woche erstmals wieder bei weniger als 100 je 100.000 Einwohnern im Südwesten innerhalb von sieben Tagen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte zuletzt allerdings darauf hingewiesen, dass weniger Tests rund um den Feiertag Christi Himmelfahrt am 13. Mai zu niedrigeren Zahlen führen könnten. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg am Mittwoch um 2125 auf 483.214. Inzwischen sind 9780 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 29 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 441.206 Infizierte (plus 3339).

16.40 Uhr: Einzelhandelsketten protestieren für Hilfen und Öffnungen

Mehrere Einzelhandelsketten haben in Berlin für staatliche Hilfen und Lockerungen für den Handel demonstriert. „Es droht ein Fiasko“, teilte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Mittwoch mit. „Die Obergrenzen bei den Hilfen müssen endlich weg. Ansonsten haben größere Handelsunternehmen, die die Fußgängerzonen bundesweit mit ihren vielen Filialen beleben, keine Chance.“ An der Protestaktion vor dem Kanzleramt, unter anderem mit einem Motivwagen des Künstlers Jacques Tilly, beteiligten sich große Einzelhändler wie s.Oliver, KiK oder die Buchhandelskette Thalia.

Die Initiative forderte eine Perspektive für die vollständige bundesweite Öffnung von Geschäften sowie ein Ende der Testpflicht für den Einkauf bei Sieben-Tage-Inzidenzen von unter 100.

15.43 Uhr: Marke von 200 Millionen Corona-Impfungen in der EU geknackt

Die Europäische Union hat am Mittwoch die Marke von 200 Millionen Corona-Impfungen überschritten. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Beim Impfziel sei man weiter auf Kurs: Bis Juli sollen genügend Dosen geliefert sein, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen. Nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC sind bisher EU-weit 38,8 Prozent der Menschen über 18 Jahren mindestens einmal geimpft. 16,0 Prozent haben den vollen Impfschutz.

14.42 Uhr: Ab Freitag ist im Kreis Waldshut Shoppen nach Terminvereinbarung möglich

Weil die Inzidenz im Kreis Waldshut laut RKI an fünf Tagen in Folge unter 150 lag, werden die Beschränkungen für den Einzelhandel zurückgenommen. Ladengeschäfte können ab Freitag für einzelne Kunden mit vorheriger Terminvereinbarung und mit negativen Corona-Test wieder öffnen.

13.45 Uhr: Südwest-Verband appelliert: „Nicht mehr bei Ärzten nach Impfterminen fragen“

Beim Ansturm auf die Impftermine gehen viele Menschen in Baden-Württemberg derzeit leer aus. Seit die Priorisierung für die Corona-Impfung beim Hausarzt aufgehoben wurde, verzweifeln die meisten beim Buchen eines Termins. Die Kassenärztliche Vereinigung ruft nun in einem Appell dazu auf, zumindest in der laufenden Woche nicht mehr wegen Terminen beim Hausarzt anzurufen. „Die Haus- und Facharztpraxen in Baden-Württemberg werden von Telefonanrufen Impfwilliger überrannt“, sagte der stellvertretende KV-Vorsitzende Johannes Fechner am Mittwoch in Stuttgart.

Zwar lasse der Wegfall der Priorisierung Menschen auf einen rasche Corona-Impfung hoffen. „Aktuell sind aber keine Erstimpfungen möglich, weil kein Impfstoff zur Verfügung steht und die Kapazitäten für die Zweitimpfungen benötigt werden“, sagte Fechner. „Rufen Sie daher bitte für Impftermine nicht in den Arztpraxen an, Sie blockieren die Telefonleitungen.“ Ab Juni sollen die Impfstoffmengen an die niedergelassenen Ärzte steigen, dann sollen auch Betriebsärzte nach und nach in das Impfen einbezogen werden.

12.48 Uhr: Einzelhandelsketten protestieren für Hilfen und Öffnungen

Mehrere Einzelhandelsketten haben in Berlin für staatliche Hilfen und Lockerungen für den Handel demonstriert. „Es droht ein Fiasko“, teilte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Mittwoch mit. „Die Obergrenzen bei den Hilfen müssen endlich weg. Ansonsten haben größere Handelsunternehmen, die die Fußgängerzonen bundesweit mit ihren vielen Filialen beleben, keine Chance.“ An der Protestaktion vor dem Bundestag, unter anderem mit einem Motivwagen des Künstlers Jacques Tilly, beteiligten sich große Einzelhändler wie s.Oliver, KiK oder die Buchhandelskette Thalia.

Die Initiative forderte eine Perspektive für die vollständige bundesweite Öffnung von Geschäften sowie ein Ende der Testpflicht für den Einkauf bei Sieben-Tage-Inzidenzen von unter 100.

11.53 Uhr: Vollständig Geimpfte aus Drittstaaten dürfen wieder in EU einreisen

Vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen aus Drittstaaten dürfen in Kürze wieder in die EU einreisen. Darauf einigten sich die EU-Botschafter der Mitgliedstaaten.

Zudem lockerten die EU-Regierungen den Inzidenzwert bei Corona-Infektionen, der bei Drittstaaten zu Einreiseverboten führt. Gleichzeitig wurde aber eine sogenannte Notbremsen-Regelung eingeführt, um mit der Wiedereinführung von Reisebeschränkungen schnell auf gefährlichere Virus-Varianten in einzelnen Ländern reagieren zu können. Die EU hatte wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus im März vergangenen Jahres entschieden, nicht unbedingt notwendige Einreisen aus Drittstaaten zu untersagen.

Einige Monate später führte die EU eine Liste mit Ländern ein, bei denen es Ausnahmen von den Einreiseverboten gibt. Derzeit sind nur sieben Staaten von dem generellen Einreisestopp in die EU ausgenommen: Australien, Israel, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand.

10.51 Uhr: Verwirrung in Großbritannien über neue Corona-Reiseregeln

Nach der Aufhebung eines generellen Verbots von Freizeitreisen in Großbritannien wächst der Unmut über die Regierung wegen widersprüchlicher Botschaften. Kritik kam unter anderem vom Verband der Fluggesellschaften Airlines UK, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete.

Geschäftsführer Tim Alderslade warnte vor „echtem Ärger“ bei den Mitarbeitern in der Tourismus-Branche und Verwirrung bei Urlaubern, die nach Ankündigung der Lockerungspläne bereits einen Urlaub gebucht hatten. Seit diesem Montag sind Auslandsreisen aus nicht zwingenden Gründen in den meisten Teilen Großbritanniens wieder erlaubt. Trotzdem warnen nun Premierminister Boris Johnson und andere Regierungsmitglieder eindringlich vor Freizeitreisen.

