Es ist für viele Menschen ein lange ersehnter Moment: Kommende Woche beginnen auch im Landkreis Waldshut die Corona-Impfungen. Der Start war eigentlich bereits für den 19. Januar geplant, musste aber auf Freitag, 22. Januar, verschoben werden. Grund: Impfstoffmangel. Aber auch beim hinausgeschobenen Impfstart werden im Landkreis zunächst nur 1000 Impfdosen angeliefert. Und wie sieht die weitere Perspektive aus, wann wird es mehr Impfstoff geben? Alles noch unklar, heißt es aus dem Landratsamt. Fürs erste rechnet man in der Waldshuter Behörde mit weiteren wöchentlichen Lieferungen von jeweils 1000 Impfdosen. Wir haben mit Susanna Heim, der Sprecherin des Landratsrates, die wichtigsten Fragen zum Impfstart im Landkreis Waldshut abgeklärt. Hier die Antworten:
1. Impfstart ist auch im Kreis Waldshut am Freitag, 22. Januar. Ab wann kann man sich anmelden?
Am Dienstag, 19. Januar, werden einheitlich im Land Baden-Württemberg die Termin-Slots freigeschaltet. Ab dann kann man sich anmelden. Das Kreisimpfzentrum in der Stadthalle Tiengen und die Mobilen Impfteams, die die Senioren in den Altenpflegeheimen impfen, nehmen dann am Freitag, 22. Januar, den Betrieb auf.

2. Wie und wo kann man sich anmelden?
Anmelden kann man sich über ein Callcenter, das unter der Nummer 116117 erreichbar ist, sowie über die Impf-Homepage (www.impfterminservice.bw).
Wichtig: Eine direkte Anmeldung beim Kreisimpfzentrum (KIZ) in Tiengen ist nicht möglich, betont Susanna Heim. Die Impfstelle selber habe keinen Einfluss auf die Terminvergabe, sondern gebe nur – je nach Impfstoffverfügbarkeit – die Terminslots frei.
3. Welche Art der Impf-Anmeldung geht am schnellsten?
Das Landratsamt empfiehlt die Anmeldung über die oben genannte Homepage des Landes (www.impfterminservice.bw), um zu vermeiden, dass Telefon-Anrufer ewig in den Warteschleifen hängen. Die Gemeinden im Landkreis planten außerdem, Bürgern Unterstützung anzubieten, so Susanna Heim.
4. Wieviele Impfungen werden am 22. Januar zur Verfügung stehen?
Im Landkreis Waldshut wird zum Impfstart am Freitag, 22. Januar, eine Lieferung von rund 1000 Dosen erwartet. Pro Impfdose können sechs Impfungen vorgenommen werden. Für die erste Woche stehen also 6000 Impfungen zur Verfügung.

5. Wie schnell und in welcher Höhe sind weitere Lieferungen an Corona-Impfstoffen avisiert?
Bis Ende des Monats Januar rechnet das Landratsamt Waldshut mit einer wöchentlichen Lieferung von rund 1000 Dosen an Corona-Impfstoff. Dementsprechend werde auch der Impfbetrieb im KIZ geplant. Darüber hinaus hat das Landratsamt keine konkreten Informationen.
6. An wie vielen Tagen ist der Betrieb des KIZ vorgesehen?
So lange und so weit sich die Lieferungen an Impfstoffmenge nicht deutlich erhöht, sind im Kreisimpfzentrum Tiengen zwei Impftage die Woche geplant, teilt Susanna Heim mit. Diese Planungen reichen bisher bis Anfang Februar. Sollte mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, will das Landratsamt den Betrieb des KIZ unverzüglich hochfahren.

7. Ab wann kann die Zahl der Impftage hochgefahren werden?
Die Anzahl an Impftagen korreliert mit der Impfstoffmenge – je mehr Impfstoff verfügbar ist, desto mehr Impftage werde es im Kreisimpfzentrum in Tiengen geben, so das Landratsamt. Nur, wann mehr Impfstoff kommt, steht noch in den Sternen. Denn es gibt derzeit keine verlässlichen Perspektiven aus Berlin oder dem Stuttgarter Sozialministerium für die Impfstoffversorgung der kommenden Monate.
8. Wie viele Impfungen könnte das KIZ denn täglich bewältigen, wenn ausreichend Impfstoff vorhanden wäre?
Es könnten im Kreisimpfzentrum rund 1000 Impfungen täglich an sieben Tagen die Woche (Montag bis Sonntag) in der Zeit von 7 bis 21 Uhr durchgeführt werden, erklärt die Sprecherin des Landratsamtes. Das bedeutet: Es könnten in der Woche 7000 Menschen geimpft werden. Rechnerisch wäre der komplette Landkreis mit allen 170.000 Einwohnern erst in der Kalenderwoche 48, also Ende November/Anfang dezember, komplett zweimal durchgeimpft.
9. Welche Zeit plant man im Landratsamt tatsächlich ein, um die Bewohner des Landkreises durchzuimpfen?
Im zweiten Quartal dieses Jahres sollen jedoch auch die niedergelassenen Ärzte in die Impfungen einbezogen werden. Informationen über das genaue Wann und Wie hat das Landratsamt aus Stuttgart aber bislang noch nicht erhalten. Da die Durchimpfung des Landkreises aber genau davon abhänge, könne man keine Berechnungen anstellen, so die Behörde. Jedenfalls ist die Tiengener Stadthalle zunächst bis zum 30. Juni 2021 für den Betrieb des Kreisimpfzentrums blockiert.
10. Wie werden nächste Woche die ersten 1000 Impfdosen verteilt?
Das baden-württembergische Sozialministerium hat vorgegeben, dass 80 Prozent des Impfstoffs (also 800 Dosen für 4800 Impfungen) über die beiden Mobilen Impfteams in die Altenheime des Landkreises gehen, 20 Prozent (also 200 Dosen für 1200 Impfungen) sollen im KIZ an über 80-Jährige verimpft werden. Im Landkreis leben laut Statistik 11.508 Menschen über 80.
11. Können sich auch Bürger aus Nachbarlandkreisen hier impfen lassen?
Ja, eine Impfung steht jedem Bürger des Landes Baden-Württemberg in jedem Impfzentrum offen.