In Großbritannien gilt ein Ampelsystem mit unterschiedlichen Regeln zur Quarantänepflicht bei der Rückkehr. Portugal steht als einziges EU-Land auf einer sehr überschaubaren grünen Liste von Ländern, bei denen Rückkehrer nicht in Quarantäne müssen. Die anderen beliebten Reiseziele in Europa wie Spanien, Italien und Griechenland stehen genauso wie Deutschland auf einer gelben Liste.

Wer aus diesen Ländern zurückkehrt, muss mindestens fünf Tage in Quarantäne.

9.21 Uhr: Von Corona betroffene Firmen können Härtefallhilfe beantragen

Von der Corona-Krise betroffene Unternehmer, die bei allen Hilfsprogrammen bisher leer ausgegangen sind, können nun eine sogenannte Härtefallhilfe beantragen. „Damit können wir nun auch Unternehmen und Selbstständigen helfen, die in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, aber trotz aller Verbesserungen und Ausweitungen keinen Zugang zu einem bestehenden Hilfsprogramm haben“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Zwar seien starke Instrumente zur Unterstützung von Firmen in der Krise geschaffen worden.

Doch kein noch so breit angelegtes Programm könne alle individuellen Problemsituationen abdecken, betonte sie. Eine unabhängige Kommission, die von der IHK Region Stuttgart unterstützt wird, werde jeden Antrag einzeln prüfen und entscheiden, ob ein Härtefall vorliegt, hieß es.

8.51 Uhr: Indien meldet Höchstwert von mehr als 4500 Corona-Toten binnen 24 Stunden

Indien hat einen neuen Höchstwert von 4529 Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Indien seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 283.248, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Toten stieg zuletzt an, da sich das Virus in den ländlichen Regionen verbreitet, wo die Gesundheitsversorgung schlecht ist.

Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Sterbefälle deutlich höher liegt. Das Land verzeichnete am Mittwoch auch mehr als 267.000 Neuinfektionen, damit steigt die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf 25,5 Millionen. Nach Angaben der indischen Behörden gibt es erste Zeichen dafür, dass sich die Welle der Ansteckungen abflache, da die Zahl der Neuinfektionen bereits am dritten Tag in Folge unter 300.000 lag.

7.15 Uhr: Inzidenz in Deutschland sinkt auf 72,8

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 11 040 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand der RKI-Fallzahlenseite von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 14 909 Ansteckungen gelegen, in dem Datensatz waren allerdings Nachmeldungen aus Brandenburg enthalten. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gab das RKI am Mittwochmorgen mit bundesweit 72,8 an (Vortag: 79,5; Vorwoche: 107,8).

Aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 18. Mai:

22.16 Uhr: Französische Cafés und Restaurants öffnen Außenbereiche

Nach einem deutlichen Absinken der Corona-Infektionszahlen in Frankreich lockert das Land seine Auflagen am Dienstag weiter: Erstmals seit sechseinhalb Monaten dürfen Cafés und Restaurants ihre Außenbereiche wieder öffnen. Zudem öffnen auch „nicht essenzielle“ Geschäfte und Kaufhäuser, ebenso wie Museen, Kinos und Theater.

Die nächtliche Ausgangssperre gilt ab Mittwoch in ganz Frankreich erst ab 21 Uhr und damit zwei Stunden später als bisher. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankreich ist stark rückläufig, zuletzt lag sie bei 140. Vor drei Wochen war sie noch mehr als doppelt so hoch. In Frankreich haben inzwischen gut 20 Millionen Bürger mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, das entspricht knapp einem Drittel der Bevölkerung.

21.14 Uhr: Zahl der Corona-Todesfälle in den USA auf niedrigstem Stand seit März 2020

In den USA ist die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle auf den niedrigsten Stand seit März vergangenen Jahres gesunken. Im Durchschnitt seien in der vergangenen Woche 546 Menschen pro Tag an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit. Auch die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag mit rund 17.700 Fällen so niedrig wie seit Juni nicht mehr.

„Die Impfstoffe haben zu einem dramatischen Rückgang der Fälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle geführt“, sagte Andy Slavitt, Corona-Berater des Weißen Hauses. „Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie sind die Fälle in allen 50 Staaten zurückgegangen. Wir gewinnen den Kampf gegen das Virus“, betonte er.

20.15 Uhr: Kinder aus EU-Staaten dürfen ohne Corona-Tests nach Bulgarien

Das Urlaubsland Bulgarien erlaubt ab diesem Mittwoch die Einreise von Kindern im Alter bis fünf Jahren aus EU-Staaten ohne Corona-Test. Die Verordnung von Interims-Gesundheitsminister Stojtscho Kazarow vom Dienstag gilt auch für die Einreise von Kindern unter anderem aus den Schengen-Staaten, Großbritannien und Nordirland, den USA, Israel sowie mehreren Balkanstaaten.

Gleichzeitig wurde die Einreise von Personen aus Corona- Hochinzidenzländern unter anderem aus Indien, Bangladesch, Nepal und Myanmar sowie Brasilien und zahlreichen afrikanischen Staaten vorübergehend untersagt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Bulgaren sowie Staatsbürger der Hochinzidenzländer mit Aufenthaltsrecht in Bulgarien, für die aber nach der Einreise eine zehntägige Quarantänepflicht gilt. 

18.50 Uhr: Noch 15 Regionen in Baden-Württemberg bei Corona-Inzidenz über der 100er-Marke

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen im Südwesten geht weiter zurück. Am Dienstag (16.00 Uhr) lag sie laut Landesgesundheitsamt bei 87,7. Am Vortag hatte der Wert erstmals seit fast zwei Monaten wieder die 100er-Marke unterschritten und bei 95,0 gelegen, vor einer Woche bei 131,8. 15 der 44 Stadt- und Landkreise überschritten am Dienstag weiterhin die Schwelle von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am höchsten war die Inzidenz mit 213,3 weiterhin im Zollernalbkreis. Den niedrigsten Wert verzeichnete der Stadtkreis Heidelberg mit 31,6.

17 Uhr: Südwesten sucht Corona-Modellprojekte

Öffnungen im Tourismussektor, in der Kultur und bei Freizeitaktivitäten: Mit ausgesuchten Modellprojekten will Baden-Württemberg Konzepte für eine Zukunft mit weiter gesunkenen Corona-Zahlen erproben. Bis zum Donnerstag können Vorschläge für Öffnungen mit entsprechendem Modellcharakter eingereicht werden, wie das Sozialministerium mitteilte.

Voraussetzung sei eine stabile Inzidenz von unter 100 im jeweiligen Land- oder Stadtkreis. Außerdem müsse ein digitales System zur Kontaktpersonennachverfolgung vorliegen sowie eine wissenschaftliche Begleitung sichergestellt sein. „Mit den Modellprojekten wollen wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die wir in weitere Öffnungsüberlegungen und Lockerungen einbeziehen werden“, erklärte der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl.

Welcher Anwärter tatsächlich den Status als Modellprojekt bekommt, werde in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern und den Kommunalen Landesverbänden getroffen.

16.15 Uhr: Merkel: Auf gutem Weg, aber rettendes Ufer noch nicht erreicht

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich angesichts steigender Impfzahlen in der Corona-Pandemie optimistisch gezeigt, aber zugleich zur Vorsicht gemahnt. Man sei auf einem guten und hoffnungsfrohen Weg, habe aber „noch nicht das rettende Ufer erreicht“, sagte Merkel nach Informationen von Teilnehmern in den Online-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag.

Öffnungsschritte sollten gut durchdacht werden. Zwar funktionierten die Impfstoffe, sagte die Kanzlerin demnach. Je aggressiver aber eine neue Virus-Variante sei, desto mehr Menschen müssten geimpft sein, um eine Herdenimmunität zu bekommen. Ein Unruheherd sei die indische Virus-Variante, die sich schneller ausbreite als die britische.

Merkel bestätigte nach diesen Informationen, dass es am 27. Mai weitere Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder über das Vorgehen bei den Impfungen geben solle. Dabei solle es um Impfungen von Kindern, Berufsschülern und Studenten gehen.

15.50 Uhr: Strengere Regeln gegen Missbrauch von Impfnachweisen geplant

Angesichts von immer mehr Corona-Impfungen plant Bundesgesundheitsminister Jens Spahn strengere Regeln gegen den Missbrauch von Impfnachweisen. Der CDU-Politiker sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Auch wer falsche Angaben in einen Impfpass einträgt, macht sich strafbar. Und wer so einen Pass nutzt, genauso.“ Vorgesehen sind daher jetzt gesetzliche Klarstellungen, die ebenfalls für Test- und Genesenen-Nachweise gelten sollen. Das Nutzen solcher unrichtiger Dokumente soll demnach mit Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder Geldstrafe geahndet werden - das Ausstellen mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe. „Fälschungen sind kein Kavaliersdelikt“, betonte Spahn. Geahndet werden sollten auch Falschangaben aus Gefälligkeit. Das sorge für mehr Gerechtigkeit und besseren Schutz. „Nur wer wirklich geimpft, genesen oder negativ getestet ist, kann andere kaum noch infizieren.“ Die Neuregelungen soll der Bundestag voraussichtlich am Donnerstag mit Änderungen des Infektionsschutzgesetzes beschließen.

13.42 Uhr: Land Baden-Württemberg will mit Geld zunächst Corona-Bildungslücken bekämpfen

Nach der Bekanntgabe der aktuellen Steuerschätzung will das Land das verfügbare Geld zunächst in die Behebung von Bildungslücken investieren. Die erste Priorität sei die Bewältigung der Folgen der Corona-Krise, vor allem im Bildungsbereich, kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Weiter nannte er als Priorisierung den Klimaschutz und die Digitalisierung.

13.13 Uhr: Bei Inzidenz unter 50 nach Pfingsten Präsenzunterricht für alle Schüler in Bayern

In bayerischen Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 sollen nach den Pfingstferien die Schüler aller Schularten wieder Präsenzunterricht haben - mit Test- und Maskenpflicht. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit Werten zwischen 50 und 165 gibt es auch nach dem 7. Juni demnach lediglich Wechselunterricht.

12.37 Uhr: Österreich bietet kostenlose Corona-Tests für Urlauber an

Österreich bietet ab nächster Woche kostenlose Corona-Tests auch für ausländische Gäste an, um so den Tourismus anzukurbeln. Diese Möglichkeit werde in öffentlichen Test-Straßen, Apotheken oder auch direkt im Hotel oder im Gasthaus bestehen, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Dienstag in Wien. Jeder Wirt, jedes Hotel, jeder Betrieb könne Selbsttests für Gäste anbieten. Das solle auch spontane Restaurantbesuche ermöglichen. Der Vor-Ort-Test gelte in diesem Fall aber auch nur für die Dauer des Aufenthalts im Lokal. „Es liegt in der Entscheidung des Lokalbetreibers, ob er diese Tests anbietet“, sagte Köstinger.

11.21 Uhr: Drei von vier Kreisen unter Inzidenz-Marke von 100

In drei von vier Landkreisen in Deutschland ist die vom Robert Koch-Institut gemeldete Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter der politisch gesetzten Marke von 100. Angaben von heute zufolge liegen 309 von 412 erfassten Kreisen und kreisfreien Städten unter dem Schwellenwert, ab dem die Bundesnotbremse mit schärferen Regeln wie nächtlichen Ausgangssperren ziehen soll.

Zum Vergleich: Vor zwei Wochen lagen nur 103 Kreise unter dem Wert. Bundesweit gab das RKI die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Infektionen pro 100.000 Einwohner mit 79,5 an. Allerdings weist das Institut weiterhin darauf hin, dass ein vermindertes Testgeschehen rund um den Feiertag Christi Himmelfahrt am 13. Mai zu niedrigeren Zahlen führen kann.

Besonders niedrig ist die Inzidenz den RKI-Angaben zufolge in Schleswig-Holstein (33) und Hamburg (42). Nur in Thüringen (118) und Sachsen (105) liegt der Wert noch bei über 100.

10.51 Uhr: Bund und Länder planen weiteren Impfgipfel am 27. Mai

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 27. Mai über das weitere Vorgehen bei den Corona-Impfungen beraten. Dabei soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vom Dienstag unter anderem um das Impfen von Schülern und Studenten, den geplanten digitalen Impfnachweis sowie die Impflogistik im Sommer gehen. Eine offizielle Einladung zu den Beratungen gab es demnach noch nicht. Zuerst hatte der Sender RTL/n-tv über den Termin berichtet. Merkel und die Regierungschefs der Länder hatten sich zuletzt am 26. April zu einem Impfgipfel getroffen.

10.40 Uhr: Dänemark öffnet alles außer Diskotheken

In Dänemark fallen weitere Corona-Einschränkungen weg. Ab Freitag werden innerhalb des Landes so gut wie alle bislang noch geschlossenen Einrichtungen wieder geöffnet – außer Nachtclubs und Diskotheken. Darauf einigte sich die dänische Regierung in der Nacht zum Dienstag mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien in Kopenhagen. Voraussetzung für die Öffnungen sind Abstandsregeln und vielerorts auch das Vorzeigen des Corona-Passes, mit dem man in Dänemark negative Corona-Tests, Impfungen und überstandene Infektionen nachweisen kann.

Restaurants, Bars, Fitnessstudios und viele andere Einrichtungen sind bereits in vorherigen Lockerungsphasen geöffnet worden. Der Großteil der dänischen Schüler ist schon seit längerem zurück im Präsenzunterricht. Nun können auch Studierende komplett in die Universitäten zurückkehren, das Gleiche gilt für Abend- und Musikschulen. Auch die seit Monaten geschlossenen Saunas, Badelandschaften und Innenbereiche von Zoos und Vergnügungsparks dürfen wieder öffnen, weitere Sport-, Freizeit-, und Vereinsaktivitäten sind wieder möglich. Die Arbeit im Homeoffice wird zudem in drei Phasen zurückgefahren, so dass alle Däninnen und Dänen bis zum 1. August zurück an ihrem Arbeitsplatz sein können.

8.38 Uhr: RKI registriert 4209 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 79,5

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4209 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen von Dienstagmorgen hervor, die den Stand der RKI-Fallzahlenseite von 08.11 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6125 Ansteckungen gelegen, in dem Datensatz fehlten allerdings die Fallzahlen aus Brandenburg. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 79,5 an (Vortag: 83,1; Vorwoche: 115,4).

Aufgrund des vergangenen Himmelfahrt-Wochenendes sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Montag. „Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“

8.18 Uhr: Sozialministerium beklagt Mangel an Corona-Impfstoff

Das Sozialministerium hat den weiterhin bestehenden Mangel an Corona-Impfstoff im Südwesten beklagt. „Es hatte die Aussage gegeben, im Mai komme soviel Impfstoff, dass wir kaum noch wissen würden, wohin damit“, sagte Layla Distler, Leiterin der Stabsstelle Impfen des Sozialministeriums, im Gespräch mit der „Badischen Zeitung“ (Dienstag) in Bezug auf eine Äußerung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

In den Impfzentren habe man deshalb mit der vollen Kapazität geplant. Den Großteil des Impfstoffs benötige man nun aber für die Zweitimpfungen und könne weniger Termine für Erstimpfungen bereitstellen, so Distler. Auch die niedergelassenen Ärzten signalisierten, mehr impfen zu können. Auch dort stünden zunehmend Zweitimpfungen an. Derzeit wird laut Distler über die Impfstoff-Lieferungen für das dritte Quartal des Jahres verhandelt.

Das für die Corona-Impfungen zuständige Personal im Ministerium wurde indessen stark ausgebaut. Von anfangs drei Leuten seien nun 60 bei der Stabsstelle Impfen, die auch aus anderen Häusern unterstützten, sagte Distler. Momentan plane man Impfaktionen in sozial benachteiligten Gebieten. Zudem arbeiteten Distler und ihr Team daran, das Vorhaben des Bundes umzusetzen, dass alle Schüler über zwölf Jahre bis nach den Sommerferien mindestens eine Erstimpfung bekommen. „Dafür wurde uns auch zusätzlicher Impfstoff in Aussicht gestellt“, so Distler.

7.51 Uhr: So schätzen Ärzte im Kreis Konstanz den Impffortschritt ein

Vor Kurzem hat die Bundesregierung den Impfstoff Astrazeneca für alle freigegeben. Er wird in den Hausarztpraxen verimpft. Wie hoch ist die Nachfrage und was bedeutet das für die Ärzte? „Den Boom gibt es definitiv“, sagt Petra Zantl, niedergelassene Ärztin in Konstanz. Seit Astrazeneca für alle, die wollen freigegeben ist, bekomme die Praxis etliche Mails täglich sowie sehr viele zusätzliche Telefonanrufe. Mehr dazu lesen Sie hier.

7.13 Uhr: Kinder- und Jugendärzte fordern schnelle Schul- und Kitaöffnungen

Kinder- und Jugendärzte haben schnelle Schul- und Kitaöffnungen gefordert und vor "verheerenden Langzeitfolgen" der Corona-Maßnahmen gewarnt. Schulen und Kitas sollten schnell geöffnet werden, "natürlich gemäß den geltenden Leitlinien und mit angemessenen Testungen", forderte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, in der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Von Impfungen dürften die Schulöffnungen nicht abhängig gemacht werden.

"Wir sehen die dringende Notwendigkeit, dass sich Menschen, die sich noch nicht impfen lassen können, keine Nachteile davon haben dürfen", sagte Dötsch. "Es ist absolut notwendig, selbst wenn Jugendliche in den höheren Jahrgängen geimpft werden können, für Kinder im Grundschulalter, aber auch in mittleren Jahrgängen wieder ein normales soziales Leben zu ermöglichen, damit sie sich normal entwickeln können".

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnte vor "verheerenden Langzeitfolgen" für Kinder und Jugendliche. "Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie von Anfang an massiv vernachlässigt", sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske der "Rheinischen Post". In der ersten Phase seien pauschale Einschränkungen wie Schul- und Kitaschließungen noch nachvollziehbar gewesen. "Aber inzwischen haben wir gelernt, dass Kinder die Infektion deutlich weniger weitertragen und selbst deutlich seltener erkranken als Erwachsene", sagte Maske.

Kinder und Jugendliche seien viel weniger durch eine Corona-Erkrankung gefährdet als durch "die verheerenden Langzeitfolgen". "Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben", sagte Maske. "Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und 'nur' eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen."

Bei 15 bis 20 Prozent der Kinder sei zudem eine ungewöhnlich starke Gewichtszunahme zu beobachten. 30 bis 50 Prozent der Kinder konsumierten auch deutlich mehr Medien, die nichts mit dem Schulunterricht zu tun hätten. Im Durchschnitt habe der Medienkonsum um zwei bis drei Stunden täglich zugenommen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 17. Mai:

22.50: Impfstoffe von Pfizer und Moderna wohl auch gegen indische Varianten wirksam

Die Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna sind laut einer US-Studie wohl auch gegen die zwei indischen Virus-Varianten B.1.617 und B.1.618 hoch wirksam. "Wir haben festgestellt, dass die Antikörper des Impfstoffs zwar ein wenig schwächer gegen die Varianten wirken, aber nicht so sehr, dass es unserer Auffassung nach große Auswirkungen auf die Schutzfähigkeit der Impfstoffe hätte", sagte Nathaniel Landau, einer der Verfasser der Studie, der Nachrichtenagentur APF am Montag.

Die Studie der NYU Grossman School of Medicine und des NYU Langone Center wurde noch nicht durch mehrere Fachexperten unabhängig voneinander begutachtet. Ohne ein solches Peer-Review-Verfahren zur Sicherung der wissenschaftlichen Qualität ist die Korrektheit der Studie noch ungeklärt und ihre Aussagekraft deshalb begrenzt.

22.34 Uhr: Doch keine Drittimpfung nach Impfstoff-Wechsel

Im Landkreis Kronach sollen Menschen, die nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca auf einen mRNA-Impfstoff umsteigen, voraussichtlich doch keine dritte Impfung erhalten. Das Gesundheitsministerium erachte eine Drittimpfung als nicht zulässig, da sie den Vorgaben der Corona-Impfverordnung für ein vollständiges Impfschema widerspreche, hieß es aus dem Ministerium nicht zuletzt mit Blick auf den Impfstoffmangel. Das Portal infranken.de hatte berichtet, das Landratsamt habe eine entsprechende Antwort des Ministeriums erhalten.

Ein Sprecher des Landkreises hatte am Freitag erläutert, Hintergrund der geplanten Drittimpfungen seien offene Fragen der ärztlichen Leitung des Impfzentrums. Bei den Menschen, die nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca ihre Zweitimpfung mit einem der sogenannten mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna erhalten möchten, „könnte für einen optimalen Schutz eine weitere dritte Impfung mit demselben Impfstoff sinnvoll sein“, sagte der Sprecher.

21.52 Uhr: Nach Corona-Pause: Marathon in New York findet in diesem Jahr statt

Der legendäre New-York-Marathon, der 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, soll in diesem Jahr wieder starten. Das Großereignis solle am 7. November stattfinden, ab dem 8. Juni könnten sich Teilnehmer registrieren, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Montag mit. Allerdings dürfen wegen der anhaltenden Auswirkungen der Pandemie in diesem Jahr nur 33 000 statt der üblichen rund 55 000 Menschen dabei sein. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt.

21.18 Uhr: USA wollen weitere 20 Millionen Corona-Impfdosen abgeben

Die USA wollen bis Ende kommenden Monats weitere 20 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an andere Länder abgeben und im globalen Kampf gegen die Pandemie eine Führungsrolle einnehmen. „Wir wissen, dass Amerika nie ganz sicher sein wird, bis die Pandemie, die weltweit wütet, unter Kontrolle ist“, sagte Biden am Montag im Weißen Haus. Bis Ende Juni würden die USA mindestens 20 Millionen Impfdosen mit anderen Staaten teilen - zusätzlich zu bereits angekündigten 60 Millionen. Insgesamt würden die USA damit mehr Impfstoff abgeben als jedes andere Land. „Und wir werden unsere Impfstoffe nicht benutzen, um uns Gefälligkeiten von anderen Ländern zu sichern“, betonte Biden.

Ende April hatte die US-Regierung verkündet, nach einer Freigabe der Arzneimittelbehörde FDA 60 Millionen Dosen des in den USA derzeit nicht zugelassenen Corona-Impfstoffs des Herstellers Astrazeneca an andere Staaten abzugeben. Nach Angaben des Weißen Hauses sind die nun angekündigten 20 Millionen zusätzlichen Impfdosen von bereits zugelassenen Mitteln. Mit einer FDA-Notfallzulassung sind derzeit die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson zur Verwendung in den Vereinigten Staaten freigegeben.

20.38 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer kann nun einen Monat lang im Kühlschrank aufbewahrt werden und nicht mehr nur fünf Tage.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) stimmte am Montag einer entsprechenden Ausweitung der Lagerfrist zu. Der "aufgetaute, unverdünnte Impfstoff" könne bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad nun für 31 Tage gelagert werden statt wie bisher für fünf Tage, teilte Biontech mit. 

Innerhalb des verlängerten Zeitraums ist der Transport der Durchstechflaschen demnach noch für maximal zwölf Stunden möglich. Ist der Impfstoff verdünnt, muss er wie bisher innerhalb von sechs Stunden verabreicht werden. Die erweiterte Lagerungsdauer gilt laut Unternehmen ab sofort für "alle derzeit verfügbaren und zukünftigen Chargen".

Die EMA geht davon aus, dass die neue Lagerfrist die Planung und Logistik der Impfkampagnen in den EU-Mitgliedstaaten erleichtert. Unmittelbar nach der Zulassung des Biontech-Vakzins war dessen Kühlung und Lagerung noch deutlich aufwändiger gewesen.

19.50 Uhr: Corona-Inzidenz im Südwesten fällt unter die 100er Schwelle

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist erstmals seit fast zwei Monaten wieder unter die Schwelle von 100 gefallen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Montag (16.00 Uhr) im Schnitt 95,0 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Sonntag hatte der Wert noch bei 101,0 gelegen, am Samstag bei 102,3 und am Montag vergangener Woche deutlich höher bei 140,6. Baden-Württemberg hatte die 100er Marke letztmals am 20. März unterschritten. Inzwischen liegen nur noch 18 von 44 Stadt- und Landkreisen über der 100er Inzidenzschwelle. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin im Zollernalbkreis, wo sie entgegen dem allgemeinen Trend am Montag leicht auf 210,7 stieg. Am niedrigsten ist die Inzidenz im Kreis Emmendingen (34,9).

18.30 Uhr: Bund und Länder heben Impf-Priorisierung zum 7. Juni auf

Ab dem 7. Juni bekommt jeder interessierte Bürger in Deutschland ohne Einschränkung das Recht auf eine Corona-Impfung. Dann soll bundesweit die bislang gültige Priorisierung fallen, die den Zugang zu dem Impfstoff an bestimmte Voraussetzungen wie Alter oder Vorerkrankungen knüpft. Darauf einigten sich am Montag Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Ressortchefs der Länder, wie Spahn mitteilte. Wegen der weiterhin begrenzten Verfügbarkeit der Impfstoffe werde aber nicht jeder sofort einen Impftermin bekommen können. „Wir werden weiterhin Geduld miteinander brauchen“, sagte Spahn. „Auch wenn wir die Priorisierung aufheben, wird es nicht möglich sein, alle innerhalb des Junis zu impfen.“ Allerdings werde jeder Impfwillige „bis in den Sommer“ ein Impfangebot bekommen.

17.27 Uhr: Wann die Notbremse im Bodenseekreis gelockert werden könnte

Seit Samstag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Bodenseekreis unter dem Schwellenwert von 100. Damit die Bundes-Notbremse aufgehoben werden kann, muss das allerdings auch in den kommenden Tagen ununterbrochen so bleiben. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in diesem Artikel.

16.02 Uhr: Landratsamt verlängert Alkoholverbot für die Innenstädte von Bad Säckingen, Laufenburg, Waldshut und Tiengen

Der Ausschank und Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum bleibt weiterhin verboten. Das Landratsamt Waldshut hat am Montag die Allgemeinverfügung für die Innenstädte von Bad Säckingen, Laufenburg, Waldshut und Tiengen verlängert. Das Alkoholverbot gilt bis vorerst 28. Mai. Details dazu finden Sie in diesem Artikel.

15 Uhr: Pilotprojekt Corona-Lolli-Tests für Kinder wird ausgeweitet

Das Projekt mit Corona-Lolli-Tests in Freiburger Kitas und Schulen hat sich bewährt wird nun auf alle Kinder und Jugendliche der Stadt ausgeweitet. Das Wissenschaftsministerium unterstützt nach eigenen Angaben von heute die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung sowie die flächendeckende Einführung mit mehr als 200.000 Euro über eine Laufzeit von sechs Monaten. Beim Lolli-Test lutschen die Kinder an einem Wattetupfer.

Diese Speichelproben werden dann klassenweise gesammelt zum PCR-Test ins Labor geschickt. Nur wenn der Sammeltest positiv ausfällt, müssen alle Kinder einen individuellen PCR-Test machen. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) lobte den von Stadt und Uni-Klinikum entwickelten Lolli-Test: „Ich freue mich, dass es sich hierbei um eine Testmöglichkeit speziell für Kinder handelt, da sie besonders unter der aktuellen Situation leiden.“

13.50 Uhr: Partygäste verstecken sich vor der Polizei in Schränken

Bei einer illegalen Feier in Karlsruhe haben sich mehrere Partygäste in Schränken und Abstellräumen vor der Polizei versteckt. Das nützte ihnen aber nichts, die Beamten lösten die Geburtstagsfeier auf. Einige Gäste versuchten am Sonntagabend noch durchs Fenster zu fliehen, aber erfolglos: Dort wurden sie bereits von Polizisten erwartet. Insgesamt hatten 28 Menschen in dem Vereinsheim gefeiert. Sie müssen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln nun mit Geldstrafen rechnen, wie die Polizei am Montag mitteilte.

13 Uhr: Bundesregierung sieht noch keine Corona-Entwarnung für den Sommer

Die Bundesregierung sieht trotz der Entspannung der Corona-Lage noch keinen Anlass zur Entwarnung auch für den Sommer. Die täglich fallenden Neuinfektionszahlen und die mit großem Schwung laufende Impfkampagne könnten zuversichtlich machen, aber nicht voreilig, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

„Wir haben noch nicht die Voraussetzungen dafür erreicht, einen genauso entspannten Sommer wie letztes Jahr zu genießen.“ Ziel müsse bleiben, die Zahl der Ansteckungen deutlich weiter zu senken. Vor einem Jahr habe die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz um diese Zeit bei fünf gelegen, erläuterte Seibert - am Montag waren es laut Robert Koch-Institut (RKI) 83,1 gemeldete neue Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Seibert verwies für das Ziel, die Zahlen weiter zu senken, auf Länder wie Schleswig-Holstein, das mit einem Wert von nun 35 das bundesweit geringste Niveau hat. „Freuen wir uns, dass wir gemeinsam die dritte Welle brechen konnten. Genießen wir, was dadurch in den nächsten Tagen und Wochen wieder möglich wird“, sagte Seibert. Masken, Abstand, Testen und die Corona-Warnapp blieben aber Verbündeten im Kampf gegen die Pandemie. „Und dieser Kampf ist noch nicht ganz vorbei.“

12.50 Uhr: Konjunkturumfrage: Corona-Folgen spalten Wirtschaft im Südwesten

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen spalten weiter die Wirtschaft im Südwesten. Während in weiten Teilen der Industrie längst wieder Aufbruchsstimmung herrscht, geht vor allem in Handel und Gastronomie die Existenzangst um. Das geht aus den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage des Industrie- und Handelskammertages hervor, die nun veröffentlicht wurden.

Demnach profitiert die Industrie insbesondere vom Export und zieht andere Wirtschaftsbereiche wie den Großhandel, den Güterverkehr und auch viele Dienstleister mit. In Gastronomie, Handel und Tourismus keimt derweil zwar Hoffnung angesichts der in Aussicht gestellten Öffnungen. Die aktuelle Lage bleibe aber für viele prekär, hieß es.

11.40 Uhr: Mehr als 40 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht

Die Impfzentren und Hausärzte in Deutschland haben bisher mehr als 40 Millionen Impfdosen verabreicht. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10.05 Uhr) wurden am Sonntag 268 750 Impfspritzen gesetzt. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mitteilte, sind damit 37 Prozent (30,8 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 11,2 Prozent (9,3 Millionen) vollständig geimpft.

Anteilig wurden davon laut RKI bisher in den Impfzentren 30 Millionen Dosen verabreicht, in den Arztpraxen waren es 10,1 Millionen. In der vergangenen Woche hatte es laut den Angaben am Mittwoch mit 1,38 Millionen gespritzten Dosen zudem einen Tagesrekord gegeben.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote jedoch. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 41,4 Prozent. Sachsen liegt mit 32 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

11.11 Uhr: Erzgebirgskreis und Schweinfurt bundesweite Corona-Hotspots

Der sächsische Erzgebirgskreis und das bayerische Schweinfurt sind zurzeit die bundesweiten Corona-Hotspots - mit jeweils 228,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Dies zeigt die Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI). Im Vergleich der Bundesländer liegt Thüringen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 122,5 an der Spitze, gefolgt von Sachsen (112,3) und Baden-Württemberg (101,1). Den mit Abstand niedrigsten Wert verzeichnet weiter Schleswig-Holstein mit 35,1.

10 Uhr: Schleswig-Holstein öffnet sich Touristen

Wenige Tage vor Pfingsten öffnet sich Schleswig-Holstein heute unter Auflagen für Touristen. Auch in weiteren Bereichen wird das öffentliche Leben in dem nördlichen Bundesland wieder hochgefahren. Lokale dürfen ihre Innenbereiche wieder öffnen, Ausflugsschiffe wieder Gäste an Bord nehmen. Die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, forderte die anderen Länder auf, sich das nördliche Bundesland zum Vorbild zu nehmen.

9 Uhr: Dehoga-Chef klagt über fehlende Nachweise der Gäste in der Pandemie

Der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Schwarzwald-Bodensee hat über eine teils holprige Wiedereröffnung der Gastronomie am Wochenende geklagt. Wo in der Pandemie reserviert werden musste, sei es zwar perfekt gelaufen, da hätten manche Gäste sogar Bescheinigungen über Tests und Impfungen als Foto vorab geschickt, sagte Alexander Hangleiter gegenüber Medien.

„Schwieriger war es bei Spontanbesuchen in Restaurants, vor allem in Innenstädten. Da waren Gäste oft nicht über die Negativ-Testpflicht im Bilde.“ Deshalb seien viele Plätze frei geblieben. „Ein Restaurant in Freiburg teilte mir mit, dass es am Samstagabend 20 Tische hätte besetzen können, weil die meisten Besucher aber die notwendigen Nachweise nicht hatten, war nur ein Tisch besetzt.“

8 Uhr: Kammern sehen Hoffnung in besonders von Corona betroffenen Branchen

Auch in den besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen sehen die Industrie- und Handelskammern im Südwesten allmählich wieder Hoffnung aufkeimen. Entsprechende Ergebnisse seiner aktuellen Konjunkturumfrage stellt der Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) heute vor. Rund 3700 Unternehmen haben sich daran beteiligt.

Schwerpunkte sind laut BWIHK die Lage und die Perspektiven der Industrie im Südwesten, die sich wie schon oft als Zugpferd aus der Krise bewährt habe. Auch in den Branchen, die der Lockdown besonders hart getroffen habe, keime die Hoffnung, dass die Pandemie ihren Höhepunkt überschritten habe und die Wirtschaft in absehbarer Zeit zur Normalität zurückkehren könne, hieß es.

7.07 Uhr: Hausärzte dürfen nun im Südwesten ohne Priorisierung impfen

In Baden-Württemberg dürfen sich ab heute fast alle Menschen impfen lassen. Zumindest theoretisch, denn nach wie vor ist der Impfstoff knapp - auch bei den Hausärzten, die künftig freie Wahl haben und sich nicht mehr an die staatlich vorgegebene Priorisierung halten müssen. Sie können selbst entscheiden, wer die Impfung zuerst braucht.

Das gilt für sämtliche Impfstoffe und nicht wie bisher nur für das Vakzin von Astrazeneca. Allerdings bietet sich der Impfstoff Moderna nach Angaben der Landesapothekerkammer wegen des Transports nicht für Praxen an.

In den Impfzentren bleibt die Priorisierung dagegen erhalten, damit dort Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf oder mit hohem Ansteckungsrisiko auf jeden Fall zuerst geimpft werden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 16. Mai:

20.55 Uhr: Großbritannien und Portugal lockern ihre Corona-Beschränkungen

Großbritannien und Portugal lockern am Montag ihre Corona-Restriktionen. In den meisten Teilen Großbritanniens dürfen sich die Menschen in geschlossenen Räumen wieder in Gruppen von bis zu sechs Menschen oder zwei Haushalten treffen. Restaurants und Pubs dürfen ihre Innenräume wieder öffnen, Museen, Kinos und Sportstätten ihren Betrieb aufnehmen. Die Lockerungen treten in Kraft, obwohl im Vereinigten Königreich Sorgen wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Coronavirus-Variante aus Indien bestehen.

Portugal wiederum lockert seine Einreisebestimmungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten. Menschen aus EU-Ländern, in denen die Corona-Infektionsrate bei unter 500 Fällen pro 100.000 Einwohnern im Zeitraum von 14 Tagen liegt, dürfen auch zu „nicht notwendigen“ Zwecken wieder einreisen. Für Einreisende gilt allerdings eine strikte Testpflicht.

19.57 Uhr: Lockerungen für Schulen in Regionen mit niedriger Inzidenz

Schüler aus Regionen mit niedrigen Inzidenzwerten können sich auf Lockerungen einstellen. Die neue Corona-Verordnung des Landes sieht vor, dass Schüler bei einer Inzidenz von unter 50 in ihrem Stadt- oder Landkreis in allen Schularten wieder in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gehen. Während das Abstandsgebot nicht mehr gilt, bleiben Test- und Maskenpflicht bestehen, wie das Kultusministerium am Samstag in Stuttgart mitteilte. Außerdem sind Tagesausflüge wieder zulässig.

Auch in Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bis 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gibt es Lockerungen: Hier kehren die Grundschulen, Grundschulförderklassen sowie die Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und die Schulkindergärten zum Präsenzunterricht unter Pandemiebedingungen zurück. Für alle anderen Schularten bleibt es beim Wechselunterricht - mit der Aussicht auf mehr Präsenz nach den Pfingstferien.

18.13 Uhr: App in Großbritannien soll Corona-Impfstatus für Reisen nachweisen

Ihren Impfstatus gegen Corona können Menschen in England von diesem Montag an per App abrufen. Auf vielen Geräten funktionierte die Funktion sogar bereits am Wochenende. Die App ist nicht identisch mit der Corona-Warn-App, sondern dient unter anderem auch dazu, Termine beim Hausarzt zu vereinbaren oder die eigene Krankenakte einzusehen.

Nach Angaben des britischen Gesundheitsdiensts NHS soll der elektronische Impfpass auch für Reisen als Nachweis gegenüber ausländischen Behörden benutzt werden können. Unklar war jedoch zunächst, welche Länder die App als Impfnachweis akzeptieren.

17.39 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten kratzt an der 100er-Marke

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten kratzt weiter an der Schwelle zur 100-Marke, unterschritten hat sie diese aber auch am Sonntag noch nicht. Im landesweiten Schnitt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner 101,0 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand 16 Uhr) mitteilte. Am Vortag hatte der Wert bei 102,3 gelegen. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 619 auf 478.612 Fälle. Inzwischen sind 9703 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben - 9 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 433.810 Menschen (plus 2259).

Einmal gegen das Virus geimpft sind in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts bisher 35,8 Prozent der Bevölkerung. Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Wirkstoffen nötig ist, haben 10,7 Prozent erhalten; sie gelten damit als vollständig geimpft. (Stand 14. Mai)

16.26 Uhr: Internationale Bodenseewoche fällt auch 2021 aus

Wie schon im Vorjahr, so muss auch im Jahr 2021 die „Internationale Bodenseewoche“ pandemiebedingt ausfallen. Zwar hat sich die Coronalage zuletzt im Kreis Konstanz verbessert, und wenn sich der Trend fortsetzt, dann wäre es in der letzten Maiwoche vielleicht möglich, eine Wassersportveranstaltung wie die Bodenseewoche genehmigt zu bekommen. Doch da dies einen entsprechenden organisatorischen Vorlauf benötigt und einige Verträge spätestens im März hätten unterzeichnet werden müssen, sagte das Organisationskomitee schweren Herzen ab.

Die nächste Bodenseewoche soll nun vom 9. bis 12. Juni 2022 in Konstanz stattfinden. Dann stehen der Konstanzer Hafen und der Konstanzer Trichter für einige Tage wieder ganz im Zeichen der Segler, Ruderer, Wasserskifahrer und Kanuten.

15.06 Uhr: Ausgangsbeschränkungen in der Türkei auch nach Ende des Lockdowns

In der Türkei endet am Montagmorgen ein 17 Tage langer harter Lockdown - Ausgangbeschränkungen am Wochenende bleiben aber weiterhin bestehen. Auch Restaurants und Cafés sind weiter geschlossen und dürfen nur Lieferservice anbieten, wie das Innenministerium am Sonntag mitteilte. Landesweit gelten zudem abendliche Ausgangssperren ab 21 Uhr. Reisen zwischen Städten sind außerhalb der Beschränkungen wieder möglich. Schulen bleiben vorerst geschlossen. Diese Regelungen gelten vorerst bis zum 1. Juni. Touristen sind in der Türkei von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen.

13.58 Uhr: Europa-Park plant Öffnung am Freitag, 21. Mai

In Deutschlands größtem Freizeit-Park, dem Europa-Park in Rust, wird intensiv geplant: Anders als erwartet darf der Vergnügungspark bei weiter niedriger Inzidenz am Freitag (21. Mai) öffnen. Er ist Teil eines Modellprojekts des Sozialministeriums unter Begleitung der Universität Freiburg. Die baden-württembergische Corona-Strategie sieht Öffnungen für Parks eigentlich erst einige Wochen später vor. Am ersten Tag sollen zunächst nur 3000 Besucher, danach 10.000 eingelassen werden, sagte Parkchef Roland Mack der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Erlaubt wären 20.000 Menschen. Durch Corona hat der Park nach Angaben Macks bislang einen Umsatzverlust von mehr als 300 Millionen Euro erlitten.

12.43 Uhr: 850 Menschen stehen Schlange für eine Impfdosis

Eine Sonderimpfaktion im Landkreis Ebersberg hat am Samstag für großen Andrang gesorgt. Gegen 10.00 Uhr vormittags hätten etwa 850 Menschen am Volksfestplatz in der oberbayerischen Stadt für eine Impfdosis Schlange gestanden, sagte ein Polizeisprecher. Einige Impfwillige warteten demnach bereits seit 5.00 Uhr und waren zum Teil aus entfernten Landkreisen angereist.

„Um den großen Andrang bewältigen zu können, haben wir in der Nacht auf Samstag weitere zehn Impfzimmer in der Tiefgarage des Impfzentrums eingerichtet“, sagte Brigitte Keller, Leiterin des Corona-Krisenstabs des Kreises. Die Wartenden hätten sich „außerordentlich diszipliniert“ verhalten. „Das hat uns alle überrascht.“ 

Bei der Sonderimpfaktion in Ebersberg standen 1000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca zur Verfügung. Organisiert wurde sie von den niedergelassenen Ärzten im Landkreis. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) begrüßte die Aktion. 

11.51 Uhr: Umfrage: Deutsche bei Hotelöffnungen noch gespalten

Kurz vor Pfingsten sind die Deutschen bei der Frage nach der Öffnung von Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen noch gespalten. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind 43 Prozent dafür, Beherbergungsbetriebe unabhängig von den Corona-Infektionszahlen sofort bundesweit unter bestimmten Auflagen wie Testpflichten zu öffnen. 31 Prozent meinen dagegen, Hotelöffnungen sollten von den Infektionszahlen in den jeweiligen Regionen abhängig gemacht werden. 14 Prozent meinen, die Unterkünfte sollten für Touristen noch geschlossen bleiben.

Bisher sind Hotels nur vereinzelt für Touristen geöffnet, etwa in einigen Modellregionen in Schleswig-Holstein. In der nächsten Woche sollen weitere Öffnungsschritte in Schleswig-Holstein, aber zum Beispiel auch in Bayern folgen. Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) dringt auf einen konkreten Zeitplan für die Öffnung von Gaststätten und Beherbergungsbetrieben, um mehr Planungssicherheit zu erhalten.

10.18 Uhr Steinmeier: Soziale Folgen des Coronavirus werden noch bleiben

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die soziale Dimension der Corona-Pandemie im Auge zu behalten. „Die sozialen Folgen des Virus werden nicht einfach so verschwinden, mit der letzten Impfung, der letzten Maßnahme“, sagte Steinmeier am Sonntag in einem Grußwort zum Abschluss des Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt. Nicht alles werde nach der Pandemie wieder so sein wie vorher. „Aber Familie und Freunde wieder zu treffen, einander wieder die Hände zu reichen, einander wieder zu umarmen, wieder Gottesdienste und Kirchentage zu feiern, wie wir sie kannten – all das wünschen wir uns wieder.“

Es gelte aber auch, die Wunden zu heilen, die Corona in der Gesellschaft geschlagen habe. „Wir haben erbittert gestritten – über Virus und Maskenpflicht, über Beschränkung und Lockerung, über Kita und Schule, über Impfstoffe und Impfreihenfolge“, sagte Steinmeier. „Bei vielen ist die Geduld erschöpft, die Nerven liegen blank. Freundschaften sind zerbrochen, Familien entzweit worden, tiefe Risse gehen durch unsere Gesellschaft.“

8.19 Uhr: Stiko: Spätestens 2022 Auffrischung des Corona-Impfschutzes nötig

Die Bürger in Deutschland müssen sich nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) wohl spätestens im nächsten Jahr erneut gegen das Coronavirus impfen lassen. „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag). „Grundsätzlich müssen wir uns darauf einstellen, dass möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen.“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Immunität nach einer Impfung rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung werde deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein, sagte er den Funke-Zeitungen. Sollten sich in Deutschland Mutationen verbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht so stark wirksam seien, müsse man möglicherweise auch schon früher mit einem angepassten Impfstoff beginnen. Gegen die südafrikanische Variante etwa wirkten die Vakzine von Astrazeneca und Johnson & Johnson nicht so gut. „Sollte sich diese Variante bei uns stark verbreiten, sollten die betroffenen Personen dann als erste besser immunisiert werden.“

Mertens wies darauf hin, dass die Hersteller nach eigener Aussage bereits an modifizierten Impfstoffen arbeiten, die gegen relevante derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen. Nach Angaben des Stiko-Chefs ist es zudem denkbar, dass der Impfschutz bei einzelnen Gruppen bereits wieder nachlässt oder generell zu schwach ist. Das könne einzelne Altersgruppen betreffen oder auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Bei Patienten, deren Immunabwehr medikamentös gesteuert werde, könnte es sein, dass bereits kurzfristig eine dritte Dosis nötig sei, so Mertens.

6 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt dritten Tag in Folge unter hundert

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter zurückgegangen und liegt nun den dritten Tag in Folge unter hundert. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen landesweit 83,1 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Samstag hatte der Inzidenzwert bei 87,3 gelegen, am Freitag bei 96,5.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 8500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sind mehr als 4000 weniger als vor einer Woche.

Allerdings liegt die Zahl an Wochenenden in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden. Auch durch den Feiertag am Donnerstag dürften die Zahlen verzerrt sein.

Am Sonntag wurden 71 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger verzeichnet. Damit liegt die Zahl der Corona-Toten in Deutschland mittlerweile bei 86.096.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg nach Angaben des RKI auf 3.593.434. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf 3,286 Millionen

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